Serenno / Saffia / Raumhafen / Königin / Sam, Nevis, Arya, Paul
Die Gruppe hatte die darauf folgenden Tage damit verbracht, Informationen über Atlas zu sammeln. Sam fand es erstaunlich, wie schwierig es war, mehr über das Unternehmen zu erfahren. Die Typen waren Waffenhändler oder sogar Produzenten, deshalb hatte sie damit gerechnet, dass es schwierig werden könnte. Aber SO schwer? Im Backbordlagerraum hatten sie eine Wand zum Sammeln der Informationen benutzt und die Blondine war enttäuscht, wie wenig da trotz ihrer Bemühungen nun stand: Sie wussten, dass Gallwitz Waffen bei Atlas gekauft hatte. Sie wussten, dass er damit die Raiders ausrüstete und sich so eine kleine Privatarmee heranzüchtete. Es war also wahrscheinlich, dass schon mehr Waffen auf dem Weg waren. Nur wie viele?
Paul und Sam hatten zusammen einen höheren Hafenadministrator auf seinem Nachhauseweg abfangen können und von ihm erfahren, dass es in den nächsten Tagen einen ungewöhnlichen hohen Aufwand an Sicherheitsvorkehrung für eine Lieferung geben würde. Die Information war wage und alles andere als zufriedenstellend. Aber es war ein Hinweis.
"Wir müssen auf unsere Stärken setzen", sagte Sam am Abend, als sie sich alle wieder im Lagerraum versammelt hatten um zu beratschlagen, wie sie weitermachen sollten. "Und die liegen ganz sicher nicht im Weltraum. Die Königin kann es nicht mit einem Geschwader oder einem Patrouillenkreuzer aufnehmen, da müssen wir realistisch bleiben. Zum Entern des Transporters bleibt nicht genug Zeit, da er sich schon im Landeanflug befinden wird. Die Zeit ist also zu knapp, selbst wenn wir es auf das Schiff schaffen würden."
Sie zündete sich eine Zigarette an. Ein Kampf am Boden war ihr sowieso lieber. Das hatte sie gelernt, darin war sie wirklich gut. Und hier hatten sie den Vorteil, dass sie sich im Zweifel zurückziehen konnten. Im Weltraum war das deutlich schwieriger. In der Stadt konnten sie einfach in den Gassen untertauchen.
"Es bleibt also nur noch die Option, den Konvoi am Boden abzufangen, sobald sie die Waffen verladen haben. Wir kennen sogar ihr Ziel: Die Lagerhalle, in der wir die Hinweise auf Atlas gefunden haben. Früher oder später müssen die Waffen dort hin gebracht werden und das ist unser Moment. Ich hab mir die Umgebung der Lagerhalle mal genauer angeschaut." Sie kramte aus ihrer Manteltasche einen Holoemitter heraus, aktivierte ihn und legte ihn auf den Boden. Eine Abbildung von Saffia materialisierte sich.
"Wer einen Konvoi beschützen will, leitet ihn durch übersichtliches Gebiet, damit Bedrohungen möglichst von weitem schon erkannt werden. Häuserschluchten, schmale Gassen, das alles wird gemieden. Im Fall von unserer Lagerhalle ergeben sich also drei mögliche Routen für den Konvoi, die über große Straßen und nur schwach besiedeltes Gebiet führen. Das wäre hier, hier und hier."
Sam deutete auf besagte Stellen im Hologramm. Dann nahm sie einen kräftigen Zug von ihrer Zigarette. Bis hier hin war es sehr theoretisch und für niemanden gefährlich. Der wirklich brenzlige Teil würde jetzt erst kommen.
"Wir sind zu wenige, um alle drei Routen zu überwachen. Das bedeutet, wir müssen es schaffen, dass zwei Routen für das Sicherheitspersonal kurzfristig nicht in Frage kommt. Wenn ihr Ideen dazu habt, immer her damit."
Sie schaute in die Runde und fixierte dabei vor allem Arya mit einem grimmigen Blick. Die Twi'lek hatte sich bis jetzt an ihre Anweisungen gehalten und war nicht weiter aufgefallen. Die Blondine war aber nicht so blöd, ihr deswegen zu vertrauen. Ihre Finger behielt sie immer in der Nähe ihres Blasters, wenn Arya in ihrer Nähe war. Auf der anderen Seite: Bei dieser Aktion konnten sie wirklich jeden helfenden Blaster brauchen. Und Sam wollte nicht schon wieder die Black Sun fragen. Vor allem nicht, wenn sie bei denen noch Schulden hatte.
"Stichwort Sicherheitspersonal: Wir sollten von gut ausgebildeten und gut bewaffneten Einheiten ausgehen, die in der Überzahl sind. Für uns heißt das: Überraschungsmoment nutzen, Verwirrung stiften, schnell und hart zuschlagen und wieder verschwinden. Einen direkten Kampf würden wir nicht lange überstehen."
Sam nahm den letzten Zug von ihrer Zigarette und warf den Stummel in eine leere Kaffeetasse. Das würde hart werden, aber die Credits würden das locker wieder ausgleichen. Erwartungsvoll schaute sie in die Runde.
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