KdS
weises Senatsmitglied
Ich wollte ja noch präzisieren, wo Luke das Problem gesehen haben könnte.
Die Jedi des alten Ordens sahen sich durchaus als Diener der hellen Seite Macht. Und natürlich hatten sie das Gute im Auge. Aber sie dienten eben nicht nur der Macht, sondern auch dem Orden.
Als Beispiele: Anakin musste sich, um der hellen Seite der Macht zu dienen, dazu entschließen, die Verbindung zu seiner Mutter abzubrechen. Ich denke jetzt nicht, dass das Verlassen der Menschen die man liebt ein essentieller Dienst an der hellen Seite ist. Später hätte er seine Liebe zu Padme verleugnen müssen, um der hellen Seite dienen zu dürfen. Auch hier sehe ich nicht den Dienst an der hellen Seite. Vielmehr dient er mit diesen Entscheidungen eher dem Orden als der Macht.
@Raven Montclair, natürlich hast du recht, dass diese Regeln Schutzmechanismen waren. Zudem sagst du noch, dass ein Orden nützlich dafür sein kann, die helle Seite zu definieren. Und an der Stelle würde ich in eine andere Richtung abbiegen: die helle (und die dunkle) Seite muss nicht definiert werden. Sie wird von einem Machtnutzer erkannt, instinktiv, wenn er sich ganz natürlich in die Macht versenkt – was unterschiedlich ausfällt, ist die Reaktion des einzelnen, wie er auf das „Angebot“ reagiert. Ich denke, das ist das was Luke Rey zeigen wollte und was sie auch erkannt hat. Sie hat auf Ahch-To unter Lukes Anleitung sofort gewusst, welche Aspekte der Macht sie spürt. Ihr war z.B. völlig klar, dass die Höhle von Dunkelheit erfüllt ist.
Der Jedi-Orden hat nach meinem Dafürhalten nicht die helle Seite definiert, er hat die WEGE definiert, die mit einem bestimmten Grad an Wahrscheinlichkeit zu der einen oder anderen Seite hinführen. Hass führt halt z.B in 99,9% der Fälle auf die dunkle Seite, Geduld und Demut in der Regel auf die helle Seite. Die Lösung des Ordens für das Problem, war der Versuch, bestimmte Wege zuzusperren. Nicht nur die die maximal gefährlichen, sondern auch die weniger eindeutigen (wie. Z.B. Liebe und familiäre Bindung). Und man hat sie nicht auf halbem Weg zugesperrt oder kurz vor dem letzten Schritt auf die dunkle Seite, sondern schon ganz zu Beginn. Und zur Überwachung dieser Ge-/Verbote hat man die Ordensstruktur gewählt. Was man übersah (oder eher in Kauf nahm): Man hat z.B. das Problem, dass man durch Bindung blind für hell/dunkel wird, nicht gelöst. Man hat es lediglich ersetzt. Man hat die Bindung an Familie und Partner ersetzt durch die Bindung an einen Orden. Eine Bindung, die ebenso blind machen kann. Und man hat den Zugang zu einer universellen Macht, den vermutlich jeder anders angehen würde, in ein Korsett gezwängt, das für jeden gleich war. Dass den Jedi die Problematik durchaus bewusst war, sieht man ja an den Rekrutierungsmethoden. Ein solch uniformer Ansatz funktioniert natürlich hauptsächlich dann, wenn man die Kinder gar nichts anderes kennen lernen lässt. 4
Vielleicht brauchten die Skywalkers einfach eine etwas längere Leine. Luke war auf dem TS2 schon ziemlich nahe an der dunklen Seite, viel näher als der Orden ihm das jemals erlaubt hätte und ist rechtzeitig zurückgewichen. Anakin hätte vielleicht gerettet werden können, wenn er sich mit seinem Problem an einen Vertreter der hellen Seite hätte wenden können, obwohl auch er schon dunkle Anwandlungen gehabt hatte.
UND es gab noch ein Problem, dieser Orden hatte sich an die Republik gekettet. Man hat zwar behauptet, dass man der hellen Seite dient und verpflichtet ist, aber sobald man z.B. die Republik verlassen hat, galt diese Prämisse nicht mehr. Sklaven helfen im Outerrim? Das durfte man nicht, weil man damit die Politik der Republik, als deren Vertreter man wahrgenommen wurde, kompromittiert hätte. Plötzlich hingen die Handlungen nicht mehr davon ab, WER man war (ein Diener der hellen Seite), sondern WO man war – und das, obwohl man eine Macht vertrat, die überall existierte. Bei den Klonkriegen wird es noch klarer: die Aufgabe von echten Dienern der der hellen Seite wäre es wohl gewesen, die Sith – und nur diese – zu bekämpfen und nicht an der Spitze einer Sklavenarmee auch den politisch-militärischen Konflikt zu führen.
Und wenn man das so sieht, hat man eben nicht mehr das Gefühl, dass die Jedi sich zu 100% als Diener der hellen Seite der Macht gesehen haben, sondern dass diese wirklich als Werkzeug benutzt wurde „als Fähigkeit der Jedi“, wie es Rey in Lukes Ohren so schön falsch formuliert hat: Die Diener bestimmen über die Macht.
Und daher mein Ansatz: ein Jedi unterrichtet seinen Schüler. Er unterweist ihn in der hellen Seite, so wie es für diesen Schüler am besten ist. Er sorgt dafür, dass er in der hellen Seite gefestigt ist, dass er sich als ihr Diener sieht – und dann lässt er ihn sein Leben leben, ohne eine Einbindung in eine Organisation.
Im Prinzip ist Luke mMn von Yoda schon nach dem neuen Prinzip unterrichtet worden. Warum er sich dann selber wieder in einen Orden gepresst hat? Wahrscheinlich weil er alleine war und nicht Yodas Erkenntnisse haben konnte und sich dann eher an dem orientiert hat, was er in Überlieferungen gefunden hat. Er hat sich dann wohl nicht als die neue Regel gesehen, sondern als die Ausnahme, die man gezwungenermaßen so ausbilden musste. Oder er war sich bezüglich Bens Wesen derart unsicher, dass er unwillkürlich wieder auf einen Teil der alten Leitplanken zurückgreifen wollte. Hier wären wir dann wieder bei den Machtgeistern, die etwas hilfreicher hätten sein dürfen.
Vielleicht ist ihm auf Ahch-To dann auch diesbezüglich ein Licht aufgegangen, aber alles, was er sehen konnte, ist dass auch er es trotz neuer Methode verbaselt hat. Und so wählte er den radikalen Ansatz, dass alles von en Jedi verschwinden müsse, um Platz für etwas neues und unbelastetes zu machen (wovon er aber, wie ich oben schon mal dargelegt habe, nur rational überzeugt war, nicht von Herzen).
Ob diese neue Methode die bessere ist? Ich habe für mich da selbst noch keine Antwort und angesichts der Tatsache, dass wir von einem fiktiven Universum reden, hängt die Antwort von künftigen Autoren ab….
Die Jedi des alten Ordens sahen sich durchaus als Diener der hellen Seite Macht. Und natürlich hatten sie das Gute im Auge. Aber sie dienten eben nicht nur der Macht, sondern auch dem Orden.
Als Beispiele: Anakin musste sich, um der hellen Seite der Macht zu dienen, dazu entschließen, die Verbindung zu seiner Mutter abzubrechen. Ich denke jetzt nicht, dass das Verlassen der Menschen die man liebt ein essentieller Dienst an der hellen Seite ist. Später hätte er seine Liebe zu Padme verleugnen müssen, um der hellen Seite dienen zu dürfen. Auch hier sehe ich nicht den Dienst an der hellen Seite. Vielmehr dient er mit diesen Entscheidungen eher dem Orden als der Macht.
@Raven Montclair, natürlich hast du recht, dass diese Regeln Schutzmechanismen waren. Zudem sagst du noch, dass ein Orden nützlich dafür sein kann, die helle Seite zu definieren. Und an der Stelle würde ich in eine andere Richtung abbiegen: die helle (und die dunkle) Seite muss nicht definiert werden. Sie wird von einem Machtnutzer erkannt, instinktiv, wenn er sich ganz natürlich in die Macht versenkt – was unterschiedlich ausfällt, ist die Reaktion des einzelnen, wie er auf das „Angebot“ reagiert. Ich denke, das ist das was Luke Rey zeigen wollte und was sie auch erkannt hat. Sie hat auf Ahch-To unter Lukes Anleitung sofort gewusst, welche Aspekte der Macht sie spürt. Ihr war z.B. völlig klar, dass die Höhle von Dunkelheit erfüllt ist.
Der Jedi-Orden hat nach meinem Dafürhalten nicht die helle Seite definiert, er hat die WEGE definiert, die mit einem bestimmten Grad an Wahrscheinlichkeit zu der einen oder anderen Seite hinführen. Hass führt halt z.B in 99,9% der Fälle auf die dunkle Seite, Geduld und Demut in der Regel auf die helle Seite. Die Lösung des Ordens für das Problem, war der Versuch, bestimmte Wege zuzusperren. Nicht nur die die maximal gefährlichen, sondern auch die weniger eindeutigen (wie. Z.B. Liebe und familiäre Bindung). Und man hat sie nicht auf halbem Weg zugesperrt oder kurz vor dem letzten Schritt auf die dunkle Seite, sondern schon ganz zu Beginn. Und zur Überwachung dieser Ge-/Verbote hat man die Ordensstruktur gewählt. Was man übersah (oder eher in Kauf nahm): Man hat z.B. das Problem, dass man durch Bindung blind für hell/dunkel wird, nicht gelöst. Man hat es lediglich ersetzt. Man hat die Bindung an Familie und Partner ersetzt durch die Bindung an einen Orden. Eine Bindung, die ebenso blind machen kann. Und man hat den Zugang zu einer universellen Macht, den vermutlich jeder anders angehen würde, in ein Korsett gezwängt, das für jeden gleich war. Dass den Jedi die Problematik durchaus bewusst war, sieht man ja an den Rekrutierungsmethoden. Ein solch uniformer Ansatz funktioniert natürlich hauptsächlich dann, wenn man die Kinder gar nichts anderes kennen lernen lässt. 4
Vielleicht brauchten die Skywalkers einfach eine etwas längere Leine. Luke war auf dem TS2 schon ziemlich nahe an der dunklen Seite, viel näher als der Orden ihm das jemals erlaubt hätte und ist rechtzeitig zurückgewichen. Anakin hätte vielleicht gerettet werden können, wenn er sich mit seinem Problem an einen Vertreter der hellen Seite hätte wenden können, obwohl auch er schon dunkle Anwandlungen gehabt hatte.
UND es gab noch ein Problem, dieser Orden hatte sich an die Republik gekettet. Man hat zwar behauptet, dass man der hellen Seite dient und verpflichtet ist, aber sobald man z.B. die Republik verlassen hat, galt diese Prämisse nicht mehr. Sklaven helfen im Outerrim? Das durfte man nicht, weil man damit die Politik der Republik, als deren Vertreter man wahrgenommen wurde, kompromittiert hätte. Plötzlich hingen die Handlungen nicht mehr davon ab, WER man war (ein Diener der hellen Seite), sondern WO man war – und das, obwohl man eine Macht vertrat, die überall existierte. Bei den Klonkriegen wird es noch klarer: die Aufgabe von echten Dienern der der hellen Seite wäre es wohl gewesen, die Sith – und nur diese – zu bekämpfen und nicht an der Spitze einer Sklavenarmee auch den politisch-militärischen Konflikt zu führen.
Und wenn man das so sieht, hat man eben nicht mehr das Gefühl, dass die Jedi sich zu 100% als Diener der hellen Seite der Macht gesehen haben, sondern dass diese wirklich als Werkzeug benutzt wurde „als Fähigkeit der Jedi“, wie es Rey in Lukes Ohren so schön falsch formuliert hat: Die Diener bestimmen über die Macht.
Und daher mein Ansatz: ein Jedi unterrichtet seinen Schüler. Er unterweist ihn in der hellen Seite, so wie es für diesen Schüler am besten ist. Er sorgt dafür, dass er in der hellen Seite gefestigt ist, dass er sich als ihr Diener sieht – und dann lässt er ihn sein Leben leben, ohne eine Einbindung in eine Organisation.
Im Prinzip ist Luke mMn von Yoda schon nach dem neuen Prinzip unterrichtet worden. Warum er sich dann selber wieder in einen Orden gepresst hat? Wahrscheinlich weil er alleine war und nicht Yodas Erkenntnisse haben konnte und sich dann eher an dem orientiert hat, was er in Überlieferungen gefunden hat. Er hat sich dann wohl nicht als die neue Regel gesehen, sondern als die Ausnahme, die man gezwungenermaßen so ausbilden musste. Oder er war sich bezüglich Bens Wesen derart unsicher, dass er unwillkürlich wieder auf einen Teil der alten Leitplanken zurückgreifen wollte. Hier wären wir dann wieder bei den Machtgeistern, die etwas hilfreicher hätten sein dürfen.
Vielleicht ist ihm auf Ahch-To dann auch diesbezüglich ein Licht aufgegangen, aber alles, was er sehen konnte, ist dass auch er es trotz neuer Methode verbaselt hat. Und so wählte er den radikalen Ansatz, dass alles von en Jedi verschwinden müsse, um Platz für etwas neues und unbelastetes zu machen (wovon er aber, wie ich oben schon mal dargelegt habe, nur rational überzeugt war, nicht von Herzen).
Ob diese neue Methode die bessere ist? Ich habe für mich da selbst noch keine Antwort und angesichts der Tatsache, dass wir von einem fiktiven Universum reden, hängt die Antwort von künftigen Autoren ab….