Mir gefällt das gut, vor allem, dass es so ein kurzer unbedachter Moment war, der sozusagen das Fass zum Überlaufen brachte. Der kurze Moment in Bens Hütte fasst so viele Fehler, gut zusammen: Dass man eine Sorge nicht offen anspricht, vielleicht auch aus der Angst heraus, die Situation dann erst recht zu eskalieren. Dann fasst Luke sich so langsam ein Herz, geht die Sache aber völlig falsch an, indem er erst einmal "vorfühlen" will und eskaliert alles gerade dadurch erst recht. Ich glaube, dass Luke zu übervorsichtig war, weil er um jeden Preis verhindern wollte, dass die Galaxie noch ein mal von einem starke Machtnutzer unterworfen wird. Das ist dann nach hinten losgegangen.
Es gab ja noch soviel mehr im Vorfeld; all die Lügen innerhalb der Skywalker Familie wegen Darth Vader; aber dieser „kurze Moment der Schwäche“, bei dem man am Bett eines Schlafenden das Schwert zückt, passte imo trotzdem nicht zu einem Luke, der ja schon ein gereifterer Mensch geworden ist. Mir fehlt auch das Motiv sich hinzuschleichen. Ben war sechs Jahre lang sein Schüler und plötzlich wurde Luke sich des Bösen bewusst? Was war der Anlass auf einmal das Böse so stark wahrzunehmen, dass diese spontane Aktion stattfand? Hätte er nicht normalerweise erst mit Leia sprechen müssen, wo die Geschwister sich doch so nahe standen?
Schon wie überhaupt die Entscheidung fiel, Ben auszubilden, war durch Angst und Meinungsverschiedenheiten geprägt und sein Hinwenden zur Dunkelheit dann letztlich fast schon eine self-fulfilling prophecy.
Ja, da stimmlich Dir zu. Verstehe auch nicht, warum sie Ben zu Luke schickten und nicht Leia wieder das Lichtschwert in die Hand nahm. Wenn es deswegen war, weil er sogar Vader bekehren konnte trieft das irgendwie vor Ironie. Und Rey hat Leia ja auch ausgebildet, obwohl sie nicht sicher sein konnte, dass sie nicht ebenso scheitert.
Als wäre Rey eigentlich das „richtige“ Kind gewesen.
Auf Lukes Schultern lastet sowohl das Schicksal seiner Familie als auch das Schicksal der Galaxie. Für ihn gibt es viel zu viele Verbindlichkeiten, Ängste und Unsicherheiten. Seine Reaktion kann ich sehr gut verstehen.
Eben deswegen verstehe ich es nicht. Was meinst Du hier konkret: das Weglaufen danach oder die Bettaktion?
Allein, dass Han und Leia so komplett aufgegeben haben, das kann ich nicht nachvollziehen ebenso, dass Luke im Lauf der Filme seine Meinung über Ben nicht ändert (wie im vorherigen Post von mir beschrieben). Das wäre mit ein bisschen mehr Informationen besser rübergekommen und hätte der Darstellung der Familie Solo mMn gut getan.
Stattdessen trollt er seinen Neffen noch in 8 und provoziert ihn, statt endlich mal alles auf den Tisch zu legen. Und am Ende in 9 findet nicht mal eine Versöhnung statt, das habe ich sehr bedauert. So jedenfalls stehen die Skywalkers nebst Spross als Totalversager da, während Rey, als Nachfahrin Palpatines ohne jedweden Einfluss scheinbar alles richtig zu machen scheint.
Ich frage mich, wie das Ganze ausgesehen hätte, wenn Han und Leia kein Kind bekommen hätten. Hätte Luke dann gar nicht mit der Ausbildung neuer Jedi angefangen? Schließlich hat ja Leia ihn wegen Ben dazu bewogen.
Ich vermute, dass es die Akademie schon gab, und Ben dazu gestoßen ist. Ich hatte schon das Gefühl, dass Leia anfangs eine liebevolle Mutter war, und ins Blutlinie wird auch erwähnt, dass Ben ein normales Kind war, das viele Freunde hatte. Daher passte dieses Weglaufen aller Beteiligten für mich so überhaupt nicht.