Ryloth

- Lieutenant Lance Dreyf, Offizier der imperialen Garnison auf Ryloth –

[Äußerer Rand, Gaulus-Sektor, Ryloth-System, Ryloth, Kala’uun, imperiale Sicherheitspatrouille Aurek-16, Swift Assault 5 Hoverscout „Dorn-5“]- Lieutenant Lance Dreyf, 5 Soldaten

Mit gemächlicher Geschwindigkeit schob sich der Swift Assualt 5 Hoverscout durch den Verkehr Kala’uuns, während die im hinteren Bereich des Fahrzeugs montierte Laserkanone in periodischen Abständen umherschwenkte, ohne dabei wirklich ein Ziel zu finden oder auch nur zu suchen. Es war – wie so vieles an den imperialen Bemühungen auf Ryloth – reine Symbolik und vielleicht ein wenig Langeweile, die einen der Kanoniere an Bord des Hoverscouts zu dieser kleinen Übung veranlasste.

Aufgrund seiner isolierten Lage im Vergleich zum Rest des Imperiums – man konnte fast schon von einer Exklave sprechen – und seiner zweifelhaften wirtschaftlichen Bedeutung war die imperiale Garnison des Planeten nicht unbedingt mit übermäßig viel Personal gesegnet, was auch damit zusammenhängen mochte, dass der kürzlich geschlossene Vertrag von Umbara den Planeten vor Übergriffen der benachbarten Republik schützte, zumindest aus imperialer Sicht. Doch während die Soldaten seiner Majestät nicht zum Kampf gegen den Erzfeind gebraucht wurden, oblag ihnen dennoch, die Innere Sicherheit des Planeten zu gewährleisten – und darin lag das eigentliche Problem. Ryloth als Sündenpfuhl zu bezeichnen war noch eine schmeichelhafte Betitelung gewesen und obwohl das Gerücht ging, dass der örtliche Gouverneur sich mit den schlimmsten Formen des organisierten Verbrechens vor Ort „arrangiert“ hatte, blieb immer noch genug übrig, um die gesamte Garnison in Atem zu halten. Die Twi’leks waren nicht verlässlich – abgesehen vielleicht von jenen, die sich tatsächlich freiwillig zum Dienst in der imperialen Armee verpflichtet hatten oder dazu gepresst worden waren und auch diese nur mit Abstrichen, sodass das Personal der Garnison bei der Bemühung, sämtliche Polizeiaufgaben insbesondere in den Ballungsgebieten des Planeten zu übernehmen, hoffnungslos überlastet war.

Lieutenant Lance Dreyf warf einen Blick in das Passagierabteil des Hoverscouts und seufzte leise. Diese personelle Belastung äußerste sich auch in der Besatzung seiner Patrouille. Üblicherweise fasste ein Swift Assault 5 zusätzlich zu 6 Soldaten einen Fahrer und drei Kanoniere, einen für den Laserturm, einen für die schwere Blasterkanone und einen für den Raketenwerfer. Da jedoch das Personal fehlte, mussten die Soldaten selbst die Kanonen übernehmen – und an Dreyf selbst war die Aufgabe hängen geblieben, das Fahrzeug zu steuern.

„Zentrale an Einheit Aurek-16, bitte kommen.“

Mit einer lässigen Handbewegung schnippte Dreyf den Schalter praktisch bei Seite, der die Verbindung bestätigte.

„Zentrale, hier Aurek-16. Auf Empfang.“

„Aurek-16, in Ihrem Quadranten wurden Schüsse gemeldet. Erbitten Überprüfung. Ungefähre Koordinaten werden jetzt übermittelt.“

Für einen Moment gestattete sich der Lieutenant, seine Augen zu schließen. Dabei hatte der Tag so ruhig angefangen…

„Bestätigt, Zentrale. Weitere Informationen?“

„Negativ. Bitte überprüfen. Ende.“

Mit einem missgelaunten Grunzen beschleunigte Dreyf den Hoverscout und aktivierte zeitgleich dessen Sirene, was den übrigen Verkehr um sie herum in Windeseile panisch ausscheren ließ. Die Zivilbevölkerung von Kala’uun wusste mittlerweile, dass die imperialen Besatzer zumindest nicht zimperlich waren, wenn es um die Wahrung ihrer Interessen ging, und die drei Geschützturme des Hoverscouts dürften ihr übriges tun…

Wenigstens lag ihr Ziel nicht noch tiefer in den Eingeweiden der sich in das Lonely Five-Gebirge hineinfressenden Stadt…

Kurz vor Erreichen der Koordinaten deaktivierte Dreyf die Sirenen des Hoverscouts – ein Teil von ihm war immer noch motiviert genug, etwaige kriminelle auf frischer Tat zu ertappen – und verlangsamte ihre Geschwindigkeit, ehe sie die letzte Kurve umrundeten. Auffällig schien auf den ersten Blick nichts – im Umkreis befanden sich wenig bemerkenswerte Häuser, vor einem war ein Gleiter abgestellt. Mit einem Handgriff deaktivierte Dreyf die Triebwerke des Hoverscouts, dessen martialisches Aussehen in dieser relativen Idylle wie ein Fremdkörper wirkte. Nun, mit dem Imperium an sich war es auf Ryloth schließlich ähnlich.

„Corporal, Sie bleiben dran“, instruierte er den Schützen an der schweren Blasterkanone und bedeutete den übrigen vier Soldaten, mit ihm auszusteigen, nachdem er den korrekten Sitz seiner Panzerweste und seines Helmes überprüft hatte. Kurz, nachdem er sich aus dem Cockpit geschwungen hatte, warf er einen kurzen Blick auf das Haus und den abgestellten Gleiter, bevor er nach seinem Comlink griff.

„Zentrale, hier Aurek-16. Sind vor Ort. Alles ruhig. Nehmen genauere Untersuchung vor.“

„Das ist bestätigt, Aurek-16.“

Dreyf bedeutete seinen Männern, ihre Waffen bereitzumachen, und tastete selbst nach seiner BlasTech DH-17. Auf Ryloth konnte man nicht vorsichtig genug sein, zumindest als Mensch in der Uniform des Imperiums.

„Ist jemand hier? Uns wurden Schüsse gemeldet“, rief er aufs Geratewohl.

„Im Namen des Imperators, antworten Sie!“

Wenn sich freilich im Inneren des Gebäudes nur noch Leichen befanden, konnte auch niemand mehr antworten… Dreyf hatte plötzlich ein ungutes Gefühl bei der Sache.

[Äußerer Rand, Gaulus-Sektor, Ryloth-System, Ryloth, Kala’uun, Stadtdtrand, vor verdächtigem Gebäude, imperiale Sicherheitspatrouille Aurek-16]- Lieutenant Lance Dreyf, 5 Soldaten, (Sane Kath)
 
Ryloth, Kala`uun, in der Nähe von Yui`s Elternhaus mit den Leichen der Eltern: Zoey und Yui


Die Antwort fiel so aus, wie erwartet. Sie sprangen umgehend zurück in den Gleiter, eine Sicherheitspatrouille fuhr mit Sirene an ihnen vorbei und sie düsten zurück zum Elternhaus. Zoey konnte sich kaum konzentrieren, denn sie dachte darüber nach, dass alles hätte anders verlaufen können, wenn die Mutter nicht so ablehnend und abweisend gewesen wäre! Der Vater Ovir konnte einem richtig leid tun, doch er hatte dann Partei für seine Frau ergriffen und sich auf ihre Seite gestellt und ihnen die Tür gewiesen! Doch er hatte sich für Yui eingesetzt gehabt! Sein Tod schmerzte Zoey am meisten. Musste sie ihre Eltern gleich töten? Typisch Yui! Sie fröstelte! Konnte sie Yui überhaupt mit zu ihren Eltern nach Naboo nehmen? Würde sie ihre Eltern am Ende auch töten?

Als sie am Haus der Eltern ankamen, traute Zoey ihren Augen kaum. Fahrzeuge vorm Haus der Eltern! Eins der Imperialen und das von Fattson! Das Fahrzeug mit der lauten Sirene! Zoey blieb das Herz einen Augenblick vor Schreck stehen.

“Er hat uns angezeigt, dieser verfluchte Detektiv! So ein Dreckskerl!”

Zoey fuhr einfach weiter. Sie fuhr am Haus der Eltern, der toten Eltern, denn vermutlich war der Vater nun auch längst am Gift verstorben, vorbei und hielt in einer Seitengasse hinterm Haus. Sie konnte nicht anders und stieg neugieriger Weise aus. Natürlich war dies absolut unklug, aber in dieser Situationen, dieser haarsträubenden Angelegenheit, konnte Zoey gerade keinen klugen Gedanken fassen! Man hatte sie praktisch erwischt! Die imperialen Sicherheitskräfte standen vorm Haus! Die Archäologin stand so zu sagen, neben sich. Sie zitterte am ganzen Leib und ihre Hände waren eiskalt. Sie wusste, sie hatte in dem Flur erbrochen und sicherlich beim Haareraufen auch ein oder das andere Haar verloren und natürlich waren ihre Fingerabdrücke sicherlich am Türknauf und so. Sie war kein Gewohnheits-Verbrecher und konnte mit dem Ausgang der Familienzusammenführung ja auch nicht unbedingt rechnen und verdaut hatte sie diesen mörderischen Ausgang eigentlich auch noch nicht! Ansonsten hätte sie es vermieden ihre Spuren so zu hinterlassen. Ok, mit der Ablehnung seitens der Eltern hätte sie vielleicht rechnen können, aber nicht, dass Yui ihre Eltern umbringen würde! Allerdings war es angesichts der Tatsache, dass sie ein Killerdroide war, naiv von ihr gewesen,. dies nicht in Betracht zu ziehen. Dennoch war eigentlich jetzt ihr Plan gewesen, die Eltern beiseite zu schaffen. Und, sie hatte vor, das Blut und alles Andere gründlich weg zu putzen. Und, nun?

Sie lief durch den Garten hinterm Haus ans Küchenfenster heran. Und, schaute durch die Scheibe hinein. Hatten sie die Leichen schon entdeckt? Waren sie schon drinnen? Würde man es schaffen, noch schnell etwas zu beseitigen? Sie sah sich vor ihrem geistigen Auge das zähe klebrige Blut vom Boden wegwischen. Was sollte sie so schnell dafür nehmen? Ihr würde kaum Zeit bleiben, einen geeigneten Lappen dafür zu finden, oder?

Das Küchenfenster war niedrig und halb geöffnet! Zoey sprang ohne lange nachzudenken hoch, stützte sich auf, drückte das angelehnte Fenster auf und schwang ihre Beine samt High Heels übers Fensterbord. Sie kletterte ungelenk durchs Küchenfenster in die Küche hinein und bekam einen Schreck! Im Flur stand schon jemand! Tja, die Täter, obwohl Zoey eher nur Mittäter oder Zeuge war, wie man es sehen wollte, kamen immer zum Tatort zurück, sagte man. War das bereits einer der Imperialen? Beim zweiten Blick sah sie Sane! Sane?! Sane! Zoey war erleichtert ihn zu sehen. Aber, was wollte er hier? Zum Fragen blieb keine Zeit. Und schon hörte sie von draußen die Imperialen rufen. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust! Sie stürzte zu ihm, ergriff ihn an beiden Armen, sah ihn eindringlich flehend an und flüsterte hektisch:

Sane, bitte, halte sie etwas auf! Fünf Minuten! Ich erkläre dir später alles!”

Zoey stellte sich so, dass sie niemand sehen konnte und gab auch Yui ein Zeichen, sich nicht sehen zu lassen.

“Lass die Leichen verschwinden! Sofort!”,

zischte sie dem Droidenmädchen zu. Yui, als Roboter konnte einiges tragen! Ohne Leichen, kein Verbrechen!

“Schnell! In den Müllschlucker, vielleicht?”

Zoey riss die Küchenübergardine hektisch und dennoch so leise wie möglich hinunter, musste schnell einen Blumentopf mit der anderen Hand auffangen, der im Begriff war, herunter zu fallen, suchte dann in der Unterspüle nach einem Eimer, fand erst nur eine große Schüssel, machte schnell Wasser hinein, fiel auf die Knie und wischte eilig zuerst ihr Erbrochenes weg. Der feuchte Boden würde wohl schnell trocknen. Es war eine Hitze heute! Beim Blut war es schon schwieriger! Es war halb angetrocknet, widerlich, klebrig und so verdammt rot! Zoey wischte auf den Knien mit beiden Händen hin und her und verrieb nur alles. Das Wasser im Eimer wurde immer rötlicher! Wieder wischte sie Bahn für Bahn, hin und her und es zog sich und war schwer in der Eile weg zu bekommen. Zoey`s Magen rebellierte und sie bemühte sich , nicht so tief ein zu atmen, wie sie es bei der aufkommenden Übelkeit vielleicht besser hätte tun sollen, doch der Geruch des Blutes verursachte erst recht einen Brechreiz. Sie schmierte danach auch ihre Hände am Lappen oder besser gesagt am benutzten Vorhang, ab. Mit dem Handrücken fuhr sie sich fix und fertig über ihre Stirn! Hektisch stand sie auf, lief zum Fenster, reichte Yui den vollen Blut getränkten Eimer mit Wischwasser und Mega-Lappen hinaus, denn sie wusste nicht wohin mit dem vollen Eimer. Die Zeit wurde schließlich knapp! Sie kletterte total verschwitzt wieder zum Fenster hinaus und ließ sich von Yui helfen. Den Eimer überließ sie ihr. Leise zischte sie ihr zu:

“Versuche ihn nicht überschwappen zu lassen! Zurück zum Gleiter! Verwisch` bitte mit deinem Skorpionschwanz unsere Fußabdrücke hier im Garten hinterm Haus! Ich hinterlasse sogar Löcher mit meinen High Heels! Und lauf!”

Zoey rannte wie wild zum Gleiter zurück und fragte sich, wo sie das Wischwasser hinkippen sollten?! Nur im Haus wollte sie weder ein Waschbecken einsauen, noch Geräusche durch eine laute Toilettenspülung verursachen! Sie schwang sich in den Gleiter hinein und überließ diesmal geistesgegenwärtig Yui die Fahrerseite. Sie fühlte sich erledigt! Niemals hätte sie gedacht, dass sie mal Leichen beseitigen würde, doch sie wollte keinen Stress. Irgendwie wollte sie auch Yui beschützen, auch wenn sie innerlich wütend auf sie war. Musste sie ihre Eltern gleich umbringen?! Sie merkte, dass sie vor Anstrengung, Hektik und Aufregung zitterte. Sie richtete mit den Händen ihr Haar, schob ihre Kappe zurecht, die etwas schief saß und zog ihren Rock glatt. Sie hatte das Gefühl, sie roch nach Blut.

“Ab, in die Große Bibliothek! Gib Gas!”

Sie müsste dort unbedingt sofort eine Nasszelle aufsuchen. Zoey griff in ihre Handtasche und ihre Finger suchten ihr Parfüm mit dem Duft der Milla-Blumen, der wirklich betörend war. Eine Blume, die auf ihrem Heimatplaneten wuchs. Dieser Duft sollte den Blutgeruch von ihr überdecken oder beseitigen und sie wollte ihn auch aus ihrer Nase bekommen. Sie würde, wenn sie dort ankämen, Sane sofort eine Nachricht schreiben, dass sie in der Bibliothek sei.


Ryloth, Kala`uun, Seitenstraße hinter Yui`s Elternhaus im Gleiter: Zoey und Yui, vorm Haus: Imperial. Sicherheitspatrouille und Sane
 
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Ryloth/ Kala'uun/ Yui's Elternhaus/ Sane/ bei den Leichen der Eltern

Wie sollte er nun weitermachen? Die Spur, der er seit seiner Ankunft auf Ryloth gefolgt war, war im wahrsten Sinne des Wortes kalt. Der Detektiv, der mit Zoey zusammengearbeitet hat lag mit einer schweren Schussverletzung im Krankenhaus und die angeblichen Eltern des Droiden waren beide tot. Eine Nachricht an die Archäologin zu senden kam für ihn nach wie vor nicht in Frage. Er wollte es den Kopfgeldjägern nicht zu einfach machen und sein Standort Preis geben. Die letzte Möglichkeit würde sich dann doch von selbst ergeben: Zoeys Veranstaltung für ihr Buch. Doch bis dahin würde noch Zeit vergehen. Genug Zeit für den Killerdroiden, weitere Zivilisten umzunieten und genug Zeit für die Kopfgeldjäger, das gleiche mit Zoey zu tun. Den Droiden Yui konnten sie von ihm aus haben. Dann hätte der Soldat ein Problem weniger, um das er sich Sorgen machen musste.

Doch nun hatte er ein ganz anderes Problem. Sollte er die Sauerei hier beseitigen, um Zoey zu beschützen? Wenn ja, wie? Es wäre ein leichtes, die Wohnung anzuzünden. Allerdings würde das für Aufsehen sorgen. Diese Aufmerksamkeit konnte er sich nicht leisten. Es müsste leise und diskret geschehen. Vielleicht sollte er Auge kontaktieren. Sicher hatte er eine Idee oder Kontakte zu Leuten, die für solche Fälle spezialisiert waren. Eine Art Putzteam. Doch zunächst sollte er von hier verschwinden. Zwar war das kleine Häuschen weit vom Stadtzentrum entfernt und die Bewohner dieses Viertels unwichtige Leute, dennoch ist hier zu viel geschehen. Dinge, mit denen Sane nicht in Verbindung gebracht werden wollte. Mit dem Gleiter würde er ein paar Blocks weiterfahren, dann Auge kontaktieren, dann ein Hotel in der Nähe des Veranstaltungsortes von Zoeys Lesung suchen und sich für den Abend vorbereiten.

Er verließ das tote Ehepaar, das immer noch sich an den Händen hielt. Wenn man die Kopfwunde und das Blut auf dem Boden aus dem Bild nehmen würde, wäre die Szene fast schon romantisch. So jedoch war es grotesk und alptraumhaft. Es gab kein Grund mehr für Sane, eine Minute länger hier zu verweilen. Er ging auf die Türe zu und warf dabei einen Blick aus dem kleinen Fensterchen neben dem Eingang. Instinktiv duckte er sich weg und zuckte mit einer Hand zu seinem Blaster. Gerade war ein imperialer Hoverscout vor dem kleinen Häuschen in Stellung gegangen. Das kam unerwartet. Seit wann scherten die sich um die Unterschicht? Vor allem, da diese auf Ryloth fast vollständig aus Nichtmenschen bestand. Sane warf einen weiteren Blick aus dem Fenster. Soldaten hatten das Fahrzeug verlassen und kamen nun auf das Haus zu. Er konnte fünf Soldaten mit imperialer Kennung ausmachen. Im Stillen verfluchte er Zoey und ihren bescheuerten Killerdroiden. Jetzt war er in Schwierigkeiten. Sane konnte nun so tun, als wäre niemand da. Vielleicht konnte er sich verstecken? Allerdings war das Haus sehr klein. Der Trupp, der da vor der Haustüre stand, würde reichen, um es gründlich zu durchsuchen. Die Imps würden ihn und zwei Leichen vorfinden und er konnte sich denken, was die sich für einen Reim darauf machen würden. Er konnte versuchen zu fliehen. Über eines der Fenster auf der anderen Seite das Haus verlassen und dann die Beine in die Hand nehmen. Allerdings war er wirklich auffällig in seiner hellblauen Uniform. Was nicht in Frage kam war ein Kampf. Falls er ihn überlebte, müsste er vermutlich die Mission abbrechen. Allerdings würde die Blasterkanone des Hoverscouts ihn mitsamt des Häuschens in Stücke schießen.

Der Soldat zuckte zusammen, als er ein Geräusch aus der Küche hörte und öffnete verblüfft den Mund, als die Archäologin plötzlich vor ihm stand. Sie sah gut aus, auch wenn sie etwas zerstreut wirkte. Sie bat ihn eindringlich, den Trupp aufzuhalten. Sane seufzte. Ihm wurde die Entscheidung also abgenommen. Er atmete tief ein. Cool bleiben. Aus seiner Jackentasche holte er alle wichtigen Papiere hervor und hob diese über seinen Kopf. Mit erhobenen Händen rief er
"Ich komme raus, nicht schießen!". Ohne einen weiteren Blick zurück zu werfen öffnete er die Türe und trat hinaus in das grelle Sonnenlicht.

Fünf bewaffneten Soldaten und einem bewaffneten Transporter gegenüber zu stehen war kein gutes Gefühl. Mit erhobenen Händen und seinen Papieren in der einen ging er langsam auf die Gruppe zu.

"Mein Name ist Leelan Krayne, Mitarbeiter der Blue Raven Corporation. Ich bin auf der Suche nach einer Klientin meiner Firma. Hinweise haben mich hier her geführt. Einschusslöcher an der Häuserwand und eine offene Türe haben mich dazu veranlasst, das Gebäude zu untersuchen, doch es steht leer.", erklärte er sich.

Jetzt hieß es abwarten, wie die Soldaten reagierten. Das gute war, dass seine Geschichte nicht einmal erfunden war, zumindest von einem gewissen Standpunkt aus. Tatsächlich war er auf der Suche nach Zoey und tatsächlich war er ihrer Spur bis hier hin gefolgt. Hinzu kam, dass er tatsächlich nichts angestellt hatte. Seine Waffe war unbenutzt, die Soldaten konnten das untersuchen, wenn sie es wollten.


Ryloth/ Kala'uun/ vor Yui's Elternhaus/ Sane, Patrouille Aurek-16
 
- Lieutenant Lance Dreyf, Offizier der imperialen Garnison auf Ryloth –

[Äußerer Rand, Gaulus-Sektor, Ryloth-System, Ryloth, Kala’uun, Stadtdtrand, verdächtiges Gebäude, imperiale Sicherheitspatrouille Aurek-16]- Lieutenant Lance Dreyf, 5 Soldaten, (Sane Kath)

Zunächst beschränkte Dreyf sich darauf, eine Hand am Holster seiner Waffe zu belassen, während seine Männer das vor ihnen liegende Gebäude in Schach hielten und auf eine Reaktion aus dem Inneren warteten. Das Brummen von Repulsoren ließ ihn kurz über seine Schulter blicken, doch da war lediglich ein weiterer ziviler Gleiter, vermutlich rein zufällig in der Gegend, der sich – wohl, weil der Fahrer oder die Fahrerin ob das waffenstarrenden Hoverscouts nachvollziehbarerweise nervös wurde – schnell aus dem Sichtfeld des Offiziers entfernte. Stirnrunzelnd konzentrierte der Lieutenant sich wieder auf das Haus vor ihnen. Ein harmloses Einfamilienhaus, wie man es hier, am Rande Kala’uuns, wohl zu Tausenden fand, doch die Einschusslöcher an der Fassade erinnerten ihn daran, warum er und seine Männer hier waren. Das Imperium war der Garant für Stabilität und Ordnung in dieser Galaxis – und das galt für jeden Planeten, auf den die Soldaten des Imperators ihren Fuß setzten, selbst ein Drecksloch wie Ryloth. Somit war in Abwesenheit des wahren Feindes – der Republik – die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit ihr Hauptanliegen, auch wenn er sich vorstellen konnte, dass die Zentrale ihn und seine Männer schnell an den nächsten Einsatzort beordern würden, sollte er nichts finden, was imperiale Interessen gefährdete. Tatsächliche Ermittlungsarbeit leistete die imperiale Garnison nicht – das wurde dem kümmerlichen Rest der örtlichen Polizei überlassen, die die Machtübernahme übrig gelassen hatte.

Dreyf wurde von einer überraschenden Antwort auf seine Rufe aus seinen Gedanken gerissen, als plötzlich ein Mann – noch dazu ein Mensch – in einer fast militärisch anmutenden, blauen Uniform im Türrahmen erschien, die Hände ordnungsgemäß über dem Kopf und bereits zuvorkommend ID und ähnliche Dokumente bereithaltend, was man ruhigen Gewissens als Kooperationsbereitschaft bezeichnen konnte. Trotzdem blieb der Lieutenant misstrauisch. Er hätte einen Twi’lek erwartet – vielleicht den Hausherren – auch wenn er noch nicht wusste, wer in diesem Gebäude überhaupt wohnte.

„Durchsuchen!“

Befahl er dem nächststehenden Soldaten rasch, welcher sein Gewehr schulterte und den Verdächtigen einer routinierten Leibesvisitation unterzog.

„Waffe, Sir!“

Er war also fündig geworden (was sich als wenig herausfordernd erwiesen hatte, schließlich trug der Uniformierte seine Waffe offen im Holster). Die Waffe – eine schwere DL-44, wie Dreyf mühelos erkannte – und die Dokumente wurden dem Unbekannten abgenommen, der währenddessen keinerlei Anstalten machte, Informationen zurückzuhalten, sondern die imperialen Soldaten über seine Identität und seine Absichten an diesem Ort aufklärte. Er war also tatsächlich nicht der Hausherr – ob er mit dem Gleiter gekommen war, der hier vor dem Gebäude stand?

Dreyf hatte noch nie etwas von der Blue Raven Corporation gehört, doch das wollte nichts heißen. Firmen, die ihre Angestellten oder Wachleute in Uniformen steckten, gab es in der Galaxis wie Sandkörner auf Tatooine.

„Warten Sie bitte hier, Mister Krayne, während ich das überprüfe.“

Mit den Dokumenten kehrte der Offizier zum Gleiter zurück, den man für den Garnisonsdienst mit einer kleinen Scannereinheit ausgestattet war, die dazu diente, Daten von ID-Karten und ähnlichen Ausweisen an die Zentrale zu übermitteln, wo sie mit den Datenbanken des Imperiums verglichen werden konnten, in besonderen Fällen gar per Holonetz mit den Archiven auf Bastion. Zeitgleich stellte er Funkkontakt hier.

„Zentrale, hier Aurek-16. Haben an der Adresse einen Unbekannten aufgegriffen, identifiziert sich selbst als Leelan Krayne. Mitarbeiter einer gewissen Blue Raven Corporation.“

Flüchtig musterte er die Dokumente, ehe er sie dem Scanner zuführte.

„Der Unbekannte trägt eine Waffe, verfügt jedoch anscheinend über eine gültige Erlaubnis dafür.“

Was bemerkenswert war. Für gewöhnlich verteilte das Imperium die Genehmigung zum Tragen von Waffen nicht leichtfertig an Personen, die nicht unmittelbar an den imperialen Sicherheitsapparat angeschlossen waren, schon gar nicht auf Planeten wie Ryloth. Natürlich bedeutete das gleichzeitig, dass auf Ryloth zahlreiche überhaupt nicht registrierte Waffen im Umlauf waren – um dieses Problems Herr zu werden reichte das Personal der Garnison ganz einfach nicht aus.

„Empfange Daten“, bestätigte die Zentrale. Und nach einer kurzen Pause:

„Die Daten sind korrekt, Aurek-16. Leelan Krayne wird als Mitarbeiter der Blue Raven Corporation geführt, eines Sicherheitsunternehmens mit Sitz auf Nar Shadaa.“

Dreyf schnaubte verächtlich. Wenn es etwas gab, was dieser als „Schmugglermod“ verschriene Planetoid im Huttenraum nicht exportierte, dann war es Sicherheit.

„Die Genehmigung des Führens einer Waffe ist ebenfalls authentisch“, fuhr die Stimme der Zentrale fort.

„Es liegen keinerlei Warnhinweise, Sperrvermerke des ISB oder sonstigen verdächtigen Umstände vor.“

„Verstanden, Zentrale.“

Kurz sah Dreyf sich nach Krayne um, der knapp außerhalb der zum Mithören nötigen Reichweite bei seinen Männern stand. Also tatsächlich nur ein unbescholtener Mitarbeiter eines womöglich zwielichtigen Sicherheitsunternehmens, der aufgrund eines Auftrags zufällig an einem Ort auftauchte, auf dem kurz vorher Schüsse gefallen waren. Dass Krayne nicht für diese Schüsse verantwortlich war glaubte Dreyf sogar – der ihn durchsuchende Soldat hätte gemeldet, wäre der Lauf der sichergestellten DL-44 noch warm gewesen. Außerdem passten die Einschusslöcher nicht zu dieser verhältnismäßig schweren Waffe.

„Aurek-16, wenn Sie keine Bedrohung imperialer Interessen feststellen konnten, nehmen Sie Ihre Patrouille wieder auf. Die Details werden dann den Ermittlern überlassen.“

„Verstanden.“

Dreyf wollte schon die Verbindung unterbrechen, ließ es dann aber. Eine Sache gab es da noch…

„Zentrale, können Sie mir noch die Zulassung eines Gleiters übermitteln? Kennzeichen Besh Dorn Besh 5-7-9-00.“

Wieder dauerte es ein wenig, bis er eine Antwort erhielt.

„Der Gleiter ist auf einen gewissen Ray Fattson zugelassen, registrierter Privatermittler in Kala’uun. Hat das Fahrzeug etwas mit dem Vorfall zu tun?“

Überrascht wölbte der Lieutenant die Augenbrauen. Also gehörte der Gleiter tatsächlich nicht Krayne. Doch hatte das was zu bedeuten? Vielleicht hatte er ihn geliehen, vielleicht arbeitete diese Sicherheitsfirma mit einem lokalen Detektiv zusammen. Dass der Mensch zu Fuß hierhergekommen war bezweifelte Dreyf dann doch.

„Warten Sie, Aurek-16“, schob die Zentrale plötzlich nach.

„Allem Anschein nach wurde ein Ray Fattson vor wenigen Minuten in ein Krankenhaus eingeliefert. Mit Schussverletzungen. Weitere Informationen sind zurzeit nicht verfügbar.“

„Danke, Zentrale.“

Dreyf unterbrach die Verbindung, entnahm die ID und übrigen Dokumente dem Scanner und kehrte zu seinen Leuten und dem wartenden Krayne zurück. Dass hier irgendetwas lief war offensichtlich – und wenn eine Sicherheitsfirma von Nar Shadaa darin verwickelt war, konnte eine Involvierung der Hutts nicht ausgeschlossen werden. Die Frage war nur, ob er sich und seine Männer wirklich dieser Gefahr aussetzen wollte… wer auch immer in diesem Gebäude gelebt hatte war aller Wahrscheinlichkeit niemand, den man in den Kreisen des Gouverneurs vermissen würde. Und was der Gouverneur wollte war alles, was Dreyfs Vorgesetzten interessierte.

„Ihre ID ist in Ordnung, Mr. Krayne, ebenso wie Ihre Erlaubnis, eine Waffe zu tragen“, beschied der Lieutenant dem uniformierten Sicherheitsmann und händigte ihm die Ausweisdokumente aus, ohne jedoch dem Soldaten mit der DL-44 zu bedeuten, das Gleiche mit der Waffe zu tun.

„Ich muss Sie nur darum bitten, Sie hier auf Ryloth nicht zu benutzen. Zu viel Papierkram – für Sie und Leute wie mich.“

Er schenkte dem Mann ein wenig überzeugendes Lächeln. Die meisten Mitarbeiter von privaten Sicherheitsfirmen waren nicht besser als irgendwelche Söldner…

Knapp nickte Dreyf in Richtung des Gleiters.

„Ihr Fahrzeug?“

Jetzt würde sich ja zeigen, zu wie viel Transparenz dieser Mister Krayne wirklich bereit war…

[Äußerer Rand, Gaulus-Sektor, Ryloth-System, Ryloth, Kala’uun, Stadtdtrand, verdächtiges Gebäude, imperiale Sicherheitspatrouille Aurek-16]- Lieutenant Lance Dreyf, 5 Soldaten, Leelan Krayne (Sane Kath)
 
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[ Weltraum | Ryloth-System | Ryloth | Kala'uun | Raumhafensektor | Lagerhalle ] Edgar und seine Schläger

Hart schlug Edgar die metallene Schiebetür der Lagerhalle zu und drehte sich mit einem blitzenden Grinsen in seinem bleichen Gesicht um. Der Raum war düster und muffig, beinahe Randgefüllt mit vergessenen Kisten, in denen wertloser Tand verschimmelte. Die Lampen waren zum größten Teil erloschen, nur in der Mitte der Halle stieß ein gelblicher Lichtstrahl wie ein mahnender Finger zu Boden.

Schnellen Schrittes trat
Edgar darauf zu und musterte das halbe Dutzend Personen, das er hier versammelt hatte. Alles waren es Menschen die auf Kisten saßen oder sich dagegen lehnten. Darauf hatte er bestanden. Sicher wäre es einfacher gewesen Schläger zu besorgen, die anderen Spezies angehörten, doch er würde sich nicht mit minderwertigem Abschaum abgeben!

Edgar saß nicht der Illusion auf, dass er auch nur einem von ihnen vertrauen konnte. Es waren nicht mehr als gewöhnliche Verbrecher, Mitglieder einer Swoopbande, Junkies und dergleichen. In einem echten Gefecht würde sich vermutlich nur der Kopfgeldjäger als wirklich brauchbar erweisen. Francois Sil-Dirrac lehnte etwas abseits von dem restlichen Abschaum an einem Regal. Mit der linken lehnte er sich auf ein übergroßes Scharfschützengewehr dem Scriptor unbekannter Bauart und mit der anderen rauchte er einen Killerstick. Der Mann gab sich Mühe Unnahbarkeit auszustrahlen, was ihm jedoch nur mit Müh und Not gelang. Wie der Rest der anwesenden Schläger, war er auf seine eigene Art drittklassig. Doch es würde reichen.


„So. Da nun alle anwesend sind werden wir anfangen“

Sagte Edgar und klatschte in die Hände

„Wird aber auch Zeit!“

Tönte es aus dem Hintergrund

„Schnauze!“

Antwortete der Scriptor verärgert, ignorierte den Sprecher jedoch

„Jeder von euch hier hat das Kopfgeld gesehen, das auf Liviana ausgesetzt wurde. Selbst mit einem Siebtel von zehntausend Credits kann jeder hier gut was anfangen“

Nicht dass die meisten hier etwas bekommen würden. Zumindest etwas anderes als eine Ladung Plasma in den Schädel. Mit Sil-Dirrac hatte Edgar bereits ausgemacht sich die endgültige Belohnung zu teilen.

„Unser Ziel wird heute Abend eine Buchvorstellung halten und dann werden wir zuschlagen. Wir gehen mit gezogenen Blastern rein, schnappen uns diese Archäologin und wieder raus. Also ganz einfach. Um Scherereien mit den Behörden zu vermeiden töten wir niemanden, klar? Falls doch etwas schief gehen sollte, gibt Sil-Dirrac uns Rückendeckung mit seinem Scharfschützengewehr. Noch Fragen?“

Die Schläger schüttelten den Kopf. Der Plan war einfach genug, dass selbst diese Vollpfosten ihn verstehen konnten. Angaben zur Person hatten sie bereits bekommen und mehr fiel Edgar auch nicht ein, was man fragen könnte.

Nach heute Abend wäre er endlich ein gemachter Mann!


[ Weltraum | Ryloth-System | Ryloth | Kala'uun | Raumhafensektor | Lagerhalle ] Edgar und seine Schläger
 
Ryloth, Kala`uun, Seitenstraße hinter Yui`s Elternhaus im Gleiter: Zoey und Yui, vorm Haus Imperial. Sicherheitspatrouille und Leelan alias Sane


Da sie zum Raumhafenbezirk zurück mussten, flogen sie automatisch am Haus nochmal vorbei. Zoey konnte nicht anders und warf einen raschen Blick auf die Szenerie vorm Haus und bekam ein schlechtes Gewissen, Sane mit dieser prekären Angelegenheit alleine mit den imp. Sicherheitskräften zu lassen oder sollte man lieber von Überlassen sprechen.

Zumindest hatten sie die Leichen und die gröbsten verdächtigsten Spuren beseitigen können! Zwar hatte Zoey keine Türklinken in der Kürze der Zeit reinigen können, aber warum sollte man dort Fingerabdrücke nehmen? Wieso war eigentlich Sane hier überhaupt auf Ryloth, schoss es ihr nun fragend durch den Kopf? Was wollte er hier und dann ausgerechnet im Haus von Yui`s Eltern? Und, wieso stand der Gleiter von Fattson vor der Tür? Wer hatte ihn gefahren? Etwa Sane? Wie war es dazu gekommen? Und, wo war Fattson abgeblieben? Und, wer hatte die Sicherheitskräfte zum Haus geschickt? Wer hatte sie gerufen? Fattson oder Nachbarn, die die Schüsse gehört hatten? Fragen über Fragen, die Zoey üble Kopfschmerzen bescherten!


“Ich blicke hier nicht mehr durch! Hoffentlich werden wir nicht weiter belangt!? Ob Fattson uns die Garnison an den Hals gehetzt hat? Oder ein Arzt, der ihn behandelte?”

Sie erwartete natürlich keine konkrete Antwort von Yui, denn auch sie konnte nur Mutmaßungen anstellen! Zoey war immer noch völlig durch den Wind, als sie in der Tiefgarage der Großen Bibliothek, die zum Großen Medienkaufhaus gehörte, parkten. Als sie aussteigen wollte, bemerkte sie Blut auf ihrer Schuhspitze. Schnell zückte sie ein Papiertaschentuch, befeuchtete es mit Spucke und rieb emsig auf ihren Pumps herum, die zum Glück Ton in Ton mit ihrem schicken engen Kostüm abgestimmt waren und sollte sie ihre Schuhe nicht völlig sauber bekommen, fiel es bei Weinrot nicht so auf.

Zum Glück war noch Zeit und es würde vermutlich noch niemand mit ihr rechnen und sie hier vermuten oder schon erwarten. Sie drückte den Fahrstuhlknopf. Zum Glück befanden sich gleich neben den Aufzügen die Nasszellen.


“Benimm` dich hier! Beschäftige dich! Ich verlasse mich auf dich!”

Mit diesen, an Yui gerichteten eindringlichen knappen Worten, verschwand Zoey in der Damen-Nasszelle und stürzte erstmal auf die erstbeste Toilette, schloss sich ein, klappte den Toiletten-Deckel herunter, setzte sich darauf und heulte sich erstmal die Seele aus dem Leib. Die Geschehnisse der letzten Stunden waren schwer verdaulich! Wie sollte sie es schaffen, einen vernünftigen Vortrag zu ihrem Buch zu halten und dem Publikum fröhlich und vergnügt danach Rede und Antwort zu stehen und auf ihren Fotos strahlend zu lächeln? Sie musste! Es lag in ihrem Interesse nicht aufzufallen! Worin war sie nur verwickelt worden? Wieso konnte Yui ihren Zorn nicht im Gleichgewicht halten und musste sich zu derart mörderischen Verfehlungen hinreißen lassen? Es waren ihre geliebten Eltern, verdammt nochmal, gewesen! Wieso mussten jene sie auch ablehnen?! Wieso musste das alles nur passieren? Wieso passierte ihr immer so was?! Wieso konnte nicht einmal etwas glatt verlaufen?! Jetzt hatte sie Yui am Hals! Dennoch musste sich Zoey zusammen reißen und sich jetzt fertig machen, ehe die ersten Bibliothekgäste eintrudeln würden. Ach, und sie wollte ja Sane schreiben!

Com-Nachricht an Sane:

“Bin jetzt in der Bibliothek! Zoey”


Sie hielt sich knapp. Dann stürzte sie vor den Spiegel. Wenige Minuten später schaute sie dort wohlwollend hinein und war mit sich wieder zufriedener und sie ging viel selbstbewusster aus der Nasszelle hinaus, aber eine innere Unruhe blieb und die quälenden Gedanken und Bilder im Kopf konnte sie nicht gänzlich vertreiben. Sie hatte das Gefühl, sie stand unter Strom! Sie verspürte so ein Kribbeln am ganzen Körper!

Sie betrat die großen Bibliothekräume, alles nicht sehr modern und nicht gut ausgestattet und die Ausleihexemplare waren doch eher dürftig und verschlissen, egal, um was es sich handelte. Dies sah Zoey auf dem ersten Blick. Aber, auch der Geruch war alt, verstaubt und einfach nicht gut. Sie selber hatte sich nochmal in eine dicke Parfümwolke gehüllt. Die Jedi-Bibliothek war da doch etwas ganz anderes gewesen. Alles gut gepflegt, die Möbel modern, die Ausstattung super! Die Universitätsbibliothek von Naboo, altehrwürdig und gepflegt, war auch mit dieser schlichten verrotteten Ausstattung überhaupt nicht zu vergleichen! Am liebsten hätte Zoey abschätzig die Nase gerümpft! Stattdessen ging sie mit einem charmanten strahlenden Lächeln auf ihr Empfangskomitee zu. Die fünf Exemplare ihres neuen Thearterra-Buches, die sie hier sponsern würde, hatte längst ein Droide heute Morgen vom Hotel hierher gebracht und lagen auf einem kleinen Tisch mit einem Stuhl für sie dahinter. Damit hatte sie sich nicht abschleppen wollen und dies war, wenn man an die Geschehnisse heute dachte, auch direkt vorausschauend von ihr gewesen. Nur signieren sollte sie sie vor dem Publikum in aller Öffentlichkeit.

Herr Olan, der Besitzer des Medienkaufhauses und dieser Bibliothek, die er eher halbherzig nebenbei betrieb und sich damit großzügig darstellen wollte, um den Leuten, die sich keine neuen Bücher leisten konnten, auch das Lesen von Büchern und das Nutzen anderer Medien zu ermöglichen, begrüßte sie überschwänglich, schlabberte ihren Handrücken ab und stellte Zoey allen möglichen Leuten vor. Zoey nickte nur immer freundlich und sagte laufend:


“Sehr erfreut!”,

aber merkte sich nach dem Stress nicht einen einzigen Namen, noch, wer hier der Chefbibliothekar war. Wer konnte es ihr verübeln?! Sie arbeitete alles nach Schema F wie ein Roboter ab. Zuerst wurde ein Gruppenfoto gemacht, welches in der Bibliothek an die Wand kommen sollte. Dann nahm Zoey ihren Platz hinter dem Tisch ein und wartete. Die Bibliotheksbesucher, die sich einfanden, stürmten auf ihre Plätze. Als alle auf ihren Stühlen saßen, legte Zoey los. Dennoch kamen immer noch Gäste nach und stellten sich hinter die Stuhlreihen. Zoey räusperte sich leise, als sie nun aufstand und begann dann:

“Liebe Damen und Herren, Einwohner und Bibliotheksnutzer von Ryloth,

ich bin so stolz Ihnen hier auf Ryloth, in dieser wundervollen Bibliothek, heute mein neustes Buch vorstellen zu dürfen, welches ich nach meinem selbst erlebten wahren Abenteuer und meiner archäologischen Expedition geschrieben habe.”


Sie lächelte wohlwollend in die Runde und war wohl hier der erste Star-Gast aus der Republik und zeigte nun ihr Buch hoch, nannte den Titel und säuselte gut zurecht gelegte Worte über so was wie, dass sie nun vor hätte, gleich fünf Exemplare zu spenden, da die Leute auf Ryloth so wissbegierig und lesefreudig wären. Das Publikum spendete daraufhin artig Beifall. Zoey setzte sich, ein Fotograf stellte sich für die Rylother Holo-News in Position, um das Ereignis festhalten zu können und Zoey schrieb in jedes der fünf Bücher ihre Widmung hinein und setzte ihre Unterschrift darunter, die ihr heute nicht so gut gelingen wollte wie sonst. Vielleicht lag es daran, dass sie immer noch das Gefühl hatte, leicht zittrig zu sein?! In ihr war so eine nervöse Unruhe, die nicht verschwinden wollte, so sehr sie sich auch bemühte! Sie schien voller Adrenalien zu sein!

Dann verkündete sie den Höhepunkt, eine Leseprobe dem Publikum persönlich vorlesen zu wollen, eine “Kostprobe” sozusagen! Bewusst wählte sie diesmal eine andere Stelle als letztens im Kaufhaus nebenan aus. Sie hatte sich für etwas Unverfängliches entschieden und begann, indem sie ihre Stimme wie eine Schauspielerin der Situation, die sie beschrieb, anpasste und nannte Q`Tahem wieder Taylor und las die Textstelle vor, als die Hängebrücke überm Lavafluss in zwei Hälften zerriss:


“„Hilfe, Taylor (Q`Tahem), komm, ich kann mich nicht mehr lange halten!“

Sie bekam den anderen Arm hoch und bekam mit der anderen Hand das Seil des Geländers zu fassen, eine Art Querstrebe, aber sie schaffte durch ihre Verletzungen, sich nicht weiter hoch zu ziehen. Doch dann kam der rettende kräftige Griff von Taylor und er zog sie hoch. Sie standen jetzt beide seitlich und versuchten nacheinander wieder Boden unter den Füßen zu bekommen. Bloß an der Stelle klaffte jetzt ein riesiges Loch, da mehrere Bohlen hintereinander fehlten. Zoey ging seitlich vor, der Padawan kam hinterher. Dann konnten sie wieder normal weiter über die Brücke. Langsam hatten sie zwei Drittel geschafft. Dann musste der absolute Wahnsinn passieren! Die Brücke zerbrach kurz hinter Taylor in zwei Hälften. Mit absolutem Schwung knallten sie urplötzlich, nach einem Fall in die Tiefe und einer extremen Schaukelbewegung, gegen das massive raue Vulkangestein. Zoey spürte diese Bewegung heftig in ihrem Magen , ihr Herz stolperte wohl in dem Moment und ihrer Kehle entwich ein entsetzter Angstschrei. Beim Aufprall wurde ihr die Luft aus den Lungen gepresst und ihre Haut schmerzte an den verschiedensten Stellen. Ihre Hände umklammerten, die beim Fall erfasste Bohle und eines der seitlichen Seile, so fest sie konnte. Unter ihr spürte sie Taylor. Sie versuchte rauf zu klettern, wie eine Art Leiter den Rest der Brücke zu benutzen. Aber, das war gar nicht so einfach, wie man es glauben würde. Als Zoey eine marode Stelle erwischte und dadurch den Halt nicht fand, sondern schreiend vor Todesangst runter stürzte und sich gerade noch an Taylors Schuhen festhalten konnte, sah die Situation der Beiden ziemlich beängstigend und traurig aus. Zoey versuchte an Taylor hoch zu klettern, was natürlich eine äußerste Belastung für den Nautolaner darstellte, auch wenn Zoey leicht war. Dennoch musste er jetzt Beide halten und Zoey ruckte ziemlich an ihm herum. Die Angst saß Beiden im Nacken. Zoey fand irgendwann auf einer Bohle unter Taylor halt und er kletterte nun voran und zog sie, oben angekommen, hoch. War Zoey froh, seine rettende Hand ergreifen zu können! Atemlos und völlig fertig, in Schweiß gebadet, körperlich wie psychisch am Boden, lagen sie am Ufer des Lavastroms und mussten erst mal einige Minuten so zu Kräften kommen.


„Wir haben es wieder mal überlebt!“ “,

schloss Zoey und das Publikum war prächtig begeistert und applaudierte, was Zoey diesmal nur schwer genießen konnte, sondern sie wahrte mühevoll weiter die Fassade und bot nun dem Publikum an, Fragen zu stellen. Zoey hoffte, dass keine unbequemen Fragen gestellt werden würden und das dem Publikum auch nicht groß danach war, denn sie wollte nichts sehnlicher, als ins Hotel zurück, um sich ausruhen zu können und um morgen Abend dann in aller Ruhe nach Naboo aufzubrechen! Die Heimat rief! Zurück in die Republik! Bloß weit weg von hier!


Ryloth, Kala`uun, Raumhafenbezirk, Große Bibliothek: Zoey, Yui und viele Gäste
 
Ryloth/ Kala'uun/ vor Yui's Elternhaus/ Sane, Patrouille Aurek-16

Die Situation war alles andere als unter Kontrolle. Zumindest von Sanes Standpunkt aus. Es war kein gutes Gefühl sich mit erhobenen Händen einer imperialen Patrouille zu nähern. Es war nicht schwer, einen Überblick über die Gesamtsituation zu bekommen: Imperiale Soldaten, nicht sonderlich schwer bewaffnet und höchst misstrauisch. Allein die Tatsache, dass Sane sich sofort ergeben hatte ohne irgendwelche offensichtliche Spielchen zu beginnen, entschärfte die Situation ein wenig. Das größte der Probleme war der Transporter. Er bot genug Feuerkraft, um eine Truppe der republikanischen Armee in Schach zu halten. Sane konnte dem nichts entgegnen. Auch eine Flucht war ausgeschlossen. Der Bordschütze könnte ihn mithilfe der Zielsysteme recht einfach von den Beinen holen. Wenn sie ihn lebend wollten, konnten sie ihn mit dem Fahrzeug verfolgen. Zu Fuß hatte er da keine Chance. Alles in allem war das, was er gerade tat, die beste Lösung, aber auch die unangenehmste.

Der angebliche Sicherheitsmann näherte sich dem Trupp bis hin zu einer akzeptablen Reichweite. Der Anführer der Truppe, wahrscheinlich ein Lieutnant, gab den Befehl, ihn zu durchsuchen. Nichts anderes hatte Sane erwartet. Einer der Soldaten löste sich von der Gruppe und begann ihn abzutasten. Natürlich nahm der Soldat ihm als erstes den DL-44 ab, daraufhin seine Dokumente. Als er nichts anderes fand, kehrte er zu seinem Offizier zurück. Sane ließ es über sich ergehen. "Ich habe nichts verbrochen.", wiederholte er in Gedanken immer wieder. Er musste in seiner Rolle voll aufgehen, musste zu 100% der Sicherheitsmann Krayne sein und zu 0% der Infiltrator Sane Kath.

Der Offizier nahm die Dokumente an sich und bat Sane darum, kurz zu warten. Der Soldat hatte auch an nichts anderes gedacht. Vermutlich wurde nun alles überprüft und mit verschiedenen Datenbanken abgeglichen. Bevor er zu den Spezialeinheiten ging war er selbst einfacher Soldat, er kannte die Prozeduren, die sich in der Republik im Vergleich zum Imperium wohl kaum unterschieden. Dennoch war dies ein entscheidender Moment. Es war nicht das erste Mal, dass Sane mit gefälschten Papieren arbeitete und bis jetzt hatte er gute Erfahrungen mit den Dokumenten des republikanischen Geheimdienstes gemacht. Dennoch konnte jedem mal ein Fehler unterlaufen. Ob Auge ihn aus einem imperialen Gefängnis holen könnte?

Zwar benötigte der imperiale Lieutnant ungewöhnlich lange für das Überprüfen der Dokumente, doch letztlich kam er zu seinen Soldaten und zu Sane zurück und gab ihm seine Dokumente wieder. Sie waren in Ordnung. Außerdem wies er Sane darauf hin, dass das Benutzen der Waffe eine Menge Papierkram bedeuten würde.

"Selbstverständlich."

Der Imp setzte ein Lächeln auf, was Sane das Gefühl gab, dass es das noch nicht gewesen ist. Den Mann beschäftigte wohl noch etwas, immerhin hatte er noch nicht den DL-44 ausgehändigt. Dann warf er einen Blick über die Schulter des Infiltrators und da fiel es Sane ein: Der Gleiter. Er gehörte weder ihm noch Yuis Eltern. Hatte der misstrauische Bastard etwa das Nummernschild überprüft? Die Frage folgte prompt und Sane musste mitspielen. Er warf einen Blick zurück zu dem Haus wo der Gleiter in der Einfahrt stand und antwortete wahrheitsgemäß.

"Nee, hatte noch nicht die Zeit, mir einen Gleiter zu leihen. Ich stehe unter enormen Zeitdruck, wissen Sie, mein Arbeitgeber sitzt mir im Genick, da ist ein Taxi die schnellere Lösung. Wenn Sie mir ein Unternehmen empfehlen könnten, wo ich schnell und ohne größeren Aufwand einen Gleiter bekommen könnte, wäre mir schon sehr geholfen."

Auch das war sehr ehrlich. Er stand unter Zeitdruck, immerhin war Zoey als Person, die in der Öffentlichkeit auftrat, ein leichtes Ziel und sie hielt sich nun schon lange genug hier auf. Vermutlich waren ihr schon die fähigeren Kopfgeldjäger auf den Fersen. Auch das mit dem Gleiter entsprach der Wahrheit: Es war natürlich Fattsons und der Verdacht lag nahe, dass der Offizier das wusste. Dementsprechend konnte Sane an dieser Stelle nichts anderes sagen. Das er mit dem Taxi jedoch zuerst Fattsons Gleiter verfolgt hatte und mit diesem dann hier her zurück flog klang zu verwegen. Immerhin hatte er den schwer verletzten Detektiv nicht um Erlaubnis gefragt, aber aufgrund der Eile, in welcher Sane sich befand, war dies die schnellste Lösung. Tatsächlich hatte er sich vorgenommen, den Gleiter wieder zurück zu Fattsons Büro zu bringen. Daraus wurde vorerst nichts.

Ryloth/ Kala'uun/ vor Yui's Elternhaus/ Sane, Patrouille Aurek-16
 
- Lieutenant Lance Dreyf, Offizier der imperialen Garnison auf Ryloth –


[Äußerer Rand, Gaulus-Sektor, Ryloth-System, Ryloth, Kala’uun, Stadtrand, verdächtiges Gebäude, imperiale Sicherheitspatrouille Aurek-16]- Lieutenant Lance Dreyf, 5 Soldaten, Leelan Krayne (Sane Kath)


Ob wissentlich oder nicht, der Angestellte der Blue Raven Corporation umschiffte Dreyfs rhetorische Falle, indem er zu Protokoll gab, das verdächtige Haus mit einem Taxi aufgesucht zu haben. Natürlich ließ sich auch diese Behauptung im Zweifelsfall überprüfen – wenn auch mit etwas Aufwand – doch letztendlich bot sich der imperialen Patrouille hier nichts weiter als ein paar mysteriöse Einschusslöcher sowie eine Person, die diese definitiv nicht verursacht haben konnte. Der Lieutenant war sich recht sicher, wie die Zentrale, sein Kompaniechef und dessen Vorgesetzter weitere Ermittlungen seitens der imperialen Streitkräfte einordnen würden: als sträfliche Verschwendung imperialer Ressourcen. Die Garnison auf Ryloth war weit vom Standard der Kernwelten oder Bastions entfernt. Unwillig presste Dreyf die Lippen zusammen.

„Also gut, Mister Krayne…“

Ein knapper Wink und die schwere Blasterpistole wurde ihrem Besitzer wieder ausgehändigt.

„Ich hoffe, Ihre Klientin ist nicht in Schwierigkeiten. Dieser Gleiter jedenfalls gehört allem Anschein nach einem Privatdetektiv, der vor kurzem mit Schussverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert worden ist.“

Der Blick des imperialen Offiziers traf seine Männer. Eines gab es noch, was sie tun konnten, bevor sie abziehen und ihre Patrouille wieder aufnehmen mussten.

„Versiegelt das Haus und legt das Fahrzeug still. Sollen sich die lokalen Ermittler darum kümmern.“

Mit zufriedenstellender Routine machten sich die Soldaten daran, die Eingänge zum Haus – Türen und Fenster – abzusperren, während einer den Gleiter des verwundeten Detektivs mit einem Sperrbolzen versah, der die Elektronik des Fahrzeuges lahmlegte und es somit bis zu seiner Deaktivierung durch entsprechend ausgestattetes Sicherheitspersonal unbrauchbar machte. Die Zentrale würden dann die Kriminalermittler Kala’uuns einschalten, jene Reste der Twi’lek-Behörden, die immer dann bemüht wurden, wenn das Imperium seine unmittelbaren Interessen durch ein Verbrechen nicht bedroht sah. Wie – offenbar – in diesem Fall.

„In Stadtzentrum finden Sie eine Reihe von Gleitervermietungen, Mister Krayne… einige davon sogar seriös…“, griff Dreyf dann die Frage des Sicherheitsmannes wieder auf. Alles andere wäre schließlich auch hochgradig unprofessionell gewesen, selbst einem uniformierten Söldner gegenüber.

„Allerdings wohl kaum hier… aber wenn Sie sich nicht noch ein Taxi rufen wollen, warum kommen Sie nicht mit uns? Unser nächstes Ziel ist das Stadtzentrum.“

Diese Offerte mochte etwas überraschend kommen, geschah allerdings durchaus nicht uneigennützig. Wenngleich Dreyf mehr und mehr bezweifelte, dass dieser Krayne etwas mit den gefallenen Schüssen zu tun hatte, so war sein Auftauchen an eben dieser Stelle doch kaum ein Zufall. Wenn der Mann die Wahrheit gesagt hatte, dann war seine „Klientin“ in diesen Vorfall verwickelt, der offenbar mindestens eine Person in ein Krankenhaus befördert hatte. Zusammen mit der Verbindung nach Nar Shaddaa ergab das genug, um den imperialen Offizier neugierig zu machen…

[Äußerer Rand, Gaulus-Sektor, Ryloth-System, Ryloth, Kala’uun, Stadtrand, verdächtiges Gebäude, imperiale Sicherheitspatrouille Aurek-16]- Lieutenant Lance Dreyf, 5 Soldaten, Leelan Krayne (Sane Kath)
 
Ryloth/ Kala'uun/ vor Yui's Elternhaus/ Sane, Patrouille Aurek-16

Immer noch zögerte der Offizier die Herausgabe der Waffe heraus. Er schien angestrengt über den Sachverhalt nachzudenken und irgendwie den Sicherheitsmann Krayne, den Gleiter des Detektivs und die Schüsse auf das kleine Haus in ein Bild zu bringen. Im Grunde hatte Sane ähnliche Interessen: Er wollte ebenso wissen, was das hier alles sollte und inwiefern Zoey da mit drin hing. Trotz der beinahe deckungsgleichen Interessen entstand ein sehr gespannter Moment, in welchem sich wohl Sanes Schicksal und damit das Schicksal der Operation entschied. Verzweifelt versuchte er sein aufgeregt schlagendes Herz zu beruhigen. Er hätte schwören können, dass der Offizier, der direkt vor ihm stand, seinen Herzschlag deutlich hören konnte. Doch dann, die Erlösung.

Der Offizier gab seinem Soldaten den Befehl, die Waffe auszuhändigen. Erleichtert nahm Sane die Waffe entgegen und steckte sie zurück in sein Holster. So wie es aussah, war die Situation überstanden. Der Imp klärte Sane noch darüber auf, dass der Gleiter einem Detektiv gehörte, der mit einer Schussverletzung im Krankenhaus lag. Natürlich wusste Sane das schon, immerhin hatte er Fattson bis dort hin verfolgt und ihn dann persönlich an ein Ärzteteam übergeben. Dennoch entschied er, dass diese Informationen nichts für den imperialen Offizier waren. Es würde nur weitere Zeit und weitere Erklärungen fordern. Auf die Worte des Offiziers hin warf er noch einmal einen Blick auf den Gleiter, kratzte sich am Kinn und stieß ein kurzes "Hm" aus, ganz so als würde er versuchen, sich ein Reim auf diese neue Information zu machen.

Doch noch immer war der Imp nicht fertig. Zu allem Überfluss war er nicht nur überaus misstrauisch sondern auch sehr gründlich und ließ das Haus versiegeln und den Gleiter stilllegen. Die Soldaten führten seine Befehle schnell und effizient aus. Anscheinend war das hier keine üble Truppe. Wären sie auf der republikanischen Seite, hätte Sane vielleicht sogar so etwas wie Sympathie für sie übrig. Der Offizier ging sogar auf seine Frage zu dem Verleih von Gleitern ein, welche durchaus ernst gemeint war.

"Danke, dann werde ich mich da mal umsehen."

Doch was dann folgte, überraschte den Infiltratoren. Der Offizier schlug ihm vor, mit dem Transporter zurück ins Stadtzentrum zu fahren. Forschend sah Sane den Imp an. Was bezweckte er damit? Dieses Angebot passte nicht zu seiner bisherigen Einschätzung des Offiziers. Wenn er Sane nicht traute, wieso wollte er dann mit ihm in einen Transporter steigen? Sollte er sich nicht darum bemühen, den Sicherheitsmann so schnell wie möglich hinter sich zu lassen? Sane hatte mit ein paar mahnenden Worten zum Abschied gerechnet. Vielleicht würden sie eine Überwachungsdrohne oder etwas ähnliches auf ihn ansetzen. Aber das? Und konnte er so ein Angebot ablehnen, oder machte ihn das verdächtig? Auf der anderen Seite war dies der schnellste Weg ins Stadtzentrum. Ein Taxi würde erst hier raus fahren müssen, was dauern konnte.

"Wenn es Ihnen nichts ausmacht. Meine nächste Station wäre die große Bibliothek. Wenn Sie mich dort oder irgendwo in der Nähe absetzen könnten, wäre mir sehr geholfen, danke."

Gesagt getan. Man sammelte sich am Transporter und begab sich in den Laderaum, wo Sane, der Offizier und die imperialen Soldaten auf den Bänken Platz nahmen. Dann schloss sich die Luke. Nun war er in einem imperialen Fahrzeug zusammen mit einem Haufen imperialer Soldaten gefangen. Statt sich hinauszuwinden steckte er nun noch tiefer im Schlamassel. Oder beurteilte er die Situation zu pessimistisch? War die Nähe zum Feind vielleicht sogar ein Vorteil? Er würde es herausfinden. Immerhin hatte er seine Waffe zurück und war nun auf dem Weg zu Zoey. Bis sie im Stadtzentrum waren, musste ihre Veranstaltung bereits angefangen haben.

Ryloth/ Kala'uun/ auf dem Weg ins Stadtzentrum/ Swift Assault 5 Hoverscout „Dorn-5“/ Sane, Patrouille Aurek-16
 
Ryloth, Kala`uun, Yuis Elternhaus: Ovir; Nes'ara Zoey und Yui

Yui lief eine weile bevor sie ein gutes Stück vom Haus entfernt stehen blieb. Die Wut in ihr flaute langsam wieder ab. Doch es blieb kein Gefühl mehr zurück. Sie bereute nicht was sie getan hatte. Doch in Wahrheit waren ihre Eltern nicht die einzigen die gestorben waren. Yui war mit ihnen gestorben. Es gab nichts mehr für sie. Ihr ganzes Leben hatte keinen Sinn mehr. Alles was sie hätte machen wollen, was nun zu einer Unmöglichkeit geworden. Sie hatte geglaubt schon alles verloren zu haben. Doch jetzt erkannte sie, dass sie etwas gehabt hatte was sie erst jetzt verschwunden war. Sie hatte Hoffnung gehabt. Sie hatten den Willen gehabt wieder zu ihren Eltern zurück zu finden. Doch jetzt hatte sie nun auch das verloren. Zoey hat sie mit dem Gleiter und schloss sie in die Arme. Doch Yui reagierte nicht wirklich darauf. Warum musste sie zu einem Droiden geworden sein. Warum konnten die Leute nicht verstehen. Warum wollten so viele sie umbringen. Yui konnte verstehen, dass es für die meisten ein Verbrechen war aus einem Kind einen intelligenten Killerroboter zu machen, doch warum musste sie es ausbaden. Sie hatte nicht darum gebeten, sie selbst hasste die Wissenschaftler dafür was sie ihr angetan hatten.

Zoey redete immer weiter doch Yui gab keine Antwort sie folgte der jungen frau einfach. Was sollte sie sagen. Oft sagte man so schön, dass sich jemand bewegte als wäre er gesteuert. Yui hatte sich in sich zurück gezogen und würde eigentlich im Moment irgendwo einfach nur reglos liegen. Das MCP übernahm im Moment alle anderen Aktionen, wie gehen und so.

Yui passt es gar nicht dass auch Sane anwesend war. Sie bekam Angst. Was machte der hier. Yui war klar, dass er während der Mission unter der Fuchtel von Kestrel gestanden hatte. Die Yui ja auch tot sehen wollte. Yui bezweifelte in dem Moment, dass sie mit ihrer Aktion die Loyalität von den Leuten zu Kestrel hatte brechen können. Es war nicht auszuschließen dass er auf eine Situation wartete Yui umzulegen. Doch wäre das überhaupt so schlimm? Wenn sie Tod war, dann war es einfach vorbei. Sie hatte nichts mehr worum es sich zu kämpfen lohnte. Keinen Grund weiter zu machen. In dem Moment war sie erleichtert, dass die Programme die ganzen aufgaben gerade übernahmen, sodass Yui ein wenig nachdenken konnte.

Es war schön dass wenigstens Zoey sie noch haben wollte. Doch weilso viele sie töten wollten, würde es für sie draußen nur noch schwieriger sein. Nachdem was Kestrel getan hatte musste sie sehr vorsichtig sein. Vor allem gegen die Jedi, da musste sie irgendwie für Chancengleichheit sorgen. Erst wenn sie sich gegen die Jedi eine Chance hatte würde sie überleben können.

Sie erreichten mit dem Gleiter die große Bibliothek und yui wurde dort einmal alleine gelassen. Zoey machte sich auf den Weg ihre Lesung zu halten und Yui war sich nicht ganz sicher was sie in der Zwischenzeit tun sollte. Sie musste ein neues Lebensziel finden. Doch das war leichter gesagt als getan. Sie musste wirklich etwas finden wofür sich das kämpfen lohnte. Doch bis sie Lebensziel ein neues gefunden hatte, konnte sie einmal anfangen dafür zu zu sorgen zu überleben. Yui ging zu einem Ort, wo sie einen Moment niemand beobachten konnte und wenig später kam ein Twi'lek junge in die Bibliothek der nicht als Yui zu erkennen war. Yui hatte auch ihren Rucksack in den gleiter zurück gebracht. Sie brauchte Tibbers nicht mehr. Er brachte ihr nur mehr schmerzliche Erinnerungen. Er war der Gegenstand, der sie während ihrer ganzen Reise bei verstand gehalten hatte doch nachdem die reise zu Ende war, hatte er seine Bedeutung verloren. Im Gegenteil er brachte nur die Erinnerung, dass die ganze Reise dieses traurige Ende gehabt hatte. Der Junge (Yui) ging durch Regalreihen und blickte sich die vielen Katalogisierten Datensätze an. Er nahm zwei und ging zusammen mit einem Tablet in einen kleinen Leseraum wo mehrere andere Twi'leks auch mit Lesen beschäftigt waren. Hier würde er nicht auffallen hier würde ihn niemand erkennen. Es war sehr ruhig, denn die meisten lauschten gerade der Lesung, doch dann kam ein andere junge in den Raum der ungefähr im gleichen Alter war. Er hatte auch etwas zu Lesen in der Hand und setzte sich neben yui. Nach einer weile warf yui einen blick über seine Schulter was der andere gerade las. Es war eine Weltraum Abenteuergeschichte. Yui wollte etwas wissen. Er musste etwas wissen. Sehr emotionslos sprach er den anderen Jungen an.

“Sorry aber hast du einen Traum. Wenn ja welchen?

Der Junge blickte Yui etwas überrascht an damit hatte er offensichtlich nicht gerechnet. Doch als er das verzweifelte traurige Gesicht von yui lag in dem so viele Emotionen versteckt waren musste er etwas aufmunternd lächeln. Der Junge musste nur in seine Augen schauen, um zu sehen, dass Yui viel verloren hatte. Er zeigte dem jungen das was er gerade las.

Weißt du. Ich lese echt gerne solche Abenteuer-Geschichten und mein großer Trum ist es da hinaus zu fliegen und dinge zu sehen, die sonst niemand sieht. Weißt du unsere Welt ist riesen groß und wunderschön. Es gibt noch so vieles zu entdecken und auch wenn wohl niemand alles gesehen haben kann möchte ich noch einiges sehen.

Yui nickte langsam und dachte darüber nach. Es gab wirklich besondere Sachen. Der Tempel in dem er mit den anderen war, war schon ein Zeichen dafür. Er erinnerte sich daran, dass er einmal selbst von Schatzsuchen gesprochen hatte. Ja etwas was er einmal gemacht hatte als er ganz klein gewesen war und bevor er von den Piraten entführt worden war. Er konnte vielleicht keine Kindheit mehr haben weil er alles dazu verloren hatte aber er konnte vielleicht etwas ähnliches machen. Etwas von der verlorenen Kindheit zurückholen und dabei trotzdem Erwachsen werden. Ein sanftes aber immer noch trauriges Lächeln legte sich auf yuis Gesicht un der junge lächelte ihn breit an. Daraufhin vertieten sich beide wieder in ihre Geschichten.

Ryloth, Kala`uun, Raumhafenbezirk, Große Bibliothek: Zoey, Yui und viele Gäste
 
[ Weltraum | Ryloth-System | Ryloth | Kala'uun | Raumhafensektor | Große Bibliothek ] Edgar, Zoey, Edgars Schläger, Gäste und Yui im Hinterzimmer

„Ausschwärmen“

Sagte Edgar leise und drehte sich von dem großen Rednerpult weg, auf dem die überraschend gutaussehende Archäologin ihre dafür umso mittelprächtigere Lesung hielt. Er konnte den Hype nicht nachvollziehen der um dieses Buch mit absolut bescheuertem Titel entstanden war, doch das war in diesem Moment egal. Er musste einfach nur Dr Leon einsammeln und zu seinem goldenen Lebensabend ins Glück fliegen.

Sein Team war positioniert.
Sil-Dirrac, der Kopfgeldjäger mit dem Scharfschützengewehr hockte bereits auf der anderen Straßenseite und hatte sie schon im Visier, wie er grade über Com mitgeteilt hatte. Ein weiterer Kleinkrimineller saß am Hinterausgang in dem Gleiter in dem sie fliehen würden, ging die Sache ersteinmal los.

Langsam schlenderte
Edgar durch die Menge aus Wesen, die Dr Leon an ihren Lippen hingen. Menschen und Twi’lek drängten sich gleichermaßen verzückt vor dem Rednerpult. Ihm wurde schlecht bei diesem Gedanken, dass sich dieser Abschaum einfach so, vollkommen ungestraft mit der Herrenrasse mischen durfte.


„McCallum bereit. Over.“

Meldete sich eine Stimme in Edgars Com, dicht gefolgt von drei weiteren die ebenfalls die Einnahme ihrer Posten bestätigten. Sehr gut. Dann fehlte nur noch er. Langsam machte er den letzten Schritt und stand jetzt genau vor dem Tisch. Hinter ihm fluchte jemand, dass er sich gefälligst nicht vordrängen solle, doch es hätte ihm egaler nicht sein können.

Leon schloss ihren Vortrag mit dem absolut Klischeehaften Satz ‚Wir haben es wieder mal überlebt‘ und Edgar kicherte leise. Sollte sie es sagen solange sie es noch konnte. Freundlich bot sie an, dass nun Fragen gestellt werden durften.


„Auf mein Zeichen“

Benachrichtigte er leise die anderen und meldete sich. Ohne zu warten ob er aufgerufen werden würde, fiel er einer älteren Twi’lek Dame ins Wort und rief:

„Dr Leon, ich habe eine Frage! Wissen Sie wie hoch das Kopfgeld ist, das man auf Sie ausgesetzt hat?“

Edgars bärtige Lippen teilten sich zu einem breiten Grinsen. Kurz wartete er bis die Archäologin zu einer Antwort ansetze, dann sprach er weiter:

„Ich schon“

In einer einzigen Bewegung zog er sich die Skimaske übers Gesicht, die bis dahin unauffällig um seinen Hals getragen hatte, hob seinen Blaster und gab drei saubere Schüsse in die Decke ab, von der Putz abbröckelte. Der Mensch sprang und stand einen Moment später neben seinem Ziel, den harten, kalten Blasterlauf gegen ihre Schläfe gepresst.

„Eine falsche Bewegung und ich komme auf das ‚tot‘ in ‚tot oder lebendig‘ zurück, klar?! Und der Rest von euch, auf den Boden und die Hände über den Kopf!“

Brüllte er, musste jedoch voller Frustration feststellen, dass zumindest das Publikum ihn nicht ernstzunehmen schien. Hier und dort war verhaltener Applaus aufgebrandet, der jedoch von gespanntem Raunen übertönt wurde. Offenbar glaubte man der Auftritt sei Teil der Show.

„Die nehmen uns nicht ernst!“

Sagte einer von Edgars Männern unnötigerweise über Com. Kurz war Stille, dann antwortete die raue Stimme Sil-Dirracs

„Ich regel‘ das“

Selbst aus der Entfernung hörte man das Aufheulen als das Scharfschützengewehr losging und einen Moment später splitterte Glas, als kochendes Plasma einfach hindurchschnitt, wie ein warmes Messer durch Butter. Der smaragdgrüne Lichtblitz schoss durch den Raum, an Edgar und Dr Leon vorbei und grub sich in das Gesicht eines kleinen Twi’lek-Jungen, der grade, mit einem dicken Stapel Bücher unterm Arm, aus dem Hinterzimmer der Bibliothek getreten war. Irgendwo schrie eine Frau, als der rauchend Leichnam, wie eine Puppe der man die Fäden durchgeschnitten hatte, nach hinten sackte.

„Was zur Hölle?!“

„Die nehmen uns jetzt ernst…“

Tönte es über Com, doch Edgar schüttelte nur den Kopf. Das war nicht der Plan gewesen! Sie hatten doch verabredet niemanden töten zu wollen! Wenn überhaupt würde das die Behörden auf den Plan rufen und damit war niemandem geholfen! Verdammt noch eins, dieser elende, killerstickrauchende Kopfgeldjäger! Doch wenn das Leben Zitronen verteilte…

„AUF DEN BODEN! ALLE!“

Brüllte Edgar und diesmal gehorchten wirklich alle Anwesenden aufs Wort

„Im Nachbargebäude sitzt ein Scharfschütze und wird jeden hier abknallen, der auch nur den Anschein macht etwas Krummes drehen zu wollen, klar?! Und Sie, Dr Leon, aufstehen oder wollen sie das das nächste Kind dran glauben muss?!“

Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, hielt Edgar ihr den Blaster noch fester unters Kinn. Sie mussten sich beeilen, wenn sie nach dieser Aktion heil hier herauskommen wollten…

[ Weltraum | Ryloth-System | Ryloth | Kala'uun | Raumhafensektor | Große Bibliothek ] Edgar, Zoey, Edgars Schläger, Gäste und Yui im Hinterzimmer
 
Ryloth, Kala`uun, Raumhafenbezirk, Große Bibliothek: Zoey, Yui und viele Gäste


In der schäbigen Rylother Großen Bibliothek des Medienmoguls Olan schaute Zoey in die Runde der Bibliotheksbesucher, die heute Abend extra wegen ihr zahlreich erschienen waren, lächelte weiter charmant und ließ sich ihre Unruhe, die sie innerlich plagte, nicht anmerken, sondern wollte professionell jetzt die Fragen beantworten, die ihr zu ihrem neuen Buch im Anschluss an die Lesung gestellt werden sollten. Immer wieder sah sie dabei unauffällig auf ihre Uhr. Sie sehnte sich ein Ende der Veranstaltung herbei. So wirklich bei der Sache war sie nicht!

Immer wieder tauchten vor ihrem geistigen Auge Bilder der letzten Stunden auf. Entsetzliche Bilder! Jedesmal lief ihr ein gewaltiger Schauder über ihren Rücken. Immer wieder versuchte sie dies abzuschütteln und konzentrierte sich angestrengt auf die Gäste. Besonders schlimm wurde es, als ausgerechnet als erstes eine Frage zum Roboterkind gestellt wurde, denn schon hatte sie das ganze Drama wieder vor Augen. Sie sah sich nach Yui suchend um, konnte sie aber in der Menschenmenge nirgends entdecken. Hoffentlich stellte sie nicht wieder irgendwelchen Unfug an! ? Sane war auch noch nicht zu sehen!

Dabei kam ihr plötzlich ein schrecklicher Gedanke. Wie vom Blitz getroffen, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen! Sie hatte die Waffe noch, mit der herum geschossen worden war. Fattsons Waffe trug sie immer noch in ihrer Handtasche herum! Die Waffe, mit der Fattson angeschossen worden war! Die Waffe, die lauter Löcher in die Häuserfront geschossen hatte! Und, weswegen die imperialen Sicherheitsleute aufgetaucht waren! Oh nein, war das blöd! Oder, war es gut, endlich eine Waffe zu haben?


Fast mechanisch wählte Zoey eine ältere Twi`lek-Dame aus, die nächste Frage stellen zu dürfen und dachte gerade, dass es Stunden dauern würde, alle Fragen zu beantworten. Fast jeder hier im Raum meldete sich und der Raum war völlig überfüllt. Erwartungsvoll sah Zoey die ältere Dame an, was sie nun fragen würde und hoffte, dafür auch eine Antwort parat zu haben. Die Dame begann gerade mit:

“Ich habe mich beim Lesen des ersten Kapitels ihres Buches, denn weiter kam ich noch nicht, gefragt,...”

Da drängelte sich ein unsympathisch wirkender, frecher Typ (Edgar) nach vorne, obwohl noch etliche Leute hier saßen und nahm ihnen die Sicht und fiel der Dame ins Wort. Das Schlimmere war aber die Frage, die er Zoey stellte! Und seine Betonung dabei! Erschrocken versuchte Zoey mit weit aufgerissenen Augen die Fassung zu wahren und schnappte nach Luft. Schon wieder diese Kopfgeldjägersache! Wie hoch ihr Kopfgeld sei?! Ihr Herz pulsierte, aber es war keine Angst, es war eher Wut! Wieso musste dieser freche Kerl ihre Lesung stören und ihr so eine provokante Frage stellen?! Er versaute alles! Sie hob zu einer Antwort an, war dafür aber noch zu perplex. Sie sagte, statt mit einer pfiffigen Antwort zu kontern, mit einer gewissen Mischung aus herablassender bestimmender und leider zittrig-aufgeregter Stimme:


“Jetzt ist ..”

und wollte eigentlich noch hinzufügen: “...erst mal die Dame dran und bitte seien sie so freundlich und stellen sich hinter die Stuhlreihen!”

Doch dafür ließ er ihr nicht die Zeit, dies auszusprechen. Seine freche überhebliche Antwort kam prompt und etwas Unheil verkündendes lag in seinem Ton, als er meinte, dass er es schon wüsste. Da begann Zoey`s Puls richtig zu rasen!

Doch dann setzte er seine Skimaske auf und schoss in die Decke und sie schreckte in dem Moment furchtbar zusammen und ihre Knie zitterten und augenblicklich wusste Zoey, was los war. Am liebsten wäre sie in Ohnmacht gefallen. Zum Glück saß sie. Und schon stand er nach einem Sprung neben ihr hinter dem Tisch und sie hatte wieder einmal einen Blasterlauf an ihrer Schläfe, die kalt und unbarmherzig dagegen drückte. Sie zitterte wie Espenlaub und die pure Angst hatte sie voll im Griff. Oh nein, nicht das?! Was für ein Scheißtag! Er stieß eine unmissverständliche Drohung und Anweisung aus! Und, die Leute klatschten?! Irritiert und verständnislos schaute Zoey das Publikum an. Wie bescheuert waren die Leute denn? Zitternd saß Zoey da und hielt es für das Beste, keinen Mucks von sich zu geben und sich nicht zu rühren.


Der Kerl, der sie bedrohte, hatte sein Com-Gerät laut an und Zoey bekam mit, dass es darum ging, dass einige der Anwesenden dies scheinbar als Showeinlage betrachteten. Wie einer seiner Leute tönte, wollte er dem unmissverständlich ein Ende setzen und Zoey wurde wohl leichenblass bei den gehörten Worten. Und schon krachte es wieder laut, Glas splitterte und Zoey und etliche Andere schrien in dem Moment laut auf. Entsetzt sah sie etwas Grünes haarscharf an sich vorbei zischen. Zum Glück hatte sie sich nicht bewegt, doch wer machte dies schon mit einer Waffe an der Schläfe! ? Aus dem Augenwinkel sah sie eine kleine Gestalt umfallen. Sie konnte ihren Kopf nicht hindrehen. Die Waffe! Es sah aus wie ein Twi`lek-Kind. Hoffentlich war es nicht Yui, war ihr erster Gedanke?! Ein Kind, ihr Zweiter! Ein Kind starb, weil man das Kopfgeld für mich haben will, dachte sie betroffen und eine dicke Träne rollte über ihr entsetztes Gesicht! Sie haben eiskalt ein Kind umgebracht! Ich bin erledigt, die schrecken vor nichts zurück, wurde ihr bewusst! Wäre ich doch niemals ins Imperium gereist, wurde ihr klar!

Die Leute in der Bibliothek legten sich alle spätestens, nachdem der Typ, der hinter ihr stand, und dies nochmals mit Nachdruck gefordert hatte, auf den Boden. Es wurde still im Raum. Der Schrecken saß allen in den Gliedern. Nun befahl ihr Entführer, er schien der Anführer einer Gruppe von Kopfgeldjägern zu sein, dass Zoey aufstehen sollte und drohte damit, das nächste Kind erschießen zu wollen, wenn sie dem nicht sofort nachkommen würde. Außerdem drückte er ihr nun den Blaster fest unter`s Kinn. Zoey erhob sich zitternd und ergriff ihre Handtasche dabei gleichzeitig. Ihr blieb nur übrig, alles zu tun, was er forderte und ihm zu gehorchen.



Ryloth, Kala`uun, Raumhafenbezirk, Große Bibliothek: Zoey, Yui, viele Gäste, Kopfgeldjäger unter Führung von Edgar und ein totes Kind

 
- Lieutenant Lance Dreyf, Offizier der imperialen Garnison auf Ryloth –


[Äußerer Rand, Gaulus-Sektor, Ryloth-System, Ryloth, Kala’uun, Stadtrand, verdächtiges Gebäude, imperiale Sicherheitspatrouille Aurek-16]- Lieutenant Lance Dreyf, 5 Soldaten, Leelan Krayne (Sane Kath)


Erneut überraschte Krayne Dreyf dadurch, dass er auf das Angebot des Offiziers, ihn mit zurück ins Stadtzentrum zu nehmen, ohne großes Zögern einging. Trotz dieser Überraschung schmolz das Misstrauen, das Dreyf gegenüber dem Mann der Blue Raven Corporation empfand, ein wenig zusammen. Würde ein Beauftragter des Hutten-Kartells oder einer ähnlichen zwielichtigen Organisation sich tatsächlich länger als notwendig der Gegenwart von sechs imperialen Soldaten an Bord eines schwer bewaffneten Hoverscouts aussetzen? Vermutlich nicht.

„Kein Problem, Mister Krayne, versicherte der dem Mann in der blauen Uniform daher. Die große Bibliothek – die ihren Namen nach Dreyfs Ansicht kaum verdiente – war Teil eines größeren Einkaufskomplexes, oder besser dessen, was man in Kala’uun als größeren Einkaufskomplex verstand. Wie es der Zufall so wollte, gehörte sie – mit ein wenig liberaler Auslegung – noch zu dem recht großen Gebiet, das der Lieutenant mit seiner Patrouille abzudecken hatte. Nur wenige Fahrzeuge von der Größe des Hoverscouts waren von der Garnison für Patrouillen eingeteilt worden – im Innenstadtbereich traf man in höherer Anzahl imperiale Soldaten auf Speeder Bikes oder in Zweiergruppen auf Fußstreife. Einzelne Imperiale hatten die beunruhigende Angewohnheit, spurlos zu verschwinden.

Kurz vergewisserte Dreyf sich, ob seine Männer ihrer Arbeit am Haus abgeschlossen hatten. Sie hatten.

„Aufsitzen!“

Beim Einsteigen in den Hoverscout bestand eine Art nonverbale Übereinkunft zwischen den Soldaten. Ohne dass es eines speziellen Befehls des Lieutenants bedurft hätte, schwangen sich die beiden Soldaten, die für die Bedienung des Raketenwerfers und der Laserkanone verantwortlich gewesen waren, nicht wieder hinter die Bedienungen ihrer Geschütze, sondern blieben bei ihren Kameraden – und Krayne – im Passagierraum, während Dreyf sich hinter das Steuer des Fahrzeugs schwang. Der private Sicherheitsmann war nach wie vor ein Fremdkörper und man wollte ihn im Auge behalten, was bedeutete, dass zu diesem Zeitpunkt nur die Blasterkanone des Hoverscouts eingesetzt werden konnte.

„Zentrale, hier Aurek-16. Nehmen Patrouille wieder auf“, meldete Dreyf, während er den Antrieb des Fahrzeugs hochfuhr und beschleunigte.

„Ziel ist die „Große Bibliothek“. Tatort gesichert.“

„Bestätigt, Aurek-16“, kam die prompte Antwort.

„Die Ermittler werden alarmiert.“

Hinter ihnen wurde das mysteriöse Haus mit den rätselhaften Einschusslöchern an der Wand immer kleiner und die Fragen, die mit diesem Ort zusammenhingen, verschwanden immer weiter in Dreyfs Hinterkopf. Was nun aus diesem Vorfall gemacht wurde lag nicht mehr in seiner Hand – er hatte sich um den reibungslosen Ablauf seiner Patrouille zu kümmern.

Die Fahrt in Richtung Stadtzentrum verlief in wachsamem Schweigen. Die Blicke, mit denen die Soldaten der Patrouille Krayne bedachten, waren nach wie vor vorsichtig, wenngleich keiner der Männer sich die Blöße gab, offene Ablehnung zu zeigen. Dreyf, der sich auf den Verkehr konzentrieren musste, war es zunächst nicht vergönnt, seine Neugierde bezüglich des Mannes zu befriedigen. Erst, als der Einkaufskomplex mit der Bibliothek bereits in Sichtweite kam, gestattete er es sich, sich nach seinem Fahrgast umzudrehen.

„Sagen Sie, Mister Krayne, um wen handelt es sich eigentlich bei Ihrer Klientin? Jemanden, der auf imperialem Territorium besonderen Gefahren ausgesetzt…“

„Vorsicht!“

Dreyf reagierte instinktiv, als der ihm am nächsten sitzende Soldat einen Warnruf ausstieß, und brachte den Hoverscout sofort zum Stehen. Keine Sekunde zu spät, wie er feststellen musste, als sein Blick auf den Mann fiel, der vor ihnen auf der Straße stand und hektisch in ihre Richtung gestikulierte. Wie Krayne trug er eine Uniform, die nicht zum Imperium gehörte – allerdings war diese nicht blau, sondern bestand aus seinem weißen Hemd und einer grauen Hose. Ein Sicherheitsmann des Kaufhauses.

Stirnrunzelnd stieg Dreyf aus dem Cockpit des Hoverscouts und warf dem sichtlich panischen Twi’lek einen strengen Blick zu.

„Sind Sie irre? Was hat das zu bedeuten?“

Die skurrilen Kopftentakel des Nichtmenschen regten sich wie verrückt.

„Eine Schießerei, Sir! In der Bibliothek! Wir brauchen Hilfe!“

„Was? Wovon reden Sie da?“

Es kostete den Sicherheitsmann sichtliche Überwindung, zu Atem zu kommen und in zusammenhängenden Sätzen zu sprechen.

„Es… es gab da eine Vorlesung… von einer… Archäologin oder so… Großes Publikumsinteresse! Und plötzlich… plötzlich hörten wir Schüsse! Aus der Bibliothek… und von einem Nachbargebäude!“

Dreyf unterdrückte einen saftigen Fluch. War Kala’uun heute vollkommen außer Kontrolle geraten?

„Von einem Nachbargebäude? Heckenschützen?“

Hilflos zuckte der Twi’lek mit den Achseln. Aus ihm waren mit Sicherheit keine verwertbaren taktischen Informationen herauszubekommen und sofort hatte Dreyf das Gefühl, als würde bereits das Fadenkreuz irgendeines antiimperialen Terroristen feinsäuberlich auf seiner Stirn ruhen. Rasch zog der Lieutenant sich in den relativen Schutz des Cockpits zurück.

„Zentrale, hier Aurek-16! Melde Schießerei in der Großen Bibliothek, Verdacht auf Heckenschützen! Brauchen sofort Verstärkung!“

Hastig warf er Krayne einen kurzen Blick zu.

„Ich hoffe, Ihre Klientin ist keine Archäologin auf Vorlesungsreise, Mister Krayne… sonst hat sie ein massives Problem.“

Unterdessen meldete sich die Zentrale:

„Aurek-16, sämtliche Ressourcen im Umkreis sind derzeit gebunden. Konkretisieren Sie den Sachverhalt.“

„Negativ!“

Dreyf spürte, wie sich Schweißperlen auf seiner Stirn bildeten.

„Für eine Sicherung des Komplexes habe ich nicht genug Männer und wenn da draußen ein Heckenschütze ist, dann sitzen wir auf dem Präsentierteller! Haben wir wenigstens Fliegende Augen im Bereich?“

Fliegende Augen war die Bezeichnung für die kleine Armada aus Mark IV-Lauschdroiden, die die imperiale Garnison auf Ryloth einsetzte, um trotz des akuten Personalmangels zumindest einen gewissen Überblick darüber zu behalten, was auf dem Planeten – und insbesondere in seiner Hauptstadt – geschah.

„Das ist bestätigt, Aurek-16. Auge 4 und Auge 16 befinden sich im Umkreis des Komplexes. Übermitteln neue Programmierung und koppeln Erkenntnisse mit Ihrem Fahrzeug.“

Dreyf nickte grimmig. Das war ein Anfang – wenn die Droiden den Scharfschützen (falls es denn tatsächlich einen gab) mit ihren leistungsfähigen Sensoren aufspüren und die Daten an den Hoverscout übermitteln könnten, würde selbst die schwere Blasterkanone des Fahrzeugs kurzen Prozess mit ihm machen. Damit blieb aber immer noch die bislang ungeklärte Situation im Inneren des Gebäudes…

„Danke, Zentrale. Und übermitteln Sie mir einen Grundriss des Gebäudes!“

„Verstanden.“

Mit einem Pfeifton gab der Computer des Hoverscouts zu erkennen, dass er Daten empfing, und der kleine Holoprojektor in der Zentraleinheit rechts vom Fahrer erwachte zum Leben.

„Aurek-16, die Analyse der Situation hat neue Erkenntnisse ergeben.“

Der imperiale Lieutenant runzelte mit der Stirn. Auf welche Informationen konnte die Zentrale zurückgreifen, die er nicht von vor Ort durchgab?

„Ich höre, Zentrale.“

„Derzeit findet in der Großen Bibliothek eine Veranstaltung statt, eine öffentliche Lesung.“

„Das sind auch unsere Erkenntnisse, Zentrale.“

Was kümmerte jemanden im Umfeld des Gouverneurs und des Garnisonskommandanten eine simple Lesung…?

„Bei der Autorin handelt es sich um eine Dr. Zoey Liviana Leon, eine Person, die durch die Veröffentlichung Ihres jüngsten Buches zu gewisser galaktischer Prominenz gelangt ist. Der Inhalt dieses Buches wird von der Kommission zur Erhaltung der Neuen Ordnung als heikel angesehen und wenn Dr. Leon auf einer imperialen Welt zu Schaden kommen sollte, könnte dies einen vor dem Vertrag von Umbara ungünstigen diplomatischen Zwischenfall provozieren. Die körperliche Unversehrtheit von Dr. Leon ist daher um jeden Preis zu gewährleisten.“

Dreyf blinzelte ungläubig. Bücher mit heiklem Inhalt? Diplomatische Zwischenfälle? Dieser Vorfall entwickelte sich in Richtung von Sphären weit jenseits seiner Gehaltsklasse…

„Ist das bestätigt, Aurek-16?“, hakte die Zentrale unbarmherzig nach.

„Bestätigt, Zentrale.“

„Der Gouverneur hat die Entsendung eines LAAT/i-Kanonenbootes mit einem Zug seiner persönlichen Sturmtruppengarde angeordnet, um die Situation zu bereinigen. ETA an Ihrem Standort in 20 Minuten. Halten Sie die Lage so lange unter Kontrolle.“

„Habe verstanden.“

Mit einem Mal war Dreyfs Mundhöhle staubtrocken.

„Aurek-16, Ende.“

Sein Blick wanderte wieder in Richtung des blauuniformierten Angehörigen der Blue Raven Corporation. Wie viel hatte er von den Antworten der Zentrale mitbekommen können? Vollkommen schallisoliert war Dreyfs Comlink nicht und seine Antworten ließen auch tief blicken…

„Nun, Mister Krayne…“

Der Lieutenant schluckte mühsam.

„Wenn Sie wegen Dr. Leon und zu ihrem Schutz hier sind… dann haben wir ähnliche Aufträge.“


[Äußerer Rand, Gaulus-Sektor, Ryloth-System, Ryloth, Kala’uun, Raumhafenbezirk, bei der Großen Bibliothek, Hoverscout „Dorn-5“]- Lieutenant Lance Dreyf, 5 Soldaten, Leelan Krayne (Sane Kath), Twi’lek-Sicherheitsmann
 
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Ryloth, Kala`uun, Raumhafenbezirk, Große Bibliothek: Zoey, Yui, viele Gäste, Kopfgeldjäger unter Führung von Edgar und ein totes Kind

Nach einer Weile war der Junge offensichtlich fertig und Yui beschloss dann auch zu gehen. Sie wollte gerade den Nebenraum in Richtung der Haupthalle verlassen als er einen Schuss wahrnahm. Er verstärkte seine Sensoren und die Programme hatten im Bruchteil einer Sekunde die ganze Situation analysiert und begannen mit ihren Protokollen. Noch bevor yui wirklich wusste was gerade los war, war sie schon aus dem Fenster gesprungen und landete auf dem anderen Gebäude in dem sich der Scharfschütze befand.

Lautlos rannte sie durch das Gebäude bis sie direkt hinter dem Scharfschütze war. Yui war wütend richtig wütend. Das hatte der junge nicht verdient er hatte noch nicht einmal anfangen können seinen Traum zu leben. Es war der Abschaum der Galaxis es war der Teil von Lebewesen die es nicht verdient hatten zu leben. Es waren die Menschen für die es kein Gericht gab. Leute die den Preis für ihre taten zahlen würden. Da es im Moment um jede Sekunde ging hatte Yui keine Zeit den Mann zu vergiften, das dauerte zu lange. Deshalb fuhr er einfach seinen Skorpionschwanz aus und bevor der Scharfschütze überhaupt ihre Anwesenheit bemerken konnte hatte er ihn geköpft. Der Kopf fiel aus dem Gebäude während ein Schwall Blut yuis Gesicht und seinen Körper benetze. Yui riss dem toten Körper auf dem Boden das Gewehr aus der Hand und warf sich selbst zu Boden. Er legte an und zielte in die große Halle.

Das war genau yuis Stärke. Er hatte zwar kein Sniper in seinen Körper integriert doch Programme zu solchen Waffen, dass er mit ihnen sehr gut schießen konnte. Da er auch keinen Herzschlag hatte oder Atembewegungen machen musste konnte er sehr genau zielen. Yui wartete keinen Moment und schoss zwei Mal auf den Mann der Zoey in Gewahrsam hatte. Dann sprang er auf schnappte sich eine Rauchbombe von dem Toten zu seinen Füßen und nahm anlauf. Sie sprang und flog genau auf das große Fenster zu durch das sie eben geschossen hatte. Noch im flug zündete er die Rauchbombe.

Mit einem lauten Krachen und einem Regen von Glasscherben brach er in den Raum. Er ließ die Rauchbombe fallen die in dem Moment detonierte und den ganzen Raum in dichten Rauch hüllte. Im Schutz des Rauches fuhr Yui einen seiner Blaster aus und begann auf Edgar zu schießen. Sie hatten den großen Vorteil, dass sie nicht geblentet war. Dieser musste in Deckung gehen, weil er sonst zu einem schweizer Käse geworden wäre und yui erreichte Zoey.

“wir müssen hier raus“

War das einzige was er sagte bevor er seine Waffe wieder einfuhr und Zoey in Richtung des Fenster zog. Sie konnten nicht das Stiegenhaus nehmen vielleicht waren dort noch andere Kopfgeldjäger. Der Saal war nicht ebenerdig und so hatten sie die größten Chancen wenn sie das Fenster nahmen und yui den Sturz abfing beziehungsweise den meisten Weg kletterte. Das konnte er.

“Hald dich gut an mir fest.

wies er sie an und begann aus dem Fenster hinunter zu klettern. Bis sie den Boden drause erreichten.
Ryloth, Kala`uun, Raumhafenbezirk, Große Bibliothek: Zoey, Yui, viele Gäste, Kopfgeldjäger unter Führung von Edgar und ein totes Kind
 
- Mark IV Lauschdroide IM-00997 („Auge 4“), Überwachungsdroide der imperialen Garnison –

[Äußerer Rand, Gaulus-Sektor, Ryloth-System, Ryloth, Kala’uun, Raumhafenbezirk, bei der Großen Bibliothek, Luftraum]- Auge 4

Kurz wurden die Prozessoren des kleinen Mark IV-Lauschdroiden belastetet, als ihm vom Zentralcomputer der imperialen Garnison eine neue Einsatzprogrammierung übermittelt wurde, und unmittelbar im Anschluss passte Auge 4 seine Repulsoren an, um einen neuen Kurs einzuschlagen – näher an den Gebäudekomplex heran, in dem sich unter anderem die Große Bibliothek befand. Zeitgleich wechselten die Sensoren des Droiden in den leistungsstärkeren Aktivmodus und er begann damit, in sämtlichen überwachbaren Spektren entsprechend der Zielvorgaben zu suchen, die man ihm übermittelt hatte – primär nach einer einzelnen organischen Lebensform, irgendwo in in Relation zur Bibliothek erhöhter Position verborgen. Ein Heckenschütze.

Die Auswertung der Wärmebilddaten ergab schnell ganze Gruppen von Organischen, die sich in den umliegenden Gebäuden befanden, außerdem einzelne Passanten auf den Gehsteigen und natürlich die signifikante Wärmesignatur des Hoverscouts Dorn-5, an den Auge 4 weisungsgemäß eine Kopie seines Signals übermittelte. Permanent versuchten die Algorithmen des Droiden, die eintrudelnden Daten zu verarbeiten, berechneten Wahrscheinlichkeitsszenarien, verglichen sie mit taktischen Szenarien die Effektivität eines Angriffs aufs dem Hinterhalt betreffend…

Dann schlugen die Sensoren plötzlich an. Einzelne organische Lebensform, erhöhte Position, alleine. Die Holokamera am Rumpf des Lauschdroiden versuchte, die ungefähre Richtung des Zielobjekts zu fokussieren, doch noch war er nicht in Sichtweite für eine visuelle Bestätigung seines Verdachts. Mit einem leisen Summen erhöhte der Droide seine Geschwindigkeit…

Dann die Bestätigung. Eine einzelne Person, zu 87% Wahrscheinlichkeit menschlich, liegend, bewaffnet mit einem Scharfschützengewehr. In Lauerstellung. Dank seiner hochauflösenden Kameras war Auge 4 noch weit genug entfernt, um Entdeckung zu vermeiden. Ein wenig näher noch, und er würde ein hochauflösendes Bild des Verdächtigen an den Zentralcomputer hochladen und so mit etwaigen Haftbefehlen vergleichen können, zeitgleich würden seine Sensordaten den Kanonieren des Hoverscouts übermittelt…

Dann geschah etwas, womit die Wahrscheinlichkeitsmatrizen des Lauschdroiden nicht gerechnet hatten. Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich eine weitere Gestalt (Yui) hinter dem Schützen aus. Die Kameras und Sensoren des Droiden arbeiteten hektisch. Visuelle Auswertung ließ auf einen weiteren Organischen schließen, noch nicht ausgewachsen, Twi’lek. Mit 76% Wahrscheinlichkeit männlich. Doch die anderen Daten… passten nicht. Wärmesignatur… zu niedrig. Fieberhaft versuchten die Prozessoren von Auge 4, nach einer Lösung für dieses Rätsel zu finden, als die Situation bereits weiter eskalierte…

Das Auftauchen einer Art Waffe am rückwärtigen Ende des vermeintlichen Twi’lek-Kindes und die darauf folgende Enthauptung des Schützen überforderte Auge 4 für einen Moment. In seinen Datenbanken konnte der Droide keine Entsprechung finden, keine Lebensform, die sich ähnlich verhielt… und während er nach einer Lösung suchte, wo es scheinbar keine gab, war der kleine Twi’lek bereits wieder verschwunden, nachdem er Schüsse aus dem Scharfschützengewehr abgegeben und sich mehrere Gegenstände aus dem ehemaligen Besitz des Toten bemächtigt hatte.

Während Auge 4 hektisch nach dem Verbleib der Gestalt suchte, übermittelte er seine Erkenntnisse mit Priorität nebst Videomaterial und Sensorauswertung an Hoverscout Dorn-5, den ebenfalls im Quadranten im Einsatz befindlichen Lauschdroiden Auge 16 und die Zentrale, bevor er mit schrillenden Repulsoren in Richtung Gebäudekomplex abtauchte, um weiter auf die Suche zu gehen…

[Äußerer Rand, Gaulus-Sektor, Ryloth-System, Ryloth, Kala’uun, Raumhafenbezirk, bei der Großen Bibliothek, Luftraum]- Auge 4
 
Ryloth/ Kala'uun/ auf dem Weg ins Stadtzentrum/ Swift Assault 5 Hoverscout „Dorn-5“/ Sane, Patrouille Aurek-16

Der Hoverscout nahm an Fahrt auf, der Lieutnant steuerte das Fahrzeug selbst. Eine weitere Eigenschaft, die Sane sich für diesen Offizier merken konnte: Anscheinend nahm er die Dinge gern selbst in die Hand. Der Infiltrator konnte sich durch die Wortwechsel mit dem Imp langsam ein Bild von ihm machen, seine Untergebenen jedoch waren leider ein Rätsel für ihn. Sie taten ihm auch nicht den gefallen und unterhielten sich untereinander, sodass Sane einen Eindruck davon bekommen könnte, mit wem er es hier noch zu tun hatte. Möglicherweise konnte das irgendwann wichtig sein. Vielleicht nicht jetzt, vielleicht auch nicht morgen. Er kannte Zoeys Pläne nicht. Der Soldat wusste zwar, dass ihre Reise weitere Planeten als Ziel hatte, aber wie lang sie sich auf Ryloth aufhielten war ihm nicht klar. Immerhin war er auch nicht ihr Sekretär.

Die Fahrt verlief ruhig. Sane versuchte einen demütigenden, eingeschüchterten Eindruck zu vermitteln, indem er intensiv seine Schuhspitzen studierte und den Augenkontakt mit den imperialen Soldaten vermied. Die Soldaten ihrerseits verhielten sich jedoch auch nicht feindselig ihm gegenüber, was die Atmosphäre im Passagierraum nicht ganz so unangenehm machte. Jeder war für sich und fand das im Moment in Ordnung. Bis der Offizier nach einer Weile das Wort ergriff. Der Mann wollte seinen Wissensdurst weiter stillen. Diesmal jedoch nicht, weil er Sane gegenüber misstrauisch war. Er wollte mehr über Zoey erfahren. Das war schlecht. Im Vergleich zu Sane hatte Zoey vermutlich was angestellt. Er konnte es selbst zwar noch nicht genau sagen, aber die Vermutung lag nahe, dass die Archäologin etwas mit dem Mord an den Twi'leks zu tun hatte. Der Offizier könnte dies herausfinden, blöd war er jedenfalls nicht, dem war sich Sane mittlerweile bewusst. Es war wohl besser, wenn er genau auf seine Wortwahl achtete und so wenig Informationen wie möglich durchsickern ließ. Das war wohl die vorerst klügste Taktik. Doch glücklicherweise blieb ihm eine Antwort erspart, der Offizier wurde von etwas abgelenkt, dass sich vor dem Fahrzeug abspielte. Der Imp rief jemandem durch das Fenster etwas zu, was nicht freundlich klang. Was der andere sagte, konnte Sane nicht verstehen. Sein Gehör hatte auf Thearterra deutlich gelitten und Bacta konnte leider nicht alles heilen. Vermutlich würde er bei einem längeren Aufenthalt in einer republikanischen Kaserne und einem Ganzkörpercheck bei einem Arzt Audioverstärker eingesetzt bekommen. Die Worte des Offiziers jedoch drangen Dumpf zu ihm durch. Er hörte den Begriff "Heckenschütze" fallen und dachte sich erstmal nichts besonderes dabei. Es war hier bestimmt nichts besonderes, dass Einheimische Widerstandsnester sich mittels Hinterhalten gegen die Besatzer wehrten, wer konnte ihnen das auch verübeln?

Doch als der Offizier bei der Kommunikationszentrale Meldung erstattete, gefror Sanes Blut in den Adern. Eine Schießerei in der großen Bibliothek. Zoey. Die Kopfgeldjäger hatten sie erreicht, bevor Sane es konnte. War es nun zu spät? War sie tot? Seine Eingeweide verkrampften sich, bevor sein Gehirn wieder die Arbeit aufnahm und sich mit einer ersten Schlussfolgerung einschaltete: Sie war tot nur halb so viel Wert. Zwar waren 50.000 Credits immer noch viel Geld, aber Kopfgeldjäger waren auf Gewinnmaximierung aus.

Der Lieutnant wandte sich nun an Sane mit einer vermutlich eher rhetorischen Frage, die das gehörte nur nochmal bestätigte. Zoey war in Schwierigkeiten.

"Nun, was soll ich sagen... heute muss mein Glückstag sein."

Ob seine Antwort gehört wurde wusste er nicht, denn der Offizier machte den Anschein, als würde er wieder seiner Einsatzleitung zuhören. Allerdings konnte Sane aus seinen Antworten kaum Informationen herausfiltern. Er wollte einen Grundriss des Gebäudes, was wohl hieß, dass er bereit war zu handeln. Das war gut, doch an Informationsgehalt gemessen an der Länge des Gespräches eher dürftig.

"Ich würde mit Ihnen ja gerne auf gute Zusammenarbeit anstoßen, aber ich glaube, wir haben es eilig. Wie ist die Lage?"

Hatte der Offizier ihm gerade tatsächlich angeboten, bei der Rettung von Zoey mitzuwirken? Zusammen mit Sane? Oder interpretierte er zu viel in diese Aussage? Es würde sich zeigen. Sein Blut kam nun langsam in Wallung. Er musste gegen Kopfgeldjäger kämpfen.

Ryloth/ Kala'uun/ auf dem Weg ins Stadtzentrum/ Swift Assault 5 Hoverscout „Dorn-5“/ Sane, Patrouille Aurek-16
 
Ryloth, Kala`uun, Raumhafenbezirk, Große Bibliothek: Zoey, Yui, viele Gäste, Kopfgeldjäger unter Führung von Edgar und ein totes Kind


Mit zittrigen Knien stand Zoey nun da und wartete darauf, was wohl als Nächstes käme. Sie rechnete damit, dass man sie hier raus und irgendwo hinschaffen würde. Ein schrecklicher Gedanke zeigte sich auf. Zu wem? Zu einem Sith? Zu Arica? Doch weiter kam sie gedanklich nicht, denn schon wieder überschlugen sich die Dinge!

Schüsse! Genau in ihre Richtung. Sie zuckte zusammen. Bloß auf wen? Auf sie oder ihren Entführer (Edgar)? Sie duckte sich hinter ihren Stuhl. Ihr Bewacher (Edgar) musste wohl ähnliches neben ihr gemacht haben, denn sie konnten ja nicht länger auf dem Präsentierteller stehen bleiben. Die Schüsse kamen durchs Fenster, von wo wohl auch das Kind erschossen worden war! Seltsam? Zoey blickte nicht mehr durch. Das rührte wohl daher, dass man in Lebensgefahr etwas in Panik war!


Doch dann landete mit einem entsetzlichen Klirren, da wieder Scheiben zu Bruch gingen, ein Junge, ein Twi`lek-Kind, mit blutverschmiertem Gesicht und auch sonst voller Blut, in der Bibliothek und zündete so eine Rauchbombe wie Zoey eine schon mal im Vulkantempel in der Arena wegen Hybris gezündet hatte, die in Anakin Solo`s Raumschiff zur Vertreibung der Sith leider nicht eingesetzt werden durfte. Sie sah kaum noch etwas, ihre Augen tränten leicht und sie musste ab und an ihre Schreie unterbrechen und husten. Fast zeitgleich begann der Junge auf ihren Entführer (Edgar) zu schießen. Wer war nur der Junge, der ihr half? War das überhaupt Hilfe?! Wieso war er so blutverschmiert? Er sah Angst einflößend aus! Sie sah ihn nur schemenhaft durch den ganzen Rauch, der den ganzen Raum in Nebel hüllte! Der Junge erreichte die Archäologin, die immer noch hinter dem Stuhl Deckung suchte und ihre beiden Arme schützend über ihren Kopf gelegt hatte und die ganze Zeit nach wie vor laut kreischte. Mit angstverzerrtem Gesicht sah sie ihn an. War das ein anderer Kopfgeldjäger, der ihrem ersten Entführer in die Quere kam und ihm seine Beute ausspannen wollte oder was war hier los? Doch der Junge war noch recht klein?! In dem Moment erblickte Zoey, dass der Blaster heraus gefahren war. Zoey stutzte, doch hatte eigentlich dafür keine Zeit. Er meinte, dass sie nun raus müssten. Die Stimme! Sie war ihr vertraut! Das war doch Yui! Doch wieso lief sie plötzlich als Junge herum? Er packte sie auch schon am Armgelenk und zog sie nun zum Fenster.

Yui, du bist es!”,

brachte sie mit einer gewissen Erleichterung und Hoffnung, aber auch freudig überrascht heraus und musste gleich nochmals husten.

Zoey wurde kurz unsicher, als sie die Höhe sah, doch die Angst vor den Verbrechern war größer. Schießlich konnte sie sich hier nicht festschnallen, da sie keine Kletterausrüstung hatte. Dennoch war sie durch Thearterra abgehärtet. Wenn sie an die Brücken zum Eistempel dachte! Da war das hier ein Klax! Wenn hier nicht laufend Schüsse fallen würden! Sie sollte sich an Yui festhalten. Etwas umständlich, denn sie hatte nicht das richtige Schuhwerk an, aber dennoch so schnell wie möglich, kletterte sie Yui aus dem Fenster nach, klammerte sich vertrauensvoll an ihr fest und ließ Yui klettern. Sie kannte das schon. Ihr Roboterkind! Kurz bevor sie den Boden berührten, drückte sie ihm dankend ein Küsschen auf die Wange. Sie hatte Yui richtig lieb. Da sie im Hinterhof des Komplexes gelandet waren, begaben sie sich vor zur Hauptstraße und liefen um das Haus halb herum. Was sie dort sah, gefiel ihr nicht!

" Oh nein, sieh` mal der Mannschaftswagen der Imp. Sicherheitsleute! Yui, weg hier! Lauf, so schnell du kannst! Fass mich an! Zieh mich mit! Ich habe noch die Waffe in meiner Tasche!“

Bloß sie konnte die Tasche ja nicht einfach hängen lassen, denn da waren doch ihre Papiere drin! Allerdings waren sie beim Klettern an der Hauswand nicht unbedingt unsichtbar gewesen, auch wenn es zum Hinterhof raus war! Genug Büros hatten ihre Fenster in die Richtung und auch so manches Restaurant. Ach, das war doch alles verflixt und zugenäht! Und diese Schüsse von allen Seiten! Hier herrschte ja plötzlich Krieg! War das alles wegen ihr?!

Wir müssen den Planeten schnellstens verlassen! Komm ins Hotel. Wir holen unsere Sachen und düsen dann zum Raumhafen!

“Taxi!”,

rief sie gehetzt! Beim Weiterlaufen streifte sie ihre Pumps von den Füßen, denn damit konnte man schwer rennen.


Ryloth, Kala`uun, Raumhafenbezirk, vor der Große Bibliothek: Zoey, Yui, im Wagen: Sane und Sicherheitsleute Aurek-16 und Passanten und Kopfgeldjäger?
 
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- Lieutenant Lance Dreyf, Offizier der imperialen Garnison auf Ryloth –

[Äußerer Rand, Gaulus-Sektor, Ryloth-System, Ryloth, Kala’uun, Raumhafenbezirk, bei der Großen Bibliothek, Hoverscout „Dorn-5“]- Lieutenant Lance Dreyf, 5 Soldaten, Leelan Krayne (Sane Kath), Twi’lek-Sicherheitsmann

Innerlich rang Dreyf immer noch mit sich. Eine Schießerei in einem belebten Kaufhaus, ominöse Andeutungen der Zentrale und jetzt saßen ihm zu allem Überfluss wohl auch noch die Sturmtruppen des Gouverneurs im Nacken. Sollte er die Lage nicht entschieden deeskaliert haben, ehe das Kanonenboot mit der Verstärkung hier eintraf, konnte er von Glück reden, wenn er lediglich auf den unattraktivsten Posten versetzt wurde, den diese Garnison zu bieten hatte… Wartungsdienst in einem der Überwachungssatelliten, beispielsweise.

Ironischerweise war es die ruhig und gefasst vorgetragene Frage von Leelan Krayne, die den Lieutenant wieder in die Gegenwart zurückholte und ihm vor Augen führte, dass er hier und jetzt eine Aufgabe zu erledigen hatte. Über die Konsequenzen eines Fehlschlags konnte er sich später Gedanken machte.

„Nun, ich weiß nicht, wie viel Ihre Firma Ihnen über Ihre Klientin mitgeteilt hat…“

Zweifelsohne war Krayne Dr. Leon als Personenschützer zugeteilt worden, schließlich handelte es sich bei ihr um eine Person öffentlichen Interesses. Der letzte Verdacht, dass der andere Mann womöglich mit den Hutten im Bunde sein könnte, hatte sich damit erledigt. Es war immer noch möglich, dass die Profite der Blue Raven Corporation am Ende im Syndikat landeten, doch das hatte Dreyf nicht zu interessieren. Seine Zuständigkeit endete an den Grenzen von Kala’uun… oder am Rand des Schwerefeld Ryloths, wenn man es genau nehmen wollte.

„Ich habe jedenfalls Anweisung erhalten, ihre körperliche Unversehrtheit zu gewährleisten. Und irgendjemand hat etwas dagegen…“

Er deutete auf das Hologramm des Gebäudegrundrisses.

„Offenbar hat es hier, im Lesesaal, eine Schießerei gegeben… unklar, mit wie vielen Beteiligten oder Parteien. Außerdem wurde aus einem bisher nicht ermittelten Nebengebäude geschossen, vermutlich mit einem Scharfschützengewehr. Wir müssen da draußen also auf uns aufpassen.“

Mit angestrengt gerunzelter Stirn musterte Dreyf das Hologramm. Es gab zwei offensichtliche Ausgänge aus dem Gebäude – doch wie sollte er diese mit fünf Mann und einem bewaffneten Zivilisten wirkungsvoll abdecken, wenn sich im Inneren auch ebenso gut eine ganze Armee befinden konnte und ein Scharfschütze sie zwischendurch in aller Seelenruhe aufs Korn nahm?

„Verstärkung ist unterwegs“, informierte er Krayne nach einem kurzen Zögern. Ihm blieb hier und jetzt nichts anderes übrig, als den anderen Mann vollständig einzuweihen.

„Der Gouverneur setzt einen Zug seiner Sturmtruppengarde ein. Das dürfte Ihnen ein ungefähres Bild davon verschaffen, wie wichtig Ihre Klientin anscheinend ist. Allerdings sind die erst in…“

Er warf einen flüchtigen Blick auf sein Chrono.

„… 18 Standardminuten hier. Bis dahin kann alles Mögliche passieren…“

Wie aufs Stichwort wurde das Hologramm der Baupläne ohne Dreyfs Zutun durch die Überwachungsdaten eines der Lauschdroiden ersetzt, deren Unterstützung die Zentrale ihm zugesagt hatte. Mit sich langsam weitenden Augen verfolgte der Offizier, wie der Droide den Heckenschützen aufspürte und dieser dann allerdings von… einem kleinen Kind (Yui) mit einem seltsamen Schwanz kurzerhand geköpft wurde. Vollkommen perplex blinzelte Dreyf… und das Kind war wieder verschwunden, während die Videodaten zeigten, wie der Droide sich in Richtung Einkaufskomplex orientierte.

„Was… was bei den Gebeinen Imperator Arcanious‘ war das bitte?“

Er erwartete nicht wirklich eine Antwort von Krayne – wichtig war in diesem Moment, dass sie sich um den Schützen keine Sorgen mehr machen mussten. Wenn es nur einer gewesen war. Dreyf zog seine Waffe aus dem Holster. Die Zeit des Wartens war vorbei.

„Kommen Sie, Mister Krayne! Das ist unser Fenster. Ich schicke zwei meiner Männer mit dem Hoverscout an den Hintereingang… die Bewaffnung des alten Mädchens dürfte auch eine gewisse Unterzahl ausgleichen können.“

Von plötzlichem Elan erfasst schwang der imperiale Offizier sich aus dem Cockpit und bedeutete dreien seiner Männer, es ihm gleichzutun.

„Los, los, los!“

[Äußerer Rand, Gaulus-Sektor, Ryloth-System, Ryloth, Kala’uun, Raumhafenbezirk, bei der Großen Bibliothek, Hoverscout „Dorn-5“]- Lieutenant Lance Dreyf, 5 Soldaten, Leelan Krayne (Sane Kath), Twi’lek-Sicherheitsmann
 
[ Weltraum | Ryloth-System | Ryloth | Kala'uun | Raumhafensektor | Große Bibliothek ] Edgar, Zoey, Edgars Schläger, Gäste

Edgar wollte die Archäologin anschnauzen, dass sie sich gefälligst schneller bewegen sollte. Der ungeplante Tod des Kindes hatte die Sache verkompliziert und ihnen diverse Handlungsmöglichkeiten verbaut. Er hatte dazu geführt, dass jetzt ein Faktor besonders entscheidend war: Zeit. Sie mussten schnell handeln wenn sie noch erfolgreich sein wollten. Grade wollte er sie das spüren lassen, doch da tönte plötzlich Sil-Dirracs Stimme aus dem Comlink.

„Raus da. Die Imperialen haben Wind bekommen. Ich gebe euch Feuerschutz, schafft das Ziel da ra-“

Der Satz riss jäh ab und ein Reißen, kurz gefolgt von einem gurgelnden Sprudeln drang aus dem Comlink. Was war passiert? Was ZUR HÖLLE war grade passiert?! Dann knallten Schüsse und der Scriptor duckte sich zur Seite weg. Er wusste nicht warum er es getan hatte, ein Instinkt hatte er ihm geboten und richtig: Dort wo grade noch sein Kopf gewesen war, war das Bücherregal von einer Ladung kochenden Plasmas zerfetzt worden und eine zweite hatte sich dort eingegraben wo sein Herz gesessen hätte.

„Bei den metallischen Weichteilen des Imperators…“

Murmelte er geschockt und holte kurz Luft um sich zu sammeln. Sil-Dirrac war tot – zerfetzt von was auch immer – und sein Gewehr in den Händen eines unbekannten Faktors. Jetzt mussten sie gehen. Jetzt oder nie, wenn sogar schon das Militär auf dem Weg war. Nun da der Scharfschütze aus dem Weg war, würde das Gebäude bald von ihnen wimmeln.

„Beweg dich, Schlampe!“

Zischte er Leon an und fügte dann die Sprachfunktion seines Comlinks aktivierend hinzu:

„Alle zum Ausgang. Ich wiederhole. Alle zum Ausgang. Sil-Dirrac hats erwischt, wir sind hier auf dem Präsentierteller!“

Schnell steckte Edgar das Kommunikationsgerät wieder weg und wollte sich zum Gehen wenden, da drehte sich das Rad der Ereignisse weiter. Der Rest des Glasdaches, der von den ersten Schüssen noch nicht zersplittert war, explodierte mit einem ohrenbetäubenden Klirren und eine kleine Gestalt ging in einem Regen aus Scherben auf die liegenden Zuschauer nieder. Schreie ertönten, als Scharfkantige Scherben sich in Haut und Fleisch bohrten, doch alles was der ehemalige Scriptor tun konnte, war auf die kleine Gestalt zu achte, die scheinbar vom Himmel gefallen zu sein schien. Es war ein Anblick den er – dessen war er sich sicher – niemals vergessen würde.

Es war ein kleiner Twi’lek-Junge, über und über mit Blut beschmiert und im Gesicht eine Gleichgültigkeit den blutenden und schreienden Wesen gegenüber, die
Edgar selbst bei Sith nur selten gesehen hatte. Die kalten, beinahe schon droidischen Augen richteten sich auf ihn und ihm lief ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Was war dieses…dieses Ding?!

Plötzlich ließ der Twi’lek-Junge etwas fallen und eine Wolke beißenden Rauches erfüllte die große Bibliothek. Es war eine von
Sil-Dirracs Rauchbomben, das erkannte Edgar sofort. Der Kopfgeldjäger hatte mit einer solchen Intensität Killersticks kettengeraucht, dass der Gestank selbst in seine Ausrüstung gezogen war und jetzt überall im Raum verteilt worden war. Dieses kleine Monster hatte einen hartgesottenen Kopfgeldjäger auf dem Gewissen – ihn vermutlich blutig zermatscht wenn man an das widerliche Geräusch aus dem Comlink und den Grad an Blutverteilung bedachte. Was zur Hölle ging hier vor.

Plötzlich ging ein Blaster los und ein roter Plasmablitz traf
Edgar in die Schulter. Er zischte vor Schmerz auf und duckte sich hinter den nächsten Schreibtisch, als weitere Schüsse vorbeiflogen. Dann wurde die Archäologin seinen Griff entrissen und er fand sich alleine im dicken, stinkenden Nebel wieder. Der ehemalige Scriptor musste gar nicht erst überlegen, um zu erkennen, dass die Entführung gescheitert war. Wenn er überhaupt mit dem Leben davonkommen wollte, dann musste er aus der verfluchten Bibliothek raus.

Beinahe blind erhob er sich und stolperte so schnell er konnte, wo sich der Hinterausgang befinden musste. Auf halben Weg traf er auf
McCallum, der in die gleiche Richtung unterwegs war. Immerhin etwas. Langsam lichtete sich der Qualm und der Türsturz zum hinteren Teil der Bibliothek kam in Sicht, grade wollte er hinter dem Schläger hindurchstürmen, da trat ein Mensch in Uniform – offenbar ein Mitglied der Kaufhaussicherheit – hindurch und öffnete ohne Warnung das Feuer auf die vermummten Gestalten. McCallum schrie auf und ging zu Boden, doch Edgar war vorbereitet.

So schnell es ein halbtrainierter Jünger der Sith vermochte riss er seinen eigenen Blaster in die Höhe und versenkte beinahe sein komplettes Magazin in der Brust, im Hals und schließlich einen Letzten Schuss in den Kopf des Wachmannes. Der Mensch hatte noch nicht einmal mehr Zeit zu schreien, sondern sackte, wie eine Puppe der man die Fäden durchgeschnitten hatte, nach hinten. Der war keine Bedrohung mehr.

Kurz beugte
Edgar sich zu seinem Kumpanen hinunter und stellte fest, dass McCallum nicht tödlich erwischt worden war, sondern dass lediglich sein rechtes Schienbein glatt durchschossen worden war.


„Kannst du laufen?“

Fragte er hektisch und schaute sich um, ob schon die ersten imperialen hereingestürmt kamen

„Nein. Du musst mich tragen, Tlalloy!“

Antwortete McCallum mit einem weinerlichen Ton in der Stimme, der dem ehemaligen Scriptor sofort auf die Nerven fiel

„Am Arsch“

Antwortete er und versenkte seinen letzten Schuss im Gesicht des Menschen, der mit einem rauchenden Loch in der Stirn nach hinten kippte. Er würde keine Zeugen hinterlassen, die seine Identität verraten konnten. Schnell erhob er sich aus seiner hockenden Stellung und rannte – der sich lichtende Nebel erlaubte es inzwischen – zur Hintertür, die bereits offen stand. Schnell trat er hindurch und sah mit Erleichterung das Fluchtfahrzeug, in dem der Fahrer bereits saß und seine verbliebenden drei Schläger bereits einstiegen. Schnell tat er es ihnen gleich und warf nur einen abschätzigen Blick auf die Leichen von zwei weiteren Wachmännern, die zwischen den Mülltonnen lehnten.

„FAHR DU KACKLAPPEN!“

Schnauzte er den Fahrer an der Speeder setzte sich in Bewegung. Heulend bog er um eine Ecke und befand sich auf einer etwas breiteren Straße neben dem Einkaufszentrum, in dem die Große Bibliothek situiert war.

„Sch’eiße die Imperialen!“

Sagte einer der Schläger und deutete auf einen nahenden Hoverscout der Besatzungsmacht, der grade auf die Straße einbog, doch alles was Edgar sah, waren Leon und der blutüberströmte Junge, die grade über den Bürgersteig hetzten und offenbar nach einem Taxi riefen.

„Sch’eiß auf die Imperialen!“

Antwortete Edgar und deutete auf die Archäologin

„Mäh die Kackbratze nieder und zieh das Ziel an Bord! Dann nichts wie weg hier. Pass auf der Junge ist gefährlich!“

Der Fahrer sah aus als wolle er anfangen zu argumentieren, nickte nach einem bösen Blick des Scriptors jedoch und gab Gas. Edgar nahm seinen Blaster heraus, bereit zu schießen, sollte der gruselige Junge wiedererwarten einem von hinten kommenden Speeder ausweichen…

[ Weltraum | Ryloth-System | Ryloth | Kala'uun | Raumhafensektor | Vor der Großen Bibliothek ] Edgar, Zoey, Yui, Edgars Schläger, Sicherheitsteam Aurek 16 inklusive Sane und schön viele Passanten ;D
 
Ryloth, Kala`uun, Raumhafenbezirk, Große Bibliothek: Zoey, Yui, viele Gäste, Kopfgeldjäger unter Führung von Edgar und ein totes Kind

yui kletterte ohne Problem das Gebäude fertig hinunter. Zoey schien es den Umständen entsprechend gut zu gehen. Sie meinte, dass Yui laufen sollte doch die versuchte die ganze Situation zu analysieren. Warum mischte sich das Imperium ein. Sie konnten die Spur doch nicht so schnell zu Yui zurückverfolgt haben. Immerhin hatte Yui im Moment die Gestalt eines Jungen. Außer Zoey sollte sie noch niemand erkannt haben. Doch was seine Sensoren dann registrierten ließ sein Schaltkreise kalt werden. Sane war bei den Imperialenen. Dann konnten sie durchaus die Spur zu ihr verfolgt haben. Sane musste wohl erzählt haben was im Haus passiert war. Dann hatte das Imperium schon zu viele Informationen. Yui konnte seine Identität nicht mehr verbergen. Er musste geschickt abtauchen. Da er jede Gestalt annehmen konnte war es relativ einfach abzutauchen nur es zu bleiebn war schwieiger. Vorallem wenn immer mehr es auf ihn abgesehen hatten. Vielleicht konnte Yui aber es auch gegen sie ausspielen. Immerhin wusste er, dass Kestrel ihn auch tot sehen wollte. „Die Feinde meiner Feinde sind meine Freunde“ Das war wohl die einzige Chance die ihm Moment noch blieb.

Leider wurde die ganze Situation nur noch schwieriger als die Entführer mit einem Speeder auf sie zurasten. Yui schaute nicht in ihre Richtung aber konnte dank seiner Sensoren sie trotzdem warnehmen. In dem Moment in dem sie die beiden erreichten stieß Yui Zoey zur Seite und machte einen Rückwärtssalto. Die Kopfgeljäger waren gut sie verloren fast keine Geschwindigkeit als sie Zoey gefangen nahmen und Yui landete auf dem Lenker des Speeders. Yui funkelte die Kopfgeldjäger wütend an und musste von dem Blut rot gefärbt wie ein Monster wirken. Sein Skorpionschwanz schoss nach vorne mit der Intension den fahrer nun auch von seinem Kopf zu befreien, doch dieser reagierte auf die einzige richtige Art und machte eine scharfe Kurve sodass Yui vom speeder geschleudert wurde. Der andere Kopfgeldjäger begann just in dem Moment zu schießen. Yui die sich gerade noch unkontrolliert bewegte schaffte es nur mit dem Schwanz den einen Arm des Fahresrs aufzuschlitzen. Nicht lebensgefährlich aber sicher sehr schmerzhaft. Die Schüsse von Edgar fanden aber leider auch ihr ziel. Yui musste einen Schuss in den Arm und in die Schulter hinnehmen die den Gebrauch des besagten Körperteils unmöglich machten. Yui rollte über den Boden gab seine Tarnung aber noch nicht auf. Die Reparatur-bots schwärmten aus aber die Schäden würden nicht in der kurzen Zeit behoben sein.

Yui sprang auf und kletterte einarmig die Wand des Hauses hoch in dem der Scharfschütze gewesen war sie schnappte sich sein Gewehr und ging auf dem Dach auf die Lauer. Den Vorteil den sie hatte, war, dass sie genau wusste wo sich ihr ziel befand und mit dem Gewehr konnte er es auf die große Distanz immer noch treffen, nur musste er aufpassen nicht Zoey zu erwischen. Seine Sensoren konzentrierten sich darauf genau im richtigen moment zu schießen und vielleicht sogar den Speeder lahmzulegen.

Ryloth, Kala`uun, Raumhafenbezirk, Große Bibliothek: Zoey, Kopfgeldjäger unter Führung von Edgar – auf der Flucht; Yui auf dem Hausdach mit dem Sniper-Gewehr; Sane und die Imperialen -?
 
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