Tagespolitik allgemein

Der weltliche Präsident des Iran darf das tun, was die religiösen Führer erlauben und mehr nicht.
Unter einem Diktator stelle ich mir etwas anderes vor.

Ja, ein Diktator wäre bestimmt wesentlich intelligenter und cleverer als dieser Herr Ahmadinedschad. Er würde in Eigenregie sein Land und Volk unterdrücken und die Welt bedrohen :braue
und nicht nach der Pfeife von Geistlichen tanzen, die mithilfe der Religion die eigentliche Kontrolle über die Legislative und Exekutive ausüben.

Aber ich wundere mich immer wieder darüber, dass diese Ayatollahs so einen Menschen, der, so scheint es, nicht unbedingt mit besonderer Intelligenz gesegnet ist, als Präsidenten um jeden Preis unterstützen - obwohl er ja auch von der überwiegenden Mehrheit der eigenen Bevölkerung abgelehnt wird. Weiß jemand eigentlich was Neues von der Opposition, die so vehement, aber leider vergeblich gegen die Wiederwahl protestiert hat und gegen die die Staatsmacht so brutal vorging?
 
So ganz Unrecht hat er in diesem Punkt ja nicht. :rolleyes:


Natürlich hat der Artikel Unrecht.
Mahmud Ahmadinedschad mag irre sein, ich weiß es nicht.
Aber er ist alles andere als der Diktator des Iran.
Wenn man jemanden als Diktator des Irans bezeichnen könnte, dann wohl eher Ajatollah Ali Chamenei denn dieser ist als Oberster Rechtsgelehrter das Staatsoberhaupt der Islamischen Republik Iran und OB der Streitkräfte.Obwohl auch Chamenei nicht als klassischer Diktator zu bezeichnen ist.
Mahmud Ahmadinedschad dagegen ist eine Witzfigur deren Klappe groß, aber deren Macht klein ist.
Er ist der Regierungschef der dem Staatsoberhaupt untersteht.
Ähnlich wie in Frankreich der Ministerpräsident bzw. Premierminister zwar die Regierung führt, aber dem Staatspräsidenten untergeordnet ist.


Ja, ein Diktator wäre bestimmt wesentlich intelligenter und cleverer als dieser Herr Ahmadinedschad. Er würde in Eigenregie sein Land und Volk unterdrücken und die Welt bedrohen :braue
und nicht nach der Pfeife von Geistlichen tanzen, die mithilfe der Religion die eigentliche Kontrolle über die Legislative und Exekutive ausüben.

Das alles kann er aufgrund seiner Verfassungsrolle im Iran gar nicht.
Er untersteht laut der Verfassung dem Obersten Rechtsgelehrten.
Desweiteren ist das Amt des Präsidenten zunächst auf zweit Amtsperioden beschränkt.

Aber ich wundere mich immer wieder darüber, dass diese Ayatollahs so einen Menschen, der, so scheint es, nicht unbedingt mit besonderer Intelligenz gesegnet ist, als Präsidenten um jeden Preis unterstützen - obwohl er ja auch von der überwiegenden Mehrheit der eigenen Bevölkerung abgelehnt wird. Weiß jemand eigentlich was Neues von der Opposition, die so vehement, aber leider vergeblich gegen die Wiederwahl protestiert hat und gegen die die Staatsmacht so brutal vorging?

Zunächst einmal wird der Präsident im Iran gewählt.
Und es gab seinerzeit auch durchaus Stimmen, auch von Iranern die im Ausland leben, die selbst nicht so recht an die Wahlbetrugsvorwürfe glaubten, bzw diese als übertrieben betrachteten.
Vorallem im Spiegel und im Focus waren da interessante Leserbriefe und berichte von Exil-Iranern zu lesen.


Und was seine Inteligenz betrifft, so mag der Mann einen Hammer haben, ich weiß es nicht.
Aber an seiner Inteligenz würde ich nicht unbedingt zweifeln.
Immerhin ist er Bauingenieur und Doktor für Transportwesen.
 
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So und jetzt mal ne vernünftige Meldung:

Gestern wurden sage und schreibe über 75.000 (in Worten: Fünfundsiebzigtausend!) Dokumente des US-Militärs zum Konflikt in Afghanistan veröffentlicht. An der Aufbereitung dieser Daten sind mit der New York Times, dem britische Guardian und dem Spiegel drei renommierte Zeitungen beteiligt.

Und hier gehts zur Sammlung dieser Dokumente:
Kabul War Diary
 
@ Jedihammer: Sorry, da hast du was missverstanden. Ich meinte einen Diktator im eigentlichen Sinne. Natürlich weiß ich, dass das im Iran wegen der Verfassung gar nicht möglich ist.

Und klar ist: Es gibt eine starke Opposition im Iran, die gegen Ahmadinedschads Wiederwahl protestiert hat. Allerdings ist nicht bekannt, wie viele Prozent der Bevölkerung sie etwa umfasst. Unabhängige Berichterstattung ist nicht möglich, daher ist auch nicht zu ermitteln, ob es Wahlbetrug gab und falls ja, in welchem Umfang.

Immerhin ist er Bauingenieur und Doktor für Transportwesen.

Okay, dann scheint er einigermaßen intelligent im allgemeinen Sinne zu sein. Aber ob er auch im politischen Sinne intelligent und kompetent ist, nun, daran hat er doch schon Zweifel aufkommen lassen.

@icebär: Ich habe gelesen, es seien über 90000 Dokumente. Das ist ja sowas von peinlich für die US Army...
 
Sorry wenn ich wieder gegen den Mainstream(schreibt man das so ? ) schwimme.
Jeder weiß daß ich der Antiamerikaner par excellence bin, aber was sich dieses Wikileaks da geleistet hat ist nichts weiter als Hochverrat.
Das bringt das Leben von tausenden eigener Soldaten in Gefahr.
M.W.n. kann man in den USA auch in Friedenszeiten Soldaten, die sich des Geheimnisverrats schuldig gemacht haben zum Tode verurteilen.
Die Weitergabe dieser Dokumente rechtfertigt m.E. diese Strafe.
Es herrscht in Afghanistan Krieg. Und wer solche Dokumente einem Internetportal zuspielt nimmt den Tot der eigenen Kameraden billigend in Kauf.
 
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Hab was von 92.000 Dokumenten gelesen. Aber anscheinend behandeln die Dokumente Sachlagen die sowieso schon in der Öffentlichkeit bekannt sind (Task Force 373 usw.) und sind nicht mehr aktuell (bis Ende 2009).
 
Jede Sekunde die dieser Krieg, wenn man ihn denn so nennen möchte andauert ist eine Sekunde zu lang. Wir können vielleicht ein paar Taliban erschießen, aber die Idee dahinter kann man nicht erschießen.
Beendet diese farce und lasst nicht noch mehr Menschen sterben.
Afgahistan braucht mit Sicherheit Hilfe, aber keine dieser Art.

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Jede Sekunde die dieser Krieg, wenn man ihn denn so nennen möchte andauert ist eine Sekunde zu lang. Wir können vielleicht ein paar Taliban erschießen, aber die Idee dahinter kann man nicht erschießen.
Beendet diese farce und lasst nicht noch mehr Menschen sterben.
Afgahistan braucht mit Sicherheit Hilfe, aber keine dieser Art.

Aber was ist die Alternative ?
Wie soll die Hilfe aussehen ?
Alle die den sofortigen Abzug fordern bleiben die Antwort auf das danach schuldig.

Fakt ist, daß dieser Krieg militärisch nicht zu gewinnen ist.
Es sei denn man geht mit 5 Milionen Soldaten da rein.

Fakt ist aber auch, daß sofort nach einem Abzug der westlichen Besatzungstruppen die Taliban wieder da sein werden.

Also was ist die Lösung ?
 
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Für mich lautet das Stichwort Aufklärung, die Fähigkeiten und Werkzeuge zur eigenen Meinungsbildung. Weg von den falschen Auslegungen des Korans gekaufter/islamistischer Imame. Finanzielle und Ratgebende Unterstützung rein afghanischer Institutionen.

Das wäre ein langer über Generationen andauernder Prozess ausgehend vom afgahnischen Volk für das afghanische Volk, der einzige von Bestand geprägte Weg.


PS: Und ich würde mir einen offen Umgang mit den tatsächlichen Gründen unseres Aufenthalts in Afghanistan wünschen. Eine Lösung unsere Rohstofftechnischen Probleme gemeinsam mit dem afghanischen Volk mit einem für beide Seiten vorteilhaften Ergebnis.


Ich möchte nie wieder weinende Kinder auf der Beerdigung ihres Vaters, dem Bundeswehrsoldaten sehen bei denen unsere Kanzlerin ohne Rot zu werden über Freiheit und ähnliche abstruse Dinge predigt.
 
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Für mich lautet das Stichwort Aufklärung, die Fähigkeiten und Werkzeuge zur eigenen Meinungsbildung. Weg von den falschen Auslegungen des Korans gekaufter/islamistischer Imame. Finanzielle und Ratgebende Unterstützung rein afghanischer Institutionen.
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Xardo.
In Afghanistan wächst im Moment die vierte oder gar fünfte Generation heran, die nichts anderes ausser Krieg kennt.
Und alle Besatzer,ob es die Sowjets waren oder jetzt die westlichen Truppen haben diesen Menschen nur das gebracht, was sie zutiefst verachten.
Ich bezweifle daß man dort in absehbarer Zeit etwas mit westlicher Auifklärung ereicht.
Zumal die Angriffe auf Zivilpersonen und das Benehmen der Besatzer den Afghanen nicht unbedingt der Vertrauen in westliche Werte eiongeflöst haben.


Das wäre ein langer über Generationen andauernder Prozess ausgehend vom afgahnischen Volk für das afghanische Volk, der einzige von Bestand geprägte Weg.
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Und was wäre, wen die Afghanen eben nicht nach westliche Ideologie sondern nach islamischer Tradition leben möchten ?


PS: Und ich würde mir einen offen Umgang mit den tatsächlichen Gründen unseres Aufenthalts in Afghanistan wünschen. Eine Lösung unsere Rohstofftechnischen Probleme gemeinsam mit dem afghanischen Volk mit einem für beide Seiten vorteilhaften Ergebnis.

Und wenn die Afghanen von den "tatsächlichen Grund unseres Aufenthalts" nichts wissen wollen ?


Ich möchte nie wieder weinende Kinder auf der Beerdigung ihres Vaters, dem Bundeswehrsoldaten sehen bei denen unsere Kanzlerin ohne Rot zu werden über Freiheit und ähnliche abstruse Dinge predigt.

Als Vater stimme ich Dir zu.
Ich selber würde unsere Truppen lieber Vorgestern als Heute von dem Land abziehen.
Aber auch ich stelle mir die Frage : Was ist die Alternative.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast recht.

Aber die Aufklärung die ich meine ist weniger eine Vorgabe unsere Ideale und Werte sondern vielmehr eine Erziehung hin zur eigenen Meinungsbildung und hoffentlisch zu der Erkenntnis, dass das was die Taliban veranstalten nicht der richtige Weg sein kann.
 
Du hast recht.

Aber die Aufklärung die ich meine ist weniger eine Vorgabe unsere Ideale und Werte sondern vielmehr eine Erziehung hin zur eigenen Meinungsbildung und hoffentlisch zu der Erkenntnis, dass das was die Taliban veranstalten nicht der richtige Weg sein kann.

Ich stimme Dir da ja auch durchaus zu.
Allerdings frage ich mich, ob man dies in einem Land wie Afghanistan überhaupt erreichen kann.

Vieleicht wäre dies auf sehr lange Sicht möglich.
Aber dann müßte man die Taliban mit allen Mitteln, und ich meine alle Mittel, militärisch ausbrennen.
Aber das will man auch nicht.
In meinen Augen ist dieses Land eine Schlange, die sich selber in den Schwanz beißt.
Ich persönlich hätte keine Lösung.
 
Letzten Endes wird es aber vermutlich wohl ohnehin darauf hinauslaufen, dass irgendwann alle Truppen wieder aus Afghanistan abgezogen werden.
Die Frage ist nur, ob es einen Unterscheid machen wird, ob sie jetzt oder erst in fünf Jahren abgezogen werden. Die letzten Jahre ist ja eher Stillstand oder gar eine Verschlechterung der Lage erkennbar.

Und ich gehe fest davon aus, dass nur wenige Jahre nach dem Abzug des letzten Soldaten kaum noch ein Hahn mehr nach dem Land Afghanistan krähen wird, egal ob anschließend Kommunisten oder wieder die Taliban an die Macht gelangen.
 
egal ob anschließend Kommunisten oder wieder die Taliban an die Macht gelangen.

Keine Sorge, Kommunisten werdens nicht werden. ;) Die haben es schon in den 80ern versucht, und sind genauso kläglich gescheitert wie aktuell unsere westliche Allianz (genause wie JEDER ANDERE in der Geschichte, der jemals versucht hat Afghanistan auf militärischem Wege zu verändern).

Was der Unterschied ist zwischen einem Abzug jetzt oder einem Abzug in fünf Jahren? Eine vier- bis fünfstellige Anzahl an toten afghanischen Zivilisten und westlichen Soldaten. Andererseits aber auch ein Milliardengewinn für westliche Rüstungsfirmen.

Mal sehen, was in der politischen Entscheidungsfindung schwerer wiegt... :rolleyes:
 
Keine Sorge, Kommunisten werdens nicht werden. ;) Die haben es schon in den 80ern versucht, und sind genauso kläglich gescheitert wie aktuell unsere westliche Allianz (genause wie JEDER ANDERE in der Geschichte, der jemals versucht hat Afghanistan auf militärischem Wege zu verändern).

Genau so ist es.
Der einzige Feldherr der Geschichte, der m.W. seine Truppen ohne größrere Verluste
aus Afghanistan raus bekommen hat war Alexander der Große.
 
Strafmanahmen fr Jugendliche - Leviten lesen - Kultur - sueddeutsche.de

Interessanter Artikel, den ich da gefunden habe. Da ich nicht wusste, wohin posten und ein neuer Thread war mir doch ein wenig zuviel, hab ich gedacht, dies passt doch auch in den Tagespolitik Thread.

Für mich ein ganz interessanter Ansatz des Richters. Klar muss immer von Fall zu Fall unterschieden werden ob die "Bestrafung Lesen" auch wirklich sinngemäß ist und zu Erfolg führen kann, aber wie man lesen kann, hat diese Methode durchaus Erfolg gezeigt.
 
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