Reise in die Vergangenheit - Star Wars Kritiken

Re: Reise in die Vergangenheit - Star Wars Kritiken

jo, tatsächlich, ist lustig, solche Kritiken zu lesen.. Aber sag mal, diese Berichte hast nicht du selbst in den Computer eingehackt? Wenn doch, grosses Kompliment von meiner Seite :rollin:
 
Bravo-Artikel zur TV-Ausstrahlung 1990

Verlassen wir nun die achtziger Jahre und schauen uns in der Elite des deutschen Musikjournalismus um. Zur TV-Ausstrahlung der Star Wars Saga auf Sat 1 (1990) veröffentlichte Bravo einen Artikel. Hier nun einige amüsante Stellen daraus:

"Aber der Erzschurke Lord Darth VADDER konnte sich in einer Rettungskapsel vom explodierenden Todesstern absetzen."
"Luke flüchtet sich im Raumschiff Millenium-Falke auf den Sumpfplaneten Dagobah, um bei dem weisen SCHLAMMÄNNCHEN Yoda Hilfe zu holen."
"... Han Solo und dessen Co-Pilot 'Wookie', ein 300 Jahre alter RIESENAFFE. Nicht zu vergessen, die beiden niedlichen Roboter: der lange, goldene Durre (C3-PO) und der tolpatschige Kleine (R2-D2)."

Anmerkung: Bei den Fehlern wasche ich meine Hände in Unschuld. ;)

JC
 
Re: Reise in die Vergangenheit - Star Wars Kritiken

Also erstmal von meiner Stelle ein grosses DANKE an JediChris und seinen Artikeln.

Es ist wirklich immer wieder erheiternd solch altertümliche ;) ;) Berichte zu lesen.

Das von BRAVO nicht mehr zu erwarten ist war ja irgendwie klar. :D :D

Und die Leute vom SPIEGEL hätten lieber mal vorher Urlaub genommen um wieder Kraft und Phantasie aufzutanken. Denn der pure Neid, die Unverständnis und Phantasielosigkeit war ja fast nicht mehr zu ertragen.

Nochmals DANKE für die Mühe.
 
Spiegel-Artikel über Star Wars von 1997

Kurs auf 1997. Es wird Zeit einmal wieder beim guten alten Spiegel vorbei zu schauen, der sich nach einer langen Pause wieder mit Star Wars beschäftigt... beschäftigen muss:

"Das Imperium schlägt zurück

Das erste der "Star Wars"-Weltraumabenteuer, in den USA sensationell erfolgreich, kehrt auf deutsche Leinwände zurück - als Generationen-Lehrstück.
Am Anfang gab's nur Ärger: "George, du kannst diesen Mist ja gerne schreiben", sagte der Schauspieler Harrison Ford, als er das Drehbuch gelesen hatte, "aber sprechen lässt sich das bestimmt nicht!"
Ein echtes Desaster, das fanden auch die Studiobosse ihn Hollywood, als sie 1977 den Rohschnitt des Weltraumabenteuers das erstemal sahen. An den Kinokassen würde Lucas den "Krieg der Sterne", so lautete der Titel seines Films, verlieren, da waren sich selbst seine Freunde sicher. Nur sein alter Kumpel und Rivale Steven Spielberg, erkannte: bei soviel Unschuld und Naivität seien bestimmt 100 Millionen Dollar zu verdienen.
Sie irrten alle: Lucas hatte nicht bloß irgendeinen Erfolgsfilm gedreht, sondern den Grundstein für eine Milliarden-Industrie gelegt - und bis heute hält der Sog der "Star Wars"-Saga unvermindert an.
Schon als Lucas' Sternenkrieg erstmals in die Kinos kam, störte sich das Publikum nicht an den dürren Dialogen, sondern bejubelte den Kampf der sirrenden Weltraum-Geschwader und der Laserkanonen: 323 Millionen Dollar spielte der erste Teil der Saga ein, 30 mal mehr, als er gekostet hatte. Es wurde der bis dahin erfolgreichste Film aller Zeiten - erst 1982 spielte sich Spielbergs Weltraumgnom "E.T." an die Spitze der Bestenliste.
Doch seit ein paar Wochen schlägt das Imperium zurück: Der Krieg der Sterne und die beiden 1980 und 1983 gedrehten Fortsetzungsfilme sind wieder in den Kinos zu sehen, und prompt kehrte "Star Wars" auf Platz eins zurück. In nur vier Wochen brachte der Film in den USA 116 Millionen Dollar in die Kassen, und von diesem Donnerstag an wird er auch in Deutschland für volle Lichtspielhäuser sorgen.
... Doch nur der wahre Fan wird die Veränderungen würdigen, wird die neue Falte im Speck der Monster und die aufgerüschten Kulissen im Hintergrund überhaupt bemerken. allen anderen bleibt nur die Verwunderung: über einen Film, der so kühl und blankgeputzt wirkt wie Michelangelos Sixtina-Fresken nach der Restaurierung. Der dahinstottert, dass man am liebsten eine halbe Stunde herausschneiden möchte. Der in etwa so zeitgemäß erscheint wie Vader Abraham und die Schlümpfe vor deren Mutationssprung ins Techno-Zeitalter.
Warum stürmen dennoch abermals Hunderttausende in die Kinos, um sich Roboter anzugucken, die wie Faxgerätepiepsen, und dunkle Bösewichte, die fauchen wie Dampfbügeleisen?
In den USA wird die Star-Wars-Neuauflage vor allem als Familienspaß gefeiert: Viele junge Väter versammeln sich da vor den Großleinwänden, um ihrem Nachwuchs zu beweisen, dass die Welt auch vor Nintendo und Internet schon aufregend war. Unter heute Erwachsenen Sternenkrieg-Begeisterten gilt der Kinostart der Saga sowieso als Zeitenwende - die Popgruppe Ash nannte angeblich nur aus diesem Grund eines ihrer Alben "1977".
Vielen Teenagern gilt der Film gleichfalls als großes Erlebnis: Obwohl durch Spektakel wie "Independence Day", aberwitzige Action und Apokalypse verwöhnt, beklatschen die Kids die kühnen Manöver der klapprigen Raumgleiter und begrüßen die Star-Wars-Helden wie alte Bekannte.
Überlebt hat das Weltraumabenteuer die zahlreichen Wiederholungen im Fernsehen und auf Video vor allem dank des andauernden Handels mit Star-Wars-Spielzeugen und Devotionalien. mehrere hundert Produkte zelebrieren die Sternensaga, angefangen bei Computerspielen über Weihnachtskarten bis zu überlebensgroßen Nachbildungen der Filmfiguren: Star Wars ist der erste Film, der mehr Geld in die Warenhäuser als an der Kinokasse einbrachte.
... Was den Erfolg beförderte: Lucas plündert die große Schatzkiste der Menschheitssagen. Die Ritter der Tafelrunde zitiert er ebenso wie die Rebellenlegende von Robin Hood oder das biblische Vorbild der Heiligen Familie. Als Bindemittel seiner Mythensuppe mengte Lucas noch eine Großdosis Esoterik ("Die macht sei mit Dir") dazu.
Star Wars ist kein Film für Technik-gläubige: Viel wichtiger ist jene Macht, der man sich einfach hingeben muss. Im letzten Gefecht schaltet der junge Held Luke Skywalker den Computer seines X-Wing-Fighters einfach aus und lässt sich von der kosmischen Macht zum Bombensieg lenken. In der Zukunft, so die Botschaft, zählen nicht technische Raffinessen, zum Erfolg verhilft allein das Festhalten an den Idealen der Vergangenheit.
Wo kalte Großproduktionen wie "Independence Day" den technischen Tricks und der Allmacht des Powerbooks huldigen, setzt Star Wars noch auf Herz und unschuldiges Pathos.
..."

Quelle: Spiegel 1997, Heft 12, Seite 215

JC
 
Episode I: Moviestar-Kritik

Nähren wir uns 1999, dem El Dorado für SW-Kritiker. Für den MOVIESTAR verfasst Robert Vogel, ein Star Wars Fan der ersten Stunde, folgende Kritik:

Es kommt mir vor wie gestern und nicht vor über 21 Jahren im Februar 1978, als ich gut zwei Stunden in einer Warteschlange vor dem Kino verbrachte, um noch einen Platz für die Premiere eines Films namens KRIEG DER STERNE zu ergattern. Als dann nach der monumentalen Einleitungsmusik und der Rollschrift der riesige Sternenzerstörer mit donnerndem Getöse ins Bild raste, veränderte sich für mich die Welt... und bald für Millionen anderer Zuschauer auch!

Das Phänomen KRIEG DER STERNE vermittelte ein positives Lebensgefühl einer eher depressiven Zeit und wurde zu einem Kult. Überall gab es STAR WARS-Parties, Fan-Treffen usw. Der Name hielt Einzug in das kulturelle Allgemeingut, Luke, Leia, Han und Darth Vader wurden zitiert, und sogar die amerikanische Rüstungspolitik von Ronald Reagan bediente sich bei STAR WARS.

Die Premieren der späteren Filme waren Ereignisse, die ich mit Freunden im Obi-Wan Kenobi-Outfit erlebte, und es war jedes Mal ein tolles Gefühl (auch wenn ich die Ewoks in RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER am liebsten zurück in die Plüschtierabteilung des nächsten Kaufhauses geschickt hätte). Als dann nach dem dritten Film 1983 eine Weile nur noch Peinlichkeiten im STAR WARS-Kosmos herauskamen (ich meine damit die Zeichentrickserien EWOKS und DROIDS sowie die beiden EWOK-Filme), flaute das Interesse langsam ab, und viele Fans wanderten ins STAR TREK- oder ins Fantasy-Fandom ab.

Gegen Ende der 80er Jahre sah es aus, als ob STAR WARS seinen festen, aber abgeschlossenen Platz in der Filmgeschichte eingenommen hätte. Weit gefehlt: Die ersten Anzeichen, dass das Phänomen sich nicht auflöst, sondern nur eine Weile geschlafen hatte, wurden Anfang der 90er Jahre sichtbar, als die ersten neuen Geschichten aus ?einer weit entfernten Galaxis? in Form von Timothy Zahn?s ERBE DES IMPERIUMS-Romantrilogie und der Dark-Horse-Comic-Reihe DAS DUNKLE IMPERIUM zu Bestsellern wurden. Aber die Fans wollten nicht nur neue Romane lesen, sondern forderten immer deutlicher einen neuen Film. Schließlich hatte Lucas von neun Filmen gesprochen, wo also blieb der Rest?

Es war bekannt, dass George Lucas mit dem Drehbeginn warten wollte, bis die Filmtechnik seine Visionen adäquat umsetzen konnte. An Filmen wie TERMINATOR 2 und JURASSIC PARK konnte man den Fortschritt der Tricktechnik erleben, und viele dachten: ?Nun wird es aber langsam Zeit!? Aber Lucas ließ uns schmoren und gab uns nur kleine Häppchen, um schon vorher eine Menge Kohle zu machen. Da war SCHATTEN DES IMPERIUMS (zeitlich zwischen Episode IV und V angesiedelt), bei dem Lukas so tat, als hätte er einen neuen Film gedreht und es alles vom Buch über ein Making of bis hin zum Soundtrack und dem Riesensortiment an Figuren, Modellen und sonstigen Merchandise zu kaufen gab. Nur: Es gab keinen Film.

Als er dann endlich das Startzeichen für DIE DUNKLE BEDROHUNG gab, waren die Fans schon ganz wild. Doch zuvor kamen noch die SPECIAL EDITIONS der drei alten Filme mit überarbeiteten Trickeffekten und neuen Szenen in die Kinos. So hatte eine neue Generation von Fans erstmals Gelegenheit, diese Filme auf der großen Leinwand zu sehen.

Im Mai 1999 war es dann endlich soweit. KRIEG DER STERNE ? DIE DUNKLE BEDROHUNG hatte Weltpremiere. Durch eine Anweisung von Lucas wurde der Kartenvorverkauf untersagt (angeblich, um den Schwarzmarkthandel mit Karten zu unterbinden), und so gab es wie vor über 20 Jahren blockweise Warteschlangen vor den Kinos. Einige ganz besessene Fans campierten schon Wochen zuvor vor den Kinos, um die besten Plätze zu ergattern. Natürlich wurde das von der Presse entsprechend gewürdigt. Es war einmalig in der Geschichte des Kinos, dass es eine solche Erwartungshaltung für die Fortsetzung einer Saga gab, deren letzter Film schon 16 Jahre zurücklag!

Aber war es das Warten wirklich wert? Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. KRIEG DER STERNE kam zu einer Zeit heraus, wo es einfach absolut nichts Vergleichbares gab (der kurz darauf folgende UNHEIMLICHE BEGEGNUNG DER DRITTEN ART zählte zu einer völlig anderen Art des SF-Films). Heutzutage gibt es sehr viel mehr aufwendige SF-Weltraum-Filme, und die simpel gestrickte Story von STAR WARS kann keinen mehr beeindrucken: Immerhin ist die Saga kaum mehr als ein Märchen im SF-Kleid. Was den Erfolg ausmachte, war die perfekte Illusion eines galaktischen Abenteuers mit Charakteren, mit denen man sich identifizieren kann, und einem Bösewicht, der so ?gut? ist, dass man es liebt, ihn zu hassen.

Lucas stand nun vor einem ähnlichen Problem wie die Macher einer neuen STAR TREK-Serie und musste neue Charaktere und eine neue Story entwerfen, die vom Publikum als Teil der STAR WARS-Saga akzeptiert werden würde. Als ich DIE DUNKLE BEDROHUNG zum ersten Mal sah, war ich mit zunächst nicht sicher, was ich davon halten sollte. Die Illusion ist perfekt, technisch ist der Film brillant (und diverse Elemente genial geklaut von BEN HUR und SPARTACUS). Es gibt viele Figuren, aber nur wenig Charaktere. So richtig warm werden konnte ich mit den Helden nicht. Sie waren einfach nicht ?lebendig? genug.

Zur Rettung der Schauspieler muss man sagen, dass diese auch kaum Gelegenheit hatten, ihre Talente zu zeigen. Für die Rolle von Natalie Portman hätte auch ein Kleiderständer herhalten können, denn die Königin Amidala dient ja wohl lediglich dazu zu zeigen, was die Kostümdesigner von Lucas Film zustandebringen. Die Idee ihrer Doppelrolle als Königin und ihre eigene Zofe ist schnell offensichtlich und wirkt nicht so recht. Ewan McGregor als Obi-Wan Kenobi steht einfach noch zu sehr im Hintergrund, um interessant zu sein. Über Qui-Gon Jinn wird lediglich bekannt, dass er der Dickkopf unter den Jedi ist und es darum noch nicht in den Rat geschafft hat. Über die Droiden brauche ich kein Wort zu verlieren, da ist alles wie gehabt, und es ist schön, zwei vertraute ?Gesichter? wiederzusehen.

Insgesamt gesehen sind die ?Helden? sehr flach. Gut charakterisiert sind lediglich der Schrotthändler Watto (das fliegende Viech, dem Anakin und seine Mutter gehören), Boss Nass (der Häuptling der Gungangs, dem Brian Blessed seine Stimme lieh) und Anakin Skywalker. Zwar wirkt der Junge mit seinen nein Jahren ziemlich altklug (aber vielleicht hat da die MACHT wohl für eine frühe Reife gesorgt: die Macht macht?s!), aber als er dann von seinen Träumen erzählt, die Galaxis kennenzulernen, da erinnerte das an Luke im ersten Film, wie er dem Untergang der zwei Sonnen auf Tatooine zuschaut. Überhaupt war bei dem Abschnitt des Films, der auf dem Wüstenplaneten spielt, die ?alte Magie? wieder vorhanden.

Und da gab es noch eine Hauptfigur: Jar Jar Binks. Wohl als eine Art Chewbacca-Ersatz für die Kleinen geplant, hätte diese Figur wohl eher in einen Roger-Rabbit-Cartoon gehört. Nichts gegen eigentlich recht nette Tollpatsche (ich bin selber einer!), aber nach einer halben Stunde ging mit das dermaßen auf die Nerven, dass ich volles Verständnis für diese ?Kill Jar Jar Binks?-Kampagne? habe.

Damit wurde eine weitere Schwäche des Films offensichtlich: Waren die ersten drei Teile noch Familienfilme mit Schwerpunkt auf einem jungen Publikum, so wirkte EPISODE 1 durch Jar Jar Binks und Anakin Skywalker mehr auf die Altersgruppe zwischen 8 und 15 Jahren zugeschnitten (weil diese Zielgruppe das meiste Merchandising kauft???), und deshalb wirkt natürlich vieles für Ältere kindisch.

Die ersten Filme hatten Darth Vader, den Imperator und jede Menge Imperialer Kapitäne und Admiräle (zur internen Verheizung), und was hatte DIE DUNKLE BEDROHUNG an Bösewichtern anzubieten? Da kann nur Darth Maul richtig zur Geltung kommen. Zwar sagt er recht wenig (und sogar das wurde von einem anderen Schauspieler gesprochen), aber er hat echt was drauf und lässt die beiden Jedis in den Lichtschwertduellen ziemlich alt aussehen (überhaupt sind diese Kämpfe zusammen mit dem Pod-Rennen aud Tatooine die Höhepunkte des Films). Natürlich konnte er nicht an das spezielle ?Charisma? eines Darth Vader anschließen, aber er hat mittlerweile unter den Fans einen ähnlichen Status wie Boba Fett erhalten. Hoffentlich erfährt man in Büchern oder Comics mehr über ihn.

Der zukünftige Imperator alias Darth Sideous ist in diesem Film noch zu sehr als Drahtzieher im Hintergrund beschäftigt, um seine Fiesheit wie in ?DIE RÜCKKEHR DER JEDI.-RITTER
Richtig entfalten zu können. Die beiden Typen von der Handelsgilde wirken dagegen wie kleine Gauner, denen die Angelegenheit schnell über den Kopf wächst. Die taten mir schon fast leid. Tja, und ansonsten gibt es nur eine Menge Blech, im wahrsten Sinne des Wortes. Gut für die Jedi-Ritter, die ihre Fähigkeiten eindrucksvoll demonstrieren dürfen. Damit sie richtig loslegen können, mussten als Opfer statt Sturmtruppen diesmal Kampfdroiden herhalten. Die kann man ja auch nach Herzenslust vierteilen, in der Mitte durchsäbeln oder an die Wand klatschen. Ist ja nur Blech...

Enttäuschend ist der Jedi-Rat. Das soll also das Gremium sein, das über den Frieden in der Republik wacht? Mir kam das eher vor wie ein Rentnertreffen kurz vor dem Mittagsschlaf. Kein Wunder, dass es mit der Republik abwärts geht und Qui-Gon Jinn rebellisch wurde. Selbst Yoda sieht irgendwie ungesund aus. Der hat wohl auf Coruscant zu lange kein Schlammbad mehr genommen...

Wirklich störend ist, dass Lucas das gesamte Konzept der MACHT geändert hat. Bisher hatte ich mir die MACHT als ein alles durchdringendes Energiefeld vorgestellt, das besonders befähigte Wesen (eben die Jedi) anzapfen, um damit etwas zu bewirken zu können. Nun tauchen urplötzlich diese Medichlorians als Träger der MACHT auf, die auf einmal quasi als Kollektivintelligenz geschildert werden. Was soll das, George?

Trotz all dieser Kritikpunkte macht der neue Film natürlich einen Heidenspaß. In DIE DUNKLE BEDROHUNG wurden einige Entwicklungen ins Rollen gebracht, und man darf gespannt darauf sein, was Lucas daraus macht. Hauptsache, er vergisst das nächste Mal nicht, den Charakteren mehr Tiefgang zu verleihen (und Jar Jar Binks nicht mehr auftauchen zu lassen). In diesem Sinne: MÖGE DIE MACHT MIT EUCH SEIN!

Quelle: Moviestar 8/99 Heft 54, S. 12-14

JC
 
Der Tagesspiegel - Die Kritik zu Episode I

Und was denkt Ralph Geisenhanslüke von Episode I? In den frühen Morgenstunden des 18. August 1999 kann man sie im Tagesspiegel nachlesen:

"Star Wars in Deutschland

Sehr gut. Und jetzt bitte noch mal von vorn (Filmkritik)
Über zwanzig Jahre hat George Lucas nicht mehr Regie geführt. Für "Episode 1 - Die dunkle Bedrohung", die Fortsetzung seiner "Star Wars"-Trilogie, hat er sich wieder hinter die Kamera begeben und verbindet die neuesten digitalen Tricks mit nicht ganz so neuen Ideen
Die Drucktechnik setzt uns leider Grenzen. Aber bei diesem Thema braucht man ohnehin Phantasie. Stellen Sie sich also den folgenden Text bitte als nach hinten gekippten Buchstaben-Teppich vor, der langsam in die unendlichen Weiten des Weltraums hinausgleitet.
Es war einmal vor langer, langer Zeit auf einem weit entfernten Planeten. Dort saß ein einsamer Regisseur in seinem Studio und haderte mit dem Schicksal. In seiner Jugend war er ein fröhlicher Bastler gewesen, dem der Erfolg ohne Mühen zuflog. Die Bosse der großen Studios hatten ihm Steine in den Weg gelegt. Aber der Mann hatte einen Riecher dafür, was die Menschen im Kino sehen wollten. Deshalb hatten seine Filme ihn schnell reich gemacht. So reich, dass er sich bald besser darauf verstand, Geld zu verdienen, als Filme zu machen. So wurde er Produzent und überließ anderen die Regie.
Trotzdem wirkte der Mann traurig. Irgendwann, nach seinem xten Erfolg, hatte das Glück ihn verlassen. Ein Flop. Noch ein Flop. Er produzierte sogar Werbeblockfutter fürs Fernsehen. Dennoch hatte sein Name unter Geschäftsleuten einen guten Klang. Seine Firma "Industrial Light & Magic" beherrschte den Markt für Tricktechnik. Die mächtigen Studios kamen heute zu ihm auf seine Skywalker Ranch, wenn sie bunte Knall-Effekte für ihre Filme brauchten. Das Tonwiedergabeverfahren "THX" stand überall in den Kinos. Ein ganzes Tal, das seinen Namen trug, hatte der Mann schon gekauft. Aber er war nicht zufrieden: Er wollte es dem Imperium zeigen. Die Zentrale des Imperiums war der Kampfstern Hollywood, der im Begriff war, die Herrschaft über das gesamte Kino-Universum zu übernehmen. Auf Hollywood galten besondere Gesetze. Zum Beispiel, dass man zwar unermesslich reich sein durfte, die Leute einen aber schmähten, wenn man nicht ständig neue Beweise seiner übermenschlichen Schaffenskraft erbrachte.
Da besann er sich auf eines seiner frühen Werke, eine Trilogie, und beschloss sie nochmals aufzuwärmen. Auf Sequels, also die zweite, dritte, achte Folge eines Kassenschlagers, hatte er sich schon immer gut verstanden. Nun würde er wieder Regie führen, das erste Mal seit über 20 Jahren. Er fühlte seine Säfte steigen und sagte: Ätsch!, der erste Teil der Trilogie ist in Wahrheit der vierte und jetzt hänge ich Euch erstmal noch drei Teile vornedran und dann drei weitere hinten. Auf dem Planeten Hollywood schlug so etwas immer ein. Hauptsache, es gab ordentlich Tamtam. Die 110 oder 120 Millionen Dollar für die Produktion hatte der Regisseur gerade noch in der Schublade. Sie würden sowieso innerhalb einer Woche wieder drin sein. Nach drei Monaten hatte der Film, den er "Episode 1" nannte, schon 535 Millionen Dollar eingespielt. Der Merchandising-Umsatz wurde gar auf 1,5 Milliarden Dollar geschätzt. Da wusste George Lucas, dass die Macht wieder mit ihm war.
Fast eine Weltumrundung hat "Episode 1 - Die dunkle Bedrohung" mittlerweile hinter sich. Selbst in Guatemala, Honduras, Ecuador und Paraguay läuft der Film schon. Ab dieser Woche dürfen auch die Deutschen die Macht der Fortsetzung erfahren.
"Star Wars" spielt in der Zukunft, ist aber keine Science-Fiction. Die nun auf biblische Breite angelegte Serie entwickelt weder eine Vorstellung davon, wie die Menschheit in Zukunft lebt, noch beleuchtet sie die Gegenwart. In Star Wars ist nur soviel Zukunft, als dass die Leute in Raumschiffen herumrasen und mit bunten Neonröhren aufeinander eindreschen, die als "Lichtschwerter" ausgegeben werden.
Im Kosmos des Evangelisten Lucas gibt es zwei Machtblöcke: eine Art galaktischer Zentralregierung, den "Republikanischen Rat" der Jedi und eine gierige "Handelsföderation", die eine Sternenroute blockiert. Gezogen werden die Fäden wie immer von den Sith-Lords, die später das "Imperium" aufbauen werden. Gut und Böse wechseln öfter mal die Seiten: Luke Skywalker entpuppt sich als Sohn des später geläuterten Superfieslings Darth Vader, der Kanzler der Republik ist eigentlich Handlanger des Imperiums undsoweiter. Diese Seitenwechsel begründen stets neue Folgen und Star-Warsianer in aller Welt diskutieren darüber, während sie vor Kinos campieren, um als erste an Eintrittskarten zu kommen.
George Lucas behauptet, er wolle den Menschen den Glauben an das Gute zurückgeben und ereifert sich darüber, wie Hollywood nur Filme mit zynischem Humor machen könne. Da hat er einiges gemeinsam mit US-Außenministerin Albright, die der Überzeugung ist, die USA seien per se "eine gute Macht". Nationalitäten scheinen in der Zukunft nicht mehr zu existieren, doch in amerikanischen Weltraummärchen sind die Guten weiterhin immer irgendwie Amerikaner. Das war schon so auf der U.S.S. Enterprise.
Lucas' Nato-Truppen sind demzufolge die Jedi-Ritter. Sie führen Krieg ohne Folgen in einem Weltraum ohne Utopie. Ständig wird getötet, aber niemand blutet. Die politisch korrekte Quadratur der Ellipse. "Star Wars", das knallharte Geschäft, gibt vor, unschuldige Unterhaltung zu sein. Ein Weltraum-Märchen für das Kind in Menschen jeden Alters. Das Gute wird immer siegen - egal, wer es gerade vertritt - und auch in Zeiten galaktischer Demokratie wird es immer schöne Prinzessinnen geben. Anders als sein Freund Steven Spielberg versucht Lucas nicht, erwachsen zu werden.
Und doch gibt es Leute, die an seinen Figuren ernsthaft herumdeuteln. Jar Jar Binks zum Beispiel: ein tollpatschiger Sumpfkasper, der mit knapper Weste und Schlaghosen auf den Dress-Code der späten 90er gebracht wurde. Er spricht ein frei erfundenes, tuntiges Pidgin und wird von orthodoxen Jedi-Junkies gehasst, weil sie ihn für schwulenfeindlich halten. Viel eher sollten sich zumindest deutsche Zuschauer darüber echauffieren, dass die Bösewichter, die aussehen als wären sie aus OP-Abfällen zusammengeflickt, in der Synchronfassung einen französischen Akzent haben. Im Original haben sie gar keinen Akzent, nicht einmal einen deutschen, den Amerikaner und Engländer sonst gern benutzen, um Bösewichte zu kennzeichnen.
Das Gute wird in "Episode 1" repräsentiert durch einen Jungen. Er heißt Anakin Skywalker und rettet die Mission der Guten, indem er ein Rennen mit einem selbstgebauten Düsenschlitten gewinnt. Jungs machen das so. Der kleine Weltraum-Schumi soll ohne Beischlaf empfangen worden sein, was auch in amerikanischen Kinos zu herzlichem Gelächter führt. Aber Lucas zieht diesen pseudoreligiösen Schmus durch. Denn Anakin wird später Luke Skywalker zeugen und sich in Darth Vader verwandeln. Eigentlich will Anakin ein Jedi werden, doch seine Furcht wird in Episode II und III das Böse in ihm wecken.
Das Rennen, das mehr mit einem Videospiel zu tun hat, als mit einem Film, ist übrigens bereits für 299 Mark als Spielkonsole im Handel. Eltern mit begrenztem Budget sollten ihren Nachwuchs zur Zeit von Computer- und Spielwarenläden fernhalten. Ebenso von der Internet-Seite Shop.Starwars.com, auf der Hunderte von Devotionalien angeboten werden, bis hin zum Roboter C3/PO in Originalgröße für 13 000 Dollar.
Schauspieler? Kommen auch vor. Als organische Sättigungsbeilage zum digitalen Bildersalat. Nur 10 Prozent der Aufnahmen sind nicht am Computer bearbeitet worden, vermeldet stolz die Produktion. Welch eine Verschwendung, Liam Neeson oder Ewan McGregor die meiste Zeit vor grüne Wände zu stellen. Auf diese Flächen werden später die Computer-animierten Bilder gerechnet. Die Darsteller müssen die gesamte Szene in ihrer Fantasie entwickeln. Sicher keine angenehme Aufgabe mit einem mäßig inspirierenden Regisseur, dem nachgesagt wird, seine Anweisungen lauteten meist: "Sehr gut. Noch mal bitte." McGregor als Obi-Wan Kenobi ist vermutlich wegen seiner hamsterbackigen Züge gecastet worden, die auf das Gesicht von Alec Guinness in Folge 4 (früher: 1) hindeuten.
Lucas nennt Sergej Eisenstein als Vorbild, dem das Visuelle auch wichtiger gewesen sei als Story und Dialoge. Der Film according to Lucas ist eine Reihung von Bildern, die zeigt, was filmische Mittel allein bewegen können, ohne auch nur einen Hauch von Inhalt zu transportieren. "Episode 1" berauscht sich am technisch Machbaren. Angesichts der Legebatterien voller Rechner, die auf der Skywalker-Ranch stehen, bedeutet das digitales Fegefeuer: eine beinahe surreale Erfindungsgabe für Alien-Figuren, Raumschiffe und Gebäude. Die Hauptstadt des Planeten Naboo sieht aus wie ein byzantinisches Venedig mit Ornament-Pocken. Raumstationen explodieren bis zum Pupillenstillstand und einige der glibberigen Fabelwesen sind tatsächlich komisch. Wie werden angesichts weiter fortschreitender Animationstechnik wohl die Episoden II (angekündigt für 2002), und III (2005) aussehen? Das ist eine andere Geschichte, und die soll auf einer anderen Festplatte geschrieben werden.
 
Re: Der Tagesspiegel - Die Kritik zu Episode I

Hmm... alle bisherigen Autoren der Kritiken haben doch absolut keine Ahnung von Star Wars.

Die Kritiken gehen mir eh am A.... vorbei. Die koennen schreiben was sie wollen, keiner wird sich doch von so einem Schwachsinn beeinflussen lassen !

Ansonsten danke an JediChris...gibts dir echt Muehe !!!
 
Re: Der Tagesspiegel - Die Kritik zu Episode I

Alles überaus interessant... danke.
Aber wenn noch ein Artikel das Wort Milchstraße enthält... <img src=http://www.ezboard.com/intl/aenglish/images/emoticons/ohwell.gif ALT=":\">
 
Re: Der Tagesspiegel - Die Kritik zu Episode I

Da sieht man mal wieder wer Kritiken schreibt:
Ignoranten, die an jedem was zu meckern haben, alles hinterfragen und sich weder in die packende SW-story hineinversetzen können noch wollen.
 
Re: Der Tagesspiegel - Die Kritik zu Episode I

hmm.. da fehlt noch was...
Ich füge nachträglich ein: uninformierte, besserwisserliche, dumm-daherschwallende, nixblickende, schnarchnasige und hinterwäldlerische
 
Re: Der Tagesspiegel - Die Kritik zu Episode I

he, ich bin ja schon weises Senatsmitglied... dabei hatte ich doch erst kürzlich nur 300 Posts... oder? Die Zeit vergeht so schnell hier ;) ...
 
Der Schlaf der Phantome - Kritik in DER ZEIT

Mit dem Motto "Nur negative Kritiken sind unterhaltsamme Kritiken" setzen wir unsern Flug über Zeitungsredaktionen im Sommer 1999 fort. Ein Zwischenstopp wird bei "DIE Zeit" eingelegt:

"George Lucas hat in seinem neuen und lang erwarteten Film "The Phantom Menace" nichts zu erzählen. Der weltweite Publikumserfolg von "Star Wars" ist dennoch nicht aufzuhalten

von Andreas Kilb

Als Jennifer S. aus dem Gerichtsgebäude in Springfield/Illinois trat und auf die Kameras zuging, strahlte ihr Gesicht vor Freude. Soeben hatte ihr der Richter drinnen erlaubt, ihren Namen in Obi-Wan Kenobi zu ändern. Zuerst, erzählte Jennifer, sei sie durch ein Gewinnspiel im Radio auf die Idee gekommen. "Am Anfang war es nur ein Witz, aber später fand ich den Namen schön und originell. Jeder kann doch heißen, wie er will!"
Jennifer ist nicht allein in ihrer Begeisterung für Obi-Wan Kenobi und seinesgleichen. Derzeit bereiten sich gut 50 Millionen Amerikaner darauf vor, ab 19. Mai die Kinokassen zu belagern, um Star Wars - Episode One: The Phantom Menace zu sehen, das jüngste Abenteuer aus der Welt Obi-Wans. Allein am Eröffnungstag werden etwa zwei Millionen Angestellte ihre Arbeit im Stich lassen, um in The Phantom Menace zu gehen; der volkswirtschaftliche Schaden wird auf 300 Millionen Dollar geschätzt. Ein gutes Drittel dieser Summe dürfte der Film schon am ersten Wochenende einspielen. Bis Ende 1999 wird The Phantom Menace weltweit voraussichtlich eine Milliarde Dollar in die Kassen bringen und damit hinter Titanic der zweiterfolgreichste Spielfilm aller Zeiten sein.
Doch das ist nur ein kleiner Teil des Geldsegens, der aus dem Star Wars-Himmel auf die Freizeitindustrie herniederregnen wird. Der Spielzeughersteller Hasbro, der die Vermarktungsrechte an den meisten Figuren der Filmserie besitzt, erwartet durch The Phantom Menace zusätzliche Einnahmen von über zwei Milliarden Dollar. Der Ballantine-Verlag hat mit der Buchversion der Filmstory bereits einen Bestseller gelandet. Und der Pepsi-Konzern, zu dem mehrere Fast-food-Ketten gehören, musste 1997 zweieinhalb Milliarden Dollar bezahlen, um Star Wars-Bilder und -Embleme exklusiv auf seine Produkte drucken zu dürfen; entsprechend hoch fallen die Gewinnerwartungen aus.
Ein guter Teil der ungeheuren Summen, die das Phantom Menace-Phänomen in diversen Industriesparten generiert, fließt zurück in die Taschen des Mannes, der den Film geschrieben, produziert und gedreht hat. George Lucas, ein untersetzter, graubärtiger und eigenbrötlerischer Mittfünfziger, ist seit langem der reichste Filmregisseur der Welt. Als Lucas vor 23 Jahren mit der 20th Century Fox den Produktionsvertrag für seinen Film Krieg der Sterne abschloss, sicherte er sich neben der Option auf weitere Folgen der Saga auch die Rechte für alle T-Shirts, Plastikpuppen und Computerspiele, die der Star Wars-Boom in die Welt setzen würde. Dieser Geschäftssinn hat Lucas zum Milliardär gemacht - und seine Phantasie zugleich für alle Zeiten an die Sternenkrieger gekettet.
George Lucas ist der beinahe tragische Fall eines Rebellen, der durch die Gunst der Umstände zum Despoten wird. Bevor er mit Krieg der Sterne (1977) auf Gold stieß, hatte Lucas zu jenem Dutzend jüngerer Filmregisseure um Francis Ford Coppola, Martin Scorsese und Steven Spielberg gehört, das in den siebziger Jahren gegen die Oligarchie der großen Hollywoodstudios aufbegehrte. Lucas' frühe Filme, die düstere Allegorie THX 1138 (1970) und die Kleinstadt-Apokalypse American Graffiti (1973), waren, ebenso wie die von Spielberg, Versuche, ein unverkitschtes, zeitgenössisches Porträt Amerikas zu zeichnen. Aber so wie Spielberg nach E.T. kein Projekt mehr gegen den Willen der Studios verfolgte, wurde auch Lucas zum Sklaven seines Erfolgs. Die Star Wars-Trilogie, deren Fortsetzungen Das Imperium schlägt zurück (1980) und Die Rückkehr der Jedi-Ritter (1983) er von Auftragsregisseuren inszenieren ließ, befreite Lucas von der Willkür Hollywoods, doch sie gab zugleich die Maßstäbe vor, an denen sein Schaffen von nun an gemessen wurde: groß, größer, am größten. George Lucas, der mit einer Science-fiction-Kindergeschichte spekuliert hatte, um endlich ein Zimmer für sich allein zu haben, bekam einen Palast, aus dem er inzwischen den Ausgang nicht mehr findet.
Da geht es ihm wie seinem Helden Luke Skywalker. Von Anfang an war die Versuchung groß, Star Wars als Schlüsselgeschichte zu lesen, die vom Aufstand der jungen Filmemacher, angeführt von Coppola als Yoda, gegen das dunkle Imperium der Studios erzählt. Aber diese Interpretation stillt bloß den kleinen Hunger der Filmkritik. Denn Lucas' Star Wars-Saga ist nur auf den ersten Blick die Chronik einer Rebellion. Hinter dem wolkigen Liberalismus der Rebellenstory verbirgt sich ein viel handfesterer Impuls, der dem Geschehen erst seine Richtung gibt. Es ist die Sehnsucht nach einem abgeschlossenen, sinnerfüllten Universum, nach jener Einheit von erzählter und erlebter Zeit, die in den medial zerstückelten Restwelten unserer heutigen Wirklichkeit verlorenzugehen droht.
Die Geschichte der Star Wars-Galaxie kennt keine schwarzen Löcher und keine Ambivalenz. Zwischen der hellen und der dunklen Seite der Macht ist kein Platz für Graustufen, hier regiert das Prinzip des Alles-oder-Nichts, das den klassischen Epen und Sagen, mit denen Star Wars gern verglichen wird, in Wahrheit sehr fremd ist. Um so vertrauter ist es den Religionen. Dass die Welt im Chaos liegt, dass die Kräfte des Lichts und der Finsternis um die Herrschaft ringen, bleibt von Ahura Masdah und Ahriman bis zu den Hirngespinsten diverser heutiger Sekten ein geläufiges Muster, und über die Jedi-Ritter, die Engel der göttlichen Gerechtigkeit, könnte mancher mittelalterliche Mystiker ein Traktätchen schreiben. Es ist diese Wendung vom Phantastischen ins Religiöse, die Lucas' Epopöe von Science-fiction-Klassikern à la Asimov und Lem unterscheidet, und es ist dieser transzendentale Touch (und Quatsch), der den drei Star Wars-Filmen die kultische Verehrung eingetragen hat, die sie mittlerweile genießen.
Aber am Anfang des Milliardenmärchens stand etwas anderes. Wir wussten nichts vom freudianischen Durcheinander in Das Imperium schlägt zurück oder den galaktischen Weihnachtsfeiern der Rückkehr der Jedi-Ritter, als wir über die imperialen Raumkreuzer staunten, die im ersten Teil der Trilogie über die Leinwand rauschten. Und es war uns auch gleichgültig, ob Luke Skywalker der "Erwählte" war, der "die Macht ins Gleichgewicht" bringen würde, als wir seinen Angriff auf den Todesstern miterlebten - diesen wilden Ritt durch unausdenkliche Räume, deren Wände mit Lichtgeschwindigkeit am Auge vorbeiflogen. Dies war das Science-fiction-Kino, das wir sehen wollten, schnell, krude, mit einem Minimum an ökologischer Korrektheit, ein thrill ride, auf dem mit Laserschwertern gefochten und, falls nötig, mit Fäusten auf den Feind eingedroschen wurde und der Mut eines einzelnen den Tag entschied. Mehr wollte und musste Star Wars nicht sein.
Eine Schlacht um nichts, ein Krawall ohne Anlass
Etwas von dieser Freude am schieren Spiel ist womöglich auch in George Lucas wieder erwacht, als er im Herbst 1996 seine Trilogie zur Wiederaufführung vorbereitete. In der Zwischenzeit hatte er als Produzent zwei der drei Indiana Jones-Filme Spielbergs, eine Indiana Jones-Fernsehserie und ein Projekt seines früheren Mentors Coppola (Tucker, 198:cool: betreut und von seiner Skywalker Ranch im nordkalifornischen San Rafael aus dem stetigen Wachstum seines Imperiums zugeschaut. Bis Anfang der neunziger Jahre war die Fortsetzung von Star Wars bloß eine vage Idee. Im Jahr 1994 begann Lucas, ein Drehbuch zu schreiben, das die Vorgeschichte der Ereignisse in den ersten drei Star Wars-Folgen erzählen sollte, die Geschichte von Luke Skywalkers Vater Anakin, aus dem später der böse Darth Vader wird, und seiner Frau, der Königin Amidala. Aber erst die Wiederbeschäftigung mit den früheren Filmen brachte, so scheint es, Lucas' Imagination in Gang.
Als Ende letzten Jahres feststand, dass Star Wars - Episode One: The Phantom Menace im Mai 1999 ins Kino kommen würde, begann die größte Gratis-Werbekampagne der Filmgeschichte. Nacheinander veröffentlichten sämtliche amerikanischen Magazine, vom billigsten Fanzine bis zum feinen New Yorker, Drehberichte, Schauspielerporträts, Interviews und Aufsätze zum Thema. Der erste Kinotrailer für The Phantom Menace, der im November die Leinwände erreichte, wurde zum Medienereignis. Lucas, der nur handverlesene Besucher in seiner Eremitage empfing, sah sich in Time und der New York Times als "Viktorianer", hingebungsvoll alleinerziehender Vater und Anhänger einer gemäßigten Despotie porträtiert. Seine Entscheidung, The Phantom Menace nicht wie zuletzt Godzilla auf 6000 oder 7000, sondern nur auf 3000 Leinwänden zu starten, sorgte für die nötige Verknappung des Angebots, die allen Massenhysterien vorausgeht. In der zweiten Aprilwoche begannen rüstige Camper, sich vor den Kinokassen in Los Angeles, New York und Chicago niederzulassen, um beim Kartenverkauf im Mai die ersten zu sein. Das Fernsehmagazin Entertainment Tonight brachte einen täglichen Countdown: noch neun Tage, noch acht, noch sieben ...
Die Chancen von The Phantom Menace, dieser kollektiven Selbsthypnose gerecht zu werden, waren von vornherein gering. Es ist schwer, eine Geschichte zu erzählen, deren Ausgang wir schon kennen. Doch selbst das Leben Anakin Skywalkers könnte spannend sein, wenn der Film sich die Mühe machen würde, es zu schil-dern. Aber offenbar hat Lucas sich den Kampf der Mächte um Anakins Seele für die nächste Star Wars-Folge aufgehoben. So ist The Phantom Menace eine Schlacht um nichts geworden, ein Krawall ohne Anlaß. Der Film beginnt mit der Ankunft des jungen Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) und seines Jedi-Meisters Qui-Gon Jinn (Liam Neeson) auf dem Planeten Naboo, wo sich Königin Amidala (Natalie Portman) verzweifelt gegen die Invasionsarmee der raubgierigen Trade Federation wehrt. Auf dem Weg in die Hauptstadt Naboos, die wie ein hypertrophes Alt-Bombay aussieht, gabeln die beiden Ritter ein froschmäuliges Schlappohrwesen namens Jar Jar Binks auf, das beim Tauchgang im wäßrigen Kern des Planeten für Unterhaltung sorgt. Gute 40 Filmminuten vergehen, in denen man sich fragt, was dies alles mit Jung Anakin zu tun hat, doch dann müssen Obi-Wan, Qui-Gon und Amidala aus Naboo fliehen und auf Tatooine notlanden, einem Wüstenplaneten, der aus Star Wars - dem Original von 1977 - in guter Erinnerung ist.
Hier treffen wir Anakin (Jake Lloyd) als zehnjährigen Knaben und Sklaven des Schrott-händlers Watto, eines echsenhäutigen Libellentapirs, der ebenso wie Freund Binks vollständig digital erzeugt ist. Anakins Mutter (Pernilla August) sieht aus wie eine der tapferen Frühchristinnen aus Quo Vadis, und auch das pod race, das Turbinenrennen, bei dem Anakin den ersten Preis und seine Freiheit gewinnt, erinnert verdächtig an den kavalleristischen Höhepunkt aus Ben Hur, aber immerhin erreicht The Phantom Menace hier einmal jene Durchschlagskraft, die der Film bis dahin immer nur versprochen hat. Doch schon müssen unsere Helden weiter, diesmal zum Zentralplaneten Coruscant, wo sowohl der galaktische Senat als auch der Zentralrat der Jedi- Ritter tagen, zwei eminente Gremien, von denen das Schicksal der Republik ...
Man ahnt den Fortgang. Am Ende des Films ist der Planet Naboo zwar befreit, aber damit nichts gewonnen; Anakin zwar ein Jedi-Lehrling, aber immer noch ein Knabe; und Königin Amidala sieht immer noch so aus, als hätte sie das Zwölfheiligenöl getrunken, das es für 2,75 Dollar in der Million Dollar Pharmacy in Los Angeles zu kaufen gibt. Das Bankett, mit dem The Phantom Menace ausklingt, deutet immerhin an, wer das Phantom sein könnte, das der Filmtitel ankündigt, aber da läuft auch schon der Abspann. Es ist ein Brot aus Krümeln, das hier gebacken wird, ein Menü aus lauter Vorspeisen.
Die Computertechnik des Films entspricht den Erwartungen - und der Botschaft des Propheten Lucas, der in einem Beitrag für Cinema getönt hat, durch die digitalen Tricks könne er sich auf Dauer von den Zumutungen der Arbeit mit realen Schauspielern befreien. Aber gerade The Phantom Menace, in dem so gut wie keine unbearbeitete Einstellung mehr vorkommt, zeigt offen die Schwäche des technischen Zaubers. Das Digitale ist Beiwerk, nicht Substanz. Es kann eine tote Geschichte nicht animieren. So bleibt Lucas' Film das Phantom, das er schon vor seinem Kinostart war.
Der Erfolg von The Phantom Menace ist dennoch nicht aufzuhalten. Denn bei Star Wars geht es längst nicht mehr um den einzelnen Film, es geht um die Teilnahme an einem Kult, der das Versprechen der Sinnstiftung mit den Zerstreuungen der Unterhaltungsindustrie verbindet. Je größer das Ereignis ist, das die Popkultur gebiert, desto unwichtiger wird sein Inhalt. Er verschwindet in der Masse. Und so wird es noch lange Zeit dauern, ehe die Geschichte vom Krieg der Sterne zu Ende erzählt ist. Bis dahin werden mehr Leute Obi-Wan Kenobi heißen, als es George Lucas sich je hat träumen lassen.

Quelle: Die Zeit 21/1999

JC
 
SW-Episode I - cinema (Contra Episode I)

Die cinema-Redaktion insziniert im Sommer 1999 ihren eigenen Krieg der Meinungen. Pro Episode I... contra Episode I. Die salomoniche Entscheidung: Es gibt zwei Kritiken! Eine positive und eine negative. Es folgt die negative Kritik:

"Vor gar nicht langer Zeit, in der weit, weit entfernten Galaxis Hollywood, gab ein freudloser alter Sack jeden Widerstand gegen "Star Wars" auf. Sein halbes Leben hatte er seine Sci-fi-Obsessionen mürrischem Zeug wie "Alien" oder "Blade Runner" gewidmet, was dem Verblendeten bei der Wahl zwischen Ewoks oder Replikanten, Prinzessin Leia oder Sigourney Weaver nicht so schwer fallen mochte. Doch eines Tages, nachdem er fünfhundert ketzerische Kritiken gelesen hatte, fesselten im Fernsehen sechshundert Werbespots für "Episode I" seine Aufmerksamkeit - und er sah das Licht.

"Die Macht" wirkte rundum reinigend, sie trug ihren Namen nicht von ungefähr. Hatte der eremitische Religionsstifter George Lucas nicht siebenhundert Interviews die Parole ausgegeben, dass er ein "unabhängiger Filmemacher" sei, der von einem "moralischen Universum" erzähle? Unabhängigkeit! Moral! Das war der Sinn der Sache, und fortan fiel es dem Konvertierten leicht, eine Schneise durch das Dickicht von Hype und Hysterie zu schlagen und seine helle Freude mit der "dunklen Bedrohung" zu haben. Er erkannte, dass die Informationspolitik von Lucasfilm und den annektierten Helfern von der 20th Century Fox mit NATO-hafter Kaltschnäuzigkeit gesteuert wurde, weil ein kindlicher Kriegsfilm in Zeiten des Kosovo nicht von einer verschlurften Anti-Spass-Guerillia gestört werden darf. Er begriff, dass Lucas Kinobesitzer, Spielzeugfabrikanten und Bratlingketten nur deshalb mit Knebelverträgen nagelte, weil er Eltern und Zöglinge vor Nepp schützen musste, denen "Star Wars" als familiendynamisches Erlebnis den Kirchgang ersetzt. Und natürlich leuchtete ein, dass das Wiederkäuen von Sequels, Prequels, Equals nie profanem Kommerzinstinkt, sondern Lucas' demokratischer Förderung von superduper Digitalfirmen für unser aller Grundrecht auf Zerstreuung diente; was die Medien der gesamten Milchstraße Gott sei Dank ununterbrochen und selbstlos flankieren.

Derart ideologisch gestärkt machte sich der frischgebackene Yoda-Jünger auf ins Mann's Chinese Theatre, die historische Stätte, an der anno 1977 die Mutter aller Märchen begann. Bevor er das Kartenhäuschen erreichte, fiel er mit großem Hallo achthundertjungen Freunden in die Arme, die hier wochenlang ihr beneidenswertes Leben in Warteschlangen verbracht hatten und dafür ins Fernsehen durften. Und seinen Helden fiel nicht mal auf, dass er völlig verwirrt vor Glück Spock-Ohren trug, weil er sich auf die Schnelle keinen todschicken Zopf mehr wachsen lassen konnte, wie er ihn in Film-Ausschnitten bei Jedi-Azubi Ewan McGregor gesehen hatte. Als er mit lahmen Arm vom Popcorn-Tragen im Saale angelangte, war er nur zu einem Gedanken fähig: Jetzt bloß keine Experimente bitte, denn mit Mythen macht man keine Mätzchen. Doch er hatte nicht mit dem subversiven Geist des Independent-Filmers Lucas gerechnet.

Raffiniert schon der Beginn. Weil Lucas die verdammte Erwartungshaltung von Zuschauern erahnt haben muss, die vereinzelt mit einer Story rechneten, lässt er seine Figuren kurz etwas von unsozialen Steuerreformen murmeln, die einen putzigen Planeten am Arsch des Alls tangieren. Dankbar für das Gesetz der Serie verabschiedet sich der Fun-Fan von der Plage eines Plots und wird unverzüglich mit einer ganzen Serie von Sprengungen der Kinokonventionen belohnt. "Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung", der geheimnisvollste Filmtitel seit "Warum Bodhi-Dharma in den Orient aufbrach", ist nämlich ein einziger Regelverstoß. Statt sich irrelevant irdischen Elementen wie Schauspielern zu widmen, hat Lucas jede Lebensregung wegradiert, durch künstliche Kreaturen ersetzt und Menschenreste virtuos gegen den Strich besetzt. Wie erfrischend, mal einen Film zu sehen, in dem Ewan McGregor dekorativen Zwecken genügt und nicht sein Ding auspackt., Liam Neeson augenzwinkernd eine Parodie auf seine Gravität zeigen darf, der Charme von Natalie Portman unter Tonnen tollen Make-ups begraben ist und Samuel L Jackson ein für allemal das Vulgärvokabular ausgetrieben wird.

Den größten Casting-Coup markiert jedoch die Figur des Anakin Skywalker, den ein Achtjähriger unter dem pseudonymverdächtigen Namen Jake Lloyd spielt, aber höchstwahrscheinlich so digital ist wie sein Kumpel Jar Jar. Wie anders hätten es die erwachsenen, intelligenten Macher hinbekommen, Anakin zu so einem nutellasüßen Fratz zu machen, dass man ihn auf den ersten Blick hasst - schließlich wird er nach dem Stimmbruch zu Darth Vader! Neben dem lustigen Vogel Jar Jar, der in Mammutdung tritt und subtil Spannungsmomente abdämpft, ist Anakin die originellste neue "Star Wars"-Figur. Er lehrt junge Zuschauer pädagogisch korrekt, dass sie sich nicht wie Memmen anstellen sollen, sofern sie ihre Mutter verlassen müssen. Und in einer Pause des Films, in der ungeschnitten ein Videospiel mit tollkühnen Bytes in ihren fliegenden PCs auf die Leinwand gebeamt wird, ist die Macht so sichtlich auf seiner Seite, dass er später die Moral hat, Schlachten zu entscheiden.

Das war beinahe zuviel für die Nerven des "Star Wars"-Jüngers, und er erholte sich beim Jar-Jar-Stimmeninitieren in der Kinolobby. Weil es aber seit Mark Hamill keine bessere Identifikationsfigur als Jake Lloyd gegeben hatte, beschloss er, es seinem Vorbild nachzutun: Nachdem er den Film am nächsten Tag neunhundertmal gesehen hatte, dekorierte er sein Kinderschlafzimmer mit tausend "Star Wars"-Devotionalien und ließ sein Hirn bei einem Chirurgen in Beverly Hills auf die Kapazität eines Achtjährigen verkleinern. "Ein Klacks bei Ihrem Zustand", versicherte der freundliche Doktor. Zu spät, als dem Patienten kurz vor der Narkose ein Problem dämmerte: Wenn "Episode II" ins Kino käme, wäre er elf. Und vermutlich schon unterfordert für diese Art von Kino.

Quelle: cinema 8/99
 
SW Kritiken-Schnipsel

Unsere kleine Zeitreise gerät nun außer Kontrolle. Bruchstücke von SW-Kritiken rauschen vorbei:
 
Die Welt

Dies ist sicherlich kein Film für Leute, die sonst lesen. Er ist für Konsumenten von Comic strips, für Augen-Analphabeten. Katastrophenabfolgen werden auf der Leinwand kartäscht.Der Kampf imanginärer, überglobaler Mächte. Wer von ihnen siegt, ist im Grunde schnuppe. Dass die Leinwand ständig bebt, dass immer neue Verfolgungsjagden durchs Weltall vorgeführt werden können - das ist der einzige Zweck und Gewinn für diese Art von Film.
 
Der Tagesspiegel

Die technisch meisterhaft realisierten Special effects verbinden sich perfekt und fugenlos mit den Realaufnahmen der romantischen Geschichte eines "Kinderfilms", der Erwachsenen lohnenswerte Regressionen beschert. Denn Lucas spinnt pausenlos neue witzige Figuren und Episoden aus, dass man gelegentlich den Eindruck hat, auf der Sesamstraße zu sein und nicht auf der Milchstraße.
 
New York Magazine

Ein Film für diejenigen, die das Glück haben, noch Kinder zu sein, und für jene, die das Unglück haben, nie erwachsen zu werden.
 
Der Spiegel

Star Wars wirkt im Vergleich zu Kubricks "2001" wie ein fröhlicher Ramschladen, in dem es Western Salons im Orient gibt, die von Mickymäusen, maskierten Rittern und wallend gewandten Mönchen bevölkert werden.
 
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