Und zu den Kapiteln 5-7:
In Kapitel 5 hat Borsk Fey'lya seinen ersten Auftritt, und ich habe den Eindruck, dass man tatsächlich hier schon erahnen kann, was er im Laufe der Geschichte des EU für eine Rolle bekommt. Interessant finde ich, dass anscheinend seine gesamte politische Karriere darauf baut, dass seine Leute den neuen Todesstern entdeckt haben... Er hat also ein politisches Amt für einen militärischen/geheimdienstlichen Verdienst bekommen...
Wie Zahn ja in der von mir zitierten Fußnote erläutert, hat Fey'lya das politische Amt nicht direkt für den militärischen Verdienst bekommen, sondern weil die Bothaner den Dank für diese Tat dafür ausgenutzt haben, eine wichtige Rolle in der Regierung zu bekommen.
Wer hätte gedacht, dass Mon Mothmas "Viele Bothaner erlitten den Tod" so weitreichende Auswirkungen auf die neue Republik haben würde.
Außerdem war ich überrascht, dass in meiner Ausgabe im Rahmen der Ratssitzung von Berichtsmappen und Unterlagen die Rede ist, es scheint also recht viel nicht digital, sondern in Papierform archiviert zu werden.
Ist möglicherweise auch eine Auswirkung dessen, dass man sich das Ausmaß der Digitalisierung Ende der 80er/Anfang der 90er einfach noch nicht vorstellen konnte.
Manchmal ist es aber auch an ein Übersetzungsproblem. Die englischen Begriffe können "neutral" sein, d. h. sie könnten sowohl digitale als auch Papierunterlagen bedeuten, während der deutsche Übersetzer sich wohl oder übel festlegen muss, weil es im Deutschen nur eindeutige Begriffe gibt.
In der englischen Fassung ist das hier wohl die Formulierung mit der Berichtsmappe: "Han closed his report case..." Dabei habe ich kein Problem, mir ein Tablet mit Deckel vorzustellen, den er zuklappt.
Die Stelle mit den "Unterlagen" finde ich nicht. Kurz nach dem "report case", sammelt Leia allerdings ihre "things" ein und will "these things" Winter geben. Besonders elegant ist "things" natürlich nicht, aber wenigstens kann es alles bedeuten.
Schön ist auch, dass Luke hier tatsächlich, im Gegensatz zu späteren Jahren, noch versucht, die Noghri zu besiegen, ohne sie zu töten, eine solche Einstellung hätten sich die Jedi durchaus für das spätere EU bewahren können.
Ja, leider ist das eine Entwicklung des ganz späten EU (wobei die Einstellung schon recht lange bewahrt wurde, beispielsweise wurde ja auch bei den Yuuzhan Vong eine friedliche Lösung ohne Ausrottung der gesamten Spezies gesucht). Auch wenn dann mal ein "du kannst noch aufgeben"-Spruch kommt, wirkt das oft eher alibihaft, nicht ernst gemeint bzw. ernsthaft erwartet. Passiert vielleicht, wenn sich die Gegner zu oft eben nicht für das Aufgeben entschieden haben.
Um der Wahrheit Genüge zu tun: Teppiche sind auch von der Macht geworfen nicht enorm schnell.
Was wahr ist ist wahr.
Besonders interessant finde ich folgendes an der Szene: Als Leia versucht Han zu bändigen klappt das nicht so gut. Das ist zu erwarten, das hat auch in den Filmen nicht gut geklappt. Als Han jedoch Leia einen warnenden Blick zuwirft, hält sie sich tatsächlich daran. Das ist etwas, das haben wir in der ganzen OT nicht gesehen. Leia ordnet sich Han unter! Und das wiederum sagt meines Erachtens viel über die Beziehung zwischen den beiden aus!
Das ist eine interessante Beobachtung! Wobei ich eher nicht denke, dass das eine grundsätzliche Aussage ("Han hört nicht auf Leia, aber Leia auf Han") sein soll, sondern die Szene auch sachbezogen zu verstehen ist: Bei Hans trotz Leias warnendem Blick gemachter Aussage geht es um ein Argument, das der Rat zum Thema noch hören musste, bei Leias heruntergeschluckter Entgegnung nehme ich an, dass es auf eine schon zigfach fruchtlos geführte, Leia zwar wichtige aber die Sitzung nur sinnlos verlängernde Diskussion hinausgelaufen wäre.
Das zeichnet ein wesentlich freieres Bild der Beziehung: Nicht aus Liebe oder gar Angst vor dem Zorn des anderen folgen sie den stummen Hinweisen des anderen, sondern es ist damit auch eine persönliche Einsicht verbunden. Aber auch so ist es interessant, dass Leia sich in politisch-diplomatischen Fragen, die ja schließlich ihr ureigenstes Metier sind, von Han "überzeugen" lässt.
Han ist finde ich sowieso sehr gut geschrieben. Er hat tatsächlich noch diesen leichten Witz aus der OT und nicht diesen verkrampften Witz aus späterer Zeit.
Da könnte man jetzt philosophieren, woran es liegt. Sind die Autoren schlechter geworden beim Einfangen des leichten Witzes oder hat sich diese Charakterisierung einfach so "abgenutzt", dass sie nicht mehr anders geschrieben werden kann? Ist der Witz eigentlich noch genauso geschrieben, aber nimmt der Leser das der Figur angesichts des Wissens um ihr Alter und erlittenes Leid nicht mehr ab? Oder ist es vielleicht gar Absicht der Autoren, gerade angesichts von Alter und Leid den Witz verkrampft zu schreiben? In einer ziemlich tragischen Charakterisierung von "die anderen erwarten von mir, dass ich witzig bin, und ich will eigentlich auch so sein, wie ich in meinem früheren Leben war, aber empfinden tue ich so heute nicht mehr"?
Vielleicht war die Person, die ihnen Sicherheit zugesichert hat nicht dieselbe Person, die den Hinterhalt geplant bzw. vom Hinterhalt gewusst hat. Ansonsten habe ich in Erinnerung, dass stets betont wurde, dass sehr viele Bimms am Marktplatz und auch dem Turm waren. Ich denke, da können niederträchtige Gedanken schonmal übersehen werden.
Ich hatte die Stelle so verstanden, dass er nicht eine einzelne Person abprüft, sondern ein "Gesamtstimmungsbild" der Bimms einholt. Wenn es tatsächlich nur ein Bimms war, der eingeweiht war, ist es natürlich recht plausibel, dass ihm das entgeht. Trotzdem ein Fehler, der dem späteren Luke wahrscheinlich nicht mehr unterlaufen wäre - mal ganz abgesehen davon, dass das ganze Konstrukt auch ohne Machteinsicht schon so laut "Falle" schrie, dass sie eigentlich einen Tinnitus hätten kriegen müssen.
Davon abgesehen hat Luke die Situation einfach nicht so schnell erfasst. Ich denke, er hat Leias Ruf gehört und wollte ihr zu Hilfe eilen und bemerkte erst dann, dass er selbst in der Klemme sitzt.
Soweit ist schon klar, dennoch wäre es klüger gewesen, die Situation zuerst einen Moment zu überdenken, statt einfach loszustürmen. Vielleicht hätte er dann den Hinterhalt vermeiden können. Aber ist ja letztlich egal, denn es ist ja sowieso gut ausgegangen.
micah schrieb:
Andererseits ist aber die Begründung dafür überdenkenswert: Er muss es tun, um Han und Leia zu retten.
Das ist wohl eine Lektion, die er einfach nicht von Yoda lernen wollte.
Und einer der wichtigen Gründe, warum ich Luke so schätze.
Wir wissen nicht, ob er diesen Zweig der Jediausbildung überhaupt von Yoda und Obi Wan mitbekommen hat. Im Gegenteil, Obi Wans Hinweis Luke sei nicht der letzte der alten, sondern der erste der neuen Jedi lässt mich eher dazu tendieren, dass sowohl Yoda als auch Obi Wan Luke bewusst solche Dinge verschwiegen haben. Und meines Erachtens mit Recht. Ich halte nichts von den völlig losgelösten Jedi. Dennoch gebe ich dir recht, dass es auch für einen attacheten(?) Jedi ein gewagtes Kabinettstück ist 8 fühlende Wesen umzubringen um zwei andere zu retten. Eventuell muss man aber auch bedenken, dass es in der Szene nicht danach aussah, als hätte Luke die Wahl gehabt irgendwie zu entkommen. Dementsprechend sehe ich seine Tötungen eher als einen Fall der Selbstverteidigung.
Da schließe ich mich in allen Punkten an, aber auch ohne diese konkrete Lehre aus der OJO-Zeit muss Luke der Konflikt zwischen der moralischen Aufgabe eines Jedi und seinen persönlichen Bedürfnissen bewusst sein, und ich denke, er ist es auch. Zahn reißt das ja auch ganz kurz an, aber in späteren EU-Werken wäre das wahrscheinlich intensiver thematisiert worden.
micah schrieb:
In der Beziehung hat Leia dem noch wesentlich idealistischeren Luke einiges voraus.
Das erwarte ich aber auch von unserem "Bauernjungen" (von wem das Zitat stammt, bleibt mein Geheimnis).
Das tun wir doch alle, oder?
Somit war die Zielgruppe der Bücher die Fans der Filme, die IHRE Filmcharaktere erkennen sollten, auch wenn 5 Jahre in solch turbulenten Rollen/Jobs wie sie unsere 3 Helden haben nicht so spurlos vorbeigehen sollten, wie es hier dargestellt wird.
Ich finde eigentlich nicht, dass sie im Vergleich zum Ende von RotJ zu sehr "konserviert" wurden. Da sind schon Veränderungen zu erkennen (siehe z. B. oben das Thema, wie Han und Leia miteinander umgehen). Möglicherweise hätte man noch mehr machen können, aber unplausibel wenig ist es IMHO auch nicht.
1) Er hat mehrere Schmugglergruppen besucht und nicht nur Dravis. Seine Aussage "Es ist keine Frage mangelnden Engagements" verstehe ich nicht. (vllt. wieder eine schlechte Übersetzung?) Klar mangelt es den Schmugglern an Engagement für die Neue Republik. In ihrem Verständnis sind Staatsgebilde (egal wer sie leitet) eh nur Machtmittel für die Elite.
Im englischen heißt es "commitment". IMHO ein Begriff, der mit seinen verschiedenen Facetten unmöglich ins Deutsche zu übertragen ist. In diesem Fall wäre es mit "Bereitschaft zur Verpflichtung / Verbindlichkeit" aber auf jeden Fall viel besser übersetzt gewesen als mit "Engagement".
Daher stimme ich Fey'la ein wenig zu, wenn er meint, dass die Mission von Han (wenn es keine konkreten Pläne für Handelsmissionen gab) schon unter einem schlechten Stern standen.
Es ist auf jeden Fall eine sehr gewagte Idee. Vielleicht hat da jemand ordentlich Überredungskunst spielen lassen.
Und/oder die NR ist sehr verzweifelt.
Aber auch sie interpretiert die Ablehnung der Schmuggler nur unter ihrem eigenen Paradigma:
"alle (auch die Schmuggler) warten auf die formelle Wiederherstellung der Prinzipien und Gesetze der Alten Republik" Dass ich nicht lache
Die Schmuggler erwarten das sicher nicht in dem Sinne, dass sie sich auf die Wiederherstellung der Ordnung freuen. Sondern, wie Du danach auch schreibst, dass sich eine der Ordnungen durchsetzt, so dass sie wenigstens wissen, welche Regeln sie umgehen müssen.
Hier im Rat wird die prekäre Situation der Allianz beschrieben. Was meinen die damit? Sowohl von Pallaeons POV, wie auch Hans Aussagen sah es eher so aus, als ob die Allianz auf dem Vormarsch sei.
Nach außen muss natürlich Stärke demonstriert werden, auch wenn es intern vielleicht nicht ganz so rosig aussieht.
Liegt es nur in der Umwandlung einer militärischen Resistance-Bewegung in ein wirkliches Staatsgebilde? Die Mitgliedswelten der Allianz werden schon seit mindestens 5 Jahren ohne imperiale Kontrolle selbstständig regiert und es scheint ja, dass das mehr oder minder funktioniert (wie sonst sind all die Erfolge bis jetzt v.a. die Einnahme von Coruscant zu erklären). Was hat sich also in den letzten 3 Monaten verändert?
Vielleicht ist es ja der Punkt, dass man noch nicht in der Lage war, eine ausreichend starke und stabile Zentralregierung zu etablieren. Je länger man damit braucht, desto wahrscheinlicher wird es, dass irgendein System Alleingänge macht oder sich selbst zum Herrscher über andere aufschwingt. Das führt so langsam aber sicher zur Panik.
Besonder wenn wir bedenken, dass eigentlich alle hier Versammelten wissen sollten, dass es eine
Falle des Imperators war und somit die Bothaner wohl gute Agenten sind, sie aber dennoch vom Imperator eingespannt wurden. Am Ende wurde durch die Ewoks noch alles gut, aber daran hatten die Bothaner ja keinen Verdienst. Haben alle Vergessen, dass der Imperator diese Information der Allianz in die Hände spielen wollte? Luke wird allen wohl mitgeteilt haben, dass es Palpatines Plan war und nicht nur eine Verkettung unglücklicher Umstände, dass die Flotte anwesend war und der Todesstern funktionsfähig war.
Eine sehr interessante Beobachtung! Wenn wir mal ausschließen, dass Zahn das schlicht vergessen haben könnte, gibt es verschiedene Erklärungen dafür: Der letztendliche Erfolg, auch wenn er mehr Glück als Strategie und Können geschuldet war, könnte übertüncht haben, dass es eigentlich eine Falle war. Die Bothaner werden sicherlich das ihre getan haben, um diesen Aspekt herunterzuspielen und den Sieg, den sie ermöglicht haben, zu betonen. Ein weiterer Punkt könnte sein, dass man die Bürger nicht wissen lassen will, wie es tatsächlich gelaufen ist, und man somit wohl oder übel die Bothaner in der öffentlichen Meinung - und damit eben auch symbolisch in Form eines hohen Amtes - als Helden dastehen lassen muss.
Leias Anmerkung:"
Du, ich und Luke, wie in alten Zeiten" sollte Han lieber frösteln lassen, da es nie die GUTEN alten Zeiten waren, sondern meistens die "Puh gerade nochmal Glück gehabt" alten Zeiten. Da musste ich schmunzeln.
Tja, in der Erinnerung verklärt man halt so manches, gerade wenn es gut ausgegangen ist.
Erstaunt war ich doch von der Idee, dass keine 2 min. nach dem Betreten des Planetens die Verhandlungen beginnen. Kein kurzer Snack, kein Kennenlernen, kein Small-Talk, keine anderen Formalitäten (besonders da Leia noch nie mit den Bimms verhandelt hat.)
Vielleicht hätten die entfallenen "talks" ja zunächst einmal mit einem Essen mit dem Chef-Unterhändler und ein wenig Small-Talk begonnen.
Und mir ist aufgefallen, dass die Noghri als klein und häßlich und dunkel beschrieben werden. Zahn hat sich ja schon zu den rassistischen Untertönen geäußert und darauf will ich auch gar nicht rumreiten. Aber die Tatsache, dass die Bösen halt häßlich sein müssen, stört mich (jedenfalls hier am Anfang des Buches) doch sehr.
Werden sie tatsächlich als hässlich beschrieben? Ich habe jetzt gerade nur "short, steel-gray skin, large dark eyes, protruding jaws" gefunden. Meine Vorstellung von ihnen war auf jeden Fall nie ausnehmend hässlich. Grimmig, gefährlich, ja, aber das muss ja nicht hässlich sein.
Und wir sprechen hier vom planetaren Regierungsgebäude (das mir aber schon ein wenig zu untertrieben schien. nur ca. 6 Stockwerke und oben sogar Platz für ein Museum))
Der Comic-Zeichner scheint das ähnlich gesehen zu haben, denn der Turm ist dort deutlich höher gezeichnet. Zahn hatte natürlich das Problem, dass Lukes Tarzan-Schwung rüber zum Marktplatz halbwegs glaubwürdig möglich sein musste, was umso schwieriger wird, je höher der Turm ist... (Bei mir hat es so schon nicht funktioniert.)
Der "kleine taktische Fehler" den der Noghri begeht ist das Gestikulieren mit dem Stock, oder?
Ja. Als der Noghri später nochmal mit seiner Waffe auf seine eigenen Leute zeigt, löst Luke das Ding mit der Macht aus, so dass er seine Kameraden trifft.
auch wenn ich direkt Luke angespritzt hätte und nicht zuerst nochmals alle anderen Gobelins festgeklebt hätte
Er hat mit den Wandteppichen einmal verhindert, dass sie auf ihn feuern können, da fand ich es ziemlich logisch, dass sie ihm zuerst diese Möglichkeit nehmen, bevor sie weiteres versuchen.
vielleicht könnte jemand der Comic-Leser ein Bild dieser beiden Gebäude zeigen, dann wird es unter Umständen klarer
Eingescannt habe ich jetzt nix - vielleicht kann Sir Skywalker das noch nachliefern - aber aus meiner Sicht gibt es da kein Bild, dass die Sache klarer macht, eher im Gegenteil...
Nimmt hier Zahn immer Abkürzungen um sich auf die interessanteren Stellen zu konzentrieren oder nimmt er an, dass sich der SW-Fan selber ausmalen kann, wie so ein Kampf von statten geht und somit eine Beschreibung sinnlos wäre oder will er einfach die Unterhaltung familienfreundlich halten?
Weiß ich auch nicht, aber eine weitere Theorie ist, dass er im Schreiben von solchen Szenen nicht sonderlich gut ist.
Das "Ich gehöre keinem Ausschuss an" am Ende hab ich nicht verstanden? Bezieht sich Zahn hier auf was von Kapitel 5?
Du meinst am Ende des kleinen Streits von Han und Leia? Das wäre dann wirklich mal wieder schwach übersetzt!
Im Original sagt Han: "There wasn't time to discuss it in committee." und Leia antwortet "I am
not a committee." Also hätte es im Deutschen mindestens heißen müssen "Ich
bin kein Ausschuss", idiomatischer vielleicht "Bin ich etwa/vielleicht ein Ausschuss?"
Unter Berücksichtigung der Synchro der entsprechenden ESB-Szene im Asteroidenfeld (nachdem Han klar geworden ist, dass sie in einer Weltraumschnecke oder wie auch immer das Vieh offiziell heißt stecken) hätte es allerdings ganz anders lauten müssen, denn da heißt es: "Wir haben jetzt keine Zeit für Diskussionen." - "Mir liegt auch nichts an Diskussionen."
PS: Sorry, dass es jetzt doch wieder länger geworden ist. Wollte mich eigentlich kurz fassen.
Also ich fand es interessant!
Auf gewisse weise ironisch ist dann, dass die NR Jahre später durch Fey'lyas Mithilfe zu Grunde geht, und das damit eine mehr oder weniger direkte Konsequenz davon wäre, dass die Rebellen vom 2. Todesstern erfahren haben
Tja, vielleicht wäre es ja insgesamt besser gewesen, wenn die Rebellen nie den 2. Todesstern vernichtet hätten und das Imperium an der Macht geblieben wäre. Dann hätten die sich (besser und schneller) mit den Yuuzhan Vong auseinandersetzen können.
Ist mir so bislang gar nicht aufgefallen, aber, wenn Thrawn bei C'baoth enorm auf Sicherheit bedacht ist, und auch festgestellt hat, dass die Ysalamiri offensichtlich "funktionieren", wieso gibt er den Noghri nicht gleich welche mit und macht so sofort den Sack zu? Die Noghri sind zwar recht wertlos, da leicht ersetzbar, für ihn, aber er dürfte doch einen Jedi gescheit einschätzen können.
Vielleicht unterschätzt er Luke, weil der eben "nur" ein (halb ausgebildeter, halb autodidaktischer) Jediritter ist, kein legendärer Jedimeister wie C'baoth? Leia dürfte er eh nicht ernst nehmen. Aber das ist ja ein typischer Fehler von Bösewichtern, dass sie immer der Meinung sind, dass die Helden ihnen
diesmal kein Schnippchen schlagen können, auch wenn sie das vorher schon dutzende Male getan haben.
Eine andere Erklärung wäre, dass sie noch nicht genug Ysalamiri haben und er diese zu seinem eigenen Schutz vor C'baoth benötigt. Oder es war noch keine Zeit, die Noghri mit Ysalamiri auszustatten - den Zeitpunkt des Hinterhalts konnte Thrawn sich ja nicht selbst aussuchen, der war durch die diplomatische Mission vordiktiert.
Ich hatte völlig vergessen, das Fey'lya schon von Zahn erfunden wurde.
Ging mir auch so.
Es ist rückblickend etwas schade, dass sich Fey'lya im EU nicht wirklich weiterentwickelt (außer ganz zum Schluss). Denn hier wirkt er ja wirklich schon so, wie ich ihn auch aus späteren Büchern in Erinnerung hatte.
So wie das mit den Aliens leider oft ist. Wie wir oben schon diskutiert hatten: Meist sind sie sehr stereotyp und statisch, die charakterliche Variation und Entwicklung ist den Menschen überlassen.
Im Original steht da: "You have been fawned over before - remember that big awards thing back at the Yavin base?" ich denke, das ist die Stelle? Die hatte ich mir gemerkt, weil ich mir nicht sicher war, was fawned over bedeutet (jmd. hofieren), Chewie hat ja auf Yavin gar keine Medaille bekommen. Dann ist die Übersetzung aber wieder sehr frei.
Ich würde das nicht "frei" nennen, sondern schlicht und einfach falsch. "to fawn upon" heißt zwar "vor jemandem katzbuckeln", aber "you have been fawned over" ist eindeutig passiv, also wenn schon, dann "vor dir wurde gekatzbuckelt", besser aber IMHO "dir wurde hofiert".
Ich weiß nicht wie es da anderen ging, aber ich find nicht, dasss Bothaner in ROTJ zwingend der Name einer Alienspezies sein muss; hätte mir z.B. auch vorstellen können, dass es einfach der Name einer Spezialeinheit für Spionage in der Rebellion ist.
Ja, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, habe ich das früher mal auch so angenommen und war seinerzeit ziemlich überrascht, als Zahn sie in HttE als Spezies definiert hat.
Beim Gang zu den Bimms „verliert“ Zahn kurzzeitig den Kontakt zu Luke. Die Stelle ist zwar nur recht kurz, aber zwischen dem Moment, als erwähnt wird, dass er an der Luke des Falken wartet und dem Moment als Lukes Lichtschwert erwähnt wird, hatte ich nicht den Eindruck, dass Luke überhaupt anwesend ist.
Man muss bedenken, dass diese Szene aus Leias Sicht geschrieben ist, die in diesem Moment voll auf ihre Gastgeber konzentriert ist. Dass sie da nicht mitkriegt, was Luke gerade macht, sofern er sie nicht direkt anspricht o. ä., finde ich eigentlich ganz normal. Es spricht auch für eine Vertrautheit und ein Vertrauen: Sie muss sich nicht mit Blicken oder der Macht vergewissern, ob er da ist, ob er ihr folgt, sondern sie weiß es. Gleiches gilt natürlich für Han, der nur deswegen früher wieder erwähnt wird, weil er seine Waffe abgeben soll.
Seltsamer finde ich, dass die Bimms bei ihrer Begrüßung nicht auf Luke (und Han) einzugehen scheinen, nachdem sie doch darauf bestanden haben, dass er mitkommt...
Interessant finde ich, dass Zahn dem Planeten beiläufig eine merkwürdige Vegetation verpasst, damit dann aber überhaupt nichts macht …
Ja, ich dachte auch, dass die sich bewegenden Pflanzen eine Rolle bei ihrem Bimmissaari-Abenteuer spielen würden. Es ist wirklich ein bisschen schade, dass die dortige Kultur und Natur mit wenigen Absätzen schon sehr gut umrissen wurde, aber dann nichts weiter daraus gemacht wird.
Ich hatte es immer so in Erinnerung, dass Zahn im Verhältnis zu anderen Autoren, die Luke in dieser Zeitperiode „kurz“ nach ROTJ geschrieben haben, ihn viel stärker und mächtiger darstellt.
[...]
In der Gesamtbetrachtung nach über 20 Jahren EU-Geschichte, ist der Weg der anderen Autoren mittlerweile vielleicht vorzugswürdig.
Das ist halt immer die Krux gewesen. Die einen haben Luke schwächer geschrieben, die anderen stärker und haben ihm dafür diverse "Behinderungen" verpasst, etwa Verletzungen oder eben in Zahns Fall die Ysalamiri. Ich finde es generell besser, sich bei den Jedi-Kräften zurückzuhalten, da es sonst einfach zu schwierig wird, ihnen noch realistische Gegner gegenüberzustellen und man sich in einer Spirale immer höher drehen muss. Und zumindest aus der OT gehen (im Gegensatz zur PT) ja auch keine allzu großen Wundertaten hervor.
Leias Sorge um beleidigte Bimms nach dem Abflug empfinde ich als ziemlich irrational; schließlich geriet die Delegation der Republik auf den Planeten in Lebensgefahr und dass die Lage wieder unter Kontrolle ist, ist absolut nicht ersichtlich … es wäre vor allem an den Bimms sich zu entschuldigen!
Wenn man es mit komplizierten diplomatischen Verhandlungen zu tun hat, kann man halt nicht unbedingt auf dem bestehen, was das eigene gute Recht ist (in diesem Fall eine Entschuldigung), sondern muss vor dem Verhandlungspartner auch mal... katzbuckeln.
Lukes Gegenrede ist auch sehr heftig; kann sich irgendjemand diesen Ausbruch bildlich mit dem ROTJ-Luke vorstellen?
Ich habe das Gefühl, dass die Szene auf den Luke aus TESB oder vielleicht sogar noch früher geschrieben ist.
Du meinst das "A bad
decision? Is
that what they're calling it?" ff.?
So daneben finde ich das gar nicht. Ja, in RotJ tritt Luke sehr abgeklärt und gelassen auf, aber das ist zu einem großen Teil eine Maske, Show, um andere zu beeindrucken bzw. ihnen Sicherheit zu vermitteln. In ihm drin kann es ganz anders aussehen. Da finde ich es nachvollziehbar, gesund - und im Übrigen sehr sympathisch
- dass er im Kreise seiner Freunde und Familie, wo er niemandem etwas vorspielen muss, auch mal mit seinen Gedanken und Gefühlen rausplatzt. Und seine Empörung über den Verrat der Bimms ist natürlich sowieso verständlich.
Das ist beachtlich wenn man bedenkt, dass er damit aktiv betreibt in Zukunft von Jedi umgeben zu sein und es ist sicherlich nicht nur positiv der einzige Nicht-Jedi in einer Jedifamilie zu sein.
Ich weiß nicht, ob er sich dessen mit allen Konsequenzen schon zu diesem Zeitpunkt bewusst ist. Er denkt wohl vor allem an ihre Sicherheit, dass sie sich (und ggf. ihre Kinder) verteidigen kann.
Cailyn schrieb:
Die Angabe der Größe finde ich im Original nicht, bin ich blind, oder ist da im Deutschen was dazuerfunden worden?
Ganz am Ende von Kapitel 5.
Ah danke, das hatte ich auch gesucht. Im englischen heißt es nur "half-size", was natürlich mit "halber Menschengröße" in etwa auf Tischhöhe hinauslaufen könnte. Da das aber sarkastische, genervte Gedanken von Han sind, würde ich das nicht als exakte Größenangabe auffassen. Sie sind kleiner als Menschen, aber nicht unbedingt nur halb so groß.
Micah