Rendili

[Rendili-System | auf Patrouille | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson

»Feuer!« befahl Gordon Aaronson mit versteinertem Gesichtsausdruck und erhob sich dabei aus seinem Sitz.

Ganz egal was dieser Teffec Odro - falls das sein richtiger Name war - zu verbergen hatte oder auch nicht, mit dem Widerstand gegen die imperiale Kontrolle hatte er jeglichen Anspruch auf Milde und Nachsicht verwirkt. Nun sprachen die Waffen. Die Silver Bullet war langsamer als ihr Ziel, daher war das Zeitfenster sehr klein. Wenn es Aaronson nicht gelang, des Flüchtigen habhaft zu werden, war er ohne jeden Gewissensbiss bereit, diesen mitsamt seines Schiffes zu vernichten.


Der Lieutenant Commander beobachtete, wie helle, zerstörerische Lichtstrahlen dem fliehenden Schiff hinterher sausten. Das kleine mandalorianische Fahrzeug war sehr wendig und bewegte sich am Rand der Feuerweite, weshalb es nicht einfach war, es zu treffen. Doch die Laserbündel kreuzten sich in unmittelbarer Nähe der Silver Wolf. Die Schützen taten ihr Bestes: Jeder wollte der erste sein, der einen Treffer landete. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Schüsse ihr Ziel trafen und die Schilde des so genannten Vollstreckungsschiffes aufblitzen ließen.

»Zielen Sie aufs Heck!« befahl der Kommandant. »Schalten Sie nach Möglichkeit den Antrieb aus. Aber besser er wird zerstört, als dass er uns entkommt!«

Wieder schlugen Strahlen in das Schiff ein. Aaronson glaubte, glühendes Material von der Hülle abplatzen zu sehen, konnte sich aber auch irren. Aber leider waren es abermals die schnellfeuernden Vierlings-Laserkanonen, die das Ziel trafen, nicht die schlagkräftigen, aber langsameren und weniger zielgenauen Turbolaser. Diese hätten weit größeren Schaden angerichtet.

»Commander, er fliegt in den Asteroidenhaufen dort«, meldete Lieutenant Scott. »Wenn er es bis dorthin schafft, wird er uns entkommen.«

»Oder er zerstört sich selbst«, erwiderte Gordon Aaronson, der die Überlebenswahrscheinlichkeiten für einen Flug durch die Asteroiden kannte. »Aber das riskieren wir nicht. Raketen abfeuern!«

Die beiden vorderen Raketenwerfer erfassten das Ziel und gaben jeweils ein Geschoss ab. Die Erschütterungsraketen durchpfügten das All, einen hellen Schweif hinter sich herziehend. Sie rasten zielgenau auf das flüchtige Schiff zu und folgten fast ohne Zeitverzögerung dessen Kurskorrekturen.

[Rendili-System | auf Patrouille | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson
 
[Rendili System - Rand des Systems - Silver Wolf - Cockpit] Ceffet

Nicht weit entfernt vom Asteroidenfeld wackelte das Schiff einmal wild hin und her, mehrere Laserschüsse trafen die Schilde und die Hülle des Raumschiffes und die Systeme meldeten kreischend einen Abfall der Schilde wie auch das Schmelzen der Außenhülle auf der linken Seite. Scheinbar war letzteres aber nur ein Streifschuss gewesen, weswegen nur die Äußerste Schicht weggeschmolzen war. Als dann auch noch die Sensoren das Abfeuern von 2 Raketen bemerkten konnte er nurnoch eines tun, wild fluchen.

"Osik Osik Osik Osik Osik!"

War der Anfang einer wilden Schimpftirade auf Mando´a, die so manchem Kerl die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte. Er schaffte es in das Asteroidenfeld, doch die beiden Raketen folgten ihm hartnäckig. Bei jedem Salto, Schwenker oder Kurswechsel verfolgten ihn die Raketen. Würde er nicht bald die Dinger abhängen würde er gegen einen Asteroiden knallen oder von diesen getroffen werden. Doch...er hatte eine Idee!.

Gerade als er sich in der Mitte des Asteroidenfeldes in einem ,,freierem" Bereich befand ließ er sein Schiff wie eine Pirouette drehen. Das Adrenalin in seinem Blut erreichte langsam aber sicher ihren Höchsstand, die Raketen folgten den Flugbewegungen des Schiffes, sie flogen in einem Kreis wobei sie sich immer weiter nährten. Gerade als die Sensoren die Raketen nur noch wenige Meter entfernt von seinem Antrieb zeigten, und sein Herz einen Schlag aussetzte, trafen sich beide Raketen gegenseitig von der Seiet und explodierten in einer großen Explosion, eine Explosion welche die Schilde weiter zum Absinken brachte und kurz Ceffet die Kontrolle verlieren ließ. Im letzten Moment erhielt er die Kontrolle zurück, korrigierte den Kurs und flog übervorsichtig weiter durch das Asteroidenfeld.



[Rendili System - Rand des Systems - Asteroidenfeld - Silver Wolf - Cockpit] Ceffet
 
[Rendili-System | auf Patrouille | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson

»Weitere Raketen schussbereit machen«, ordnete Gordon Aaronson an, auch wenn er nicht sicher war, ob dieses Schifflein wirklich vier Raketen wert war.

Ein letztes Mal noch trafen die Laser das Ziel, dann tauchte es in das Asteroidenfeld ein.

»Bedaure, Sir, wir verlieren die Zielerfassung. Sollen wir dem Subjekt folgen?«

Gordon schüttelte den Kopf.

»Nein, auf keinen Fall. Das Risiko ist zu groß.«

Die Silver Bullet verlangsamte ihren Flug und kam schließlich zu relativem Stillstand in einigen Kilometern Entfernung zu den ersten Brocken. Das mandalorianische Schiff war nicht auszumachen, weder mit den Augen noch mit den Sensoren. Aber ein greller Explosionsblitz in vielen Kilometern Entfernung war nicht zu übersehen.

»Beide Raketen sind explodiert, Sir«, meldete die Waffenkontrolle.

»Wurde das Zielobjekt zerstört?«

»Das lässt sich noch nicht genau sagen, Commander. Vielleicht nach der Auswertung der Daten.«

»Dann werten Sie sie aus, so schnell wie möglich. Ensign, scannen Sie weiter das Asteroidenfeld. Falls er das überlebt hat, will ich es wissen. Parmer, fragen Sie bei Rendili an, ob sie uns einen TIE-Scout schicken können, der uns bei der Suche hilft.«

Der Mann von Mygeeto war noch nicht bereit, die Jagd endgültig aufzugeben. Das lag nicht an einer fehlerhaften Einschätzung der Situation: Er wusste, dass die Wahrscheinlichkeit, Teffec Odro jetzt noch zu erwischen, gegen Null ging - falls dieser nicht ohnehin schon längst zerstört worden war. Aaronson konnte auch damit leben, dass ihm der Mandalorianer vielleicht entwischte. Aber er wollte zumindest nichts unversucht lassen. Das war er dem Imperator schuldig.

»Sub-Lieutenant Odyssey, wir umfliegen das Asteroidenfeld mit maximaler Geschwindigkeit. Unser Ziel ist der Punkt, der am weitestesten von unserer jetztigen Position entfernt liegt. Nein, halt...« korrigierte er sich, da ihm eine bessere Idee gekommen war. »Bestimmen Sie die kürzeste mögliche Flugroute vom Ort der Explosion zum Rand des Asteroidenfeldes, auf der uns abgewandten Hälfte. Dort wird er mit höchster Wahrscheinlichkeit herauskommen.«

Die Silver Wulf war schneller als die Silver Bullet. Aber beim Flug durch den Steinhaufen verlor der Gegner eine Menge Zeit. Vielleicht war doch noch nicht alles verloren. Wenn Aaronson sich nicht verkalkuliert hatte und Odro tatsächlich den kürzesten Weg aus dem Asteroidenfeld wählte, begegneten sie sich vielleicht noch ein zweites Mal.

[Rendili-System | auf Patrouille | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson
 
[Rendili System - Rand des Systems - Asteroidenfeld - Silver Wolf - Cockpit] Ceffet

Aufmerksam steuerte Ceffet die Silver Wolf durch das Asteroidenfeld, vorbei an Brocken so groß wie Häuser und Steinen, fast so klein wie eine geballte Faust. Das er überhaupt durch dieses Feld lebendig kam war ein kleines Wunder, jetzt betete er nur zum Manda das seine Glückssträhne anhielt. Das dieser Imperiale Offizier, beziehungsweise dessen Schützen, ihn bisher immer nur gestreift hatten zeugte nicht wirklich von dessen Qualitäten oder der ihrer Ausrüstung. Dabei protzte das Imperium doch am Laufenden Band mit ihrer Stärke und ihrer Armee. Die Sensoren zeigten langsam das Ende des Asteroidenfeldes an, hoffentlich dachten diese Imperialen Di´kute das er im Asteroidenfeld zerstört worden war. Doch....

"Was zum....?"

flüsterte er als er aus dem Asteroidenfeld zischte und direkt vor sich ein Kriegsschiff befand, sicherlich war es diese Verdammte Silver Bullet! Doch jetzt war auch sein innerer Jagdtrieb geweckt, er wollte ihn? Er würde ihn sich geben! Wild knurrend öffnete er den Kom Kanal zur Silver Bullet erneut und begann aus einer Aufzeichnung eines Mandalorianischen Chores abzuspielen. Laut begangen die Töne des Vode an aus den Boxen zu schmettern und bald begann auch Ceffets Herz im Takt der Musik mitzuschlagen, eben genau dann als er mit Vollgas in Richtung des Antriebs der Silver Bullet raste, er würde probieren müssen von hinten das Schiff zu umfliegen und es so zu überraschen. Die Vorderseite war sicherlich stärker bewaffnet, und in die Längsseite zu fliegen würde ihm nur eine Salve Laserstrahlen schenken.


[Rendili System - Rand des Systems - Außerhalb des Asteroidenfeldes - Silver Wolf - Cockpit] Ceffet
 
[Rendili-System | auf Patrouille | am Rand des Asteroidenfeldes | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson

So schnell es möglich war, umrundete die Silver Bullet den kleinen Asteroidenhaufen. Mit jeder Minute, die verstrich, sah Gordon Aaronson die Wahrscheinlichkeit schrumpfen, dass sie den flüchtigen Mandalorianer noch abpassen konnten. In jedem Augenblick konnte er aus dem System springen und sie würden es vermutlich nicht einmal bemerken. Zwar hatte das Kommando auf Rendili zugesagt, einen TIE-Scout zu schicken, um mit dessen Sensoren Gewissheit über das Schicksal des Vollstreckungsschiffes zu erlangen. Aber bis dieser eintraf, konnte noch eine Stunde oder mehr vergehen.

Sie erreichten den Punkt, an dem Aaronson das Widererscheinen seines Gegners vorausgesagt hatte. Natürlich gab es auch darin keine Gewissheit. Er konnte auch jeden aderen Kurs eingeschlagen haben. Wahrscheinlichkeiten bildeten nur selten die Wirklichkeit ab. Das zeigte sich um so deutlicher, als die Silver Wolf tatsächlich vor ihnen auftauchte. Sie hatte den Flug durch die Asteroiden überstanden.


»Donnerwetter, dieser Höllenhund hat es tatsächlich geschafft!« entfuhr es Lieutenant Scott. Dem kahlköpfigen Menschen war anzusehen, dass ihm diese fliegerische Leistung einigen Respekt einflößte.

»Ja, offenbar versteht er sein Handwerk«, musste auch der Kommandant anerkennen. »Aber dass wir ihn hier erwarten, wird ihm zeigen, dass wir auch nicht ganz neu im Geschäft sind.

Berechnen Sie erneut einen Abfangkurs. Alle Laserwaffen haben Feuerfreigabe nach eigenem Ermessen. Raketen in Bereitschaft halten.«


Die Silver Bullet beschleunigte und steuerte dem kleinen, kastenförmigen Schiff entgegen. Sobald es technisch möglich war, feuerte sie aus allen Rohren. Erst eröffneten die Turbolaser das Feuer, als sie etwas näher waren setzten auch die Vierlingskanonen mit ein. Wieder tasteten Strahlenbündel nach dem Feind. Und da dieser nun das Asteroidenfeld im Rücken hatte, waren seine Fluchtmöglichkeiten eingeschränkt. Sofern er nicht noch einen zweiten Durchflug wagte, musste er sich dem Beschuss durch das Kanonenboot nun eine Weile stellen. Zumindest so lange, bis er einen geeigneten Sprungvektor berechnet hatte.

Die Silver Wulf kehrte nicht in den Asteroidenhaufen zurück. Im Gegenteil. Sie gab Schub und flog auf ihren weit größeren und waffentechnisch überlegenen Gegner zu. Der Pilot stellte eine Funkverbindung her, doch als Aaronson diese durchstellen ließ, dröhnte nur ein fremdartig klingender Choral in einer ihm unbekannten Sprache - vermutlich Mandalorianisch - aus den Lautsprechern.


»Stellen Sie diesen Lärm ab!« befahl er entnervt.

Kurz darauf landete einer der Turbolaser den ersten direkten Treffer. Mehrere leichtere Lasersalven sprengten glühendes Material aus dem Rumpf.

»Die Bugschilde sind unten, Sir. Noch so ein Schuss, und wir haben ihn.«

»Unsere Primärziele sind die Waffen und der Antrieb«, ordnete der Lieutenant Commander an. »Ich würde es noch immer vorziehen, ihn lebendig zu bekommen.«

»Commander, ich glaube, er versucht uns zu umrunden.«

Aaronson brauchte einen Moment, um zu begreifen, was der Ensign gerade gemeldet hatte.

»Sie meinen, er versucht nicht zu entkommen, sondern er will uns angreifen

»Ja, es sieht so aus, Sir.«

Das war doch nicht zu fassen! Aaronson stand auf und trat hinter den Offizier, um sich an dessen Monitor selbst ein Bild von der Situation zu machen. Es stimmte: Der Mandalorianer versuchte nicht, möglichst schnell von ihnen weg zu kommen, er umrundete sie.

»Sollen wir uns ihm zuwenden, Sir?«

Die Silver Bullet war weit weniger wendig als die Nussschale des Mannes, der sich Teffec Odro nannte. Aber trotzdem konnte sie schneller auf der Stelle drehen, als das andere Schiff sie weiträumig umfliegen konnte. Solange er diesen Abstand hielt, war es ein Leichtes, ihm den Bug zuzudrehen. Doch der Kommandant hatte eine andere Idee.

»Nein, behalten Sie die aktuelle Ausrichtung bei. Aber machen Sie die Heckwaffen bereit, vor allem die Raketenwerfer. Wenn er uns tatsächlich in den Nacken zwicken will, werden wir die richtige Antwort parat haben.«

[Rendili-System | auf Patrouille | am Rand des Asteroidenfeldes | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson
 
[Rendili System - Rand des Systems - Außerhalb des Asteroidenfeldes - Silver Wolf - Cockpit] Ceffet

Mehrere Treffer und Streifschüsse belasteten die Silver Wolf bis an ihre Grenzen, die Schild brachen bei einem Direktreffer mit einem kreischen zusammen und die Streifschüsse waren das einzige was die Silver Wolf vor der Zerstörung bewahrte. Ein direkter Treffer und es wäre aus! Das Schiff wurde immer weiter strapaziert, die Lasersalven verfehlten nur Haarscharf das Schiff und das Leben des Insassen. Es war purer Wahnsinn welches Glück er besaß! Schnell flog er die Silver Wolf immer näher an die Silver Bullet heran, umrundete gerade dann den Antrieb als eine Alarmmeldung reinkam. 2 weitere Raketen lösten sich von dem Schiff und jagten der Silver Wolf hinterher. VERDAMMT! Nicht nur das sein Schiff halb verschmolzen war und die Schilde hinüber, nein jetzt wollten ihm diese Raketen den Rest geben! Knurrend schob er den Temporegler noch weiter durch, bitte bitte halte durch! Sei schneller als die Raketen!

>>Hyperraumsprungpukt erreicht, Hyperantrieb Einsatzbereit?<<


War das ein Zeichen? Eine Göttliche Offenbarung wenn es Götter gab? Dann würde er sofort diesen Göttern seinen Dank aussprechen! Blieb nurnoch die Raketen abzulenken. Da es ihm unter Stress an Ideen fehlte, machte er das selbe wie im Asteroidenfeld. Wie eine Pirouette drehte er sich, immer schneller und schneller....bis die Sensoren eine weitere Explosion hinter seinem Schiff meldeten. Er hatte seinen Trick verraten, das Imperium würde jetzt wohl für die Raketen sich eine Intelligentere Zielerfassung ausdenken aber das war nicht mehr sein Arbeitsbereich. Kaum das er wieder eine gerade Flugbahn hatte, aktivierte er den Hyperantrieb und sprang weiter in Richtung seines Ziels, weg von der Silver Bullet und weg von Rendili. Einem Ort wo er sich die nächste Zeit lieber nicht blicken sollte.


[Rendili System - Rand des Systems - Silver Wolf - Cockpit] Ceffet

 
[Rendili-System | auf Patrouille | am Rand des Asteroidenfeldes | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson

»Er ist gesprungen, Lieutenant Commander.«

Der Mandalorianer war weg. Der zweifache Versuch der Silver Bullet, das kleine Schiff aufzuhalten und zu einer Kontrolle zu zwingen, oder es aber zu zerstören, war misslungen. Der Pilot und eventuelle weitere Insassen hatten mehr Glück als Verstand gehabt. Erst gelang ihnen der Flug durch das Asteroidenfeld, dann schüttelten sie erfolgreich ein zweites Paar Raketen ab und sprangen trotz der offensichtlichen Beschädigungen rechtzeitig in den Hyperraum.

»Ich fürchte, wir haben uns nicht mit Ruhm bekleckert«, murmelte Lieutenant Lysander Scott.

Dies war kein Erfolg für Gordon Aaronson und seine Crew. Das erste wirklich verdächtige Fahrzeug, dem sie während der Patrouille begegnet waren, ging ihnen durch die Lappen. Aber der Kommandant sah durchaus auch die positiven Aspekte.

»Ganz so hart müssen wir nicht mit uns ins Gericht gehen«, sagte er laut genug, dass die anderen Männer auf der Brücke ihn hören konnten. »Immerhin hatten wir den richtigen Riecher. Dieser Mandalorianer hatte es faustdick hinter den Ohren. Ganz egal was er vorhatte, wir haben es vereitelt. Er ist fort und wird so schnell nicht wieder kommen - und wenn doch, wird man ihn dank unserer Aufzeichnungen augenblicklich identifizieren und ihm erneut das Handwerk legen. Man muss einen Gegner weder verhaften noch zerstören, um ihn unschädlich zu machen.«

Scott nickte, wenn auch vielleicht eher aus Pflichtbewusstsein als aus Überzeugung. Zumindest ein Teil der anderen Offiziere wurde von den Worten des Anführers erreicht und überzeugt.

»Werten Sie alle Sensordaten möglichst schnell aus. Ich will wissen, wie er unsere Raketen abschütteln konnte - zweimal! Und analysieren Sie auch seinen Ein- und Austrittsvektor. Vielleicht lässt sich aus seiner Herkunft und seinem Ziel auf seine Absichten schließen.

In der Zwischenzeit kehren wir auf unsere Patrouillenroute zurück und machen weiterhin unsere Arbeit. Bleiben Sie wachsam.«


Die Brückenbesatzung wandte sich wieder ihren Aufgaben zu.

»Und bestellen Sie den TIE-Scout wieder ab«, fügte Gordon Aaronson einige Augenblicke später noch hinzu.

Dann begann er, den jüngsten Vorfall in das Logbuch einzutragen.


[Rendili-System | auf Patrouille | am Rand des Asteroidenfeldes | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson
 
:: Rendili-System :: Rendili :: gemeinsamer Militärstützpunkt :: Büro des Hafenadmirals :: Hafenadmiral Antur Pell und Lieutenant Commander Norin Asharra ::

Unaufhaltsam zog sich die Nacht dahin. Nichts und niemand konnte sie stoppen. Wie überall in der riesigen Galaxie wurden auch auf Rendili aus flüchtigen Minuten Stunden und irgendwann würde sich – fern am Horizont – ein neuer Tag ankündigen. Der imperiale Militärstützpunkt, den man nahe der planetaren Hauptstadt erbaut hatte, war noch fern von diesem alltäglichen Naturschauspiel. Aber statt der gewöhnlichen Nachtruhe, war es dieses Mal geräuschvoller zwischen den vielen Kasernen, Depots, Hangars und Verwaltungsgebäuden. Truppen marschierten auf und ab, Offiziere gingen von Gebäude zu Gebäude und manchmal starteten kleine Shuttles, klobige Transporter und Frachter gen Himmel. Da die Imperiale Flotte bei Corellia eine Niederlage erlitten hatte, schien auf Rendili keine Seele schlafen zu können.

Selbst der Hafenadmiral, Antur Pell, schien in dieser Nacht keine ruhige Minute zu finden. Doch im Moment hielt ihn keine feindselige Macht wach, die vor dem Rendili Sektor lauerte, sondern „bloß“ ein aufgebrachter Lieutenant Commander. Norin Asharra hieß der Mann und war der Erste Offizier auf der „Behemoth“ gewesen, bevor ihn der derzeitige Schiffskommandant, Commander Arcturus Mengsk, suspendierte. Nun stand der Coruscanti im Büro des Hafenadmirals, um dort wirksam eine Beschwerde gegenüber den Vorgesetzten einzubringen. Obwohl die Nacht in dieser Hemisphäre des Planeten schon längst angebrochen war, lauschte Pell den Ausführungen. Hin und wieder schlürfte er einen Schluck starken Caf, um die Müdigkeit für ein paar Minuten zu vertreiben. Für diesen Fall brauchte er einfach einen klaren Kopf.


„Mr. Asharra, ich danke Ihnen für die Konkretisierung“, sagte er gelassen, nachdem der Offizier mit seinen Ausführungen geendet hatte. „Mein Stab wird sich dieser Sache annehmen. Natürlich haben Sie Recht. Ein Massenurlaub in dieser heiklen Stunde ist falsch. Ich werde nachher meinen Sekretär mit dem notwendigen Schriftzeug betrauen. … Des Weiteren werde ich Admiral Thorne über diesen Disput informieren müssen. Als Kommandeur der verbliebenen Einheiten Corellias kann ich ihn bei solchen Dingen nicht so einfach übergehen.“ Kurz musterte er den Offizier. „Bezüglich dem Schutz Ihrer Familie wird Ihnen mein Sekretär auf Nachfragen ein paar Adressen geben, um die Bürokratie etwas schneller agieren zu lassen. So dürften wir dienstliches Protokoll und persönliche Priorität in Einklang bringen.“

Damit war dieser große Gesprächspunkt für den kräftigen Offizier abgehakt. Er konnte dem jungen Coruscanti keinerlei Versprechungen machen, wenn er nur eine Konfliktpartei gehört hatte. Denn zu diesem Zeitpunkt herrschte der Status: Aussage gegen Aussage. Zudem kannte Pell die Problematik, dass so mancher Offizier seinen ungeliebten Vorgesetzten – aus den fadenscheinigsten Gründen – ans Messer lieferte, um am Ende selbst das Kommando zu übernehmen oder eine offene Rechnung zu begleichen. Gehörte der Lieutenant Commander diesem „Typus Offizier“ an? Handelte er allein aus Rachsucht, Egoismus oder einer gekränkten Persönlichkeit? Oder zählte er zu den Männern, die zum Wohle des Imperiums Missstände anprangerten und gegen die Widrigkeiten einer dekadenten, korrupten Gesellschaft vorgingen? Der Hafenadmiral schätzte den Mann, der auf der anderen Seite seines Schreibtischs saß, nicht als Brandstifter ein. Soviel „Menschenkenntnis“ gestand er sich zu.

Das Gespräch wanderte zu einem anderen, angenehmeren Thema. Schon vor mehreren Wochen war eine etwas ältere Marauder-Korvette außer Dienst gestellt worden und ruhte seitdem auf einem sehr großen Landefeld des großen Militärstützpunktes. Pell hatte sich noch nicht entschieden, ob er diese Korvette einem Offizier gab und überholen ließ oder sie einfach zu einem Ersatzteillager für andere Modelle umfunktionierte. Die Niederlage bei Corellia, die lobenden Erwähnungen bezüglich Norin Asharras Handeln als „Interimskommandant“ der „Behemoth“ und der Streit um die Suspendierung begünstigten Pell in seinem Denken. Schließlich konnte Rendili, dessen Sektor oder gar das ganze Imperium fähige Schiffskommandanten gebrauchen. Interessiert lauschte er dessen Vorschlag. Hatte er den Lieutenant Commander am Haken? Konnte ihn eine Korvette – mit Aussicht auf eine rasche Beförderung – reizen? Weiterhin gelassen begegnete er dem Coruscanti mit einem Lächeln. Selten sprach er mit Offizieren, die so klar ihr Ziel vor Augen hatten.


„In der Tat könnte man mit Ihrem Vorschlag so manchen Offizier für ein solches Kommando sofort begeistern, Commander“, gestand er mit freundlicher Stimme ein. „Wenn ich mich recht entsinne, haben wir vor Ort sogar die notwendige Ausrüstung und genügend Leute, um in kürzester Zeit den Umbau zu ermöglichen.“ Erneut musterte er den Coruscanti. Dann schlug er mit einer Hand auf den Tisch und sagte: „Aus diesem Grund befördere ich Sie hiermit in den Rang eines 'Commander' der Imperialen Flotte und übertrage Ihnen gleichzeitig den Befehl über die angesprochene Korvette. Sie können Ihr Schiff morgen vor Ort inspizieren und die Umbaumaßnahmen arrangieren, sollte Ihnen dies weiterhin vorschweben. Ihr neues Rangabzeichen, die Codezylinder und alle Dokumente wird man Ihnen spätestens morgen zur Mittagszeit zur Verfügung stellen. Selbstverständlich kann ich sie für Sie, Commander Asharra, zum Liegeplatz der Korvette bringen lassen. Mögen Ihre Taten das Imperium zu Glanz und Gloria führen! … Sie können wegtreten, Commander.“

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written by
Aiden Thiuro

[OP: Im Gespräch mit Wonto haben wir uns dazu entschieden, dass man die Marauder in beiden Versionen (Turbolaser oder Raketenwerfer) anbieten kann. Somit stellt dieser „Umbau“ keine Modifikation dar, sondern ein „Schiffswechsel“ im möglichen Rahmen dar. Aus diesem Grund ist zeitgleich auch eine Beförderung möglich.]
 
[Rendili-System | auf Patrouille | am Rand des Asteroidenfeldes | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson

Nach einigen Stunden, in denen er zum ersten Mal seit längerem gut geschlafen und sich erholt hatte, kehrte Gordon Aaronson auf seine Brücke zurück. Sein Erster Offizier empfing ihn dort mit Neuigkeiten.

»Commander, wir haben die Daten aus dem Gefecht analysiert«, begann er. »Wir wissen jetzt, wie dieser Mandalorianer unsere Raketen abgeschüttelt hat.«

Mit dieser Information konnte Scott sich der Aufmerksamkeit des Lieutenant Commander sicher sein.

»Das freut mich zu hören!« lobte Aaronson. »Zeigen Sie es mir.«

Er begleitete seinen XO zu einem der Monitore. Nach einigen Befehlen erschien darauf die graphische Darstellung des Schiffes, das sie vor wenigen Stunden vergeblich zu fassen versucht hatten, sowie der Silver Bullet, die zwei Raketen aus den vorderen Rohren feuerte.

»Wie Sie sehen können, haben beide Raketen das Ziel sauber erfasst«, sagte Lysander Scott und deutete auf eine Zeichenkolonne, die aus der Datenübertragung der Raketen stammte und eben dies bestätigte. »Beide Flugkörper haben ihn fehlerfrei verfolgt und in kürzester Zeit eingeholt. Aber kurz bevor sie das Schiff erreichten, machte es das hier:«

Das simulierte Schiff begann, sich schnell um die eigene Achse zu drehen.

»Durch den asymmetrischen Bau des Schiffes trudelt es bei dieser Bewegung ein wenig. Sehen Sie, Sir: Das Haupttriebwerk vollführt, von hinten betrachtet, eine kreisförmige Bewegung um den Kurs des Schiffes herum. Und so reagieren dann die Raketen darauf:

Sie passen sich der Bewegung an und korrigieren permanent ihren Kurs. Dabei schrauben sie sich zunächst umeinander. Doch durch die Verzögerungen bei der Messung und Verarbeitung der Zieldaten kommt es zu kleinen Ungenauigkeiten. Die Flugbahnen berühren und kreuzen sich mehrfach, und schließlich... Bumm!«


Die Flugkörper auf dem Monitor löschten sich gegenseitig aus. Das Schiff hingegen blieb unversehrt.

»Und das hat beide Male geklappt?« staunte Aaronson. »Selbst innerhalb des Asteroidenfeldes?«

»Ja, Sir. Die Daten lassen keinen anderen Schluss zu. Dieser Teufelskerl hat tatsächlich inmitten der Brocken so eine Schraube geflogen. Das Schiff muss sekunenlang quasi unlenkbar gewesen sein. Offenbar war ihm ein Zusammentreffen mit einem Asteroiden lieber als mit einer Rakete.«

Der Lieutenant Commander konnte nicht umhin, diese tollkühne fliegerische Leistung anzuerkennen. Der Pilot des Pursuer-Vollstreckungsschiffes musste eine Menge Glück gehabt haben, aber das allein hätte sicherlich nicht ausgereicht. Zumindest nicht zweimal.

»Wir haben es wohl mit einem ziemlich ausgekochten Kerl zu tun«, meinte er. »Sehr ärgerlich, dass er uns entwischen konnte, ich würde gerne ein paar Takte mit ihm reden.

Haben Sie schon eine Möglichkeit gefunden, diesem Trick entgegenzuwirken?«


»Aye, Sir. Ich gehe davon aus, dass es möglich ist, die Steuerungssoftware der Raketen anzupassen, so dass sie ein solches Manöver erkennen und anders reagieren. Da sind Fachleute gefragt.

Aber es gibt auch eine sehr direkte und unmittelbare Lösung für das Problem: Man müsste die Geschosse nur etwas zeitversetzt abfeuern. Wenn sie Abstand zueinander haben, und da genügen wenige Meter, können sie kreiseln so viel sie wollen und werden sich dennoch niemals treffen. Das passiert nur, wenn ihr Abstand zum Ziel gleich ist. Zwar könnte ein geschickter Pilot so manövrieren, dass sich die Flugbahn der hinteren Rakete verkürzt und sie irgendwann doch wieder gleichauf sind, aber das erfordert erstens viel Können, zweitens Zeit und drittens Bewegungsfreiheit. Zumindest die letzten beiden haben unserem Mandalorianer gefehlt, er wäre also mit Sicherheit getroffen worden.«


»Dann merken wir uns das für die Zukunft. Wann immer wir Raketen auf Schiffe abschießen, die schnell genug für dieses Manöver sind, und insbesondere falls dieser Kerl zurückkehren sollte, verzögern wir den zweiten Abschuss um eine Sekunde. Vermerken Sie diese Anordnung im Logbuch und lassen Sie die Schützen dieses Szenario trainieren.

Das Datenpaket und die Simulation senden Sie an das Kommando auf Rendili.«


Der kahlköpfige Lieutenant nickte und wandte sich ab, um den Anweisungen nachzukommen.

[Rendili-System | auf Patrouille | am Rand des Asteroidenfeldes | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson
 
[Rendili-System – Rendili – gemeinsamer Militärstützpunkt – Büro des Hafenadmirals] Norin Asharra, Antur Pell, Wachsoldaten


Die Nacht wurde ihm schon lang und er merkte, wie er müde wurde, doch noch durfte er sich nichts davon anmerken lassen. Er hielt sich wieder sehr gerade und hörte den Ausführungen des Hafenadmirals aufmerksam zu, mit wachsendem Staunen. Antur Pell glaubte ihm, zumindest klang es vorerst so. Vor Erleichterung hätte er beinahe aufgeseufzt, aber er konnte sich gerade noch beherrschen und hielt seine Miene neutral.

Sein Bewacher schien ebenso müde zu sein wie er selbst, denn er versuchte immer wieder unauffällig seine Haltung zu verändern. Der Soldat würde wohl noch müder werden, ebenso wie Norin selbst, bis alles erledigt war, was er in dieser Nacht noch erledigen wollte. Der junge Coruscanti war kein Mann, der etwas auf die lange Bank schob.

Er dachte, er hätte sich verhört, als ihm der Admiral zustimmte, was den Grund seiner Suspendierung anging auch in der Sache der Ausstattung der Korvette stimmte ihm der Mann zu. Wie erfreulich, dachte er, hier jemandem gegenüber zu sitzen, der zuhören konnte und nicht gleich alles als zu teuer oder unmöglich abtat.

Die Kinnlade hing ihm allerdings sprichwörtlich bis zum Boden als er hier und jetzt befördert wurde und das Kommando über die havarierte Marauder-Korvette bekam. Im ersten Moment wusste der neuernannte Commander nicht, was er sagen, wie er reagieren sollte. Erst als er dann entlassen wurde, stand er auf, salutierte stramm, was sein Bewacher einen Sekundenbruchteil später nachholte und sagte:


„Sir, ich danke Ihnen. Die Papiere, den Codezylinder und die Rangabzeichen werde ich morgen abholen. Gehe ich recht in der Annahme, dass die Suspendierung und der Arrest mit sofortiger Wirkung aufgehoben sind?“

Er wollte diese Bestätigung, nein, er brauchte sie. Noch nie war er sich so ungerecht behandelt vorgekommen wie während seiner Zeit an Bord des Vindicator-Kreuzers mit dem reichlich unzutreffenden Namen Behemoth. Nur noch einmal musste er dieses Schiff aufsuchen, denn seinen Privatbesitz wollte er selbst abholen. Dann musste er noch einige andere Kleinigkeiten erledigen, doch das war wieder erst auf dem Planeten möglich. Doch zuerst … raus aus dem Büro und dann … eins nach dem anderen, zwang er sich selbst zur inneren Ruhe, denn äußerlich sah man ihm wie immer wenig Gefühlsregung an.

Als sie erneut im Vorzimmer standen, wandte er sich an seinen Begleiter:

„Mit dem nächsten Shuttle, das wir erwischen, kehren wir auf die Behemoth zurück. Sie machen Ihren Bericht für Commander Mengsk. Beeilung.“

„Aye, Sir“, sagte der, etwas verdattert wirkende, Soldat, der wohl mit einem anderen Ausgang dieses unfreiwilligen Ausflugs gerechnet hatte. Norin Asharra eilte zum Landeplatz zurück und trieb damit den Soldaten noch weiter an. Er wollte so rasch es ging eine Fähre zu den Raumdocks erwischen, seine Sachen packen, das Logbuch um diese unerwartete Neuerung ergänzen, Commander Mengsk eine Nachricht zukommen lassen und dann das Schiff verlassen. Obwohl, überlegte er, die Mitteilung konnte er auch sofort absetzen, während sie warteten. An einer Unterhaltung mit dem Soldaten war ihm ohnedies nicht gelegen, der Mann war ihm im Großen und Ganzen gleichgültig.

Sobald sie den Raumhafen erreicht hatten und auf die Fähre warteten, setzte er eine Nachricht an Mengsk ab.

*** Schriftliche Übertragung an Commander Mengsk ***

Commander. Mengsk, ich setze Sie hiermit in Kenntnis, dass ich ab sofort nicht mehr Ihrem Kommando unterstehe, meine Suspendierung sowie die Arretierung aufgehoben wurden. Diesbezügliche Anfragen, richten Sie bitte an Admiral Antur Pell.
Gezeichnet: Commander Norin Asharra

*** Ende der Übertragung ***​

Danach war es auch schon an der Zeit, die Fähre zu besteigen. Während des kurzen Flugs schloss Norin die Augen und versuchte, sich zu entspannen. Es gelang ihm nur unzureichend. Sein Zorn auf Mengsk war nach wie vor vorhanden und auch eine unbestimmte Furcht vor ihm, die sich hauptsächlich auf das Wohlergehen seiner Familie bezog.

„Sie können gehen, Ihr Dienst endet jetzt und vergessen Sie nicht den Bericht für Commander Mengsk. Und Sie geben mir die Aufzeichnungen, die Sie im Büro des Admirals gemacht haben“, sagte er zu seinem Begleiter sobald sie das Schiff betreten hatten. Auffordernd streckte Norin dem Mann die Hand entgegen. Es war eine eindeutige Geste, die nicht missverstanden werden konnte, ebenso wenig der harte Blick, den er dem Soldaten zuwarf. Nach einigem Zögern nickte der Mann nur bestätigend, überreichte Norin das Aufzeichnungsgerät, salutierte und ging dann seiner Wege, allerdings erheblich blasser um die Nase. Erleichtert atmete der neu ernannte Commander auf, als sein Bewacher endlich das Weite gesucht hatte. Sein nächster Weg führte ihn auf die Brücke, wo er Lieutenant Commander Krakov in Aktion vorfand. Nichts tuend saß der vor einer toten Konsole und starrte sie missmutig an. Norin konnte ihn verstehen, es war die langweiligste Arbeit die es gab. Wenn Warten zum Dienst erhoben wurde, war man als XO die perfekte Besetzung.

„Commander Krakov“, grüßte er den Älteren und nahm aus Gewohnheit Haltung an, erst dann fiel ihm ein, dass der andere de facto rangniedriger war und er entspannte sich. Ein kaum merkbares Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus, als sich Krakov herumdrehte und ihn perplex anstarrte. „Ich möchte Sie in Kenntnis setzen, dass sowohl Suspendierung als auch Arrest aufgehoben sind. Mit dem nächsten Transporter kehre ich auf den Planeten zurück. Für das Protokoll und notieren Sie sich das für das Logbuch: Ich wurde befördert und versetzt, Commander Mengsk ist darüber bereits informiert worden. Und nun nehmen Sie gefälligst Haltung an.“

Krakov fiel sprichwörtlich die Kinnlade herunter, anders konnte man dazu nicht sagen. Mit offenem Mund starrte er sein Hassobjekt Nummer eins an. „Das haben Sie ja hübsch eingefädelt, Asharra, was? Am Ende war es Ihr Verdienst, dass der Commander verletzt worden ist.“ Er verzog das Gesicht, seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen und er blieb sitzen.

„Halten Sie Ihr Schandmaul und geben Sie die Notiz ins Logbuch ein. Falls Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich an Commander Mengsk oder Admiral Pell.“

Damit drehte er sich um und verließ den verärgerten XO, der wieder einmal um seine Chance kam, dem verhassten Coruscanti eins auszuwischen.

Schnurstracks schritt Norin in sein Quartier und packte die wenigen Sachen zusammen, die er sein Eigen nannte. Als alles in einem Seesack verstaut war, nahm er abermals sein privates Com-Gerät zur Hand und stellte eine Verbindung zu Admiral Thorne her.


***Verschlüsselte, schriftliche Übertragung an Rear Admiral Thorne***

Anzeige gegen Commander Arcturus Mengsk wegen versuchter Erpressung und dem dringenden Verdacht der Korruption.
Im Anhang übermittle ich Ihnen eine detaillierte Zusammenstellung über die genannten Anzeigepunkte, mit der Bitte diese gründlich zu prüfen und gegebenenfalls der Anzeige stattzugeben. Diese Anzeige ergeht auch an Admiral Pell und die zuständigen Behörden in Coruscant zum Schutz der im Anhang genannten Familie.
Gezeichnet Commander Asharra

Audioaufzeichnung des Gesprächs mit Admiral Pell, welches von Private Orosh, der zu dieser Zeit mein Bewacher war, ohne mein Wissen gemacht wurde. Audio- und Bildaufzeichnung der Zustände an Bord der Behemoth, die zur Suspendierung und dem erwähnten Erpressungsversuch geführt hatten.

***Ende der Übertragung***

Mehrmals las er den Text und als er nichts mehr zu bemängeln fand, schickte er ihn ab. Danach legte er sich für einige Stunden schlafen und war bereits vor Tagesbeginn wieder wach. Einer Verabschiedung bedurfte es nicht, denn er war nur kurz auf dem Kreuzer gewesen und mit keinem Besatzungsmitglied näher befreundet gewesen. Der Abschied fiel ihm dementsprechend leicht. Es war eine Erleichterung für den jungen Mann.

Sobald er den Planeten erneut betreten hatte, meldete er sich beim zuständigen Quartiermeister und ließ sich in der Nähe besagter Landeplattform eine Unterkunft zuweisen. Dann begann er mit der Arbeit. Er verdrängte die Müdigkeit, warf den Seesack achtlos ins Appartement, sah es sich nicht einmal an und marschierte los, um sich sein Schiff anzusehen. Rasch hatte er den entsprechenden Metallriesen gefunden und erkannte, dass die Leute bereits begannen, den Rumpf zu erneuern. Der Admiral hatte also bereits alles in die Wege geleitet. Eine weitere erfreuliche Tatsache.

Dennoch war dieses Schiff eine Herausforderung. Auf jeden Fall. Aber er hatte vor, sich diese Aufgabe etwas zu versüßen und stellte umgehend einen Antrag auf Bereitstellung von 12 TIE-Defenders. Wenn er schon ein generalüberholtes Schiff übernahm, dann sollte es in einem Top-Zustand sein. Havarien aufgrund von Materialversagen und oder schlampig durchgeführter Instandsetzungsarbeiten waren oft genug an der Tagesordnung, da wollte er wenigstens neue Jäger. Natürlich brauchte er dazu auch bestens ausgebildete Piloten, das verstand sich von selbst. Nun musste er sich noch eine Mannschaft zusammenstellen oder sie wurde ihm gestellt, welches zuträfe wusste er noch nicht. Ein Teil der alten Crew war noch auf Rendili stationiert und konnte erneut an Bord geholt werden, der Rest musste noch rekrutiert werden, allen voran ein XO. Doch das war jetzt noch nicht wichtig.

Der zuständige Chefingenieur ging mit ihm um die Korvette mit dem klingenden Namen „Canopus“, dann besichtigten sie das Innere. Norin ließ kein Deck aus und schaute auch in die Ecken. Er hatte Zeit, viel Zeit sogar, wenn er es genau betrachtete. Als sie schließlich auf der Brücke angekommen waren, hatte er ein erstes Bild der Schäden und auch der noch funktionstüchtigen Teile. Es sah übel aus aber doch nicht ganz so wie er gefürchtet hatte. Eifrig tippte er in sein Datapad und schickte alle nötigen Anforderungen an die zuständigen Stellen. Danach besprach er noch die Details mit dem Chefingenieur, der sich als Marek Torsh vorgestellt hatte. Als auch das erledigt war, entließ er den Mann und blieb noch eine Weile auf der Brücke stehen, stellte sich vor, wie es sein würde, diese Korvette, die Canopus, zu befehligen, mit ihr durchs Weltall zu fliegen. Entschieden schüttelte er alle Gedanken daran ab, es gab Wichtigeres zu erledigen und Dringlicheres.

Die Instandsetzung der Korvette war befohlen, das neue Waffensystem, seine unumstrittenen Lieblinge, die Diamant-Boron-Raketenwerfer, bestellt. Nun hatte der zukünftige Kommandant noch einige persönliche und dienstliche Dinge zu erledigen.

Sein erster Weg vom Landeplatz weg, führte ihn erneut zum Büro des Hafenadmirals, wo er die neuen Rangabzeichen und den Codezylinder sowie alle nötigen Unterlagen bezüglich seiner Beförderung und des neuen Kommandos in Empfang nahm. Dabei verzog er keine Miene, es war fast so, als wäre es ihm gleichgültig. Er bedankte sich und schaute dann den Sekretär des Admirals noch eine Weile gründlich an. Als sich diesem schon etwas unbehaglich zu werden begann, sagte der Coruscanti weiter: „Nehmen Sie bitte eine Anzeige gegen Commander Arcturus Mengsk auf.“ Auch hier führte er dieselben Tatbestände an, die er auch Rear Admiral Thorne geschrieben hatte, ebenso übergab er dem Mann einen Datenkristall mit den entsprechenden Aufnahmen, welche an Bord der Behemoth bereits gemacht worden waren, nebst den Mitschnitten aus dem Büro Admiral Pells.

Erst als dies alles erledigt war, ging er in sein Quartier zurück. Er war hundemüde und genoss erst einmal einige freie Stunden, die er zum Schlafen nutzen wollte.


[Rendili-System – Rendili – gemeinsamer Militärstützpunkt – Asharras Quartier] Norin Asharra allein
 
:: Rendili-System :: Rendili :: gemeinsamer Militärstützpunkt :: Captain Jorren Varr ::

Rendili galt als einer der begehrtesten Kommandoposten innerhalb der imperialen Flotte, es gab wenn überhaupt zwei Dutzend Welten im Imperium die Prestigeträchtiger waren. So einen Posten vergab man nur an einen Offizier der das Vertrauen des Oberkommandos genoss, einem Mann wie Antur Pell. Dieser wiederum konnte die Aufgabe Rendili und den dazugehörigen Sektor nicht alleine bewältigen, der Admiral traf die Entscheidungen aufgrund der Informationen die ihm mitunter sein Stab darreichte, legte eine Vorgehensweise fest und die Ausführung lief insbesondere in bürokratischen Dingen erst einmal zurück zum Stab und von dort aus an andere Offiziere. Rendili galt ebenfalls als einer der Standorte, an dem man sich für einen Flaggrang empfehlen konnte. Einer der Gründe weshalb Captain Jorren Varr die Versetzung von seinem Kreuzer der Strike-Klasse angenommen hatte. Sein Talent für organisatorische Tätigkeiten half ihm nicht nur viele Bekanntschaften zu machen, sondern dem Großteil der Offiziere und Kommandanten mit denen er zu tun hatte in positiver Erinnerung zu bleiben. Networking, war also etwas worauf Jorren Varr baute und selbst wenn er nur im Range eines Captains war, würdigten ihn selbst Commodore oder sogar der ein oder andere Rear Admiral, denn als Stabsoperationsoffizier hatte er einigen Einfluss auf Operationsgebiete, Begleitschutz und auch wer die Kohlen aus dem Feuer holen musste, wer entbehrlich erschien und wer sich für erfolgreich erscheinende, karrierefördernde Missionen empfahl.

Commander Jade Festa, ihres Zeichens Stabslogistikoffizierin, ebenfalls Admiral Pells Stab zugehörig hatte eine Anfrage an ihn weitergereicht, da sie diese aufgrund der operativen Auswirkungen so nicht allein bewilligen wollte.
Ein frisch beförderter Commander Norin Asharra hatte einen Antrag auf zwölf TIE-Defender für sein Kommando gebeten. Einer – soweit das aus den Akten hervorging – noch recht abgetakelten Marauder-Korvette. Der Antrag hätte bereits bei Commander Festa abgelehnt werden müssen, doch vermutlich war die Stabslogistikoffizierin verunsichert gewesen, da Admiral Pell die Beförderung und auch die Umrüstung der Korvette anordnete.
Die Jagdmaschinen die der Commander beantragte gehörten zu den besten Maschinen die das Imperium besaß, sie wurden nur von ausgewiesenen Elitepiloten gesteuert und hatten einen strategischen, taktischen und monetären Wert welcher den der Canopus bei weitem überstieg. Selbst wenn der Hafenadmiral sie Commander Asharra versprochen hätte, wäre die Bestätigung dieser Order kaum möglich gewesen. Man rechnete zwar in Kürze mit der Verlegung einer Staffel dieser außergewöhnlichen Jagdmaschinen nach Rendili, diese waren aber bereits an die ISD II Scourge unter Commodore Van Aeck verplant. Ein persönlicher Freund Captain Varrs, als auch Admiral Pells.

Commander Festa hatte dem Antrag, den sie an ihn weitergab eine Liste verfügbarer Jagdstaffeln angehangen. Man erwartete in Kürze einen Konvoi der insbesondere die verfügbaren schildlosen Jagdmaschinen bedeutend verstärken sollte. Aufgrund der aktuellen Situation würde man auch alle Eskorten und Kreuzer des Konvois unter dem Vorwand der Bedrohungslage im System behalten und somit die vorhandene Tonnage Stück für Stück aufstocken. Noch waren einige Konvois in der Pipeline und bis das SupersektorHQ die Lage durchschaute könnte man diese Einheiten längst in aktive Dienste eingebunden haben und ein Abzug würde die Sicherheitslage massiv gefährden, so dass man unter Berücksichtigung dieser einer Verlegung nicht mehr zustimmen konnte. Die flottenpolitische Version von „Nimm was du kriegen kannst und lass nichts wieder los.“
Mit viel Glück und gutem Willen könnte das für Commander Asharra eine Staffel Alpha-Klasse XG-1 Sternenflügler oder eine Staffel TIE MKII bedeuten, unter Piloten auch als TIE Avenger bekannt. Defender oder Raketenboote hingegen würde man kaum in die Hände eines Commanders legen.


:: Rendili-System :: Rendili :: gemeinsamer Militärstützpunkt :: Captain Jorren Varr ::

by Elysa​
Nach Absprache der OL untereinander
 
[Rendili-System – Rendili – gemeinsamer Militärstützpunkt – Asharras Quartier] Norin Asharra allein


Unruhig warf er sich im Bett herum. Wirre Träume plagten ihn und störten seinen wohlverdienten Schlaf. Mit einem Ruck erwachte er, setzte sich auf und strich sich mit einer hektischen Geste das Haar aus der Stirn. Heftig ging sein Atem und er brauchte einige Zeit, um sich zu orientieren. Endlich wurde sein Blick wieder klarer und er erkannte, wo er war.

„Irre, einfach nur irre …“, murmelte er während er ins Bad ging, sich auszog und unter die Dusche stellte. Selbst da kamen nur diese Worte über seine Lippen und er erstarrte, als er an den Traum dachte und die Bilder erneut an ihm vorüber zogen als seien sie Wirklichkeit. Eine eiskalte Hand schien ihm von den Pobacken hinauf über den Rücken zu streichen und ihre Fingernägel in sein Fleisch zu bohren. War es das, was seine Mutter einmal geglaubt hatte? Nein, verbot er sich rasch und sah sich erneut auf der Brücke dieses gigantischen ISD. Er stellte das Wasser auf kalt und versuchte so, diesen Traum loszuwerden. Doch nichts dergleichen geschah also dreht er das Wasser vollends ab, trocknete sich ab und zog sich anschließend die Uniform an. Als er fertig gekleidet war, kontrollierte er die Nachrichten auf seinem Com-Gerät und entdeckte so auch die höchst offizielle Ablehnung seines Gesuchs. Norin schnaubte durch die Nase. So war das also. Sein Gesicht schien zu einer eisigen Maske einzufrieren, genauso schien sich eine Faust in seinem Magen zu befinden, die dort für Wirbel sorgte und seine Wut festhielt.

„Beherrsche dich“, befahl er sich, während der in die Offiziersmesse dieses Gebäudes ging und sich dort einen freien Platz suchte. Mit grimmigem Gesichtsausdruck saß der juvinal wirkende Anfangdreißiger stocksteif auf einem Stuhl und wartete. Zuerst brauchte er Kaf, viel Kaf, dann noch einmal Kaf und anschließend eine Flasche besten corellianischen Whisky, damit konnte man sich zurückziehen. Der Exil-Coruscanti überlegte gerade, wie er doch noch an ordentliche Jäger für seine abgehalfterte Korvette kommen konnte, als sich jemand zu ihm gesellte. Ebenfalls ein Commander, wie Norin erkannte, als er die junge Frau kurz anschaute. Mit keiner Geste zeigte er, dass er reden wollte oder an Gesellschaft interessiert war. Doch die Dame stellte sich gleich vor und reichte ihm die Hand.

„Elvyn Kratum“, stellte sie sich auch umgehend vor und zeigte ihm mit einem strahlenden Lächeln ihre Zähne, die geradezu aus einem Werbevid über Zahnpflegeprodukte stammen konnte. Einen Moment starrte er auf die Hand und reichte ihr dann seine, umsie kurz zu dürcken und dann rasch wieder loszulassen. „Asharra, Norin, Asharra“, stellte er sich vor und brütete als er ihre Hand losgelassen hatte, wieder vor sich hin. Doch etwas an der Frau ließ ihn wieder hinsehen. Es waren weder ihr gutes Aussehen noch ihre Stimme, die ihn anzogen, sondern etwas anderes. Sie starrte ihn unverschämt an, richtete sich die Dienstmütze und meinte dann: „Gut, ich habe Sie gesucht.“ Also das konnte nicht sein, überlegte er und sagte es dann auch, was sie mit einem kurzen und hart klingenden Lachen quittierte. „Doch, ich habe Sie gesucht. Es wird viel geredet müssen Sie wissen, sehr viel sogar und immer hinter dem Rücken der Betreffenden. Denken Sie jemand würde hier ehrlich seine Meinung einem anderen ins Gesicht sagen? Die fühlen sich doch bereits beim kleinsten bisschen Kritik angemacht.“

„Warum sagen Sie mir das?“

Er schaute sie durchdringend an.

„Weil Sie es verdient haben, dass man ehrlich mit Ihnen ist. So wie es jeder andere Flottenmensch auch verdient. Haben Sie noch nicht bemerkt, dass sich das Imperium verändert hat?“

„Ich weiß nicht“, antwortete er vage auf ihre Frage. „Kommen Sie mit“, sagte sie nur. Für ihn unverständlich, stand er auf und folgte der nur wenig kleineren Frau aus der Offiziersmesse. Sie nahm den Weg zu den Quartieren ein, öffnete dann eine Tür, packte Norin an der Hand und zog ihn mit sich ins Innere.

„Hier können wir reden, sind ungestört“, meinte sie nur. Doch zum Reden kamen sie nicht, denn sie zog ihn zu sich heran und presste ihm einen harten und sehr fordernden Kuss auf den Mund, den er erst zögerlich und dann mit wachsender Gier erwiderte. Ein kleiner Teil von ihm fragte sich, was das sollte, doch dann gab er nach, eher seinem eigenen Verlangen als ihrem.

Kurze Zeit später lagen ihre Kleidungsstücke verteilt auf dem Boden und ihre Körper eng umschlungen vor dem Bett, wo sie in wilder Gier übereinander herfielen und sich gegenseitig ausfüllten. Während er auf den Höhepunkt zusteuerte, fühlte er etwas, das er so noch nie erlebt hatte, er sah sich selbst mit einem Lichtschwert in der Hand oder war es sein Vater, den er da vor sich sah. Es war gleichgültig. Und er wusste, was er machen musste, was er machen würde. Er hatte keine andere Wahl mehr …

und vergrub sich gierig in der willigen Frau unter ihm, packte sie, drehte sie um und nahm sich nun von hinten was er wollte und sie ihm mit ebensolcher Leidenschaft zu geben bereit war.

Mit einem kurzen Aufstöhnen entlud er sich in sie, presste sie noch einen Moment an sich, bevor er sie freigab und sich zur Seite fallen ließ. Schweiß bedeckte seinen Körper und sein Atem ging schwer als hätte er einen langen Lauf hinter sich. Auch sie atmete lauter und schneller als normal, doch lag auch ein seltsames Lächeln auf ihren Lippen.

„Holst du mir mal ein Handtuch“, sagte sie matt, was ihn einen Moment die Bilder vergessen ließ, die er während des Höhepunkts gesehen hatte. „Klar“, meinte er, raffte sich auf und marschierte ins Bad, um sich zwei Handtücher zu greifen. Mit einem wischte er sich selbst trocken, zuerst die Stirn und dann die Genitalien, das andere warf er Elvyn zu, die es geschickt auffing und sich sofort zwischen die Beine presste. Mit einem anzüglichen Lächeln beobachtete er sie dabei, stand noch vor ihr und schaut auf sie nieder, erneut diese Bilder vor sich: Strand, Palmen, Meer, eine mit dem Wasser tanzende Blondine und er selbst wie er durch den Wald stürmte, das Lichtschwert gezückt, um diese wundervolle Dame vor allen Unbilden der Natur zu schützen. Seine Erregung wuchs erneut, ihr Lächeln wurde dreckig als sie ihn anschaute. Seins ebenso als er an sich hinabblickte. Doch sie sagte nur: „Du solltest nun gehen, mein Dienst fängt gleich an.“

„Das denkst du dir“, murmelte er, ging in die Hocke und nahm sie erneut, was sie mit einem halb vorwurfsvollen Quietschen kommentierte. Ihre Fingernägel bohrten sich tief in seine Haut, kratzten über seinen Rücken. Er begrüßte den Schmerz und nahm sie nun noch härter ran, was sie mit einem Biss in seinen Hals quittierte. Als er fertig war, rollte er von ihr herunter, griff erneut nach dem Handtuch und wischte sich trocken. „Jetzt kannst du zum Dienst antreten, Süße“, sagte er, stand auf und zog sich an. „Du verdammter Kath-Hund“, zischte sie. „Und du bist eine läufige Hündin“, entgegnete er mit einem süffisanten Lächeln. Sein Ärger über die nichtgenehmigten TIE-Defender war noch nicht verflogen und kehrte nun erneut zurück. In dieser Flotte musste man wohl Titten haben, einen Knackarsch und mit den richtigen Leuten ins Bett gehen, diverse Schwänze verlogener Politbonzen lutschen und denen noch in den Allerwertesten kriechen, um überhaupt etwas zu bekommen, was auch nur halbwegs über dem miesen Standard war. Sein Entschluss stand fest. Er hatte nicht vor, sich dem Einzug haltenden Genderismus hinzugeben, auch nicht sein Team aus Nichtmenschen zusammen zu stellen. Während er Evlyn so hart genommen hatte, hatte er den Vice-Admiral vor Augen gehabt, diese kleine Schlampe von deren Fähigkeiten er nicht im Mindesten überzeugt war. Er schloss den letzten Knopf an der Uniform, rückte die Mütze zurecht und verließ dann das Quartier dieser überaus willigen Frau. Niemand wurde einfach so mit diesem Alter Admiral, wenn er nicht Beziehungen hatte und vor allen Dingen nicht korrupt bis ins Mark war. Während ihm diese Gedanken durch den Kopf gingen, stieg der Zorn wie in einer wogenden Welle in ihm hoch und er traf eine folgenschwere Entscheidung.

Drei Tage hatte er auf die Bestätigung gewartet, was an sich für die schleppende Bürokratie relativ schnell war doch angesichts des Ergebnisses zu langsam für seinen Geschmack. In seinem Quartier angekommen, entledigte er sich der Uniform, duschte noch einmal ausgiebig und suchte danach seine Zivilkleidung. Ungewohnt war es, als er sich im Spiegel betrachtete. Ein neuer Mensch schien ihm da entgegen zu sehen, doch er war sicher, den richtigen Weg einzuschlagen. Wenn das Imperium nicht fähig war, mehr als eine Staffel TIE-Defender für seine Kommandanten zur Verfügung zu stellen, sie stattdessen mit Ausschussware vertröstete und einzig als Kanonenfutter für ihre unfähigen Admiräle missbrauchte, wollte er damit nichts mehr zu tun haben. Er wollte nicht die Schuld auf sich nehmen, Männer und Frauen, ja, diese Genderisierung war ihm ein Graus, wie er wieder einmal feststellte, in den sicheren Tod zu schicken, wenn er den Befehl zum Angriff gab. Nein, das konnte er nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. Sein Gesicht wurde grimmig. Norin Asharra schien sich in diesen wenigen Stunden gewandelt zu haben. Er selbst fühlte es tief in sich als leichtes Pulsieren der Macht, die sein Erzeuger in ihm hinterlassen hatte und er wusste, dass seine Mutter all die Jahre über gelogen hatte.

Mit einem Ruck wandte er sich vom Spiegel, nahm seine Rangabzeichen, den Codezylinder und selbst einen Orden, den er einmal für tapferes Verhalten bekommen hatte, an sich. Ebenso griff er nach einem Datapad, öffnete die einzige Datei darauf und las sie durch, nahm noch einige kleine Änderungen vor und zeichnete sie dann ab. Mit diesen Dingen machte er sich auf den Weg zum Büro des Hafenadmirals, den er an diesem Tag nicht gedachte, zu stören. Noch ein Griff zum Com und er buchte über einen verschlüsselten Code bei einer kleinen privaten Transportgesellschaft einen Flug.


Drei Stunden später saß er in dem Transporter und war sicher, endlich richtig zu handeln, alle Zweifel hinter sich zu lassen. Er wusste das Ziel, nur der Weg dorthin, den musste er noch ergründen. Den Piloten hatte er gut bezahlt und bestochen, damit er der Flugleitkontrolle ein falschen Ziel angab, denn sein Ziel war Korriban, dort wollte er über seinen Weg, ein Jedi zu werden, meditieren. Seine Familie gab es nicht mehr, denn ein Jedi sagte sich davon los, verzichtete auf Liebe und gab sich einzig der Macht hin. So verschieden waren sie nicht von den Sith, denn auch diese verzichteten vorgeblich auf Liebe, um in sich die Macht zu festigen, nahmen sich, was sie wollten. Es war gleichgültig, wie er es nannte – ein Machtnutzer war ein Machtnutzer und die wenigsten konnten wirklich mit Macht umgehen. Zu diesem Schluss war er gekommen, als er die letzten Holo-News gesehen hatte. Der Imperator, dieser schwachsinnige Greis, dieses Knochengerippe, ein Nichtmensch, verachtenswert und schwach in Norins Augen, denn sonst hätten weder Korruption, Vetternwirtschaft und herbe Verluste die große imperiale Flotte so schwer getroffen und die verlorenen Systeme wären noch in ihrer Hand. Er sah den Corellian Run vor sich, diese langgestreckte Route, nun fast vollständig in Feindeshand. Wie leicht könnte diese Linie durchbrochen werden, mit etwas gutem Willen, schnellen und wendigen Schiffen, doch solcherart Ideen waren nicht gefragt, nicht in einer Galaxis, die sich auf das Recht des Schwächeren berief und den Konsens zum Ideal erhob. Ja, er würde Jedi werden.


[Weltraum – irgendeine Hyperraumroute nach Korriban – Transporter] Norin Asharra und Besatzung, so wie andere Passagiere




 
[Rendili-System | auf Patrouille | am Rand des Asteroidenfeldes | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson

Nachdem der Erste Offizier die notwendigen Anweisungen erteilt und somit sowohl die befohlenen Übungen als auch den Versand der erhobenen Daten an das Kommando in die Wege geleitet hatte, kehrte er zu seinem Vorgesetzten zurück. Commander Gordon Aaronson hatte noch weitere Fragen an den Lieutenant, denn noch war die erfolglose Jagd auf das mandalorianische Schiff nicht vollständig aufgeklärt.

»Was wissen wir über die Identität unseres ›Freundes‹?« fragte er.

»Leider nicht viel«, antwortete XO Scott. »Da er sein Gesicht nicht gezeigt hat, bleiben zur Analyse nur die akustischen Aufzeichnungen und die Messdaten über sein Schiff.«

Er rief die entsprechenden Daten auf.

»Alles zusammen deutet darauf hin, dass wir es tatsächlich mit einem Mandalorianer zu tun hatten. Das Schiff ist ein Produkt der Mandal Motors. Natürlich könnte auch jeder andere so ein Fahrzeug fliegen. Aber ich habe Crewman Wolan Hakor hinzugezogen, der von Concord Dawn stammt. Er hat den leichten Akzent des Fremden als mandalorianisch identifiziert und auch bestätigt, dass der Name Teffec Odro ebenfalls mandalorianisch sein könnte.«

»Teffec Odro...« wiederholte der Kommandant. »Sie gehen doch nicht davon aus, dass er uns seinen richtigen Namen gesagt hat!«

»Mit Sicherheit nicht. Den hat er sich wohl ausgedacht. Deshalb verwundert es auch nicht, dass er in keiner Fahndungsliste auftaucht. Ebenso wenig wie das Schiff übrigens.«

»Das ändert sich wohl mit sofortiger Wirkung«, erwiderte Aaronson. »Man wird in allen nahen Systemen die Augen nach ihm offen halten.

Irgendwelche Hinweise darauf, was er hier wollte?«


»Nein, Sir. Sein Sprungvektor deutet darauf hin, dass er Rendili nicht auf einem der regulären Korridore anfliegen wollte. Darüber hinaus können wir nur spekulieren.«

»Also auch kein Beweis dafür, dass er für die Republik spioniert haben könnte«, fasste Gordon zusammen. »Aber ebenso wenig kann es ausgeschlossen werden. Egal, wir bleiben wachsam. Auch unabhängig von dem Mandalorianer können jederzeit Rebellen hier auftauchen. Setzen Sie die Patrouille wie geplant fort. Die Kampfstationen bleiben bis auf Weiteres besetzt.«

Die kleine Silver Bullet schob sich weiter durch die Schwärze des Rendili-Systems. Jeder an Bord nahm die Aufgabe, dieses neuerdings direkt an der Front liegende und zweifellos durch einen Angriff bedrohte System zu überwachen, sehr ernst. Die Sorge, dass ein ähnliches Desaster wie bei Corellia sich auch hier ereignen könnte, war groß und fachte Vorsicht und Misstrauen an. Dies bekam ein Handelsfahrer deutlich zu spüren, der eine Stunde später durch ein ungewöhnliches Manöver die Aufmerksamkeit des Kanonenbootes auf sich lenkte. Er durfte seine Reise zwar fortsetzen, aber erst nach einer rigiden und ziemlich rücksichtslosen Kontrolle, bei der in seinem gesamten Schiff das Unterste zuoberst gekehrt worden war.

Später an diesem Tag kam eine Meldung vom Kommando auf Rendili herein.


»Eine Reaktion auf unseren Bericht?« mutmaßte Gordon Aaronson.

»Negativ, Sir. Wir werden zur Werft beordert. Der angeforderte Hyperantriebsmotivator ist endlich verfügbar.«

Zufrieden ließ der Commander Kurs auf die Reparatureinrichtungen setzen. Endlich bekam sein Schiff das Herzstück seines Antriebes zurück. Damit konnte es wieder all seinen Aufgaben gerecht werden, anstatt auf die Rolle eines unterlichtschnellen Systempatrouillenbootes beschränkt zu bleiben. Aaronson konnte es kaum erwarten, die volle Einsatztauglichkeit seines Kanonenbootes vermelden zu können. Wie auch immer die nächsten Befehle aussehen mochten.

[Rendili-System | auf Patrouille | am Rand des Asteroidenfeldes | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson
 
[Rendili Systems - Militärstützpunkt- Wohnblock F-21 –Zimmer 13]alleine

Zu den Klängen klassischer Musik stand Arcturus Mengsk, Commander der Imperialen Flotte seiner Majestät Imperator Allegious und Mitglied der Altehrwürdigen Mengsk Familie, vor dem Fensterglas seines Zimmers. In der rechten ein Glas Cognac, die linke hinter dem Rücken verschränkt blickte er ernsten Blickes hinaus auf das Stadtleben Rendilis. Die letzten Tage waren voller Haufen an Papierkram gewesen, sowie ein einziges Organisatorisches Chaos. Erst hatte er seine Besatzung für längere Zeit unterbringen müssen, dann hatte ihn auch noch Admiral Pell zu sich gerufen für ein äußerst merkwürdiges Gespräch. Am Ende von diesem hatte ihn Pell noch als ,,Vorbildlichen Offizier des Imperiums" gelobt und ihn davon geschickt. Seit diesem Tag hatte er nichts mehr von ihm gehört, doch bald würde er wieder von ihm hören.
Auf dem Absatz machte der Ältere Bastioner kehrt, überbrückte den kurzen Weg bis zum Schreibtisch mit wenigen Schritten und stellte sein Glas Cognac dort ab. 2 Nachrichten waren vorbereitet worden von ihm, beide waren aus nur einem einzigem Grund entstanden. Gestern kam die Bestätigung der Mechanikerabteilung herein welche die Behemoth als ,,Nicht Lohnenswert zu reparieren" bezeichneten. Das Schiff würde verschrottet werden, aus dem Schrott neues Metall gegossen und die intakten Teile in neue Schiffe verbaut. Es fehlte nur noch seine Bestätigung, und für Arcturus nun ein neues Schiff. Bereits seit längerem hatte er ein Auge auf die Enforcer-Klasse geworfen, ein wendiger, schneller Kreuzer. Obwohl deutlich weniger Waffen eingebaut waren besaß das Schiff eine Schönheit die sich nicht leugnen ließ. Mit einem Seufzer sendete Arcturus die Bestätigung zur Verschrottung der Behemoth an die Mechaniker, danach setzte er sich in seinen Sessel und ging nochmals seine Nachricht an die Admiralität durch.


---Offizieller Antrag für die Erlaubnis des Kommandieren eines Enforcer-klasse Sternenzerstörers---​

Von: Commander Mengsk, Arcturus
An: Admiral Pell
Priotität: Mittel

Gelobt sei der Imperator
hiermit beantrage ich, Commander Arcturus Mengsk, ehemaliger Kapitän des Vindicator Kreuzers Behemoth, das Kommando über einen Kreuzer der Enforcer-Klasse. Mein altes Schiff, die Behemoth, wurde während der Aufopferungsvollen und Heldenhaften Schlacht um Corellia stark beschädigt. Nachdem mein Schiff für das Ausschlachten eingeteilt wurde, benötige ich ein neues Raumschiff um das Glorreiche Imperium vor der Seuche der Verräter, Dissidenten und der der Neuen Republik zu schützen.

Die Enforcer Klasse zeichnet sich durch Geschwindigkeit, Wendigkeit und vielseitiger Nutzungsmöglichkeit aus. Wie ein Skalpell das ein Arzt nutzt um den Tumor von einem Körper zu entfernen, soll diese wendige Waffe unter meinem Kommando das wahre Imperium beschätzen und seine Feinde besiegen. Um diese Aufgabe noch besser durchführen zu können erbitte ich als Jägerbegleitung eine Staffel des Modells Tie/i Interceptor und eine Staffel Scimitar Jagdbomber. Um das Auswählen von geeigneten Staffelführern kümmere ich mich persönlich, ebenso wünsche ich folgende Offiziere auf mein neues Schiff übernehmen zu dürfen:
-Lieutnant Commander Vladimir Krakov
-Major Horace Manscherov
-Lieutnant Katherine Mongraz
-Lieutnant Laura Hanson
-Lieutnant Miroslaf Kachinsky

Sie alle haben sich durch absolute Loyalität zum Imperium und gute Arbeit, selbst in Zeiten großer Bedrängnis ausgezeichnet. Es wäre mir eine Ehre weiterhin mit ihnen zu arbeiten.

Gelobt sei der Imperator und das Imperium, Möge seine Herrschaft ewig währen.


---Offizieller Antrag für die Erlaubnis des Kommandieren eines Enforcer-klasse Sternenzerstörers---​

Gut er hatte mehr als nur Dick aufgetragen aber dies war es ihm wert. Alles war besser als in irgend ein Büro abgeschoben zu werden oder gar in eine Akademie. Mit einem Schmunzeln schickte er die Nachricht ab. Hoffentlich wurde sein Antrag bald bearbeitet und mit einer Bestätigung versehen.

[Rendili Systems - Militärstützpunkt- Wohnblock F-21 –Zimmer 13]alleine
 
[Hyperraumroute nach Rendili-Brücke der "Scavenger"-Leros Gille,Jern Stone & Brückenpersonal]

Gille stand auf der Brücke,die Arme verschränkt.

"Commander,wir näheren uns dem Rendili-System!"

rief ein Mann beim Brückenpersonal.

"Aus dem Hyperraum austreten,wenn ich es sage."

antwortete Gille. Er wartete einen Moment,dann gab er den Befehl zum Austreten.

"Commander,wir sind erfolgreich ausgetreten. Wir befinden uns nun im Orbit von Rendili."

Leros nickte kurz dem Offizier zu,dann wandte er sich wieder dem Fenster zu,das ihn von den Weiten des eisigen Weltraums trennte. Er hielt nicht viel vom Personal,von einigen höheren Offizieren mal abgesehen,doch manchmal konnten sie durchaus nützlich sein.
Leros dachte wieder einmal über seine Karriere nach. Er war durchaus verärgert,dass er nach der langen Ausbildung nur einen kleinen Kreuzer bekam,aber ebenso erfreut,dass er nicht nur als unwichtiges Brückenpersonal enden würde.
[Rendili-System-Orbit über Rendili-Brücke der "Scavenger"-Leros Gille,Jern Stone & Brückenpersonal]
 
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[: Rendili-System | Rand (nahe äußerster Sensorstation) :||: kleine Gruppe um VIN „Valkyrie“ | ESC „Fighter | Deck Sieben | Gang :||: Aiden Thiuro allein :]

Ein greller Blitz im schwarzen Nichts kündigte ihre Ankunft nur Millisekunden vorher an. Am Rand des Rendili-Systems tauchten mit einem Mal drei Kriegsschiffe imperialer Kennung zeitgleich auf. In einer starren Keilformation hatten sie zusammen den Hyperraum verlassen und näherten sich nun in einer abgestimmten, eher gemächlichen Geschwindigkeit dem fernen Hauptplaneten. Dabei hatte sich ein massiver Kreuzer der berüchtigten Vindicator-Klasse an die Spitze gesetzt. Flankiert wurde das Kriegsschiff, das deutliche Kampfspuren aufwies, von einer zierlichen corellianischen Korvette, die als Lazarettschiff in der Flotte diente, und einem bulligen Eskortträger. Während sich die kleine Einheit langsam der äußersten Sensorstation im System näherte, schleusten auf einmal der schwere Kreuzer und das Trägerschiff eine Schar Sternjäger aus, welche als vorzeigbare Eskorte für die drei Schiffe Seite an Seite mit ihnen den langen Weg nach Rendili zurücklegen sollte.

Im Hangarbereich heulte schrill eine Sirene als die erste Rotte TIE/In Interceptor ihre Starterlaubnis erhielt und kreischend durch das lilafarbene Dämmfeld flog, nachdem sie sich nur wenige Sekunden zuvor aus der Deckenhalterung gelöst hatten. Schnell brachten sich die letzten Techniker rennend in Sicherheit. Zischend schlossen sich die kleinen Schotts hinter ihnen. Nachdem man die anliegenden Bereiche geschlossen hatte, deaktivierte man endgültig das Dämmfeld. Just in diesem Moment löste sich eine zweite Rotte aus ihrer Ruhelage und folgte den Kameraden in die schwarze Leere. Erst als die letzte Maschine den Hangar verlassen hatte, aktivierte man das schützende Feld wieder und der Lärm ließ nach. Die Techniker und das übrige Hangarpersonal kehrten an ihre Arbeitsplätze zurück und die kurzzeitige Aufregung, die der Blitzstart mit einem Mal verursacht hatte, war mit der selben Geschwindigkeit wieder verflogen. Dafür kehrte die Routine zurück.

Schweigend stand der Bastioner TIE-Pilot an einem Fenster, das einen Blick auf den großen Hangar der „Fighter“ gewährte, und beobachtete das dortige Treiben. Neben den Mechanikern und Droiden sah der Flight Captain auch das übrige Hangarpersonal, was sich hauptsächlich um die Munition für die einzelnen Sternjägertypen kümmerte. So bestückten sie zum Beispiel die dicken TIE/sa Bomber mit Raketen und Torpedos. Für Aiden stellten all diese Tätigkeiten jedoch keine aufregende Neuheit dar. In seiner Karriere als aktiver Offizier des Imperialen Sternjägerkorps war er die meiste Zeit auf Militärstützpunkten oder Kriegsschiffen stationiert gewesen, weshalb ihm all diese Vorgänge längst nicht mehr fremd waren. Dennoch schaute er ihnen gelassen – fast friedfertig – zu. Vielleicht lag es daran, dass er gerade in diesem Moment etwas Abwechslung zu der Nachbesprechung brauchte, die er mit seinem Vorgesetzten, Wing Commander Foster, vor ein paar Minuten beendet hatte.

Knapp drei Stunden hatten der Staffelführer und sein Stellvertreter mit dem Erfassen und Bewerten der Daten rund um die Schlacht von Corellia gebraucht. In einem eher winzigen Besprechungsraum hatten die beiden Piloten durch einen speziellen Rechner die vorhandenen Bordcomputer auswerten lassen. Energieverbrauch, Schadensmeldungen, Vitalwerte, Sensorberichte – zahllose Informationen standen ihnen nach der maschinellen Auswertung zur Verfügung. So konnten sie sich ein Mitglied nach dem anderen vornehmen. Doch „solide“ hatte sich die Elitestaffel in dieser wichtigen Schlacht nicht geschlagen. Viele Fehler wurden gemacht. Kaum Akzente wurden gesetzt. Es hatte dein Eindruck, als ob sie – bedingt durch die Masse an anderen Sternjägern – kaum präsent gewesen wären. Außerdem hatte die Staffel gleich zwei Verluste zu beklagen. Höchstens die Neulinge hatten sich, gemessen an den ersten Leistungen früherer „Welpen“, ordentlich geschlagen. Bloß Pilot Officer Tanaka drückte das Ergebnis etwas, da sie im Hangar der „Fighter“ fast eine Bruchlandung hingelegt hatte. Jedoch sah besonders der Staffelführer des berühmten „Wolve Squad“ über diesen Makel hinweg.

Nachdenklich fuhr sich Aiden durch das schwarze Haar. Sein Blick glitt von einer Gruppe dreckiger Mechaniker, die sich gerade um Draikes scharlachroten TIE/D Defender kümmerten, zu drei jungen TIE-Piloten. In voller Montur hatten sie den Hangar betreten, hatten sich flüchtig umgeschaut und gingen nun auf den Hangarverantwortlichen, einen glatzköpfigen Sergeant Major, zu. Einen der drei Piloten erkannte der Bastioner auf Anhieb wieder. Es handelte sich um einen der Jungspunde, die in der Messe Sayuri Tanaka belästigt hatten. Offenbar beschwerten sie sich darüber, dass ihre Rotte für das Eskortieren nicht ausgewählt wurde. Unwillkürlich gestattete sich ein Aiden kurz ein gehässiges Lächeln. Wahrscheinlich hätte er vor etwa fünf Jahren auf der „Censio“, einer schäbigen Marauder-Korvette, oder der „Zerberus“, einem Imperial-Sternzerstörer, hätte er ähnlich reagiert. Gehörte man nicht zur „Elite“ des Sternjägerkorps, bekam man nur selten richtige Einsätze. Nach zwei oder drei Herzschlägen verhärtete sich seine Miene wieder.

Auf einmal ertönte eine blecherne Stimme aus den Lautsprechern im Korridor:
„An alle Mitglieder der hundertzweiundfünfzigsten imperialen Staffel. Ihr Staffelführer, Wing Commander Jacen Foster, erbittet Ihre Anwesenheit in 'Besprechungsraum Fünf; Deck Sieben'. Dieser Aufforderung ist sofort nachzukommen. Ich wiederhole...“

Mehr brauchte der Flight Captain nicht zu hören. Sein Blick löste sich vom Treiben im Hangar. Sein Körper setzte sich – ohne jeglichen Widerstand – in Bewegung. In einem ruhigen Schritttempo ging der schwarzhaarige Pilot durch den Gang. Glücklicher Weise hatte man dem „Wolve Squad“ genau auf diesem Deck auch die leeren Quartiere zu gewiesen. Somit verlor Foster höchstens fünf bis zehn Minuten bis sich alle (überlebenden) Staffelmitglieder in dem genannten Raum eingefunden haben dürften. Festen Schrittes ging Aiden weiter durch den Gang. Zwischen ein paar Fremden konnte der Bastioner Pilot Officer Shaw und Drask, seinen ehemaligen Flügelmann, sehen. Die beiden Piloten gingen – offenabr völlig unabhängig voneinander – in Richtung „Besprechungsraum Fünf“, aber das verwunderte Aiden nicht. Schließlich machte sich der Chiss nicht viel aus Freundschaft und der schweigsame Mensch von Bakura schien ebenfalls eher ein Einzelgänger zu sein. Zischend öffnete sich mit einem Mal die Tür zu einem der Simulatorräume auf diesem Deck. Pilot Officer Mitsumo, ebenfalls seit Corellia ein „Welpe“ der Staffel, trat heraus, nickte dem Flight Captain zu und folgte ihm anschließend wortlos. Hatte es so wenig Kommunikation jemals bei den „Wolves“ gegeben?

„Besprechungsraum Fünf“ fasste maximal die Personenzahl einer Staffel – zuzüglich weniger Gäste – und glich mehr einem zivilen Konferenzraum. Neben der obligatorischen Ausstattung aus einem tafelähnlichen Tisch und der notwendigen Anzahl Stühle besaß der Raum noch einen Holoprojektor und eine größere Tafel. Im Hintergrund brummten leise die mechanische Belüftung. Ganz pünktlich trafen die „Wolves“ ein, tippten sich zur Begrüßung des Vorgesetzten kurz an die hellgraue Mütze und suchten sich dann einen freien Platz. Manche warteten geduldig auf den Beginn der plötzlichen Besprechung, andere unterhielten sich noch ein bisschen mit dem jeweiligen Nachbar. Ein bisschen lebhafter als vorher zeigte sich die Elitestaffel. Gleich links am Kopfende des Tisches ließ sich der Bastioner nieder. Mit ernster Miene sah er in die Runde. Draike hatte sich wieder zu Kyra und Relis gesellt. Fox saß neben ihrer unscheinbaren Flügelfrau Mitsumo. Tanaka, Drask und Shaw hatten zu dritt auf Aidens Seite Platz genommen. Um genügend Aufmerksamkeit zu bekommen räusperte sich der Wing Commander.


„Meine Damen, meine Herren … etwas mehr Ruhe, bitte“, begann er mit gelassener Stimme. Selbst ihm sah man die belastenden Anstrengungen der letzten Stunden sowie den wenigen Schlaf an. „Ich hoffe für Sie, dass die letzten freien Stunden auf der 'Fighter' genießen konnten... Inzwischen haben wir das Rendili-System erreicht und ich konnte mit der hiesigen Admiralität sprechen. Wir werden auf dem Militärstützpunkt für die nächsten Tage unterkommen. Ihnen wird zudem 'Landurlaub' für eine Woche gewährt – jedoch auf Abruf! Sollten die Rebellen den Sektor angreifen, dann wird man auch uns erneut ins Feld schicken. … General Raeths Stab teilt uns für die Zeit unseres Aufenthalts Baracke 'Krill Sieben' zu. Zudem stellt uns die 'Fighter' in einer halben Stunde eine Sentinel-Fähre zur Verfügung. Aufgrund der Schäden – und zum Auswerten weiterer Daten – werden wir so schnell unsere Defender also nicht mehr wieder sehen. … Nun gut. Dafür haben wir den Landurlaub. Also packen Sie Ihre Sachen zusammen. Ich will Sie in einer halben Stunde im Hangar 'abmarschbereit' sehen.“

[: Rendili-System :||: kleine Gruppe um VIN „Valkyrie“ | ESC „Fighter | Deck Sieben | Besprechungsraum Fünf :||: Aiden Thiuro mit den anderen „Wolves“ :]
 
[Rendili-System | Werft | Reparaturdock | CRK Silver Bullet] Gordon Aaronson

Die imperialen Flottenwerften von Rendili verfügten über ausgezeichnete, hochmodern ausgestattete Reparaturwerften. Dennoch dauerte es länger als gehofft, den zerstörten Hyperantrieb des Kanonenbootes Silver Bullet wiederherzustellen. Gleich mehrmals betonten Techniker, was für ein Wunder es ihrer Meinung nach war, dass das angeschlagene Schiff es aus eigener Kraft bis ins System geschafft hatte. Diejenigen Besatzungsmitglieder, die während des Rückfluges auf der Brücke oder im Maschinenraum gewesen waren, erinnerten sich voll Schaudern an die Ungewissheit nach der Erkenntnis, dass der Rücksprung in den Normalraum keineswegs eine sichere Angelegenheit darstellte. Neben dem Motivator, der vollständig ausgetauscht werden musste, waren auch einige Leitungen beschädigt und zudem mussten Computer neu eingestellt und die neuen Geräte getestet werden.

Diese Verzögerungen verschafften Lieutenant-Commander Gordon Aaronson eine unerwartete, aber keineswegs unwillkommene Zeit relativer Ruhe. Vor Kurzem hatte sein Schiff schon einmal hier im Reparaturdock gelegen, doch da hatten wirklich unschöne Aufgaben schleunige Erledigung verlangt: Eine Menge Nachrichten an die Hinterbliebenen toter Mannschaftsmitglieder, die er persönlich verfasst hatte, sowie der damit einhergehende bürokratische Akt mit all seinen Berichten, Bescheinigungen und Anträgen. Dieses Kapitel war mittlerweile aber abgeschlossen, auch in seinem Kopf. Die Schlacht von Corellia lag erst wenige Tage zurück, die Erinnerungen waren noch frisch und natürlich schmerzte ihn der Gedanke an die vielen Toten unter seinem Kommando, der ihm manchen Alptraum bescherte. Aber mit der Reparatur des Hyperantriebs wurde die Instandsetzung seines Kanonenbootes abgeschlossen, was er als einen Neuanfang nahm. Er schaute lieber vorwärts als rückwärts, solange hinter ihm so viel Unschönes lag.

Noch waren nicht alle neuen Mannschaftsmitglieder eingetroffen. Den logistischen Aufwand all der Umverteilungen, die eine so verlustreiche Schlacht notwendig machte, wollte Gordon sich nicht einmal vorstellen. Es würde noch eine Weile dauern, bis die vielen Leute nach Rendili und an andere Sammelpunkte der geschlagenen Flotte gekarrt worden waren. Aber dennoch konnte die Silver Bullet auslaufen, sobald die Arbeiten abgeschlossen waren. Der kurze Patrouilleneinsatz in diesem System war weitgehend erfolgreich verlaufen und zeigte, dass das Schiff nach wie vor einsatzbereit war. Der Lieutenant-Commander freute sich auf neue Aufträge und hoffte insgeheim, dass sie ihn vorerst weg von den großen Schlachtfeldern führten.

An diesem Abend stand Gordon Aaronson vor dem Spiegel, an dem er sich soeben rasiert hatte. Nun kämmte er sich das graue, aber noch halbwegs dichte Haar, das früher einmal dunkelblond gewesen war. Sein Dienst war für diesen Tag eigentlich beendet, aber er erwartete noch Besuch. Die Ruhe vor dem nächsten Einsatz wollte er nutzen, um mit seinem Ersten Offizier zu speisen. Das hatten sie in den beiden Jahren, in denen er und Lieutenant Lysander Scott gemeinsam auf der Silver Bullet dienten, höchstens fünfmal getan, und er fand, dass es wieder einmal an der Zeit dazu war.

Scott kam pünktlich, wie immer. Und auch er hatte nochmals für den korrekten Sitz seiner Uniform gesorgt. Um seine Frisur brauchte sich der Mann mit der spiegelnden Glatze allerdings nicht zu sorgen - es sei denn, auch sie musste regelmäßig rasiert werden, da war Aaronson sich nicht sicher. Der Lieutenant nahm protokollgerecht Haltung an und betrat den Raum erst auf Aufforderung seines Vorgesetzten.


»Setzen Sie sich«, sagte der Kommandant und wies auf einen der Stühle am gedeckten Tisch. Sie setzten sich und warteten schweigend, bis der Droide das Essen aufgetragen hatte. Als die appetitlich angerichteten Teller vor ihnen standen und die Gläser gefüllt waren, hob Aaronson seines und brachte ein Prosit aus.

»Auf unseren Imperator!« sagte er voll Überzeugung.

»Auf Kaiser Allegious antwortete Scott ebenso eifrig.

Die Gläser berührten sich mit leisem Klingeln und beide Männer nahmen einen Schluck der perlenden, kalten Flüssigkeit, bevor sie zum Besteck griffen und das Mahl begannen.

Das Essen an sich verlief überwiegend schweigend. Mit wenigen Sätzen betrieben sie einen respektvollen Smalltalk, um keine peinliche Stille aufkommen zu lassen. Erst als die Teller leer waren, lehnte sich der Lieutenant-Commander zurück, um ein Gespräch zu beginnen. Zunächst erkundigte er sich nach dem Stand der Reparaturen und der Moral der Crew. Sein XO erstattete umfassenden Bericht, so dass der Kommandant letztlich vollends auf dem Laufenden war. Viel Neues gab es allerdings nicht, da er erst vor wenigen Stunden das Schiff vollständig inspiziert hatte. Das Schiff selbst schien in bester Ordnung zu sein. Allerdings litten die Besatzungsmitglieder mindestens so sehr unter den zahlreichen Verlusten und den daraus folgenden Änderungen wie ihre Vorgesetzten. Die meisten von ihnen hatten langjährige Kameraden und Freunde verloren.


»Was gerade passiert, ist für alle ein bedeutender Einschnitt«, sagte der Commander schließlich. »Zwei Jahre lang haben auf der Silver Bullet stabile, geordnete Verhältnisse geherrscht, und nun gibt es so viele drastische Veränderungen auf einmal. Ich würde den Männern gerne die Gelegenheit geben, sich langsam an die neuen Umstände zu gewöhnen, aber das ist leider nicht möglich.«

Scott nickte und nahm noch einen Schluck aus seinem Glas.

»Was die Mannschaft jetzt am dringendsten braucht, ist eine Gelegenheit, sich kennenzulernen und neu einzuspielen«, sagte der Lieutenant. »Die nächste große Schlacht kommt vielleicht eher, als uns lieb sein kann. Nur wenn jeder weiß, dass er sich auf seinen Nebenmann verlassen kann, erbringt die Mannschaft ihre volle Leistung.«

»Bisher haben wir noch keine neuen Befehle«, fuhr Aaronson fort. »Solange wir keine echte Aufgabe haben, werden wir die Gelegenheit nutzen, um für den Ernstfall zu trainieren. Setzen Sie Übungen aller Art an. Zielübungen, Brandbekämpfung, Druckabfall, Evakuierung, Eindringlingsalarm - was Sie sich nur vorstellen können. Sowohl angekündigte als auch unangekündigte. Ich möchte, dass Sie die Männer richtig auf Trab halten. Aber seien Sie im Augenblick nicht zu streng mit ihnen. Sie brauchen jetzt in erster Linie Erfolgserlebnisse. Wenn die Crew etwas besser zusammengewachsen ist, kann man sie immernoch härter an die Kandarre nehmen.«

»Wie Sie wünschen, Sir. Ich schlage aber vor, damit nicht bis nach der kompletten Instandsetzung zu warten. Die Leute gewöhnen sich zu sehr an die Ruhe, zumindest diejenigen, die nicht selbst an den Reparaturen beteiligt sind. Viele Übungen können auch vor dem Auslaufen durchgeführt werden.«

»Einverstanden, Lieutenant. Wir beginnen gleich morgen. Arbeiten Sie einen Plan dafür aus und informieren Sie die Abteilungen.«

Sie unterhielten sich noch eine Weile über die zahlreichen Mögichkeiten, die derzeit etwas weniger als neunzig Personen an Bord auf Trab zu halten, ohne die Instandsetzungsarbeiten dabei zu behindern. Später wechselten sie auf ein politisches Thema, und schließlich redeten sie sogar über persönlichere Dinge. Als Scott sich später am Abend schließlich zurückzog, hatte Aaronson das Gefühl, dass das Gespräch gut für ihr Verhältnis war und ihre Zusammenarbeit vielleicht nachhaltig verbessern konnte. Er nahm sich vor, nicht wieder fünf Monate zu warten, bis er seinen Ersten Offizier das nächste Mal einlud.

[Rendili-System | Werft | Reparaturdock | CRK Silver Bullet] Gordon Aaronson
 
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Zäh war das Schnitzel, eindeutig. Wer auch immer der Koch war, er gehörte nochmals in eine Ausbildung geschickt. Lustlos kaute Arcturus weiter auf dem Stück Fleisch herum, das Fleisch war zäh, das Gemüse zerkocht und die Soße schmeckte wie Wasser. Lustlos schluckte er den Brocken herunter und schob den Teller von sich weg. Er sollte sich sein Essen lieber nicht mehr von der Kantine bringen lassen. Schweigend nahm er sein persönliches Datapad und las den neuesten Befehl durch den er erhalten hatte. Seine Bitte um einen Enforcer wurde genehmigt, ebenso die Beibehaltung der Besatzung. In einem Zug war ihm jedoch auch gleich ihm das Kommando für eine Mission gegeben worden. Zusammen mit einem Lieutnant Commander Gordon Aaronson und einer Lieutnant Commander Hatijc’arl’ajkartia war es seine Aufgabe, einen Konvoi von Galeonen von Rendili aus zu einem sicheren Hyperraumsprungpunkt zu bringen. Die Piraten sind dreister geworden und immer besser bewaffnet, angeblich sollen sie vor kurzem eine Nebulon-B-Fregatte erbeutet haben, weswegen man einen Kreuzer, eine Korvette und eine Fregatte einteilte um diesen Konvoi zu verteidigen. Geladen waren Medizinische Güter, Bactatanks, Bactakanister…soetwas eben. Alles sehr teuer, auf dem Schwarzmarkt viel Geld wert und auch nötig für Militärische Operationen.

Ein jeder Kommandant musste die Leute kennen die ihm unterstanden, ihre Stärken und Schwächen und so wissen wo er sie einsetzen konnte. Beide würden noch heute eine Einladung zu einem geschäftlichen Abendessen bekommen, dort würde Arcturus sich einen Eindruck von beiden machen und sehen was sie für Ideen mitbrachten. Das einzige Problem war bisher, das Essen zu organisieren sowie passend fertig zu bekommen. Als Vorspeise hatte er eine einfache Gemüsesuppe im Kopf, als Hauptspeise Gewürzte Aric-Zunge mit Blumfrucht und Soße, als Nachspeise Eis mit Figda Bohnen. Sicherlich nicht das billigste Essen was es gab, aber wenn man schon sich kennen lernen sollte dann sollte man auch gut speisen können. Per Comlink telefonierte er mit einem Restaurant, welches sich bereit erklärte die Speisen pünktlich zu liefern. Nun schrieb er an den Lieutnant Commander Aaronson die Einladung:



---Com Nachricht an Gordon Aaronson---
Von: Arcturus Mengsk:
Priorität: Mittel
Gelobt sei der Imperator,
Lieutnant Commander Aaronson, hiermit lade ich sie zu einem Abendessen ein. Der Grund dafür ist der Befehl A38, in welchem sie unter mein Kommando gestellt wurden. Da es für mich ein hohes Anliegen ist zu wissen mit wem ich für das Imperium kämpfen werde, würde ich mich freuen wenn sie diese Einladung annehmen würden. Es findet heute Abend ab 20. Uhr Rendili Standardzeit statt, Wohnblock F-21, Zimmer 13. Kommen sie in passender, bequemer Kleidung. Eine Kopie des Befehls liegt der Nachricht bei.
Gelobt sei der Imperator und das Imperium, Möge seine Herrschaft ewig währen.

---Com Nachricht an Gordon Aaronson.



Einen ähnlichen Text verfasste er noch für die Lieutnant Commander Hatijc’arl’ajkartia, dann war seine Aufgabe erledigt. Das Abendessen würde im Wohnzimmer stattfinden, um den großen Tisch herum standen bereits die Tische passend so das er rechts von sich den LC Aaronson hätte, und links Miss Hatijc’arl’ajkartia. "Passende Kleidung“ meinte nicht eine Uniform, sondern etwas bequemes, edles. Es war zwar ein Abendessen unter Offizieren jedoch musste man da nicht eine gute Uniform versauen. Er selbst würde ein dunkles Hemd anziehen, einen braunen Mantel sowie gleich gefärbte Hosen. Dazu noch schwarze Stiefel und er wäre gut angezogen. Jetzt musste er sich noch umziehen, den Tisch decken und sich vorbereiten auf das Abendessen.

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[Rendili-System | Werft | Reparaturdock | CRK Silver Bullet] Gordon Aaronson

Geschäftsessen schienen zur Gewohnheit werden zu wollen. Diesmal war jedoch Gordon Aaronson der Geladene. Gastgeber war Commander Arcturus Mengsk und Anlass die Befehle, die vor kurzem hereingekommen waren. Sobald die Silver Bullet einsatzbereit war, sollte sie auslaufen, um gemeinsam mit zwei anderen Schiffen eine Gruppe Frachter zu eskortieren. Er hatte sich selbstverständlich über den Commander, der während dieser Mission sein Vorgesetzter sein würde, informiert. Er war 46 Jahre alt, stammte von Bastion und kommandierte die Behemoth, einen schweren Kreuzer der Vindicator-Klasse. Aaronson und Mengsk hatten sich aber noch nicht persönlich kennengelernt. Und genau das schien der Commander nun nachholen zu wollen. Ein Schritt, der dem Lieutenant-Commander vom Prinzip her willkommen war, er wusste aber nicht, ob er sich über das Umfeld freuen sollte. Aaronson war kein Diplomat. Empfänge, Bälle und Essenseinladungen waren nicht unbedingt das Parkett, auf dem er sich gerne bewegte.

Aus der Einladung ging hervor, dass das Essen in Mengsks privaten Räumen stattfinden sollte. Ein ungewöhnlicher Ort für ein erstes Kennenlernen und einen rein dienstlichen Anlass. Wieso sich der Commander dafür entschieden hatte, wusste Gordon natürlich nicht.


›Vielleicht ist er ein Hobbykoch‹, dachte er lächelnd.

Jedenfalls bot dieses private Umfeld einerseits die Möglichkeit, sich auf einer etwas persönlicheren Schiene kennenzulernen, andererseits brachte dies aber um so mehr diplomatische Stolpersteine mit sich. Wenn die Grenzen zwischen Protokoll und Informalität verschwammen, konnten um so leichter Fehler passieren, Grenzen verletzt werden und schlechte Akteneinträge folgen, welche eine auf der Stelle tretende Karriere weiter hemmten. Das war nicht das, was der Lieutenant-Commander sich wünschte. Alleine die Wahl der Kleidung war schon eine kleine Hürde. Da Gordon Aaronson aber ohnehin nicht viel Zivilkleidung besaß und die Dienstuniform nicht gewünscht schien, musste er nicht lange überlegen und konnte nur hoffen, nicht over- oder gar underdressed zu sein.

Als die standardisierten Uhren Rendilis 19 Uhr anzeigten, eine Stunde vor dem Treffen, war er aufbruchbereit. Er war frisch rasiert und das graue Haar wie stets akkurat zurückgekämmt. Er trug einen dreiteiligen grauen Anzug mit dazu passendem Binder. Er verließ sein Kanonenboot durch eine der Luftschleusen, mit denen es an die Reparaturwerft angeschlossen war, und fuhr mit dem Lift ein paar Stockwerke tiefer bis in einen Hangar, an dem ein Transportmittel auf ihn wartete. Es handelte sich um ein TIE-Sh Shuttle, äußerlich kaum von einem Bomber zu unterscheiden, doch anstelle von dessen zerstörerischer Bombenlast gab es einen Passagierraum, der - alles andere als selbstverständlich für ein Schiff der TIE-Serie - sogar über Lebenserhaltung verfügte. Aaronson nahm auf einem halbwegs bequemen Sessel Platz.

Etwas vor 20 Uhr landete das Schiff auf einem Flugplatz des Militärgeländes, zu dem auch der Offizierswohnblock gehörte, in dem man ihn erwartete. Ein großes Gebäude mit vielen Unterkünften, die mit Sicherheit komfortabler als die der einfachen Mannschaften, vermutlich aber auch nicht besser als die Kapitänskabine eines Sternenschiffs waren. Die letzten Meter legte er zu Fuß zurück. Er nutzte gern diese Gelegenheit, etwas frische, ungefilterte Abendluft zu schnappen. Wann hatten seine Füße zuletzt den Erdboden eines Planeten berührt? Vor vier Monaten? Fünf?

Einige Minuten zu früh stand er vor der Wohnung Nummer 13 und betätigte das Türsignal.


[Rendili | Militärgelände | Wohnblock F-21 | vor Wohnung 13] Gordon Aaronson
 
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[Rendili Systems - Militärstützpunkt- Wohnblock F-21 –Zimmer 13]alleine

Das Essen kam pünktlich eine Stunde vor dem Beginn des Abendessens an. Ein höflicher Junger Mann brachte alles vorbei, nahm das Geld entgegen und Arcturus deponierte beides in den passenden Gerätschaften um das Essen entweder warm oder kalt zu halten. Der Tisch war gedeckt, Geigentöne sorgten für die passende Stimmung und die Uhr zeigte kurz vor 20 Uhr. Alles war bereit und sollte nach Plan laufen, die Vorspeise stand bereit und Arcturus stand bequem neben der Tür. Deswegen dauerte es auch nicht lange, bis er den Weg zur Tür zurück gelegt hatte und diese öffnete. Vor der Tür stand ein Mann Mitte 50, Graue Haare, Grüne Augen, gefasstes Gesicht, gute Kleidungswahl! Bei einem Wettbewerb hätte Arcturus dem Mann 10 von 10 Punkten für das erste Auftreten gegeben. Der Mann vor ihm sah wie die Leibgewordene, Imperiale Tugend aus. Sein Körperbau war weder fett noch kläglich, das Gesicht zeugte von einer gewissen Strenge und Erfahrung und nicht zuletzt war es ein Mensch! Die Herrenrasse des Universums, die einzig wahre Spezies die zum herrschen geboren war!

"Ich wünsche ihnen einen guten Abend Mister Aaronson, willkommen in meiner bescheidenen Unterkunft. Treten sie ruhig herein und setzen sie sich, der letzte Gast sollte bald eintreffen."

sprach er mit einem Wink zu den Stühlen die um den Tisch standen. Ja Miss Hatijc’arl’ajkartia fehlte bisher. Und es war schon fast 20 Uhr! Dabei waren Chiss doch so überaus korrekt und unfehlbar...eine typische Alientypische Arroganz, ein Versuch sich der überlegenen Menschlichen Rasse an zu nähren. Jedoch scheiterten sie dabei oftmals, nur wenige Wesen hatten es geschafft sich der Menschlichen Rasse als Ebenbürtig zu erweisen. Allen vorran seine Majestät, der Imperator höchstselbst.

"Ich hoffe sie hatten eine Angenehme Anreise hierher? Soviel ich mitbekommen habe waren sie auf Patroulliendienst mit ihrem Schiff gewesen."

[Rendili Systems - Militärstützpunkt- Wohnblock F-21 –Zimmer 13]mit Gordon Aaronson
 
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