Die Beförderung
[ Rendili – Oberfläche – Rendili City – Kulturpalast – Eingangshalle ] Sharin, Halijc'arl'ajkartia, Serenety Akaji
Sharin gönnte sich erst einmal einen großen Schluck seines wunderbar schmeckenden Getränkes. Er wusste, dass er auf einer solchen Veranstaltung nicht zu viel trinken sollte, doch hatte ihn der letzte Abend in der Offiziersbar gezeigt, dass er deutlich mehr als andere, zum Teil sogar stämmigere Männer vertrug. Das leicht berauschte Gefühl des Alkohols war ihm demnach im Moment auch sehr fremd, er trank eher um irgendetwas zu tun zu haben, während die beiden Frauen ihr Gespräch fortführten, insbesondere, wenn er nicht gerade mitsprechen konnte. Vorher hatte ihn Commander Akaji in wirklich rüden Ton vorgeworfen, dass er nichts von Psychologie verstehen würde und ihm in direkter Form indirekt Dummheit vorgeworfen. Dass sie wirklich so wenig Feingefühl für eine höfliche, diplomatische Ausdrucksweise hatte und ihre Gefühle so wenig hinter dem Berg halten konnte, überraschte den blauhäutigen Humanoiden doch sehr. Vorher hatte er sie für sehr kompetent und rationalistisch analysierend gehalten, doch die getätigte Aussage ihm gegenüber veranlasste ihn zu einem Umdenken ihr und auch seinen schmeichelnden Worten gegenüber. Auf so eine grobe Unhöflichkeit musste er reagieren, allerdings durfte er sich nicht selber in die Sümpfe der Taktlosigkeit begeben. Ein recht schwieriges Unterfangen.
„Nun, wie viele andere Offiziere auch habe ich mich an der Akademie sehr wohl mit Psychologie befasst. Allerdings halte ich mich für jemanden, der auch im pädagogischen theoretischen Bereich einige Kompetenzen vorweisen kann. Diese Kenntnisse veranlassen mich auch zu der Annahme, dass man den Völkern unter der Neuen Ordnung nicht alle Freiheiten einräumen darf. Wie kleine Kinder muss man sie erziehen, damit sie ein gleichberechtigtes Mitglied der intergalaktischen Gesellschaft werden. Und wenn sie Fehler machen, darf man dies nicht einfach so hinnehmen, denn sonst werden sie diese Fehler auch in Zukunft machen. Man muss sie mit dem einen oder anderen Mittel zurechtweisen. Falls Sie eine anderen Meinung vertreten, ist das Ihr gutes Recht, aber ich verbleibe in dieser Sache auf meinem Standpunkt.“
Mit der Aussage, dass man den Gegner in all seinen Facetten kennen müsse, bevor man sich ihm in den Weg stellt, hatten beide Gesprächspartner von ihm durchaus Recht und er pflichtete ihnen mit einem kleinen Nicken bei. Als dann das Gespräch in Richtung irgendwelcher Kampfkünste ging, konnte sich Sharin allerdings nicht mehr wirklich beteiligen. Er hatte so etwas noch nie ausprobiert und schoss lieber Gegner mit seinem Blaster, mit dem er eigentlich keine schlechten Ergebnisse erzielte, tot. Bisher war es allerdings noch nicht vorgekommen, dass feindliche Entertruppen auf sein Schiff gekommen waren, sodass seine Waffe noch nicht zum Einsatz gekommen war. Glücklicherweise, musste man sagen, da ein Kampf seiner Meinung nach sowieso schon verloren war, wenn es dem Gegner gelang, eigene Truppen auf sein Schiff zu bringen. Da mussten vorher zu viele Fehler gemacht worden sein.
In seiner Analyse der Sachlage waren so auch viele Fehler gemacht worden. Dass die Werftanlagen in derartiger Weise nur von einem einzelnen feindlichen Schiff angegriffen werden konnten, musste zwangsläufig heißen, dass der Feind deutlich mobiler und tollkühner war, als sich der Chiss eingestehen hatte wollen. Die beiden Frauen hatten wohl oder übel Recht gehabt und das musste er nun noch einmal erwähnen.
„Im Übrigen muss ich meine Aussage von eben korrigieren. Wenn ein republikanisches Kriegsschiff sich in diese Gefilde vorwagen kann, muss sowohl der Kommandant des Schiffes wahnsinnig sein als auch die Front viel schneller in Richtung Rendili verschoben worden sein, als uns wirklich lieb sein kann. Vermutlich haben Sie beide dann doch recht in der Annahme, dass der Rebell stärker ist, als vermutet. Ich entschuldige mich für meine falschen Worte.“
Diese letzte Entschuldigung meinte er sogar wirklich aufrichtig. Die Situation war schon recht peinlich für ihn. Vor einigen Minuten hatte er noch geglaubt und auch verkündet, dass der Corellian Trade Spin bis nach Coruscant recht sicher war und in diese Richtung vorerst kein Angriff erfolgen würde, und nun musste er feststellen, dass ein dreister Rebell seine Aussagen als Schwachsinn entlarvt hatte. Das galt es noch einmal zu analysieren.
Das Gespräch der beiden Frauen zog sich noch etwas in die Länge und der einzige Mann in der Runde nutzte die Zeit sich flüchtig in der Halle umzusehen. Die Bühne, auf der bis vor kurzem noch Admiral Pell seine Rede gehalten hatte, war verlassen, doch würde sie bestimmt gleich für irgendwelche andere propagandistische Zwecke wieder verwendet werden. Das Buffet, das an einer der Seiten aufgebaut worden war, schien wie ein Magnet zu wirken. Unzählige Lebewesen, überwiegend Menschen, standen vor den unzähligen essbaren Kostbarkeiten und griffen beherzt zu. Der schwarzhaarige Offizier bemerkte seinen eigenen Bauch, als er die Speisen sah, und erinnerte sich erst jetzt daran, dass er schon seit einiger Zeit nichts mehr gegessen hatte. Eigentlich wäre es bald an der Zeit wieder etwas zu sich zu nehmen. Doch in diesem Augenblick sah er wieder die beiden älteren Männer, die eben auf unangenehme Weise ihrem Gespräch beigewohnt hatten, und ihm verging der Appetit. Commander Mengsk, von dessen Familienclan der Nichtmensch schon einige unschöne Fakten gehört zu haben glaubte, und Lieutenant-Commander Aaronson standen etwas abseits von der langen Tafel und unterhielten sich nun in vertrauter Form miteinander. Wenn zwei Männer die gleichen politischen und weltanschaulichen Dinge vertraten, war ein Gespräch wohl um einiges einfacher zu führen, als wenn dem nicht so war. Dass die beiden eine äußerst konservative, chauvinistische Seite des Imperiums begrüßten, war durch ihre Bemerkungen von eben klar geworden. Trotzdem interessierte es den rotäugigen Commander, ob sie einem Waffenbruder doch aufgeschlossener waren, als einer Schwester. Allerdings wollte und konnte sich Sharin nicht einfach von seinen beiden Gesprächspartnerinnen losreißen. Zum einen wäre dies etwas ungalant gewesen, zum anderen interessierte er sich durchaus auch für die beiden schwarzhaarigen Offizierinnen, besonders für seine Artgenossin. Selbst für eine Chiss war sie ausgesprochen attraktiv, ihre roten Augen bildeten den für den auf Csilla geborenen Mann so bekannten Gegensatz zu der dunkelblauen Haut. Ihre rabenscharzen, leicht glänzenden Haare fielen locker auf ihre Schultern herab und ihre Uniform saß tadellos an dem wohlgeformten Körper. Wie lange hatte er schon nicht mehr mit einer Frau seiner Spezies verkehrt? Halijc'arl'ajkartia bot da eine Gelegenheit, wobei er noch nicht richtig einschätzen konnte, ob sie selber an ihm interessiert war. Und durch seine eiserne Maske kam sein leichtes Begehren sowieso nicht durch, darauf passte er sorgsam auf. Insofern konnte sie wohl selber nicht wissen, dass er sie durchaus interessant fand.
Als schließlich in den vorderen Reihen ein großer Applaus einsetzte, wurde der ansehliche Chiss aus seinen Gedanken gerissen und richtete seinen Blick auf die Bühne. Dort traten gerade General Celda, der bekanntestes Mitglied im Oberkommando der Armee und auch dem Commander kein Unbekannter war, Admiral Pell, der vormalige Redner, Rear Admiral Devaar Thorne, unter dem Sharin über Corellia gedient hatte, und ein weiterer hoher Militär auf die Bühne. Die Menge applaudierte immer frenetischer, insbesondere als der hoch dekorierte General dazu überging, am Mikrofon eine weitere pathetisch vollkommen überladene Rede darzubieten. Er appellierte darin noch einmal an den Durchhaltewillen der Imperialen Armee und indoktrinierte die Anwesenden noch mit der vom Oberkommando vertretenen Meinung, das Imperium solle immer offensiv auftreten und den Feind unter den gelackten Schuhen zerquetschen. Der Humanoid bewahrte sich gerade davor, genervt mit den Augen zu rollen, und hielt seine Maskerade aufrecht, doch innerlich fragte er sich zum wiederholten Male, was der ganze Spaß eigentlich sollte. Die ganzen Reden dienten wohl nur zur Selbstinszenierung, konnten deshalb aber auch getrost weggelassen werden.
Um einiges wichtiger war der nachfolgende Ablaufspunkt. Nachdem der auf der Bühne stehende Admiral eben noch die Verstorbenen und Gefallenen geehrt hatte, ging sein Kollege darauf ein, die noch Lebenden zu ehren. Dazu rief er einige verkrüppelte und zugerichtete Soldaten auf die Bühne, die die minimale Ausstattung an Prothesen zur Verfügung gestellt bekommen hatten, nun jedoch endlich einmal im Rampenlicht ihre körperlich sichtbare Treue zum Imperium vorzeigen konnten. Dass viele von ihnen frenetische Anhänger der Neuen Ordnung waren, konnte man selbst auf die mittlere Distanz erkennen, die das Podium und die kleine Dreiergruppe voneinander trennte. Sie strahlten über das ganze Gesicht und schüttelten eifrig die Hand des beliebten Kriegshelden, der artig lächelte und das Schütteln erwiderte, in seinem Inneren jedoch wohl nur Abscheu vor den übel zugerichteten Untergebenen verspürte. Die Laute der Klage der anwesenden Verwandten der Kriegsversehrten zeigte deutlich, dass es eben nicht nur positive, heroische Seiten hatte, dem Imperium zu dienen. Einen Hauch Mitleid verspürte sogar auch der ansonsten recht kaltherzige Chiss. So tragische Szenen boten eine gute Kulisse, um zu unterstreichen, welche Bestien die Rebellen doch waren. Wenn er selber einmal derart zugerichtet werden würde, hätte er sicher anderes im Sinn, als sich vor eine Kamera zehren zu lassen und seine Kriegswunden vorzuzeigen. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er noch nie darüber nachgedacht hatte, was er tun würde, wenn er wirklich nicht mit allen Körpergliedern aus einer Schlacht herauskommen würde. Schnell verdrängte er diesen Gedanken und gab sich mit damit zufrieden, dass er es einfach nicht dazu kommen lassen würde. Lieber starb er heldenhaft und ehrenvoll, als später als Krüppel weiterzuleben.
Anschließend ging Celda dazu über, nun die Befehlsträger ehren zu wollen. Mit fast unmerklich verzogener Miene schaute Sharin zur Decke. Er hatte sich in der Schlacht bewährt, hatte den Rückzug des Oberkommandierenden ermöglicht und hatte das geschafft, woran ein über ihm stehender Captain mit einem stärkeren Schiff gescheitert war. Doch all dies würde nichts nützen. Wenn er Glück hatte würde man den Nichtmenschen noch mit einem Orden abspeisen und dann zu seinen menschlichen Kollegen weitergehen, die zwar nicht so viel geleistet hatten, aber einfach über die richtige Abstammung verfügten. Der blauhäutige Humanoid hatte sich damit abgefunden, dass er hier nur Commander zweiter Klasse war, doch schmerzte es bei diesen Anlässen immer wieder, eben nicht gleichgestellt zu sein. Eines Tages würden ihm sein Intellekt und sein Ehrgeiz bestimmt noch einen Rang weiter bringen, doch war es nicht gerecht, welche rassischen Tendenzen unter der Oberfläche der Gleichheit in der gesamten Armee herrschten. Jetzt hieß es einfach, Contenance zu bewahren und den betreffenden Beförderten artig zu applaudieren und zu gratulieren. Vielleicht wurde ja Arcturus Mengsk mit seiner einwandfreien Abstammung und seinen richtigen Ansichten befördert?
„Commander Sharin, Kommandant des schweren Kreuzers der Vindicator-Klasse 'Valkyrie'.“
Mitten in das leise Murmeln der Menge fielen diese Worte aus dem Orbit herab und trafen den Angesprochenen mitten ins Herz, mitten in seinen wachen Verstand. Was wollte man von ihm? Sicher gerade wurden verschiedene Offiziere befördert, doch war es da nicht etwas geschmacklos, seinen Namen in die Halle hineinzutragen und so den Eindruck zu erwecken, dass er in der Hierarchie der Befehlsgewalt aufsteigen würde? Er war ein Chiss, nicht auf urimperialen Gebiet geboren, war nicht vollständig von der Neuen Ordnung beeinflusst und hatte gerade als Verlierer diesen Planeten erreicht. Als die umstehenden Personen ihm jedoch Beifall zollten und ihm mit Anerkennung und etwas Neid in die Augen blickten, sickerte das Faktum langsam, dann immer schneller in sein Gehirn ein, bis es wie ein Blitzschlag schließlich seinen vollen Verstand erreicht hatte.
„Entschuldigen Sie mich einen Augenblick“, war alles, was er zu den beiden Frauen verstört sagte. Fast schon von selbst setzten sich seine Beine in Bewegung und bewegten sich zielstrebig auf die Bühne zu, von der aus die hohen Militärs auf ihn herabblickten und ihn wohlwollend zu lächelten. Konnte es wirklich wahr sein? Konnte er wirklich einen kleinen Schritt auf einem langen Pfad zurückgelegt haben? Konnte er seiner verstorbenen Liebe wirklich im Geiste zurufen, dass er bald ihr trauriges Ende rächen würde und mit weitaus größeren Mitteln die verhassten Verräter ermorden, zerstückeln, zerfetzen würde?
Obwohl er seine Mimik wieder unter Kontrolle bekam, konnte er es so ganz wirklich nicht glauben, als er schließlich auf der Bühne stand und den Worten des lächelnden Generals zuhörte. Dieser berichtete von Sharins Einsatz über Corellia und den lobenden Worten dessen Vorgesetzten. Dass der hohe Militär nicht den Anstand besaß, den wirklichen, langen Namen des Chiss auszusprechen, ließ diesen im Moment vollkommen kalt. Viel bedeutender waren die anderen Worte, die auf ihn einprasselten und dennoch einen angenehmen Hauch hinterließen. Er wurde tatsächlich zum Captain der Imperialen Flotte ernannt! Als schließlich die neuen Rangabzeichen an seine Brust angefügt worden waren, durchlief ein warmer Strom seinen ganzen Körper. Zwar ließ er das erfreute Lächeln weiter auf seinem Gesicht und hatte auch den gesamten Körper soweit unter Kontrolle, dass keine Regung seine wahren Gefühle zeigte, doch schloss er für einen kurzen Augenblick die Augen und saugte jede Empfindung in ihm auf. Der laute Applaus brandete zu ihm auf, die Bühne vibrierte leicht und sein Atem ging nicht mehr so ruhig, wie er es sonst tat.
„Das ist für Dich, Salara“, rief er in Gedanken seiner verstorbenen Liebe zu, bevor er wieder die Augen öffnete und weiterhin mit einem selten freundlichen Lächeln die Glückwünsche der gesamten militärischen Führung, die in diesem Sektor versammelt war, entgegennahm. Besonders die Hand des Rear Admirals schüttelte er besonders.
Daraufhin drehte er sich um und richtete seinen Blick in die Menge. Immer noch wurde Applaus gespendet, sogar ungewöhnlich stark, wenn man sah, dass es sich bei dem Geehrten um einen Nichtmenschen handelte. Nun musste er eine dieser heroischen, überladenen Reden halten, um Eindruck in der Halle zu schinden und um selbst hartgesottenen Rassisten zu zeigen, dass er die Beförderung wenigstens ansatzweise verdient hatte.
„ich danke Ihnen, General Celda.“ – Er warf dem Angesprochenen einen Blick zu – „und zugleich allen Kameraden und Vorgesetzten, die während der vergangenen Schlacht mutig und treu Seite an Seite mit mir gegen diese Aufständischen gekämpft haben, die diese Galaxis mit reinem Chaos überziehen. Viele sind heute nicht hier und werden es auch nie mehr sein können. Sie haben ihr Leben dafür gegeben, dass wir sicher und friedlich heute ihrer Gedenken können.“
Den Vorfall im Weltraum sparte gerade beförderte Captain bewusst aus. Zwar wusste er nicht, wie weit sich das Gerücht verbreitet hatte, doch wollte er nicht, dass durch ihn jeder hier in Panik verfiel und die Trauerfeier abgesagt werden musste. Das wäre den gefallenen und lebenden Helden, zu denen das Oberkommando auch ihn zählte, nicht würdig gewesen.
„Doch muss an dieser Stelle auf die herausragende Rolle der beiden Flottenführer hingewiesen werden, die mit vollem Einsatz und klaren Verstand versucht haben, Corellia vor dem erwähnten Chaos zu erretten und möglichst viele Untergebene heil aus der Schlacht zu bringen. Admiral Zald Chevron hat sein Leben hergegeben, um den unerbittlichen Vormarsch des Rebells aufzuhalten und Tapferkeit auch über den Tod hinaus bewiesen. Und Rear Admiral Devaar Thorne hat durch seine sorgfältig ausgearbeitete Taktik überhaupt ermöglicht, dass an dieser Stelle wenigstens einige Überlebende derer gedenken können, die von uns gegangen sind. Ohne ihn wäre die gesamte Verteidigungsflotte verloren gewesen. Ich war nur ein kleines Glied in der Kette, die schließlich dazu geführt hat, dass auch wir dem Feind harte Schläge zufügen konnten. Die Nieten, die die Kettenglieder zusammengefügt und gehalten haben, waren diese beiden ehrenvollen Männer. Ihnen gilt mein außerordentlicher Dank. Lang lebe der Imperator!“
Schnellen Schrittes verließ der blauhäutige Offizier die Bühne, nachdem er vor Thorne salutiert war und ihm so ein weiteres Mal seine Anerkennung ausgedrückt hatte. Er hatte die kleine Rede ganz gut gemeistert, doch wollte er nun nicht weiter ihm Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Zwei Cam-Droiden verfolgten ihn etwas länger, verloren aber bald die Lust und drehten ab. Einige Hände hatte der Humanoid zu schütteln, bis er schließlich wieder zu den beiden Damen gekommen war. Gerade fragte die blauhäutige Halijc'arl'ajkartia die in der Rangfolge über ihr stehende Menschenfrau, auf welchem Schiff diese ihren Dienst versehen würde. Die Frage interessierte Sharin trotz der gerade erfolgten Beförderung, weshalb er sich wieder zu ihnen gesellte. Die Antwort passte er gerade so ab und bekam deshalb auch mit, dass die angesprochene Offizierin auf der "Pandora" diente. Mit diesem Schiff hatte er auch schon zu tun gehabt.
„Meine Damen, nach einer kleinen Unterbrechung bin ich wieder zurück. Ich vernahm gerade Ihre Worte, Miss Akaji, und muss gestehen, dass wir indirekt ja schon miteinander zu tun hatten. Mein Schiff hat sich Ihrer Kampfgruppe nach dem Ende der Schlacht ja angeschlossen, um den Rückzugspunkt anzusteuern, nicht wahr?"
Deren Kommentar, dass diese eben noch kein Kommando erhalten habe, registrierte er mit einem freundlichen Nicken. Er konnte ihr nachfühlen, wie es war, eine Zeit lang nur Untergebener zu sein, schließlich hatte er in seiner Jugend die Flotte der Chiss von einem Schiff aus erkundet und war dort nicht als Abkömmling eines hohen Militärs, sondern als normaler Kadett behandelt worden. Wenigstens hatte es dort keinen Rassismus gegeben, worauf die schwarzhaarige Menschenfrau nun zu sprechen kam. Aufmerksam schaute nun auch er die andere Chiss an und wartete auf ihre Antwort. Auf seinem Schiff behandelte man ihn jedoch immer mit dem nötigen Repsekt, weshalb er davon ausging, dass man dies genauso bei seiner Artgenossin tat.
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