So ich komme gerade aus dem Kino und musste mir selber erstmal klar werden, was ich da sehe. Vorn weg kann ich schon mal sagen, dass der Film für einen reinen Alien-Film-Gucker absolut nicht empfehlenswert ist. Einmal hatte er für den Reingucker absolute Logikfehler und ließ viel zu viele Fragen einfach offen und bei anderen Szenen konnte man nur mit den Augen rollen.
Kritikprunkt/-absätze
Dem Zuschauer ist nicht klar, ob es jemals in der Geschichte des EU ein Predalien gab oder nicht. Nun sieht unser lieber Predator bei der Funkübertragung dieses Predalien. Es ist neu, sieht unfreundlich aus und scheint mächtig stinkig zu sein. Was tut unser lieber Predator? Er schwingt sich fröhlich in ne Kapsel und macht sich auf zur Erde, um dem bösen Ungeheuer den Gar auszumachen. Hierbei ist es ungewiss ob der Rest seiner Sippschaft und Rasse von seinem Aufbruch wußte oder nicht. Und es ist unlogisch, wieso die Predatoren im 1. Alien vers. Predator mit nem riesen Flagschiff und einer ganzen Kompanie Predatoren anrücken und hier einer genügen soll (nicht dass der Zuschauer an seiner Kampfkunst zweifeln würde). Aber nun gut, wir wollen mal nicht so sein, dann kommen wir halt nur in den Genuss eines dieser ehrlich genialen Kämpfer. Nun landet unser Freund auf der Erde und geht erstmal baden. Nach der nassen Landung macht er sich auf, das abgestürzte Schiff zu finden und um die Spur des pösän Ungeheuers aufzunehmen. Im Schiff findet er seinen toten Kameraden. Nach einer kurzen Andacht
bewaffnet sich unser Held und stürmt los. (An dieser Stelle habe ich mich ehrlich gefreut, dass das Schiff in einem Stück runtergekommen ist und unser Held so die Möglichkeit hatte sich für den bevorstehenden Endkampf auszurüsten
Nicht auszudenken wenn er einfach so hätte losziehen müssen. Nur er wird wohl wissen, wieso er scheinbar unbewaffnet von seiner Heimatwelt gestartet ist. Der Zuschauer wußte es jedenfalls nicht. )
Nun kam das alte Spiel der Nachwuchszeugung. Diverse Menschen vielen diversen Facehuggern zum Opfer. Ehrlich hab ich an der Stelle nur drauf gewartet, dass auch der Hund dran glauben müsse, aber da gingen ihnen wohl die süssen Krabbelviehcher aus und er durfte (oder auch nicht, man weiß es nicht) überleben.
Soweit so gut. Nun wurden selbstverständlich die vermeinlichten Protagonisten nebst unseres Helden Pred eingeführt. Da hätten wir die Klischeedarstellung des auf die schiefe Bahn geratenen Schönlings, der nun geleutert in die kleine Stadt zurückkommt. Er ist auch der Held neben Pred, aber näheres zu seiner Person erfährt man eigentlich nicht. Dann sein Bruder, der einer blonden Schickse hinterherhechelt, die in einer späteren Szene von Pred als dekorativer Wandschmuck verwendet wird. Sehr hübsch. Selbstverständlich werden auch zum Bruder und der Blonden keine Hintergründe erwähnt. Welche Hauptfigur auch nicht näher durchleuchtet wird ist unser Ripley-Erstatz, Kelly. Bei näherer Überlegung fiel mir gerade ein, dass ihr Name erst viel später mit dem Satz "jeder Schützt Kelly" fiel und der Zuschauer nicht wußte, ob das Kind gemeint war oder nicht. Unsere Kelly hat eine kleine Tochter die zu íhrem Vater einen engeren Kontakt pflegte als zur Mutter. Als der Vater bei einer humorvollen Szene "da ist ein Monster vor dem Fenster" "ach da ist keines" *waaaammm* aus dem Genpool der Menschen entfernt wird, ist die kleine auf ihre Mutter angewiesen, aber nun ja, weiter thematisiert wird das ganze auch nicht.
Und zu guter letzt unseren Sheriff. Niemand hielt ihn geeignet für den Job (er übrigens auch nicht) und im ganzen Film war er eher schmückendes Beiwerk, bevor die Atombombe das Problem löste.
Der ganze Film schleppt sich nun so hin. Die einen Leute sterben recht überraschend, bei anderen warst du ehrlich überrascht und wenn es schlecht für unsere Aliens aussah kam mal eben Papa-Predalien vorbei und langte kräftig zu. Überhaupt schien er immer und überall aufzutauchen, wenn der Film es gerade brauchte. Eben jener verlustierte sich auch in einem Imbiss und im Krankenhaus an schwangeren Frauen. Bei der Imbiss-Szene war dem Zuschauer allerdings nicht ganz klar, was er eigentlich von der werdenen Mutter wollte. Ich dachte bis zu Krankenhaus ehrlich dadran, dass unser Predalien zartes Babyfleisch von Ungeborenen den anderen Menschen vorzog. Aber im Krankenhaus klärte man den Zuschauer dann auf, dass Predalien den schwangeren Müttern Alienbabies einpflanzte. Und zwar über den Mund. Aha sagte der Zuschauer: Er ist Alien, Predator und Facehugger in einem. Geniale Erfindung. Aber vielleicht etwas zu dick aufgetragen? Nun denn, es erschloss sich aber im ganzen Film nicht, warum das Predalien unbedingt schwangere Frauen wollte *schulternzuck* und da er nicht sehr mitteilsam war, wird der FilmFan dumm sterben müssen.
Nun gab es also den Endkampf im und auf dem Krankenhaus. Der Zuschauer hatte da eigentlich schon keinen Bock mehr. Es gab soviele Dinge im Krankenhaus die man nicht kapieren konnte, es war zu dunkel geschnitten und als unser Held Pred mit dem bösen Ungeheuer den Endkampf bestritt, wußte man eigentlich nicht mehr, wer wer war. Sehr nervend. Seine teure Waffe hatte er auch verloren, damit spielte einer der beiden Brüder rum und feuerte lustig durch die Gegend. Nun es wirkte doch recht aufgesetzt, gezwungen und gekünstelt.
Zum Schluss kommt dann die Erlösung und ne Atombombe wird über der Stadt ausgeklinkt. Wieso hier im Zeitalter von Langstrecken- und Mittelstreckenrakten, wo du von Amerika aus jeden Ameisenhügel in Russland treffen könntest, n Flugzeug schickts. Aber hey, wozu so einfach, wenn es auch umständlich geht. Jedenfalls wir die Stadt vom Angesicht der Erde getilgt um auch ja sicherzugehen, dass niemand etwas von dem, was da geschehen ist, mitbekommt. Ich bin mir zwar nicht sicher, wie sie eine Atombombenexplosion verheimlichen wollen. Aber mei. Wahrscheinlich drehen jetzt nur die Russen am Rad, weil sie via Satellit alles gesehen haben. Man weiß es nicht. Man weiß im übrigen auch nicht, wieso die Amerikaner mal wieder so empfindlich reagieren. Die sehen auf einem Bildschirm irgendetwas, wo nicht mal der Zuschauer näher bestimmen konnte, was genau da dargestellte wird und es fällt auch noch der Satz "was bist du". Und dann werfen die gleiche ne Atombombe? Die wissen nichts über Zahl, Art und Gefährlichkeitsgrad. Aber haun erstmal drauf und stellen dann die Fragen. Erinnert irgendwie an die armen Spatzen die zu Kanonenfutter wurden...
Die Endszene erschloss sich dem geneigten Zuschauer nun überhaupt nicht mehr. In einem Koffer wird einer bis dato unbekannten Frau (und sie bleibt auch weiter unbekannt) die Waffe des Predators überreicht. Es fällt der Spruch "die welt ist noch nicht reif für diese Technologie.", "Aber diese Technologie ist auch nicht für diese Welt, nicht wahr?" ..... hmpf. Damit konnte man nun gar nichts mehr anfangen. Wer war sie, wozu brauchten sie die Waffe und wer brauchte diese Waffe genau? Und himmel herr welche anderen Welten? Also schüttelte man kurz den Kopf und verließ das Kino verstimmt, da man für den Scheiß auch noch 8 Euro hingeblättert hat.
2 von 10 Preds, da unser Held als einziger eine gute Kampffigur machte, aber nicht gerade durch sinnige Gedankengänge auffiel.