Keeda Travlish
Togrutanisch und Padawan
Shili – Pfad – mit Wes
Während sie nun im Angesicht der Sonne den Weg bergauf liefen, hatte nicht nur Keeda mit der Hitze zu kämpfen – auch Wes, der einen Anzug für für seinen Auftritt gewählt hatte! Unglücklicherweise war selbige Kleidung auch noch schwarz und zog die Sonne natürlich umso mehr an. Die schlichte Tunika, die sie trug, war glücklicherweise dünn und leicht. Trotz allem ließ der Advisor sich die Möglichkeit nicht entgehen, über den ursprünglichen Tempel auf Coruscant zu erzählen. Während sie sich also weiter den Hügel hinauf quälten, auf dessen höchster Stelle der Wald verlockend Schatten versprach, erklärte er, dass das Imperium den Tempel schon jeher mit gewissem Interesse beobachtet hatte.
Der Wald kam langsam näher und die trockene Erde knirschte unter ihren Füßen. Sie kamen an ein paar Togruta vorbei, die sich angeregt unterhielten und die beiden Laufenden kurz musterten.
Vor dem Baumhaus angekommen, galt es, erst einmal zu verschnaufen. Unter den Bäumen war es schattig, aber die schwüle Hitze lastete überall gleich hoch. Wahrscheinlich würde es im Laufe des Tages noch ein Gewitter geben. Aber das würden sie schon früh genug noch zu sehen bekommen.
Wes machte sich eifrig daran, die Leiter zu erklimmen, bis die Jägerin die etwas abschreckende Geschichte von morschen Strickleitern erzählte. Glücklicherweise kamen sie beide lebend oben an, Keeda wartete dennoch erst, ob die Leiter auch wirklich hielt. Einmal Herunterfallen war ihr genug gewesen!
Ein frischer Wind ging auf der Plattform vor dem Baumhaus und die junge Togruta hielt ihre Nase nur allzu gerne in die frische, kühle Luft. Sie schob die Tatsache, dass die Tür nicht abgeschlossen war, beiseite und ging hinein. Erst nach zwei Versuchen konnte sie ohne zu würgen hinein gehen.
Es stank abartig!
Wes folgte mit zugehaltener Nase. Der verschmutzte Gang ließ Keeda kurz stoppen, dann wagte sie sich ohne weiter nachzudenken in den Hauptraum vor.
Mit angehaltenem Atem ertrug sie den Gestank und schlich weiter. Erst inmitten des Raumes bemerkte sie den betrunkenen Twi'lek, der in einem Meer von Flaschen lag und sich unruhig hin und her wälzte. Vorsichtig stupste sie ihn an, woraufhin er eine Reihe unverständlicher Worte sagte, kurz in Togruti fluchte, und Keeda für eine gewisse 'Brita' hielt, die anscheinend seine Putzfrau oder zumindest eine Verwandte oder Freundin war.
Dann bemerkte sie, worauf sie stand... und schloss die Augen. Vor Ekel, vor Abscheu und vor Wut. Wer war so verrückt und zog einem anscheinend halb verblutenden Akul, der geschwächt gewesen sein musste, dass Fell ab? Nur um ihn als Teppich verwenden zu können?!
Das war pervers!
Die Togruta sah missbilligend zu dem Twi'lek, der mittlerweile auf sie zugekrochen kam. Sie verfrachtete ihn wieder auf die Couch, ging schnell in Richtung der Tür und verließ den Raum entrüstet und so eilig wie möglich. Wes war schon in einem kleinen Schlafzimmer angekommen, in dem ramponierte Möbel und ein blaues Kinderbett standen.
Die Ironie aus seiner Erklärung, er wäre hier zum ersten Mal in einer togrutanischen Wohnung, war deutlich heraus zu hören.
„Ich weiß nicht, was mit Shili los ist! In meinem Dorf gab es keine größere Schande, als seine Habe so verkümmern zu lassen! Sogar Bettler haben höheres Ansehen – sie versuchen wenigstens, ein neues Leben anzufangen!“
sagte sie etwas aufgebracht und entrüstet. Wes erwähnte noch, es gäbe eine Technik für Selbstkontrolle, um solche Zustände leichter übersehen zu können. Aber wie er sagte, hier hinsetzen würde sie sich nicht – und sich dabei konzentrieren können wäre außerhalb ihrer Selbstkontrolle.
Ein Grinsen trat auf ihre Züge.
Wes wollte wissen, was auf dem Bett stand und die Jägerin beugte sich vor. Keine Chance. Das spärliche Licht ließ es nicht zu, die Buchstaben zu lesen. Kurz entschlossen ging sie zu dem vermeintlichen Rollladen, der das Zimmer vor Licht abschirmte, riss an ihm, doch er bewegte sich nicht.
Halb kaputt, das Ding! Etwas genervt von dem Haus zog sie noch einmal kurz an ihm, worauf er mit einem Poltern zu Boden krachte.
„Wenigstens ist es nun hell!“
war ihr Kommentar dazu. Das Ding wäre sowieso schon bald abgekracht! Als sie aus dem Fenster blickte, sah sie den Nachbarn, der anscheinend total schockiert zu dem herunter gekrachten Rollladen starrte und sich anscheinend mit einem Hechtsprung hatte retten müssen.
Peinlich berührt rief sie ihm eine Entschuldigung auf Togruti zu, woraufhin er die Hand hob und ein leichtes Lächeln wagte.
Schnell ging Keeda zum Bett zurück, konnte die Buchstaben nun leicht entziffern.
„Nichts aufregendes. Hier hat jemand anscheinend unser Alphabet geübt, hier steht so was wie... Brita + Can'tar = in Liebe... die anderen Wörter sind unleserliches Gekritzel. Anscheinend ist diese Brita die Freundin von Can'tar... Jede Wette, dass er der betrunkene Twi'lek vorne ist!“
Unterdessen hatte es ein weiteres Problem gegeben – Tara meldete sich momentan nicht und ohne sie würde die Psychometrie keinen Erfolg bringen, da Wes nicht wusste, wie Nevis aussah.
Die jüngere Togruta wollte gerade vorschlagen, dass sie ja solange in der Bar, die sie nicht weit von hier erspäht hatte, ein oder zwei kühle Getränke zu bestellen, doch der Jedi in Wes hatte eine andere Idee.
Zugegeben, er war tatsächlich der einzige, dem diese Brita leidtat. Keeda hatte bisher noch keinen Gedanken an sie verschwendet, doch nun schämte sie sich ein wenig deswegen. Sie hatte noch viel zu lernen, bevor sie überhaupt auf solche durchaus jedihaften Ideen kam.
Leise seufzend sah sie sich im Raum um, dann kam ihr eine weitere Idee, die durchaus auch jedihaft war, wie sie fand.
„Gut, ich erledige das, aber könntest du solange auch etwas erledigen? In der Straße hab ich eine kleine Bar gesehen, vielleicht könntest du dort ein paar Getränke bestellen? Es ist schon Mittag und ehrlich gesagt hab ich durch die Hitze ziemlich Durst bekommen! Ich räume hier dann erstmal auf, bevor wir mit dem Twi'lek sprechen, in Ordnung?“
Keeda wartete auf die Antwort des Advisors, dann ging sie im Kopf den Plan des Hauses durch. Es gab insgesamt nur drei Räume. Das Schlafraum, ein Bad und den Hauptraum. Sie würde sich zuerst den Schlafraum vornehmen! Hier war es noch am Saubersten. Erst einmal galt es, den Müll zusammen zu räumen. Dazu wurde ein alter Kartoffelsack zum Müllsack zweckentfremdet und die Jägerin sammelte die Scherben und kaputte Teile von Möbeln auf, bis der Boden weitestgehend frei war.
Anschließend musste sie lediglich die Möbel wieder an ihre ursprünglichen Plätze zurück verschieben, den Boden mithilfe eines Besens und Wasser aus einem zu ihrer Überraschung sauberen Waschbeckens durchwischen. Die Decken und Kissen konnte sie auf der Plattform vor dem Baumhaus aufhängen, bis sie nicht mehr stanken! Das war nicht zum aushalten!
Der Schlafraum war schnell sauber gemacht, aber sie bezweifelte, dass es ebenfalls so schnell weiter gehen sollte.
Die Togruta lehnte sich an die Wand, bevor sie sich langsam in Richtung des Bades bewegte.
Auf das Schlimmste gefasst öffnete sie die Tür und blickte in ein verseuchtes Zimmer, das die Grube des Gestankes ausmachte. Hier würde sie sicherlich nicht sauber machen!
Ungläubig trat sie einen Schritt nach vorne, hörte ein Knarren, sah zu Boden, sah wie die Bretter sich lösten...
und schrie erschrocken auf, sprang einen Schritt zurück, während der gesamte Raum einbrach, mit einem riesigen Poltern sich von den alten Stützbalken löste und unter Getöse auf der trockenen Erde Shilis landete!
„Hallo?!“
Erschrocken starrte sie das Loch in der Wand an, wo Sekunden zuvor noch ein Bad gewesen war. Sie lachte auf, da die Situation etwas zu unrealistisch war.
Kopfschüttelnd besah sie sich schnell den Fußboden des noch intakten Ganges, der allerdings nicht so morsch und instabil war wie der des Bades.
Wenigstens hatte sie nun einen Raum weniger zu putzen. Die Jägerin wollte sich gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn der betrunkene Twi'lek das Bad betreten hätte! Er hätte nicht zurückspringen können, so viel war ihr klar! Von unten erschien das Gesicht des besorgten Nachbars.
[Togruti] „Miss, ist alles in Ordnung?“[/Togruti]
[Tog.] „Ja... Haben Sie eine Ahnung, warum das Haus so instabil ist?“[/Tog.]
[T] „Nicht das Haus, nur das Bad! Der letzte Sturm vor ein paar Wochen hat es ruiniert und Can'tar hat es notdürftig repariert. Eigentlich wollte er bald einen Handwerker dafür rufen, aber da Brita ihm solche Vorwürfe über seinen Lebensstil macht... Ich habe ihm schon immer gesagt, er soll nicht so viel trinken! Es ist wahrscheinlich besser, wenn das Bad gleich neu gemacht wird.“[/T]
[T]Gut, danke schön! Ich und mein Begleiter helfen ihm gerade, um ein besseres Leben zu ermöglichen. Trotzdem... ich wäre dankbar, wenn Sie unsere Anwesenheit und unsere Aktivität für sich behalten würden. Es wäre besser – auch für Can'tar.“[/T]
Der Nachbar nickte freundlich, verabschiedete sich dann.
Keeda trat zurück und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Zum Glück war sie rechtzeitig zurück gesprungen!
Shili – Baumhaus außerhalb Corvalas – mit Can'tar (NPC)