Dass der Frontsänger auf Bewährung war, weil
er an einer Randale beteiligt war und dabei ein Auto angezündet wurde, wusstest du noch nicht?
Jo, die Sache mit dem Auto passierte, da war von der Band noch keine Rede. Zu der Zeit war Monchi in der Ultra- / Hooliganszene vom FC Hansa Rostock unterwegs, und das Polizeiauto ging in diesem Rahmen während einer Fussballrandale in Flammen auf. Nun ist die aktive Fanszene von Hansa sicherlich vieles, aber sicher nicht links, und schon garnicht linksextrem; dort neigt man doch eher der anderen Seite zu. Danach wäre mir nicht bekannt, sowohl der Sänger noch sonstjemand der Band daran beteiligt war, ein Auto oder sonstwas anzuzünden.
Ich bin wirklich der letzte, der die Sexismuskeule schwingt und kein Verfechter der Political Correctness. Aber als linker Held und cooler aufgeklärter Typ, wie man sich als Mitglied dieser Band gerne mal hinstellt, sollte sowas dann eher nicht in der Vergangenheit vorgekommen sein. Auch wenn ich das Konzept dahinter verstehe: Erst für Schlagzeilen sorgen und ordentlich auf den Putz hauen, damit bekannt werden und dann später die politisch aufgeklärten Superhelden mimen. Ist ja nicht so, dass die Idee dahinter dumm ist.
Jo, das ist natürlich ein absolut irres Konzept... man schrammelt als Schülerband ein paar Liedchen mit sexistischem Inhalt, um später mal ein Star zu werden. Ich glaube das Publikum, welches die Texte überhaupt mal zu hören bekam, dürfte sehr überschaubar gewesen sein, und Schlagzeilen hat man damit sicherlich auch nicht produziert, da die großen Gazetten idR nicht über Konzerte in irgendwelchen Jugendzentren in der ostdeutschen Provinz berichten, bei denen picklige Jugendliche vor ihren Freunden und 5 zahlenden Gästen auftreten.
Könnte vielleicht einfach daran liegen, dass man mit Mitte- /Ende 20 oder Anfang 30 gewisse Dinge, die man mit 17 oder 18 evtl. witzig fand einfach nicht mehr witzig findet, oder erkennt, dass das ziemlich dumm war, was man seinerzeit verzapft hat. Ich fürchte niemand kommt als "cooler, aufgeklärter Typ" auf die Welt. Wichtig ist eher, dass man irgendwann zumindest aufgeklärt wird, und von selbst erkennt, dass das Anzünden von Polizeiautos wegen eines abgesagten Fussballspiels oder das verzapfen von sexistischen Texten dann doch eher kontraproduktiv ist. Das macht einen dann auch wieder irgendwo cool...
FSF sind sicher keine Heiligen, und in ihrer Jugend waren einige Bandmitglieder das weißgott noch weniger. Und jetzt? Texte von Punkbands, die sich am Staat und an der Polizei abarbeiten gab es schon immer. Muss man nicht gut finden, liegt aber in der Natur der Sache, da man als Punk wohl eher keine so guten Erfahrungen besonders mit letzterer macht. Von FSF gibt es genau zwei Lieder, in denen das Verhältnis zur Polizei thematisiert wird. Ein älteres, welches nicht mehr gespielt und heute von der Band selbst als peinlich bezeichnet wird, und ein neueres, welche jetzt auch nicht sonderlich differenziert ist, aber weit entfernt von Texten, wie es sie in den 80ern z.B. von Slime, Normahl oder B.G.S. usw. gab.
Was inzwischen von AfD und Co. aus diesen zwei Liedern gemacht wird, ist hanebüchen, und dient wohl vor allem dazu, von den eigenen Schandtaten abzulenken, da wohl glaubt, endlich eine böse, böse Linksextremistische Band gefunden zu haben, die zu allem Überfluss auch noch Erfolg hat. Wie man von Rechts gegen diese komplett harmlose Band agitiert sagt jedenfalls mehr über die AfD usw. aus, als über die Band.
Ich sage jedenfalls es ist gut, dass es sie gibt, und solange alles was rechts von der CDU steht sich über sie aufregt ist eine solche Band auch bitter nötig. Was FSF in den letzten Jahren vor allem in der ostdeutschen Provinz bewegt haben ist jedenfalls aller Ehren wert, und genau das ist es, was das braune Volk stört, die leider viel zu oft meinten, in solchen Landstrichen die Deutungshoheit zu besitzen. Das lässt sich zumindest nicht von der Hand weisen, wie gerade der Fall Dessau wieder zeigt...
C.