[Ossus - Dschungel - Lager der Jedi] mit der ganzen Gruppe
Nachdem er, mir Wyn auf dem Arm, das Zelt betreten hatte ließ er kurz seinen Blick durch das Innere wandern. Dhemya hatte sich zusammen mit Flynn ein wenig von der Gruppe entfernt und unterhielt sich mit ihm, die anderen saßen an einem etwas größeren Tisch und machten sich dort über verschiedene Speisen her.
Entschlossen, Wyn und sich selbst nicht alzu sher von den anderen abzugrenzen, entschied er sich dazu, sie zu dem Tisch hinüber zu tragen, an dem der Rest sich niedergelassen hatte. Im Zweifel gab es immer noch die Möglichkeit, sich mit gesenkter Stimme zu unterhalten, wenn ein Gespräch vielleicht nicht gerade für alle Anwesenden bestimmt war.
Dort angekommen ließ er Wyn sanft auf den Boden hinunter, bis sie schließlich auf ihren eigenen Füßen vor ihm stand. Einen weiteren Kommentar über ihre geringe Körpergröße für sich behaltend, setzte er sich rittlings auf eine der Bänke, ein Bein links, das andere Bein rechts, und lehnte sich an eine der massiven Zeltstangen, um diese als Rückenlehne zu nutzen.
Vielleicht nicht gerade die bequemste Art, sich hinzusetzen, aber er war wesentlich schlimmeres gewohnt. Und die Tatsache, dass Wyn sich nun vor ihm niederließ und sich ihrerseits an ihn lehnte, machte die ganze Situation gleich viel erträglicher, wie er amüsiert feststellte.
Dass er, der er sich in seinem Leben nie zuvor ernsthaft verliebt hatte, sich innerhalb von Rekordzeit in einer derart innigen Beziehung mit Wyn befand, war ihm ein Rätsel und würde es sicherlich auch noch für lange Zeit, wenn nicht gar für immer, bleiben. Weshalb ausgerechnet diese junge Frau? Was fand er an ihr? Und was fand sie an ihm? War das nicht das tatsächliche Rätsel?
Es spielte keine Rolle mehr, als er seine Arme um sie legte und sie noch enger an sich, zu sich unter den Mantel, zog. Sie war hier, bei ihm, und das genügte, mehr musste er nicht wissen.
Wyn schien ebenfalls glücklich zu sein, sie ließ ihren Kopf an seiner Brust ruhen und wirkte entspannt. Vielleicht so entspannt, wie er sie bisher noch nicht erlebt hatte. Doch sie versteifte sich urplötzlich, nachdem sie tief eingeatmet hatte. Er spürte, wie sich ihre Haltung änderte, Muskeln sich anspannten und sie plötzlich regungslos wurde, während ihre Atmung sich beschleunigte.
Arlamiert beugte er sich zu ihr hinunter, bereits mit irgendeiner Allergie oder Erkrankung rechnend, als er bemerkte, dass es ihr gut zu gehen schien, auch wenn sie offensichtlich ein wenig neben sich stand.
"Alles in Ordnung, Kleines?", fragte er sie mit leiser Stimme, sein Mund direkt neben ihrem Ohr. Er wollte auf keinen Fall ein Risiko eingehen, vielleicht war es doch etwas ernsthaftes, was ihre merkwürdige Reaktion hervorgerufen hatte.
"Ich wusste nicht, dass Menschen Pheromone produzieren", murmelte sie kaum hörbar.
Für einen kurzen Augenblick fragte er sich, was sie damit wohl meinen mochte, bevor er leise zu lachen begann, als ihm klar wurde, in welche Richtung ihre Aussage zielte.
"Oh, Menschen produzieren tatsächlich Botenstoffe, allerdings sind diese wesentlich schwächer als die von Falleen beispielsweise", antwortete er.
"Und weshalb muss ich mich dann derartig zusammenreißen, nur weil ich deinen Geruch einatme? Das sollte dann doch eigentlich nicht so auf mich wirken, oder?"
Damit war wohl klar, wie die Wompratte lief. Wyn reagierte überempfindlich auf seinen Körpergeruch, und das auf eine recht beeindruckende Art, wie er sich schmunzelnd in Erinnerung rief und war obendrein, auch nach eigener Aussage, am heutigen Tage wesentlich vorlauter als üblich.
Das ließ im Grunde nur einen einzigen Schluss zu und das war einer, dessen Erläuterung ihr wohl gar nicht gefallen würde. Also eine Chance, die er sich nicht würde entgehen lassen, bevor sie wieder in der richtigen Stimmung war, selbts verbal um sich zu schlagen.
"Nein, eigentlich nicht", fuhr er fort. Eine seiner Hände wanderte langsam an ihrer Taille hinunter, eine Tätigkeit, die er zur Gänze auskostete, auch wenn er eigentlich ein völlig anderes Ziel verfolgte, und schließlich ließ er sie sanft auf ihrem Bauch ruhen. "Die Antwort liegt hier, meine Kleine."
"Oh", hauchte sie, als sie offenbar erkannte, wohin dieses Gespräch führen würde. Und sie schien sich auch dessen bewusst zu sein, dass er es nicht dabei belassen würde. Um so besser.
"Ja, so könnte man es auch ausdrücken. 'Oh'", lachte er. "Du wirst schlicht und einfach irgendwann in den nächsten Stunden deinen Eisprung haben. Und es ist völlig natürlich, dass du dich in der Zeit davor nach einem möglichen... Partner für eine Paarung umsiehst. Das dürfte dann auch deine kecke Art erklären, die du heute an den Tag gelegt hast."
Hastig befreite sie ihr Haar und ließ es sich ins Gesicht fallen, wohl um zu verhindern, dass die anderen sahen, wie sie rot wurde. Zwar machte diese Geste auch mehr als deutlich, dass ihr irgendetwas unangenehme war, und das mussten auch die anderen bemerken, aber sie schien sich damit zufrieden zu geben, dass der Vorhang ihrer goldblonden Locken dafür sorgte, dass sie ihnen nicht in die Augen sehen musste.
Ein mehr als zufrieden stellendes Ergebnis, wie er zugeben musste.
"Ich habe mich ernsthaft in einen Sadisten verliebt...", murmelte sie, was dazu führte, dass Tryst erneut leise lachte. Wie Recht sie hatte. Und dass ausgerechnet sie selbst diese Ader in ihm weckte. In dem Augenblick in dem ihre verbalen Geplänkel begonnen hatten war etwas in ihm wach geworden, das Wyn ihre Grenzen zeigen und sie in die Schranken weisen wollte. Sie war nicht die einzige, die wusste, wie man andere mit Worten aus dem Gleichgewicht brachte. Und damit derartige Reaktionen bei ihr auszulösen, das war eine ganz besondere Belohnung.
"Das hätte ich dir auch im Voraus sagen können, aber du hast mich ja lieber über mein Leben als über meinen Charakter ausgefragt. Ich denke, das hast du dir selbst zuzuschreiben", teilte er ihr mit, auch wenn er sich nicht sicher war, ob er es zu dem Zeitpunkt wirklich hätte können. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Es spielte keine Rolle mehr, es war anders geschehen.
"Ich fürchte auch. Aber solange du mich nur seelisch folterst und dich damit abfindest, mich bis zum Erröten zu treiben kann ich damit wohl irgendwie klarkommen", kicherte Wyn. "Aber bitte nicht ständig schlagen, ja?"
"In Ordnung, nicht ständig", antwortete er, die nächste Chance, die sie ihm bot, ausnutzend. "Nur dann, wenn du dich nicht benommen hast."
"Ich geb's auf, ich gebe mich geschlagen...", seufzte sie, was ihm ein Lächeln entlockte. Keines, das Siegesfreude zum Ausdruck brachte, sondern eines der Liebe und der Zuneigung.
"Weise Entscheidung, Kleines", bescheinigte er ihr.
Mit seiner Hand, die er auf ihrem Bauch hatte ruhen lassen, strich er nun sanft über ihren Körper, verfolgte mit den Fingerspitzen Adern und Muskelstränge, die er nicht sehen konnte, da Wyn sich mit unter seinem Mantel befand, aber er konnte sie fühlen.
Mit der Zeit führten ihn diese Wege an Orte, deren Berührung ihre stille Duldung seiner Nachforschungen beendete. Er hatte die empfindlichsten Orte bewusst gemieden, aber offenbar waren selbst seine vorsichtigen Vorstöße in ihrer momentanen Verfassung zu viel für sie.
Ja, Hormone waren wahrlich eine sonderbare Sache und die Möglichkeit, Wyn noch ein wenig mehr zu quälen, auch wenn er sich sicher war, dass sie es genoss, machte das Ganze noch einmal interessanter.
Mit diesen Worten beendete er ihre Unterhaltung, während seine Hand, die auf ihrem Bauch geruht hatte, wieder sanft über ihren Körper wanderte. Sie war froh, dass sie sich bei ihm, unter seinem Mantel, befand, denn so entzog sich seine Erkundungsreise glücklicherweise dem Blick der anderen.
Schließlich schien das Ausmaß dessen, was sie stillschweigend ertragen konnte erreicht zu sein. Schwerer als üblich atmend stieß sie hervor: "Tryst? Du weißt, dass mir das nicht gerade dabei hilft, mich zusammenzureißen?"
"Och, das habe ich mir gedacht. Aber was meinst du, weshalb ich das mache?", antwortete er, amüsiert schmunzelnd. "Leg ein wenig Selbstbeherrschung an den Tag und du überstehst das schon."
"Den Tag vielleicht schon, aber ich weiß wirklich nicht, wie ich mit den Erinnerungen an das hier die Nacht überstehen soll."
"Da könnte ich vermutlich Abhilfe schaffen", lachte er, doch seine Stimme wurde schnell wieder ernst. "Aber da wir nicht noch mehr überstürzen sollten, als wir es ohnehin bereits tun, wäre das vielleicht nicht die beste Idee."
Wyn legte den Kopf in den Nacken und sah zu ihm hoch und ihre Augen unkelten in einer Art und Weise, die ihm deutlich zeigte, dass sie wieder einmal versuchen würde, den Spieß umzudrehen und nun ihn zu ärgern. Mit einem Lächeln auf den Lippen legte er den Kopf leicht schräg und sah sie abwartend an, während er sich innerlich auf den Einschlag des verbalen Geschosses vorbereitete.
"Überstürzen? Ich gebe nur so ein hohes Tempo vor, damit wir fertig werden, bevor du an Altersschwäche stirbst!", grinste sie. "Aber du hast dich ja gut in Form gehalten, von daher dürftest du noch ein paar Jahre überstehen."
"Altersschwäche?", fragte er lachend. "So viel älter als du bin ich auch nicht. Auch wenn ich von den Anwesenden die meisten Jahre erlebt haben mag, graue Haare habe ich noch nicht."
"Mhm, stimmt wohl", murmelte sie, ihn mit kritischer Miene musternd. "Aber ich glaube, ein wenig Grau würde dir wirklich gut stehen."
"Vielleicht, aber ich glaube, wir warten so lange, bis sich das von selbst einstellt, nachhelfen müssen wir da nicht", stellte er mit Nachdruck klar. "Nein, keine Widerrede."
"Na gut...", schmollte Wyn, wobei es ihr tatsächlich gelang, zumindest ein wenig gekränkt zu wirken, auch wenn er wusste, dass sie lediglich ihre Rolle spielte, weil sie ihren Spaß daran hatte.
In wortlosem Einvernehmen verfielen sie in Schweigen, zufrieden damit, beieinander zu sein. Er hatte aufgehört, seine Hand weiterhin über ihren Körper wandern zu lassen, damit würde er sie zu einem anderen Zeitpunkt wieder quälen, und sie verhielt sich ruhig, lag lediglich in seinen Armen und hing offenbar ihren eigenen Gedanken nach, aus denen sie jedoch nach einiger Zeit aufschreckte und ihn mit fragenden Augen ansah.
"Mhm, Tryst? Sag' mal...", begann sie, ohne den Satz jedoch zu vollenden.
Er lächelte: "Ja, Kleines?"
"Glaubst du an Schicksal?", fragte sie ihn.
"Ich weiß es nicht genau", gab er zu. "Eigentlich denke ich, dass es Schicksal nicht gibt. Zumindest nicht in der Hinsicht, dass einem etwas unausweichlich vorbestimmt ist. Andererseits..."
"Ja? Was?"
"Ich bin mir ziemlich sicher, dass du für mich bestimmt bist", lachte er.
Wyn sah ihn misstrauisch an: "Sagt man nicht eigentlich, 'dass wir für einander bestimmt sind'?"
"Eigentlich schon, aber... du gehörst jetzt mir und wie könnte ich für meinen Besitz bestimmt sein? Das wäre doch eine völlige Verdrehung des Besitzrechtes."
"Hey! Was soll das heißen? Ich gehöre dir?", empörte sich Wyn, was nur dazu führte, dass er ein weiteres Mal schmunzeln musste. "Ich finde, das ist nicht gere -"
Sie verstummte, als seine Lippen gegen ihre pressten und er sie so davon abhielt, ihre Entrüstung weiterhin kund zu tun. Zunächst wehrte sie sich gegen ihn, doch da sie bereits in seiner Umarmung gefangen war hatte sie im Grunde nicht die geringste Aussicht auf Erfolg, was sie auch schnell erkannte und anstatt sich weiterhin zu wehren, gab sie sich dem Kuss hin.
"Überredet", keuchte sie, als sich ihre Lippen schließlich wieder von einander lösten. "Du kümmerst dich so liebevoll um deinen Besitz, da habe ich nichts dagegen, dazu zu zählen."
"Braves Mädchen", lächelte er, während sein Blick sich zögerlich von ihrem Gesicht löste und durch das Zelt wanderte. Die Gruppe verhielt sich weitestgehend ruhig, dochDhemya und Maedhros standen etwas abseits und unterhielten sich über irgendetwas. Vermutlich darüber, wie sie die weitere Ausbildung der anwesenden potenziellen Jedi gestalten wollten.
"Ich glaube, wir erfahren bald, was die beiden da gerade aushecken. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass das diesmal ein wenig mehr wird, als eine einfache Gesprächsrunde."
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