Serenno

Serenno / Stadtviertel / Äußerer Bezirk / Hausdach / Sam

Es tat gut, endlich etwas zu unternehmen. Für Sam gab es nichts besseres, als das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen. Sich selbst ins Getümmel werfen und dabei alles zu geben, um am Ende hoffentlich in einem Stück und mit etwas Geld in den Taschen wieder rauszukommen. Sie hatten auf Serenno eine ganz schön aufregende Reise gehabt, um hier her zu kommen. Innerlich verfluchte sie Julio. Ob er gewusst hatte, dass es so schwer werden würde? Aus dem vermeintlich einfachen Auftrag, Waffen aus dem Verkehr zu ziehen oder einzusacken, ist ein gefährliches Spiel geworden. Ein schmaler Grat zwischen Bandenkrieg, politischem Ränkespiel und potenziell tödlichen Begegnungen. Dementsprechend konnte sie es nicht etwarten, von diesem Planeten zu verschwinden.

Sam machte nun einen letzten Kontrollgang. Arya hatte sich als wertvolle Verbündete erwiesen und die Route des Konvois herausgefunden. Paul hatte einen Frachter geklaut und war auf Position. Sam selbst hatte sich ihrer alten Sachen bedient: Die imperiale Brustpanzerung war unter ihrem Mantel kaum zu erkennen, genauso wenig wie der E-11, den sie an ihren Gürtel geklemmt hatte. Um für ein wenig Chaos zu sorgen, hatte sie außerdem tatsächlich ein paar Feuerwerkskörper auftreiben können. Es war eine Mischung aus Raketen und Fontänen in verschiedenen Farben. Der zwielichtige Händler hatte ihr versprochen, dass die Rauchentwicklung bei den Teilen aufgrund einer Fehlproduktion enorm seien. Sam hatte auf dem Hausdach alles aufgereiht und unter grauen Planen versteckt. Ihre Fluchtmöglichkeit wartete auf der anderen Seite des Daches: Ein gespanntes Seil führte dort über die Straßenschlucht zum benachbarten Gebäude. Jetzt fehlte nur noch der Konvoi.

"Sind alle auf Position? Der Konvoi müsste in jedem Moment hier sein."

Sie ließ sich von allen bestätigen, dass alles soweit war. So weit, so gut. Ihr war bewusst, dass ein Plan den ersten Feindkontakt selten überstand. Aber genau das machte die Sache ja so aufregend. Die ehemalige Soldatin war es gewohnt, zu improvisieren. Ein bisschen hatte sie sich das auch von ihrem damaligen Kameraden Zakev abgeschaut. Sie konnte sich gut vorstellen, wie er in so einer Situation auftreten würde. Die Ruhe selbst, total fokussiert und mit einem kalten Blick die Lage musternd. Sam vermisste den Bastard. Wäre er doch damals nur mitgekommen. Sam schlug sich den Gedanken wieder mit einer Handbewegung aus dem Kopf. Sie musste sich jetzt konzentrieren.

Mit einer schnellen Handbewegung fischte sie ihr Fernglas aus der Manteltasche und suchte die Straße ab. Ein Konvoi würde sofort auffallen, deswegen dauerte es nicht lange, bis sie die Fahrzeuge entdeckte.


"Konvoi in Sichtweite. Ich sehe sieben Transporter und eine Menge Sicherheitspersonal. Sie marschieren in lockerer Formation, die werden sie aber an unserer Passage aufgeben müssen, um durchzukommen. Wartet auf mein Zeichen."

Die Blondine hatte sich eine genauere Angabe der Sicherheitsleute verkniffen. Sie war selbst überrascht, wie viele Leute den Konvoi begleiteten. Auf den ersten Blick würde sie grob sagen, dass es ein kompletter Zug an gut bewaffneten Einheiten war. Obwohl sie etwas derartiges erwartet hatte, saß der erste Schreck tief. Doch jetzt gab es kein zurück mehr. Sobald der Konvoi in die engere Straßenschlucht einbog, zählte Sam geistig einen Countdown runter. Dann aktivierte sie ihr ComLink.

"Paul, du bist dran."

Sam hielt den Atem an, während sie lauschte, was als nächstes passierte. Kurz war es still, dann hörte sie plötzlich einen Motor laut aufheulen. Hektische Schreie folgten, dazwischen ein paar Schüsse, dann ein lauter Knall. Was zum Teufel? Sam spähte über die Brüstung nach unten und sah gerade noch, wie Paul aus dem Fahrzeug sprang und mit beiden E-5 Blastern die Sicherheitsleute mit rotem Laserfeuer eindeckte, während er sich langsam zurückzog. Der verrückte Droide hatte das Führungsfahrzeug des Konvois scheinbar mit Vollgas gerammt. Geplant war das nicht, aber Sam konnte es nun nicht mehr ändern. Sie zückte ihr Feuerzeug und zündete die Schnur neben sich an und zog die Plane von ihren Feuerwerkskörpern. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis die ersten Raketen hinunter in die Straßenschluchten zischten und dort in bunten Farben explodierten, während die Fontänen ihr übriges taten und unter buntem zischen und rauchen den kompletten Straßenzug einnebelten.

"Mädels, knöpft euch den hintersten Transporter vor."

Mit diesen Worten zückte sie ihren E-11, lehnte sich über die Brüstung und schoss nach unten auf den vernebelten Konvoi. Ihr Ziel war es, so viel Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu ziehen. Ob sie dabei jemanden traf, war ihr fast egal.

Serenno / Stadtviertel / Äußerer Bezirk / Hausdach / Sam
 
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Serenno / Saffia / Hinterhalt / Speeder / Nevis, Arya, Paul und Sam in der Nähe


Arya saß in einem Speeder und erreichte schon bald mit der Togruta den Ort an dem sie den Hinterhalt planten. Ihre Laune war durchaus gut. Schließlich würden sie bald alle mit einer wirklich guten Bezahlung nach Hause gehen. Der letzte Auftrag und sie wäre frei. Frei dahin zu gehen wohin sie wollte. Es war wirklich möglich. Gerade weil sie von dem ersparten noch einen ausgemusterten Frachter würde kaufen können. Endlich frei sein. Komplett frei. So legte sich die Twi’lek auf die Lauer und wartete in einem Graben nachdem der Landspeeder in entsprechender Entfernung geparkt war. Es musste schnell gehen. Sehr schnell. Ruhig lag sie da. Warteten auf den Anfang. Alles was Arya noch mitbringen konnte war eine Explosiv-Granate und eine welche ihre Verfolger blenden konnte. Es war also eine eher leichte Ausrüstung. Doch es dauerte nicht mehr lange und der Konvoy näherte sich. Langsam huschte die Twi`lek zu dem Repulsor-Speeder dessen Radio lief. Schnell setzte sich die Twi’lek drauf und zog sich ein Tuch über Mund und Nase damit man sie nicht sofort erkennen würde. Eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Dann ging alles ganz schnell. Der Unfall war ein eindeutig ungeplanter Teil, aber ein unmissverständliches Signal, dass nun alles los ging. Sofort jagte Arya den Speeder in die Richtung des letzten Fahrzeuges und blieb kurz davor stehen. Schnell nickte sie Nevis zu während Arya sich an der Ladeluke zu schaffen machte welche wenig später sich schon öffnete. Sie mussten schnell handeln. Sehr schnell. Schließlich würden die Begleiter des Konvoy nicht lange abgelenkt sein. Ihr Blick galt nun der Togruta. Diese sollte schließlich wissen, welche Kisten benötigt waren während Arya versuchte ihr eigenes Ziel zu finden. Es war aber nicht da. Laut fluchend auf ihrer Muttersprache, sodass selbst ein gestandener Schurke erblasst wäre half die Twi’lek Nevis beim Belanden des Speeders. In dem Moment wo einer der Wachen sie bemerkte stürmte Arya nach vorne und Stieß dem Wächter ein Messer genau in den Spalt zwischen Rüstung und Helm. Hastig schnappte sich die Twi’lek dessen Funkgerät und war erst einmal erleichtert, dass scheinbar der Vorbesitzer es nicht geschafft hatte die anderen zu verständigen. Vermutlich waren die Pläne welche Arya brauchte irgendwo im Zentrum des Konvoy. Umgekehrt… Ihr Blick wanderte zu Nevis. Nein. Sie waren Chancenlos.

“Wir müssen so schnell es geht weg… Mein Ziel hat keine Priorität. Das Risiko ist zu groß…”

Wohl wissend, dass sie damit möglicherweise ihr eigenes Todesurteil unterschrieben hatte. Zumindest der Auftrag von Sam und Nevis könnte erfolgreich abgeschlossen werden. Daher funkte sie es in den eigenen Funkkreis sodass es Sam und die restliche Truppe mitbekommen würde. Es gefiel ihr nicht. Aber was sollte sie tun? Sterben? Hier und jetzt? So unnötig? Dann musste sie halt fliehen… Oder eine Weile wieder anschaffen gehen. Es war alles nur noch eine Frage der Zeit. Jedoch hatte Arya bei den Auftraggebern ihrer Mission ein ungutes Gefühl. Wer waren sie? Und warum waren sie an ein paar Plänen interessiert? Ausführen und nicht fragen? Schön wäre es. So leicht ist es nicht. Nein… So einfach war es nie! Jetzt hieß es erst einmal das eine abschließen ehe man das Nächste planen würde. Bei der Macht! Sie hatten nicht im Ansatz eine Chance mehr als den letzten Wagen leer zu räumen. Was das aber bedeuten konnte… Was die Konsequenzen für die Twi’lek sein konnte mochte sich diese lieber nicht ausmalen. Wieder fluchte sie leise und half weiter dabei die Beute zu sichern.



Serenno / Saffia / Hinterhalt / Speeder / Nevis, Arya, Paul und Sam in der Nähe NSC's
 
Serenno, an der selbst herbeigeführten Straßensperre im Repulser-Speeder : Arya und Nevis, unweit Paul und Sam wartend auf den Konvoi mit Waffen


Es wurde warm unter der schusssicheren Weste, die sie unter ihrer Jacke trug. Es juckte, doch Sam hatte darauf bestanden gehabt. Nevis hingegen hielt von Minute zu Minute weniger davon, denn sie hielt es damit nicht mehr aus. Sie war nahe daran, sie ausziehen zu wollen, auch wenn das unklug sein sollte, als Arya, die kurz ausgestiegen und von einem Graben aus, die Lage beobachtet hatte, wieder zurück kam. Es lief gerade der Hit “Heiße Nächte auf Tatooine”.

Dann kam eine Durchsage von Sam nach der Anderen. Sowas wie, ob alle auf ihrer Position seien. Klaro, dachte sich Nevis, schon seit Stunden! Sie machte jetzt das Radio aus, um besser verstehen zu können. Des Weiteren kamen von Sam Meldungen wie, dass der Konvoi sicher gleich kommen würde, dann, dass er in Sichtweite wäre, dass es sieben Transporter wären, leider dazu viel Sicherheitspersonal, was Nevis aufhorchen ließ, denn das hatten sie doch erwartet. Allerdings hieß dass dann wohl, dass es übermäßig viel waren, wenn sie es so betonte, was nicht gut war. Und dann sagte sie, dass alle auf ihr Zeichen warten sollten und danach sprach sie Paul an, denn der sollte beginnen. Endlich sollte es losgehen! Das Warten hatte ein Ende! Nevis`Herzschlag schien sich zu verdoppeln.

Und Paul begann wie geplant. Es war laut und obwohl Nevis vorbereitet war, zuckte sie leicht zusammen. Dann sah Nevis Feuerwerk am Himmel. Das war das Ablenkungsmanöver, was von Sam ausging. Es sah schön aus, doch dafür war keine Zeit! Sie gab ihnen Bescheid, den letzten Transporter an zu visieren. Als sie vom Dach eines Hochhauses zu schießen begann, kam ihr Einsatz. Arya fuhr auf den letzten Transporter zu. Sie wollte unbedingt fahren, dabei hätte Nevis gerne am Steuer gesessen. Ziemlich geübt öffnete sie ihn hinten und sie sprangen/zogen sich rasch hoch und drauf waren sie. Kisten! Hektisch sah Nevis sich um. Es waren zum Teil die Waffen hier, die sie schon im Lager gesichtet hatten, aber auch andere. Sie begannen rasch mit dem Verladen. Plötzlich, wie aus dem Nichts, war ein Sicherheitsmann zu ihnen auf den Transporter gesprungen, Nevis hielt erschrocken inne, aber Arya kümmerte sich umgehend um das Problem. Sie war sehr geübt mit dem Messer! So ein Messer war leise und lockte nicht noch mehr ungebetene Gäste hierher. Hoffentlich würden nicht noch mehr kommen?! Nein, sie hatten Glück und verluden eine Menge Waffen. Nevis stand der Schweiß auf der Stirn. Es war anstrengend. Die Kisten waren schwer und groß. Für Nevis schon! Ihre Arme zitterten schon. Sie war hochgeschossen, aber total dünn dabei. Man konnte nicht Beides! Wachsen und dicker werden! Sie war wie so ein Spargel! Nevis hätte viel für ein Stückchen Schokolade gegeben. Es schien, als hätte sie in den wenigen Minuten ihre ganze Energie verbraucht. Doch, es standen immer noch Kisten herum. Etliche! Diese Zeitnot! Nevis vermied es grundsätzlich ihre für Außenstehende unnatürlichen Kräfte zu benutzen. Arya kannte sie erst seit Kurzem, zu kurz. Aber, wie sollten sie das schaffen?! Jetzt kamen Kisten, da mussten sie zu zweit ran. Ellen lange Kisten! Nevis nahm sich nicht die Zeit, auf die Beschriftung zu schauen. Sie schleppten im Accord! Plötzlich begann Arya aufzuhören und alles abzusuchen. Nevis machte weiter wie zuvor und nahm sich einen anderen Stapel vor, dessen Kisten etwas kleiner waren, die sie alleine tragen können sollte, doch sie kamen ihr genauso schwer wie die Langen vor. Verdammt, was war hier nur drin?! Man müsste sie levitieren, dachte Nevis, denn das konnte sie gut. Schon immer, so weit sie sich zurückerinnern konnte! Doch das ging nicht, sollte Arya sie nicht für einen Freak halten! Sie war vorsichtig damit geworden. Doch der Gedanke daran, schien es auszulösen. Die Pakete bzw. Kisten wurden in Nevis`Händen leichter, tragbarer. Es wurde spielend leicht! Und, es fiel so nicht auf, das es nur unterstützend passierte. Nevis war richtig froh, wie das jetzt funktionierte. Sie wusste, dass die Macht im Spiel war, nur nicht, wie sie das hinbekommen hatte.

Arya sagte allen durch, die Pläne nicht gefunden zu haben und die Anderen sagten durch, dass es eng wurde. Mist! Nevis wollte nicht aufgeben, sie hatten ihren Wagen voll!

“Komm, ich denke, das reicht! Mehr können wir nicht mitnehmen!”,

sagte Nevis zu Arya, und sprang vom Fahrzeug, als Beide sich umstellt sahen.

“Nein!”,

hauchte Nevis eher als sie sprach. Alle Waffen waren auf sie gerichtet. Es waren etwa acht, neun Mann. Die Kleine hob rasch die Hände. Nevis sah ängstlich in die Gewehrläufe der Blastergewehre. Sie sollten sie nicht auf sie richten! Das machte ihr verdammt Angst! Man sollte sie ihnen wegnehmen! Gedacht, getan! Und plötzlich türmte sich vor Nevis und Arya ein Berg Gewehre und die Sicherheitsleute standen ohne da und guckten ziemlich blöd und bedeppert. Nevis schaute selbst perplex drein, zumindest für einen Bruchteil eines Augenblickes. Das hatte sie eigentlich vermeiden wollen, vor Arya und den Typen! Was war geschehen? Nevis hatte den Bewaffneten die Gewehre diesmal nicht aus der Hand gerissen wie letztens, sondern war in scheinbarer Schallgeschwindigkeit an jedem Einzelnen vorbeigelaufen und hatte ihnen die Gewehre entrissen, faktisch eingesammelt. Man hatte sie nicht kommen und gehen sehen. Sie war für die Leute unsichtbar gewesen, weil sie so schnell gewesen war. Nevis wusste selbst nicht zu sagen, wie sie das fertig gebracht hatte. Jedenfalls hatte sie die Typen entwaffnet. Sie sollten den Augenblick vielleicht nutzen und abdüsen?!


Serenno, Nevis und Arya hinten am letzten Transporter, zwischen dem und ihrem Fahrzeug und acht entwaffneten Sicherheitsleuten, weiter entfernt Paul und Sam und gefühlt eine ganze feindliche Privatarmee
 
Serenno / Stadtviertel / Äußerer Bezirk / Hausdach / Sam

Es war ein herrliches Chaos. Das Zischen der Feuerwerkskörper, die bunten Explosionen der Raketen und dazwischen verwirrte Rufe und Blasterschüsse. Doch leider hatte sie nicht so lange für Unruhe sorgen können, wie sie es sich erhofft hatte. Die Sicherheitskräfte des Konvois hatten erstaunlich schnell Sams Position ausfindig gemacht und damit begonnen, das Feuer zu erwidern. Zunächst schlugen nur vereinzelte Blasterschüsse in die Brüstung vor ihr ein, doch wenige Momente später stand ihre Position unter schwerem Beschuss. Geduckt kroch sie ein paar Meter weiter, um erneut ein paar Schüsse in die Häuserschlucht abzugeben. Ungezielt, da Sam es sich kaum noch traute, ihren Kopf rauszustrecken. Wie lange würde diese Mauer das aushalten, bevor die Sicherheitskräfte sie pulverisiert hatten?

"Mädels, ich will euch ja nicht hetzen, aber hier oben wird es allmählich eng."

So lange Nevis und Arya beim Konvoi waren, konnte die ehemalige Soldatin ihre Position nicht aufgeben. Die Sicherheitskräfte würden merken, dass sie sich zurückgezogen hatte und spätestens da würden die kapieren, was los war. Die Kleine und ihre neue Freundin säßen dann in der Falle. Was brauchten die auch so lange? Sam schob ihren E-11 über die Brüstung und feuerte blind nach unten, während mit einem knirschenden Geräusch der erste Teil der Mauer explodierte. Instinktiv zog sie die Arme an und legte sie über ihren Kopf. Deutlich konnte sie spüren, wie Putz und Beton auf sie niederprasselten. Das war ihr Stichwort, Zeit zu gehen. Nevis und Arya hatten ihre Chance, die Blondine musste nun ihren eigenen Arsch retten. Auf allen Vieren kroch sie von der Mauer weg, die sich nach und nach in ihre Bestandteile auflöste. Als sie aus der Schusslinie war, rappelte sie sich auf und rannte auf ihre Fluchtmöglichkeit zu.

Auf halbem Weg nahm sie jedoch auf ihrer linken Seite eine Bewegung wahr. Die Tür zum Treppenhaus wurde gerade vorsichtig geöffnet. Mist! Sie dachte kurz an ihre Möglichkeiten: Die Typen waren vermutlich schnell genug, um ihr bei der Flucht in den Rücken zu schießen. Wenn Sam sich per Seil zum nächsten Hausdach beförderte, war sie ein dankbares Ziel für jeden Schützen, der halbwegs geradeaus schießen konnte. Mist, Mist, Mist! Es gab nur eine Option und die lautete: Angriff.

Sam sprintete auf die Tür zu, durch die gerade einer der Sicherheitstypen schlich. Mit voller Geschwindigkeit warf sie sich gegen die Tür. Der Sec wurde gegen den Türrahmen geschleudert, verlor die Balance und ging zu Boden. Sam richtete ihren E-11 auf ihn und drückte zwei Mal ab. Dann riss sie die Tür auf und schaute in mehrere Blastermündungen. Sie konnte gerade noch rechtzeitig abdrücken und einen Satz nach hinten machen um so aus der Schussbahn zu kommen. Der Sec im Treppenhaus wurde in die Brust getroffen, riss seine Arme hoch und feuerte mehrmals in die Decke, bevor er hintenüber kippte und den Weg für seine Kameraden kurz versperrte. Es gab jetzt kein zurück mehr. Ihr Puls hämmerte in den Ohren, während die Angst Sam langsam die Kehle zuschnürte. Aber sie hatte keine Wahl. Wenn die auf das Hausdach kamen, war Sam einfach zu überwältigen. Hier draußen gab es keine Deckung. Die Typen hätten leichtes Spiel mit ihr. Also musste sie zu ihnen ins Treppenhaus kommen. Sie ließ ihren E-11 fallen und zog den Betäubungsstab, der mit einem elektrischen Summen zum Leben erwachte. Mit schnellen Schritten trat sie wieder in den Eingang und stürzte sich auf den ersten Sec, der halbwegs sanft versucht hatte, seinen angeschossenen Kameraden zur Seite zu räumen. Mit einem kräftigen Hieb auf die Waffenhand schlug sie ihm den Blaster aus der Hand und mit einem weiten Schwinger rammte sie ihm den Betäubungsstab ins Gesicht. Sam konnte es deutlich knirschen hören und sehen, wie das Blut aus Nase und Mund spritzte. Der Sec schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen und ging auf die Knie, was allerdings dafür sorgte, dass der Rodianer hinter ihm freies Schussfeld hatte. Mit einem Sprung auf ihn versuchte Sam dem Sec zuvor zu kommen, doch der Schuss konnte sich noch lösen. Sie spürte, wie es unter ihrer Brustplatte plötzlich heiß wurde und mit einem Pochen der Schmerz sich ankündigte. Sie hatte jedoch genug Adrenalin im Körper, um das vorerst auszublenden.

Sie krachte in den Rodianer und riss ihn und seinen Hintermann die Treppe hinunter. Für einen Moment wusste Sam nicht, wo oben und unten war. Zu dritt stürzten sie die Treppe bis zum ersten Absatz hinunter und ein dumpfer Schlag gegen ihr Knie, gefolgt von einem stechenden Schmerz, ließen nichts Gutes vermuten. Auf dem Treppenabsatz rappelte sie sich so schnell wie möglich auf und schlug dabei mit dem Betäubungsstab nach dem Rodianer, der ebenfalls versuchte aufzustehen. Der Sec, den sie mit sich gerissen hatten, blieb jedoch reglos am Boden liegen.

Den Rodianer erwischte sie an der Schulter. Er schrie kurz auf, griff dann allerdings an seinen Gürtel und zog eine Machete hervor. Sam schluckte und bevor sie sich überhaupt überlegen konnte, was sie jetzt machen sollte, sauste die Klinge auch schon auf ihren Kopf zu. Sie duckte sich, machte einen Schritt nach hinten um den zweiten Hieb auszuweichen und stellte fest, dass sie jetzt schon mit dem Rücken zur Wand stand. Geistesgegenwärtig riss sie im richtigen Moment den Betäubungsstab hoch und konnte so den finalen Hieb abwehren. So viel Glück hatte sie vermutlich nicht wieder, sie musste zum Angriff übergehen. Mit all ihrer Kraft schlug sie jetzt auf den Sec ein, der es jedoch ebenfalls schaffte, ihren Hieben auszuweichen oder sie mit der Machete zu parieren. Es war eindeutig, dass in dieser Art zu kämpfen, der Sec mehr Erfahrung hatte als sie. Das würde bedeuten, dass dieser Kampf früher oder später schlecht für sie ausgehen würde. Sie hatte so keine Chance. Aber was blieb ihr übrig? Vermutlich nur die Flucht nach vorn. In ihren letzten Hieb legte sie ihre letzten Kraftreserven, dann ließ sie den Betäubungsstab fallen und stürzte sich auf den Arm des Rodianers mit der Machete und versuchte, ihm die Waffe zu entreißen. Sie ringten kurz miteinander und Sam hatte das Gefühl, dass der Überraschungsmoment ihr den entscheidenden Vorteil gebracht hatte. Doch schnell wendete sich das Blatt gegen sie. Der Sec war deutlich stärker als sie. Mit seiner anderen Hand packte er sie plötzlich an der Kehle und drückte fest zu. Sam blieb augenblicklich die Luft weg. Sie japste und röchelte, ihr wurde schwarz vor Augen und ihre Beine gaben nach, während sie mit beiden Händen immer noch versuchte, die Waffenhand unter Kontrolle zu kriegen. Der Rodianer drückte sie allerdings scheinbar ohne Probleme auf den Boden.

"Ich werde dich ausbluten lassen, ganz langsam."

Sagte der Rodianer und erhöhte nun den Druck seiner Waffenhand. Die Klinge der Machete kam ihrem Gesicht jetzt immer näher. Panik ergriff sie. In ihrer Position konnte sie nichts machen. Sie war zu schwach, um die Machete von ihr wegzuhalten. Hektisch schaute sie sich um. Ihr Betäubungsstab war außer Reichweite, ihr E-11 lag noch oben auf dem Dach. Doch dann fiel ihr Blick auf den leblosen Sec neben ihr, der mit ihnen die Treppe hinuntergestürzt war. Sein Holster für seine Handfeuerwaffe war in Reichweite. Das war ihre Chance. Sam löste eine Hand von ihrem Griff um die Waffenhand des Rodianers, schlug ihm mit voller Wucht ins Gesicht und nutzte die kurze Verwunderung des Secs, um nach dem Blaster zu greifen. Mit einer schnellen Handbewegung hielt sie die Blasterpistole an die Schläfe des Rodianers und drückte ab.

Mit rauchendem Schädel kippte der Sec zur Seite und blieb reglos liegen. Der Griff um ihren Hals lockerte sich sofort und keuchend schnappte Sam nach Luft. Das war knapp. Aber es war keine Zeit, um sich auszuruhen. Weiter unten im Treppenhaus konnte sie weitere Stimmen und das stampfen von schweren Stiefeln hören. Sie schob die Leiche zur Seite und rappelte sich auf. Schnell merkte die Blondine, dass sie ihr linkes Knie nicht richtig belasten konnte und humpelte zu ihrem Betäubungsstab. Die Waffe hatte ihr das Leben heute gerettet, es wäre schade, sie zurückzulassen. Dann stieg sie die Treppe wieder rauf, vorbei an den anderen drei Secs. Der Typ, dem sie das Gesicht mit dem Stab zertrümmert hatte, lag immer noch blutend am Boden. Schwer zu sagen, ob er nur bewusstlos oder schon tot war. Die anderen beiden, die Bekanntschaft mit ihrem E-11 gemacht hatten, rührten sich nicht. Sie sammelte auf dem Hausdach ihren Blaster ein und zückte ihr ComLink.

"Paul, ich bin in fünf Minuten am Treffpunkt. Hol mich mit dem Speederbike ab. Wir fahren dann direkt zur Königin und hauen ab von hier. Mädels, wie ist euer Status?"

Serenno / Stadtviertel / Äußerer Bezirk / Hausdach / Sam
 
Serenno / Saffia / Hinterhalt / Speeder / Nevis, Arya, Paul und Sam in der Nähe NSC's



Die Arbeit war lästig. Wirklich lästig. Warum konnte es nicht einfach einfach sein? Es war eine Menge Arbeit. Dennoch. Arya musste weiter machen. Irgendetwas musste sie doch mitnehmen können! Erst als Nevis etwas rief was ganz klar die Aufforderung zum Rückzug war wollte Arya ablassen. Bis ihr ein alternder Mann in einem schlecht sitzenden Anzug auffiel, der hinter einer Kiste hockte. Vorsichtig kam die Twi’lek mit gezogenem Blaster näher und sah wie dieses Wesen sich an einer Tasche festklammerte und in einer Ecke zusammengekauert war. Ohne unnötige Worte zu verlieren nahm Arya die Tasche ab und fand wonach sie gesucht hatte. Schnell stürmt die Blauhäutige los um zu Nevis zurück zu kommen. Sie mussten nun wirklich los. Doch kaum dass die Blauhäutige bei der Togruta angekommen war, waren beide umstellt. Warum?! Arya starrte auf die Waffen und die Männer. So viel zu ihrer Arbeit hier. Arya müsste weg von hier. So schnell es ging nach der Übergabe. Doch wie? Gab es eine Möglichkeit? Doch ohne Vorwarnung stapelten sich die Waffen vor Arya und Nevis. Langsam wanderte der Blick der Twi’lek zu der Togruta ehe sie selbst wieder zu den Wachleuten schaute.

“Mach alles bereit damit wir wegkommen… SCHNELL!”


In dem Moment griff die blauhäutige Twi’lek nach dem nächsten Gewehr und schoss die Unbewaffneten vor sich nieder. Sobald Arya hörte, dass der ihr Fahrzeug lief sprang sie rein und düste davon.

“Durchsage… Wir sind auf der Flucht. Wir kommen zum Treffpunkt…”


Arya sagte eine Weile nichts. Es war sicher schwierig das alles in einen sinnvollen Kontext zu bekommen. Die Reaktion ihrer Komplizin… sie wusste was da los war. Es gab gerüchte in der Unterwelt in der sie selbst unterwegs war. Aber sowas? Mit einem ernsten Blick schaute sie kurz zu Nevis rüber ehe sie dann doch mit dem Mädchen sprach.

“Was war das?”


Nein… das war nicht die richtige Frage. Arya erinnerte sich an damals. Als man sie geschlagen hatte… da hatte sie etwas ähnliches getan. Einmal. Doch warum? Man sagte damals man würde Arya den Siff oder so verkaufen. Man würde für derartige Wesen eine Menge Credits bieten. Die Bezahlung für Wesen mit derartigen Begabungen soll gut sein. Jedoch müsste man einen entsprechenden Kontakt haben. Umgekehrt klang es nie wirklich angenehm was mit den Wesen passierte. Sobald Arya sicher war, dass alles glatt gelaufen war verlangsamte sie das Fahrzeug ein wenig und verschwand damit in einer Gasse. Sie musste erst einmal durchatmen. Ihr Blick fokussierte sich nun auf Nevis. Wer war dieses Kind? So oder so. Arya würde sie nicht verkaufen. Niemals. Vielleicht hat sie auch deswegen nie etwas darüber erwähnt.

“Ich habe so ein Gefühl was du denkst. Es ist alles gut. Es bleibt unter uns. Wissen die anderen davon? Ich will dass du sicher bist…”


Erst dann fing die Twi’lek an sich zwischen den Gassen hindurch zu schlängeln um außerhalb der Sichtfelder irgendwelcher Kameras zu bleiben. Sie hatte diese Route komplett ausgespäht. Damit sollten sie definitiv zu ihrem Ziel kommen. Es würde halt nur ein wenig länger dauern als über die Hauptstraßen. Dazu würde es hier weniger auffallen wenn ein “Lieferfahrzeug” an ein paar Hintereingängen verschiedener Clubs und Restaurants vorbei fuhr. Auch wenn stehenbleiben keine Option wäre. Schließlich würde man hier eher noch seines Zahngoldes entledigt als auch nur einen Schritt ohne Belästigung machen zu können. Dennoch… diese Route war Arya lieber als direkt irgendwelche bestochenen Ordnungshüter am Hintern zu haben. Einfach weiter fahren.



Serenno / Saffia / Gassen / Speeder / Nevis, Arya
 
Serenno / Stadtviertel / Äußerer Bezirk / Hausdach / Sam

Mit der Seilrutsche konnte Sam schnell auf ein anderes Hausdach fliehen. Die Landung war jedoch schmerzhaft. Bei ihrem Treppensturz hatte sie sich irgendwie das Knie verdreht, das sich bei jeder Bewegung mit höllischen Schmerzen bemerkbar machte. Ähnlich schmerzhaft war das Gefühl in ihrer Brust. Dort, wo sie der Blasterschuss getroffen hatte, machte sich ein brennender Schmerz bemerkbar, der von Minute zu Minute schlimmer wurde. Alles in allem war sie in keinem guten Zustand. Aber es half nichts: Sam musste die Zähne zusammenbeißen.

Mit einem gezielten Schuss ihres E-11 kappte sie die Seilrutsche, um etwaige Verfolger abzuschütteln. Dann eilte sie das Treppenhaus hinunter, wo Paul schon mit dem Speederbike auf sie wartete. Auch der Droide sah mitgenommen aus. Mehrere schwarze Flecken auf dem massigen Torso zeugten von den Treffern, die er wohl einstecken musste. Sein linker Arm hing zudem scheinbar nutzlos herunter. Sam wuchtete sich auf das Speederbike.

"Fahr los."

Der Droide ließ sich das nicht zweimal sagen und mit Vollgas brausten sie durch die engen Gassen von Saffias äußeren Bezirken. Sam warf nochmal einen letzten Blick über die Schulter. Die Rauchwolken ihres Feuerwerks waren noch deutlich zu sehen, irgendwo hinter ihnen heulten Sirenen.

"Bist du einigermaßen in Ordnung?"

"Meine Rüstung hat einiges abbekommen und mein Arm ist nicht mehr funktionsfähig. Ich verliere aber glaube ich kein Blut und bin noch bei vollem Bewusstsein. Du?"

Schräg, dass selbst jetzt der Droide noch davon überzeugt war, ein Wesen aus Fleisch und Blut zu sein. Doch Sam hatte sich mittlerweile daran gewöhnt und ging nicht weiter darauf ein.

"Hatte ein paar ungebetene Gäste auf meinem Dach, die von unserer Aktion nicht sonderlich begeistert waren. Wir konnten das aber klären."

Dann aktivierte sie wieder ihr ComLink. Die Durchsage, dass Nevis und Arya auf der Flucht waren, war eine gute Nachricht. Aber sie hatten nicht erwähnt, ob sie auch erfolgreich waren. Nach all den Strapazen wäre es eine Schande, wenn sie jetzt leer ausgingen.

"Nevis, Arya, habt ihr die Beute? Wenn ja, beladet die Königin und macht sie startbereit, Paul und ich sind gleich da."

Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, bog Paul ab ins Raumhafenviertel - und die Straße war gesperrt! Serenno-Secs und Sturmtruppen hielten Fahrzeuge und Passanten an, die durch wollten. Verdammt, wieso waren die so schnell damit? Und wieso verdammte Sturmtruppen? Sam zog ihr Blastergewehr.

"Paul, gib Gas! Nevis, Arya, wir kommen mit ungebetenen Gästen im Schlepptau, beeilt euch!"

Serenno / Raumhafenviertel / Speederbike / Sam, Paul
 
Serenno, unterwegs durch die Straßen von Saffia zum Treffpunkt an der “Königin”: Nevis und Arya


Nevis warf immer wieder einen Blick über ihre Schulter. Würde man sie verfolgen? Doch bisher schien es nicht der Fall zu sein. Was dachte Arya über Nevis? Bei dem Gedanken verknotete sich Nevis`Bauch unheilvoll. Arya fuhr ein paar kleine Querstraßen ab und hielt plötzlich fast. Sie begann, statt weiter zu flüchten, ein Gespräch. Sie wusste, wie sie sich fühlen würde? Oh je, jetzt ging es los! Und der gewählte Zeitpunkt war auch nicht gut!

“Woher willst du das wissen? Glaub mir, du weißt es nicht!”

Da hatte sie es! Es beschäftigte sie ungemein! Sie fuhr fort. Sie wollte es für sich behalten. Nevis hatte das Gefühl, eine schwere Last auf den Schultern zu tragen, dass ihr Bauch verknotet war und jemand mit eisiger Hand nach ihrem Herzen griff. Angst machte sich breit.

“Gut, danke. Das ist für alle auch besser so. Durch das, was ich kann bzw. habe, kommen alle um mich drumherum rasch in Gefahr, große tödliche Gefahr. Meine Eltern zum Beispiel! Mein Vater wurde umgebracht, nur um mich schon als Baby zu entführen, meine Mutter ist verschwunden. Es an die große Glocke zu hängen, wäre töricht oder gar tödlich! Ich will auch euch alle sicher wissen!”

Ok, bei ihrer Mutter stimmte das nur indirekt. Sie hatte sich ausbilden lassen, um Nevis befreien zu können und war deshalb selbst in den Fokus irgendeines Monsters gekommen.

Ob die Anderen davon wussten? Was sollte man darauf antworten? Nevis ging gedanklich alle um sie herum durch. So viele waren das ja nicht.

“Jein!”,


antwortete sie indes prompt. Sam hatte es gesehen, aber entweder nicht wirklich wahrgenommen und registriert oder sie wollte nicht darüber sprechen. Yui wusste es. Doch die war nicht wieder aufgetaucht. Jetzt wusste es Arya. Lediglich der Droide wusste von nichts. Rasch antworte sie, sprach ganz schnell, gehetzt, denn sie mussten weiter!

“Der Droide Paul weiß nichts davon und das sollte auch so bleiben. Sam schweigt sich zu dem Thema aus. Das sagt mir, auch ehrlich gesagt, zu! Ich rede nicht gern drüber, denk auch nicht gerne drüber nach. Ich habe nicht darum gebeten gehabt, die Macht zu haben. Sie wurde mir in die Wiege gelegt. Mein Leben war scheiße deshalb. Ich wünschte, dem wäre nicht so! Ich hätte die Macht lieber nicht! Und nun lass uns nicht unseren Vorsprung weiter verschenken! Weiter geht`s zur Königin!”

Letzteres sagte sie lauter, fester und im Befehlston. Arya fuhr weiter. Endlich! Nevis atmete erstmal richtig durch.

Doch dann gab es Hiobsbotschaften von Sam. Na toll! Sie sollten unbedingt zur Königin.

“Wir müssen ihr helfen!?”

Fragend sah Nevis zur Seite zu Arya. Was sollten sie tun? Sam war in Gefahr! Sollten sie wirklich ihrem Befehl folgen und zur Königin fahren und das Diebesgut ausladen? Allerdings würde so ihre Beute in Gefahr geraten!


Serenno, unterwegs durch die Straßen von Saffia zum Treffpunkt an der “Königin”: Nevis und Arya
 
Serenno / Saffia / Gassen / Speeder / Nevis, Arya



So war es nun einmal. Ein Job mehr. Eine Job der hoffentlich ausreichend bezahlt wurde. Die Togruta schien eher aufgebracht von dem Mitgefühl von Arya anstatt dankbar oder etwas derartiges zu sein. Manchmal war die Twi’lek wirklich zu weich. Fast harmlos. Sie äußerte die Sorgen. Die Mutter von Nevis schien sich wirklich bemüht zu haben das Kind zu retten. Langsam senkte sich der Blick von Arya. Mutter… Arya konnte sich kaum an ihre eigene erinnern wenn sie ehrlich war. Das war einfach nicht richtig. Dennoch hatte Arya irgendwie das Bedürfnis die kleine zu beschützen. Sie hatte das Gefühl da eine Freundin gefunden zu haben. Eine kleine Schwester wenn man so wollte? Sie mochte die Togruta. Auch die Erzählungen, wer davon wusste waren sehr interessant. Sie wollte ohnehin nicht weiter darauf herum reiten und nickte daher nur hier und da. Bei dem Befehlston seufzte die Blauhäutige und fuhr los.

“Die Macht ist ein Geschenk… denke ich… Sie hat mir mal das Leben gerettet… wir sollten lernen sie zu nutzen.”

Was sie hörte gefiel ihr nicht. Arya gab alles. Sie wollte die Gassen als Schutz. Aber die Stimme von Sam… Nein… das war nicht gut. Ganz und gar nicht. Schnell wollte sie die Königin erreichen. So durfte es nicht enden.

“Sobald du hinter oder vor uns jemanden siehst der uns verfolgt… schieß!”

Arya bemühte sich die Königin zu erreichen. Kaum dass sie da waren trafen Sam und Paul ein. Ihre Party… waren Sturmtruppen? Das Imperium?! NEIN! NEIN NEIN NEIN! Nicht hier! Nicht jetzt! Sie war doch erst jetzt dabei ihre Freiheit zu erlangen! Sie würde lieber sterben als mit ihnen zu gehen.

“Nevis! Bring mir irgendeine Waffe die mehr Feuerkraft als diese scheiß Handblaster hat! JETZT!”
Sie feuerte so schnell sie konnte um zumindest ein kleine Deckung für Sam zu schaffen. Wie viele waren es? Sie mussten hier weg! JETZT! Bevor die Raumhäfen geschlossen würden! Die ersten Sturmtruppen würde sie nur kurz aufhalten können. Arya schaute auf die Container zwischen denen Sam und ihre Verfolger mussten. Sie rannte. Rannte so das jeder Muskel protestierte. Immer weiter schießend. Sie hatte einen Gürtel mit ein paar Detonatoren aus dem Speeder mit genommen hatte. Sie stellte die Timer relativ gering ein. In dem Moment in dem Sam aus den Containern heraus schoß warf Arya den Gürtel mit den Detonatoren den Verfolgern entgegen. Langsam kippen die Container um und versperrten so den Weg. Allerdings spürte Arya einen stechenden Schmerz in der Schulter. Diese Sturmtruppen… Da behaupte noch einer die könnten nichts treffen! Durch die Explosion lag Arya am Boden und musste sich erst einmal orientieren. Ihr Kopf dröhnte als wäre eine Herde irgendwelcher Mistviecher über sie drüber gerannt. Ein paar Sekunden… vielleicht war das alles was die Twi’lek ihnen beschafft hatte. Aber es könnte reichen.

“Los! Los! Los!”

Rief sie und kämpfte gegen den Schmerz in ihrer Schulter an. Sie mussten weg. Dringend! Das Schiff… Sie durften nicht verlieren! Ihre Kontaktpersonen würden sicherlich auch einen anderen Treffpunkt akzeptieren. Hoffentlich waren sie schnell genug!



Serenno / Saffia / Raumhafen / Nahe der Königin / Arya, in der Nähe Sam, Paul und Nevis


 
Serenno / Raumhafenviertel / Speederbike / Sam, Paul

Mit ihrem E-11 eröffnete sie vom fahrenden Speederbike das Feuer auf die Straßenbarrikade. Der Motor des Fahrzeugs heulte auf, als Paul den Gashebel durchdrückte und das Gefährt nochmal einen gewaltigen Satz nach vorn machte. Mit einer irren Geschwindigkeit rasten sie auf die Straßensperre zu. Vereinzelt waren es vor allem die Sturmtruppen, die geistesgegenwärtig ihre Waffen hoben und auf das herannahende Duo feuerten, während die Serenno-Secs hastig versuchten, die Bahn frei zu machen. Rote Blasterblitze schlugen ihnen entgegen und surrten knapp an ihnen vorbei, während Paul nun in Schlangenlinien weiterhin auf die Barrikade zuhielt.

"Das wird eng, das wird eng, das wird eng, das wird..."

Sam glaubte zu spüren, wie ihr linkes Knie die Absperrung streifte, während Paul seinen rechten Fuß wie eine Art Lanze nutzte, um einen der Sturmtruppler von den Füßen zu hauen. Es ging dabei ein kurzer Ruck durch den Speeder und Sam meinte, ein lautes Knacken dabei gehört zu haben. Doch es ging alles viel zu schnell. Als sie diese Eindrücke realisiert hatte, lag die Absperrung schon hinter ihnen. Die Blondine warf einen Blick zurück und konnte gerade noch sehen, wie zwei imperiale Speederbikes nun die Verfolgung aufnahmen. Militärische Modelle mit Blasterkanonen. Ihnen blieb aber auch gar nichts erspart.

"Wir haben drei Verfolger. Mädels, ich hoffe ihr habt die Ware schon verstaut. Lasst die Steuerbord-Laderampe für uns runter und fahrt die Triebwerke hoch. Die Gastfreundschaft auf Serenno haben wir lange genug ausgereizt."

Paul dachte derweil nicht daran, auf die Bremse zu treten. Sie schossen durch die Straßen von Saffia in Richtung Hafenviertel, vorbei an Fußgängern, Händlern und Transportern. Gleich mehrmals wurden sie aufgrund eines Beinahe-Crashs dabei wüst beschimpft, was Sam niemandem verübeln konnte. Den einzigen Vorteil den sie dadurch hatten: die Imps feuerten hier nicht auf sie. Allein die Präsenz von Sturmtruppen auf Serenno war merkwürdig, immerhin handelte es sich um einen unabhängigen Planeten. Vermutlich wollten die verantwortlichen Offiziere deshalb keine zivilen Verluste riskieren und beschränkten sich darauf, sie und den Droiden zu verfolgen.

Doch je näher sie dem Raumhafen kamen, desto offener wurde das Gebiet. Den engen Straßen wichen breite Korridore und Hafenzugänge. Die Imps ahnten vermutlich, dass Sam und Paul hier irgendwo ein Raumschiff hatten, mit dem sie fliehen wollten. Es dauerte nicht lange, da eröffneten sie mit den Blasterkanonen der Speederbikes das Feuer. Dicke Blasterbolzen schlugen nun um sie herum ein, die tiefe Löcher in Wände und Straße brannten, während nadelgroße Partikel aus Durastahl auf die zwei Flüchtenden niederprasselten. Sam versuchte so gut es ging ihr Gesicht mit Pauls Körper abzuschirmen, aber das gelang ihr nicht schnell genug. Die Blondine konnte deutlich spüren, wie warmes Blut ihre Schläfe hinab rann, während der Schmerz vom Adrenalin verschluckt wurde, das durch ihren Körper gepumpt wurde.

Dann näherten sie sich dem Hangar. Sam konnte die Königin schon sehen und stellte erleichtert fest, dass Arya und Nevis bereits wie versprochen da waren. So allerdings auch weitere Sturmtruppen, die anscheinend kurz davor waren, den Hangar zu betreten. Doch was war das? Kam die Twi'lek auf sie zu? Sam hätte ihr am liebsten zugerufen, dass sie sich von dort verpissen und an Bord gehen soll. Wollte die Diebin sich umbringen? Dann sah ihr geschulter Blick nur noch, wie Arya ihnen etwas entgegenwarf. Ein Gürtel mit... Granaten? Während die ehemalige Soldatin versuchte zu realisieren, was gerade passierte, konnte sie die Explosion hinter sich spüren, noch bevor der Knall für ein Klingeln in ihren Ohren sorgte. Sam warf einen Blick über ihre Schulter: der Stapel Hafencontainer. an dem sie gerade vorbeigeflitzt waren, stürzte ein. Unter lautem knarzen und ächzen beugte sich der Stapel zunächst Richtung Hangarbuchteingang, dann lösten sich die einzelnen Container und donnerten auf den Boden. Ein imperiales Speederbike wurde direkt begraben, das zweite konnte einem herabfallenden Container nicht mehr ausweichen und zerschellte in einem Feuerball daran. Der dritte versuchte ein gewagtes Ausweichmanöver, tuschierte dabei die Hangarwand und wurde von seinem Speederbike geschleudert und blieb reglos auf dem Boden liegen. Die restlichen Sturmtruppen waren durch das Trümmerfeld nicht mehr zu sehen.

Ihr Speederbike kam auf der Laderampe der Königin zum Stehen, auch Arya sprang auf, bevor Sam die Taste betätigte, die sie nach oben ins Raumschiff beförderte. Sie wischte sich das Blut aus dem Gesicht, was ihr allerdings nur bedingt gelang. Stattdessen färbte sie ihre blonden Haare an der Seite in einem dunklen rot. Noch bevor die Laderampe nach oben gefahren war, befreite sie sich außerdem von der olivgrünen Brustplatte. Man konnte noch deutlich den schwarzen Fleck sehen, der von dem Sec-Blaster stammte, mit dem sie auf dem Dach Bekanntschaft gemacht hatte. Die Stelle schmerzte auch, aber darum konnte sie sich später kümmern. Jetzt, wo die schwere Panzerung nicht mehr darauf lag, fühlte es sich schon besser an.

"Guter Wurf, ich schulde dir was. Ist Nevis und die Beute an Bord? Wir fliegen sofort los."

Serenno / Raumhafenviertel / Hangar / Königin / Sam, Paul, Nevis, Arya
 
Serenno, unterwegs durch die Straßen von Saffia zum Treffpunkt an der “Königin”: Nevis und Arya


Arya hatte von einem Geschenk geredet, was die Macht sein sollte. Nevis lachte bitter auf.

“Was glaubst du, wie ich auf Nar Shaddaa gestrandet bin? Weshalb muss ich als Kind für meinen Lebensunterhalt sorgen, statt zur Schule zu gehen? Weshalb ist meine Kindheit sooo verflucht scheiße. Natürlich bringt die Macht auch Vorteile mit sich, doch das Negative überwiegt, glaub mir, ich weiß da bestens bescheid. “

Nevis presste die Lippen zusammen und ihre sonst gewohnt strahlende Miene war weg. Stattdessen wurde ihr Blick ernster denn je. Arya hatte keine Ahnung! Keinen blassen Schimmer! Sie sah das zu einseitig! Für Arya musste die gewonnene Erkenntnis wie ein Schock wirken oder aber…, sie glaubte ihr einfach nicht?!

Doch, nun hatten sie andere Sorgen nach Sams Meldung. Arya raste durch die engen Gassen, was das Zeug hielt. Die Kleine sollte schießen, sobald Gefahr in Verzug war, egal aus welcher Richtung es kommen mochte.

“Kein Ding!”,

antwortete die kleine Togruta taff. Sie war eben schon groß geworden, so nebenher. Längst hatte sie zu ihrem kleinen, für sie handlichen Blaster gegriffen. Doch, sie schafften es unbehelligt zu ihrem Schiff im Raumhafen. In puncto Sam rechnete Nevis mit dem Schlimmsten und sollte Recht behalten. Kaum war Nevis abgesprungen und löste die Sicherungsgurte über den Kisten, traf Sam ein, mit Paul natürlich, und ein Gefolge aus Sturmtrupplern und dann überschlug sich förmlich alles und von überall zuckten laut krachende Blasterschüsse! Oh nein, dachte Nevis nur und begann hektisch Kisten die Rampe hochzutragen. Sie konnte vor den Sturmtrupplern doch unmöglich die Macht einsetzen. Dann hätte sie den nächsten Sith sofort an der Backe! Sams Frage, ob sie die Ware in Sicherheit gebracht hätten, brachte Nevis noch mehr ins Schwitzen. Man musste die Ware samt Gleiter in den Flieger schaffen, auch wenn das Gefahren barg. Sie durfte nicht schräg kommen. Nevis setzte sich hinters Steuer und lenkte das Gefährt vorsichtig hoch in den Laderaum, während Schüsse um ihre Ohren peitschten und sie vor Angst am liebsten eingemacht hätte. Dazwischen hörte sie so leise wie ein Flüstern: Arya, die um ein besseres Gewehr oder so bat. Na, da musste sich doch was finden lassen!? Oben sicherte sie erstmal die Ladung. Nevis brach hektisch und kraftvoll die erstbeste größere Kiste mit einem Haken auf. Darin befand sich etwas, dass wohl eine kleine Rakete war? Das brachte Nevis rasch Arya und kam dabei fast Sam in die Quere. Sie musste seitlich die Rampe hinunterspringen, da diese hoch fuhr. Sie brachte es Arya. Man war das Ding schwer. Und lang! Es lag auf ihrer Schulter. Hoffentlich konnte sie damit etwas anfangen? Schnell sauste sie zurück und eilte vor ins Cockpit. Sam und Paul kämpften mit Arya gegen die Armee von Sturmtrupplern. Das bedeutete, dass Nevis die Triebwerke starten musste, wie Sam ihnen zugerufen hatte. Das tat Nevis nach der Überwindung einer ersten winzigen Beklommenheit und stellte alles auf Autopilot und machte alles bereit zum Start. Sam hatte ihr viel gezeigt und Nevis hatte viel nebenbei gelernt, als sie die Königin neu zusammengebaut und wiederhergestellt hatten. Sie konnte das! Doch, in der Regel machte sich Paul im Cockpit zu schaffen. …

Dann hörte sie Sam rufen: Abflug! Nevis drückte den Knopf zum Schließen der Laderampe und den Startknopf. Sie hatte erstmal einfach Nar Shaddaa als Ziel eingegeben. Man konnte das ja jederzeit ändern, doch Nevis war erstmal nichts Besseres eingefallen.

Die Königin erhob sich. Etwas schwerfällig. Nur etwa 6 m hoch. Nevis hatte die Fracht nicht mit berechnet. Waffen waren schwer! Und so modern war die Königin nicht ausgestattet, dass sie sich selber wog. Dabei wurden sie wie wild beschossen und das von allen Seiten. Die Sturmtruppler hatten sie auf der Landebucht umstellt. Ein Schuss prallte an der Cockpitscheibe ab. Wie lange würde sie halten? Waren die völlig durchgeknallt?! Nevis duckte sich schnell und kroch unters Cockpitarmaturenbrett. Ihr Herz klopfte ungestüm und ängstlich, ihre Lekku zitterten heftig. Wer konnte es ihr verdenken?




Serenno, Saffia, Raumhafen, beim Start der Königin: Nevis, Sam, Arya, Paul mit einem dutzend geklauter Waffen und umzingelt von Sturmtrupplern rund um die Landebucht
 
Serenno / Raumhafenviertel / Hangar / Königin / Sam, Paul, Nevis, Arya

Schwer atmend stand sie im Laderaum der Königin, gemeinsam mit Arya und Paul. Beide sahen mitgenommen und erschöpft aus, schienen aber nicht schwer verletzt zu sein. Sam warf selbst einen Blick an ihr herunter. Ihre Hände waren blutverschmiert, ihr Top war komplett durchgeschwitzt und an der Schulter hatte sie eine Stichwunde, die immer noch nicht aufgehört hat zu bluten. Aber ansonsten war noch alles dran, sie war noch am Leben. Sie konnte auch spüren, wie die Königin abhob, während Blasterschüsse deutlich hörbar gegen ihre Hülle prasselten. Das war vermutlich Nevis' verdienst. Aber wieso starteten sie nicht durch? Schwebten sie gerade einfach auf der Stelle und ließen sich von den Eimerköpfen abknallen? Sam spürte, wie die Wut in ihr hochkochte. Mit einem lauten "Kark" pfefferten sie ihren E-11 in eine Ecke des Laderaums und stürmte Richtung Cockpit.

"Nevis! Neeeeviiiiiiiis! Warum fliegen wir nicht, verdammte Scheiße?"

Sie rannte die Treppe vom Laderaum hoch, sprintete durch den Gang an der Küche vorbei und ignorierte die Schmerzen in der Brust, als sie die Leiter zum Cockpit hochkletterte. Sie verlor fast die Fassung, als sie sah, was hier vor sich ging. Durch das Cockpitfenster war deutlich eine Abteilung Sturmtruppen zu sehen, die eine Feuerlinie gebildet und haben und gerade eine Waffenkiste öffneten. Sam konnte sich leicht ausrechnen, dass der Inhalt der Kiste nichts Gutes für die Gesundheit ihres Schiffes war.

"Stoopa Echuta!", schrie sie Nevis auf huttisch an. "Verschwinde, bevor ich mich vergesse!"

Mit einem Satz beförderte sie sich auf den Pilotensessel und riss den Steuerknüppel an sich. Dann gab sie vollen Schub. Sofort wurde sie in den Sitz gedrückt, als die Königin aus dem Hangar schoss. Sie waren viel zu schnell für einen solchen Start, weswegen ein paar Mauern und Häuser ihnen bedrohlich nahe kamen. Sam zog mit aller Kraft an dem Steuerknüppel, doch es reichte nicht. Mit einem deutlich hörbaren Kratzen blieb sie mit dem Rumpf des Schiffes an einem der Hochhäuser hängen. Sofort leuchteten ein paar Warnlichter an der Cockpitkonsole auf, doch Sam beachtete sie nicht weiter. Das Schiff musste das aushalten. Wenn sie jetzt für Reparaturen wieder umkehren mussten, waren sie sowieso verloren. Da konnte es sie im Hyperraum genauso gut einfach zerreißen. Mit einem lauten Alarmgeräusch meldete sich der Annäherungsalarm im Cockpit.

"Paul, Arya, ich brauche hier oben jemand, der auf die Scanner schaut. Irgendjemand hängt uns an den Fersen."

Auch das noch. Anscheinend hatten sie heute eine menge Leute verärgert, wenn man sie nun so hartnäckig verfolgte. Da sie es am Raumhafen schon mit Sturmtruppen zu tun hatten, rechnete Sam aber fest mit ein paar TIE-Jägern. Die Frage war nur, wie viele es waren. Für einen Kampf war die Königin nicht ausgerüstet, so viel war klar. Der Frachter hatte lediglich zwei Laserkanonen, die nach vorn ausgerichtet waren und knapp unter dem Cockpit angebracht waren. Sam hatte sich beim Zusammenbasteln des Schrotthaufens, den sie damals für viel Geld gekauft hatte, schon überlegt, die Waffen zu modifizieren. Ein Geschützturm auf der Ober- und Unterseite zum Beispiel. Aber sie war Pleite gewesen und musste das verschieben. Deswegen gab es nur eine Option: Flucht. Sie warf einen Blick auf das Navigationsterminal und stellte erleichtert fest, dass Nevis nicht komplett nutzlos war. Scheinbar hatte sie mithilfe des Autopiloten schon eine Hyperraumroute nach Nar Shaddaa berechnen lassen. Sie mussten nur den Sprungpunkt erreichen.

Orbit von Serenno / auf dem Weg zum Sprungpunkt / Sam, Paul, Nevis, Arya
 
Serenno / Saffia / Raumhafen / Nahe der Königin / Arya, in der Nähe Sam, Paul und Nevis

Arya wusste nicht wie. Sie wusste nicht einmal wirklich wie sie es auf das Schiff geschafft hatte. Alles um sie herum schien in Zeitlupe zu verlaufen. Ein warmes Gefühl machte sich an ihrer Schulter breit. Es war so schön… warm? Langsam schaute sie auf die Stelle. Ein nicht gerade kleines Stück Metall steckte in dieser. Langsam sackte die Twi’lek zusammen. Dieser ganze Kram war doch nicht wahr! Kriechen… mehr konnte sie nicht. Langsam zog sie sich zur Krankenstation und tat das Nötigste um zumindest das Stück Metall aus ihrer Schulter zu bekommen. Doch sie waren noch lange nicht draußen. Geschwächt erschien Arya im Cockpit. Sie starrte auf die Soldaten draußen.

“Warum fliegen wir nicht…”

Sie schüttelte ihren Kopf ehe sie sich auf den Platz am Scanner niederließ. Sie mussten weg von hier. So schnell es ging! Sie untersuchte alles. Sie würden bald feststecken! Sehr bald!

“Wir müssen auf die andere Seite des Planeten kommen! Über uns wird es langsam auch ungemütlich… wir müssen…”

Arya schaute aus dem Fenster und schüttelte ungläubig mit dem Kopf.

“Ich hoffe ihr könnt gut fliegen! Wir können die Container und Häuser als Deckung nehmen! Wir sollten uns beeilen bevor die noch herausfinden wie ein Traktorstrahl funktioniert!”

Die Twi’lek schluckte. Es war einer dieser Tage an denen man besser im Bett geblieben wäre… oder bei der Arbeit auf dem Schoß eines Geschäftsmannes. Arya schaute wieder auf die Scanner.

“ein dutzend TIE’s am Arsch… eine Staffel die gerade näher kommt!”

Arya starrte Sam an.

“WAS haben wir geklaut?”

Es waren nur Waffen oder? Doch Arya… Sie holte die Datapads hervor und schluckte. Für ein paar Datenträger war dieser Auftrag zu gut bezahlt. Wie hatte sie das ignorieren können! Wie blind konnte man sein! So gut es ging versuchte Arya den Datenträger zu lesen, bekam aber nur irgendeinen Unsinn raus. Es ergab alles keinen Sinn! Wozu klaute man einen kaputten Datenträger! Verdammt. Wenn sie wüsste ob es daran lag, dann würde die Blauhäutige das Teil einfach wegwerfen. Denn für ein paar Waffen war das hier doch ein wenig zu viel! Fluchend machte sich Arya dann wieder an ihre Arbeit. Zumindest so gut es ging wenn man am Rande der Bewusstlosigkeit war.


Serenno / Saffia / Raumhafen / Nahe der Königin / Arya, in der Nähe Sam, Paul und Nevis
 
[Serenno-System | Serenno | Äußerer Rand | Wenige Kilometer vom Stadtrand Carrannias entfernt| Lazarett]

Mit langsamen Bewegungen erblickten seine Augen trübes Licht im Schein einer unbekannten Lichtquelle. Verschwommen und unklar schauten sich seine Augen um doch sie erkannten kaum etwas, lediglich vielleicht einige schemenhafte Bewegungen. Das gehör schien auch nicht recht mitzumachen und Avlan vernahm kaum etwas außer einem leisen rauschen und ein stetiges Piepsen in seinen Ohren. Er versuchte seinen Arm zu bewegen um sich wenigstens durch das Gesicht zu streifen doch dies schien ihm nicht möglich zu sein denn er spürte seinen Arm gar nicht. Vielleicht seine Hand? Er versuchte seine Hand, zumindest einen Finger zu bewegen doch auch dies funktionierte nicht. Sein Körper schien von oben bis unten wie gelähmt und es erinnerte ihn an eine.... unschöne Begegnung am Beginn seiner Karriere bei der Black Sun. Dann vernahm er eine Gestalt auf ihn zukommen und versuchte benommen irgendetwas zu sagen doch er konnte es einfach nicht. Was war los mit ihm? Er versuchte sich zu erinnern wo er war und was er hier tat doch es kam ihm nichts in den Sinn. Er wurde langsam schläfriger und sein Kopf begann sich zu drehen, ihm wurde schwindelig aber ohne das ihm übel wurde. Es fiel ihm schwer seine Augen auch nur einen Spalt offen zu halten bis seine Augenlider einfach zuklappten und wieder alles schwarz wurde. Er verlor das Bewusstsein, lebte aber noch. Noch.

*************************************************************************

Erschreckt wachte er auf. Klar und deutlich konnte er um sich sehen und erkannte dass er auf einer Art Krankenstation war, alleine auf einem Bett mit einigen Kabeln an seinen Körper angeschlossen während er selbst in Verbände eingewickelt schien.
Avlan fühlte dass sein Körper immer noch leicht taub war und er scheinbar unter Schmerzmitteln stand die ihm verabreicht wurden. Er erinnerte sich als letztes an die mächtige Explosion einer Rakete und der dazugehörigen Druckwelle die ihn von den Füßen riss. Doch was danach geschah und wie er hierher kam, daran erinnerte er sich nicht. Hatten ihn seine Männer gefunden und dann hierhergebracht? Um sein Bett herum schienen Laken aufgehängt worden zu sein als Sichtschutz vor Blicken, doch so konnte er auch nichts weiter erkennen. Das Dach war nichts weiter als ein weiterer stabilerer Laken welcher durch den Wind leicht in Bewegung gebracht wurde. Anscheinend befand er sich in einem riesigen Zelt welches als Lazarett genutzt wurde. Dann wurde ein Laken beiseite geschoben und ein Mann kam zu ihm herein, welcher in einen weißen Kittel gekleidet war, er sah aus wie ein Mediziner. Deutlich auf der rechten Brusttasche eine schwarze Sonne als aufgedrucktes Abzeichen zu sehen - ein Arzt der Black Sun.

"Ah, Mister Diaz sie sind ja wach wie schön dass sie bei Bewusstsein sind!" "Wo bin ich?" "Ach, das wissen sie gar nicht? Wir sind unweit der Front in einem Lazarett untergebracht. Wir haben zwar nicht mehr als ein geräumiges Zelt bekommen, aber wir kommen schon zurecht. Wie fühlen sie sich?", fragte der Arzt und checkte an einem neben seinem Bett stehenden Gerät Avlans Kreislaufwerte und weitere ihm unbekannte Werte und Diagnosen.
"Zwar etwas betäubt, aber an sich gut, habe keine Schmerzen. Wie steht es um den Angriff? Wie lange war ich weg?", der Mediziner lachte.
"Sie scheinen sich ja echt nicht zu erinnern was passiert ist, und dass sie mehrmals zwischendurch aufgewacht sind. Ich kläre sie kurz auf: sie wurden schwer verletzt unter Geröll und Trümmern von einigen unserer Männer gefunden, da ihr Peilsender noch aktiv war. Sie hatten ziemlich Glück dass sie ihre Rüstung anhatten und ihr Helm aus Beskarr besteht ansonsten wären sie sehr wahrscheinlich bereits tot gewesen. Also allen Respekt an die Mandalorianer und ihre Ausrüstung. Ansonsten wurden sie dann hierhergebracht und ich habe sie operiert und durch einen Bacta-Tank heilen lassen. Die Verbände sind nur prophylaktisch um den Heilungsprozess zu unterstützen, da sie eingerieben wurden in eine Salbe zur Wundheilung. Ihre Gliedmaßen waren zwar noch alle dran aber sie hatten sehr schwere Verbrennungen und tiefe Schnittwunden, zeitweise mussten wir ihnen Antibiotika intravenös verabreichen da ihr Körper Anzeichen einer Bakteriellen Infektion aufwies. Sie haben ziemliches Glück gehabt dass sie überlebt haben Mister Diaz. Sie waren ganze zwei Wochen Bewusstlos in Behandlung, bis jetzt."

Avlan lies sich wieder auf sein Bett zurückfallen und seufzte. Natürlich hatte er Glück gehabt, wie immer. Aber ganze zwei Wochen bewusstlos zu sein? Er war sich sicher dass der Angriff gelungen war und die Stadt sehr wahrscheinlich gefallen ist denn sonst wären sie nicht unweit der Front. Doch wenn es noch eine Front gab.... dürfte es eigentlich noch keinen Sieg geben. Der Mediziner fuhr fort:"Was den Status unseres Kampfes betrifft... Carannia wird nach schweren Kämpfen aktuell belagert, unsere Truppen haben es nicht weit in die Stadt geschafft. Es gibt kaum noch Kämpfe an der Front, wir beschießen die feindlichen Stellungen eher dauerhaft mit Mörsern und Artillerie um ihren Widerstand zu brechen. Wir kommen zwar noch nicht rein... aber sie auch nicht raus."
"Gut das lässt sich bestimmt ändern, wann bin ich wieder einsatzbereit? Ich bin fit, wenn sie mir etwas geben was meine Benommenheit minimiert", erklärte sich Avlan:" Sicher sind sie dass. Lassen sie mich nur noch ein paar Stunden ihren Status noch kurz durchchecken und sie hierbehalten bis meine Ergebnisse da sind um einzuschätzen ob sie wirklich einsatzbereit sind. Ich vermute aber sowieso dass sie eher im Hinterland eingesetzt werden da sich an der Front aktuell kaum etwas tut. Phase II wurde vorgezogen und wir führen sie jetzt parallel zur ersten Phase aus."
Avlan wusste was dass hieß. Und er freute sich schon darauf seine Vorstellungen umzusetzen.

[Serenno-System | Serenno | Äußerer Rand | Wenige Kilometer vom Stadtrand Carrannias entfernt| Lazarett]
 
Serenno, Saffia, Raumhafen, Landebucht, auf der Königin: Nevis, Sam, Arya, Paul mit einem dutzend geklauter Waffen und umzingelt von Sturmtrupplern rund um die Landebucht


Nevis kauerte immer noch unterm Cockpit. Die Angst und Panik war ihr ins Gesicht geschrieben. Sam kam, laut ihren Namen rufend, in Richtung Cockpit gestürmt. Warum sie nicht fliegen würden? Wenn Nevis das wüsste, würden sie fliegen, dachte sich Nevis. Sie wäre gerne weit weg von hier! Was hier gerade passierte, war eine krasse Nummer!

Und, da stand Sam im Cockpit und riss die Augen erschrocken auf. Sie sah die auf sie feuernden Sturmtruppler! Sie sah, dass ihr Schiff nicht hoch-und wegkam. Eine brenzlige Situation! Sie waren schon so gut wie tot! Nun schrie Sam ihr etwas ins Gesicht, was Nevis nicht verstand, doch es war nichts Gutes! Nevis wollte es gar nicht verstehen! Sie schrie, Nevis solle verschwinden, ehe sie sich vergessen würde. Nevis kroch so schnell sie konnte, unterm Cockpit hervor, und rannte geduckt, Kopf mit den Händen geschützt, hinaus. Das ließ sie sich nicht zweimal sagen! So kannte sie Sam gar nicht! Ihre Augen wurden feucht. Nevis hatte es verbockt. Sie rannte in die einzige Nasszelle und musste sich übergeben. Das war zu viel Stress und Panik auf einmal gewesen!

Sie spülte sich ihren Mund mit Wasser aus und wusch sich ihr Gesicht kalt. Sie schienen zu fliegen? Es wurde noch geschossen. Sie setzte sich eine Weile auf den Boden, ihren Rücken an die Tür angelehnt, die Beine angezogen, mit den Armen umschlungen und heulte. Sie hatte es doch nicht besser hinbekommen! Sie war schon immer schlecht in Mathe gewesen! Und, sie hatte Angst gehabt! Wer konnte in so einer Gefahr und in so einer Hektik rechnen!? Droide Paul! Sie nicht!... Doch, dann versiegten die Tränen.

Vorsichtig lugte sie hinaus auf den Flur und näherte sich neugierig dem Cockpit. Sie wollte nur mal schauen. Ob sie schon auf der Hyperraumroute waren? Nevis hatte jedes Zeitgefühl in der fensterlosen Nasszelle verloren. Sie würde am besten heute allen aus dem Weg gehen, besonders Sam. Man durfte sie nicht bemerken. Nevis schlich sich leise an wie eine Katze. Sie blieb ein paar Meter entfernt stehen.

Was war mit Arya? Sie hing zur Seite gekippt in ihrem Sitz? Die kleine Togruta versuchte etwas zu erkennen. Sie schärfte ihren Blick! Da stimmte doch etwas nicht?! Nevis zögerte nicht und lief rasch hin. Aryas Schulter! So viel Blut?! Nevis war geschockt. Das Drama war noch lange nicht vorbei! Es hatte erst angefangen!


Arya, was ist mit dir? Sam, schau nur! Arya, wach auf!”

War sie tot? Nevis begann sie zu schütteln und klebte ihr dann tüchtig Eine, damit sie wieder zu Bewusstsein kommen würde. Sie fühlte sich so hilflos! Wenn doch nur die Heilerin Sahra Kenobi hier wäre! Was sollten sie jetzt machen?


Orbit von Serenno, nahe am Sprungpunkt, auf der Königin, im Cockpit: gestresste Sam, verheulte Nevis und bewusstlose blutende Arya - aber ein tolles Team!
 
Orbit von Serenno / auf dem Weg zum Sprungpunkt / Sam, Paul, Nevis, Arya

Es dauerte nicht lange, bis die ersten grünen Lichtblitze am Cockpitfenster vorbeizischten. Sam sog laut hörbar Luft ein und atmete dann langsam wieder aus. Das war nicht gut. Gar nicht gut. Aber sie musste ruhig bleiben. Die aufkommende Panik brachte ihr in diesem Moment nichts. Verdammter Mist! Mit der geschlossenen Faust hämmerte sie stattdessen ein paar mal auf das Armaturenbrett vor ihr, um wenigstens etwas Dampf ablassen zu können. Dann packte sie den Steuerknüppel noch etwas fester als sonst und riss ihn herum.

"Das könnte jetzt etwas holprig werden, festhalten."

Sam machte mit der Königin eine steile Kurve und anstatt weiter auf den Orbit zuzufliegen, folgte sie der Idee von Arya. Sie war bei weitem keine gute Pilotin, dafür hatte sie noch viel zu wenig Erfahrung, aber in diesem Fall mussten sie sich wohl auf ihr Glück verlassen. Sie ging immer tiefer mit dem Transporter, bis sie wieder auf der Höhe mit den ersten Gebäuden von Saffia waren. In der Zwischenzeit hatte die Twi'lek die Scanner bemannt, doch was sie sagte, gefiel Sam gar nicht.

"Eine GANZE Staffel? Wir müssen diese Idioten richtig angepisst haben."

Anscheinend hatten sie in ein Wespennest gestochen. Wie um alles in der Galaxie sollten sie zwölf imperiale Jagdmaschinen abhängen? Nun, Sam hatte nichts zu verlieren. Sie lenkte die Königin geradewegs in die Häuserschluchten, flog knapp an anderen Raumschiffen und Gleitern vorbei, vollführte eine Drehung um einen hohen Turm und hatte plötzlich ein paar der TIEs vor sich, die umgehend das Feuer eröffneten. Doch nun hatte auch Sam ein Schussfeld. So fest sie konnte drückte die Blondine auf den Abzug, während die grünen Laserschüsse am Schild der Königin abprallten. Gleich zwei der TIEs gingen bei einem Treffer dagegen in Flammen auf und stürzten ab. Achja, die Scheißteile hatten ja keine Schilde. Sam ging davon aus, dass die Staffel sich nach ihrem überraschenden Angriffsmanöver neu formieren musste, um danach einen neuen Angriff auf den Transporter zu fliegen. Das könnte ihr Zeitfenster sein. Sie riss den Steuerknüppel an sich und gab volle Energie auf den Schub. Die nervige Stimme von Nevis ging ihr dabei gehörig auf den Keks. Sie warf kurz einen Blick über die Schulter.

"Karking Youngee, dann mach dich endlich nützlich, ich bin hier beschäftigt, falls du das nicht gemerkt hast!"

Dieses Kind raubte ihr noch den letzten Nerv. Vielleicht sollte sie es auf Nar Shaddaa doch noch an den nächstbesten Sklavenhändler verkaufen. Dann hatte sie vielleicht sogar genug Credits beisammen, um der Königin ein Upgrade zu verpassen. Pünktlich zu diesem Gedanken eröffneten die imperialen Jäger wieder das Feuer auf sie. Verdammt, Sam hatte gehofft, dass sie schon etwas weiter wären. Sie hatten gerade den Orbit von Serenno erreicht, aber der Sprungpunkt war immer noch ein paar tausend Klicks entfernt. Ein Ruck ging plötzlich durch das Schiff, dann erwachten mehrere Leuchten auf dem Kontrollterminal zum Leben und ein lautes Piepsen begann in den Ohren zu dröhnen. Ein direkter Treffer, sie hatten die Schilde verloren. Sam legte zwei Schalter um, damit das Piepsen aufhörte und begann mit einer Tastenkombination, die überschüssige Energie in den Antrieb zu leiten. Sofort begann das ganze Raumschiff gefährlich zu wackeln. Für diese Geschwindigkeiten war ihr Schrotthaufen einfach nicht ausgelegt. Aber sie brauchten nur noch ein Stück! Nur noch etwas länger durchhalten. Komm schon! Vermutlich zur eigenen Beruhigung begann Sam damit, das Armaturenbrett zu streicheln. Komm schon, nur noch ein paar Klicks. Wieder ein heftiges Rütteln, Sam hörte irgendwo einen Knall und es roch sofort verbrannt. Scheiße! Aber es hat gereicht: der Navigationscomputer schaltete plötzlich auf Grün und Sam zog so schnell sie konnte an dem Hebel für den Hyperraumantrieb. Die Königin machte einen Satz nach vorn und die Sterne im Sichtfenster des Cockpits verwandelten sich augenblicklich in helle Streifen.

Erschöpft sackte Sam in den Pilotensessel. Was auch immer da hinten gerade kaputt gegangen war, sie würde Julio dafür bezahlen lassen. Insgesamt mussten sie den Preis nochmal völlig neu aushandeln. Dieser gesamte Auftrag war von Anfang an ein Selbstmordkommando gewesen und nur mit Glück hatten sie es an einem Stück rausgeschafft. Sam wischte sich den Schweiß von der Stirn und bemerkte erst jetzt, dass ihre linke Wange angeschwollen war und höllisch schmerzte. Auch ihr Oberkörper meldete sich plötzlich mit zahlreichen schmerzenden Stellen. Chuba, aber es half nichts. Sie stemmte sich aus dem Sitz hoch und ging dem Geruch nach verbranntem Plastik nach. Als sie das Cockpit verließ und die Leiter hinunter kletterte, hörte sie im hinteren Teil des Raumschiffs schon das Zischen eines Feuerlöschers. Es war Paul. Als Sam sah, dass der Droide die Situation im Griff hatte, ließ sie sich an der Wand entlang auf den Boden rutschen, wo sie das erste Mal ihren Helm abnahm und die Schnallen der Brustplatte löste.

"Und, wie schlimm ist es?"

"Du siehst schrecklich aus."

"Ich meinte das Schiff."

"Ah. Kritische Systeme wurden keine beschädigt. Der Fluxkompensator hat jedoch etwas abbekommen. Das wird die Leistung unserer Schilde signifikant schwächen."

Sam seufzte laut. Wenn sie das nicht selbst reparieren konnte, würde das sicher wieder teuer werden.

Ghtroc 720 Frachter "Königin" / Hyperraum nach Nar Shaddaa / hinterer Bereich des Schiffes / Sam, Paul
 
Serenno, Saffia, hinterm Gallwitzanwesen durch Grünanlage davonlaufend: Sam, Yui, und Nevis, Paul irgendwo im Fluchtfahrzeug

Sie hatten Probleme, große Probleme, das war Yui in dem Moment klar, als nichts mehr nach Plan verlief. Doch auch gleichzeitig nicht mehr viele Optionen. Die Zeit lief ihnen davon und das Feuer, dem sie ausgesetzt waren, würde bald ihre ersten Opfer fordern. Sie hatten noch Glück, aber dieses würde sie eher früher als später verlassen. Sam hatte den Rückzug angetreten und hatte es mit Nevis zu einem Betonrohr geschafft. Yui die selbst keine Erfahrung mit Schlachtfeldern hatte, musste sich auf die Informationen verlassen, die ihre Programme boten. Die Analyse war klar, es war eine gute Deckung, aber gleichzeitig auch ein gefährlicher Ort. Wenn es in eine Sackgasse führte, gab es keine weiteren Fluchtmöglichkeiten. Auch wenn sie eingeholt werden würden, hätten sie ein Problem. So beschloss Yui das Einzige zu tun was den beiden noch hälfen konnte. Ihnen mehr Zeit verschaffen. So ging sie von der Defensive in die Offensive über, etwas was die Sicherheitskräfte sehr überraschte. Sie nutzte das Überraschungsmoment aus und sprang auf den Transporter. Ein chaotisches Handgemenge brach aus während Sam und Nevis nutzten konnten um zu verschwinden. Keiner achtete mehr auf sie, die ganze Aufmerksamkeit war auf Yui die sofort ihren Skorpionschwanz nutzte, um einen der Männer zu köpfen. Doch sie war nicht unverwundbar und so musste sie auch viele Treffer einstecken. Das wäre nicht so schlimm gewesen, wenn nicht der ganze Transporter abstürzte. Sie kämpfte sich sehr demoliert aus den Trümmern und suchte im nächsten Loch Schutz. Es würde eine ganze Weile dauern, bis sie sie wieder voll einsatzfähig war.

Doch das war nicht das Einzige was Yui beschäftigte. Sie wusste, dass sie sehr viel aufsehen erregt hatten und in ihrem jetzigen Zustand war sie auch noch sehr auffällig. So gern sie es wollte, sie konnte nicht zu Sam und Nevis zurückkehren. Sie würde nur für weitere Aufmerksamkeit und damit Gefahren sorgen. So hatte sie viel Zeit zum Nachdenken, während sie darauf wartete von den Nanobots repariert zu werden. Sie bekam keine Informationen, da sie sie es nicht wagte das Loch zu verlassen und zu zeigen, dass sie in Wirklichkeit ein Droide war, zumindest zum Großteil. So vergingen Tage und es war Zeit wieder Kontakt aufzunehmen. Doch das stellte sich als gar nicht so einfach heraus. Endlich erhielt sie eine Nachricht, allerdings von einer Person von der sie es nicht erwartet hatte. Von Janus:


“Seid gegrüßt, EVE Yui. Vor langer Zeit kreuzten sich unsere Wege und Ihr habt damals Interesse daran bekundet, Euch besser gegen jene verteidigen zu können, die über die Macht gebieten. Nun ist der Augenblick gekommen, praktische Erfahrungen zu sammeln und meine Gunst zu erlangen. Auf der Welt Florrum wird die Archäologin Zoey Liviana von einer Gruppe Jedi verfolgt, angeführt von Kestrel Skyfly. Die Archäologin ist im Besitz wertvoller Artefakte. Verhindert um jeden Preis, dass diese unschätzbaren Objekte in die falschen Hände fallen, und schützt Liviana wenn möglich vor dem Zugriff des Feindes. Tut dies und Ihr werdet reich belohnt werden.”

Eine Entsetzliche Nachricht. Zoey war in Gefahr. Zoey ihre neue Mutter, ihre Familie. Sie musste einfach sofort eingreifen, auch wenn sie nicht verstand was die Artefakte für einen Wert hatten. Sie waren für sie nebensächlich. Ihr war es nur wichtig die Frau zu retten die ihr als einzige wirkliche Liebe gezeigt hatte. Sie hatte viel Zeit gehabt nachzudenken und war sich einiger Sachen selbst bewusst geworden. Ihr war die Kindheit geraubt worden und so spielte sie gerne ein Kind. Doch sie konnte das verlorene nicht zurückbekommen. Sie war jetzt erwachsen und sollte auch so handeln. Sie wird ihre manchmal kindischen Tendenzen nicht verhindern können, aber es würde nur ein nerviger Tick sein und sie nicht mehr kontrollieren. Sie bereute viel von dem was sie gemacht hatte und was passiert war. Doch das konnte sie nicht mehr ändern. Nein sie würde jetzt voranschreiten und ihre Entscheidungen treffen, wie eine erwachsene. Damals hatten viele geglaubt, dass sie von ihren Programmen kontrolliert wurde. Das hatte schon damals nicht gestimmt. Ihre Programme boten ihr Informationen auf deren Basis sie entschied. Sie hatte sich oft entschieden das zu tun was die höchste Wahrscheinlichkeit auf Erfolg hatte. Doch auch damit war es genug. Sie würde Entscheidungen jetzt auf Basis ihrer Gefühle treffen. Sie würde nicht mehr so berechenbar sein. Und der erste Schritt würde es sein ein Raumschiff zu übernehmen und Zoey zur Hilfe zu eilen. Auch wenn ihre Programme sie sehr vor einer Konfrontation mit Jedi oder Sith warnten.

Serenno, Saffia, richtung Raumhafen für einen Flug nach Florrum
 
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Eine sanfte Brise zog an seinem Gesicht vorbei, er atmete tief ein. Er versuchte die Gedanken an das bisherige zu Verdrängen und versuchte gleichzeitig das was vor ihm lag zu fokussieren. Mittlerweile hatte er sogar die Zeit vergessen er kannte abgesehen von der Tageszeit eigentlich nicht einmal welcher Wochentag überhaupt war. Sollte er sich Sorgen machen? Wohl kaum. Es waren nun schon Monate die Avlan auf diesem Planeten verbracht hatte ohne tatsächliche Ergebnisse zu erzielen. Letztlich erzielte hier niemand irgendwelche Ergebnisse, egal wen man gerade betrachten oder befragen würde. Die Situation in diesem Bürgerkrieg schien ziemlich festgefahren zu sein was dem Söldner absolut nicht gefiel. Bisher hatte er überhaupt keinen Sold erhalten und musste konstant im Feld seinen Dienst tun, so als wäre er nichts weiter als ein einfacher Soldat. Mal sollte eine Industrieanlage verteidigt werden, mal sollte ein Partisanennest ausgerottet werden und mal musste er Logistiklinien sichern. Natürlich tat er das nicht alleine sondern verließ sich überwiegend auf die Kampfdroiden die ihm unterstanden und besaß einen kleinen Trupp von Black-Sun Milizionären unter sich, dennoch war er dieser Aufgaben überdrüssig.
Etwas musste sich ändern. Der Krieg dauerte ihm einfach zu lange und seine persönlichen Ziele gerieten dadurch in den Hintergrund, letztlich riskierte er täglich sein Leben nur um unbedeutende Felder, Weiden und Gebäude zu beschützen oder einzunehmen. Ständig war er ein Ziel feindlicher Scharfschützen aber auch der immer zahlreicher werdenden Partisanen welche durch und durch unzufrieden damit waren, sich nun auf Droiden als "Beschützer" verlassen zu müssen welche kalt und herzlos agierten.
Wütend schob er einen Plastikstuhl vor sich her und platzierte ihn vor offenen Tor der Lagerhalle indem er sich mit seinem Team befand. Zu seinem Glück durfte er dieses Team bisher behalten und musste es nicht gegen weitere Droiden eintauschen so wie er es regelmäßig mit Verlusten in seiner Kompanie erleben musste. Er stellte ebenfalls einen kleinen Tisch an das Tor, ließ sich in den Klappstuhl fallen und legte die Füße hoch. Aus seinem am Kampfgürtel angebrachten Versorgungsbeutel nahm er sich eine Zigarre hervor welche noch nicht vollständig aufgebraucht war und steckte sie sich an.

In seinen Gedanken stellte er sich vor wie er mit all dem Reichtum dieser Welt einfach verschwinden würde und alles hinter sich ließ. Leider hinderte ihn daran jedoch der verdammte Peilsender mit eingebauter Bombe in seinem Hirn, die Black Sun konnte er nicht einfach so verlassen. Noch war er gebunden an sie. Aber beim Punkt Reichtum, da war er nicht gebunden an sie. Serenno besaß eine Unmenge an Kunstschätzen, wertvollen Edelmetallen und Credits welche dem Adel dieses Planeten zu den Füßen lag. Die Reichsten der Reichen hatten dieses Geld und diese Reichtümer natürlich außerhalb in der Zentralbank von Serenno in Carannia gebunkert oder sogar Off-Shore im Imperium oder der Neuen Republik. Doch es gab auch andere Adlige die diesen Besitz bei sich behielten und Banken nicht trauten. Letztlich unterstützte nicht der gesamte Adel die Neue Ordnung die sie hier versuchten aufzubauen, da sich viele Adlige obwohl sie sich im besetzten Territorium befanden Neutral verhielten und auf Ihre Schlösser und Villen zurückzogen wo sie ihre Leibeigenen unterhielten. Dies brachte
Avlan auf eine Idee...

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Mit einem kräftigen Zug kippte Avlan das Glas Juma-Saft herunter, zuckte und schüttelte sich einmal kurz durch und machte dem Barkeeper mit einer Handbewegung ein Zeichen dass er noch zwei Getränke bestellen wollte. Er hatte schon lange keinen starken Alkohol mehr getrunken und so ließ der Effekt des Getränks nicht lange auf sich warten, hielt sich jedoch in Maßen.

"Nun sag schon, hast du was herausgefunden?", forderte
Avlan sein gegenüber Talon auf, einen Arconier mittleren Alters. Die großen grünen Augen strahlten förmlich auf.

"Ich habe dir eine Liste zusammengestellt, mit detaillierten Angaben über die Kunstgegenstände und den wertvollen Schmuck der sich in dem Anwesen befindet. Der Eigentümer ist Sir Conrad Sigmar, ein lokaler Adliger dessen Familiensitz sich im Östlichen Bezirk befindet. Das Anwesen ist sehr einfach zu erreichen da es sehr bekannt ist und dort auch ein Hotel betrieben wird. Familie Sigmar pflegt dieses schon seit Jahren als Wellness und Kurort neben ihrer Villa und einem deutlich älterem Schloss nebendran. Insgesamt ist es dort sehr friedlich".

Avlan nippte an seinem Getränk, es war genauso bitter wie vorhin. Er bemerkte wie Talon abzuschweifen drohte: "Erzähl mir nicht wie es dort ist, sondern komm zur Sache. Ich will über die Sicherheitsmaßnahmen bescheid wissen, die Mannstärke dort und wie die Bevölkerung zu Mister Sigmar steht. Ich kann keinen Aufstand der Bürger hier gebrauchen, falls er ein lokaler Wohläter sein sollte"

Der Arconier lehnte sich zurück:"Nein, die Bevölkerung wird ihm nicht nachtrauern. Seitdem er einen neuen Brunnen auf seinem Gelände bauen ließ der sehr tief das Grundwasser anzapft um für dieses für die Bewässerung der weitreichenden Gärten und großzügigen Pools zu verwenden, hat er sich keine Freunde gemacht. Das allgemeine Absinken des Grundwassers hat zu ausgetrockneten Feldern der Bauern hier geführt und geringen Wasserkapazitäten in den privaten Haushalten im Sommer. Ihn wird niemand vermissen"

Talon nahm aus seiner Jackentasche ein Datenpad hervor und reichte es Avlan rüber:" Wie bereits gesagt sind die Informationen detailliert und aus Erster Hand von einem meiner Kontakte innerhalb der Bediensteten. Der Sicherheitsdienst ist weitgehend unbewaffnet und verfügt wenn überhaupt nur über ein paar Blaster. Der Bestand aller Dinge ist genau aufgezeichnet, ebenso ist der Standort markiert damit keine lange suche stattfinden muss. Beteilige mich nach der Aktion mit 25% und alles ist gut. Beteilige mich nicht und du hast ein Problem."

Der Mandalorianer mit den glattrasierten Seiten und kurzem blonden Haar an der Spitze lachte auf und seine weißen Zähne kamen zum Vorschein:"Mach dir darüber keine Sorgen, ich bin kein dahergelaufener Raubritter, ich habe Erfahrung in dem Job. Ich melde mich wieder sobald der Job erledigt ist". Mit einem letzten Zug kippte er das alkoholische Getränk seinen Rachen runter, stand auf und verließ mit einem Grinsen im Gesicht die Bar.


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"Männer, heute ist der große Tag", begann Avlan seine Ansprache an die Männer. Vor ihm standen circa 15 Männer in einer Altersspanne von achtzehn bis Mitte Fünfzig. Diese Männer waren allesamt Mitglieder der Black Sun, aber noch im niedrigsten Rang. Bisher hatten sie sich noch nicht so bewiesen wie Avlan und so war er hier ihr direkter Vorgesetzter. Obwohl im Kampf um den Planeten letztlich überwiegend Kampfdroiden eingesetzt wurden um Ressourcen zu sparen, wurden mittlerweile zahlreiche Aufgaben den menschlichen Söldnern zuteil welche hier um das erhöhte Podest standen und auf den Sprecher blickten.

Alle diese Männer waren sehr unzufrieden über ihre Arbeit hier und es gefiel ihnen nicht wie sie behandelt wurden. Um für Sicherheit und Ordnung zu sorgen und um auftretenden Widerstand zu brechen mussten sie in regelmäßigen abständen Befragungen und Ermittlungen durchführen, sich aber auch immer öfter in Kämpfe verwickeln lassen. Mittlerweile haben zahlreiche Mitglieder dieser Einheit ihr Leben gelassen und wurden zwischenzeitlich ausgetauscht, dennoch blieb dem festen Kern der Männer die bisher überlebt haben ein mulmiges Gefühl im Magen. Sie riskierten hier ihr Leben da sie konstant einem hohen Risiko ausgesetzt waren in dieser Bürgerkriegssituation die von Tag zu Tag schlimmer wurde. Die Söldner waren zwar ein komplizierte Einsätze gewöhnt, auch Covert Ops war kein Fremdwort für viele, doch waren solche Kämpfe gut geplant worden und es stand eine breite Palette an moderner Ausrüstung zur Verfügung. Hier auf Serenno befand man sich jedoch im Sparmodus. Einen Sold haben die Kämpfer nun auch schon seit Monaten nicht mehr gesehen, an guten Unterkünften mangelte es ebenso wie zufriedenstellenden Lebensmitteln. Das beflügelte natürlich neue Ideen diese Mängel zu beheben.

"Wie ihr wisst, habe ich euch versprochen dass es unserer Einheit hier besser ergehen wird als bisher. Ich habe uns hier Informationen auf diesem Pad erlangt, Informationen welche unsere Situation verbessern können. Die Liste an Dingen die sich auf diesem Pad befinden, stehen nicht unweit von hier circa fünfzig Kilometer Südöstlich von mir in einem Anwesen eines Adligen. Diese Gegenstände lassen sich gut auf dem Schwarzmarkt verkaufen, da es sich überwiegend um Kunst und Schmuck handelt, was uns wiederum frische und saubere Credits einbringen könnte. Diese Gegenstände würde uns der Adlige jedoch nicht freiwillig überlassen und so müssten wir sie, ich sage es mal so, beschlagnahmen. Sozusagen würden wir hier eine Kriegssteuer erheben welche wir von einem wirklichen wohlhabenden und reichen Mann verlangen würden."

Avlan stieg von seinem Podest herunter und legte den blutroten Mandalorianischen Helm den er bisher unterm Arm gehalten hatte auf einen Tisch nebenan. Die ebenfalls rötlich glänzende Rüstung reflektierte dass künstliche Licht der Lagerhalle, unter den Platten befand sich der eng anliegende Bodysuit:"Ich will mich kurz halten. Ihr wisst selber dass uns von der Familie hier Plünderung versagt wurde und auch Diebstahl ist keine Option. Dies wäre für die neu aufzubauende Ordnung schädlich wenn wir uns statt als Befreier als Räuber präsentieren würden. Ich sage euch aber wie es ist: Niemand interessiert diese Neue Ordnung, noch interessiert uns der König den wir hier unterstützen! Ich weiß dass wir ein hohes Risiko eingehen wenn wir uns hier bereichern sollte die Familie davon erfahren, doch wenn ihr mir vertraut führe ich euch in die reichsten Gebiete die diese Region zu bieten hat! Ich habe einen Plan wie wir das ganze umsetzen können, ohne dass wir in Probleme geraten. Ich frage euch Männer: Seit ihr bereit das Risiko einzugehen?". Mit einem lauten Aufschrei des ganzen Teams und erhobenen Fäusten erwachte die Halle in der die Bekundungen der Begeisterung den Raum einnahmen.

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