Rollenspiele

nicht zu vergessen die bezeichnung sidhe, die mir am besten gefällt ;-P

Mir gefällt "Spitzohr", "Fee" oder "androgyne Schwuch*el" am besten (ich war eh erstaunt, als ich vor einigen Tagen herausfand, daß es da wirklich zwei Geschlechter gibt und nicht nur eins :p) ;)

btw der morgige Tag bereitet mir gerade sorgen -.-"

Lampenfieber? Du hast doch schon des öfteren gemeistert... das wird klappen, Raidi. Gamen ist das letzte, wo man Lampenfieber haben sollte.
Und selbst wenn dein Abenteuer nur zu 10% steht, kannst du da alles rausholen; wir sind erfahrene Verrückte, keine Anfänger :D
 
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Nicht immer... da es selbst für dieses Volk unzählige Namen gibt und es von Alb, über Elb bis hin zu Elf alles zu finden ist, kann man sowohl Elfe, als auch Elfin sagen... kommt oft einfach auch auf die Fiktion an und wie üblich die Namen dort sind.

Letztendlich kommt Elf von Alb und man sagt ja auch Albin und nicht Albe ;)
nicht zu vergessen die bezeichnung sidhe, die mir am besten gefällt ;-P

Wobei die Sidhe nicht so ganz identisch mit den Elfen (zumindest der Tolkien-Variante) sind. Letztendlich ist das ja nur ein keltischer Begriff für da Fairy-Folk (genauer die Tuatha De Dannan) und Elben/Albe kommen eher aus dem germanischen Mythen-Raum. Verwandt ja, aber nicht gleich.
 
Gut, muss hier auch sagen, dass mir die keltischen einfach am liebsten sind und ich gerade mit Tolkiens Elfen nicht sooo viel anfangen kann
 
Wobei die Sidhe nicht so ganz identisch mit den Elfen (zumindest der Tolkien-Variante) sind. Letztendlich ist das ja nur ein keltischer Begriff für da Fairy-Folk (genauer die Tuatha De Dannan) und Elben/Albe kommen eher aus dem germanischen Mythen-Raum. Verwandt ja, aber nicht gleich.

Mag vielleicht auf die ursprüngliche Herkunft zutreffen. Die Bezeichnung "Sidhe" hat es als offizielle Bezeichnung für Hochelfen allgemein aber auch so schon in den Hintergrund wenigstens eines Fantasy-RPGs geschafft. (Zumindest ist mir nur eines bekannt.)



Argh! Mein D&D 3.5 Monsterhandbuch wurde mit Hermes verschickt.
 
Kurz als Vorwort zum heute gespielten Slayer Abenteuer, das Alicia im Laufe der Woche als Bericht verfassen wird: tolle Geschichte, die Raidi da als Semi-Erstlingswerk (für unsere Gruppe) gezaubert hat.
Auch schön, daß meine kleine Werwolf-Sklavin dann doch ordentlich viel Schaden austeilen kann, wenn sie sich dann mal traut... 68 Punkte pures Schlachtfest mit einem Arm quer durch den Brustkorb. Das soll mir mal jemand nachmachen :o :braue

Orakel schrieb:
Argh! Mein D&D 3.5 Monsterhandbuch wurde mit Hermes verschickt.

imo besser als mit DHL :zuck:
 
Rollenspiele?

Ich spiel DSA jetz seit ca. einem halben Jahr (als Streuner) und finds ziemlich gut.
Gute Mitspieler und spannende Abenteuer.
Gemeistert hab ich noch nicht, vielleicht irgendwann mal.
 
Edit: Haltlosee Behauptung aufgrund Verwechslung der ganzen "D**"-Versender. (DHL mag ich weil ich da schnell an meinen Kram rankommen kann.)

Edit2: Das Ding ist heute angekommen kurz bevor ich in die Uni musste. Hätte ich das eher gewusst hätte ich einiges mehr noch erledigen können.
 
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Dann ist ja nochmal gut gegangen... ich hab halt bis dato immer recht positive Erfahrungen mit Hermes machen können.

Auf spiegel.de gab's übrigens einen kleinen Artikel zum Thema RPG, der an sich ganz niedlich ist... klick mich. Ich hab ihn grad nur kurz überflogen, aber ich bin gespannt, wieviele Fehler die da reingebracht haben :D



@Scud

erzähl uns doch ein bissl was über deinen Charakter ^^
 
Mal angeklickt, kurz reingelesen... und schon bin ich wieder erstaunt, wie doch Warcraft immer wieder aufs Neue das Maß aller Dinge ist.... Dabei sollte doch D&D (nach den Filmen, unzähligen Videospielen und ner Anspielung in jeder zweiten Sitcom) genauso bekannt sein o_O

[EDIT]: Aber mir gefällt der Level-Designer, den möcht ich haben... Überhaupt ist das Teil ja mal richtig schön hochwertig ^.^"
 
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Dungeons & Dragons - Schattenseiden Kampagne - Abenteuer #5 "Hinab ins Rattenloch"

Ein Unwetter tobte über dem Lande und die bis auf die Knochen durchnässte Gruppe Abenteurer mühte sich durch den nächtlichen Wald, in dem das Knacken und Krachen von abgebrochenen Ästen und entwurzelten Bäumen wiederhallte.
Eine Woche war seit der Flucht aus der Stadt Canyon und der Rettung Kims vergangen und diese quängelte nun unaufhörlich, daß Ulfgar und/oder Elenar als Waldkundige doch bitte einen trockenen Unterschlupf suchen sollten. Während der Barbar die Närrin tunlichst überhörte und nach weiterem Generve nur halbherzig die Gegend sondierte, fand die Waldläuferin (die mit ihrer Suche eigentlich nur Kim zum Schweigen bringen wollte) tatsächlich eine kleine Höhle unter einem baumbewachsenen Hügel.

Nachdem Elenar die anderen zum besagten Unterschlupf geführt hatte, wurde dieser erstmal auf diverse Unannehmlichkeiten und Gefahren hin untersucht, doch außer großen, fleddrigen Spinnweben, die lose von der Decke wehten und im blauen Licht der Blitze wie die Schleier längst verstorbener Adeliger wirkten und einigen ausgeschlürften Riesenassel-Panzern konnte nichts Außergewöhnliches entdeckt werden.
Die Gefährten machten es sich in der Höhle gemütlich, Kreiia entfachte zügig ein Feuer und Elenar und Chora kreierten mit den, durch den Fels gewachsenen Wuzeln, und einem Seil eine Wäscheleine, an denen alle ihre nassen Kleider trockneten, während sie in trockene Wechselwäsche schlüpften, wobei Ulfgar Liss natürlich dann auch sehr bereitwillig half.
Kreiia brachte zudem einen Kuchen aus ihrem Rucksack zum Vorschein und als Chora sie fragte, wesshalb sie diesen dabei hätte, wirkte die junge Kundschafterin geradezu verlegen... was die Magierin nur noch schneller auf den eigentlichen Hintergrund kommen ließ: Kreiia hatte Geburtstag!
Kim wünschte ihrer kleinen Freundin alles Gute zum Zwölften, was diese garnicht so lustig fand und sagte, sie wäre heute sechszehn geworden, teilte den Kuchen auf, zog noch eine Flasche guten Weines und einige edlere Speisen hervor und während Ulfgar immer noch ein ausgesprochen mieses Gefühl zwecks der Höhle und eventuell dorthin zurückkehrenden Riesenspinnen hatte, breitete sich eine doch recht gemütliche Stimmung im Lager aus...

Am nächsten Morgen (kein Angriff irgendwelches Krabbelgetiers störte die Ruhe der Reisenden) machten sich alle durch den immer noch regennassen, aber wenigstens teilweise sonnendurchfluteten Wald auf, um ein gutes Stück Weg in Richtung Hauptstadt zurückzulegen.
Gegend Abend des gleichen Tages zogen wieder schwere Wolken über der kleinen Waldstraße auf, die die Gefährten gefunden und sich zu Nutze gemacht hatten und nun waren doch alle recht froh, als vor ihnen ein kleines Rasthaus auftauchte, vor dem einige angebundene Pferde warteten und ein großes Schild mit der Aufschrift "Taras Speisen und Betten" zum Bleiben einlud. Trotz Kims Aufforderung wollte Chora ihre kürzlich beschworene Kröte (ein magischer Begleiter) Qubito nicht zu den Pferden stellen und anbinden und während noch alle recht entnervt taten, betrat man dann doch den Schankraum, der zwar klein, aber doch gemütlich war. Der Duft frischen Brotes zog sich in die Nase der müden Wanderer und an einem der drei Tische saßen bereits vier andere Abenteurer, die von der fülligen Wirtsdame (vermutlich Tara) eine weitere Runde Getränke serviert bekamen.

Die Gefährten legten ihre Reiseumhänge ab und setzten sich an einen der leeren Tische, wo sie auch gleich von der Wirtin begrüßt wurden und sich Speis und Trank orderten und zudem Zimmer für die Nacht reservierten, während einige forschende Blicke in Richtung des ersten Tisches fielen: die Abenteurer waren zwar bewaffnet, schienen aber nicht auf Ärger aus zu sein und amüsierten sich viel eher über das Mißgeschick eines Kameraden, der bei der panischen Flucht vor einem vermeindlichen Monsters, der in Wahrheit aber nur ein zwecks Stuhlgang zurückgefallener Mitstreiter war, in einen Kaninchenbau einbrach und dort wild um Gnade und Hilfe brüllte.
Anscheinend hatte man vor diesen Burschen nichts zu befürchten...

Die bestellten Getränke kamen, Kreiia und Elenar entdeckten einen Jungen, der hinter dem Tresen schüchtern die Gäste des Rasthauses beäugte und zwei weitere Abenteurer in feiner Kleidung betraten die nun doch langsam voll werdende Stube. Draußen hatte der Himmel nun doch noch seine Schleusen geöffnet und ein dichter Vorhang prasselte auf die schlammige Straße.
Die beiden Neuankömmlinge, ein Mann und eine Frau, waren gut bewaffnet und da Ulfgar Ärger witterte, als sich beide flüsternd miteinander unterhielten und sich seine Kriegsaxt schon auf seinen Schoß bereitlegte, nahm Liss diese Botschaft schnell auf und zog auch verdeckt ihren Dolch, wohingegen eine leicht verwirrte Kim besänftigende Worte in ihren Krug nuschelte.

Als die Wirtin die beiden Abenteurer bedienen wollte, redeten sie kurz leise mit ihr, woraufhin sie entsetzt aufächzte, was die Gespräche im Raum zum Erliegen brachte. Anscheinend ging aber keinerlei Gefahr von den Reisenden aus und alle verharrten erwartungsvoll an ihren Plätzen. Nach kurzer Zeit entschieden sich die beiden Neuankömmlinge, alle Anwesenden zu informieren, wäre die Lage doch nun doch brisant und die Kunde über schlechte Nachrichten halb in den Raum gestreut: Ehlra, die Königin des Reiches Cromshells, sei vor über einer Woche im Schlafe entschlummert, die Minister Cruhns und die Kleriker des Heiligen St. Cuthbert hätten aber bereits Ermittlungen eingeleitet.
Sofort war fast allen klar, daß dies womöglich einen Zusammenhang mit den Geschehnissen in Canyon und anderen, dunklen Ereignissen in letzter Zeit zu tun hatte. Eine Diskussion entbrannte, ob es nun immer noch klug sei, Malgeen am Hofe des Königshauses aufzusuchen, wie es Chora uns gesagt hatte. Die Magierin war bereits zu den beiden Abenteuerern gegangen und versuchte möglichst viele Informationen über den Tod der Monarchin in Erfahrung zu bringen und mittlerweile hatte sich auf Kreiia zum anderen Nachbarstisch aufgemacht, um dort mit den vier Freunden zu sprechen, die mittlerweile wieder das Trinken (natürlich zu Ehren der verstorbenen Königin) begonnen hatten. Sie wurde schnell als Ausländerin erkannt und bereitswillig über die Beliebtheit der Königin aufgeklärt und im gleichen Atemzug bot einer der Fremden ihr auch noch den Kauf einiger Substanzen an, die Körper und Geist beflügeln würden. Kreiia lehnte dankend ab, während der Abenteurer weiter versuchte, sie vom Vorteil von Zornespuder, Archon Pilz und dem Wirkstoff des "Akrobaten-Flickens" zu überzeugen, als ein sichtlich wütender und bestimmend mit seiner Axt gestikulierender Ulfgar dazwischen ging und das Verkaufsgespräch erst beendete, als er dem anderen androhte, einem kräftig in seine Ware zu pusten und sie somit auf dem Boden zu verteilen. Der Abenteurer maulte noch etwas beleidigt vor sich hin, ließ Kreiia dann aber unter Ulfgars wachsamen Auge ziehen.

Als die immer noch sichtlich geschockte Wirtin das bestellte Essen brachte, begaben sich alle wieder an den Tisch und begannen mit ihrem Mahl, bis die Abenteurerin am Nachbarstisch plötzlich einen entsetzen Schrei ausstieß und von ihrem Stuhl hochsprang. Kreiia fragte, was denn los sei, doch wirkte die Frau verwirrt und konnte sich nichtmehr wirklich daran erinnern, warum sie überhaupt erschreckt sei. Ihr Gefährte kümmerte sich besorgt um sie, während Ulfgar die Treppe zu den Gästezimmern überprüfte, klaute sich Kreiia geschwind ein Stück seines Bratens und gab Kim auch gleich noch etwas ab, wobei Liss die Sache auffliegen ließ. Ulfgar sagte lachend, daß er den Braten eh nicht alleine geschafft hätte und ließ sich wieder zu seinen Begleitern nieder, wobei er immer noch die leicht verwirrte Abenteurerin beäugte.

Und dann schmolz der Kopf der Frau. Und der Kopf ihres Gefährten schmolz auch, genauso wie alles andere im Raum. Alles schien zu zerfließen und in ein fahles Blau überzugehen und während nun die Gefährten entsetzt vom Tisch aufsprangen und nach ihren Waffen griffen, fanden sie sich in einer engen Gasse einer grotesk erscheinenden Stadt wieder. Die Häuser beugten sich tief über sie, während der der surreal nahe Horizont nur die Spitzen der Häuser auf der anderen Seite eines leeren Marktplatzes zeigte. Hinter den Gefährten zog sich die Gasse zu einem kleinen, schwarzen Punkt zusammen und als Ulfgar mit seiner Axt testend in die Wand eines der Gebäude schlug, mußte er feststellen, daß die Umgebung sehr wohl physischer Natur war. Unruhe machte sich breit und Chora ging ihr Wissen über andere Ebenen und sich überschneidende Realitäten durch, während Liss einen herausgebrochenen Stein der Wand untersuchte und Kim kleinlaut in die Gruppe fragte, ob auch andere dann und wann das Gefühl hätten, sie würden eigentlich die ganze Zeit über träumen.
Man entschied sich auf den leeren Marktplatz zu gehen, auf dem nur ein merkwürdig geräuschloser Springbrunnen sein Wasser in die Auffangbecken fließen ließ. Kreiia versuchte noch, einen Stein in die enge Dunkelheit am Ende der Gasse zu werfen, hörte ein hohles Aufkommen des Stückchens und entschied dann doch, den anderen zu folgen.

Der Brunnen machte wirklich keinerlei Geräusch und dutzende Gassen führten in die stille Stadt hinein. Auch Kreiias prüfende Hand konnte dem Wasser keinen Laut entlocken und so versuchte sich Ulfgar an der Spitze des Brunnens, kletterte bis oben hinauf und lugte, angelockt durch einen fahlen Schein, in das kleine Rohr, aus dem weiterhin Wasser die Becken speiste. Der Barbar erblickte einen langen Gang mit schwarz und weiß gefliestem Boden und einer langen Säulenalle.
Probeweise steckte er seine Hand in die enge Öffnung und stellte zu seiner Verwunderund fest, daß sein ganzer Arm und selbst er hineinpassen würden, was er auch seinen Gefährten mitteilte.

Nacheinander erklommen diese nun auch den Brunnen und auch Kreiia, immer noch zögernd, schloß sich dem kleinen Zug durch die Spitze des Brunnens an, welcher für die meisten auch in dem von Ulfgar gesichteten Gang vorerst endete. Aber eben nur für die meisten... Liss und Chora standen nämlich plötzlich in einem anderen Gang, dessen Boden mit gelben und blauen Fliesen ausgelegt war und in denen keine Spur von ihren Gefährten zu sehen war. Verängstigt beratschlagten sich beide Frauen und nahmen sich vorsichtshalber an die Hand, um weitere Aufteilungen vorwegzunehmen. Ein fragender Schrei von Liss verklang hallend zwischen den Säulen...

Im schwarz-weißen Gang vermißte man nun auch die Magierin und die Diebin und nur an die elfischen Ohren von Elenar klang das leise Rauschen eines weit entfernten Rufes von Liss.
Und während sich alle nun noch mehr beunruhigt beratschlagten und auch der Name William Reech fiel, entdeckte die Waldläuferin eine Bewegung hinter einer Säule. Sie schoß geschwind nach vorne, machte so Ulfgar auf die Gestalt aufmerksam und zusammen rannten sie hinter den großen Säulenbogen, den nun auch Kreiia von der anderen Seite zu verstellen versuchte... doch dort waren keine Gestalt, keine Elenar und kein Ulfgar mehr. Der leere Gang beinhaltete nur noch Kreiia und Kim, die zwischen den Säulen fragende Blicke austauschten.

Elenar war in einem anderen Gang herausgekommen und hatte sowohl die Person aus den Augen verloren, die sie verfolgen wollte, als auch Ulfgar, der nur wenige Schritte hinter ihr war.
Doch erspähte sie weit in der Ferne des Ganges zwei Gestalten, die dort an der Decke standen und sich anscheinend unterhielten und erst da bemerkte die Waldläuferin, daß sie Kim und Kreiia erblickt hatte und selbst kopfüber mit dem schwarz-weißen Muster über ihr hang. Sie begann zu laufen, bemerkte, wie trotz ihres Sprints die beiden Gefährten immer weiter von ihr wegrückten und blieb dann ruckartig stehen. Der Weg hatte sich nicht verkürzt. Entschlossen diesen Zauber zu brechen tat sie einige Schritte nach hinten, stolperte über etwas und fiel...

Kreiia hatte ihre Laterne Kim in die Hand gegeben und schritt dann, dicht gefolgt von der Närrin, ebenfalls hinter die Säule, woraufhin auch diese beiden Frauen von der Dunkelheit verschluckt wurden, während Kim weit entfernt an der Decke des Ganges noch eine Bewegung wahrnahm, sich dann aber kopfschüttelnd dafür entschied, daß es wohl ein Trugbild gewesen sei...

Dunkelheit umhüllte Ulfgar und sein wütender Schrei drang nichtmal an seine eigenen Ohren. Doch er spürte noch seine muskelbewehrten Arme und Beine und lief mit großen Schritten in die Finsternis, bis er bemerkte, daß nun doch Licht zu ihm drang und dicke, weiße Schneeflocken auf ihn heruntertanzten...

Chora und Liss hatten keine Antwort auf ihren Ruf bekommen und waren in den endlos erscheinenden Gang gewandert. Nach einiger Zeit konnten sie vor sich eine dunkle Stelle ausmachen, die wie eine Art Ausgang zu einem heller erleuchteten Punkt wirkte. Vorsichtig tasteten sie sich durch den düsteren Teil des Ganges...

Elenar war nicht in eine endlose Schwärze gefallen, wie sie vorerst befürchtet hatte. Sie fühlte trockenes Gras unter sich und als sie sich umblickte, erkannte sie die Wälder ihrer Heimat, die aber zu ihrem Unglück in Flammen gebadet waren. Schwerer Rauch bedeckte einen Großteil des sonst sternenklaren Himmels und als sich die Elfin aufrappelte und zu den Elfen ihrer Siedlung begab, die panisch umherliefen und das Feuer zu löschen versuchten, registrierte sie erneut, daß man sie auch in dieser Vision sah, sie keine Spektralgestalt in der Wogen der Zeit war. Wütend machte sie sich an die Unterstützung ihres Volkes und schwor im Stillen demjenigen Rache, der sie in diesen Albtraum geschleudert hatte...

Schwer sackten Ulfgars Stiefel in die Schneedecke ein und als er sich umblickte, erkannte er sein Heimatdorf, das still und eisig im hohen Norden lag. Auch bemerkte er, daß er die gesammte Zeit nicht gerade aus, sondern im Kreis gelaufen war und seine Schritte wurden langsamer, erlagen dann vollends.
Eine schwere Eisenkette verband einen unangenehm engen Halsring und den festen Pflock in der Mitte des Dorfes und als er seine Hände betrachtete, erkannte er die schmächtigen Finger eines Kindes. Zualledem waren seine Waffen nichtmehr in seinem Besitz.
Frustriert setzte er sich an den Holzpfahl und starrte mürrisch in die ihm ersichtliche Vision...

Kreiia und Kim hatten die Dunkelheit hinter der Säule überschritten und sahen sich verwirrenderweiße auf dem Marktplatz Gildrings wieder, der ausgestorben im Licht der Sonnenaufgangs lag. Nur der einsame Galgen thronte wie ein Mahnmal unter dem pastelligen Himmel. Kim hinter sich herziehend bewegte sich Kreiia schnell auf den Ausgang zur Waldstraße zu und blieb abrupt stehen, als sie Wimmern und Schluchzen aus einer der Gassen hörte.
Sich absichernd nach Kim umsehend mußte die junge Frau erkennen, daß die Närrin wie angewurzelt vor dem Galgen stand und eine dort hängende Kim entstetzt anstarrte, während eine auf dem Galgen hockende Kim höhnisch auf sie herab lachte. Der tote Gesichtsausdruck der gehängten Närrin und ein sardonisches Lachen wechselte sich unaufhörlich in einer verschwimmenden Bewegung des Augenblicks.
Das Schluchzen aus der Gasse verwandelte sich in ein Wehklagen und schwer schluckend nahm Kreiia all ihren Mut zusammen. Zitternd bewegte sie sich tiefer in den Spalt zwischen den Häusern und ihre schlimmsten Erwartungen wurden bestätigt: tiefe Schatten wurden vom surreal grünlichen Licht an die Hauswand geworfen und zeigten einen großen Mann, wie er über einem hilflosen Mädchen lag. Ein erneuter Blick nach hinten zeigte, daß Kim starr vor Panik zu Boden gesunken war und fassungslos den Galgen mit ihren Ebenbildern betrachtete und so wandte sich Kreiia wieder ihrem Albtraum zu. Weiter ging Kreiia in die Gasse hinein und erkannte nun auch einen zweiten Mann, der das Mädchen am Boden festhielt, während der andere sich an ihr verging.
Mit schwacher Stimme konnte Kreiia ein "Hey!" herausbringen, doch die beiden Ungetüme hörten sie. Und Ungetüme waren es! Grünliche Haut spannte sich über muskulöse Rücken und haarlose Köpfe, überdimensionale Augen verzerrten das Gesicht in starrende Schreckensbilder und ein breiter Mund war mit spitzen, nach außen gekrümmten Zähnen besetzt.
Nun hatte Kreiia auch einen besseren Blick auf das Mädchen am Boden und stellte mit Entsetzen fest, daß es sich um eine zusammengenähte Strohpuppe mit lächelndem Fadenmund handelte, die mit ihren eigenen Kleidungsstücken angezogen war.
Die beiden Monster schoßen auf Kreiia los und die begann zu laufen...

Ulfgar saß immer noch als angebundenes Kind im Schnee seines Heimatdorfes und sah gelangweilt zu, wie die ihm allzu bekannten Drachenschiffe seines Volkes am Fjord anlegten. Doch anstelle der nordischen Krieger schwangen sich vertrocknete Leichen in den Rüstungen seiner Stammesgenossen über die Reling, beäugten ihn abfällig und zogen in einem lästernden Zug aus Untoten ins nahegelegene Langhaus, wo sie krachend die Türe schloßen und Ulfgar im kalten Schnee sitzen ließen. Immer noch zornig über diese Situation blickte er weiter auf die nächtliche See...




Fortsetzung zwecks Zeichenbeschränkung im nächsten Posting...
 
Doppeposting wegen Zeichenbeschränkung ^^

Fortsetzung vom letzten Posting...




Chora und Liss hatten die Stelle erreicht, die fahl aus der Dunkelheit schimmerte und stapften nun durch knarzenden Schnee. Um sich herum konnten sie ein im nächtlichen Schein des Schnees ruhendes Dorf erkennen, weiter vor ihnen war ein sitzender Junge an einen dicken Pflock gebunden.
Keine der Frauen konnte mit dieser Szenerie etwas anfangen und so war es umso überraschender, als sich aus einem der Häuser ein junger Mann löste, der charmant lächelnd auf Liss zuging, während Chora auf der anderen Seite neben den Häusern einen knieenden Mann im Schnee erblickte, der sichtbar schluchzend vor einem Grabstein kauerte.
Liss, die immer noch nicht wirklich zwischen Realität und Vision unterscheiden konnte, versuchte ihren Freier dazu zu überreden, doch die schützende Wärme eines der Häuser aufzusuchen, während sie schon an die nächste Wand gedrückt und mit Lippen und Zunge bearbeitet wurde. Aus den Schatten der Häuser lösten sich weitere Männer, die ebenfalls Liss ansteuerten und sich lustvoll an ihr zu schaffen machten.
Choras Vermutungen wurden bestätigt, als sie den weinenden Mann als ihren Vater erkannte... oder besser gesagt als Abbild ihres Vaters, denn sie wußte, daß sie in den Wirren eines Zaubers gefangen war; soviel konnte sie sich noch aus ihrem Fachwissen und dem willensstarken Widerstand gegen den Spruch zusammenreimen.
Mit kalter Stimme warf sie ihrem "Vater" ein Schimpfwort entgegen, der sich vom Grabstein ihrer auf dem Kindesbett verstorbenen Mutter abwandte und mit blutgefüllten Händen und leeren Augenhöhlen ihr entgegenstarrte, ihr wortlose Seufzer zustieß. Chora drehte sich um und ging mit schnellen Schritten auf Liss zu, die immer noch an der Wand lehnte, nun aber von sovielen Verehrern umgeben war, daß sie keine Luft mehr bekam und sich mit Händen und Füßen zu wehren versuchte.
Als sie mit letzter Kraft in der Masse aus Mündern, Hände und anderen Körperteilen abtauchte und versuchte, zwischen den Beinen der Männer ins Freie zu gelangen, wurde Choras Bein von einer Hand hinter ihr festgehalten. Ihr "Vater" hatte sie, am Boden kriechend, gegriffen und ächzte ihr teils flehend, teils anschuldigend zu. Chora trat nach ihm und packte, wieder frei vom starken Griff der "väterlichen" Hand, nach Liss und zog an ihr. Mit einem zu schwungvollen Ruck fielen beide nach hinten...

Elenar war damit beschäftigt, schimpfend und maulend über die Witzlosigkeit dieser Vision einen der großen Bäume zu löschen, der viele Elfenhäuser an seinem Stamm und in seiner Krone trug. Die Flammen schlugen immer noch gen Himmel und die Hitze war bis ins Unerträgliche gestiegen.
Über der Waldläuferin war ein lautes Krachen zu hören und als sie aufblickte, sah sie einen der majestätischen Äste in Flammenzungen gehüllt auf sie zufallen. Mit einem hastigen Sprung rettete sie sich vor dem zu Boden rauschenden Objekt, spürte aber noch, wie die Hitze sie versengte...

Kreiia lief panisch in Richtung Kim, gefolgt von den unnatürlichen Lauten der Monstren, die von der Strohpuppe abgelassen hatten. Doch Kim hatte sich bereits von ihrem Schock erholt und war taumelnd in Richtung Kreiia gewankt, wo sich beide nun in einem schweren Zusammenprall verwickelten und zu Boden gingen...

Ulfgar erkannte, daß er nicht länger im Schnee saß, daß er wieder den Körper eines Erwachsenen hatte und daß sich die schwere Kette in eine dünne Kordel verwandelt hatte, die an einen Speer gebunden war, der im Boden steckte. Um ihn herum waren die alten Überreste eines längst verlassenen Schlachtfeldes zu sehen. Verrostete Schilder und zerbrochene Schwerter lagen im Chaos des Todes vereint und der rostgelbe Schein der Sonne drang grell durch die Wolkendecke...

Choras und Liss' Fall wurde hart durch den mit Waffen übersähten Boden gestoppt und beide, durch den Fall übereinander gestapelt, sahen Ulfgar zu, wie er eine Kordel von seinem Hals löste und sich humorlos grinsend davon überzeugte, daß seine Waffen wieder am üblichen Platz waren...

Elenar spürte noch den Schmerz des Feuers, als sich ihre Augen an das seltsame Licht gewöhnten, das das alte Schlachtfeld erleuchtete. Sie stand auf und schritt, die Umgebung musternd, auf ihre Gefährten zu, die sie in ihrer Nähe ausmachen konnte...

Kreiia und Kim fanden sich neben einem großen Kriegsschild wieder, als sie schwer zu Boden gingen. Während Kim sich aufrappelte, blieb Kreiia weinend liegen, die gerade erlebte Szene immer noch in ihrem Geiste wiederhallend. Chora schritt auf sie zu, beugte sich zu ihr hinab und tröstete die junge Frau...

Die Gefährten standen wieder vereint in der unbekannten Umgebung und hielten erneut Rat. Doch Anhaltspunkte gab es immer noch wenige. Ulfgar wollte aber keinen Hinweisen mehr nachgehen und keine Logik mehr sprechen lassen. Er teilte seinen Gefährten grinsend mit, daß er wieder im Besitz seiner Waffen sei... als sich hinter ihm ein metallischer Koloss aus dem alten Kriegsmaterial schob: der Leichensammler, der der Gruppe bereits vor William Reechs Turm zugesetzt hatte!
Während sich Kreiia und Kim hinter Liss und Chora retteten und die Närrin begann, die Gruppe mit ihren gewohnten schmutzigen Limericks für den Kampf aufzustacheln, schlug der Barbar mit seiner bereiten Kriegsaxt eine große Furche in den metallischen Stachelpanzer des Ungetüms und mehrere Pfeile der Elfin blieben zwischen den geschmiedeten Gelenken hängen.
Und dann vollführte der Leichensammler einen mächtigen Satz und landete, nochmals getroffen durch Ulfgars nach oben geschwungener Axt, mit einem ekelerregenden Geräusch auf der eng zusammengekauerten Gruppe. Blut ronn unter seinen breiten Füßen hervor und mit zusammengebissenen Zähnen setzten die beiden überlebenden Kämpfer dem Ungetüm weiter zu. Elenars Pfeile hagelten gegen die dicke Platten, während Ulfgars Waffe tiefe Kerben schlug... doch alle Mühe war vergebens. Mit schweren Hieben streckte der Metallriese die beiden nieder und schon bald beherrschte wieder Stille die weite Ebene.

Wie verschwommene und zu langsam ablaufende Träume sahen die Gefallenen, wie der Leichensammler sie einzeln aufnahm und sie auf seine langen Rückendornen spießte, dann seinen langsamen Weg vom Schlachtfeld antrat.
Mit schweren Schritten arbeitete sich der Koloss auf einen vertrauten Turm zu, den einige der Gefährten von ihrer Position auf den Stacheln aus erblicken konnten. Nachdem das Tor in der Hecke und der große Garten durchschritten war, fädelte der Leichensammler die Leichen von seinen Stacheln und hob sie durch ein Fenster ins Innere des Turmes...

Dort blinzelten die Gefährten überrascht, als sie sich an einem gut gedeckten Tisch sitzend vorfanden. Am Ende des Banquets saß der Zauberer William Reech auf seinem Stuhl und schaute seine "Gäste" interessiert an. Er begrüßte sie und erklärte auf die Anschuldigung, daß er dies alles verbrochen hätte, daß dies nicht so sei. Hier wurden alle auf den Jungen aufmerksam, der hinter dem Stuhl Reechs stand und alle mißtraurisch beobachtete. Chora war verständlicherweise vollständig verwirrt, hatte sie doch den entsprechenden Abschnitt der Reise nicht miterlebt, während Kim sich frech grinsend über die guten Speisen auf dem Tisch hermachte und Kreiia fragend "Peter?" ausstieß. Liss antwortete mit einem fragenden "Rattenjunge?" und der angesprochene Knabe fauchte allen Anwesenden zu, während Reech sich freundlich dazu bereit erklärte, einige Details aufzudecken.
Doch Ulfgar war schneller... er warf den Tisch um, der Chora unter sich begrub und preschte nach vorne, unterstützt von Elenars Zangenmanöver zur anderen Seite des großen Stuhles des Zauberers und packte den Jungen am Kragen. Dieser zischte und fauchte und sah sogar ein bisschen mehr nach Ratte als wenige Sekunden vorher aus, woraufhin Ulfgar ihn mit der geballten Faust ins Gesicht schlug. Während Chora , die von Kim unter dem Tisch hervorgezogen worden war, einen verzweifelten aber wieder eher uneffektiven Froststrahl auf Ulfgar zauberte und eine aufgeregte Kreiia mit ihrem Rapier Ulfgar dazu bewegen wollte, Peter loszulassen, dafür aber von Elenar sehr schnell entwaffnet wurde, trat Liss ruhig an Reech heran und wollte wissen, ob er wirklich nicht für dies alles hier verantwortlich sei.
Reech schaute sie einfühlsam an und sagte, daß er nicht wirklich hier sei. Liss entgegenete, daß sie weiß, daß er woanders sei, aber auch hierauf widersprach der Zauberer mit der Äußerung, daß er nicht wirklich er sei... er sei eine Kreation von Peters Zauber, nicht mehr.
Hinter Reechs Stuhl hatte sich die Lage etwas beruhigt und auch die von Chora gezogene Armbrust hatte keinen Bolzen in Ulfgars Kopf gejagt und so bat Reech alle, sich doch wieder an ihre Plätze zu setzen. Der Tisch war trotz Ulfgars Aktion wieder in seiner alten Postion und reich gedeckt und als alle saßen und sich Ulfgar sehr unglaubwürdig mit giftigem Blick beim immer noch leicht benommenen und den Barbaren anfauchenden Peter entschuldigt hatte, holte Reech mit einer gekonnten Handbewegung sein verwunschenes Tarot-Deck zum Vorschein.
Peter beäugte mißtrauisch das Geschehen, während die Gefährten dankend ablehnten... sie wollten die Flüche der Karten nicht auf sich ziehen.

Doch Reech beruhigte sie: er wollte ihnen ihren Weg offenbaren, ließ Liss die Karten mischen und legte dann ein Muster auf den Tisch vor sich:

Der Krieger, die Waldläuferin, die Fliehende und die Diebin... Ulfgar, Elenar, Kreiia und Liss. Dazwischen kamen die Magierin und die Närrin zum Vorschein... Chora und Kim.
Unter der Närrin wurde der Stern aufgedeckt, dem bald der Fall, Dämonen und die Welt folgten... und auf diese Karten legte Reech das Gericht...

Verwirrt sahen alle Rech an, der erklärte, daß er mit dem auf die Königreiche gezogenen Stern nicht nur Tod und Verwüstung angerichtet, sondern eine viel schlimmere Katastrophe ausgelöst: ein Riss war zwischen den Realitäten entstanden und dunkle Mächte versuchten nun, in die Wirklichkeit einzudringen. War dies der Grund für die aufgescheuchten Orks? Aber was hatten die Kleriker von St. Cuthbert damit zu tun? Hatten sie überhaupt etwas damit zu schaffen?

Reech gab keine weiteren Antworten, sondern stand nur auf und führte die Gefährten zu einer Tür, hinter der (anders als beim ersten Besuch des Turms) sein Studienzimmer lag. Er deutete auf den Regenmacher und Liss blickte hindurch.
Dunkelheit erwartete sie... und Zähne, die sich langsam aus dem Nichts hervorschoben, Klauen, die größer und spitzer wurden, Augen, die sich suchend und schrecklich glühend öffneten.
Liss stieß sich vom Regenmacher ab und atmete schwer. Als Chora fragte, was sie gesehen hätte, bot ihr Liss einen Blick an und als die junge Halbelfen-Magierin ebenfalls einen Blick wagte, wurde sie vom Heranrasen der Klauen und Fänge und einem nervenzerfetzenden Zischen in ihrem Kopf überwältigt.
Ächzend sackte sie in auf ihre Knie.

Peter war mit in den Raum gekommen und Kreiia versuchte sich bei dem Jungen zu entschuldigen, ihm die Armschienen wiederzugeben, die er einst im Garten seines Vaters vergraben hatte und mit ihm zu reden, während er sie nur anzischte und sie für den Tod seines Vaters verantwortlich machte. Als sie ihre Hand auf seine Schulter legen wollte, riß er sich los und rannte aus der Tür, was Ulfgar und Elenar zu verhindern versuchten. Nach wenigen Augenblicken waren alle Gefährten am Laufen, hörten noch Reech, wie er ihnen viel Erfolg wünschte und rannten dann einen langen Gang entlang, der sich in sich verdrehte und wieder von Säulen flankiert war... immer Peter hinterher.

Dann schreckten Ulfgar, Elenar und Chora auf. Sie standen vor den umgeworfenen Stühlen in Taras Rasthaus, ihre Gefährten immer noch in Trance am Tisch ruhend, mit leeren Augen in die Ferne starrend.
Als sie sich rasch umsahen, fielen ihnen sofort die bewußtlosen Gäste in der Stube auf und erblickten einen gerade aus der Tür in die Nacht fliehenden Peter.
Während Elenar in der Enge des Schankraumes Probleme mit der Vorankommen hatte, schaffte es Ulfgar den rennenden Jungen auf der immer noch nassen Straße einzuholen und zu packen, während sich dieser, nun vollkommen in seiner Werrattenform, mit all seinen Kräften wehrte, den Griff des Barbaren aber nicht lösen konnte. Triumpfierend trug Ulfgar den Gefangenen zurück in die Stube, wo Chora die anderen durch Schütteln und Wangentätscheln ebenfalls in die Wirklichkeit zurückgeholt hatte.

Doch die verwirrten Gefährten mußten Ulfgar enttäuschen: er hielt eine echte, normal große Ratte in seiner Faust, die nach Elenars und Choras Einschätzung auch alles andere als magisch war. Peter hatte sie erneut überlistet und war über alle Berge.

Als man sich aufmachte, den anderen Gästen und der hinter dem Tresen liegenden Wirtin zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen, stellte sich heraus, daß alle tot waren. Seit einigen Stunden lagen sie nun bereits vor ihren Krügen und eine maunzente Katze hockte auf der Brust der toten Tara, mit ihrer Tatze vorsichtig das Gesicht ihrer Herrin berührend.
Kreiia hob das verwaiste Tier auf, während die anderen feststellten, daß alle Wertgegenstände und Waffen der Toten verschwunden waren... vermutlich hatte Peter sie eingesackt. Auch waren die Flüche farbenfroh, als Ulfgar feststellte, daß die draußen angebundenen Pferde nichtmehr an ihrem Platz verweilten. Ein schneller Ritt gen Cruhn fiel somit auch erstmal aus.
Lediglich das kleine Bündel mit den Drogen der kleinen Abenteurergruppe schien Peter bei seiner Plünderung übersehen zu haben, denn diese lagen noch unter dem Tisch und wurden gleich von den Gefährten eingesteckt, während die oberen Zimmer nach einer Bettdecke und Schlafrolle für Kim durchsucht wurden (damit sie nicht immer die von Elenar oder Chora schnorren mußte) und die Vorratskammer um einige Kilo Nahrung und Wein erleichtert wurde.

Mitsammt den neuen Habseeligkeiten und zwei neuen Haustieren (Chora hatte die Ratte adoptiert, mit der Peter Ulfgar hereinlegen konnte und Kreiia hatte "Ralf", die Katze, feste in ihren Armen) zündeten die Gefährten das Rasthaus an und gaben den Toten eine würdige Feuerbestattung, während Ulfgar zu seinem Gott Kord betete.
Weiter ging die Wanderung Richtung Süden... der Hauptstadt entgegen.

Epilog: Einen Tag später mußte Kreiia erschreckt mit ansehen, wie Ralf ein Kupferstück verschlang... und gleich danach wieder auswürgte... begleitet von einem zweiten, identischen Kupferstück. Zwar verweigerte Ralf bei einem weiteren Probeanlauf ein weiteres Geldstück, eine Woche später fraß er dann aber ein Platinstück, was damit endete, daß kurze Zeit später zwei mit Katzensabber verklebte Platinmünzen vor seinen Füßen lagen.
Die Gefährten waren sich einig, daß Ralf, nun eindeutig als Copy Cat zu identifizieren, ein willkommener Neuzugang in ihrer illustren Gruppe war :braue





Ein sehr amüsantes, wenn auch kurzes Abenteuer... die Länge des Berichtes trügt, wir spielten da gerademal drei Stunden dran ;)
 
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Hmm.... hmmm....
Ich muss gerade gestehen: Zuerst dachte ich, dass du dich vom "Kult"-Hintergrund hast inspirieren lassen. (Übergang in eine Stadtlandschaft, die nicht mehr unbedingt den Naturgesetzen entspricht...)

Aber gar nicht mal uninteressant von der Wahl der Stilmittel her. Und lustig, dass die jetzt einen "kleinen" Antagonisten mitbekommen haben. (Neben der Kirche mit ihrem scheinbar eigenem Süppchen.)

Ach ja: Copy Cat? Ist das bis auch das sehr gelungene Wortspiel noch irgendwo im Detail nachzuschlagen?
 
Hmm.... hmmm....
Ich muss gerade gestehen: Zuerst dachte ich, dass du dich vom "Kult"-Hintergrund hast inspirieren lassen. (Übergang in eine Stadtlandschaft, die nicht mehr unbedingt den Naturgesetzen entspricht...)

Kenn isch nedd :p

Wenn, dann hat da wirklich nur die Farscape Folge "Picture if you will" einen kleinen Anstoß gegeben... aber wirklich nur sehr am Rande.

Aber gar nicht mal uninteressant von der Wahl der Stilmittel her.

Danke... da hat mich vor allem der Stil des Mangas "BLAME!" inspiriert... diese gekrümmte Stadt mit dem nahen Horizont und der Wölbung, als wäre die gesammte Realität auf einer kleinen Kugel zentriert...

Und lustig, dass die jetzt einen "kleinen" Antagonisten mitbekommen haben. (Neben der Kirche mit ihrem scheinbar eigenem Süppchen.)

Sowas muß schon sein... man kann nicht immer nur gegen den obersten Dark Lord oder einen Drachen ziehen. Manchmal braucht man einen kleinen Rattenjungen als Gegner... oder die Kleriker von St. Cuthbert pieseln dir ans Bein. Ich zeichne hier gerne in Grau, nicht in Schwarz und Weiß.

Ach ja: Copy Cat? Ist das bis auch das sehr gelungene Wortspiel noch irgendwo im Detail nachzuschlagen?

Ne, die habe ich für die Kampagne entwickelt - eben wegen dem Wortspiel und weil ich der Gruppe ein ungewöhnliches Haustier anhängen wollte :p


Hier ist übrigens noch ein Bild der Karten, die Reech für die Gruppe gelegt hat :braue
 

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Kenn isch nedd :p

Wenn, dann hat da wirklich nur die Farscape Folge "Picture if you will" einen kleinen Anstoß gegeben... aber wirklich nur sehr am Rande.
Was das Wiki dazu zu Sagen hat: *Click me*
(Muss man wohl nicht unbedingt kennen, hat sich aber seit den 90ern seinen eigenen, kleinen Stellenwert aufgebaut, was die Fanbasis anbelangt.)
Sowas muß schon sein... man kann nicht immer nur gegen den obersten Dark Lord oder einen Drachen ziehen. Manchmal braucht man einen kleinen Rattenjungen als Gegner... oder die Kleriker von St. Cuthbert pieseln dir ans Bein. Ich zeichne hier gerne in Grau, nicht in Schwarz und Weiß.
Sag ich ja auch nichts gegen. Grau ist da eh besser zu Handhaben. :D
Ne, die habe ich für die Kampagne entwickelt - eben wegen dem Wortspiel und weil ich der Gruppe ein ungewöhnliches Haustier anhängen wollte :p
O.K., dann weiß ich jetzt bescheid. Schöne Idee auf jeden Fall.
 
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Was das Wiki dazu zu Sagen hat: *Click me*
(Muss man wohl nicht unbedingt kennen, hat sich aber seit den 90ern seinen eigenen, kleinen Stellenwert aufgebaut, was die Fanbasis anbelangt.)

Klingt jedenfalls schonmal sehr interessant... vor allem eben das mit Metropolis :braue

Sag ich ja auch nichts gegen.

Das war mir schon klar ^^

Grau ist da eh besser zu Handhaben. :D

Vor allem in einer dermaßen grauen Gruppe, in der "Chaotic Good" das höchste der Gefühle ist ;)

O.K., dann weiß ich jetzt bescheid. Schöne Idee auf jeden Fall.

Die Werte sind jetzt auch nichts besonderes... eigentlich eine stinknormale Hauskatze. Bei Interesse kann ich das aber gerne mal hier direkt aufschlüsseln...
 
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Hach... total vergessen den Bericht von meiner WH-Gruppe zu schreiben:rolleyes:
Ich werde den hier bis zum Wochenende posten.

Ich stehe aber jetzt vor einem wichtigeren Problem: Ich will mein Setting testen, kann mich aber nicht entscheiden zwischen WH-Regeln(Alles mit einem W100) oder W20. Ersteres ist halt sehr leicht un schnell, aber nicht sop tiefschürfend, wie W20... zumindest empfinde ich das so.
Hach... was meint ihr? Könnt ihr mir Tipps geben, die mir helfen mich zu entscheiden?
 
Ich spiele sehr gerne mit dem d20 System, insofern würde ich dir fast schon dazu raten... aber du mußt ja selbst damit klar kommen und insofern solltest du das eigentlich selbst entscheiden, wobei halt auch einfließen sollte, was du überhaupt damit bewirken willst. d20 verleitet immer etwas zum Helden-lastigen Pulp, wobei es auch hier Ausnahmen gibt, wenn man es geschickt hochzieht.
 
so, hier auch mal (mit etwas verspätung) der slayer-Bericht ;-P

Ritual

Dem Stand der Sonne nach zu urteilen war es etwa mittags, als Xanja über den Markt Tarnaghs schlenderte.
Hinter sich bemerkte sie einen Aufruhr panischer Leute, der immer weiter anwuchs.
Sie wandte sich um und für den Bruchteil einer Sekunde wurde alles um sie herum schwarz.
Der kühle, trockene Wind blies durch ihre Haare und sie blickte auf die wendische Steppe, die sich vor ihr ausbreitete, und auf das ramponierte Zelt nur wenige Meter von ihr entfernt. Sie wusste genau, was sich hier ereignet hatte. Sie ging auf das Zelt zu und befand sich nach nur einem Schritt am Zelteingang, genau vor der entstellten Leiche einer ihrer Schwestern. Sie wandte den Blick von dem kleinen Körper ab und konnte in der Ferne noch die Silhouette eines skurilen Wesens, scheinbar nur zur Hälfte Mensch und zur anderen Hälfte Schlange, wahrnehmen.
Einmal blinzeln, und mit einem Mal war der Lärm schreiender Menschen wieder zu hören und die Kreatur, die eben noch, mehr Schatten als Körper, am Horizont zu sehen war, befand sich nun deutlich sichtbar im Eingang von Eringas Haus –im Kampf mit Tarix und Shira.
Ein kraftvoller Schwung der mächtigen Pranke des Ungetüms schleuderte Tarix gegen den Türrahmen, wo sich der Körper des Wagenbauers unnatürlich verbog und er reglos liegen blieb.
Die Szenerie verschwamm vor Xanjas Augen, als sie plötzlich schwer atmend und schweißgebadet in ihrem Bett aufschreckte. Neben ihr lag Eringa, friedlich schlafend.
Da Xanja aufgrund des Traumes zu aufgebracht war, um weiterzuschlafen, lenkte sie sich mit etwas Hausarbeit und dem Zubereiten von Kuchen und Pasteten ab, bis langsam die Sonne aufging.

Als Ashling an diesem Morgen die Stube betrat, bekam er noch mit, wie sich Alasdair von jemandem verabschiedete, dann schnell ein paar seiner Sachen zusammenraffte und sich fluchend und schimpfend anschickte, zu gehen. Auf Ashlings Frage hin, was den alten Mann denn so aufrege, antwortete dieser, dass es ihn nun auch erwischt hätte und er deswegen viel zu viel zu tun hätte. Damit trat der Druide auf die Straße und riss die Tür hinter sich zu.
Der junge Barde wollte sich die Probleme des lüsternen Alten nicht zu sehr zu Herzen nehmen und kleidete sich seinerseits fertig an und begab sich dorthin, wo er seiner Arbeit nachgehen konnte: zur nächstbesten Taverne.
Auf dem Weg dorthin vernahm er hin und wieder etwas von einigen Einbrüchen, die in der letzten Zeit in der Stadt verübt worden, und, guter Barde, der er ist, (und womit er sich von den ganzen Straßenmusikanten die hier herumlungern unterscheidet) merkte sich die Informationen genau.

Shira stand mit den ersten Sonnenstrahlen auf, da sie, um körperlich fit zu bleiben, einen Lauf durch den nahegelegenen Wald unternehmen wollte –und bei dieser Gelegenheit auch gleich bei Úna vorbeisehen konnte. Unten lief sie noch kurz ihrem Vater über den Weg, der sehr in Eile schien und gerade dabei war, das Haus zu verlassen. Sie warfen sich gegenseitig eine knappe Begrüßung zu, Shira suchte sich einen Happen zu Essen und dann verließ auch sie das Haus und begab sich aus der Stadt hinaus.
Ihr kleiner Lauf wurde dadurch erschwert, dass es in den letzten Tagen ein wenig wärmer wurde und der viele Schnee sich mittlerweile in viel Matsch verwandelt hat.
Mit ein wenig Anstrengung gelang es der jungen Slayer aber letztendlich, bei Únas Haus anzukommen.
Die Hexe konnte in den letzten Nächten immer wieder einige nicht vertraute Geräusche hören, immer aber wenn sie hinaustrat und fragte, ob sich jemand in der Nähe befände, bekam sie keine Antwort, und auch die Bäume und Steine wollten ihr keine Auskunft geben.
So war es für sie auch keine Überraschung, als es an diesem Morgen an ihrer Tür klopfte. Sie entschied, das Klopfen zu ignorieren, woraufhinh sich nach einiger Zeit die Tür öffnete und Shira hereintrat. Und wie Úna nun einmal ist, machte sie auch keine Anstalten, sich etwas überzuziehen.
Sie bot Shira ein karges Mahl an, was diese auch mehr oder weniger annahm und nebenbei die Hexe dazu einlud, sich doch einmal wieder in der Stadt sehen zu lassen.
Als Úna aber die Tür öffnete und dabei war, ihre Behausung zu verlassen, erinnerte Shira sie an ihre offensichtliche Nacktheit. Úna verstand dies natürlich und griff sich eine Hand voll Schlamm, um diesen in ihrem Gesicht zu verteilen.
Resignierend seufzend -hatte es sowieso keinen Sinn- stapfte Shira Richtung Stadt.

Die Wachen am Stadttor standen auffallend stramm und blickten Krampfhaft geradeaus, einerseits wegen der entblößten und schlammverschmierten Hexe und andererseits wegen der Tochter eines Mitgliedes des Stadtrats.
In der Stadt liefen ihnen ob der frühen Stunde keine Leute über den Weg, was Shira sehr begrüßte. Nach einiger Zeit jedoch kamen die beiden an einer Gruppe Halbstraker vorbei, die sich sofort um Úna tummelten. Úna erfreute sich an der Gesellschaft der Jungen, Shira aber verscheuchte die Knaben und einer von ihnen warf „zum Abschied“ noch einen besonders matschigen Schneeball in Richtung der Slayer. Daraufhin machte Shira einen schnellen Satz auf den Jungen, der einen quietschigen Schrei herausließ, auf der Stelle kehrt machte und –halb rennend, halb schlitternd- das Weite suchte.
Úna hielt sich nicht mit Shira und den Jungen auf, sondern ging gelassen weiter. Shira konnte gerade noch sehen, wie Úna gerade in eine kleine Gasse einbog, nahm sich eine Hand voll Schnee, folgte der Hexe und warf ihr einen Schneeball mit auf den Hintern.
Die Hexe jedoch fand dies garnicht lustig, wandte sich zu Shira um, murmelte ein paar Worte und schon traf eine unsichtbare Kraft die Slayer und schleuderte sie gegen die nächste Hauswand. Was einen normalen Menschen reglos zu Boden geschickt hätte, ließ die Slayer nur einmal kurz durchschnaufen, bevor sie wieder aufsprang und auf Úna zuraste.
Úna für ihren Teil versuchte, der Slayer zu entkommen und eine Hetzjagd durch die Straßen Tarnaghs enbrannte. Shira bemühte sich, immer knapp hinter Úna zu bleiben und nutzte die Gelgenheit in Form eines großen Schneehaufens, um sich gegen Úna zu schmeißen und die Hexe somit zu Boden zu reißen.
Mit dem Kopf voran stürzte Úna in den Schneehügel und tat sich schwer daran, wieder auf die Beine zu kommen, sodass sich Shira erbarmte, ihr aufhalf und ihr ihren Mantel umlegte.
Und da die beiden sich, wie sie erkannten, nun in der Nähe eines Wirtshauses befanden, beschlossen sie, fürs Erste in dortigem einzukehren und sich ein wenig zu wärmen.

Ashling gab gerade eine seiner Geschichten zum Besten, als die Tür der Taverne geöffnet wurde, und zwei ihm vertraute Damen den Schankraum betraten. Galant stolzierte er zu Shira und Úna, begrüßte sie und wies sie zu seinem Tisch. Von dort aus orderte er rufenderweise beim Wirt drei Humpen Cervisia, dieser aber ignorierte den Barden einfach und säuberte weiter sein Geschirr.
Erst als Ashling sich zum Tresen bemühte, erfuhr er vom Wirt, dass ihm in der Nacht wohl jemand einen Teil seiner Vorräte, unter anderem auch eine große Menge an Cervisia, entwendete und wohl den Zapfhahn nicht mehr ordnungsgemäß abdrehte, da er an diesem Morgen fast in der Pfütze, die sich unter seinem Fass angesammelt hatte, ausgerutscht wäre.
Schockiert berichtete der Barde den Frauen an seinem Tisch davon und erwähnte dabei auch, dass dies, nach Allem was er in der letzten Zeit aufschnappen konnte, wohl nur ein Glied in einer größeren Verkettung von Einbrüchen sei.
Nachdem die drei eine Weile darüber nachdachten, wer wohl eine Taverne ausrauben wollte, kamen sie auf eine kleine Anzahl an Verdächtigen. Oberster ihrer Liste war der immertrunkene Druide Alasdair, der, wie Ashling anmerkte, auffälligerweise, seit er bei Ashling wohnt, nocht nie beim Trinken von Cervisia beobachtet werden konnte, was nur den Schluss zuließe, dass er heimlich des Nachts in den Tavernen der Stadt herumlungert und sich dort an den Fässern vergreift.
Die nächsten Verdächtigen waren die Mitglieder des Rates, ließ man doch sicherlich bei diversen Ratssitzungen ordentlich die Krügen klingen.

Zuerst begaben sich die Nachwuchs-Ermittler zum Markt, um dort Alasdair zu befragen. Dort bot sich ihnen ein seltsames Bild. Einige Stände waren garnicht erst aufgebaut worden, die dazugehörigen Besitzer aber schwirrten zwischen einigen Lagerschuppen hin und her.
Nach kurzer Zeit konnten die drei eine etwas ältere, beleibte Dame ausmachen, die Ashling als Alasdairs Arbeitgebrin kannte. Die Frau schien ziemlich gestresst zu sein und gab nur knappe Antworten. Auf die Frage hin, wo sich der Druide aufhalte, wies sie die drei zu einer Taverne, die auf dem Weg zum Hafen lag.
Dort angelangt, konnten sie Alasdair schnell ausfindig machen, saß er doch am Tresen direkt gegenüber vom Eingang. Ashling und Shira umstellten ihn, während Úna unter den Gästen scheinbar neue Freundschaften schloss.
Gerade heraus, wie nur Ashling dazu imstande ist, befragte der Barde den Druiden dazu, was er über den gemeinen Cervisia-Raub wüsste und wo er sich in der letzten Nacht aufhielt.
Alasdairs Aufmerksamkeit jedoch blieb bei Shira hängen; und seine Hand an ihrer Hüfte.
Sie löste mühelos seinen Griff und forderte ihn auf, ihren Fragen Antwort zu stehen.
Wirklich weiterhelfen konnte ihnen der Druide aber auch nicht –davon abgesehen, dass er erklärte, dass auch er den Einbrüchen zum Opfer fiel-, besonders ab dem Moment, als Úna sich von hinten an ihn anschmiegte und ihre Hände in seinen Schoß legte.

Da eine Fortsetzung des Verhörs also vergebene Mühe gewesen wäre, entschieden Shira und Ashling, als nächstes Tarix zu befragen, und so zogen die beiden mit Úna und somit auch Alasdair im Schlepptau zum Haus des Wagenbauers.
Als sie in der Nähe des Hauses ankamen, wurden sie eine dünnen Spur aus Bluttropfen gewahr, die aus einer Gasse heraus an Tarix’ Grundstück vorbei führte und noch einige Meter in Richtung Stadteingang verlief, um sich dann im Gassengewirr zu verlieren.
Bevor sie aber dem Mysterium um die Blutspur nachgehen wollten, beschlossen sie, zuerst noch mit Tarix zu sprechen.
Dieser war in seiner Werkstatt beschäftigt während Brogia das Haus besorgte.
Letztere öffnete auf ein Klopfen hin die Türe und ließ die bunte Truppe eintreten.
Tarix, angelockt durch freudiges Gebell von Rolv, begab sich auch zur Stube und schickte alle Gäste noch einmal vor die Tür, um sich den Schnee abzuklopfen.
Während Ashling versuchte, Tarix ein Geständnis bezüglich des Cervisia-Diebstahls zu entlocken und Alasdair laut scheppernd einige Krüge nach Wein oder Brand durchsuchte, um damit Úna zu etwas mehr Intimität anzustiften, versuchte Shira dem Wagenbauer knapp zu erklären, was sich wohl in den letzten Tagen in der Stadt zugetragen habe und was sie vor seinem Haus entdecken konnten.

Tarix wollte sich diese Blutspur selber genauer ansehen und so folgten er und Brogia Ashling nach draußen. Shira, Úna und Alasdair blieben im Haus, und da der Druide nach einiger Zeit feststellen musste, dass er hier weder Alkohol noch“engeren Kontakt“ mit Úna, welche nun mit einigen Staubkörnern sprach, bekommen würde, verabschiedete er sich von den beiden Frauen und begab sich zurück zum Markt, da er dort noch einiges an Inventur zu erledigen hatte.
Auch Shira hielt es für das Beste, sich nicht mehr allzulange im Haus des Wagenbauers aufzuhalten, und so nahm sie Úna bei der Hand und zerrte sie hinaus, mit dem Ziel, sie zu ihrer Behausung imWald zu bringen. Während sie die Straße entlang zum Stadteingang ging, versuchte sie, den Verlauf der Blutspur im Auge zu behalten, die immer unregelmäßiger wurde. Erst, als sie an der Palisade vorbeikam, konnte sie wieder einige rote Flecken im Schnee erkennen, die neben der Palisade her verliefen. Zuerst aber hatte Úna höhere Priorität –um die Sache mit dem Blut würde sich die Slayer später noch kümmern.
Bei Únas Hütte angekommen, brachte Shira die Hexe noch ins Bett –zum Einen, damit diese sich keine Erkältung einfängt und zum Anderen, um mit ihr noch ein paar angenehme Stunden zu verbringen.

In der Zwischenzeit verfolgte Tarix die Blutspur tiefer in die Stadt hinein. Er bog in eine der Gassen ein und folgte der Spur noch ein paar Meter, bis er vor einem kleinen Schuppen für Werkzeuge stand. Die Tür war eindeutig aufgebrochen worden und innen war alles durchwühlt und teilweise zu Boden gefallen.
Brogia beschnüffelte das Blut, konnte aber nichts ungewöhnliches daran feststellen.
Tarix entschied, dass er hier nicht sonderlich viel finden würde und begab sich zur Eingangstür des hierzugehörigen Hauses. Eine ältere, hagere Frau öffnete ihm, und nachdem sie ihn kurz musterte, hellte sich ihre Miene auf und mit einigen „Oh, Meister Tarix! Ich hab es doch gewusst“ und „Natürlich kümmert Ihr Euch um uns kleine Leute“ bat sie ihn herein.
Während Tarix von der Frau in Erfahrung bringen konnte, dass wohl eine Menge wertvolle Güter gestohlen wurden und ihr Mann ihm daraufhin erklärte, dass überhaupt nichts fehle, begab sich Ashling zum Hause Eringas um dort Xanjas Unterstützung anzufordern.

Am Haus des Zimmermanns angekommen überkam den Barden eine Flut an köstlichen Düften, hervorgebracht durch die unzähligen Backwerke, die Xanja die ganze Nacht über zubereitet hatte.
Nachdem er auf Xanjas freundliche Einladung, etwas von ihren Kuchen zu versuchen, hin seiner Zunge ein ungeahntes Erlebnis schenkte, bat er um ihre Hilfe im Fall der blutenden Cervisiadiebe, welche die Kriegerin ihm auch sofort zusprach, ihre Ausrüstung zusammensuchte und mit ihm zurück zum Tatort aufbrach.
Unterwegs unterbreitete ihr der Barde seine Theorien hinsichtlich des Tathergangs, was jedoch daran scheiterte, dass Xanja die blumige Sprache des Barden nur schwer verstand –ein Umstand, der ihr weniger zu schaffen machte als ihm.
 
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Bis Ashling und Xanja wieder bei dem aufgebrochenen Schuppen ankamen sind Tarix und Brogia wieder zu hause gewesen. Der Besitzer des Schuppens, der Ashling zuerst für den zurückgekehrten Einbrecher hielt, erklärte ihm, dass Meister Tarix sich der Sache annehme, vorerst jedoch noch einige Dinge aus seiner Werkstatt hätte holen müssen.
So begaben sich auch der Barde und die Kriegrin zu Tarix’ Haus, wo Ashling erneut angebrüllt wurde, er solle gefälligst den Schnee vor der Türe lassen.
Da sie jetzt fürs Erste keine weiteren Anhaltspunkte für die Fortsetzung ihrer Ermittlungen hatten, entschieden sie, erst einmal auf Shira zu warten –vielleicht konnte sie ja noch etwas in Erfahrung bringen.
Ashling dagegen wollte die Zeit nutzen, sich noch ein wenig in der Stadt umzuhören.

Es war einige Zeit nach Mittag, als Shira wieder bei Tarnagh ankam. Mittlerweile hatte es zu schneien angefangen, sodass sie schon etwas genauer hinsehen musste, um die Blutspur noch zu erkennen. Sie konnte den einzelnen Blutflecken noch einige Meter an der Palisade entlang folgen bis sie an einer größeren Blutansammlung angelangte, von der aus die Spur unregelmäßig in Richtung des Waldes verlief.
Da die Slayer aber auf keinen Fall alleine der mysteriösen Spur folgen wollte, begab sie sich zu Tarix um dort Report abzugeben.
Ashling traf kurze Zeit nach Shira bei Tarix ein und berichtete über jenes, was er in Erfahrung bringen konnte. So gab seit einigen Tagen scheinbar wahllos in der gesamten Stadt Einbrüche, bei denen aber meistens nur einige Vorräte und Alkohol sowie einiges an Kleidung und Decken gestohlen wurde. Nur in Einzelfällen kammen auch Wertgegenstände wie Schmuck abhanden. Nach Berichten einiger Einbruchsopfer könnte eine kleine Armee mit den gestohlenen Gütern versorgt werden, mit einem Abwägen hinsichtlich der Glaubhaftigkeit mancher Aussagen kam Ashling zu dem Entschluss, dass die Güter für ungefähr 15-20 Mann ausreichen sollten.

Nachdem alle Reporte angehört wurden, begaben sich die Helden wieder aus der Stadt hinaus, um der Spur in den Wald zu folgen. Brogia roch noch einmal an der kleinen Blutlache und kam zu dem Entschluss, dass es sich bei dem offensichtlich Verletzten wohl um einen Menschen handle.
Etwas mehr als eine Stunde marschierte die Gruppe ziemlich geradeaus in den Wald hinein, bis sich sich einer kleinen Lichtung näherten. Dort konnten sie außer einem besudelten, feuchten Mantel nichts weiter sehen, zumal nun auch wieder seit ein paar Stunden Neuschnee gefallen ist. Auch von der Spur war weit und breit nichts mehr zu sehen.
Xanja und Tarix sahen sich den Mantel genauer an. Er schien wie für einen duchschnittlich großen Mann gemacht, hatte einen einfachen Schnitt und der rechte Ärmel war innen wie außen blutdurchtränkt. Bei genauerem Mustern konnte Tarix außerdem noch feststellen, dass sich auch am unteren Saum des Mantels Blut befand, hier aber nur außen. Scheinbar hat sich der verletzte, als er erkannte, dass er eine Spur hinterlässt, den Mantel um den Arm gewickelt.

Brogia versuchte mit Hilfe des Mantels die Fährte des Verletzten aufzunehmen, was ihr auch gelang, doch nach etwa einen halben Stunde war auch diese langsam verflogen. Eher zufällig schlugen die Helden einen Weg ein, nur um nach einiger Zeit festzustellen, dass sie sich wieder Tarnagh näherten.
Da es langsam dunkel wurde, beschlossen die Helden, die Verfolgung der Räuber für diesen Tag ruhen zu lassen und lieber in der Stadt zu patrouillieren.

Shira übernahm das Hafenviertel, Tarix hielt sich im Stadtzentrum auf und Xanja überwachte zusammen mit Ashling und Brogia den Stadtrand.
Während die Kriegerin, die Sklavin und der Barde ihre Runden drehten, erspähten sie am Zaun von Tarix’ Grundstück eine Gestalt. Sobald diese aber über den Zaun geklettert war, ertönte lautes Gebell und Rumo und Rolv stürzten auf den Eindringling zu.
Brogia rannte zu den Hunden und gebot ihnen Einhalt, während Ashling sich um die Gestalt –offensichtlich ein Mann- warf und Shira diesen am Kragen packte.

Der Mann schrie etwas in einer rauen, harten Sprache, die Ashling und Brogia nicht verstehen konnten, Xanja aber antwortete dem Mann in der gleichen Sprache.
Als Xanja dann in ruhigem, aber auf irgendeine Weise auch herrischem Ton auf den Mann einredete, riss dieser sich los, machte einen Satz zur Seite und versuchte über den Zaun zurückzuklettern. Dabei fiel auf, dass er es vermied, sich mit dem rechten Arm aufzustützen.

Brogia schlatete schnell, rief „Fasst“ und Rumo und Rolv stürzten sich auf den Mann –einer der Hunde in sein Bein verbissen, der andere seine Krallen über die Brust des Mannes reißend. Die Sklavin ließ die Hunde den Mann jedoch nicht vollkommen zerfleischen, sondern pfiff sie nach kurzer Zeit wieder zurück, Xanja dagegen ließ einen gählenden Schrei heraus.
Zusammen mit Brogia zog sie dann den übel zugerichteten Mann in Richtung des Hauses, während sie ihren leicht verwirrten Gefährten erklärte, dass dieser Mann wohl auch ihrem Volke angehöre und sie ihm angedroht hat, den Hausherren zu alarmieren, zeige er sich nicht kooperativ.
Und als hätte er bemerkt, dass über ihn gesprochen wurde, bog Tarix auch schon um die Ecke und konnte noch sehen, wie ein paar Leute etwas in sein Haus zerrten. An seinem Heim angekommen, wies er Ashling an, Shira zu holen und besorgte sich dann etwas Seil, um den Eindringling zu fesseln. Brogia kümmerte sich um die Verletzungen, die ihm von den beiden hunden zugefügt wurden und warf auch einen Blick an seinen rechten Arm, um den ein bräunlich-gelblicher Verband gewickelt war. Unter dem Verband befand sich eine unansehnliche Wunde, bestehend aus herausgerissenem Fleisch und einem Knochenbruch.
Xanja fragte den Mann in ihrem Dialekt, woher er diese Wunde hätte und nach einigem Zögern entgegnete er, dass dies ein wildes Tier, angerichtet hätte. Auch beteuerte er ihr immer wieder, dass er nie jemandem Schaden wollte, sondern nur etwas zu Essen und warma Kleidung für seine Familie bräuchte. Jedoch wollte er nicht preisgeben, wo genau sich seine Familie befände, sondern sagte nur nach einigen bohrenden Fragen, dass sie im Wald auf ihn warten würden.

Unterdessen fand Ashling Shira am Hafen und erzählte ihr, was vorgefallen sei. Sie begab sich sofort mit ihm zum Haus des Wagenbauers. Als sie jedoch an Eringas Haus vorbeikamen, erspähte Shira einen Mann, der scheinbar gerade aus Eringas Werkstatt kam. Der Mann verhielt sich in keinster Weise auffällig und wirkte auch nicht wie mit Diebesgut beladen, aber alleine die Tatsache, dass er zu so später Stunde noch gelassen in der Ortschaft herumwanderte, machte ihn für die Slayer verdächtig. Unter dem Vorwand, noch etwas holen zu müssen, schickte sie Ashling schon einmal voraus und nahm ihrerseits die Verfolgung des Mannes auf.
Sie folgte ihm bis zu dem Stadteingang, an dem sie auch schon die Blutspur gesehen hatte. Der Mann verließ die Stadt, ohne von den Wachen aufgehalten zu werden, ja, grüßte sie sogar noch freundlich und wandte sich dann nach rechts um und ging den Palisadenzaun entlang.
Shira aber zog sich in eine dunkle Ecke zurück und nahm sich vor, dort zu warten, bis der Mann zurückkehrt.

Tarix wurde langsam ein klein wenig unruhig. Mittlerweile waren gut 30 Minuten vergangen, nachdem Ashling zurückgekehrt war und so machte sich der Wagenbauer auf, selbst nach Shira zu sehen.
Brogia kümmerte sich um den Haushalt, Ashling legte sich ein wenig ins Stroh, was ihm auch recht schnell tiefen Schlaf bescherte und Xanja versuchte weiter, etwas aus ihrem Gefangenen herauszubekommen. Jedoch erzählte der Mann, dessen Name Matej war, nicht sonderlich viel mehr als das, was er schon zu Anfang gesagt hatte -er und seine drei Freunde seien mit einer Karawane hier in der Nähe unterwegs gewesen und wurden von Räubern überfallen. Da ihnen alles an Geld und Gütern genommen wurde, haben sie in der Stadt Vorräte, Kleidung und Decken geklaut; aber nur, um überleben zu können und nicht aus Habgier.
Zwar glaubte die Kriegerin dem Mann seine Geschichte nicht, jedoch war sie es langsam müde, ihn immer und immer wieder das Gleiche zu fragen.

Tarix konnte nach einiger Zeit Shira in der Nähe des Stadteingangs entdecken und fragte sie, was sie dort so lange aufhalte. Sie berichtete ihm von dem vermeindlichen Einbrecher bei Eringas Haus und dass sie hier auf dessen Rückkehr wartete und Tarix erzählte ihr von dem Gefangenen, der sich derzeit in seinem Haus aufhielt.
Die beiden begaben sich zurück zu des Wagenbauers Heimstatt, wo Tarix dem Gefangenen einen Strick um den Hals legte, dessen anderes Ende er um seinen Arm wickelte und Xanja die Drohung übersetzen ließ, dass er den Strick an den nächsten Ast knüpfen würde, würde der Gefangene versuchen, ihn auszutricksen.
Leichenblass versicherte Matej, dass er gehorchen wird, wie man es von ihm verlangt und führte langsam die Helden aus der Stadt hinaus.
Die Wache am Eingang machte erst Anstalten, sich der Gruppe in den Weg zu stellen, als sie jedoch erkannte, dass es sich bei den Leuten unter Anderem um Ratsmitglied Tarix und um Shira handelte, blickte sie auffällig unauffällig in eine andere Richtung.

Matej führte die Gruppe einige Zeit lang einen ihnen bekannten Weg in den Wald, bis sie alle an einer ihnen genauso bekannten Lichtung zum Stehen kamen.
Mit leichtem Bedrücken in der Stimme meinte Matej nur, dass „sie“ wohl weitergezogen sind und ihn einfach zurückgelassen haben.
Natürlich schenkte ihm keiner der Helden Glauben, Tarix zog sogar kräftig an dem Strick und ließ Xanja noch einmal die Warnung von vorher wiederholen.
Mit hängendem Kopf führte Matej sie also weiter, zuerst in die Richtung, die auch Brogia einige Stunden zuvor ansteuerte, nur dass Matej sie oftmals recht wahllos im Kreis führte, und dann später tiefer in den Wald hinein.
Nach einiger Zeit konnten die Helden in einiger Entfernung den Schein eines Feuers und den Geruch von Rauch ausmachen.
Tarix warf den Strick über einen Ast, zog ihn straff und band ihn fest, sodass Matej nun krampfhaft steifstehen musste, um sich nicht selbst zu erdrosseln.
Ashling wurde sodann angewiesen, den Gefangenen zu bewachen und Shira, Xanja, Tarix und Brogia näherten sich dem Lagerfeuer –so, dass sie es einkreisten.
Als Tarix nur noch wenige Meter von dem Lager entfernt war, trat er auf einen Ast, der mit einem lauten Knacken nachgab.
Die Stimmen, die kurz vorher noch nahe des Feuers zu hören waren, verstummten kurz, und dann sprach eine tiefe Männerstimme in der gleichen Sprache, die auch Matej und Xanja verwenden, etwas in fragendem Ton, von dem Tarix nur ein Wort verstand: „Matej“
Xanja, die nahe genug war, um dies auch zuhören verstand, dass der Mann scheinbar Matej fragte, warum dieser so lange auf sich warten ließ.
Tarix dagegen antwortete nicht sondern schritt weiter auf das Lager zu.
Als er aus dem Schutz der Büsche und Bäume hervortrat, konnte er den Mann sehen, der soeben gesprochen hatte und dessen Miene sich nun für einen kurzen Moment verfinsterte und dann zu einem selbstsicheren Lächeln wurde.
Als Tarix seinen Blick über das Lager schweifen ließ, konnte er noch eine Frau, die einen abgetragenen, einfachen Mantel trug, und einen in Decken eingewickelten und scheinbar schlafenden Mann sehen. Außerdem lagen überall verstreut Decken, Kleidung und Nahrungsmittel sowie einige pralle Schläuche.
Als der Wagenbauer nur stumm das Lager musterte, sprach ihn der Mann direkt an, und Tarix war recht überrascht darüber, dass er die Worte verstand. Der Mann sprach in akzentfreiem keltisch und wollte wissen, was der Fremde hier zu suchen hat.
Tarix erwiderte, dass er der Einbruchswelle in Tarnagh nachginge und fragte den Mann, ob er denn etwas darüber wissen würde.
Das Gesicht des Mannes verzog sich zu einer grimmigen Fratze als er Tarix anfauchte, er solle sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern.
Auch Tarix ließ nun alle Gelassenheit von sich abgleiten, machte einen großen Schritt auf seinen Gegenüber zu und sagte ihm mit kräftiger Stimme, dass die hier herumliegenden Güter große Ähnlichkeit mit denen aus Tarnagh hätten, und dass, sollten die hier Anwesenden unschuldig sein, sie ja wohl kein Problem damit haben dürften, würde man das Diebesgut zurück in die Stadt bringen.
Der Mann schien zuerst beeindruckt von Tarix’ Statur und seinem Tonfall, fing sich jedoch schnell wieder und gab dem Wagenbauer mit einer wegwerfenden Geste zu verstehen, dass er sich einfach nehmen soll, weswegen er hier ist und dann wieder verschwinden soll.

Tarix aber blieb vor dem Mann stehen. Stattdessen begab sich Brogia zu den Nahrungsmitteln und versuchte, alles möglichst praktisch zusammenzupacken.
Dabei konnte sie einen Blick auf die Frau und den Schlafenden werfen. Die Frau war blass und ausgemergelt und dem Mann rann der Schweiß von der Stirn –scheinbar hatte er hohes Fieber.
Auch Xanja, die es leid war, sich zu verstecken, betrat den Lagerplatz um Brogia zu helfen. Die Frau stieß daraufhin einen schwachen Schrei in Richtung des Mannes bei Tarix aus, bei dem es sich wohl um den Namen des Mannes hielt: Raik.

Raik wandte sich von Tarix ab, fixierte Xanja und brüllte in gebrochenem slawisch, dass sie von da verschwinden solle. Tarix, der die Worte nicht verstand, packte Raik am Kragen und hob ihn vom Boden weg.
Für einen kurzen Moment schien Raik geschockt, doch dann fletschte er die Zähne, zog ein Messer und rammte es dem Wagenbauer tief in die Seite.
Shira, die dies mitbekam, gab ihre Deckung auf, rannte auf die beiden zu und schlug gegen Raiks Arm, sodass er seine Waffe freigab. Auf der anderen Seite des Lagers packte sich Xanja die Frau, bedrohte sie mit ihrem Schwert und forderte Raik auf, sich zu ergeben.
Tarix seinerseits holte einmal kräftig mit seinem Hammer aus und traf Raik in die Magengegend. Dieser schaffte es trotz der Schmerzen, sich loszureißen und rannte schreiend auf Xanja zu.
Brogia erkannte die Gefahr sofort, nahm ihre Wolfsgestalt an und schaffte es, Raik abzufangen und mit ihrer riesigen Pranke emporzuheben, bevor er Xanja erreichte. Shira, die sofort die Verfolgung aufgenommen hatte, trat Raik mit aller Kraft in den Rücken, was dazu führte, dass er sich noch einmal kurz aufbäumte und dann in Brogias Griff schlaff hängen blieb.
Auch Tarix stürmte hinter seinem Angreifer her, schwang seinen Hammer noch einmal und verwandelte den Hinterkopf des Mannes in ein unansehnliches Trümmerfeld.

Die Frau steigerte sich nun in eine Sinfonie aus Schreien hinein und der bis gerade eben noch schlafende Mann richtete sich auf, riss seine Augen weit auf und schlug die schreiende Frau mit einer solchen Kraft, dass sie aus Xanjas Griff gerissen und noch etwa zwei Meter weit geschleudert wurde.
Xanja und Shira versuchten den offensichtlich verrückt gewordenen Mann zu fixieren –nicht ohne dabei auf ihn einzuschlagen- und Tarix warf einen genauen Blick auf ihn. Dabei konnte er neben der starken menschlichen Präsenz auch eine Dämonische und ein wenig Magie feststellen.
Brogia stürzte dann auf den Mann, dessen Muskeln unheilsschwanger pumpten und sich scheinbar vergrößerten, zu und rammte ihre Klaue mitten durch seine Brust.
Dem Mann entwich daraufhin ein unmenschlicher, schriller Schrei, bevor er zusammensackte.
Der Geruch von Schwefel lag in der Luft und die Helden beschlossen, dass es wohl besser sei, den Leichnahm auseinanderzunehmen und zu verbrennen.
Xanja schickte sich an, der Frau aufzuhelfen, nur um festzustellen, dass diese ohnmächtg war.
Zusammen mit Brogia brachte sie diese zu Ashling und dem noch immer „gefesselten“ Matej.
Als Ashling der Wolfsgestalt von Brogia gewahr wurde, sank er sofort in Ohnmacht, was den restlichen Abenteurern nur recht war, mussten sie ihm so weniger Erklärungen abgeben.

Desweiteren stolperte Xanja noch über einige Schriften, welche zum Teil in ihrer Sprache verfasst waren. Darin stand einiges über ein Ritual, um einen geflügelten Dämonen namens Koshchei zu rufen. Hierzu mussten einige Opfer dargebracht sowie ein Wirt mit Tränken und Tinkturen auf die Beschwörung vorbereitet werden. Unter den Schriften befanden sich auch einige Seiten, die ein Gegenritual zu dieser Beschwörung beschrieben.
Da es nie schaden kann, über okkultes Wissen zu verfügen, steckten die Helden die Schriften ein –könnten später Antigonos und Alasdair darüber brüten, wenn sie Lust hätten.

Nachdem die Frau langsam wieder aus ihrer Ohnmacht erwachte und Matej von seiner Fessel erlöst wurde, drohte Tarix den beiden noch damit, dass, wenn sie noch einmal stehlen oder sich mit Magie und Dämonen einlassen, so würden ihnen die Augen herausfallen –und die beiden hatten das ungute Gefühl, dass sich diese Drohung wirklich bewahrheiten würde.

Nachdem Brogia wieder ihre menschliche Gestalt angenommen hatte, Ashling aus seiner Ohnmacht erwachte und alle die gestohlenen Güter so gut wie möglich zusammengerafft hatten, begaben sich alle wieder zurück nach Tarnagh.
Xanja weckte zuhause Eringa, um ihm zu berichten, dass sie die Räuberbande gestellt hätte und Tarix lieferte die beiden Gefangenen bei der Wache ab.
 
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