[ST-Spoiler] Inhaltlich-kreativer Ideenaustausch zur Sequel Trilogie

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob das der richtige Strang ist und falls nicht, darf mich @Jade'sFire mit ein paar grimmigen Smileys bewerfen.
Oh, keine Angst. :-)

Ich habe das Thread-Thema gezielt sehr offen gehalten, damit man hier einfach alles zur ST gemeinsam und fröhlich diskutieren kann - freuen, kritisieren, herumspinnen, Interesse an den Interpretationen der anderen haben, eigene Ideen verteidigen, abschweifen,... (Aus meiner persönlichen Sicht fand ich die Jediordendiskussion super, @Raven Montclair und ich sind oft nicht einer Meinung, aber ich weiß, dass sie immer gute Argumente hat. :braue)

Solche Ideen wie deine Zusatzszenen (auf die ich gerne noch eingehe, wenn ich mehr Ruhe habe) sind hier also genau richtig. :inlove: Bin gespannt, was die Leute dazu sagen, die Anakin gerne als Machtgeist gesehen hätten.

Der Yavin-4-Hangareinweiser kommt nur zum Einsatz, wenn die Filme nicht in-universe diskutiert werden, sondern die knallharte Produktionsrealität als Hauptargument herangezogen wird (Film ist doof/toll, weil Regisseur/Produzent/Disney/politische Agenda, statt Film ist doof/toll, weil Story/Handlung/Inhalt). Die steht nämlich in vielen anderen Threads bereits im Vordergrund. Der Hangareinweiser weist also nur freundlich den Weg weg von enttäuschenden Behind-the-scenes-Querelen und hinein ins Star Wars-Universum. Also, hereinspaziert und weiterfahren, weiterfahren... :geek:
 
B: „DU bittest MICH um Vergebung?“ (bitteres Lachen). „Wofür? Dass du mich aufgefordert hast, meinen Vater zu töten? Oder weil du verlangt hast, dass ich Mutter im Stich lasse und sie dazu bringe, sich für mich zu opfern? Dafür, dass ich die anderen getötet habe?“

Wieso sagt er das zu Luke, das verstehe ich nicht. Oder sollte es so wirken, dass Luke nicht für das verantwortlich ist, was Ben getan hat? Dann kommt es zumindest bei mir anders rüber.
 
Ja, das ist eher eine bittere Selbstanklage, nachdem er Kylo Ren hinter sich gelassen hat. Würde im Film vermutlich durch den Tonfall klar. Wie gesagt, Dialoge schreiben...
Ob man da mitgehen will (dass er hier Luke quasi freispricht), ist natürlich diskutabel. Man könnte Luke auch nochmal insistieren lassen, dass es auch auf seine Kappe geht. Aber jetzt habe ich halt mal die so ziemlich maximal Luke-freundliche Version genommen (gerade auch weil dessen Darstellung ja sehr in der Kritik stand).
 
Ja, das ist eher eine bittere Selbstanklage, nachdem er Kylo Ren hinter sich gelassen hat. Würde im Film vermutlich durch den Tonfall klar. Wie gesagt, Dialoge schreiben...
Ob man da mitgehen will (dass er hier Luke quasi freispricht), ist natürlich diskutabel. Man könnte Luke auch nochmal insistieren lassen, dass es auch auf seine Kappe geht. Aber jetzt habe ich halt mal die so ziemlich maximal Luke-freundliche Version genommen (gerade auch weil dessen Darstellung ja sehr in der Kritik stand).

Ok, dann war meine Interpretation richtig.

Ich gehöre ja zu der „Luke trägt ein mehr oder weniger grosse Mitschuld (nebst Familie Solo)“, daher passt es für mich nicht so ganz, zumal man nicht vergessen sollte, dass hier der Meistermanipulator am Werk war, der auf Ben auch während kritischer Lebensphasen Zugriff hatte .

Da hätte mir besser gefallen, wenn beide sozusagen ihre Teilschuld angenommen und sich gegenseitig verziehen hätten (inkl. Leia).

Definitiv hätten aber beide Szenen den Film für mich zumindest verbessert.
 
Ok, dann war meine Interpretation richtig.

Ich gehöre ja zu der „Luke trägt ein mehr oder weniger grosse Mitschuld (nebst Familie Solo)“, daher passt es für mich nicht so ganz, zumal man nicht vergessen sollte, dass hier der Meistermanipulator am Werk war, der auf Ben auch während kritischer Lebensphasen Zugriff hatte .

Da hätte mir besser gefallen, wenn beide sozusagen ihre Teilschuld angenommen und sich gegenseitig verziehen hätten (inkl. Leia).

Definitiv hätten aber beide Szenen den Film für mich zumindest verbessert.

Du hast sicher recht, von der reinen Lebenswirklichkeit und den Geschehnissen (soweit wir sie kennen) her gesehen, wäre deine Variante die realistischere. Allerdings, wie gesagt, ging das von mir auch in Richtung derjenigen, die besonders von Lukes Darstellung besonders enttäuscht waren. Und ehrlich gesagt war das auch ein schreibtechnisches Problem. Bei der gegenseitigen Teilschuldvergebung habe ich das Problem, dass immer, wenn ich versuche, das in Dialoge zu gießen, absoluter Käse rauskommt. Entweder wird es noch lapidarer (klingt dann irgendwie immer noch mehr nach "Schwamm drüber") oder viel zu kitschig.

Mit Leia hast du sicher recht. Streng genommen müsste sie da vermutlich den größeren Dialogpart mit Ben haben. Das habe ich allerdings rausgelassen, weil ich möglichst nahe an einer tatsächlich möglichen Umsetzung bleiben wollte. Und die gibt größere Dialogparts zwischen Leia und Ben wohl nicht her (wobei ich grundsätzlich zu denen gehöre, die nichts gegen CGI einzuwenden hätten, aber LF will/wollte das eben nicht).
 
Ein Problem ist leider, dass nie zweifelsfrei geklärt wurde, was mit dem Gleichgewicht der Macht überhaupt gemeint wurde.
Ich würde dazu tendieren, es nicht als Gleichgewicht zwischen Gut und Böse zu betrachten, da das "Böse" immer destruktiv ist. Die Sith beispielsweise nutzen die Macht für ihren eigenen Willen, und nicht für den Willen der Macht. Ich sehe es als Gleichgewicht zwischen den weltlichen und geistlichen Dingen. Die Sith und die Jedi sind dabei die Extreme sind in die jeweils eine Richtung.
Dass das Gleichgewicht nie (zumindest in-unverse) eindeutig festgelegt wurde, finde ich wiederum gut. Dadurch bleibt Platz für Interpretationen, sowohl für die Zuschauer als auch für weitere Geschichten.

Ein Gegensatz weltlich vs geistlich ist auch eine interessante Herangehensweise. Aber irgendwie schwierig vorzustellen. Ich krieg da ein Bild in den Kopf, dass der Jedi passiv-meditierend sich gar nicht erst in die weltlichen Probleme der Republik hineinziehen lässt und dadurch die erstarkenden Sith durch die Macht erkennt und direkt konfrontieren kann. Ein Jedi würde so die Galaxie vor Bedrohungen durch andere Machtnutzer schützen, ohne an deren weltlichen Konflikten teilzuhaben. So ist es ja aber leider nicht gelaufen. Wenn ich versuche das von dieser weltlich/geistlichen-Warte zu betrachten, wirkt es auf mich als hätte der Orden zwar "auf dem Papier" dem Weltlichen entsagt, es aber leider nicht mehr gelebt. "Allem Weltlichen entsagt" klingt eigentlich nach dem perfekten Helle-Seite-Jedi. Ob das Problem in Wahrheit ist, dass der Orden mitten im quirligen Zentrum der Republik angesiedelt ist und die Jedi als Friedenshüter der Bewohner dieser Republik gelten? Gehört so ein entsagender, heller Jedi vielleicht doch eher auf eine verlassene Welt am Rand der Galaxie, auf der er ein in die Macht versenktes asketisches Dasein führt - dafür aber eine klare Sicht innerhalb der Macht behält? Die tatsächlich gelebte Isolation würde vielleicht auch das Problem mit den vielen Regeln und den verpönten emotionalen Bindungen lösen? Könnte sowas funktionieren?

A: „Ich war der Auserwählte. Dann war ich ein Jedi. Dann ein Sith und schließlich wieder ein Jedi. Und daher bin ich er einzige von uns, der an diesem dunklen Ort wandeln kann, solange er hier ist (zeigt auf Palpatine). Der einzige, der für dich die Macht all jener hier bündeln kann, die eins sind mit der hellen Seite. Ein weiser Mann hatte recht, als er sagte: nichts geschieht ohne Grund.“
Gefällt mir sehr gut! Stell ich mir auch bildlich sehr schön vor: Links Dunkelheit und Palpatine, der seine Blitze Richtung Rey schleudert. Rey in der Mitte. Rechts Licht und Anakin, der eine Art Helle-Seite-Blitzäquivalent an Rey abgibt. Dann Wumms! Palpi und Anakin verschwinden und nur Rey in der Mitte bleibt übrig. Rey wäre dann ein tolles Bild für das Geichgewicht der Macht, sowohl visuell als auch durch ihre dunkle Herkunft und ihre hellen Ideale. Anakin hätte seine Rolle als Auserwählter erfüllt und dieses Gleichgewicht hergestellt. Passt.

L: „Ben, ich bitte dich um Vergebung.“

B: „DU bittest MICH um Vergebung?“ (bitteres Lachen). „Wofür? Dass du mich aufgefordert hast, meinen Vater zu töten? Oder weil du verlangt hast, dass ich Mutter im Stich lasse und sie dazu bringe, sich für mich zu opfern? Dafür, dass ich die anderen getötet habe?“

L: „Ben, du…“

B: „Du wolltest mich in jener Nacht nicht töten, habe ich recht?“

L: „Wie ich jetzt weiß, habe ich Palpatines Dunkelheit in dir gefühlt und für einen kurzen Moment...“

B: (unterbricht ihn) „Aber am Ende, da wolltest du mich nicht töten, oder?“

L: (zögert, dann schüttelt er den Kopf)

B: „Ich habe so sehr gewollt, dass du mich verrätst, dass du mir den Beweis lieferst, dass die dunkle Seite die richtige Wahl ist.“
Hui, schwierige Szene!
Ich finde schon, dass hier beide einen Teil der Schuld auf sich nehmen und dem jeweils anderen diese Schuld verzeihen. Um das deutlicher zu machen, könnte Luke ja nicht nur sagen, dass er jetzt weiß, dass er Palpatines Dunkelheit gespürt hat, sondern sowas sagen wie "ich war zu schwach oder ängstlich zu erkennen, dass Palpatine mich geblendet hat und konnte dich deshalb nicht beschützen"

Eine schöne Einbindung von Leia fällt mir auch nicht so recht ein. Ist denn in den Romanen, die vor TFA spielen, konkret dargestellt, wie sie Luke dazu auffordert, Ben auszubilden? Wenn nicht, dann könnte man diese Szene als Rückblende mit einer jungen Leia (dann kann man wie bei Rogue One mit CGI arbeiten) zeigen. Darin könnten dann ihre Konflikte zur Sprache kommen. Obwohl - wär wohl auch zu ausführlich.

Jedenfalls finde ich auch, dass deine beiden Szenen den Film deutlich runder gemacht hätten, gute Idee! :thumbsup:

(Eine Frage nur, hab's vielleicht auch falsch verstanden: Wenn Ben nicht mehr machtsensitiv ist - wie kann er dann Lukes Machtgeist sehen?)
 
@Jade'sFire
Ich bin bei der Frage, WER Machtgeister sehen kann, nicht so firm. Rein aus den Filmen wird nicht klar, dass es NUR Machtnutzer sein können (auch wenn das bis dato natürlich immer so war. Andererseits wäre eine weitere passende Gemeinsamkeit auch, dass die Personen, die die Machtgeister sahen, diese auch zu Lebzeiten kannten). Allerdings greifen die Geister seit jeher physisch ein. Da würde ich drauf schließen, dass sie auch für die restliche Welt sichtbar sein können. Wenn das nicht so wäre, hätte die Szene natürlich ein Problem.

Deine übrigen (auch visuellen) Ergänzungen fände ich übrigens sehr schön. Hätte mir gefallen.
 
Ich bin bei der Frage, WER Machtgeister sehen kann, nicht so firm.
Die Frage können wahrscheinlich nur R2 und die Partygäste von Endor beantworten...;-) Ich find's in der Tat sinnvoller, wenn nur Machtsensitive die Geisterchen sehen. Aber ich will jetzt AUF KEINEN FALL eine Machtgeistdiskussion anfangen...:o:-D
Oder du lässt Ben einfach diese Szenen mit seinem letzten bisschen Macht erleben, sodass dann für Ben auch die Machtverbindung zu den Skywalkern endgültig abreißt.
 
Die Partygäste glauben wahrscheinlich bis heute, sie hatten zu viel vom guten Ewok-Selbstgebrannten und haben deshalb diese merkwürdigen Erscheinungen gesehen... :-D
Ansonsten müsste ich überlegen, ob ich eine solche Beschränkung wirklich gut fände. Die Geister können ja selbst entscheiden und daher dezent in Erscheinung treten...
Aber du hats recht. Keine Machtgeistdiskussion. Es sei denn jemand hat den kanonischen Beweis...
 
Ich bin dem Anschein nach aus zeitlichen Gründen auch die nächsten Wochen nur noch äußerst sporadisch (als Leser) im PSW am Start, konnte aber vor Kurzem nochmal ein wenig Zeit in einen Beitrag zur Sequel-Trilogie investieren, welcher mich schon länger gejuckt hat. Ich würde soweit gehen, zu sagen, dass sich die Filme und ihre Auswirkung auf die bisherigen Episoden bei mir gesetzt haben. Jeden Teil der ST habe ich mindestens vier Mal gesehen und bin in Bezug auf den Inhalt und meine Meinung dazu sicher.


Es war mir nicht ganz klar, wie ich eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der ST angehen sollte. Also habe ich mir zunächst Stichworte gemacht, diese dann mit Inhalten gefüllt und diese Inhalte wiederum auf verschiedene Absätze aufgeteilt. Starten möchte ich mit der Ausgangssituation, welcher die Charaktere wie auch (chronologisch gesehen) wir Zuschauer nach Episode VI ausgesetzt waren. Dabei habe ich nochmal die Fragen gesammelt, welche man vor dem Auftakt in die neue Trilogie mal oft, mal weniger oft gelesen und gehört hat. Anschließend habe ich versucht, diese Fragen anhand der uns gelieferten kanonischen Inhalte nüchtern zu beantworten. Hierbei habe ich auch mal eins uns eins zusammengezählt oder primäre Informationen aus sekundär-kanonischen Quellen wie Resistance herangezogen (allein auf zwei stabilen und eindeutigen Beinen steht die ST narrativ oder beim Worldbuilding ja leider nur selten). Hinterher habe ich versucht, meine Schlüsse dieser kanonischen Ereignisse zu ziehen und zu interpretieren. Final habe ich noch eine relativ kurze Bewertung der Inhalte hinzugefügt. Was mir in jedem Fall wichtig war, war der hin und wieder von manchen Menschen aufgeworfenen Frage „Was erzählt diese Trilogie überhaupt?!“ nachzugehen.


Die großen Fragen:

Was passiert nach Episode VI?

Tausend Jahre Frieden? Eine neue Bedrohung? Eine Rückkehr der Sith? Wie stabil ist eine Neue Republik? Schafft es Luke, einen neuen Jedi-Orden dauerhaft zu etablieren? Lässt sich Leia zu einer Jedi ausbilden? Passt Han Solo dauerhaft in die Rolle eines Generals bzw. Militär? Wird die Skywalker-Blutlinie fortgesetzt? Inwiefern wurde Obi-Wan nach seinem Tod „mächtiger“ als es sich Darth Vader „je vorstellen“ konnte? Was war jetzt eigentlich mit Darth Sidious, Darth Plagueis und dem Hintergehen des Todes? Was machen die Hinterbliebenen des Imperiums?


Die kanonischen Inhalte:

- Rebellion stürzt Imperium

-> Anakin Skywalker ist erlöst und rettet seinen Sohn Luke

-> Palpatines Herrschaft (der Sith) hat ein Ende (er stirbt und transferiert seinen Geist unbemerkt in einen instabilen Klonkörper auf Exegol)

-> Das Imperium zerfällt nach Endor-Folgeschlachten wie auf Jakku in verschiedene Gruppierungen und zieht sich ein Stück weit zurück

-> Ein (indirekt?) von Palpatine künstlich erschaffener und (partiell?) von ihm kontrollierter Machtnutzer namens Snoke formiert aus den Hinterbliebenen eine neue Streitkraft mit dem Titel 'Erste Ordnung' und soll die Galaxis für Palpatines große Rache (die 'Letzte Ordnung') destabilisieren und den letzten Skywalker (Ben Solo) für die dunkle Seite gewinnen, damit dieser später einmal als Gefäß für Palpatines mächtigen Geist dienen kann

-> Durch den Sith-Transfer seit 1000 Jahren und die dunkle Macht auf Exegol ist die gebündelte Macht „aller Sith“ in Palpatine, welche dringend ein Gefäß sucht

-> EO nimmt Kinder aus Dutzenden Welten gefangen und züchtet sie zu Soldaten heran

-> LO baut insgeheim gigantische Flotte von Xyston-Sternenzerstörern auf Exegol, einer Welt in welcher andere zeitlich-physikalischen Gesetze gelten; Sith-Kultisten halten Palpatines Geist über Jahre am Leben und sorgen für indoktrinierte Bemannung der Flotte; riesige Flotte mit Todesstern-Technologie soll einerseits wohl einschüchtern, auf der anderen Seite wohl über den Rand der bekannten Galaxis weit hinaus dominant die Flamme der LO hinaustragen


- Neue Republik etabliert sich, kann die Galaxis jedoch nicht einen

-> Abrüstung seitens der Neuen Republik und fehlende Vorstellungskraft eines neuen Krieges

-> Widerstand gegen die Erste Ordnung gründet sich und spaltet sich immer mehr von NR ab

-> Erste Ordnung beginnt, die Neue Republik zu destabilisieren (Palpatine aus den Schatten)

-> Kriegstreiber profitieren von Konflikt und bewegen sich in einer (vermeintlich) sicheren Blase (z.B. Cantonica)

-> Piraten nutzen politisch unklare Lage aus und plündern Welten

-> EO macht sich dies zu Nutze und installiert „Schutzstaffeln“ auf diversen Planeten, um Ordnung zu gewährleisten

-> EO zerstört die Neue Republik zu großem Teil (Hosnian Prime)

-> Fanatische, „tollwütige Hunde“ (Zitat Snoke) wie Hux eignen sich als perfektes „Werkzeug“ (Zitat Snoke) für ein erstes „Krachmachen“, bevor sie - ohne es zu wissen - früher oder später wohl ein wenig nach SA-Modell „abgesetzt“ werden sollen

-> Galaxis verliert allmählich die Hoffnung auf eine erfolgreiche Gegenwehr gegen das drohende Terror-Regime, ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt


- Luke Skywalker widmet sich Jedi-Akademie, wird Artefakt-Sammler und erfährt von einem Sith-Planeten namens Exegol; verliert seinen Neffen Ben Solo (Snoke aka Palpatine sowie seiner eigenen Angst geschuldet) an die dunkle Seite und geht mit Selbstzweifeln und Angst ins Exil nach Ahch-To; unterweist Rey grundsätzlich in der Macht und erkennt mit der Zeit, dass das Blut Palpatines durch ihre Adern fließt und nutzt eine Selbstopferung durch Machtprojektion, um einerseits den Widerstand um seine Schwester zu retten und andererseits seinen Neffen um Entschuldigung zu bitten; gibt der Galaxis das Gefühl der Hoffnung zurück


- Leia Organa-Solo wird zur Jedi ausgebildet, bricht die Ausbildung jedoch ab, da sie Visionen vom Tod ihres Sohnes hat und widmet sich der Führung des Widerstands; übernimmt nach Lukes Tod die Jedi-Ausbildung von Rey; opfert sich für ihren Sohn indem sie Kontakt zu ihm aufnimmt und mutmaßlich eine Vision von Han auf Kef-Bir erscheinen lässt


- Han Solo und Leia gehen getrennte Wege, nachdem sich ihr Sohn Ben der dunklen Seite anschließt; er schmuggelt wieder und geht nach im höchsten Maße gefährlichen Kriegsjahren wieder dem nach, was er gewohnt ist und am besten kann; kämpft später nochmal im großen Stil für den Widerstand, seine Frau und sogar seinen Sohn; dieser tötet ihn aus innerer Zerissenheit; Ben erscheint Vision von Han, welche ihn endgültig von 'Kylo Ren' löst


- Ein aufgrund von mangelnder Machtsensivität gescheitertes Klon-Experiment von Palpatine kann mutmaßlich entkommen und gründet mit einer Frau eine Familie; er wird Vater der kleinen Rey, versteckt diese aber, sobald er von Wesen, die ihm nach dem Leben trachten erfährt, auf Jakku; als Snoke (aka Palpatine) von einem machtsensitiven Mädchen erfährt, dämmert ihm allmählich, mit wem er es bei Rey zu tun hat („Wenn es stimmt, was du über dieses Mädchen sagst, bring sie zu mir.“)

-> Rey kennt ihre Herkunft nicht (ihr wundester Punkt)

-> Rey wird immer stärker in der Macht und entwickelt (?) sogar einen Macht-Zweiklang mit Ben/Kylo (von welchem Snoke/Palpatine aber nichts weiß, da er ihren Geist anscheinend bloß „verband“)

-> Rey glaubt, dass Ben sich wieder der hellen Seite anschließen wird

-> Rey findet über ihre Herkunft (Palpatine) heraus und muss sich ihrer Angst stellen sowie ihre Emotionen unter Kontrolle haben

-> Entweder durch antike Jedi-Schriften, wahrscheinlicher aber durch einen ungezügelten, intuitiven (und von den dogmatischen Jedi abgelehnten) Zugang zur Macht erlent sie die Fähigkeit, die eigene Lebensenergie zu übertragen

-> Rey soll Gefäß für Palpatine werden, nachdem sich dessen Ursprungsziel Ben Solo gegen ihn wendet

-> Die alten Jedi kanalisieren ihre Kraft in Rey und besiegen gemeinsam die unbändige Kraft in Palpatine; sie stirbt durch den enormen Machtgebrauch

-> Sie nimmt aus Dankbarkeit und Ehrerweisung den Namen Skywalker an


- Die helle Seite (Luke: „Das mächtige Skywalker-Blut“) sowie die dunkle Seite (Snoke: Ein neuer...Vader!“) reklamierten den jungen Ben Solo für sich, welcher sich zwar der dunklen Seite anschloss, stets jedoch zerissen war und sich in erster Linie anscheinend ungeliebt und unverstanden gefühlt hat; er tötet seinen Vater; er tötet Snoke um seine Fesseln zu sprengen (und besteht damit allem Anschein nach die letzte Prüfung Palpatines); er stellt sich Palpatine und gibt sein Leben um Rey zu retten; unerwartet und durch den Zweiklang erlernt erfüllt er tatsächlich, was sein Großvater begonnen hat: die zu retten, die ihm nahesteht


- Über Exegol schließt sich eine von Lando Calrissian angeführte über 16.000 Schiffe schwere Flotte aus Widerstandskämpfern aus allen freien Welten zusammen und zerstört die nur schier unendlich große Flotte der Letzten Ordnung bevor diese ins innere der Galaxis springen kann; parallel wird auch die führungslose Erste Ordnung im Rest der Galaxis besiegt; die Galaxis wendet ein neues Imperium ab und sichert, wofür im Galaktischen Bürgerkrieg gekämpft wurde („Wofür unsere Mütter und Väter gekämpft haben, darf nicht sterben.“)


Unnnngefähr so würde ich die Sequel-Trilogie bzw. dessen Ära inhaltlich zusammenfassen.


Meine Schlüsse dieser Ereignisse:

Mein erster Schluss wäre: Es ist definitiv etwas passiert in diesen Filmen. Wir enden am Ende von Episode IX an einem sehr ähnlichen Punkt, an welchem bereits Episode VI endete: der Galaxis droht (vorerst) keine Terror-Herrschaft mehr; ein(e) Jedi steht vor der Herausforderung, die Macht ein Stück weit zu lenken, in dem er/sie sein Wissen auf die ein oder andere Form an andere machtsensitive Wesen weitergibt. Der Unterschied für mich: Palpatine, DAS Böse, ist on-screen gestorben und die Galaxis hat sogar dessen finsteren Rache-Plan auf Exegol überstanden. Viele der oben genannten, offenen Fragen (z.B. „Was ist denn jetzt mit dem Hintergehen vom Tod?“ oder „Was ist mit den Resten des Imperiums?“), sind beantwortet. Wie das aber so ist, wurden dafür auch ein paar neue Fragen (z.B. „Was macht Rey jetzt?“ oder „Ist Palpatine jetzt für immer bezwungen?“) aufgeworfen. Ich habe jedoch den Eindruck, dass der Schluss von Episode IX noch endgültiger daherkommt, als der Schluss von Episode VI. Auch sind die Fragen, die ich nach Episode IX habe, weniger brennend als die, welche ich mir früher ab und an in einem forschen Wunsch nach einer ST gestellt habe. Das könnte damit zusammenhängen, dass diese Trilogie für mich den Rhythmus der Saga neu definiert hat und dabei zwar auf der einen Seite „Nägel mit Köpfen“ gemacht hat (siehe den TROS-Palpatine im allgemeinen), auf der anderen Seite jedoch das Narrativ vom nie wirklich endenden Kampf gestärkt hat: Jede Generation muss erneut gegen eine Dunkelheit ankämpfen oder das Licht verteidigen. Die ST hat in meinen Augen für einen realistischeren Blick auf die Saga und deren galaktischen Zustand beigetragen. Episode VI hat in mir immer diese allzu märchenhaften Bilder eines dauerhaften Friedens hervorgerufen, erreicht durch (ex-universe)-„unantastbare“ Figuren. Die ST hat die Saga dahingehend mit einer zynischen und kompromisslosen Erzählung fortgeführt. Dass kein Frieden auf Ewigkeit zementiert ist und dass politische Umkehrungen ins Negative jederzeit möglich sind, wurde anhand des zurückgekehrten Palpatine (dem Bösewicht schlechthin!) natürlich mit Bezug auf dessen „Den-Tod-hintergehen“-Aussagen auf die Spitze getrieben und so ungefähr fünf Mal unterstrichen, aber es ist ja auch immer noch Star Wars und eine zusammenhängende Saga. Diese Gefahr vom Rückfall weg von dem Erreichten in der OT hätte an dieser Stelle auch ein anderer Charakter mit einer anderen Flotte darstellen können - aber man hat sich letztlich für Palpatine entschieden. Märchenhaft war an dieser Trilogie wenig; Milliarden Opfer, Leid, Heldentode. Selbst am Schluss wurde eher verschwitzt und blutverschmiert durch die Backen gepustet als groß gefeiert. Eine Trilogie wie ein kurzer intensiver Epilog. Ein mahnender Zeigefinger. Ein Widerstand. Das große Ganze ist wichtiger als Einzelschicksale. Und es geht nur zusammen.


Was hat man mit der bisherigen Geschichte und deren Charakteren (z.B. Luke, Leia oder Palpatine) gemacht? Ich würde sagen, man hat zumindest versucht, sie dramatisch fortzuschreiben. Der Sohn Anakins war nicht der Weisheit letzter Schluss und die Tochter Anakins hatte ihre Aufgabe als Führungsfigur noch nicht beendet. Auch war Palpatine - wie in Episode III angedeutet - doch noch nicht hundertprozentig besiegt. Aus dem Konflikt 'Anakin/Vader vs. Palpatine' aus den Vorgängerfilmen (insbesondere ROTJ) wurde so ein „Mehr-Generationen-Ding“, ein Schachspiel über Jahrzehnte hinweg. Nicht der Skywalker, sondern die Skywalkers kämpfen gegen den mächtigen Darth Sidious. Anakin Skywalker ist nicht mehr der Haupthebel der Geschichte, sondern „nur“ noch ein ganz wichtiges Zahnrad. Es ist nicht mehr der tiefsinnige, humane Final-Akkord im Stile Shakespeares (Vader opfert sich für seinen Sohn), es gipfelt nun in einem Kräftemessen à la Dragon Ball (Stellvertreterkampf Jedi vs. Sith). Unter dem Strich fühlt es sich für mich aber an wie die Konservierung des Erreichten unter großen Opfern - nötig, weil Palpatine wider der Natur gehandelt und mit „unfairen Mitteln“ gespielt hat und weil die Galaxis als Kollektiv in der Prävention eines neuen grausamen Regimes (Erste Ordnung) gescheitert ist. Erst kurz vor knapp - es war wirklich fünf vor zwölf! - haben der Widerstand, die Flotte der Freien Welten und Rey mit Hilfe von Ben sowie der verstorbenen Jedi die ultimative Katastrophe abgewendet. Von diesem Imperium hätte sich die Galaxis garantiert nicht mehr befreit.


Außerdem fällt die Rekontextualisierung von Palpatine und den Jedi-Machtgeistern auf. Palpatine wollte von vornherein einen neuen Körper: erst schielte er mutmaßlich auf Anakin, nach dessen physischer Verkrüppelung auf Luke („Strecke mich nieder mit all deinem Zorn“), dann auf Ben Solo und schließlich sogar auf seine Nachfahrin Rey. Dies verändert die Saga für mich durchaus ein Stück weit, auch wenn die Thronsaal-Szene in Episode VI dadurch meiner Meinung nach eindeutig an Sinn gewinnt statt verliert. Doch auch die Jedi-Geister (aka „stärker als wir es uns jemals vorstellen könnten“) haben einen Weg gefunden, einen Kampf auf der spirirituellen oder energetischen Ebene auszutragen. Nach Obi-Wans ursprünglicher Annahme (oder doch bloß Wahrheit von einem gewissen Standpunkt aus?!), er könne nicht eingreifen, um Luke im Kampf gegen Vader und den Imperator zu helfen, war es ihm mit Anakin, Yoda, Mace und den anderen Jedi letztlich möglich, deren Kräfte in die - sagen wir - „allerletzte Hoffnung“ namens Rey Palpatine zu kanalisieren. Auch hier wurde ein Stück weit abgerückt vom Gedanken an die Entscheidung der Handlung durch die Aktionen der Personen im Diesseits. Wie bereits im vorangegangenen Absatz angedeutet, hat man sich hier vom Vorbild der griechischen Tragödie entfernt und sich mutmaßlich an asiatische Vorstellungen angenähert.


Was die Prophezeihung um den Auserwählten in Episode I angeht, so verändern die neuen Filme die Definition eines Auserwählten allein dadurch, dass der allgemein als Auserwählter geltende Anakin Skywalker nun nicht (mehr) allein und für immer die Sith vernichtet hat. Vielleicht hatte Yoda Recht und missverstanden die Prophezeihung wurde. Eine Interpretationsmöglichkeit wäre jedoch, dass Anakin die Macht zwar ins Gleichgewicht gebracht hat (so sagt er es jedenfalls auch in Episode IX), Sidious dieses Gleichgewicht durch seinen Bewusstseins-Transfer nach Exegol jedoch auf unnatürliche Weise („Die dunkle Seite ist der Pfad zu mannigfaltigen Fähigkeiten, welche manche von uns für unnatürlich halten“) ins Wanken gebracht hat, sodass die Macht „reagieren“ musste und einen Zweiklang zwischen Kylo Ren und Rey Palpatine hergestellt hat. Geschwollen könnte man beinahe sagen, Anakins Schicksal ist in den beiden reinkarniert worden und der Auswählte hat sich auf zwei Seiten der Macht zersplittert. Das, was Anakins wahre Essenz zu Lebzeiten war, Liebe und Mitgefühl, hat sich im Rahmen des Zweiklangs über Kylo und Rey als Gefühl der Vergebung, des Verständnisses und des Neuanfangs niedergelassen. Weniger interpretationsbedürftig wäre der Schluss, dass Prophezeihungen allgemein nicht taugen und so etwas alles Blödsinn ist. Eine Anmerkung sei aber noch gebracht: In Episode I glauben alle Jedi an eine Person („Die Prophezeihung des Auserwählten“), in Episode IX glaubt eine Person an alle Jedi („Seid mit mir.“). Dies spiegelt auf schöne Weise die Dezimierung der Jedi von Tausenden auf eine einzige Jedi wieder und weist auf die über die Filme gestiegene Bedeutung der Entscheidungsmacht und Kraft des Einzelnen hin.


Was die ST bzw. Episode IX letztlich aber geschafft hat, ist die Enkelkinder von Anakin Skywalker und Sheev Palpatine gehörig in die Bredouille zu bringen und sie von der immer noch lärmenden Vergangenheit einholen zu lassen. Doch die Karten werden noch gemischt: ein Skywalker kann für das Böse auf Schlachtzüge gehen, eine Palpatine kann das unschuldigste Herz haben. Und die einst in ihrer Kommunikation so vagen und pathetischen Anakin und Sheev stehen im Kontrast zu den (für SW-Verhältnisse) ziemlich direkt miteinander kommunizierenden Ben und Rey. Die Grenzen zwischen den Guten und den Bösen verschwimmen spätestens, wenn der sich vom Licht angezogene dunkle Erbe Vaders mit der sich von der Dunkelheit angezogenen Schrottsammlerin Rey Fingerspitze-an-Fingerspitze eine Hütte teilen auf einem Planeten, auf welchem im strömenden Regen ein Jedi-Meister damit kokettiert, die alten Jedi-Schriften zu verbrennen. „Deine Abstammung bestimmt nicht wer Du bist.“ (Luke) ist im Kontext von Rey als vermeintliche Sith-Thronerbin ein Stück weit die Kernbotschaft von Episode IX und lässt die bebende Vergangenheit allmählich endlich ruhen. Aber auch für Ben Solo ist dieser Satz auf ambivalent-indirekte Art und Weise interessant, zerrten doch sowohl Luke an seiner hellen Abstammung (Anakin) als auch Snoke/Palpatine an seiner dunklen Abstammung (Vader). „Ich möchte frei sein von diesem Schmerz“, klagt er in Episode VII und befreit sich nach und nach von allem, was ihn in Raserei und Enttäuschung gefangen hält. Manche Leute sagten, Ben sei am Ende wieder ein Jedi gewesen - ich hatte viel mehr das Gefühl, er denkt am Ende nur an Rey und daran, bei der Vernichtung Palpatines zu helfen. Vielleicht ist das die vielzitierte Balance? Die Dunkelheit oder das Licht nicht zu fürchten, sondern zu lernen, damit umzugehen? Ich muss nämlich sagen, dass mir Rey am Ende angenehm ausbalanciert vorkam: Sie hat eine dunkle Affinität in sich, hat es jedoch akzeptiert und sogar geschafft, ihr auf Exegol im verlockendsten Moment zu widerstehen.


Um seine Frau vor dem Tod zu bewahren, schloss sich Anakin Skywalker einst der dunklen Seite an. Der Traum von solch großer Macht, Padmés Tod aus seinen Visionen zu verhindern, lebte allerdings nicht lange. Als er von ihrem Tod erfuhr, war es allerdings bereits zu spät: er war der Sklave Darth Sidious' in einer lebenserhaltenden Rüstung. Diese traurige Geschichte in Star Wars wurde im großen Finale überraschenderweise nochmal aufgegriffen und zu einem nach meines Ermessens faul erzählten, aber versöhnlichen Ende geführt. Ähnlich wie beim Kampf gegen den Imperator, welchen Anakins Kinder fortgeführt haben, wurde auch dieses Bestreben von seinem Enkel unerwartet zur Vollendung geführt. Anakin muss stolz auf Ben gewesen sein, als er aus dem Jenseits seinen Enkel sah, wie er Rey vor dem sicheren Tod bewahrt, in dem er sein eigenes Leben gibt. Und obwohl Anakin schon ab Episode II wahrlich schlechte Seiten gehabt hat, denke ich, dass er (wenn er die Möglichkeit dazu gehabt hätte) für Padmé das gleiche getan hätte. Auf einer Meta-Ebene erzählt mir diese Szene ein weiteres Mal, dass das Leben nicht allein eine Summer von Lebensjahren ist, sondern dass wir eng mit anderen Generationen verwoben sind. Manchmal erreichen wir Dinge nicht zu Lebzeiten und jemand anderes bringt es zu Ende. Vielleicht lebt gerade jemand von euch den Traum eures Ur-Großvaters - ohne es zu wissen. Diese späte Genugtuung gefällt mir ausgesprochen gut. Und ich wiederhole mich: falls Anakin die Tat Bens gesehen hat, ich bin mir sicher, er hat es ihm gegönnt und verspürte keinen Frust. Es wird ihm auch egal gewesen sein, dass nicht er allein Palpatine vernichtet hat. So hat der späte Anakin nicht mehr gedacht. Er wird einfach froh gewesen sein, dass das Böse nun besiegt und seine gesamte Familie nun in der Balance aus dieser Welt geschieden ist und sich im Jenseits endlich das vereint, was vor allem Sheev Palpatine in Episode III auf diabolische Weise verhindert hat: Eine geeinte Familie Skywalker.


Bewertung der Inhalte:

Videos mit ST-Inhalten auf Youtube haben oft Top-Kommentare wie „I still don't know what Disney wants to tell me with this trilogy“ mit 10.000 Likes. Mir ist solch eine Herangehensweise absolut fremd. Es würde (es müsste!) heißen, dass ich a) die Filme (von Anfang an) ablehne, b) die Filme nicht aufmerksam verfolgt habe, c) die Filme nicht verstanden habe, d) mir die Filme absolut nicht gefallen haben oder ich e) auf YT-Likes aus wäre. Das alles trifft auf mich nicht zu. Ich habe den Filmen von Anfang an eine Chance gegeben und war unter dem Strich nur von TLJ seinerzeit im größeren Maße enttäuscht. TFA und TROS haben ihre Mäkel, aber ich kann sehr gut mit diesen Filmen leben. Erzählen diese Filme etwas? Ja, absolut, in meinen Augen. Verstehe ich, was mir diese Trilogie sagen will? Ja, ich denke schon. Hat diese Trilogie eine Berechtigung (außer dem schnöden Mammon)? Ich sage: Ja. Man kann das definitiv anders sehen und die ST (vor allem so wie sie produziert und inhaltlich aufgezogen wurde) war keineswegs alternativlos. Man kann sagen, dass die ST eine zu traurige „Extrarunde“ zurück zum Ende von ROTJ gedreht hat und nicht wirklich nötig war. Und dass das Design (Sturmtruppen, Widerstand, etc.) zu nah an der OT war. Kann man alles sagen. Da es aber in meinem Charakter liegt, Dingen eine Chance zu geben und mich auf positive Aspekte zu konzentrieren, kann ich mit der tatsächlich produzierten Sequel-Trilogie ziemlich ordentlich leben. Ich meine, es gab ja genug Probleme wie zum Beispiel das unambitionierte Worldbuilding: Es hätte mehr Politik und vor allem in Episode IX eine Art „Moral der Geschicht“ gebraucht, welche den Zirkel zurück zu den Prequels und dessen gesamtgalaktisches politisches Versagen zieht. Hier hätte es keine fünf Minuten Filmzeit gebraucht. Leider hat sich das Ende von TROS ein klitzekleines bisschen in nostalgieschwangeren Bildern verloren, sodass ein kleiner „Ausflug“ nach Chandrila oder Coruscant tatsächlich aber auch wie ein Fremdkörper gewirkt hätte. Aber hatten wir nicht mehr als mürrische OT-Helden, unkreative Designs und kleinere Kontinuitätsfehler? Wir hatten spannende Retcons, wir hatten Enthüllungen, wir hatten Emotionen, wir hatten - zumindest meinem Empfinden nach - Star Wars-Feeling. Ich weiß, dass sich dieser Thread rein auf das Inhaltliche beschränkt, aber ich musste das einfach nochmal loswerden. Die Star Wars Saga war wieder da und 3x Protagonist am Box Office! Wie geil war das bitte? Aber auch inhaltlich gliedere ich diese Trilogie Stand heute gerne in meinen Kopfkanon. Vielleicht entwickle ich in drei, vier, fünf Jahren einen ungeahnten Hass auf diese Filme. Wer weiß? Vielleicht stimmt mich irgendjemand um. Aber ich glaube nicht, dass das passiert. Dafür hat alles in allem in meinen Augen zu viel gestimmt als nicht gestimmt. Dadurch dass Palpatine nach ROTJ noch die Strippen gezogen hat, passt für mich rückblickend eine ganze Menge. Snoke wurde erklärt, Rey wurde erklärt, die Stimmen in Bens Kopf wurden erklärt, die Erste Ordnung wurde einigermaßen erklärt....ich kann absolut mit den Antworten in TROS leben. Leute mögen mich ambitionslos, leicht abzuspeisen oder sonstwie nennen - es ist mir egal. Star Wars war für mich noch nie ein Kandidat für einen Logikwettbewerb oder Kontinuitätswettbewerb. Die ST schien eine verdammt „schwere Geburt“ zu sein und Abrams und Johnson haben viele Haken geschlagen, doch am Ende hat man dieses fette Raumschiff namens Sequel-Trilogie irgendwie gelandet. Die Hälfte der Passagiere (na klar: ein Teil der Fans ist gemeint) hat man zwar auf dem Weg verloren, über dem Ozean nahe Skellig Michael wäre man fast abgestürzt (oder war es doch nahe Dubrovnik?) und ich meine, mindestens ein Triebwerk brennt immer noch. Aber ich finde, das Ding ist alles in allem sicher gelandet. Oder wie Obi-Wan Kenobi sagen würde: „Eine Bilderbuchlandung“.
 
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@Nomis Ar Somar

Wenn ich mir Deine Zusammenfassung der Ereignisse so durchlese (wow, eine Wahnsinnsaufwand), beschleicht mich das Gefühl, den Inhalt einer eher schlechten Soap Opera zu lesen, die nicht weiß, was sie erzählen will und soll und deshalb jede Menge Material verschiedenster Art aufbietet, um dieses zu verschleiern.
 
Palpatine wollte von vornherein einen neuen Körper: erst schielte er mutmaßlich auf Anakin, nach dessen physischer Verkrüppelung auf Luke („Strecke mich nieder mit all deinem Zorn“)

Das mit Luke empfinde ich als sehr weit hergeholt. Zum einen, weil Vader den Schlag abwehrt und zum anderen Palpatine amüsiert lacht, als der Wutausbruch kein Ziel findet... was soll uns die Szene mit diesem neuen Kontext der ST sagen? Dass Palpatine hier schon das Ritual durchziehen wollte, aber dann doch lacht, als sein Schüler dazwischen geht? Dass er Luke erstmal anteasen wollte und das Ritual später durchführen will? Mit diesem neuen Retcon des Neuen Canons ergibt die Szene wirklich keinen all zu großen Sinn, den ich erkennen kann. Im Alten Canon wars wenigstens noch ein reines Provozieren der Dunklen Seite.
 
@Nomis Ar Somar

Ein wirklich sehr gut geschriebenes Post. Hat mir echt gefallen dieses zu lesen. Leider finde ich, dass du hier tlw. Sachen hineininterpretierst, die nur bedingt da sind (etwa, dass Palpatine schon Anakins und Lukes Körper besitzen wollte) und auch aus den Filmen kaum hervorgehen (wie Palpatine EP6 überlebt hat ist außerhalb von Sekundärlitatur ein genauso großes Fragezeigen, wie was der "Ich bin alle Sith" / "Und ich bin alle Jedi"-Sager bedeuten soll). Hätte man die ST wie von dir beschrieben umgesetzt, könnte ich (und vermutlich auch manch andere Fans) viel besser damit leben. Leider wirkt diese eher wie ein dahingeschustertes Wirrwarr mit vielen "Spotanentscheidungen" in der Story, als dass man hier wirklich einen roten Faden etc. erkennen könnte. Mit anderen Worten, die von dir beschriebene Story wäre nicht schlecht, leider bringen die Filme sie nicht wirklich rüber. Dafür hätte es weitaus mehr Hintergrund- und "Erklärbär"-Szenen (auch in Bezug auf den Auserwählten und eben Palpatine, aber auch die politische Lage nach EP6) geben und die Story von Anfang an (also spätestens zu Drehbeginn von EP7) so geplant sein müssen.
 
Aus dem Thread „Fehler im Neuen Kanon“ importiert:

Ok, er zündet es mit den Zweck, den Anschein eines Kampfes zu erzeugen, um Kylo abzulenken.

Wo ich so drüber nachdenke... was wäre wohl passiert, wenn er sich ohne Lichtschwert vor Kylo hingestellt hätte? Hätte es dann einen Dialog ermöglicht und die Entschuldigung glaubhafter wirken lassen?

Man kann das, wie ich finde, durchaus aus zweierlei Perspektiven betrachten. Ein Lehrer, der mit gezücktem Lichtschwert am Bett seines Schülers steht, würde ich aus Schüler Perspektive auch erst mal eine aggressive Absicht unterstellen. Auch wenn es aus Lehrerperspektive nicht dazu gekommen wäre.

Und hier kann man das Zünden schon als Kampfansage interpretieren, auch wenn die Absicht eine reine Verteidigung/Ablenkung war.

Also, was wäre passiert, hätte passieren können, hätte er es nicht gezündet? Seine Entschuldigung wäre zumindest für mich deutlich glaubwürdiger daher gekommen.

Aber ich denke das ist jetzt auch zu weit Off Topic und gehörte in einem anderen Thread.

Sehr spannende Gedanken, äußerst Du da, Raven. So etwas ähnliches habe ich mich auch schonmal gefragt. Luke sagt ja im Vorhinein auch zu seiner Schwester sinngemäß „Ich bin nicht gekommen, um ihn zu bekehren“. Das erinnerte mich damals ein wenig an Obi-Wans „Ich werde tun, was ich tun muss“ auf Mustafar. Also der Jedi im Sinne von „Manchmal muss man sich dem Bösen stellen“. In Wahrheit aber hatte Luke ja aber keine Tötungsabsicht, geschweige Tötungsmöglichkeit. Warum also zündet er die Klinge? Vielleicht, um Ben im Gefühl zu bestärken, dass Luke wirklich da ist mit einer Waffe, die Ben gefährlich werden könnte? Oder, um dem Widerstand (respektive der gesamten Galaxis) symbolisch zu demonstrieren „Zückt eure Waffen! Die Zeit ist gekommen. Wir verteidigen uns!“? Das wäre denkbar und logisch in meinen Augen. Trotzdem hätte auch ich eine Entschuldigung glaubwürdiger gefunden, wenn Luke die Waffe hätte stecken gelassen und versucht hätte, ein paar seriöse Worte zu wechseln. Wäre er dann attackiert worden, hätte er immer noch (alibimäßig) die Klinge zünden können.

Ich hatte übrigens neulich den Gedanken gehabt, da einen echten kurzen Kampf zu zeigen, um die Szene etwas aufzuwerten. Es bleibt fast alles beim Alten, jedoch ist es so, dass Luke zumindest für kurze Zeit physisch auf Crait interagieren kann, bevor er merkt, dass er sich „auflöst“ bzw. „geisterhaft“ wird. So hätte man einen kurzen Kampf zeigen können, wo Luke alles blockt und allem ausweicht. Die Bewegungen hätten dann auch realistischer ausgesehen, als bei dieser Pseudo-Matrix-Choreographie. Wie gesagt: man hätte den Kern der Szene nicht großartig angerührt. Bloß nach einer Weile des Blockens hätte Luke gemerkt, dass seine Projektion nachlässt (z.B. in dem er auf seine Füße guckt und merkt, dass er keine Fußspuren mehr hinterlässt) und hätte dann den Move gemacht, sein Schwert einzufahren und ab da alles wie gehabt. So hätte man eine bessere Choreographie gehabt plus sogar das Gefühl eines echten Laserschwert-Duells (wenn auch völlig einseitig geführt). Dass Luke in der Folge daran stirbt, wäre als kleiner Bonus-Nebeneffekt auch noch ein bisschen glaubwürdiger geworden, weil es nochmal ein wenig krasser gewesen wäre.
 
Episode 8 hat es geschafft, mit diesen beiden „Luke Aktionen“ den OT Luke komplett zu demontieren.

Er entschuldigt sich bei seiner Schwester, aber imo nicht ernsthaft bei Ben, sondern trollt ihn für mein Gefühl auch noch böse.

Und Leia akzeptiert das so und gibt ihm noch einen gefühlten Freifahrtsschein.

Natürlich kann in 30 Jahren viel passiert sein, aber auch was bis jetzt Material neu herausgekommen ist, zeigt bisher nicht wirklich, wie dieser Fehltritt es geschafft hat, aus Luke diese Person zu machen. Die reuige Flucht war ja passend, aber anschweinend hat er die Lektion dann trotzdem nicht gelernt (Scheitern der große Lehrmeister ist), sondern setzt noch einen drauf. Für mich hat er sich dadurch einfach der Verantwortung abermals entzogen, weil er sich dem Grundproblem nicht gestellt, sondern nur ein bisschen Kosmetik betrieben hat.
 
Er entschuldigt sich bei seiner Schwester, aber imo nicht ernsthaft bei Ben, sondern trollt ihn für mein Gefühl auch noch böse.

Ich empfinde das ähnlich. Diese "Entschuldigung", soweit man Lukes Performance überhaupt als solche bezeichnen kann, stellt sich aus Bens Perspektive wie die reinste Provokation dar. Er rettet damit zwar kurzfristig den Widerstand vor der endgültigen Niederlage, gießt gleichzeitig aber jede Menge neues Öl ins Feuer und trägt damit sogar aktiv dazu bei, dass sich Ben noch stärker in der dunkeln Seite verliert als ohnehin schon. Er schürt dessen Wut und Hass auf seine Familie, sowie den Verrat, der ihm durch diese zuteil wurde. Seine Beteuerung, an Ben versagt zu haben, entspricht zwar der Wahrheit, wirkt in dieser Situation aber nicht ansatzweise wie ein ernsthafter Versuch der Entschuldigung, sondern wie halbherzeige Floskeln, die man halt so dahinsagt, wenn man gerade kurz davor steht, sein Leben zu opfern...

Natürlich kann in 30 Jahren viel passiert sein, aber auch was bis jetzt Material neu herausgekommen ist, zeigt bisher nicht wirklich, wie dieser Fehltritt es geschafft hat, aus Luke diese Person zu machen. Die reuige Flucht war ja passend, aber anschweinend hat er die Lektion dann trotzdem nicht gelernt (Scheitern der große Lehrmeister ist), sondern setzt noch einen drauf. Für mich hat er sich dadurch einfach der Verantwortung abermals entzogen, weil er sich dem Grundproblem nicht gestellt, sondern nur ein bisschen Kosmetik betrieben hat.

Kann man definitiv so sehen. Mich stört das allerdings nicht so sehr, weil Luke noch nie der makellose Held für mich war, als den ihn manche Fans anscheinend sehen wollen. Halbwegs sympathisch war er mir eigentlich nur in ANH. In den darauffolgende Filmen gibt es hingegen genug Szenen, in denen sein Hang zur Selbstüberschätzung nicht nur deutlich wird, sondern stellenweise sogar in regelrechte Arroganz umschlägt.
Als Held hat er eigentlich nur deshalb eine Daseinsberechtigung und in gewisser Weise auch Vorbildfunktion (für mich), weil er durch wirklich viel Scheiße waten muss, um die Fehler seines Vaters auszubügeln und gerade in ROTJ einen extrem hohen Preis dafür zu zahlen bereit ist, für den man ihn nur bewundern kann.
Realistisch betrachtet muss es sich bei Luke aber um einen schwer traumatisierten Menschen handeln, der nach Episode 6 zudem weitestgehend auf sich alleine gestellt einen neuen Orden aufbauen musste/wollte, sodass sein Scheitern keine allzu überraschende Wendung für mich darstellt - jedenfalls dann, wenn ich ausschließlich den neuen Kanon als Referenz heranziehe. Dort schien er ja wirklich das Leben eines Mönchs geführt zu haben...
 
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