5.22:
War ein richtig guter Anfang, wo man in der CTU bemerkt, dass die Aufnahme zerstört wurde und Jack dann mit versteinerten Gesicht zu Miles geht.
Erwartungsgemäß konnte der Wachmann Jack natürlich nicht stoppen, schon als er Jack ansprach, war klar, dass dieser ihn einfach umhauen würde.
Mit Miles Versetzung ging es wirklich schnell, - toll wie Jack feststellt, dass er ins Weiße Haus versetzt wurde.
Anders als Palmer bedankt Logan sich also bei Leuten, die ihm behilflich waren (und das auch noch sehr schnell); Mason hingegen saß in der 2. Staffel ja immer noch in der CTU rum und hat darauf gewartet, dass Palmer sich an ihn erinnert (nach seinem Aussehen zu urteilen, eine ziemlich zermürbende Erfahrung).
Allerdings denke ich, dass die Lebenserwartung von Miles auch nicht mehr allzu hoch war.
Gut war auch die kurze Szene, wo Karen Miles zu Rede stellt und ihn dann ohrfeigt (wobei sie da noch etwas üben muß).
Genial, wie Logan den Haftbefehl zurückzieht und Jack ahnt, dass er nun umgebracht werden soll.
Bierkos Flucht war hingegen nicht besonders gelungen: Womit wurde denn der Gefangenentransport bitte angegriffen? Am Ort des Geschehens sah es ja wirklich übel aus, - ist das Militär eigentlich zu nichts zu gebrauchen?
Auch gefällt mir nicht wirklich, wie gut Bierko bereits wieder drauf ist, - sein Verband schien ja auch keine echte Funktion zu haben.
Martha hat mich etwas überrascht, ich hätte nicht erwartet, dass sie auch nur in Erwägung zieht Selbstmord zu begehen.
Logans Auftauchen bei dem übel zugerichten Aaron war recht merkwürdig.
Das ist definitiv nicht sein Stil! Wie war das in der 4. Staffel?: Gegner umbringen lassen und nicht nachfragen.
Auch Logans Angebot wollte nicht so recht passen; imo gibt es für Logan keinen wirklichen Grund mit Aaron anders zu verfahren, als er es sonst mit seinen Gegnern tut.
Trotzdem ist das Gespräch eines (oder sogar "das") der ganz großen Highlights der Folge, da Aaron mal wieder beweisen kann, dass er ein Idealist ist und David Palmer sehr ähnelt.
Genial natürlich, wie er Logan immer weiter abwertet: Zuerst war er noch "Mr. Präsident" dann noch Mr. Logan und zuletzt nur noch Charles.
Im Gespräch mit Logans Kontaktmann wird nochmal schön dargestellt, wie gut Logan die Lage nun wieder im Griff hat.
Ich frage mich aber doch, wer diese Verschwörer eigentlich sind. Könnten es vielleicht sogar die selben Typen sein, für die Nina mal gearbeitet hat?
Und wiedermal beweist sich, dass man Unschuldige foltert und mit Verbrechern Geschäfte macht: Schon eine üble Sache, dass Henderson davon kommen soll.
Hendersons Angst von Logans Männern umgebracht zu werden, war aber sehr gelungen dargestellt.
Dieser Melina hatte schon ein ziemlich abgedrehtes Computersystem: Wenn man bedenkt wo Chloe sich an diesem Tag schon überall hineingehackt hat, ist es kaum zu glauben, dass sie mit seiner Firewall nicht fertig wird.
Justins Auftritt vor seinem Ende fiel nicht gerade sehr überzeugend aus, so wie er sich von dem am Boden liegenden Aaron hat abziehen lassen.
Wenn man Marthas Persönlichkeit bedenkt ist es schon arg seltsam, dass sie (abgesehen vielleicht von ein paar Sekunden) überhaupt kein Problem damit zu haben scheint, einen Menschen erschossen zu haben.
Hendersons Aktion bei Melina war nicht gerade toll: Wer soll bitte glauben, dass Henderson erreichen wollte, dass Melina für Jack die Daten zugänglich macht?
Er hätte Jack ja im Vorfeld erzählen können, wie sein Plan aussieht und alles wäre in Ordnung gewesen, aber nein....
Die Art wie Bierko und Co bei dem U-Boot auftauchen ist hoffentlich nicht ernst gemeint: Wenn das so leicht gehen würde....und hinzu kommt, dass sich das Land eigentlich immer noch in einer Art Ausnahmezustand befindet...an normalen Tagen ist dann vermutlich generell "Tag der offenen Tür".
Aber gut, nun hat man also nochmal die Gefahr eines weiteren Terroranschlags, die letzten Stunden müssen ja gefüllt werden.....
Fazit:
Obwohl diese Folge vor Merkwürdigkeiten und Ungereihmtheiten nur so zu strotzen scheint hat sich doch auch beachtliche Stärken:
Vor allem die Reaktionen auf Miles "Verrat" und Aarons Rolle sind sehr gut gelungen.
5.23:
Die Ansprache von Bierko zu Beginn der Folge hat mir gut gefallen, - definitiv eine der besten Szenen von Julian Sands.
Hendersons Verlangen nach einer Waffe war imo gut nachzuvollziehen, was jedoch nichts daran ändert, dass man ihm besser keine geben sollte.
Auf dem U-Boot hat also ein junger amerikanischer Ingenieur überlebt: Welch schöner Zufall.
Dass Jack den Jungen anleitet, den Wächter zu töten und dieser es dann auch tatsächlich hinbekommt war zwar sehr spannend inszeniert, stört mich aber doch ziemlich: Mal abgesehen davon, dass die Chancen imo sehr gut standen, dass der Wächter den Ingenieur überwältigen und dann umbringen kann, dürfte der arme Junge sich in diesen Minuten auch ein ziemliches Trauma zuziehen.
Dank des drohenden Raketenabschußes hat auch Logan also nochmal eine weitere Krise zu überstehen. Die Ausrede mit dem zivilen Hafen war aber reichlich schwach: Wenn das nun schon so ist, so wäre dies erst recht ein Grund das U-Boot gut bewachen zu lassen...genug Militär wäre doch in der Stadt gewesen.
Dass Henderson die Abschußbefehle rückgängig machen durfte, war imo eine schöne Idee.
Der Kampf mit Bierko war erschreckend unspektakulär und sein Ende geradezu entwürdigend.
Und Jacks (Nicht)Reaktion auf die Schläge mit dem Schraubenschlüssel, machen völlig neue Spekulationen über das Material seines Kopfes möglich. Ich hatte ja schon häufiger den Eindruck, dass er ein ziemlicher Betonschädel ist.
Um Julian Sands tut es mir wirklich leid, er hätte imo anderes verdient gehabt, als die Staffel über so verheizt zu werden.
Auch die U-Boot Aktion diente letzlich nur dazu um noch die verbleibende Zeit bis zum Finale zu füllen.
Mhm, hat Jack Henderson nun eigentlich sein Wort gegeben? Als sie in der letzten Folge darüber gesprochen haben, hatte ich eigentlich schon Zweifel ob Jacks Wort wirklich so viel wert ist, wie Henderson zu glauben schien.
Die letzte Konfrontation der Beiden ist nicht wirklich schlecht, aber im Grunde auch nichts Besonderes.
Auch das Potential von Hendersons Charakter wurde die Staffel über leider nur in gerademal einer handvoll Szenen voll ausgeschöpft.
Die Tötung Hendersons ist natürlich ein klares Verbrechen und obwohl das menschlich nicht völlig unverständlich war, ist es im Grunde doch schade, dass Jack mit sowas immer durchkommt.
Dass Jack sich Logan "vornehmen" will, ist imo eine fixe Idee, aber wohl nötig.
Realistisch ist es kaum; selbst für Jack sollte es eigentlich völlig unmöglich sein, sich den Präsidenten der USA "vorzunehmen".
Das kleine Gespräch von Logan und Mike hat mir gut gefallen.
Logan war sicherlich ehrlich erleichtert, dass auch der letzte Terroranschlag verhindert werden konnte, konnte aber auch sehr überzeugend den "Netten" geben, - schon kein übler Schauspieler, dieser Logan.
Gut, dass nun auch Mike in Marthas Verschwörergruppe integriert wird.
Man könnte es schon fast als lustig bezeichnen, dass er so mal wieder in die Lage kommt gegen einen Präsidenten vorzugehen.
Wenn ich Marthas und Aarons Abschied richtig interpretiere, kann ich nur hoffen, dass Aarons Frau nichts dagegen hat.
Morris O'Brien ist schon ein seltsamer Typ: Ganz lustig aber nicht wirklich sympathisch.
Die Unterhaltungen der O'Briens waren witzig:
Chloe: "Setz dich dahin!....Schaffst du das ohne zu reden?"
Morris: "Natürlich, aber wie soll ich dann meinen Charme versprühen?"
Schön, dass Aaron und Jack zusammenarbeiten, aber was sie da aushecken ist schon ziemlich abstruss.
Das Gespräch der Logans war mal wieder gelungen, - allein schon Logans Blicke sind großartig.
Schön wie Martha meint, dass er den Hubschrauber doch warten lassen könne, da er doch der Präsident ist.
Fazit:
Eher eine Durchgangsfolge, die zum großen Finale überleitet, aber dennoch einige Stärken hat.
5.24:
Dürfte Martha nach den Ereignissen des Tages ziemlich schwer gefallen sein, nochmal mit Logan zu schlafen (wenn man es bei ca. 30 Sekunden denn so nennen will
).
Oje, die Hubschrauber-Entführungsnummer von Jack; imo völlig unglaubwürdig.
Aber gut, es dient immerhin der Story.
Das kurze Gespräch, wo Logan von Martha überzeugt wird, alleine zu fliegen war sehr gelungen.
Neben den wiedermal großartigen Gregory Itzin ist auch der Synchronsprecher mal lobend zu erwähnen, der es wunderbar schafft sehr viel Bedeutung in so einfache Dinge wie "Wieso?" und "Also gut" zu legen.
Die Wächter des Präsidenten waren reichlich unfähig, aber Logans Gesicht, als er Jack erkennt, war gut.
Genial wie Logan im Hubschrauber auf Jack einredet und dieser ihn nur anblickt, - sehr starke Leistung von beiden Schauspielern.
Die Art, wie auch Morris in die Verschwörung hineingezogen wird, hat mir nicht gefallen: Imo sollte man ihm sagen, welches Risiko er eingeht.
Logan ist wirklich eine harte Nuß: Genial wie er auf Jacks Anschuldigungen reagiert und sogar selbst zuweilen attacktiert:
Jack: "Wie sind die Namen ihrer Mitverschwörer?"
Logan: "Die existieren nur in ihrer Fantasie."
Richtig übel von Jack ist ja, dass er Logan tatsächlich indirekt den Tod von Henderson anhängen will.
Jacks augenscheinlicher Plan wäre in jedem Fall zu Scheitern verurteilt: Über die Aussagekraft von per Folter erlangter Geständnisse hat Logan ja einiges gesagt und natürlich sieht es nicht anders aus, wenn man jemanden mit dem Tod bedroht.
Großartig wie Logan sich in eine Reihe mit Lincoln und Kennedy stellt und Jack vorhält welchen Platz in der Geschichte er einnehmen würde.
Dass Jack trotz allem den amerikanischen Präsidenten nicht töten kann war vor dem Hintergrund seiner Persönlichkeit sehr glaubhaft und großartig von Sutherland gespielt.
Herrlich wie Logan Oberwasser bekommt, als er erkennt, dass Jack ihn nicht töten wird (dieser Blick von schräg unten ist einfach genial) : "Sie bringen es nicht fertig, oder?"
Und dann auch noch sein "Ich bin der Präsident" und "Jack, sie sind da." als Logans Rettungsteam eintrifft.
Als Jack dann verhaftet wird (tolle Musik), glaubt man wirklich, dass Logan gewonnen hätte und natürlich läuft dieser nochmal zur absoluten Hochform auf: "Er leidet unter Wahnvorstellungen, der Mann tut mir leid."
Leider wechselt man in dieser Episode innerhalb von 10-15 Minuten von "dunkler Nacht" zu "taghell", - mal wieder kein sehr gelungener Übergang.
Schön, dass nochmal auf Palmers Tod Bezug genommen wird.
Trotz der Handlung um Logan fängt man auch eine Stimmung ein, die Palmer gerecht wird; sehr gelungener Abschied.
Großartig wie Martha ihren Mann anklagt: "Er dürfte nicht Präsident sein!"
Die Konfrontation der Beiden in der Halle ist dann ein weiters großes Highlight der Folge:
Logan weiß über die Verwicklung von Martha in seine Entführung Bescheid und geht sie richtig hart an.
Seine Drohungen sind großartig: "Du weißt nicht was Schmerzen sind!.....Wenn du dich noch einmal so daneben benimmst, wirst du nichtmal mehr wissen wie du heißt, so sehr laß ich dich mit Drogen vollpumpen. Dann verfrachte ich dich in ein Klinikum und dort kannst du für den Rest deines Lebens bleiben!"
Dass Jack eine Abhörvorrichtung in Logans Kugelschreiber platziert hat, war imo schon ziemlich überraschend.
Großartig, wie der Generalstaatsanwalt sich zuerst weigert sich die Aufnahme anzuhören, dann aber doch "gezwungen" ist, sich das nochmal ein Stück entsetzlicher wirkende Gespräch zwischen Logan und Martha anzuhören; der Klangeffekt war wirklich gelungen.
Natürlich ist es auch sehr gut gemacht, wie Logan bemerkt, dass die Bundesmarshalls neue Anweisungen bekommen. Allerdings hätte es nicht sein müssen, dies gleich so öffentlich zu machen: Hätte doch nun wirklich nicht geschadet ihn in Ruhe diese Veranstaltung beenden zu lassen.
Mikes und Marthas Blickwechsel mit Logan war großartig.
Dass Logan abgeführt wird, während Palmers Sarg ins Flugzeug verladen wird, war sehr passend.
Ich hätte es eigentlich ganz gut gefunden, wenn Logan wirklich alles hätte vertuschen können: Hätte imo gut zu seinem Charakter gepaßt und wäre imo nicht ganz unrealistisch gewesen.
Auch ein Selbstmord wäre sicherlich nicht übel gewesen, aber da er nun einfach nur zurücktreten muß, bleibt er der Serie zumindest potentiell erhalten.
Ich bin mir allerdings nicht so sicher, ob ein weiterer Auftritt Logans wirklich wünschenswert ist und nicht nur dem Charakter schaden würde: Was soll Logan in einer weiteren Staffel schon noch machen? Eigentlich kann er nur den armen reuigen Büßer spielen.
Der gemeinsame Augenblick von Audrey und Jack ist vor allem wegen der Musik ganz schön, aber ich kann mich nicht so ganz damit abfinden, dass sich eine so nette Person wie Audrey von einem so kranken Psychopathen wie Jack anfassen läßt.
Dass Kim am Ende der Staffel nochmal Jack angerufen hätte, hätte ich in diesen Moment eigentlich als ganz passend empfunden und es kam für mich doch recht überraschend, dass Jack entführt wurde.
Jack hat gegen seine Angreifer wirklich eine ganz schlechte Figur gemacht, aber es war sehr schön, wie Audrey in seinem Sichtfeld dann langsam verschwommen ist.
Ich frag mich wieso, Buchanan am Ende der Folge Karen anbaggert: Gut, sie haben gut zusammengearbeitet und sie setzt sich für ihn ein, aber ansonsten ist sie so toll nun auch wieder nicht.
Auch von Edgar durfte man nochmal sehr gelungen Abschied nehmen, indem man sich Chloe das gemeinsame Bild hat ankucken lassen.
Und Morris und Chloe scheinen mir auch gute Chancen zu haben wieder zusammenzukommen.
Wie es die Chinesen innerhalb von 7 Minuten geschafft haben, Jack aus der Stadt zu bringen, auf ein Schiff zu verfrachten und ihn so übel zuzurichten, wird aber wohl ihr Geheimnis bleiben.
Mal abgesehen von dem Zeitproblem, scheint man auch mal wieder vergessen zu haben, dass LA sich eigentlich in einem Ausnahmezustand befand und die Militärpräsenz nicht unwesentlich war.
Imo hätte man zugunsten der Glaubwürdigkeit, Jacks Aufenthalt auf dem Schiff in Form eines Epilogs (ohne Uhr) an die Folge anhängen sollen.
Trotzdem ist das Ende sehr gelungen und nach den ganzen Verbrechen mit denen Jack bisher durchgekommen ist, hat das fast schon eine Spur von Gerechtigkeit.
In jedem Fall kann man sehr gespannt sein, wie diese Handlung in der 6. Staffel wieder aufgegriffen wird.
"Dachten sie wirklich, dass wir so etwas vergessen würden?"
Fazit:
Ein tolles Staffelfinale, das vor allem von Gregory Itzins genialer Darstellung Präsident Logans lebt.
Desweiteren wird kein Charakter (außer Wayne) im Finale vergessen und Jacks Schicksal ist ziemlich überraschend und vor allem in Hinblick auf eine weitere Staffel sehr interessant.
Ein wunderbar rundes Staffelfinale