Legends [Reread] Thrawn-Trilogie 1: Heir to the Empire = Erben des Imperiums *SPOILER*

Warum nicht? Ich lese da nichts raus, was mit dieser Idee nicht übereinstimmt.
"As far as he was concerned, the only times Wedge didn't stick out like a lump on a glass plate was when he was sitting in the cockpit of an X-wing blasting TIE fighters into dust."
Das klingt für mich halt anders, so als würde Wedge schon durch seine Erscheinung auffallen, nicht nur, wenn er sich bemüht, unauffällig auffällig zu sein.

In meiner Version kratzt er sich übrigens nicht am Bart, sondern streicht sich durch die Haare (was Wedge ziemlich oft macht). Ist das eine nachträgliche Korrektur in der (englischen) Jubiläumsausgabe oder eine arg freie Übersetzung ins Deutsche? Ich schaue zuhause mal in die ältere englische Ausgabe.

Auch ich war erstaunt über die schnelle Beförderung von Mara
nach 6 Wochen (in meiner deutschen Ausgabe steht eindeutig Wochen!)
Bei mir steht months. Gleiche Frage wie oben.

Gefraut habe ich mich über Sturm und Drang, da ich die beiden Namen für Vorsknrs wirklich sehr gelungen finde (wie heißen die denn im Englischen?)
Sturm und Drang. Und sind laut der Anmerkung von Zahn auch nach der Sturm und Drang-Zeit benannt worden.

Nachdem der Sternzerstörer (SZ) auftaucht, wird erwähnt, dass man den Namen auf der Hülle noch nicht lesen kann. Ist das hier ein einmaliger Ausrutscher von Zahn, oder fällt irgendjemand noch eine Stelle ein, in der die Namen der Großkampfschiffe auf der Hülle stehen?
Zahn schreibt dazu, dass er davon ausging, dass der Name wie bei irdischen Schiffen auf der Hülle steht, sich aber wohl bis heute nicht sicher ist, ob das so ist. Ich kann mich an keine andere Gelegenheit erinnern.

Palleon wird bei der Übertragung als "Mann im mittleren Alter" beschrieben. Hört sich nicht nach 65-70 an. Oder in der GFFA ist die Lebenserwartung von Menschen einfach 120+?
Ist mir auch aufgefallen, aber ich aber in einer Fanfiction auch selbst schon so gemacht. Nachdem Pellaeon noch mit 90 fit ist, ist 60 ja wirklich eher noch ein mittleres Alter. Old man klingt halt schon arg senil, older man würde eventuell gehen, da weiß ich aber nicht, ob das im Englischen vielleicht doch ziemlich unhöflich klingt.
EDIT: Wobei Du natürlich recht hast, dass Zahn Pellaeon eigentlich sogar älter (als später im EU etabliert, da ist er 51 BBY geboren) einführt durch die "50 Jahre in der imperialen Marine". Warum auch immer er das tut und dann hier doch von middle-aged redet, da hätte er ihn ja gleich jünger machen können.

Bezeichnend ist die Sache mit dem Pfeil, wenn dieser auf seinen Kopf gezielt hätte, wäre hier das Ende von Mr. Allewissend ziemlich gewiss.
Das habe ich mir auch gedacht. Und finde es deswegen besonders unlogisch, dass er ausgerechnet Pellaeon mitnimmt und sonst außer Rukh niemanden.

An einen Witz oder Sarkasmus kann ich nicht glauben und würde annehmen, dass Zahn hier vergessen hat, dass Thrawn ja auch ein Alien und nicht nur ein Mensch mit extremer Pigment-Störung/extrem-entzündenden Augen ist. Thrawn hat sich wohl doch ein wenig vom Rassismus des Imperiums anstecken lassen. (OoU: Beweis a) gegen die spätere White-Washing der Hand of Thrawn-Trilogie)
Oder er meint es so, wie er sagt, ohne Wertung, aber durchaus mit sich selbst und seiner eigenen Rasse im Hinterkopf.

Bei der ganzen Szene in der Grabkammer des echten Wächters, hab ich mich wieder gefragt, ob a) Joruus sich das alles eingebildet hat b) er sein Absturz in den Wahnsinnn symbolisiert (im Sinne von der tote Wächter war sein gesunder Verstand, den der verrückte Teil dann ermordet hat oder c) es wirklich einen loyalen Wächter gab. Ich kann mich nicht erinnern, ob das im späteren Buch noch geklärt wird. Sollten aber Indizien auftauchen die für Möglichkeit a) oder b) deuten, verstehe ich die Logik des Imperators hier nicht, einen verrückten und nicht ungefährlichen Jedi-Meister-Klon als Wächter seiner persönlichen Schatzkammer einzusetzen.
Laut Zahns Anmerkung hat er beim Schreiben klar daran gedacht, das C'baoth wirklich den vorherigen Wächter umgebracht hat; die Interpretation, dass C'Baoth der Wächter ist und das nur glaubt, weil er verrückt ist, kam später auf. "Such speculation is wrong, of course. I think..."

Noch eine letzte kleine Frage: Hat der Berg Tantiss irgendwas mit der Tantiss IV zu tun oder ist das nur ein blöder Zufall?
Laut Zahn ist er nach Tantalus, einem Sohn von Zeus, benannt. Also wohl Zufall.
 
Zuletzt bearbeitet:
Puh, zum Glück ist der Thread nicht ganz so schnell wie in der letzten Woche, ich hatte schon befürchtet, dass ich bis Mittwochabend hoffnungslos hintendran bin, aber so geht's ja noch.

Hier erstmal noch meine Antwort auf Cailyns letzten Kapitel 1 und 2-Beitrag, und dann tippe ich meine Eindrücke zu Kapitel 3 und 4 fertig. :)


So hatte ich mir das auch vorgestellt, aber Zahns Beschreibung passt dazu nicht so recht.

Ich finde, dass Zahns Beschreibung ziemlich offen ist und diese Vorstellung auf jeden Fall zulässt. Und wenn ich an Wedge in den Filmen denke, hat er außerhalb des Cockpits doch wirklich so etwas steif-vornehm-britisches, das ihn von den lässigen amerikanischen Cowboys ;) abhebt und das man eben auch als diese auffällige militärische Korrektheit interpretieren könnte. Ich habe da insbesondere dieses Bild vor Augen, das schon fast hochnäsig wirkt:

http://img3.wikia.nocookie.net/__cb...a/de/images/1/1e/Wedge_Einsatzbesprechung.jpg


Piggy. Ist sogar die Hauptfigur in einem ganzen Buch. Wenn Du dann mal die X-wing-Bücher liest... ;-). Er ist aber in seiner Denkweise überhaupt nicht alien, von daher zählt es wohl nicht so richtig. Das ist wirklich selten, glaube ich, weil es halt auch schwierig ist, wenn man es richtig machen möchte.

Nein, einfach ist das bestimmt nicht. Idealerweise muss man eine individuelle Denkweise hinkriegen, der man aber einen leicht vom menschlichen abweichenden, exotischen Touch verpasst. Am einfachsten ist es wahrscheinlich, wenn man einen anderen Schwerpunkt bei der Wahrnehmung setzt, also z. B. die Figur im Gegensatz zu den Augen-gesteuerten Menschen ihre Umwelt eher über den Geruchssinn wahrnehmen lässt. Schwieriger ist es, die Denklogik zu verändern.


Das liegt aber mehr daran, dass deutlich weniger von ihnen vorkommen, oder? Wenn sie nur Nebenfiguren sind, kommt halt nicht viel mehr raus als Klischees, wenn überhaupt.

Genau, diese beiden Probleme - Unterrepräsentiertheit und Klischeeisierung von Alienspezies - gehen natürlich Hand in Hand. Sobald man viele von einer Sorte hat, bleibt einem ja auch gar nichts anderes übrig, als zu individualisieren. Beim Stichwort Twi'lek fallen mir als positives Gegenbeispiel gerade die TCW-Folgen ein.


Passend fand ich das auch, auch den zeitlichen Rahmen, aber ich denke, heute würde viel schneller die Rede auf die Ausbildung weiterer Jedi und einen neuen Orden kommen als damals.

Wenn man den TFA-Gerüchten Glauben schenkt, scheint eher das Gegenteil der Fall zu sein. Was ich mit meiner peripheren Beschäftigung mit dem Thema bisher herausgelesen habe,
ist in TFA, also nach 30 Jahren, noch kein Jediorden aufgebaut worden, Luke hat stattdessen warum-auch-immer jahrzehntelang den Kopf in den Sand gesteckt und Galaxis Galaxis sein lassen und Rey vielleicht-Solo ist die erste, die das Jedierbe wieder aufnimmt.
Kann natürlich auch sein, dass ich falsch informiert bin / das falsch verstehe oder wir mit den Gerüchten generell komplett auf's Glatteis geführt wurden.

Micah
 
So, jetzt bin ich auch so weit:

Edit: Habe gerade mal eure Beiträge überflogen - sorry für die diversen Wiederholungen! Ich habe mein Review zwecks Vermeidung von Beeinflussung zuerst geschrieben und dann gelesen. Dafür beantworte ich aber vielleicht auch die ein oder andere Frage "vorgreifend". ;)


Kapitel 3:

Ja, hat wieder Spaß gemacht, nicht nur (aber auch :D), weil Mara hier ihren ersten Auftritt hat. Ich wünschte, ich hätte mir damals meine Gedanken notiert oder könnte mich noch erinnern, was ich vor gut 20 Jahren beim Lesen gedacht habe...

Heute finde ich die Einführung von Mara jedenfalls cool. Gleich beim ersten "Anblick" bekommt man einen ziemlich guten Eindruck von ihr, wie sie da leicht irritiert, aber dennoch vollkommen kontrolliert, auf das überraschende Dinner reagiert. Etwas später sind auch ihre Vorsicht / ihr Misstrauen gut eingebracht. Ein Knaller ist natürlich, wie schnell sie sowohl Überraschung als auch Misstrauen verdaut hat und erklärt, dass sie Karrdes Organisation umbauen will. :kaw:

Heute weiß man natürlich, was los ist, aber damals waren Maras "Reizwörter" auf jeden Fall sehr faszinierend und geheimnisvoll - was mag sie für eine Geschichte mit Luke, Vader und dem Imperium haben? Interessant aber auch, wie Zahn dabei die Grenzen ihrer Selbstkontrolle aufzeigt, auch mit der folgenden Ysalamiri-Diskussion, in der ihre Argumente mehr als schwach sind.

Und zum Schluss des Kapitels dann die "Bombe", dass Mara Luke hasst - dun dun dun dududun dududun! :D

Auch Karrdes erster Auftritt ist natürlich nicht von schlechten Eltern. Der erste Eindruck ist eine Art "rauere" und zurückhaltendere Version von Lando. Bemerkenswert ist, dass er schon weiß, wer Thrawn ist, während die Rebellen das "taktische Genie" erst noch auskundschaften müssen. Interessant fand ich auch seinen Spruch: Luck is often little more than raw talent combined with the ability to make the most of opportunities.

Zahn erläutert, dass Karrde nach seiner Vorstellung ist, wie Han hätte werden können, wenn er nicht von Ben und Luke angeheuert worden wäre, da beide einen Ehrenkodex gegenüber ihren Freunden hätten sowie eine Bereitschaft, Teil einer größeren Gruppe zu sein. Ich weiß nicht, ob es wirklich so gekommen wäre, da Han ja gerade auf der Flucht vor Jabba war. Das hätte auch zu einem Abstieg führen können.

Amüsant war, wie der supergefährliche Vorsnskr hier mit einem haustierartigen Schmoll-Verhalten dargestellt wurde. Als Zahn später Katzen hatte, stellte er fest, dass die Szene mit dem schmollenden Drang enorm realistisch war. :D

Zu den Namen Sturm und Drang schreibt Zahn, dass sie nach der deutschen Literaturepoche benannt sind und er sie gewählt hat, um zu zeigen, dass Karrde ein gebildeter Mensch ist, der Anspielungen liebt. Dieser Erdbezug habe ihm nicht so viel Ärger eingebracht wie die Schokolade. Ich muss sagen, mich stört es viel mehr als die Schokolade, gerade mit dieser Erklärung. Dass man irgendwo in der Galaxis ein Produkt herstellt, das unserer Schokolade gleicht, kann man sich noch gut vorstellen, aber dass eine deutsche Literaturepoche in der GFFA bekannt ist, ist natürlich vollkommener Humbug. Das funktioniert nur als Meta-Anspielung, insofern verdirbt mir die Erklärung diesen Bezug etwas. Kapiert hat das Ganze aber wahrscheinlich sowieso nur ein niedrig-einstelliger Anteil der (amerikanischen) Leser, und das waren sicher nicht die Deppen, die wegen sowas wütende Mails an Autoren schicken (was Zahn durch die Blume übrigens auch schreibt). ;)

Lange habe ich mich ja gefragt, wie Myrkr ausgesprochen werden soll. Mit dem Audiobook von Star by Star habe ich es dann endlich erfahren: Die beste deutsch-lautsprachliche Annäherung ist Mörker. :kaw: Außerdem hat mich diese Aussprache an das vernuschelt-verschluckte "I believe in miracles" aus "You sexy thing" von Hot Chocolate erinnert, so dass ich jetzt immer, wenn ich den Namen lese, diesen Ohrwurm kriege. :crazy

Da wir es vorhin von Pellaeons Alter hatten: Hier wird er als "middle-aged man" bezeichnet, was ja auf eine lange Lebenserwartung hindeutet. Er kann hier dann auch eine andere Seite von sich zeigen als im ersten Kapitel, kontrolliert und bedrohlich angesichts des "frechen" und informationstechnisch überlegenenen Karrde.

Die Ysalamiri sind natürlich eine sehr umstrittene Erfindung (mich haben sie allerdings nie groß gestört). Zahn erklärt dazu, dass ein guter Grund dafür nötig war, dass in den Filmen keine Ysalamiri vorkamen. Daher hat Zahn sie zum einen auf einem sehr unbekannten und abgelegenen Planeten angesiedelt und zum anderen als schwer von den Bäumen zu bekommen und am Leben zu erhalten beschrieben.

In dem Zusammenhang fand ich auch etwas im Kapitel unlogisch: Einerseits wussten die Imperialen nicht, wie man mit den Ysalamiri umgehen muss und dass sie mit den Bäumen fest verwachsen sind, aber dann geht Karrde davon aus, dass Thrawn schon eine Idee hat, wie man sie auf einem Schiff am Leben erhält. :verwirrt:

Im Comic ist die Szene um einiges verkürzt, das wichtigste ist natürlich drin, aber viele "Zwischentöne" und einige sensible Infos über die Charaktere fehlen. Interessant finde ich die Idee, dass Mara auf dem einen Bild mit Stäbchen zu essen scheint - kann man als ein Zeichen für Kultiviertheit von Karrdes Organisation lesen. Und ein kleiner Fehler ist mir aufgefallen: Drang ist am Ende des Gespräches noch im Raum. Beim Lesen des Buches hatte ich übrigens die Vorstellung, dass sie sich auf einem Schiff befinden, während die Zeichnungen mit den massiven Steinen für den Planeten sprechen.

Sonstige Fußnoten:
  • Zahn nahm an, dass Schiffe in der GFFA vielleicht die Namen auf der Hülle haben, da es bei Flotten auf der Erde üblich ist, und Karrdes Leute deswegen vermutet haben, dass es die Chimaera ist. Natürlich haben wir sonst nie Hinweise auf aufgepinselte Namen und mir hätte es auch sonst besser gefallen, wenn Karrdes Leute die Chimaera an irgendwelchen besonderen Eigenschaften erkennen, da das ihre spezielle Informiertheit nochmal betont hätte.
  • Zahn lässt Pellaeon Karrde hier ein einziges Mal "Mr." nennen, da die offizielle Anrede in der GFFA zu diesem Zeitpunkt nicht definiert war (in den Filmen wurden alle immer mit Titel angeredet). Erst mit den Prequels wurde "Master" als allgemeingültige (und nicht nur droidentypische) Anrede etabliert.

Kapitel 4:

Ein ganz schön langes Kapitel, aber es passiert auch einiges und es gibt auch so einige Spannungsmomente und interessante neue Charaktereinblicke.

Eigentlich ist es nicht nachvollziehbar, dass Pellaeon und Thrawn beide selbst höchstpersönlich hinunterfliegen, zumal Pellaeon keine wirklich entscheidende Rolle spielt. Aber Zahn wollte natürlich die beiden Figuren weiterentwickeln bzw. vertiefen. Gleich am Anfang kommt der Unterschied zwischen den beiden stark heraus, der eine ist cool und überlegen, der andere nervös, und auch am Ende zeigen sie eine unterschiedliche Einstellung zum "Risiko C'baoth".

Anknüpfend an unsere Diskussion zu Kapitel 1: Thrawn identifiziert hier den menschlichen Architekturstil, das spricht zumindest mal dafür, dass man "menschlich" definieren kann, dass es also nicht beliebig oder unterschiedlich ist, je nachdem, wo die Menschen leben.

Dann ist es auch erstmal vorbei mit den "sympathischen Imperialen", Thrawn droht und zerstört eiskalt...

Als C'baoth dazukommt, wird die Dynamik noch interessanter, es kracht ganz ordentlich zwischen diesen starken Charakteren und es gibt weitere neue Aspekte zu Thrawn (es sei denn natürlich, es ist alles Show). So ist es doch eine ganz schöne Überraschung, dass er wütend wird, als C'baoth die Bestrafung des Pfeilschützen verhindert und klein beigeben muss. Auch im späteren Gespräch scheint Thrawn sehr viel nachzugeben, wirkt richtig schwach (was aber, wie schon gesagt, alles Taktik sein kann). Zu Thrawns ungewöhnlichem Wutanfall erläutert Zahn in einer Randnote übrigens, dass es mit seiner Vorgeschichte mit dem Original-C'baoth zu tun hat, die viel später erzählt wurde.

Zahn erklärt auch, dass sich da zwei Arten von Macht gegenüberstehen: Thrawns militärische, taktik-orientierte und C'baoths Macht und unvorhersagbare Gedankengänge. Ja, ich denke mir auch, dass der verrückter C'baoth ein echtes Problem für Thrawn sein könnte, weil er ihn eben nicht vorauskalkulieren kann...

Dass C'baoth dem Pellaeon dieser Zeit meilenweit überlegen ist, ist natürlich nicht verwunderlich. Sehr amüsant fand ich die Szene, als er Pellaeon mit Blicken zurechtweist wie der einen Junioroffizier. :D

Am Ende ist C'baoth dann sozusagen Thrawns "Hündchen" - aber immer noch ein ziemlich gefährliches.

Das Gefahrenlevel für unsere Helden wird durch die geplante Gefangennahme natürlich ganz schön hochgeschraubt. Aber mir scheint, dass Thrawn sich das Gefangennehmen von Jedi vielleicht doch ein bisschen einfach vorstellt. ;) Dass Thrawn von der Machtsensitivität der ungeborenen Zwillinge weiß, finde ich recht gewagt.

Obwohl ich die Geschichte rund um C'baoth natürlich schon kenne, hat das beschriebene Szenario in dem Palast ein wenig Gruseln ausgelöst und ich war am Überlegen, ob er von sich und dem Wächter als separate Personen spricht, um die anderen in die Irre zu führen, oder weil er selbst irre ist. Und dann war es (jedenfalls laut Buchtext) die dritte Variante, er ist wirklich eine separate Person bzw. wahrscheinlich der Klon des Wächters und hat den Wächter getötet. Zahn hatte übrigens erst vor, dass diese Information richtig ist, aber die Spekulationen, dass C'baoth nur wegen seines Wahnsinns glaubte, dass er den Wächter getötet hat, haben ihn dann offenbar beeinflusst.

In einer Randnote erläutert Zahn auch, dass er für C'baoth den Begriff "Dunkler Jedi" verwendete, weil "Sith" noch nicht offiziell definiert war. "Dunkler Jedi" sei dann im Lauf der Zeit allerdings schwammig geworden ist und inzwischen nicht mehr erwünscht - das finde ich schade, da er doch gerade die Möglichkeit bietet, zwischen Jedi und Sith auch noch Zwischentöne anzusiedeln.

Im ursprünglichen Entwurf Zahns war C'baoth ein verrückter Klon von Obi-Wan, den der Imperator geschaffen hatte, was für die Konfrontation mit Luke eine interessante Dynamik ergeben hätte (In der Tat! Zum ersten Mal wünsche ich mir, dass das so umgesetzt worden wäre!). Lucasfilm lehnte das aber ab, und alle Modifkationen von Zahn konnten sie nicht damit versöhnen. Im Nachhinein war er dann doch froh darüber, weil er C'baoth auch für seine anderen Bücher nutzen konnte.

Die Aussprache erläutert Zahn als Se-bei-oth (mit ti-äitsch), bei den Audiobooks wurde der Name und wohl noch einiges andere falsch ausgesprochen.

Bei den Noghri wagt sich Zahn ganz schön weit vor, indem er ihnen eine "glorreiche Rolle über viele Jahre" als "privates Todeskommando" der Imperators zuweist, auch wenn er das Wissen auf "enge Vertraute" des Imperators einschränkt.

Gerade hatten wir darüber gesprochen, da ist sie auch schon, die Erklärung zur Koordination des Imperators. Allerdings passt sie nicht ganz zu meiner obigen Erklärung, dass Pellaeon gerade als Offizier der zweiten Reihe den Rückzug koordinieren konnte, da es hier heißt, dass die gesamte Truppe vom Imperator beeinflusst wurde. Es kann aber sein, dass Pellaeon davon nicht so betroffen gewesen ist oder dass seine besonders ausgeprägte Disziplin und sein Ordnungssinn es ihm ermöglicht haben, weiter zu funktionieren.

Die Sache mit der Koordination durch Palpatine hat Zahn von Sauron / HdR übernommen. Er hielt es ansonsten nicht für plausibel, dass die Allianz bei Endor einfach so gewinnt (darüber kann man sicher trefflich streiten). Ein weiterer Gedankengang Zahns war, dass Palpatine Endor zu seinem persönlichen Sieg machen wollte und deswegen so stark eingriff.

Und eine weitere Erklärung gibt es in diesem Kapitel, nämlich wie die Ysalamiri "funktionieren." Dafür musste Zahn noch viel mehr Kritik als für die Schokolade einstecken, mit dem Argument, dass die Macht von lebendigen Wesen kreiert wird und daher nicht von ihnen abgestoßen werden kann. Er meint aber, dass das nur die Erklärung von Thrawn war, der auch nicht alles weiß (! ;)) bzw. es ggf. vereinfachte. Die komplexere Erklärung ist aus Sicht von Zahn, dass die Ysalamiri die Macht nur unter die "Zugriffsschwelle" eines Jedi drücken.

Die Megaphon-Disk fand ich übrigens eine lustige und clevere Idee!

Zum Comic diesmal nur ein Kommentar: Die Ysalamiri-"Rahmen" stelle ich mir ganz anders vor, nämlich wie ein richtiges, überragendes Gestell auf dem Rücken, im Comic sehen sie aber mehr wie Rucksäcke aus und gar nicht mal so unbequem und behindernd.

Sonstige Fußnoten:
  • Zahn hatte ein Hyperantriebssystem mit Lichtgeschwindigkeiten von 0 bis 1 ausgearbeitet, dem er echte Physik zugrundegelegt hatte, leider dachten sich Lucasfilm und/oder WEG aber später etwas anderes aus.
  • Mount Tantiss ist nach dem Zeus-Sohn Tantalus benannt, dem es erlaubt war, bei den Göttern zu sein und der dieses Privileg missbrauchte. Das schien ihm zu Palpatine zu passen, der die Gabe der Jedi missbrauchte (seither hat sich die Sith-Philosophie allerdings komplexer herausgestellt).
  • Thrawn trägt die Körperrüstung nur, wenn er Gefahr erwartet, da sie schwer und unbequem ist.
  • Aus ESB ist bekannt, dass der Tarnschild zumindest teilweise funktionsfähig war, aber Thrawn hat das in den Unknown Regions nicht mitbekommen.
  • Outbound Flight warf Zahn hier nur als Begriff hin, baute es aber bald weiter aus. Wenn er gewusst hätte, was daraus wird, hätte er sich einen cooleren Namen ausgedacht - also ich finde Outbound Flight prima, prägnant und gleich verständlich, irgendwas "künstliches" hätte mir nicht so gut gefallen.
  • Zahn stellte sich die Klonkriege zu diesem Zeitpunkt verkehrtherum vor, nämlich dass die Klone gegen die OR kämpfen würden. Aber da er in dem Satz "facing" statt "fighting" verwendete, hat er sich aus seiner Sicht gerade noch so gerettet.

Micah
 
Zuletzt bearbeitet:
Zahn hatte ein Hyperantriebssystem mit Lichtgeschwindigkeiten von 0 bis 1 ausgearbeitet, dem er echte Physik zugrundegelegt hatte, leider dachten sich Lucasfilm und/oder WEG aber später etwas anderes aus.

Ne nicht später, das System war auch schon in den WEG Handbüchern drin welche er als Hintergrund Info bekommen hat um seine Bücher zu schreiben ;)


  • Zahn stellte sich die Klonkriege zu diesem Zeitpunkt verkehrtherum vor, nämlich dass die Klone gegen die OR kämpfen würden. Aber da er in dem Satz "facing" statt "fighting" verwendete, hat er sich aus seiner Sicht gerade noch so gerettet.

Taten sie auch so. Sie haben dem Kanzler dabei geholfen alles zu zerstören und unterminieren für was die Republik stand. ;)
 
Ich habe nochmal wegen der Stelle mit Wedges Bart und den Wochen bzw. Monaten geschaut: in meiner englischen Paperbackausgabe von 1992 steht das genauso wie in der englischen Jubiläumsausgabe, Wedge streicht sich durchs Haar (und nicht den Bart) und Mara ist fünfeinhalb Monate dabei, nicht Wochen. Ist also nicht später korrigiert worden (es sei denn, von Hardcover zu PB, aber das halte ich für unwahrscheinlich). Also wohl Fehler bei der Übersetzung. Hat jemand die deutsche Jubiläumsausgabe, die ist meines Wissens ja überarbeitet worden? Bin gespannt, was wir diesbezüglich sonst noch so finden, bei der Vorgehensweise Kapitel für Kapitel fällt ja doch vieles auf, was man sonst gar nicht registrieren oder sofort wieder vergessen würde.
 
Ich nehme an du beziehst dich auf die Aussagen von Thrawn, dass das Outbound von einer Spezieleinheit des Imperiums zerstört wurde. Selbst mit den OoU Erklärung, dass es Zahn nicht besser wusste, ist die Stelle nicht so eindeutig. Das Imperium bestand jedenfalls im Geiste Palpatines und seiner Mitverschwörer nicht erst ab seiner offiziellen Ausrufung.
Wäre auch meine Deutung der Aussage gewesen, aber auf den ersten Blick wirkt es von der heutigen Situation aus doch recht skuril.

Ich habe nochmal wegen der Stelle mit Wedges Bart und den Wochen bzw. Monaten geschaut: in meiner englischen Paperbackausgabe von 1992 steht das genauso wie in der englischen Jubiläumsausgabe, Wedge streicht sich durchs Haar (und nicht den Bart) und Mara ist fünfeinhalb Monate dabei, nicht Wochen. Ist also nicht später korrigiert worden (es sei denn, von Hardcover zu PB, aber das halte ich für unwahrscheinlich). Also wohl Fehler bei der Übersetzung. Hat jemand die deutsche Jubiläumsausgabe, die ist meines Wissens ja überarbeitet worden? Bin gespannt, was wir diesbezüglich sonst noch so finden, bei der Vorgehensweise Kapitel für Kapitel fällt ja doch vieles auf, was man sonst gar nicht registrieren oder sofort wieder vergessen würde.
Abgesehen davon, dass ich nicht ganz verstehe, wieso man bei einer Übersetzung so stark in den Text eingreifen muss, obwohl das englische Original ja anscheinend eindeutig ist, finde ich, dass auch fünfeinhalb Monate recht schnell sind, um in einer anscheinend allerhöchstens semilegalen Organisation vom Nobody zum Stellvertreter des Chefs aufzusteigen.
 
Ich bin etwas enttäuscht von Karrde, der meiner Meinung nach doch ziemlich klein beigibt, als die Imperialen eintreffen.

Inwiefern gibt er denn klein bei? Immerhin wollen die Imperialen gar nichts direkt von Karrde. Karrde wiederum mischt sich mehr oder weniger ungefragt in die Angelegenheiten des Imperiums. Für mich hatte das mehr den Charakter von Auf-den-Busch-klopfen. Und das hat Karrde doch ganz gut umgesetzt.

Ich habe den Eindruck, dass Thrawn selbst nicht so ganz weiß, wie er mit Joruus C'baoth umgehen soll, und es ihm gelingt, sich mehrmals gut aus Fettnäpfen herauszureden.

Finde ich interessant, dass du das so siehst. Wie ja aus meinem kleinen Review hervorgeht, habe ich da eine ganz andere Lesart gehabt. Für mich zeigt sich einfach sehr gut Thrawns immenses strategisches Geschick. Er wechselt sofort den Ansatzpunkt, wenn er den Eindruck hat, dass seine bisherige Strategie ins Leere läuft. Von daher hast du zwar Recht, dass Thrawn bei weitem nicht so überlegen ist, wie sonst, dennoch das Gespräch beherrscht. Meines Erachtens auch eine sehr gute Szene, weil man Thrawns Genie hier auch mal abseits von Weltraumschlachten sehen kann.

Ich bin da ganz bei Pellaeon, warum geht Thrawn dieses Risiko ein? Warum muss es unbedingt ein Machtnutzer sein, warum traut er sich nicht zu, auch ohne das den Krieg zu gewinnen? Das war immer der Teil der Thrawn-Trilogie, der mir am wenigsten gefallen hat.

Nun ich denke, dass Thrawn es einfach keinem anderen zutraut mit C'baoth zu verhandeln. Oder hast du den Eindruck, dass es jemanden in Thrawns Flotte gäbe, der das besser hinbekommen hätte? Ebenso wäre es vermutlich nicht ratsam gewesen gleich mit einer Invasionstruppe einzumarschieren, wenn man sich die Kooperation einer Person sichern will. Zumal diese Person machtbegabt ist. Thrawn wird wohl nicht so viele Ysalamiri von Myrkr besorgt haben, dass er jeder halbwegs wichtigen Person in seiner Flotte einen Machtschutz zur Verfügung stellen kann. Demenstsprechend war es für Thrawn wohl die sinnvollste Variante alleine nur mit einem Leibwächter zu landen.

Tatsächlich vermute ich sogar, dass C'baoth stinksauer gewesen wäre, wenn Thrawn einfach einmarschiert wäre. Man bedenke unsere Diskussion bezüglich C'baoths Machtverständnis. Er würde es wohl kaum schätzen, wenn man ihn seiner Objekte seiner Macht berauben würde.

Die einzige Begründung, die mir einfällt, ist die, dass so eine persönliche Bedrohung für Luke (neben Mara) und vorallem für Leia und die Zwillinge geschaffen wird. Ohne C'baoth hätte es ja nicht wirklich einen Grund gegeben, sie entführen zu wollen.

Zu diesem Zeitpunkt wissen wir natürlich noch nichts von Thrawns Plänen. Wie sich aber später herausstellt sind C'baoths Fähigkeiten ausgesprochen wichtig für die Taktik des Großadmirals. Mal ganz davon abgesehen ist das Imperium nicht mehr auf der Höhe seiner Macht ist. Die Möglichkeit zu haben einen Machtnutzer in den eigenen Reihen zu haben könnte für sich genommen schon reizvoll gewesen sein für Thrawn.

Macht Thrawn da einen Witz? Ist das Sarkasmus? Oder meint er es so, wie er es sagt?

Thrawn hat lange Jahre in den Unbekannten Regionen patroulliert, also wird er wohl die ein oder andere fremde Spezies mal getroffen haben und daraus seine Schlüsse ableiten. Mal ganz davon abgesehen, dass Thrawn als Chiss nun auch einer Spezies angehört, die sehr viel Wert auf ihr Territorium legt, gelinde gesagt.

Hört sich nicht nach 65-70 an. Oder in der GFFA ist die Lebenserwartung von Menschen einfach 120+?

Warum sollte das so abwegig sein. Wenn wir bedenken, wie alt Menschen heute schon in der westlichen Welt werden und wieviel weiter die GFFA ist, könnte man es so drehen. Dennoch denke ich, müssen die Menschen ja trotzdem alt aussehen, denn auch ein heute fitter 70 Jähriger sieht halt nicht wie 40 aus. Von daher bringt die Lebenswerwartungserweiterung nicht viel, denn will sich wirklich irgendwer einen 70 jährigen Actionheld vorstellen?

(ist es Allgemeinwissen, dass es die Ysalamiri und nicht andere Tiere/Pflanzen/Metalle/Stoffe in der Luft, etc. ist, was die Macht blockiert?

Wie kommst du da drauf? Weil ein Schmugglerboss, der Informationenhandel als einträgliche Ressourcenquelle betreibt und auf dem Planeten sein Hauptlager aufgeschlagen hat diese Information besitzt, oder weil eine strategisches Genie mit einem ganzen Geheimdienstapparat im Rücken diese Info bekommen hat? ;)

Ich hatte mich gefragt, ob sich Mara hier insgeheimt fragt, ob sie auf der Abschuss-Liste des Imperiums steht, bzw. ob Thrawn auf der Jagd nach der Hand des Imperators ist.

Das denke ich schon. Andernfalls ergibt ihre Anspannung als die Imperialen vor der Haustür stehen keinen Sinn.

An einen Witz oder Sarkasmus kann ich nicht glauben und würde annehmen, dass Zahn hier vergessen hat, dass Thrawn ja auch ein Alien und nicht nur ein Mensch mit extremer Pigment-Störung/extrem-entzündenden Augen ist.

Ich denke, darauf habe ich ja bereits Cailyn eine mögliche Antwort gegeben.

b) er sein Absturz in den Wahnsinnn symbolisiert (im Sinne von der tote Wächter war sein gesunder Verstand, den der verrückte Teil dann ermordet hat

Ich weiß, Zahn hat deine Antwort c) gewählt, aber für mich ergibt Antwort b) so viel mehr Sinn. Ich finde deine Interpretation großartig und werde sie ab jetzt einfach für mich adaptieren. :D

Sollten aber Indizien auftauchen die für Möglichkeit a) oder b) deuten, verstehe ich die Logik des Imperators hier nicht, einen verrückten und nicht ungefährlichen Jedi-Meister-Klon als Wächter seiner persönlichen Schatzkammer einzusetzen.

Dieses Rätsel löst Zahn selbst noch auf. Ich weiß aber nicht mehr, ob in dieser Trilogie oder in der Hand of Thrawn Reihe. Da gibt er die Begründung, dass man nicht mehr im Imperium auf Klone setzt, sonder auf normale Soldaten, weil die Klone nach einer gewissen Zeit geisteskrank wurden. Und zwar fast alle. :eek: Dementsprechend kann Palpatine Joruus C'baoth als Wächter eingesetzt haben als er noch bei klarem Verstand war, dann jedoch wurde der gute immer bekloppter. Das wiederum würde auch hervorragend zu deiner Interpretation passen, dass der Wächter nur ein altes Ich von C'baoth ist, an das er sich nur noch vage erinnert.
 
Abgesehen davon, dass ich nicht ganz verstehe, wieso man bei einer Übersetzung so stark in den Text eingreifen muss, obwohl das englische Original ja anscheinend eindeutig ist, finde ich, dass auch fünfeinhalb Monate recht schnell sind, um in einer anscheinend allerhöchstens semilegalen Organisation vom Nobody zum Stellvertreter des Chefs aufzusteigen.
Ich finde fünfeinhalb Monate auch sehr kurz, fünfeinhalb Wochen wäre natürlich ein Witz. Ich würde da aber anders als bei der (harmlosen) Bartsache vermuten, dass der Übersetzer sich schlicht vertan hat.

Nun ich denke, dass Thrawn es einfach keinem anderen zutraut mit C'baoth zu verhandeln. Oder hast du den Eindruck, dass es jemanden in Thrawns Flotte gäbe, der das besser hinbekommen hätte?
Dass Thrawn Pellaeon mit auf den Planeten nimmt und nicht z.B. den Chef der Sturmtruppen oder Mitglieder eines Kommandoteams - also Leute, die im Nahkampf eine Hilfe wären - wundert mich und kann ich mir nur dadurch erklären, dass er Thrawns POV vermeiden wollte.

Was ich hier aber eigentlich meinte: warum lässt Thrawn sich überhaupt mit einem geisteskranken Jedi ein? Oder sogar eher noch, warum Zahn einen militärischen Genie erfunden hat, und den dann aber doch auf einen Machtnutzer zurückgreifen läßt. Und bei letzterem denke ich, dass es ihm um die persönliche Bedrohung vorallem für Leia ging.

Dass Thrawn an den Dingen aus Mount Tantiss interessiert war und die lieber in Kooperation mit dem Wächter bekommen wollte als sie zu stehlen, sehe ich ein. Warum er aber die Mitarbeit von C'baoth selbst wollte, erschliesst sich mir nicht, da finde ich - wie Pellaeon - dass das Risko den möglichen Nutzen deutlich überwiegt. Aber gut, sieht Thrawn offenbar anders, und im Endeffekt scheitert er ja auch nicht direkt daran.

Wie sich aber später herausstellt sind C'baoths Fähigkeiten ausgesprochen wichtig für die Taktik des Großadmirals.
Daran, dass das so wichtig war, kann ich mich nicht erinnern, aber das wird dann wohl Thrawns Hintergedanke gewesen sein.

Thrawn hat lange Jahre in den Unbekannten Regionen patroulliert, also wird er wohl die ein oder andere fremde Spezies mal getroffen haben und daraus seine Schlüsse ableiten. Mal ganz davon abgesehen, dass Thrawn als Chiss nun auch einer Spezies angehört, die sehr viel Wert auf ihr Territorium legt, gelinde gesagt.
Mir kam es so vor, als ob Thrawn - als Nichtmensch - mehr oder weniger spöttisch oder auch genervt darauf eingeht, dass Pellaeon explizit die nichtmenschlichen Spezies hervorhebt, obwohl auf Wayland auch Menschen leben (und der gefährlichste, der Wächter, ein Mensch ist, was Pellaeon aber wohl noch nicht wußte).

Dennoch denke ich, müssen die Menschen ja trotzdem alt aussehen, denn auch ein heute fitter 70 Jähriger sieht halt nicht wie 40 aus.
Er sieht aber deutlich jünger aus als noch vor dreizig oder vierzig Jahren. Von daher kann das schon hinkommen. Davon abgesehen heißt mittleres Alter ja auch nur in der Mitte des Lebens, und das sagt man in der GFFA dann vielleicht wirklich bis 70, wenn sie im Normalfall 100 werden. Jung ist man dann bis 40 oder so (wobei man dort aber teilweise auch vergleichsweise jung schon erwachsen ist bzw. so behandelt wird, mit 16 beim Militär, mit 15 Leiter eines Jedispezialteams, ...).
 
Ich finde fünfeinhalb Monate auch sehr kurz, fünfeinhalb Wochen wäre natürlich ein Witz. Ich würde da aber anders als bei der (harmlosen) Bartsache vermuten, dass der Übersetzer sich schlicht vertan hat.

Im Gegensatz zu den meisten hier finde ich 5,5 Monate gar nicht mal so kurzgefasst. In einer Schmugglerorganisation, die doch zumindest irgendwo auf einem Ehrenkodex beruht kann ich mir durchaus vorstellen, dass man innerhalb eines halben Jahres gut aufsteigen kann. Es ist keine Militärorganisation, in der man sich Rang für Rang hochkämpft, nein, man kann sicher mit seinen Spezialitäten und besonderen Fähigkeiten auffallen und dann schneller aufsteigen. Und Karrde scheint ein gutes Gespür zu haben und diesem auch zu vertrauen.

Daran, dass das so wichtig war, kann ich mich nicht erinnern, aber das wird dann wohl Thrawns Hintergedanke gewesen sein.

Oh doch. Thrawn hat zumindest einen Plan, der mir auf Anhieb einfällt, wo C'baoths Hilfe unabdingbar war, der aber ein Schlüsselelement darstellt, Stichwort Schilde. Auch ansonsten wird immer wieder nebenbei erwähnt, meine ich, dass das zeitliche Management erstaunlich genau und exakt ist. Ich habe mich beim Lesen ehrlich gesagt nie gefragt, warum Thrawn C'baoth ins Boot holt, für mich war das immer klar, dass er zwar ein militärisches Genie ist, aber durch fehlende Machtsensitivität eben an Grenzen stößt. Die will er mit C'baoth ausmerzen und geht das begrenzte Risiko (durch die Ysalamiri) ein.


So, ich trotte gerade noch hinterher und hoffe, dass ich dann auch bald halbwegs bei euren Monsterbeiträgen mitreden kann. Ihr seid ja echt furchtbar :D Wobei ich beim Drüberlesen doch schon festgestellt habe, dass ich bei dieser Trilogie wohl immer zu sehr in mein altes Ich von 14 Jahren und in die GFFA abtauche, viele eurer Kritikpunkte/Diskussionspunkte wären mir niemals aufgefallen. Bei den neueren Büchern sah das doch immer ganz anders aus...
 
Jetzt habe ich auch noch eure Beiträge zu den Kapiteln 3 und 4 gelesen. Sind wieder sehr intererssante Gedanken dabei und wirklich witzig ist, wie wir unabhängig voneinander auf ähnliche Punkte und Sichtweisen gekommen sind. :D

Ich gliedere wieder thematisch.


Allgemeines & Sonstiges:

Nun trotzdem meine bescheidene Sicht der Dinge von Kapitel 3+4.

Nun stell mal Dein Licht nicht unter den Scheffel! Ich finde, Du hast eine großartige und umfassende Analyse sämtlicher wichtiger Charaktere in den Kapiteln 3 und 4 abgeliefert! :jep:


Micah fordert ja stets "Show, don't tell", was auf Karrdes Charakteresierung perfekt passt.

Die Forderung ist allerdings nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern ein allgemeines Prinzip in der Fiktion.


Zahn schreibt in einem Kommentar, dass er damals nicht wusste, was die normale Anrede in der GFFA ist, daher nutzt er einmal Mr., aber seit den Prequels wüsste wir nun, dass Master normal ist. Ist das wirklich so? Nur aus persönlichem Interesse, ich hätte Master weiterhin nicht für eine völlig gewöhnliche Anrede gehalten, bin aber auch kein Experte in Sachen Prequels.

Ich auch nicht, aber ich war auch am Grüblen, wo es mal Anreden von "ganz normalen" Leuten gibt, die keinen militärischen Rang, kein besonderes Amt und eine übermenschlichen Fähigkeiten haben. Das scheint wirklich eine Seltenheit zu sein, und wo es mal vorkommt, wird es dadurch gelöst, dass der Vorname benutzt wird oder die Beteiligten als Aliens sowieso nur einen einzigen Namen haben.

Generell passt für mich Mr./Mrs./Herr/Frau aber auch nicht in die GFFA.


Auch ist mir aufgefallen, dass Karrde hier Mara duzt (was Problem hat man ja im englischen nicht) und ich hab mich gefragt, ob ein Sie + Vorname nicht eher zum elitären/eleganten Auftreten von Karrde passt. Vllt. duzt hier jeder jeden. So im Sinne von flachen Hierarchien/bessere Teamarbeit.:p:D

Ja, das ist immer ein blödes Problem in den deutschen Übersetzungen. "Sie" passt für mich genauso wenig wie Herr/Frau in das Star Wars-Universum. Es klingt einfach zu "modern". Und die Kombination von "Sie" mit dem Vornamen hat für mich dann noch einmal eine ganz schräge Konnotation, gerade bei Frauen. Es klingt irgendwie nach gönnerhaftem Chef / Angestellten-Verhältnis, und das würde sich Mara auf jeden Fall nicht bieten lassen! :D

Eine Lösung wäre noch das altertümlich-fantasyhafte "Ihr" gewesen, wobei mir das für Karrdes Umgang schon fast wieder zu förmlich erscheint.


(kann jemand erklären was Thrawn hier mit das plötzliche Versagen der Tie-Jäger, das zum Untergang des Todessterns geführt hat meint?)

Meines Wissens ist das nichts, was wir im Film gesehen oder irgendwo beschrieben bekommen haben. Ich denke, Zahn stellt sich vor, dass das ein Faktor war, warum die Rebellen gewinnen konnten und postuliert das einfach.


Taten sie auch so. Sie haben dem Kanzler dabei geholfen alles zu zerstören und unterminieren für was die Republik stand. ;)

Das genaue Zitat ist allerdings "those the fleet had faced", was schon sehr nach einer militärischen Konfrontation klingt, während bei "those the OR had faced" für Deine Interpretation offen wäre.


Ich habe nochmal wegen der Stelle mit Wedges Bart und den Wochen bzw. Monaten geschaut: in meiner englischen Paperbackausgabe von 1992 steht das genauso wie in der englischen Jubiläumsausgabe, Wedge streicht sich durchs Haar (und nicht den Bart) und Mara ist fünfeinhalb Monate dabei, nicht Wochen. Ist also nicht später korrigiert worden (es sei denn, von Hardcover zu PB, aber das halte ich für unwahrscheinlich). Also wohl Fehler bei der Übersetzung. Hat jemand die deutsche Jubiläumsausgabe, die ist meines Wissens ja überarbeitet worden? Bin gespannt, was wir diesbezüglich sonst noch so finden, bei der Vorgehensweise Kapitel für Kapitel fällt ja doch vieles auf, was man sonst gar nicht registrieren oder sofort wieder vergessen würde.

*taucht hustend und wedelnd aus einer Staubwolke auf*

Ich habe jetzt auch mal meine alten (englischen) Ausgaben ausgebuddelt. Meine Paperbackausgabe ist wahrscheinlich die gleiche wie Deine, auf jeden Fall heißt es darin auch Haar und Monate. Mit einer Hardcover-Ausgabe von HttE (oder TLC) kann ich leider nicht dienen, allerdings habe ich - warum auch immer - die von DFR. Wenn uns in diesem Band nochmal sowas auffällt, kann ich also mit den Hardcover-Infos dienen.


Mara:

Hurra! Mara taucht auf!!:clap:

Yay! :clap:


Maras grundlegender Charakter wird allein in diesem Kapitel so gründlich dargestellt, dass vom Prinzip schon eine (fast) komplette Mara zu sehen ist.

Ja, das finde ich auch sehr gelungen, wie Zahn Mara mit diesen wenigen Szenen, vollkommen unerzwungen und praktisch nur mit "show" statt "tell" umfassend vorstellt, so dass man gleich das Gefühl hat, die Figur zu kennen.

Was natürlich nicht heißen soll, dass Mara so unterkomplex ist, dass wenige Szenen ausreichen, im Gegenteil. Zahn hat das nur einfach so gut aufgebaut. Wie Du auch weiter unten schreibst: Mehr kann man bei der Vorstellung eines neuen Charakters wohl nicht richtig machen. :)


Das macht ihre Aussage, sie gedenke die Macht, die ihr von Karrde gegeben wird auch zu benutzen nur umso bedrohlicher. Gleichzeitig wirkt es fast so, als wäre Mara ein Machtmensch. Ich sage hier bewusst fast, weil ich weiß, dass Mara Macht alleine relativ egal ist. Mara ist eine sehr pragmatische Frau. die Macht nur als ein weiteres Werkzeug sieht, das sich bei Bedarf nutzen lässt. Deswegen verstehe ich ihren Satz auch genau als ersten Ausdruck ihres Pragmatismuses und nicht als Anzeichen von Machtgier.

Ich glaube, das ist der einzige Punkt, in dem ich mich Deinen Ausführungen nicht komplett anschließen kann. Auf das Wort "Machtmensch" bin ich bei dieser Szene nämlich überhaupt nicht gekommen, der Pragmatismus ist schon näher dran. Der entscheidende und treibende Faktor ist IMHO aber, dass sie eine Perfektionistin ist. Sie kann es nicht ertragen, mit suboptimalen, ineffektiven Strukturen konfrontiert zu sein, geschweige denn, in ihnen arbeiten zu müssen.


Dennoch passiert hier etwas, was für das neuere EU unüblich geworden ist. Es wird dem Leser nicht sofort alles gesagt oder mit der Nase darauf gestoßen, was diese junge Frau wohl gegen Luke Skywalker haben könnte.

Stellt sich die Frage, ob man den Lesern damals noch mehr zugetraut hat...


Auch dass sie sofort misstrauisch wird, Karrde könnte persönliche/sexuelle Absichten verfolgen, fand ich sehr realistisch, das hätte vielleicht nicht jeder Mann so geschrieben (oder doch?).

Kommt vielleicht drauf an, wie oft er selbst schon in so einer Situation war. ;)


Warum ist Mara eigentlich erst so kurz dabei? 5 Jahre nach Endor hätte man ihr doch auch mehr Zeit in der Organisation zugestehen können, dann hätte es weniger seltsam gewirkt, oder habe ich eine wichtige längere Zwischenstation Maras vergessen?

Uff, die Vorgeschichte kriege ich im einzelnen nicht mehr zusammen, aber ist sie nicht nach dem Tod des Imperators erst einmal zusammengebrochen und brauchte Zeit, um sich dazu aufzuraffen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen?


Mir ist noch ein Zitat von Mara aufgefallen: "That's about all the Empire really cares about these days, money." Das ist zwar eine relativ typische Aussage, wenn man sagen will, früher war alles besser ;-), aber ich hätte hier eher power als money erwartet. Darum ging es dem Imperator zwar auch, aber den dürfte Mara ja positiver sehen.

Ganz so einfach wie "früher war alles besser" ist es wohl nicht, weil das Imperium ohne den Imperator für sie seine Legitimation verloren hat. Klar, dass sie daran kein gutes Haar lassen kann und damit geht natürlich auch einher, dass es in ihren Augen das ursprüngliche Ziel (Macht bzw. Ordnung in der Galaxis) verraten hat.

Außerdem steckt darin wahrscheinlich auch mehr als nur ein Körnchen Wahrheit: Während sich früher niemand Gedanken über Finanzierung machen musste, weil der Imperator dafür gesorgt hat, dass für alles Geld zur Verfügung war, müssen sie jetzt sehen, wie sie über die Runden kommen, ihr Personal bezahlen, Reparaturen bzw. Ersatz von Schiffen finanzieren usw. Willkommen in den Niederungen der Privatwirtschaft. ;)


Ich hatte mich gefragt, ob sich Mara hier insgeheimt fragt, ob sie auf der Abschuss-Liste des Imperiums steht, bzw. ob Thrawn auf der Jagd nach der Hand des Imperators ist.

Das ist eine sehr interessante Idee! :)


Abgesehen davon, dass ich nicht ganz verstehe, wieso man bei einer Übersetzung so stark in den Text eingreifen muss, obwohl das englische Original ja anscheinend eindeutig ist, finde ich, dass auch fünfeinhalb Monate recht schnell sind, um in einer anscheinend allerhöchstens semilegalen Organisation vom Nobody zum Stellvertreter des Chefs aufzusteigen.

Naja, wer weiß, vielleicht hatte Karrde Mara ja schon vorher längere Zeit beobachtet und Informationen über sie eingeholt, bevor er sie überhaupt in seine Organisation aufgenommen hat. ;)


Karrde:

Ich bin etwas enttäuscht von Karrde, der meiner Meinung nach doch ziemlich klein beigibt, als die Imperialen eintreffen.

Ich fand es vorallem überraschend, dass er sich überhaupt einmischt, das hätte er ja auch ganz lassen können. Anscheinend sieht er das Imperium nicht als Gefahr für sich (nicht unmittelbar). Irgendwie entstand der Eindruck, dass, hätte Karrde den Mund gehalten, Thrawns Plan schon ganz am Anfang an den Ysalamiri gescheitert ware, und das fand ich irritierend.

Ich denke, er gibt nur scheinbar nach. Sein ganzes Verhalten ist darauf ausgelegt, Informationen für sich rauszuholen. Und ansonsten schadet ihm das Vorhaben von Thrawn ja nicht, er kann also ohne Risiko für sich auf seine Wünsche eingehen. Die Ysalamiri hätte Thrawn sowieso bekommen, er hätte höchstens etwas Zeit verloren mit dem Experimentieren, wie er sie lebend vom Baum bekommt.


Überhaupt fand ich es etwas sehr zufällig, dass Karrde ausgerechnet dort seinen Hauptsitz hat. Was okay ware, wenn er eben dadurch ins Spiel kommen würde, dass er dort eine Basis hat, aber er wurde ja schon vorher als Jabbas "Nachfolger" eingeführt.

Warum genau findest Du, dass das ein Problem ist? :verwirrt:


Vielleicht interpretiere ich hier zuviel hinein, doch bei der Frage nach Thrawns Absichten, schlägt Aves vor, dass sie "unbemerkt bleiben wollen". IMHO extrapoliert hier der Schmuggler direkt aus seinem eigenen Erfahrungsschatz. Aves ist bestimmt nie mit einem SZ rumgeflogen und nimmt halt immer an, dass jeder in jeder Situation lieber unbemerkt rumfliegt, so wie er und seine Schmugglerkollegen.

Karrde antwortet darauf doch auch gleich, dass man keinen SZ verwendet, wenn man unbemerkt bleiben will. Und erklärt, dass sie erstmal damit beschäftigt sind, seinen Namen zu überprüfen.


Weder Mara noch Karrde glauben, dass die Imps nur wegen der Ysalamiri hier sind, (ist es Allgemeinwissen, dass es die Ysalamiri und nicht andere Tiere/Pflanzen/Metalle/Stoffe in der Luft, etc. ist, was die Macht blockiert? Und wenn ja, woher kommt dieses Wissen, wenn die Jedi/Machtnutzer schon seit Jahrhunderten diesen Planeten meiden und man die Macht nicht so ohne weiteres mit irgendwelcher Technik messe kann?) da Luke als letzter Jedi wirklich keine so große Bedrohung darstellt.

Für Leute wie Karrde und Thrawn ist es grundsätzlich wertvoll, Dinge zu wissen, auch wenn man aktuell keine Anwendung dafür hat. ;)


Karrdes "sophistication" überspiegelt hier sehr schön die Tatsache, dass er (soweit wir bisher wissen) als Nachfolger von Jabba der gleiche Gangsterboss (mit all den negativen Konsequenzen) ist und halt einen zivilisierteren Stil pflegt.

Wobei letzteres für mich schon ein entscheidender Unterschied ist. Natürlich abhängig davon, wie weit diese "Zivilisiertheit" geht. Bedeutet es, dass er Gegner oder unliebsame / enttäuschende Mitarbeiter gar nicht umbringt, oder tut er das nur auf elegantere Weise? Ist er nur am Schmuggel von "normaler" Ware beteiligt und somit "nur" wirtschaftlich schädlich oder bereichert er sich durch Drogenschmuggel auch am Elend von Personen?


Thrawn:

Thrawn ist alles andere als wahnsinnig, interessiert sich weniger für einzelne Machtausübung sonder eher für das große Gesamtbild.

Ich würde sogar sagen, dass Macht an sich Thrawn überhaupt nicht interessiert. Für ihn ist das Imperium ein gesellschaftliches Idealbild bzw. die militärische Hierarchie die effizienteste Arbeitsmethode und außerdem erfreut er sich daran, seine Fähigkeiten einsetzen zu können und durch den Erfolg bestätigt zu werden.


Beide Charaktere wollen die Kontrolle haben. Es gibt nur eine Szene in diesem Kapitel, bei der Thrawn ansatzweise die Beherrschung verliert. Nämlich als er sich seiner gerechten Bestrafung des Dörflers beraubt sah. Thrawn ist es offensichtlich nicht gewohnt, dass ihm widersprochen wird, oder gar, dass etwas gegen seinen Willen geschieht.

Hm, ja, aber nimmt er das persönlich oder stört ihn das nur, weil es seinem Idealbild militärischer Ordnung zuwiderläuft?

Zahn schreibt zu Thrawns Wutausbruch ja, dass er mit seiner später (ich nehme an, in Outbound Flight) erzählten Vorgeschichte mit dem Original-C'baoth zu tun hat. Dieses Buch ist mir allerdings bei Weitem nicht präsent genug, um dazu etwas sagen zu können.


Ich habe den Eindruck, dass Thrawn selbst nicht so ganz weiß, wie er mit Joruus C'baoth umgehen soll, und es ihm gelingt, sich mehrmals gut aus Fettnäpfen herauszureden.

Ich habe mich auch gefragt, inwieweit Thrawn bei dieser Konfrontation die ganze Zeit Herr der Lage ist und alles so vorausgesagt und -geplant hatte und inwieweit er nur - zugegebenermaßen sehr geschickt - auf das unerwartete, weil "chaotische" Verhalten C'baoths reagiert.


Überrascht hat mich, dass schon im 4. Kapitel aufgedeckt wird, dass Thrawn eine Quelle im Imperialen Palast hat, könnte allerdings auch einfach nur ein storytechnisch geschickter Zug von Zahn gewesen sein, um später rechtfertigen zu können, wie Thrawn an diverse Infos kommt.

Meinst Du damit die Info, dass er weiß, dass die Zwillinge machtsensitiv sind?


Haben wir zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon irgendwo bestätigt bekommen, dass Chiss im Imperium und der Neuen Republik recht selten sind? Die Erwähnung, dass Thrawn schon vor den Klonkriegen eine imperiale Spezialeinheit kommandiert hat (ist zwar aus heutiger Sicht falsch, aber aus einem gewissen Standpunkt könnte man den Abschuss des Extragalaktischen Flugprojekts sicherlich so sehen), würde für mich eher den Schluss zulassen, dass Chiss recht "normal" sind.

Auch da fehlt mir das konkrete Wissen aus Outbound Flight, aber ich gehe davon aus, dass Chiss nicht "normal" sind und Thrawns Spezialeinheit damals ein geheimes und gezielt in den Unknown Regions verborgenes Projekt von Palpatine war.


Ich bin da ganz bei Pellaeon, warum geht Thrawn dieses Risiko ein? Warum muss es unbedingt ein Machtnutzer sein, warum traut er sich nicht zu, auch ohne das den Krieg zu gewinnen? Das war immer der Teil der Thrawn-Trilogie, der mir am wenigsten gefallen hat.

Ich weiß nicht mehr, was später noch alles enthüllt wird bzw. ob das als wahrer/alleiniger Grund Thrawns für die Rekrutierung von C'baoth bestätigt wird. Auf jeden Fall kann ich mir vorstellen, dass er das nur für Pellaeon vorgeschoben hat und damit in Wahrheit etwas ganz anderes verfolgt.

IMHO passt es nämlich nicht nur nicht zu Thrawn, dass er sich nicht zutraut, es auch so zu schaffen, sondern auch, dass er sich auf so etwas verlassen will, das so rätselhaft und unkontrollierbar wie die Macht ist. Ein Punkt, der ihn seine Bedenken überwinden lässt, könnte allerdings der desolate Zustand des imperialen Militärs sein - die Unterstützung durch einen Schlachtkoordinator könnte er als einzige Chance sehen, den Haufen wieder siegesfähig zu kriegen, bevor alles verloren ist.

Aber wie gesagt, könnten noch andere Gründe dahinterstecken: Z. B. dass er nicht will, dass C'baoth als chaotische weitere Kraft in der Galaxis herumspringt und er ihn lieber unter seiner direkten Kontrolle haben will. Er könnte damit auch Luke herauslocken wollen, in der Hoffnung, dass einer den anderen oder vielleicht sogar sich beide gegenseitig erledigen und das "Problem" ganz aus der Welt ist. Und nicht zuletzt könnte es für ihn die einzige Möglichkeit gewesen sein, an die gewünschte Technologie heranzukommen, da C'baoth ansonsten nicht mitgespielt hätte.


Weiter oben schrieb jemand, dass nie ein POV von Thrawn im Buch vorkommt, und hier fällt auf, dass Zahn vor diesem POV wohl zurückschreckt, der wäre doch viel sinnvoller gewesen als der von Pellaeon, der meiner Meinung nach völlig unsinnigerweise nur dabei ist, um uns von den Ereignissen zu berichten.

Ich denke, er schreckt nicht einfach davor zurück, sondern der Thrawn-POV würde ihn zwingen, Dinge preiszugeben, die er lieber (noch) geheimhalten will.

Das ist dann wohl auch der OoU-Grund, warum Pellaeon aus militärischer Sicht unsinnigerweise mit auf den Planeten kommt. Die einzige Alternative wäre gewesen, einen weiteren, letztlich unbedeutenden imperialen POV-Charakter einzuführen.


Das habe ich mir auch gedacht. Und finde es deswegen besonders unlogisch, dass er ausgerechnet Pellaeon mitnimmt und sonst außer Rukh niemanden.

Daher hatte ich beim Lesen auch im Hinterkopf, dass da schon auch einige Sturmtruppler dabei sind, die halt nicht erwähnt werden, weil sie nichts Besonderes tun. ;) Im Comic werden allerdings nur die drei dargestellt.


Noch ein Zitat, über das ich gestolpert bin:
Pellaeon: "Any idea whether those alien species are hostile towards strangers?"
Thrawn: "Probably. Most alien species are."
Macht Thrawn da einen Witz? Ist das Sarkasmus? Oder meint er es so, wie er es sagt?

Ich denke, es ist Sarkasmus. Zum einen ein Seitenhieb auf das Menschen-dominierte Imperium mit seiner Alien-Feindlichkeit, während für ihn als Chiss ja die Menschen die Aliens sind. Zum anderen schwingt da IMHO mit, dass Aliens guten Grund haben, fremden- bzw. insbesondere menschenfeindlich zu sein, weil ihnen so oft von anderen Spezies und insbesondere Menschen Schlimmes angetan wurde.


Mir ist nicht klar, warum Thrawn sich seiner ganzen Sache so sicher sein kann. Waren die Geheimdienstberichte, die er über Wayland (dessen Position er erst vor einigen Tagen!) erfahren hat, so deutlich?

Ich habe es so verstanden, dass die Position nur das letzte Puzzleteil war, das ihm gefehlt hat. Er wusste vorher schon, was er dort finden wird und dass er dort hinwill.


C'baoth:

Ich lehre sie. Ich beherrsche sie. Ich bestrafe sie. Ihr Leben und Tod liegen in meiner Hand.

Auf gewisser Weise kann ich sein Verständnins von Macht sogar nachvollziehen. Das macht es für mich aber nur noch gruseliger.

ACK. Insbesondere, was das Gruseln betrifft...


In diesem Zusammenhang finde ich es interessant, dass C'baoth sich trotz allem immer noch als Jedi versteht.

Tut er das denn?


Wie spricht man eigentlich Joruus im Vergleich zu Jorus aus? Einfach länger gezogenes U? Und das hört man ohne direkten Vergleich? Mal davon abgesehen, dass es etwas seltsam ist, dass die Klone den Namen auch selbst so benutzen. Dass der Klon offenbar auch die Erinnerungen von seinem Original hat, ist eine andere Sache, vorallem wenn er ohne Wissen und Zutun des Originals erzeugt wurde.

Er hat sich ja nicht selbst geklont, sondern muss von irgendwem geklont worden sein. Derjenige wird dem Klon schon eingepflanzt haben, dass er den Namen so zu benutzen hat. Zur Aussprache weiß ich auch nichts Definitives, würde aber auch sagen, dass das U länger gezogen wird. Tschorus vs. Tschoruus, ersteres betont wie "chorus", letzteres wie der erste Teil des englischen "Jerusalem".

Das mit den Erinnerungen ist natürlich schon schwieriger, die müsste man ja irgendwie übertragen. An welcher Info aus dem Kapitel machst Du fest, dass er die hat?


Bei der ganzen Szene in der Grabkammer des echten Wächters, hab ich mich wieder gefragt, ob a) Joruus sich das alles eingebildet hat b) er sein Absturz in den Wahnsinnn symbolisiert (im Sinne von der tote Wächter war sein gesunder Verstand, den der verrückte Teil dann ermordet hat oder c) es wirklich einen loyalen Wächter gab. Ich kann mich nicht erinnern, ob das im späteren Buch noch geklärt wird. Sollten aber Indizien auftauchen die für Möglichkeit a) oder b) deuten, verstehe ich die Logik des Imperators hier nicht, einen verrückten und nicht ungefährlichen Jedi-Meister-Klon als Wächter seiner persönlichen Schatzkammer einzusetzen.

Möglicherweise ist er erst in den letzten 5 Jahren wahnsinnig geworden. Es könnte auch einen konkreten Grund dafür geben:

Vielleicht wurde C'baoth, solange der Imperator noch gelebt hat, von diesem auch irgendwie kontrolliert, so dass der Wahnsinn damals nicht zum Ausbruch kam. Bzw. sein Wahnsinn liegt vielleicht gerade darin begründet, dass er so erschaffen wurde, dass er nur mit einer solchen Kontrolle normal funktionieren kann.

Hm, das bringt mich im Zusammenhang mit der Frage, was Thrawn eigentlich mit C'baoth will, auf einen weiteren Gedanken: Wir wissen ja alle, was das geheimnisvolle "andere kleine Stück Technologie" ist. Vielleicht will Thrawn mit C'baoth sicherstellen, dass die Klone dann auch vernünftig gesteuert werden können und eben nicht durch ihren eigenen Wahnsinn alles zunichte machen?


Pellaeon(s Alter):

Ist mir auch aufgefallen, aber ich aber in einer Fanfiction auch selbst schon so gemacht. Nachdem Pellaeon noch mit 90 fit ist, ist 60 ja wirklich eher noch ein mittleres Alter. Old man klingt halt schon arg senil, older man würde eventuell gehen, da weiß ich aber nicht, ob das im Englischen vielleicht doch ziemlich unhöflich klingt.
EDIT: Wobei Du natürlich recht hast, dass Zahn Pellaeon eigentlich sogar älter (als später im EU etabliert, da ist er 51 BBY geboren) einführt durch die "50 Jahre in der imperialen Marine". Warum auch immer er das tut und dann hier doch von middle-aged redet, da hätte er ihn ja gleich jünger machen können.

Im Englischen hätte man "elder" verwenden können, was im Gegensatz zu "old" oder "older" einen sehr respektvollen Unterton hat.

Neben der Andeutung von extrem hoher Lebenserwartung und auch optisch langsamerer Alterung wäre es natürlich auch möglich, dass Zahn von einem sehr frühen Eintritt in das imperiale Militär ausgeht. Vielleicht hat Pellaeon schon mit 6 Jahren seine Schullaufbahn an einer Militärakademie begonnen?


Von daher bringt die Lebenswerwartungserweiterung nicht viel, denn will sich wirklich irgendwer einen 70 jährigen Actionheld vorstellen?

Ähem. FotJ? TFA? ;)


Zudem würde das zum Teil erklären, warum Palleon; aus der zweiten Reihe; das Kommando über den Rest der Flotte übernehmen kann. Er hat weniger von den positiven bzw. dann negativen Auswirkungen des Imperators mitbekommen und war somit klarer im Kopf als all die Kapitäne der anderen Schiffe.

Das hatte ich ja zum ersten Kapitel schon geschrieben, allerdings noch unter der Annahme, dass nur die obersten Kommandeure kontrolliert wurden. Mit der neuen Info, dass es alle waren, kann dieses Argument für Pellaeon nur noch abgeschwächt gelten. Eine andere Idee dazu, dass es nämlich seine besonders ausgeprägte Disziplin und Ordnungssinn waren, die in ihn die Lage versetzten, weiter zu funktionieren, habe ich ja in meinem Review schon erläutert.


Ich würde das als ersten Stein zum Aufbau des neuen Palleon ansehen, der dann später überlegt und besonnen den Imperial Remnant übernimmt. Sehr schön eingeleitet (oder ich überinterpretiere hier wieder zu viel hinein)

Es ist sicherlich einer der Bausteine, der dabei geholfen hat, sein Selbstbewusstsein so aufzubauen, dass er später dazu in der Lage ist, diese Rolle zu spielen. :)


Ysalamiri:

Und weshalb kann Karrde wissen, dass die Ysalamiri die Macht beeinflussen? Mara könnte es sagen, aber dass sie machtsensitiv ist, weiß doch niemand?

Da Thrawn über die Ysalamiri Bescheid weiß, gibt es offenbar irgendwo eine Informationsquelle, auf die dann wohl auch Karrde Zugriff hat. Was mir da gerade auffällt: Diese Gegenüberstellung der beiden "Informationsfreaks" ist ja auch eine interessante Sache. Wird spannend zu sehen, ob und wann der eine den anderen im Verlauf der Trilogie ausstechen kann...


Es sieht also so aus, als würden die Ysalamiri nicht nur die Kommunikation zwischen Macht und Machtnutzer unterbrechen, sondern alle Effekte der Macht.

Was natürlich eine weitere "Komplikation" ist, die nicht zu Zahns Erklärung, dass sie die "Macht unter Zugriffsschwelle von Jedi drücken" passt. Denn einmal abgeworfene Blitze werden ja nicht mehr durch den Machtnutzer kontrolliert, sondern sind einfach Energie. Preisfrage: Was passiert, wenn ein Objekt-Geschoss, also z. B. ein Stein, mit der Macht auf eine Ysalamiri-Blase geschleudert (also nicht mit der Macht hineingeleitet) wird? Prallt der dann auch ab, während ein mit der Hand geworfener Stein durchkäme? :verwirrt:


Mount Tantiss:

Ich finde es spannend, dass Zahn sich nicht mit Nichtigkeiten aufhält. Gerade die Durchsuchung des Bergs Tantiss hätte in neueren Büchern sicher eine blumige Beschreibung erfahren. Zahn übergeht diesen Abschnitt einfach komplett und das wohlgemerkt ohne beinahe triviale Informationen auszulassen. So hab ich das Gefühl, dass mir wirklich das wichtige geschildert wird und nicht einfach nur Seitenfüller.

*lol*, ja, bei diesem Sprung war ich auch überrascht. Neben dem Vermeiden von Füller hat es aber sicher auch damit zu tun, dass er noch nichts über das "andere kleine Stück Technologie" verraten wollte und generell möglichst wenig über das enthüllen wollte, was im Berg verborgen ist, um alle Optionen offen zu halten.


Bin ich der einzige, dem die Idee, dass Palpatine einen Berg voller Souvenirs angesammelt hat, nicht so sehr behagt? Ich kann mir den Imperator nicht als nostalgisch umherschlenderten alten Mann vorstellen, der sich auf seinen Lorbeeren ausruht und die abgeschlagenen Köpfe seiner Feinde mit Freuden anschaut.

Ich glaube nicht, dass man C'baoths Worte dazu für bare Münze nehmen kann. Entweder er wusste es selbst nicht besser oder er hat Thrawn bewusst getäuscht. Ich denke schon, dass es sich um Objekte mit irgendeinem Wert handelt, Technik, Artefakte, irgendsowas.

Micah
 
Da Thrawn über die Ysalamiri Bescheid weiß, gibt es offenbar irgendwo eine Informationsquelle, auf die dann wohl auch Karrde Zugriff hat.

Ich weiß nicht mehr, wo es stand - auch nicht, ob OoU oder innerhalb. Aber ich glaube auch nicht, dass ich mir das ausdenken kann :D Ich meine, dass Karrde herausgefunden hat, dass die Jedi Myrkr gemieden haben und wollte herausfinden, weshalb. Daher ist dort nun erstens seine Basis und zweitens hat er durch diesse Recherche die Hintergründe der Ysalamiri erfahren.


Preisfrage: Was passiert, wenn ein Objekt-Geschoss, also z. B. ein Stein, mit der Macht auf eine Ysalamiri-Blase geschleudert (also nicht mit der Macht hineingeleitet) wird? Prallt der dann auch ab, während ein mit der Hand geworfener Stein durchkäme? :verwirrt:

Ich schätze, er kommt durch. Er ist ja nichts, das erst durch die Macht ins Leben gerufen wurde, sondern hat schon vorher existiert. Da würde ich persönlich jetzt die Grenze ziehen... :verwirrt:
 
Ich weiß nicht mehr, wo es stand - auch nicht, ob OoU oder innerhalb. Aber ich glaube auch nicht, dass ich mir das ausdenken kann :D Ich meine, dass Karrde herausgefunden hat, dass die Jedi Myrkr gemieden haben und wollte herausfinden, weshalb. Daher ist dort nun erstens seine Basis und zweitens hat er durch diesse Recherche die Hintergründe der Ysalamiri erfahren.

Fände ich auf jeden Fall eine gute und zu Karrde passende Erklärung. :)


Ich schätze, er kommt durch. Er ist ja nichts, das erst durch die Macht ins Leben gerufen wurde, sondern hat schon vorher existiert. Da würde ich persönlich jetzt die Grenze ziehen... :verwirrt:

Während C'baoths Machtblitze durch die Macht erzeugt wurden. Ja, das macht Sinn. Mal sehen, ob uns im Lauf der Thrawn-Trilogie eine Szene begegnet, die das verfiziert oder widerlegt. :D

Micah
 
Inwiefern gibt er denn klein bei? Immerhin wollen die Imperialen gar nichts direkt von Karrde. Karrde wiederum mischt sich mehr oder weniger ungefragt in die Angelegenheiten des Imperiums. Für mich hatte das mehr den Charakter von Auf-den-Busch-klopfen. Und das hat Karrde doch ganz gut umgesetzt.
Und ohne Karrde hätte Thrawn den Planeten eventuell unverrichteter Dinge wieder verlassen müssen, weil er nicht weiß, wie man mit den Ysalamiri umgeht... Und dafür als Gegenleistung nur still zu fordern, dass die Imperialen sich mehr oder weniger in die Kontrolle von Karrdes Leuten begeben (Was sie sowieso getan hätten, egal, ob Karrde sich eingemischt hätte), finde ich doch etwas mager.

Finde ich interessant, dass du das so siehst. Wie ja aus meinem kleinen Review hervorgeht, habe ich da eine ganz andere Lesart gehabt. Für mich zeigt sich einfach sehr gut Thrawns immenses strategisches Geschick. Er wechselt sofort den Ansatzpunkt, wenn er den Eindruck hat, dass seine bisherige Strategie ins Leere läuft. Von daher hast du zwar Recht, dass Thrawn bei weitem nicht so überlegen ist, wie sonst, dennoch das Gespräch beherrscht. Meines Erachtens auch eine sehr gute Szene, weil man Thrawns Genie hier auch mal abseits von Weltraumschlachten sehen kann.
Nun, soweit ich das sehe, wechselt er den Ansatzpunkt nicht, sobald er den Eindruck hat, dass seine Strategie nicht aufgeht, sondern immer dann, wenn C'baoth sein Angebot ablehnt. Zugegeben, ein verrückter Jedi-Klon ist kein leichter Verhandlungspartner, insbesondere, wenn er mit seiner Situation eigentlich glücklich ist, aber für mich wirkt dieses Gespräch so, als ob Thrawn es nicht kontrolliert.

Im Gegensatz zu den meisten hier finde ich 5,5 Monate gar nicht mal so kurzgefasst. In einer Schmugglerorganisation, die doch zumindest irgendwo auf einem Ehrenkodex beruht kann ich mir durchaus vorstellen, dass man innerhalb eines halben Jahres gut aufsteigen kann. Es ist keine Militärorganisation, in der man sich Rang für Rang hochkämpft, nein, man kann sicher mit seinen Spezialitäten und besonderen Fähigkeiten auffallen und dann schneller aufsteigen. Und Karrde scheint ein gutes Gespür zu haben und diesem auch zu vertrauen.
Auch wenn das keine Militärorganisation ist, muss man doch ganz unten anfangen, und als Schmuggler dürfte das mit nicht unerheblichen Reisezeiten etc. einhergehen. Außerdem muss man auch (oder vielleicht sogar besonders) in so einer Organisation die Gelegenheiten erhalten, sich besonders hervorzutun und seine Fähigkeiten zu präsentieren, und solche Möglichkeiten fallen sicherlich niemandem reihenweise vor die Füße, um innerhalb eines halben Jahres von ganz unten bis nach (fast) ganz oben zu gelangen.

Naja, wer weiß, vielleicht hatte Karrde Mara ja schon vorher längere Zeit beobachtet und Informationen über sie eingeholt, bevor er sie überhaupt in seine Organisation aufgenommen hat. ;)
Da würde sich für mich die Frage stellen, wie Mara denn Karrdes Aufmerksamkeit erregt hat, und inwieweit man eine Hand des Imperators beobachten kann, ohne, dass sie etwas dagegen tut. Abgesehen davon, dass reine Beobachtung Karrde nicht garantiert, dass Mara loyal sein wird.

Ich denke, er gibt nur scheinbar nach. Sein ganzes Verhalten ist darauf ausgelegt, Informationen für sich rauszuholen. Und ansonsten schadet ihm das Vorhaben von Thrawn ja nicht, er kann also ohne Risiko für sich auf seine Wünsche eingehen. Die Ysalamiri hätte Thrawn sowieso bekommen, er hätte höchstens etwas Zeit verloren mit dem Experimentieren, wie er sie lebend vom Baum bekommt.
Nur hätte Thrawn das Zeit gekostet, die er meiner Ansicht nach nicht wirklich hat (Wenn in der NR schon über einen geheimnisvollen neuen Oberbefehlshaber gesprochen wird, könnte jede Verzögerung bedeuten, dass man eine Suche nach einer solchen Person startet und Thrawn findet, bevor er sämtliche Ressourcen für seinen Feldzug hat).

Warum genau findest Du, dass das ein Problem ist? :verwirrt:
Ich würde vermuten, dass Jabbas Nachfolger evtl. weiterhin dessen Basis auf Tatooine nutzt, und nicht, dass er auf einem Hinterwäldler-Planeten residiert. Auf Tatooine wäre die Infrastruktur für das Führen einer kriminellen Organisation wahrscheinlich wesentlich besser gewesen, weil sich da so viele zwielichtige Gestalten rumtreiben, auf Myrkr ist das nach den Informationen der bislang gelesenen 4 Kapitel nicht der Fall, somit dürfte eine solche Organisation dort wesentlich schwieriger zu führen sein.

Meinst Du damit die Info, dass er weiß, dass die Zwillinge machtsensitiv sind?
Nein, aber Thrawn fragt Pellaeon kurz vor Ende des Kapitels konkret, ob es Neuigkeiten aus dem Imperialen Palast gibt, was Pellaeon verneint, aber anbietet, nochmal nachzufragen, also muss es im Palast eine imperiale Quelle geben. (Ist die Machtsensitivität der Zwillinge denn außerhalb der Solo/Skywalker-Familie schon bekannt? Ich denke, dass man das eher daraus geschlossen hat, dass die Mutter machtsensitiv ist, und sich seiner Sache einfach recht sicher ist)

Auch da fehlt mir das konkrete Wissen aus Outbound Flight, aber ich gehe davon aus, dass Chiss nicht "normal" sind und Thrawns Spezialeinheit damals ein geheimes und gezielt in den Unknown Regions verborgenes Projekt von Palpatine war.
Ich bezog mich hier konkret auf HttE. Was das restliche EU angeht, hast du Recht, aber es wäre interessant, wenn Zahn hier noch annehmen würde, dass Chiss, wie andere Spezies auch, vollkommen alltäglich sind, und sich die Sicht auf diese Spezies erst später geändert hätte.

Er hat sich ja nicht selbst geklont, sondern muss von irgendwem geklont worden sein. Derjenige wird dem Klon schon eingepflanzt haben, dass er den Namen so zu benutzen hat. Zur Aussprache weiß ich auch nichts Definitives, würde aber auch sagen, dass das U länger gezogen wird. Tschorus vs. Tschoruus, ersteres betont wie "chorus", letzteres wie der erste Teil des englischen "Jerusalem".
Interessant wird das mit der aussprache ja hier ;)
 
Und ohne Karrde hätte Thrawn den Planeten eventuell unverrichteter Dinge wieder verlassen müssen, weil er nicht weiß, wie man mit den Ysalamiri umgeht... Und dafür als Gegenleistung nur still zu fordern, dass die Imperialen sich mehr oder weniger in die Kontrolle von Karrdes Leuten begeben (Was sie sowieso getan hätten, egal, ob Karrde sich eingemischt hätte), finde ich doch etwas mager.

Ich denke nicht, dass Thrawn Myrkr ohne Ysalamiri verlassen hätte, er hätte es auf jeden Fall irgendwie herausgefunden, weil er sie haben wollte. Und das wusste auch Karrde. Und der hat wie gesagt nichts zu verlieren. Ihm ist es egal, ob das Imperium oder die NR die Galaxis beherrscht, er macht seine Geschäfte immer auf die ein oder andere Weise.

Warum sich die Imperialen sowieso in die Kontrolle von Karrdes Leuten begeben hätten, kann ich nicht nachvollziehen.


Außerdem muss man auch (oder vielleicht sogar besonders) in so einer Organisation die Gelegenheiten erhalten, sich besonders hervorzutun und seine Fähigkeiten zu präsentieren, und solche Möglichkeiten fallen sicherlich niemandem reihenweise vor die Füße, um innerhalb eines halben Jahres von ganz unten bis nach (fast) ganz oben zu gelangen.

Mara ist nicht der Typ, der sich Möglichkeiten vor die Füße fallen lässt, sie hat sich mit Sicherheit die Gelegenheiten aktiv verschafft. :D

Ich finde auch, dass ein halbes Jahr eine recht lange, zum Kennenlernen ausreichende Zeit sein kann, wenn man sehr intensiv zusammenarbeitet und noch dazu, wie in diesem Fall, quasi zusammenlebt. Da kriegt man schon einiges vom anderen mit und weiß, auf wen man sich verlassen kann.

Ich nehme aber auch an, dass Karrde Mara nicht gleich alles überlassen wird. Er wird sie nach und nach in die Dinge einführen und sicher auch mit dem ein oder anderen "Testballon" ausprobieren, ob sie wirklich verlässlich ist.


Da würde sich für mich die Frage stellen, wie Mara denn Karrdes Aufmerksamkeit erregt hat, und inwieweit man eine Hand des Imperators beobachten kann, ohne, dass sie etwas dagegen tut. Abgesehen davon, dass reine Beobachtung Karrde nicht garantiert, dass Mara loyal sein wird.

Wie gesagt, ich habe Maras Geschichte "vor Karrde" jetzt nicht mehr ausreichend im Kopf, bin mir aber ziemlich sicher, dass sie nicht als Hand des Imperators agiert hat. Vielleicht hat Karrde sie auch schon wesentlich früher als Mitarbeiterin einer anderen Organisation oder als selbständige Akteurin kennengelernt, bevor er sie in sein Team nahm.


Ich würde vermuten, dass Jabbas Nachfolger evtl. weiterhin dessen Basis auf Tatooine nutzt, und nicht, dass er auf einem Hinterwäldler-Planeten residiert. Auf Tatooine wäre die Infrastruktur für das Führen einer kriminellen Organisation wahrscheinlich wesentlich besser gewesen, weil sich da so viele zwielichtige Gestalten rumtreiben, auf Myrkr ist das nach den Informationen der bislang gelesenen 4 Kapitel nicht der Fall, somit dürfte eine solche Organisation dort wesentlich schwieriger zu führen sein.

Ich glaube, das ist eine zu wörtliche Auffassung von Karrde als Jabbas Nachfolger. Ich denke nicht, dass Karrde in irgendeiner Form Jabbas Organisation übernommen hat. Der Wortlaut im englischen Original ist: "Who exactly is the big fish in the pond now that Jabba's gone?" Das heißt höchstwahrscheinlich nur, wer jetzt das größte "Handelsvolumen" hat, nachdem Jabbas Organisation zerfallen ist. Dass muss keineswegs mit den gleichen Methoden, Mitarbeitern, Handelspartnern usw. einhergehen.


(Ist die Machtsensitivität der Zwillinge denn außerhalb der Solo/Skywalker-Familie schon bekannt? Ich denke, dass man das eher daraus geschlossen hat, dass die Mutter machtsensitiv ist, und sich seiner Sache einfach recht sicher ist)

Ich finde es ja schon komisch, dass es so weitverbreitet bekannt ist, dass Leia schwanger ist, geschweige denn, dass es Zwillinge sind. Die Kenntnis von ihrer Machtsensitivität setzt da noch einen drauf.

Und die Formulierung ist: "They have the potential, or so my sources tell me." Das klingt schon nach mehr als nach Vermutung, weil die Mutter machtsensitiv ist.


Interessant wird das mit der aussprache ja hier ;)

:kaw:

Micah
 
Ich denke nicht, dass Thrawn Myrkr ohne Ysalamiri verlassen hätte, er hätte es auf jeden Fall irgendwie herausgefunden, weil er sie haben wollte. Und das wusste auch Karrde. Und der hat wie gesagt nichts zu verlieren. Ihm ist es egal, ob das Imperium oder die NR die Galaxis beherrscht, er macht seine Geschäfte immer auf die ein oder andere Weise.

Warum sich die Imperialen sowieso in die Kontrolle von Karrdes Leuten begeben hätten, kann ich nicht nachvollziehen.
Wie gesagt, Thrawn hätte Zeit verloren, die er meiner Meinung nach nicht hat. Was die Kontrolle durch Karrdes Leute angeht, so antwortet Karrde Mara, als sie ihn fragt, weshalb er keine Gegenleistung von den Imperialen fordert, dass sie von der Ankunft bis zum Abflug permanent unter seiner Kontrolle ständen, und das täten sie, soweit ich das sehe auch, wenn Karrde nicht mit ihnen handeln würde, da Karrde ja den Luftraum zu überwachen scheint, und es an sich auch kein Problem sein sollte, die gelandeten Imperialen unbemerkt zu beobachten (und dazu erfährt man nichts darüber, inwiefern die Imperialen über die Anwesenheit von Karrdes Organisation auf Myrkr informiert sind, das heißt, es ist gut möglich, dass sie, bevor Karrde Kontakt aufnimmt, gar nicht wissen, dass sie beobachtet werden).

Mara ist nicht der Typ, der sich Möglichkeiten vor die Füße fallen lässt, sie hat sich mit Sicherheit die Gelegenheiten aktiv verschafft. :D
Nun, wenn sie in der Organisation anfängt, muss sie doch schon einiges tun, um solche Gelegenheiten zu erhalten, und wenn sich sowas zu sehr auf eine Person konzentriert, würde es auffallen und Misstrauen erzeugen.

Ich nehme aber auch an, dass Karrde Mara nicht gleich alles überlassen wird. Er wird sie nach und nach in die Dinge einführen und sicher auch mit dem ein oder anderen "Testballon" ausprobieren, ob sie wirklich verlässlich ist.
Dass das so in die Richtung gehen wird, denke ich auch, aber weshalb erklärt er ihr dann gleich, dass er sie zu seinem Stellvertreter machen will? All das könnte er auch machen, ohne ihr das zu erklären und dadurch verhindern, dass sich Mara aufgrund des Wissens um die ihr zugedachte Position irgendwie künstlich verhält.

Wie gesagt, ich habe Maras Geschichte "vor Karrde" jetzt nicht mehr ausreichend im Kopf, bin mir aber ziemlich sicher, dass sie nicht als Hand des Imperators agiert hat. Vielleicht hat Karrde sie auch schon wesentlich früher als Mitarbeiterin einer anderen Organisation oder als selbständige Akteurin kennengelernt, bevor er sie in sein Team nahm.
Mara war mit Sicherheit nicht direkt vor dem Einstieg bei Karrde als Hand des Imperators tätig, dürfte aber trotzdem über dieselben Fähigkeiten verfügen, wie im Dienst des Imperators, insofern glaube ich, dass es schwer sein dürfte, sie unbemerkt zu beobachten. Der Gedanke, Mara aus einer anderen Organisation übernommen zu haben, gefällt mir, da würde mich aber interessieren, wie er Mara dazu bewegt, sich ihm anzuschließen.

Ich glaube, das ist eine zu wörtliche Auffassung von Karrde als Jabbas Nachfolger. Ich denke nicht, dass Karrde in irgendeiner Form Jabbas Organisation übernommen hat. Der Wortlaut im englischen Original ist: "Who exactly is the big fish in the pond now that Jabba's gone?" Das heißt höchstwahrscheinlich nur, wer jetzt das größte "Handelsvolumen" hat, nachdem Jabbas Organisation zerfallen ist. Dass muss keineswegs mit den gleichen Methoden, Mitarbeitern, Handelspartnern usw. einhergehen.
Ok, ich lese die alte deutsche Übersetzung, da geht das nicht so klar hervor, insofern hast du hier recht... Obwohl Tatooine wahrscheinlich immer noch ein lukrativerer Standort wäre als Myrkr ;)

Und die Formulierung ist: "They have the potential, or so my sources tell me." Das klingt schon nach mehr als nach Vermutung, weil die Mutter machtsensitiv ist.
Das wirft doch die Frage auf, woher die Quelle das weiß? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Leia, Han oder irgendjemand, der ihnen nahe steht, das groß rumerzählt, insofern müsste diese Info doch, so sie keine Vermutung ist, von einer anderen machtsensitiven Person stammen...
 
Das wirft doch die Frage auf, woher die Quelle das weiß? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Leia, Han oder irgendjemand, der ihnen nahe steht, das groß rumerzählt, insofern müsste diese Info doch, so sie keine Vermutung ist, von einer anderen machtsensitiven Person stammen...

Die Quelle weiß so einiges, was sie eigentlich nicht wissen sollte, und das hat letzten Endes ja auch seinen Grund - es reicht, wenn Leia kurz in einem (Kom)gespräch mit Han, Winter oder Luke im großen Korridor etwas darüber erwähnt hat, wie sie sie gespürt hat oder dergleichen. Das ist schnell mal dahingesagt, vor allem, weil es ja kein großes Geheimnis darstellt.
 
Ich habe mal versucht, wie mikah eine thematische Gliederung hinzubekommen.

Karrde und Thrawn:
Thrawn hat lange Jahre in den Unbekannten Regionen patroulliert, also wird er wohl die ein oder andere fremde Spezies mal getroffen haben und daraus seine Schlüsse ableiten. Mal ganz davon abgesehen, dass Thrawn als Chiss nun auch einer Spezies angehört, die sehr viel Wert auf ihr Territorium legt, gelinde gesagt.
Das Problem hierbei ist ja nicht, dass er anderen Spezies ihre Territorialverhalten abstreiten will, sondern die allgemeine und IMHO klar negative Aussage, dass alle Aliens so sind. Wenn er hier von allen Lebewesen/intelligenten Spezies geredet hätte und nicht das Wort "Aliens" und somit die Menschen ausgeklammert hätte, hätte ich keine Probleme damit. Es hört sich halt nach "so sind diese Hinterwälderischen Aliens halt, erkennen nicht die Stärke/Wichtigkeit der Menschen nicht an."
Wie kommst du da drauf? Weil ein Schmugglerboss, der Informationenhandel als einträgliche Ressourcenquelle betreibt und auf dem Planeten sein Hauptlager aufgeschlagen hat diese Information besitzt, oder weil eine strategisches Genie mit einem ganzen Geheimdienstapparat im Rücken diese Info bekommen hat? ;)
Ich frage mich halt, wie man darauf kommt, dass es genau diese Tiere sind und nicht eine von den anderen Arten von Wirbeltieren/Insekten/Amphibien die in diesem Dschungel rumspringen. Es ist ja nicht so, dass auf Mykr nur Ysalamiri rumhängen und Vorsnkrs rumlaufen.
Wir wissen, dass die Jedi diesen ganz gut gelegenen Planeten meiden/gemieden haben. Aber wie kommt man auf die Ysalamiri?
Daher ist dort nun erstens seine Basis (Karrde) und zweitens hat er durch diesse Recherche die Hintergründe der Ysalamiri erfahren.
Aber nur Jedi/Machtnutzer könnten das direkt erforschen/erleben. (So wie nur jeder selbst das eigene Schmerzempfinden beschreiben kann.) Oder kann man die Macht/das Machtfeld mit irgendeinem Macht-PKE-Meter messen? Also nehmen wir an, die Jedi haben das erforscht, der Imperator hatte die ganzen Dateien beim Sturm auf den Jedi-Tempel bekommen und Thrawn hat sich hier bedient.
Damit stellt sich die nächste Frage, woher es Karrde weiß? Ein solches tödliches/gefährliches Geheimnis wurde vom Alten Jedi-Orden sicherlich gehütet wie sonst kaum etwas. Jede Verbrecherorganisation und die Separatisten hätten sicherlich einen Hauffen Credits für diese Info bezahlt. Egal wie gut Karrde als Informationsbroker ist, kann er und seine Organisation sich IMHO einfach nicht mit dem Geheimdienst eines staatenähnlichen Systems (wie z.B. den Separatisten) messen.
Hat sich Karrde also in die Geheimdateien des Imperators/Vaders gehackt? Und wenn ja, warum will er unbedingt wissen, was die Imperialen über Ihn gespeichert haben. Sollte dann nicht die Cyber-Security von Thrawns Geheimdienst noch einfacher sein. (Das Imperium hat ja zumindest die Hälfte seiner Ressourcen/Geld/Mitarbeiter/Talente/Bevölkerung verloren.

Was Karrde hier auf jedenfall aufgibt ist die Information, dass er hier (s)einen Stützpunkt hat. Hätte er sich nicht gemeldet, hätten ihn die Imperialen womöglich ganz in Ruhe gelassen, bzw. nicht mal gewusst welche legale/illegale Organisation dort ihr Lager hat. Sollte für einen Schmuggler Geheimhaltung nicht die erste und wichtigste Verteidigungslinie sein? Und die gibt Karrde ohne direkten oder indirekten Druck einfach auf.

Warum sich die Imperialen sowieso in die Kontrolle von Karrdes Leuten begeben hätten, kann ich nicht nachvollziehen.
Ich glaube Nawara meint hier mehr "Überwachung" und nicht Beherrschung

Ich würde vermuten, dass Jabbas Nachfolger evtl. weiterhin dessen Basis auf Tatooine nutzt, und nicht, dass er auf einem Hinterwäldler-Planeten residiert. Auf Tatooine wäre die Infrastruktur für das Führen einer kriminellen Organisation wahrscheinlich wesentlich besser gewesen, weil sich da so viele zwielichtige Gestalten rumtreiben, auf Myrkr ist das nach den Informationen der bislang gelesenen 4 Kapitel nicht der Fall, somit dürfte eine solche Organisation dort wesentlich schwieriger zu führen sein.
Ich denke ja, dass Dravis (Hans Schmugglerkumpel) zu dick aufgetragen hat. Wenn überhaupt hat sich Karrde sicherlich nur die wichtigesten/tüchtigsten und besten Schmuggler gekrallt/übernommen und nicht die ganze Organisation von Jabba. Ich schätze Karrde nicht so ein, dass er einen Hofstaat/Palast voller Schläger will, wie Jabba, sondern nur ein paar hochqualifizierte Spezialisten. Außerdem gab es im und um den Palast bei der Nachricht von Jabbas Tod sicherlich die eine oder andere Gewalttat/Kämpfe. Wer weiß ob sich die zwielichtigen Gestalten nicht nur wegen Jabba auf Tatooine rumgetrieben haben und somit nach seinem Tod es keinen Standortvorteil mehr gab. Da finde ich besonders für Schmuggler die bessere da verkehrsnahere Lage von Myrkr ein schlagendes Argument.

"Who exactly is the big fish in the pond now that Jabba's gone?" Das heißt höchstwahrscheinlich nur, wer jetzt das größte "Handelsvolumen" hat, nachdem Jabbas Organisation zerfallen ist. Dass muss keineswegs mit den gleichen Methoden, Mitarbeitern, Handelspartnern usw. einhergehen.
Das hat ja schon eine andere Konnotation als das deutsche "Wer ist eigentlich Jabbas Nachfolger?"


Thrawn und C'Baoth

Da gibt er die Begründung, dass man nicht mehr im Imperium auf Klone setzt, sonder auf normale Soldaten, weil die Klone nach einer gewissen Zeit geisteskrank wurden. Und zwar fast alle. :eek: Dementsprechend kann Palpatine Joruus C'baoth als Wächter eingesetzt haben als er noch bei klarem Verstand war, dann jedoch wurde der gute immer bekloppter. Das wiederum würde auch hervorragend zu deiner Interpretation passen, dass der Wächter nur ein altes Ich von C'baoth ist, an das er sich nur noch vage erinnert.
Da frage ich mich, wie der Imperator einen Klon eines Jedi-Meisters mit dessen Erinnerungen (nehme ich doch mal an), dazu bekommt seinen Wachhund zu spielen? Ich habe Outbound-Flight nicht gelesen, vllt. wird es da ja erklärt, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein nicht-verrückter Jedi-Meister hier so einfach vor Palpatine kuscht und nach seiner Pfeife tanzt.
Möglicherweise ist er erst in den letzten 5 Jahren wahnsinnig geworden. Es könnte auch einen konkreten Grund dafür geben:
Vielleicht wurde C'baoth, solange der Imperator noch gelebt hat, von diesem auch irgendwie kontrolliert, so dass der Wahnsinn damals nicht zum Ausbruch kam. Bzw. sein Wahnsinn liegt vielleicht gerade darin begründet, dass er so erschaffen wurde, dass er nur mit einer solchen Kontrolle normal funktionieren kann.
Das ist eine sehr gute Erklärung. Darauf bin ich noch gar nicht gekommen. Es reicht ja auch schon, wenn der Imperator so alle paar Monate mal per Riesen-Holo (ähnlich Vader) C'Baoth die Leviten liest und ihm so mit ein wenig Macht-Druck wieder die Regler im Kopf justiert.

Daran, dass das so wichtig war, kann ich mich nicht erinnern, aber das wird dann wohl Thrawns Hintergedanke gewesen sein.
Als ich dieses Kapitel gelesen habe, kam mir auch genau die Frage nach der Wichtigkeit eines Dark Jedi in Thrawns Diensten. Später ist mir aber eingefallen, dass es hier besonders um die speziellen Klone geht (hab jetzt den Spoiler-Button nicht gefunden, sonst wäre ich noch ein wenig deutlicher drauf eingegangen. ;)

Die Forderung (show don't tell) ist allerdings nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern ein allgemeines Prinzip in der Fiktion.
Auch deswegen hat mir der ausgelassene Kampf gegen die Elomin nicht gefallen. Denn hier wird nur erzählt und halt dann der wichtigeste Teil der Show genau nicht gezeigt.

Maras Vergangenheit
Uff, die Vorgeschichte kriege ich im einzelnen nicht mehr zusammen, aber ist sie nicht nach dem Tod des Imperators erst einmal zusammengebrochen und brauchte Zeit, um sich dazu aufzuraffen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen?
Ich könnte mir auch vorstellen, dass nach dem Zusammenbruch des Imperiums es nicht nur Mara, sondern auch das Imperium Zeit brauchte "sich aufzuraffen". Selbst wenn Mara wenig Zeit zur Rekonvaleszenz benötigt hätte, wollte sie sich vllt. nicht den "Nachfolgern" anschließen. Weder Isard, Zsinij noch die anderen Potentaten hätten Mara zugesagt, da sie ja allein auf den Imperator eingeschworen war. Alle Nachfolger waren wohl unter Maras Würde.

Auch wenn das keine Militärorganisation ist, muss man doch ganz unten anfangen, und als Schmuggler dürfte das mit nicht unerheblichen Reisezeiten etc. einhergehen. Außerdem muss man auch (oder vielleicht sogar besonders) in so einer Organisation die Gelegenheiten erhalten, sich besonders hervorzutun und seine Fähigkeiten zu präsentieren, und solche Möglichkeiten fallen sicherlich niemandem reihenweise vor die Füße, um innerhalb eines halben Jahres von ganz unten bis nach (fast) ganz oben zu gelangen.
Wobei es schon stimmt, dass ein einschneidendes Erlebnis reicht, (vllt. hat Mara Karrde mal das Leben/einen wichtigen Auftrag gerettet), um die Aufmerksamkeit des obersten Bosses in so einer Organisation zu bekommen. Ich stelle es mir leichter, da weniger hierarchisch/militärisch streng vor. Wir wissen ja auch nicht, wie Mara zu Karrdes Organisation kam. Sie wird ja nicht als einfacher Schläger/Kurrier auf Planeten XY angefangen haben. Vllt. kam sie mit wertvollen Informationen, einem eigenen Schiff, etc. zu Karrde und hat somit schon auf der Hälfte der Leiter und nicht ganz unten angefangen.
Da würde sich für mich die Frage stellen, wie Mara denn Karrdes Aufmerksamkeit erregt hat, und inwieweit man eine Hand des Imperators beobachten kann, ohne, dass sie etwas dagegen tut. Abgesehen davon, dass reine Beobachtung Karrde nicht garantiert, dass Mara loyal sein wird.
ACK. Auch deswegen nehme ich eher an, dass Mara sich an Karrde gewandt hat und weniger umgekehrt.

Daher hatte ich beim Lesen auch im Hinterkopf, dass da schon auch einige Sturmtruppler dabei sind, die halt nicht erwähnt werden, weil sie nichts Besonderes tun. ;) Im Comic werden allerdings nur die drei dargestellt.
Wir wissen ja nicht, was noch alles im Shuttle rumsitzt. Zudem hat Pallaeon ja recht indem er meint, dass er mit einem Kom-Ruf die ganze Stadt, inklusive C'Baoth in Schutt und Asche legen kann. Die Besatzung der Chimare wird nicht nur rumsitzen und Däumchen drehen, die Überwachen bestimmt die Situation aktiv und passiv.


Vielleicht hat Pellaeon schon mit 6 Jahren seine Schullaufbahn an einer Militärakademie begonnen?
Pallaeon spricht doch von 50 Jahren Dienst in der imperialen Flotte (im deutschen jedenfalls), da würde ich Militär-Kindergarten, oder ähnliches eindeutig ausschließen. Ich dachte, dass er vllt. mit 15/16 auf die imperiale Akademie kommt und sich dann hocharbeitet.


Was natürlich eine weitere "Komplikation" ist, die nicht zu Zahns Erklärung, dass sie die "Macht unter Zugriffsschwelle von Jedi drücken" passt. Denn einmal abgeworfene Blitze werden ja nicht mehr durch den Machtnutzer kontrolliert, sondern sind einfach Energie. Preisfrage: Was passiert, wenn ein Objekt-Geschoss, also z. B. ein Stein, mit der Macht auf eine Ysalamiri-Blase geschleudert (also nicht mit der Macht hineingeleitet) wird? Prallt der dann auch ab, während ein mit der Hand geworfener Stein durchkäme? :verwirrt:
Ich würde mir das so erklären(mit meinen geringen physikalischen Kenntnissen und der Frage inwieweit man Physik von Machtblitzen mit normalen Blitzen vergleichen kann), dass der Machtnutzer die Elektronen/Teilchen zum Entladen zwingt und er somit direkt den Blitz verursacht. Wenn er also aufhört die Macht zu benutzen verschwindet der Blitz.
Im Gegensatz dazu bleibt bei einem geworfenen Stein ja der Impuls erhalten, da es für die Flugbahn des Steins egal ist, ob er jetzt per Muskelkraft oder per Machtkraft geworfen wurde.

Ich finde es ja schon komisch, dass es so weitverbreitet bekannt ist, dass Leia schwanger ist, geschweige denn, dass es Zwillinge sind. Die Kenntnis von ihrer Machtsensitivität setzt da noch einen drauf.

Und die Formulierung ist: "They have the potential, or so my sources tell me." Das klingt schon nach mehr als nach Vermutung, weil die Mutter machtsensitiv ist.

Im weiteren Verlauf des Buches bekommen wir ja noch heraus wer Thrawns Quelle im Palast ist (und dass diese Informationen aus erster Hand von Luke oder Leia hat, finde ich jetzt nicht so weit hergeholt.
Jetzt wo ich so darüber nachdenke, kommt mir dieses Experiment des deutschen Künstlers Forian Mehnert in den Sinn. http://www.waldprotokolle.florianmehnert.de/
 
Sorry, dass ich diese Woche so spät dran bin:


Kapitel 3:


Kapitel 3 bringt den ersten Auftritt von Mara Jade und Talon Karrde.

Talon macht hier sofort einen guten Eindruck, er ist höflich, intelligent, berechnend und stets einem Geheimnis auf der Spur.

Mara wird ebenso gelungen eingeführt. Ihre Sinne sind sichtlich geschärft und von Karrdes kleinen Spielchen lässt sie sich nicht aus der Ruhe bringen.

Optisch beschreibt Zahn Mara erstaunlich zurückhaltend, sie ist katzenhaft anmutig, jung, hat grüne Augen und rot-blondes Haar und das war auch schon.

Die ihr zugeschriebenen Charaktereigenschaften passen dazu und zeichnen so ein sehr interessantes Gesamtbild.
Mara ist offensichtlich extrem fähig und hat in kurzer Zeit (interessanterweise wurde ihre Zeit bei Karrde in Hörspiel von 6 Wochen auf 6 Monate erhöht, was mir eigentlich besser gefällt…wobei sich die erste deutsche Übersetzung da wohl auch nicht einig war, da später im Kapitel erwähnt wird Karrde hätte 5 Monate gebraucht um zu erfahren welche Themen Mara aus der Fassung bringen.) bereits so viel Eindruck auf Karrde gemacht, dass er sie nach und nach zu seiner Stellvertreterin machen will. Dies soll zwar natürlich auch dazu dienen hinter das Geheimnis zu kommen, das sie umgibt, dennoch ist Karrdes Absicht glaubhaft und wirkt nicht völlig unangemessen.

Ihre Reaktion auf die Beförderung ist auch interessant; ihre Ankündigung die ihr gegebene Macht auch einzusetzen wirkt wie eine Drohung und die herausgeforderte dazu passende Erwiderung dürfte in etwa „Ok, ich überleg es mir lieber nochmal“ lauten. :-D

Und dann ist da noch ihr „Danke für die Beförderung, dein Unternehmen ist schlecht organisiert, weißt du das?“ (kein Zitat) :-D

In der Tat eine unkonventionelle Art auf eine Beförderung zu reagieren, aber man kann es auch als Ausdruck dessen sehen, was Karrde an Mara schätzt.

Ihr Hass auf Luke: Nun, ich denke, dass das damals bei mir funktioniert hat mit dieser unbestimmten Andeutung, heute weiß man natürlich worauf es hinausläuft, aber im Grunde ist auch im Kapitel selbst schon die Richtung klar.

Es wird wohl kaum darum gehen, dass Luke ihr, als sie Kinder waren die Pausenbrote gestohlen hat und für größere Schweinereien hatte Luke eher weniger Gelegenheit und ist er halt auch nicht wirklich der Typ für. Demnach muss es also eine Verbindung zum Rebellentum und zum Imperium geben. Natürlich würde das immer noch zulassen, dass Mara z.B.in einer Beziehung mit jemanden stand, der bei der Zerstörung des ersten Todessterns um Leben kam, aber selbst auf ihre Verbindung zum Imperator wird ja im Grunde schon hingewiesen.
Wenn einem dies auffällt, kann man natürlich immer noch darüber spekulieren von welcher Art diese Verbindung war.

Meine Lieblingsstelle im Kapitel ist aber eigentlich die Kontaktaufnahme von Karrde mit Pellaeon:

Karrde: „…und uns gefragt, ob Sie oder Großadmiral Thrawn unsere Hilfe brauchen.“

Pellaeon: „Wer?“

Karrde: „Natürlich. Ich habe auch noch nie von Großadmiral Thrawn gehört…..“ :-D

Etwas angeberisch zwar von Karrde, aber ein Wortwechsel mit viel Witz.

Ausserdem sieht man hier natürlich das, was ich immer als Kerngeschäft von Karrde empfunden habe: Er ist ein Informationshändler.

Und auch wenn es mir weiterhin schwer fällt mir Karrde als Drogenschieber, Zuhälter Sklavenhändler usw… (was er als direkter Nachfolger von Jabba wohl wäre) vorzustellen, sollte man imo dennoch nicht seine kriminelle Energie und Gefährlichkeit unterschätzen und so denke ich, dass man davon ausgehen kann, dass er die Informationen, in deren Besitz er gelangt mitunter dazu verwendet um Leute, Unternehmen, Organisationen usw. zu erpressen.

Karrde gewinnt zwar nicht unmittelbar etwas dadurch, dass er Kontakt mit den Imperialen getreten ist, aber was nicht ist kann ja noch werden und ich denke, dass es hier (wie er im Grunde ja auch sagt) seine Absicht war erstmal einen Fuß für eventuelle spätere Geschäfte in die Tür zu bekommen.

Das Kapitel bringt auch die erste Erwähnung der Ysalamiri (btw. Schöner Name), die natürlich immer ein Streit/Kritikpunkt am EU waren wobei ich persönlich nie so ganz nachvollziehen konnte wieso. Wenn man übermäßig starke Figuren (Jedi/Sith) in einer Fiktion hat, finde ich es auch legitim sich Mittel einfallen zu lassen wie man die Chancen bei einer Auseinandersetzung mit ihnen erhöhen kann, ganz besonders wenn man diesen Figuren ein Kapitel weiter die generelle Fähigkeit einräumt die Gedanken von zehn- bis hundertausenden Lebewesen zu kontrollieren.

Ich mag wie die Ysalamiri die erzählerischen Möglichkeiten im Umgang mit den Jedi/Sith erweitert haben und bedauere fast, dass sie im Grunde nach der Thrawn-Trilogie vergleichsweise selten zum Einsatz kamen.

Sprachlich interessant fand ich zu Beginn des Kapitels noch, dass Mara und Karrde sich duzen…würde es der Übersetzer durchhalten könnte man da jetzt mehr zu schreiben, aber nach dem Gespräch mit Pellaeon wechselt er dann zum Siezen zwischen Karrde und Mara.

Mir war gar nicht bewußt, dass in der Übersetzung der Thrawn-Trilogie solche Klöpse sind, das erinnert ja schon fast an die SW-Frühwerke eines Andreas Kasprzak.:-D


Kapitel 4:

Mit Kapitel 4 geht es zurück zu den Imperialen.

Natürlich macht Thrawns und Pellaeons gemeinsame Reise auf die Planetenoberfläche nicht wirklich Sinn; bis die Lage durch eine Abteilung Soldaten geklärt ist, würde typischerweise keiner der beiden einen Fuß auf den Planeten setzen, dennoch macht es erzählerisch imo Sinn.

Ein protokollgemäßes Vorgehen wäre in der Erzählung imo ziemlich langweilig gewesen und es lässt Thrawn nahbar wirken, dass er selber unmittelbar tätig wird. Zahn bedient sich hier des Star Trek-Schemas, welches im Normalfall auch stets die wichtigste Charaktere in potentiell gefährliche Situationen bringt.

Dass Thrawn hier nicht lauter gesichtslose Sturmtruppen mitnimmt sondern die beiden anderen schon bekannten Hauptakteure auf imperialer Seite, wertet die Gruppe erzählerisch auf und lässt die Antagonisten des Buches im Grunde gegenüber den Vertretern der Heldenseite zu gleichberechtigten Partnern werden.

Vom erzählerischen Standpunkt aus ist Pellaeon auch bei der Begegnung Thrawns mit C’Baoth alles andere als überflüssig: Ein reines Treffen zwischen den kühl, kalkulierenden Thrawn und dem zwar wahnsinnig mit Worten jedoch dennoch eher sparsamen C’Baoth wäre wohl um einiges langweiliger geworden. Pellaeon bringt da mit seiner Bodenständigkeit einiges an Auflockerung in die Situation.

Der Pfeil, der Thrawns unter der Uniform getragene Rüstung trifft, soll natürlich zeigen, dass Thrawn sich vorbereitet hat und sich nicht unvorbereitet in gefährliche Situationen begibt. Allerdings ist natürlich auch der Einwand richtig, dass man auch auf seinen Kopf hätte zielen können.

Ansonsten darf Thrawn wieder den gebildeten und kultivierten Offizier geben, wenn er Architekturstile analysiert und Kunstwerke in C’Baoths Unterkunft betrachtet.

Thrawns Aktionen im Kapitel werfen die Frage auf, ob wir uns schon wieder vom „netten Herrn Thrawn“ verabschieden müssen.

Klar, bei der Aktion nach dem Pfeilschuss erkundigt sich Thrawn wo der Schuss herkam, die Vergeltung trifft somit die Schuldigen und soll offensichtlich dazu dienen weitere Gewalt gegen die Imperialen zu unterbinden. Die Aktion ist somit zielgerichtet, maßvoll und zweckmäßig und geht damit in Ordnung. Klar, der strahlend weiße Ritter würde nicht so handeln, aber ein solcher ist Thrawn ja nicht und soll es auch nicht sein.

Anders sieht es da mit der versuchten Exekution des zweiten Angreifers aus.

Die Situation ist unter Kontrolle. C’boaths unmittelbares Eingreifen hat die direkt drohende Gefahr beseitigt, seine Worte an die Bewohner der Siedlung jede zukünftige potentielle Gefahr. Die versuchte Exekution ist damit ein völlig überflüssiger unmotivierter Racheakt und damit genau das was in aller Regel als Mittel dient, böse Charaktere als besonders böse erscheinen zu lassen.

Und wie das bei solchen Aktionen häufig ist, ist sie zu allem Überfluss auch noch ausgesprochen dumm. :-D

Denn, dass C’Baoth auf den Standpunkt steht, dass er für eventuelle Bestrafungen „seines Volkes“ zuständig ist, liegt bereits auf der Hand bevor er es verkündet, ebenso wie, dass er in diesem Fall nicht gewillt ist den Mann zu bestrafen. Thrawn beschwört damit eine Machtprobe mit C’baoth herauf und zwar eine, die er kaum gewinnen kann; nicht wenn er zeitgleich C’baoths Hille braucht und will.

Interessant fand ich noch, dass Rukh das Haus mit einer Blasterpistole zum Einsturz bringt. Optisch ist das schwer vorstellbar, …. Zahn legt hier offenbar ein anderes Zerstörunspotential von Handfeuerwaffen zu Grunde als man aus den Filmen gewohnt ist …. auch wenn man davon ausgeht, dass das Haus nicht unbedingt stabil ist und die Baustoffe im Vergleich zu Kernwelten minderwertig sind.

Das Kapitel bringt bei den Verhandlungen mit C’baoth noch einen weiteren Aspekt von Thrawn ein, den man typischerweise nicht bei der Gesamtbetrachtung seiner Figur im Blick hat.

Denn seien wir ehrlich: Thrawn gerät bei den Verhandlungen mit C’baoth ziemlich ins Schwimmen. Er braucht sehr lange um überhaupt einen Zugang zu dem Jedi zu bekommen und seine ersten Angebote, die dazu dienen sollen C’baoth zu Kooperation zu bewegen, wirken schwach und geradezu hilflos.

Als er dann schließlich jedoch doch noch herausfindet worauf C’baoth aus ist, gelingt es ihm aber schnell den Deckel zu zu machen … das muss man ihn auf jeden Fall zugestehen.

Richtig gut gefällt mir ja wie Thrawn darum bittet sich C’boath anschließen zu dürfen, nachdem dieser abgelehnt hat sich Thrawn anzuschließen. Ich mag es wenn intelligente Leute (Schurken) auf diese Art mit der Eitelkeit, Gier und letztlich Dummheit von anderen arbeiten ihnen das Rampenlicht zugestehen und dennoch zu ihren Ziel kommen ohne das sich wirklich etwas geändert hätte. :-)

Bei C’baoth gefällt mir vor allem seine Gier, als die jungen Jedi sowie ungeborene Jedi-Zwillinge erwähnt werden. Sein Verlangen hängt sehr unangenehm im Raum.

Harmlos, freundlich oder hilfsbereit wirkte er auf mich nie, vom ersten Moment an empfinde ich ihn als wahnsinnig und überaus bedrohlich.
Allerdings mag ich seine kurzen Sätze, die meist das eigentlich Wesentliche auslassen und ein Nachfragen herausfordern.

Dass Klonnamen falsch geschrieben/gesprochen werden und man sie daran erkennen kann, ist ein ulkiger Einfall.

Was Zahn zu den Klonkriegen andeutet, kann man heute natürlich als überholt abhaken, aber es ist dennoch interessant, dass er wohl davon ausgeht, dass Imperium und Republik zeitgleich existierten und gegeneinander kämpften.

Auch wenn die Filme imo eher einen von außen kommenden Feind als einen Bürgerkrieg bei den Klonkriegen suggerierten, ist es doch imo schon sehr lange bekannt, dass das Imperium aus der Republik entstand … möglicherweise durch eine Anmerkung in den Filmromanen.

Ansonsten finde ich Zahns Ausführungen u.a zur Stabilität von Klonen interessant ….wäre glaub ich interessant gewesen eine Vorgeschichte zu erleben, die auf diesen Grundlagen aufbaut. Trotz den offensichtlichen Unvereinbarkeiten von Zahns Annahmen mit der tatsächlichen PT, finde ich es toll, dass es dann später mit zwei guten Romanen gelungen ist das Outbound-Flight Projekt in den PT-Erzählstrang einzuarbeiten.

Zahn bemüht sich hier ausserdem die Niederlage der Imperialen bei Endor zu „erklären“. Ich bin wie gesagt kein Freund von der Vorstellung, dass der Imperator seine ganze Flotte koordiniert hat während er mit Luke gesprochen hat (wobei das seine Unachtsamkeit in Bezug auf Vader untermauern könnte :-D) und vor allem mag ich es nicht, dass dies dann gleich scheinbar jeden Jedi möglich sein soll (diese besondere Fähigkeit wurde dann später ja doch auf einige wenige beschränkt und C’Baoth ist eben einer von ihnen, was Thrawn auch weiß), dennoch war ich auch nie mit der Darstellung der imperialen Niederlage bei Endor in den Filmen einverstanden.

Sämtliche Schiffe der Imperialen verschwinden scheinbar spätestens mit der Zerstörung des Todessterns … der Film macht es sich verdammt einfach die Rebellen einen Sieg gegen eine nominell immer noch erheblich stärkere Streitkraft erringen zu lassen.

Lucas versuchte hier imo verfehlt sich an die Niederlage von Sauron/den Orks in LotR anzulehnen. Dabei wurde übersehen, dass bei LotR die Orks ja von Anfang an Saurons bösen Willen unterworfen waren und nur durch seine Kontrolle zielstrebig als Armee handelten. Insofern macht es Sinn, dass sie sich nach seiner Vernichtung einfach auflösten.

Beim Imperator/Imperium liegt da die Sache eigentlich anders, hier besteht die imperiale Flotte aus Individuen, die zwar alle dem Imperator dienen, aber eben nicht unmittelbar wie ein verlängerter rein willensgesteuerter Arm.

Insofern finde ich es zulässig, dass Zahn hier die Begebenheiten bei der Schlacht von Endor mit denen aus LOTR angleicht und auf eine Stufe bringt, dennoch wäre ich zufriedener, wenn Lucas nie versucht hätte den Sauron Weg zu gehen sondern sich mehr Mühe bei der Niederlage des Imperiums gegeben hätte.

Die Erzählung an sich ist Zahn gut gelungen, die Schlacht von Endor wird nochmal toll heraufbeschworen. Besonders Pellaeons Einwände und Thrawns Erwiderungen sind stark … das Hörspiel fährt dazu übrigens eine überaus beeindruckende Klangkulisse auf.

Grundsätzlich wird der Versuch des Imperators diese Form der Kontrolle auszuüben als Fehler angesehen, da ist es um so überraschender und irgendwo auch enttäuschender, dass Thrawn diesen „Fehler“ wieder begehen will. Ich hätte es interessanter gefunden, wenn er es mit rein „weltlichen“ Mitteln versuchen würde … er sagt ja, dass die Imperialen bei Endor nicht weniger fähig gewesen wären als die Rebellen.

Thrawn versucht seinen Plan dadurch abzufedern, dass er ja weniger und gezieltere Kontrolle zur Koordination anstrebt, doch er hat gegenüber dem Imperator einen unausgesprochenen Nachteil. Jede Art der Kontrolle, die Sidious ausüben wollte, war auch tatsächlich seine Kontrolle, Thrawn muss sich eines Wahnsinnigen bedienen um diese Kontrolle zu erhalten.

Und egal was er zur Berechenbarkeit von C’baoth sagt, kann er doch aufgrund C’baoths Wahnsinns jederzeit inmitten einer Schlacht in die Situation kommen dessen Kontrolle sofort „beenden“ zu müssen. Auch wenn man davon ausgeht, dass ihm dies vergleichsweise problemlos möglich wäre, würde er sich dann doch wieder in einer ähnlichen Situation wie bei der Schlacht von Endor wiederfinden.

Dass der Imperator hier eine Art Schatzkammer hat, finde ich durchaus passend und auch das dort Geräte lagern, die Thrawn nützlich sind, ist gut. Weniger gefällt mir die Erwähnung des kleinen trivialen Gerätes. Klar erwähnen muss er es hier um es dann später nicht einfach so unangekündigt aus der Westentasche zu ziehen, aber etwas offensichtlich sehr wichtiges hier zu erwähnen und dann so künstlich klein reden zu wollen ist doch etwas sehr plump, etwas mehr Raffinesse wäre da lohnenswert gewesen.

Wer sich einen weniger „unterwürfigen“ Pellaeon gewünscht hat dürfte mit seiner Darstellung hier doch ganz zufrieden sein. Er sagt klar seine Meinung und widerspricht, wenn er mit etwas nicht einverstanden ist, angenehmerweise vergisst er dabei nie die passende Form seines Protestes.
Das Ende des Kapitels find ich auch gut, wo man in seine Gedanken blickt, er dann aber nur ein „Jawohl, Sir.“ sagt.
 
Ich denke ja, dass Dravis (Hans Schmugglerkumpel) zu dick aufgetragen hat. Wenn überhaupt hat sich Karrde sicherlich nur die wichtigesten/tüchtigsten und besten Schmuggler gekrallt/übernommen und nicht die ganze Organisation von Jabba. Ich schätze Karrde nicht so ein, dass er einen Hofstaat/Palast voller Schläger will, wie Jabba, sondern nur ein paar hochqualifizierte Spezialisten. Außerdem gab es im und um den Palast bei der Nachricht von Jabbas Tod sicherlich die eine oder andere Gewalttat/Kämpfe. Wer weiß ob sich die zwielichtigen Gestalten nicht nur wegen Jabba auf Tatooine rumgetrieben haben und somit nach seinem Tod es keinen Standortvorteil mehr gab. Da finde ich besonders für Schmuggler die bessere da verkehrsnahere Lage von Myrkr ein schlagendes Argument.
Alleine die Übernahme des Palastes würde ja nicht bedingen, den gleichen Lebensstil wie Jabba zu führen, und mit Lady Valarian hätte es dort noch einen weiteren großen Auftraggeber gegeben. Und eine Verlagerung der Basis verursacht einigen Aufwand, und bis die Schmuggler etc. alle von der neuen Basis informiert sind, braucht es auch Zeit.

Wobei es schon stimmt, dass ein einschneidendes Erlebnis reicht, (vllt. hat Mara Karrde mal das Leben/einen wichtigen Auftrag gerettet), um die Aufmerksamkeit des obersten Bosses in so einer Organisation zu bekommen. Ich stelle es mir leichter, da weniger hierarchisch/militärisch streng vor. Wir wissen ja auch nicht, wie Mara zu Karrdes Organisation kam. Sie wird ja nicht als einfacher Schläger/Kurrier auf Planeten XY angefangen haben. Vllt. kam sie mit wertvollen Informationen, einem eigenen Schiff, etc. zu Karrde und hat somit schon auf der Hälfte der Leiter und nicht ganz unten angefangen.
Kann natürlich sein, ist mir aber deutlich zu viel Spekulation, ich hätte da gerne von Zahn mehr drüber erfahren.

Im weiteren Verlauf des Buches bekommen wir ja noch heraus wer Thrawns Quelle im Palast ist (und dass diese Informationen aus erster Hand von Luke oder Leia hat, finde ich jetzt nicht so weit hergeholt.
Würden wirklich Luke oder Leia mitten in der Öffentlichkeit über eine solche Information sprechen, sodass man sie in einen Kontext einordnen kann? Wenn sie das am Kom gegenüber Winter, Han o.ä. erwähnen (was ich mir durchaus vorstellen kann), würde man nur eine Hälfte des Gesprächs mitbekommen, und müsste den Kontext der Aussagen dann irgendwie drumherum konstruieren, was bedeuten würde, dass man sich der Information nicht hundertprozentig sicher sein kann. Wir hatten ja schon darüber diskutiert, inwieweit technische Geräte in SW akustische Signale aufzeichnen, und, sofern das möglich ist, glaube ich, dass alle Personen, die wissen, dass die Zwillinge machtsensitiv sind, sich hüten werden, in der Öffentlichkeit irgendetwas darüber zu erzählen.
 
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