Doppeposting wegen Zeichenbeschränkung ^^
Fortsetzung vom letzten Posting...
Am nächsten Tag trafen sich die Leute erneut in der Taverne (Kreiia hatte sich mittlerweile in einer anderen Herberge einquartiert und auch Liss wohnte ursprünglich in einer anderen Unterkunft) und beratschlagten sich.
Sie wollten die südlichen Wälder nach Spuren von Caldrock, dem Wegelagerer, absuchen und eventuelle Lager aufspüren, während die Kopfgeldjagd erstmal eine niedrigere Priorität erhielt.
Der Weg über die Südstraße wurde schnell mit dem Fund einiger Wagenspuren in den Wald belohnt, die Reise im Dickicht mit einer wild bimmelnden Kim etwas schwierig. Schnell erkannte Elenar, daß die Gruppe von einem Vermummten verfolgt wurde, der dem unbekannten Reiter doch sehr ähnlich sah. Sie gab vorsichtig Ulfgar bescheid, doch die Gestalt war bereits verschwunden.
Dann flog ein Pfeil zwischen den Blättern hervor und traf Kreiia, die die Spitze des Zuges übernommen hatte, von oben in die rechte Schulter. Ein zweiter Pfeil folgte, verfehlte aber haarscharf sein Ziel.
Elenar und Liss, die den Vermummten auf einem nahen Ast erstpäht hatten, schoßen mit ihren Bögen zurück und konnten Treffer verbuchen, während Ulfgar unter dem Spotgesangs Kims, der den Unbekannten verwirrt innehalten zu lassen schien, nach vorne sprang und den Fuß des Angreifers beinahe zu fassen bekam.
Mittlerweile hatte sich die schwer verwundete Kreiia hinter einen Baum gerettet und traf den Vermummten mit einem aus ihrer Schleuder katapultierten Stein zwischen den Augen, woraufhin er nach hinten kippte und vom Ast stürzte.
Da noch einige der Gruppe geschrieen hatten, daß sie ihn leben lassen sollten, versuchte Ulfgar die Gestalt aufzufangen, doch es mißlang ihm.
Der Vermummte landete auf dem Kopf und ein nasses Knacken war zu hören.
Enttäuscht durchsuchten Liss und Ulfgar den Toten, während sich Elenar um die Wunde Kreiias kümmerte, die noch schlimmer geworden war, nachdem das Mädchen sich den Pfeil eigenhändig aus der Schulter gezogen hatte.
Der Tote stellte sich bei näherem Betrachten doch nicht als möglicher Reiter heraus. Zwar trug er die Farben des Unbekannten, doch war er weitaus größer und breiter: ein Halbork, der sowohl an seiner Lederpanzerung, als auch an seiner Haut ein seltsames Zeichen trug.
Waffen und Geld wurden mitgenommen und danach ein Rastplatz gesucht, wo sich Kreiia ausruhen sollte. Während Kim wieder Essen erschnorrte und Kreiia schlief, jagten die anderen und erst am frühen Abend war das erlegte Reh dann auch durch und eine etwas gekräftigte Kreiia wieder reisebereit.
Der Marsch ging weiter und bei Anbruch der Abenddämmerung entdeckten sie eine einsame Hütte an einem kleinen Hang. Kein Rauch kam aus dem Kamin und als sich Kreiia, Elenar und Liss anschlichen (und Ulfgar Kim hinter einigen Bäumen den Mund zuhielt, damit sie nicht stören konnte), wurde allen schnell klar, daß das Haus verlassen und die Türe offen war. Der einzige Raum war fast leer und anscheinend bereits ausgeräumt worden... jemand war den Gefährten zuvorgekommen. Kreiia fand jedoch im Stoh des Bettes einen eisernen Schlüssel, der die Beschriftung 3-27 trug. Liss wußte sogar etwas damit anzufangen: die Straßen und Häuser Gilldrings waren nach diesem System angeordnet und der Kode somit eine Adresse in der Stadt.
Man beschloß, die Nacht in der Hütte zu verbringen und am nächsten Tag nach Gilldring zurückzukehren. Kim schnorrte sich diesmal sogar die Bettrolle von Elenar, während diese Wache hielt und bei Ulfgars Wache wurde mehr auf Liss geachtet als alles andere.
Am nächsten Mittag traf die Gruppe wieder in Gilldring ein und während alle darauf warteten, daß Ulfgar beim Waffenschmied das vom Halbork geplünderte Langschwert in Münzen umwandelte, schlich sich Liss von dannen und kundete schonmal im Armenviertel die Adresse aus... sie wußte nämlich, wo 3-27 ungefähr lag.
Dort angekommen stand sie vor einem verriegelten Haus, befragte einen alten Bettler, dem sie zwar keine Münzen aus der Bettelschale klaute, aber auch nur so tat, als werfe sie etwas hinein und versuchte ihr Glück dann bei zwei im Dreck spielenden Kleinkindern. Der ältere der Kids wollte Bezahlung für eventuelle Info, bekam dann aber nur ein Stück Wegzehrung, welches er kurz abschleckte und dann die Nase rümpfte. Er sagte, er wisse nicht, wer in dem Haus leben würde, woraufhin Liss das Trockenfleisch wieder wegnahm und es einfach einsteckte, obwohl er ihr nachschrie, daß er es abgeschleckt hätte...
Dann machte sie sich an der Tür zu schaffen, bemerkte sofort, daß sie mit einer Falle präperiert war und konnte diese sogar entschärfen, schaffte es dann aber nicht, die Tür an sich zu öffnen, woraufhin sie dann auch (zumal fast von zwei Stadtwachen erwischt) an der Hauswand gelehnt stehen blieb und so tat, als wolle sie nur ein bisschen Geld verdienen.
Die anderen, die sich schon über den Verbleib Liss gewundert hatten, waren zur gesuchten Adresse aufgebrochen und fanden dort ihre vermisste Kollegin wieder, was jetzt sogar Ulfgar etwas skeptisch machte... warum wollte sie das unbedingt alleine Untersuchen?
Aber egal; mit dem Schlüssel war die Türe schnell geöffnet, die Pfeilfalle war ja im Vorfeld bereits entschärft worden und als Kreiia ins dunkle Innere des mit Kisten ausgefüllten Raumes schlich, kamen ihr quiekende Geräusche entgegen.
Dann sprangen sieben hundsgroße Düster-Ratten entgegen und bauten sich bedrohlich vor der Gruppe auf. Während Ulfgar zuerst noch zögerte, sprang er dann doch mit einem berserkerhaften Schrei in den Schwarm und hackte auf die Tiere ein, während auch die anderen ihre Waffen zogen. Wieder verwirrte Kim mit ihren abstrakten Bewegungen und dem schallenden Bimmeln ihrer Glocken einige Tiere, sowohl Kreiia, Liss als auch Ulfgar wurden aber mal leicht, mal mittelschwer von den wilden Ratten gebissen. Als dann auch noch Kim einen kräftigen Biss abbekam und sich aus dem Haus rettete und immer mehr Ratten verwundet oder entmutigt durch den Tod ihrer Gefährten den Rückzug in ein Loch hinter den Kisten antraten, ebbte der Kampf ab.
Ein sichtlich angepisster Ulfgar schlug jede Hilfe Elenars aus und stampfte zurück in die Taverne, um sich in seinem Zimmer einzuschließen, während die anderen ihre Wunden leckten und das Haus untersuchten. Anscheinend handelte es sich hier um eine Art Lagerraum... ob nun von Caldrock oder dem vermummten Reiter war nicht klar. Es wurde Geld gefunden, sowie ein teurer Schild, ein Fläschchen mit unbekanntem Inhalt und ein seltsamer Dolch, dessen Griff in den Farben des Reiters gehalten war und wie von selbst vibrierte (was Liss anscheinend auf dumme Ideen zu bringen schien).
Die Gefährten sackten alles ein und Liss untersuchte noch kurz das Loch in der Wand, was sich aber nur als Durchgang in ein leerstehendes Nachbarhaus herausstellte, in dem ein ganzes Düster-Ratten Nest zu sein schien (was die Stadtwache sicher interessant finden würde, keiner der Gefährten aber an solche Möglichkeiten der Geldvermehrung dachte).
Während Liss Ulfgar das Schild vor die abgeschlossene Tür stellte und Kim sich jammernd schlafen legte, versuchte Kreiia ihr Glück beim örtlichen Magieladen, bei dem sie aber nicht schaffte, den ominösen Dolch kostenlos oder für weniger Geld als gefordert identifizieren zu lassen, woraufhin sie schimpfend ihren Rückweg zur Taverne antrat.
Der restliche Tag und der Tag danach wurde mehr oder weniger nur geschlafen und ausgeruht. Fast allen ging es reichlich bescheiden und der vibrierende Dolch verschaffte einigen Kopfzerbrechen.
Letztendlich überredeten sie Kreiia, den Dolch durch Konzentration ihrerseits zu "aktivieren" und versprachen ihr, bei unfeinen Nebeneffekten sofort dazwischen zu gehen.
Kreiia konzentrierte sich, der Dolch hielt in seiner Vibration inne... und glitt von der Hand des Mädchens, schnellte aus dem offenen Fenster von Toms Taverne und die Straße entlang. Die Gefährten eilten hinterher, Elenar noch schnell ihre Sachen aus dem Zimmer holend und entsprechend weit hinter dem Rest. Der Dolch schoß durch die erschreckte Menschenmenge Gilldrings und hinaus aus dem Westtor, direkt hinein in den Wald, die rennenden Gefährten stehts dahinter.
Nach einer guten Stunde war die Jagd vorbei und Ulfgar, der an der Spitze der Truppe lief, erblickte kurz ein flaches Haus, auf das der Dolch zuflog. Dann war das Haus plötzlich nichtmehr zu sehen...
Der Barbar versuchte die anderen davon zu überzeugen, daß er wirklich ein Haus gesehen hatte und verzweifelte schon fast an der Sache, als Kreiia in die angegebene Richtung schritt und plötzlich erschreckt stehen blieb. Für sie hatte der Wald gerade eine Rolle getan, der Boden war oben und die Baumkronen unten gewesen und als alles wieder zum Stillstand kam, blickte sie in die Richtung der anderen. Sie drehte sich um und schritt weiter in Richtung des unsichtbaren Hauses, während die anderen aber mitbekamen, daß sich das Mädchen
zu ihnen umdrehte und zurükkam. Ulfgar schritt ihr entgegen, was Kreiia nicht zu registrieren schien und als er sie berührte, schreckte sie auf und war nun wirklich verwirrt.
Beide versuchten nun zusammen, das unsichtbare Haus zu erreichen, aber wieder drehte sich die Welt und beide standen in Richtung ihrer Gefährten.
Elenar versuchte ihr Glück, Lederfetzen mit dem Symbol des Halborks in den Händen, marschierte an den verwirrten Leuten vorbei und stand plötzlich vor dem Haus, rief den anderen zu, daß Ulfgar recht gehabt hatte (was ihn ziemlich freute und ganz gut für seine geistige Gesundheit war), woraufhin Kim einfach drauflos rannte, beim Drehen von Wald und Himmel die Augen zukniff und mit voller Wucht gegen die Hauswand knallte, während Liss und die anderen vorsichtig ihren Weg durch die Illusion suchten.
Vor ihnen lag nun ein langes Haus mit dicht bewachsenem Dach, die Türe weit offen. Vorsichtig schlich sich Kreiia in den Raum, von dessen Decke auch Ranken und Wurzeln wuchsen und erst als Ulfgar mit seiner Erfahrung in der Wildnis die tödlichen Attentäterranken erkannte, die sich langsam auf das Mädchen zubewegten und er sie mit einer bellenden Äußerung warnte, konnte sie sich mit einem Satz in's Freie retten.
Die Ranken der Pflanze suchten immer noch nach einem Opfer und Ulfgar tat einige unsichere Schritte nach hinten, während Liss das niedrige Hausdach zu erklimmen versuchte und Kim die Gruppe mit wildem "Iiiiiihr schafft es! So doof könnt ihr garnicht sein!" unterstützte.
Liss quetschte sich durch den Kamin in's Innere des Hauses, Ulfgar sprang doch noch mutig zwischen die Ranken und die Elenar spickte die tödliche Pflanze mit ihren Pfeilen. Nach einigen schweren Axthieben des Barbaren hingen die Ranken, die gerade noch seinen Hals umschlingen wollten, leblos nach unten und vorsichtig bewegten sich alle in den Raum, während Ulfgar ganz erstaunt war, daß Liss schon dort angekommen war.
Auch hier war nichtmehr viel zu holen... anscheinend hatte man die Gruppe erwartet und alles wichtige weggeschafft. Nur der Dolch steckte in einem Balken, nun wieder vibrierend und auf dem Tisch lag eine Nachricht, die sich anscheinend direkt an die Gefährten richtete: "Sucht mich weiter und ihr werdet es zu bereuen wissen!"
Fast alle nahmen das als Einladung oder Herausforderung an und die ganze Sache wurde nur noch mit der Tatsache versüßt, daß der Besitzer des Hauses in der Eile nicht bemerkt hatte, daß sein Geldbeutel vom Gürtel gerissen war und dessen Inhalt über den Raum verstreut umherlag... die zehn Platin Münzen wurden gerecht aufgeteilt, die drei Edelsteine erstmal von Liss sehr kreativ eingeschätzt, wobei Ulfgar hier wieder merkte, daß seine "Freundin" nicht ganz so rechtschaffen war, wie er dachte und alle über den Tisch ziehen wollte.
Der Barbar gab trotz deren Rasse der Waldläuferin die Steine, da er ihr mittlerweile am ehesten vertrauen konnte und eine neue Theorie wurde aufgestellt: der Wegelagerer Caldrock hatte dem Reiter den Dolch gestohlen und der hatte auf der Suche nach der Waffe Caldrocks Unterschlupf ausgeräumt, dabei aber den Schlüssel zu Caldrocks Stadtlager übersehen. Bei der Hinrichtung hatte er Vergeltung geübt und aus einem noch unerfindlichen Grund den Henker gleich mitgetötet.
Alle waren doch sehr gespannt, was es nun mit dem Vermummten auf sich hatte und wie schwer die 100 Platin Kopfgeld zu bekommen waren, während sich die Gruppe zurück nach Gilldring aufmachte und sich Liss und Kreiia heimlich besprachen, wie sie den Händler so bestechen könnten, daß er der Gruppe nur wenig Bezahlung für die kostbaren Steine auszahlen, den eigentlichen Betrag aber den beiden Frauen nachher auszahlen würde.
Am nächsten Tag sollte die Suche fortgesetzt werden...
Ein genialer Auftakt für die neue Kampange, der durch unseren neuen Spieler (Stompy aka Ulfgar) perfekt ergänzt wird. Schon nächsten Sonntag spielen wir das nächste Abenteuer und ich hoffe, daß ich den ein oder anderen Spieler mit Kim noch zum Weinen bringen werde
Die Reise hat gerade erst begonnen...