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@Loki
Hier gehts aber nicht um konkrete Gegenstände, sondern um Drohungen. Und fehlentscheidungen können auch so passieren, hab ich nicht angezweifelt. Für sowas werden verantwortliche nicht umsonst bestraft.
Hm, die Bestrafung Verantwortlicher bei Fehlentscheidungen ist okay ? Kann man denn dann den Verantwortlichen auch nur den geringsten Vorwurf machen, wenn Sie versuchen, sich durch möglichst grosse Vorsicht (in unserem Falle dem Nachgehen aller möglicher Drohungen) selber vor Fehlentscheidungungen zu schützen ?
Ja würde man, nur würde man das wenn dieser Terrorist das in Battlefield reinschreibt? "Hi Guys, tomorrow I nuke New York!!!!111". Wohl kaum, denn das wird da sicher öfters mal so spaßeshalber gesagt.
Und wieder ist da der Bezug zur Realität und die Wahrscheinlichkeit des Machbaren.
Anschlag mit Nuklearwaffen in Chat oder Spieleforum angekündigt = sehr unwahrscheinlich, weil :
- waffenfähiges Kernmaterial schwer zu bekommen
- Anschlag sehr langwierig vorzubereiten, sehr wahrscheinlich nicht von einer Person alleine
- Anschlag sehr teuer
- Attentäter dieses Kalibers sehr wahrscheinlich keine Counterstrike-Spieler in einer aktiven Community
- Attentäter mit der Zielsetzung möglichst viele ihnen unbekannte Menschen in den Tod mitzunehmen nicht gegen Menschen selber, sondern eher gegen ein System, eine Weltanschauung oder eine Religion gerichtet
- psychologisches Profil dementsprechend anders als bei jugendlichem Amokläufer
Alles vorgenannte steht IMO im Gegensatz zu
- Schusswaffen (anscheinend auch in Deutschland) sehr leicht zu bekommen, alternative Waffen wie Messer, selbstgebastelter Sprengstoff oder auch nur ein Auto ebenfalls sehr leicht zu bekommen
- Amoklauf kurzfristig durchführbar (siehe Messerstecher bei Bahnhofseröffnung in Berlin)
- Amokläufer oft Jugendlicher in der Pubertät, mit sozialen, emotionalen und schulischen Schwierigkeiten
- Amokläufer mit klarer Zielsetzung auf die Verletzung ganz bestimmter Menschen, die für ihn einen Teil des "Systems" ausmachen, gegen das er sich "erhebt" (siehe Abschiedsbriefe im Fall Emsdetten oder auch Columbine)
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Polizei ganz bestimmt Drohungen nach einem natürlich viel ausgefeilteren, aber ähnlichen System zu filtern versucht.
Und dementsprechend hast Du recht damit, dass eine Drohung im Stile "Nuke NY" sehr wahrscheinlich keiner weiterer Verfolgung bedarf. Aber trotzdem wird diese sicher bis zu einem gewissen Grad erstmal überprüft. Man weiss ja nie, ob es nicht jemand ist, der vielleicht doch Teil einer Gruppe ist, das Empire State Building in die Luft jagen will.
Ein Terrorist würde der Glaubwürdigkeithalber genausowenig eine Tat in einem Spielechat o.Ä. ankündigen wie es ein Amokläufer würde, es hat zumindest in meinen Augen keinen Sinn.
Leider haben das Amokläufer schon getan (ob Forum oder Chat), weshalb ich Deine letzte Aussage nicht verstehe.
Gruß,
Michael