Tagespolitik allgemein

Hm, Sexismus, Frauenverachtung und Antisemitismus finde ich in deren Texten jetzt eher selten, und was Gewaltphantasien angeht ist es da doch auch er mau, um nicht zu sagen langweilig. :( Mal ehrlich... Bullen zurück nach Bayern schicken, tz... Slime sangen wenigstens noch von Mollis und und Steinen und Normahl wollten Bullen noch platt wie Stullen schlagen. :rolleyes:

C.

Oder Normahl.... vom Schlägerpolizist der schon früher in der Schule gern zu schlug und den man dann im Streifenwagen in der Naziuniform sah...

Oder WIZO mit "Kein Gerede". Das waren noch Texte die wirklich fies waren, Aber totale Ohrwürmer
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte einen kleinen Notfall daheim und musste in die Tierklinik fahren...ich schau, dass ich morgen antworte. Jetzt ist es zu spät für eine ausführliche Antwort und ich muss morgen wieder früh raus.
 
Oder Normahl.... vom Schlägerpolizist der schon früher in der Schule gern zu schlug und den man dann im Streifenwagen in der Naziuniform sah...

Oder WIZO mit "Kein Gerede". Das waren noch Texte die wirklich fies waren, Aber totale Ohrwürmer

So ist es. Gegen die Texte solcher Bands sind FSF geradezu harmlos. Seinerzeit setzte es für sowas evtl. mal einen Indizierungsantrag, der mal durchkam (Wizo) oder auch nicht (Normahl).
Das "Problem" von FSF ist, dass sie inzwischen sehr bekannt sind, auch über die Punk-Szene hinaus, was anderen Bands halt nicht in dem Ausmaß vergönnt war. FSF triggern mit ihrem Erfolg, ihrer Präsenz und ihren Aktionen die Szene von Rechtsaußen, die hier eine Chance wittern, ihren Gegnern einen ebensolchen Extremismus von Links zu unterstellen, wie ihn AfD & Co. in die Mitte der Gesellschaft tragen wollen. Klar, Punk-Bands sind idR im linken Spektrum zu verorten. War immer so, wird immer so sein, allerdings muss man im Fall von FSF schon sehr tief graben, bzw. eine recht belühende Fantasie besitzen, um in den Texten eine explizit staatsfeindliche Haltung oder auch eine Ablehnung der FDGO zu finden. Jedenfalls taugt zB. "Kritik am Verfassungsschutz" kaum, um auf so ein schmales Brett zu kommen, da eine freiheitlich-demokratische Grundordnung sowas sehr gut aushalten kann und muss.

C.
 
Das mag man vielleicht anders sehen, wenn man mal selbst im Verfassungsschutzbericht aufgetaucht ist. Die Gründe, warum die Band in diesem stand sind ziemlich lächerlich, und inzwischen kaum nachvollziehbar.

Da taucht man nicht drei Jahre lang ohne Grund auf. Ich bin selber skeptisch, wenn es darum geht, die künstlerische Freiheit zu begrenzen, aber dass die Band ganz offen diskriminiert und zu Gewalt angestiftet hat, kann man durchaus so auslegen. Oder sehe ich das ganz verkehrt?


Wenn Du schon den ganzen Text verlinkst, dann ließ ihn doch einfach mal durch. Zugegeben, dieser ist platt und sicher diskussionswürdig, aber bei weitem nicht das, was inzwischen daraus gemacht wird. Es geht darin eher um ein Ohnmachtsgefühl gegenüber staatlicher Gewalt, aber zittiert wird immer nur diese eine Zeile, weil diese nunmal triggert.

"Getriggert" haben gewisse antisemitische Aussagen dieses Jahr doch auch bei der Echo Verleihung. Obwohl das angeblich gar nicht ernst und im Rahmen der künstlerischen Freiheit gemeint war. Da hat sich dann aber Campino hingestellt, der schon gemeinsam mit linksextremen Bands wie FSF aufgetreten ist, und den Moralapostel gespielt. Ausgerechnet er. Ich habe mir gestern schon den ganzen Text durchgelesen. Diese eine Zeile? Ernsthaft?

https://lyricstranslate.com/de/feine-sahne-fischfilet-staatsgewalt-lyrics.html

Ich sitze im Gericht
Und ich weiß nicht warum
Sie woll'n mich hinter Gittern sehn
Doch jetzt geht's andersrum

Wie soll man sowas verstehen? Andersherum? :verwirrt:

Denn was ihr könnt,
Das können wir schon lange,
Und wir geben erst recht jetzt noch nicht auf.
Wir stellen uns in einem Trupp zusammen
Und schicken den Mob dann auf euch rauf!

Aha, also ein Ohnmachtsgefühl gegenüber der staatlichen Gewalt? :crazy Haben das Neonazis nicht auch irgendwie, so ein Ohnmachtsgefühl?

Der Text ist meiner Meinung nach nicht diskussionswürdig und gewaltverherrlichend. Normal hätte ich auch kein Problem damit, aber in diesem speziellen Fall schon, weil sich die Bandmitglieder als Helden gegen rechts inszenieren. Helden gegen rechts sehen für mich anders aus. Zum Beispiel Angestellte des Aussteigerprogramms für Rechtsextremismus und Polizisten, die dafür sorgen, auch bei gewaltigen Ausschreitungen der Gewalt irgendwie die Kontrolle wiederherzustellen. FSF sind selber nicht besser, haben eine äußerst fragwürdige Vergangenheit und sind daher nicht die Richtigen, um den moralischen Zeigefinger zu heben.


Was äh ja? :verwirrt: Ist ein zwanzig Jähriger kein junger Mensch mehr?

Aha. Und weil diese Illegalität und die Gewalt so schlimm waren werden diese Themen andauernd besungen und beschönigt. Aber wenn es Dir nur um den Weg aus der Illegalität geht, dann müssten Dir FSF ja auch gefallen. Der Sänger steckte in der Illegalität, hatte 2 Jahre auf Bewährung kassiert, (allerdings wegen Fussballrandale und nicht wegen linksextremistischer Straftaten) und hat mit der Musik einen anderen Weg eingeschlagen. Aber das sind ja alles "Heuchler".

Mir gefällt es sogar ausgesprochen gut, dass FSF durch die Musik einen Weg gefunden hat. Es wäre doch alles perfekt, wenn sie sich von politischen Themen fernhalten würden, für die sie sich aufgrund ihrer Vergangenheit disqualifiziert haben. Vielleicht sind da viele nicht nachtragend, aber dann kann ich doch auch hergehen und sagen, dass die ehemaligen geistigen Ergüsse von Björn Höcke unter seinem Pseudonym nur aus der Vergangenheit stammen und er heute ein ganz anderer Mensch ist. Wer so lange bzw sein halbes Leben lang extremistisch war, soll sich einfach aus politischen Themen raushalten und andere nicht verurteilen. Ganz einfach. Das hasse ich auch an der AfD so sehr, wenn die über andere herumheulen.

Jetzt erklär doch endlich mal schlüssig, inwiefern die besagten Personen bei irgendwas "heucheln"? :zuck: Weder die Hosen noch FSF haben je mit ihrer Einstellung zu Rechtsextremistmus und Rassismus hinter dem Berg gehalten, also wo ist ihr Engagement geheuchelt?

Nein, sie haben selber ja nur mit Radikalen in der Hooliganszene gemeinsame Sache betrieben :thup: Sie heucheln, weil sie sich trotz ihrer eigenen Ausrutscher herausnehmen, über andere fehlgeleitete Menschen zu urteilen. Weil sie es nicht hinkriegen, sich von linksextremen Szenen und linksextremer Gewalt abzugrenzen. Weil sie es nicht hinbekommen, sich bei Polizeigewerkschaften zu entschuldigen, die die Berufsgruppe der Polizisten von solchen Bands und ihren Anhängern diskriminiert sehen.

Wegen solchen Texten (2012): https://www.songtexte.com/songtext/feine-sahne-fischfilet/gefallt-mir-6ba40a82.html

Deutschland ist scheiße, Deutschland ist Dreck!
Gib mir ein "like" gegen Deutschland
Deutschland ist scheiße, Deutschland ist Dreck!
Günther ist scheiße, Günther ist Dreck!

Was haben die gegen Deutschland und offenbar die westliche Gesellschaft allgemein? Die sollen mal dankbar sein, dass es die künstlerische Freiheit und Meinungsfreiheit gibt im ach so schlechten Deutschland. Woanders wären solche Texte nämlich nicht möglich. Ich habe auch nichts dagegen, dass sie so eine Musik machen. Aber dann bitte aufhören zu heucheln, womit du nun hoffentlich verstehst, was ich damit meine.

Mal ehrlich... Bullen zurück nach Bayern schicken, tz... Slime sangen wenigstens noch von Mollis und und Steinen und Normahl wollten Bullen noch platt wie Stullen schlagen. :rolleyes:

Ne, 'Bullen' angreifen und sie mit einem Trupp/Mob verknüppeln ist da schon viel besser. Ach...und wo du Molotov Cocktails schon ansprichst. Da kennen sich die feinen Herren ja ebenfalls bestens aus, wie man im Bericht des Verfassungsschutzes lesen kann :)
 
Da taucht man nicht drei Jahre lang ohne Grund auf. Ich bin selber skeptisch, wenn es darum geht, die künstlerische Freiheit zu begrenzen, aber dass die Band ganz offen diskriminiert und zu Gewalt angestiftet hat, kann man durchaus so auslegen. Oder sehe ich das ganz verkehrt?

"Es wird schon seinen Grund haben" ist für gewöhnlich ein recht schwaches Argument, dass man auf so ziemlich jeden Schwachsinn und jede Untat unter der Sonne auslegen kann. Klar kann man es als übereifriger Verfassungsschützer so auslegen, aber man muss es nicht. Nach den NSU-Morden und der Causa Massßen ist zudem der Verfassungsschutz - besonders einige Landesämter im Osten - nicht unbedingt besonders glaubwürdig in seinem Tun. Wenn man offenbar 10 Jahre lang ein Trio aus Rechtsterroristen unter Mithilfe obskurer V-Leute mordend durch die Lande ziehen lässt, andererseits allerdings Zeit und Energie auf eine damals allenfalls lokal bekannte Schülerband verschwendet, dann hat das doch einen leicht faden Beigeschmack, und wirft die Frage auf, wie die Prioritäten in dieser Behörde gesetzt waren/sind.

"Getriggert" haben gewisse antisemitische Aussagen dieses Jahr doch auch bei der Echo Verleihung. Obwohl das angeblich gar nicht ernst und im Rahmen der künstlerischen Freiheit gemeint war. Da hat sich dann aber Campino hingestellt, der schon gemeinsam mit linksextremen Bands wie FSF aufgetreten ist, und den Moralapostel gespielt.

Oh oh, der böse Campino wieder. :rolleyes: Wie gesagt, Antisemitismus, Frauenverachtung und Vergewaltigungsphantasien finde ich bei den Hosen oder FSF nun gar nicht oder nur bedingt. Möglich, dass ich da was falsch verstehe, da ich nicht der Experte für deutschsprachigen Rap bin, aber wenn solche Dinge wie die oben genannten offenbar Einzug in die Popkultur finden und von tausenden Jugendlichen gehört werden, dann sollte man evtl schon mal hinterfragen, wo künstlerische Freiheit endet, und wo zB die Grenze zwischen der Kunstfigur Kollegah und Felix Blume verläuft.
Und jetzt hätte ich noch immer gerne mal einen Beleg für den "Linksextremismus" von FSF. :zuck:

Mir gefällt es sogar ausgesprochen gut, dass FSF durch die Musik einen Weg gefunden hat. Es wäre doch alles perfekt, wenn sie sich von politischen Themen fernhalten würden, für die sie sich aufgrund ihrer Vergangenheit disqualifiziert haben. Vielleicht sind da viele nicht nachtragend

:facep:
Also darf nur der was gegen Rechtsextremismus und Rassismus sagen, der eine sauberes polizeiliches Führungszeugnis besitzt, und ansonsten - so er Musiker ist - darf er nur noch banale Schlagertexte singen, oder was? Sorry, das ist Blödsinn!

Was haben die gegen Deutschland und offenbar die westliche Gesellschaft allgemein?

Ernsthaft? :crazy Vielleicht solltes Du Dich auch hier mal mit dem kompletten Text durchlesen. Wo siehst Du darin eine ablehnung der "westliche Gesellschaft" oder Deutschland per sé? Darin geht es um vermeintlich harmlosen "Party-Patriotismus§ und dass dieser ganz schnell in aggressiven Nationalismus und "Abhitlern" umschlagen kann. "Günther" bezieht sich auf Günther Grass, der zu dieser Zeit gerade mit einem antisemit... äh "israelkritischen" Gedicht unangenehm aufgefallen war, und dafür nicht wenig Applaus von rechtsaußen bekommen hat. Das sind dann durchaus Aspekte an Deutschland, die man als "Dreck" ansehen kann. Aber daraus eine Anti-Westliche Haltung ableiten ist schon recht abenteuerlich.

Ich habe auch nichts dagegen, dass sie so eine Musik machen. Aber dann bitte aufhören zu heucheln, womit du nun hoffentlich verstehst, was ich damit meine.

Nö, versteh ich nicht. Ich erkläre es nochmal: Eine (linke) Punkband, die sich klar gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Homophobie usw. positioniert heuchelt nicht, sondern tut genau das, was linke Punkbands seit jeher tun. Heucheln würden sie, wenn sie um neue Hörerschichten zu gewinnen nur noch banale Schlagertexte schrieben, und sich betont "unpolitisch" geben würden.

C.
 
"Es wird schon seinen Grund haben" ist für gewöhnlich ein recht schwaches Argument, dass man auf so ziemlich jeden Schwachsinn und jede Untat unter der Sonne auslegen kann. Klar kann man es als übereifriger Verfassungsschützer so auslegen, aber man muss es nicht. Nach den NSU-Morden und der Causa Massßen ist zudem der Verfassungsschutz - besonders einige Landesämter im Osten - nicht unbedingt besonders glaubwürdig in seinem Tun. Wenn man offenbar 10 Jahre lang ein Trio aus Rechtsterroristen unter Mithilfe obskurer V-Leute mordend durch die Lande ziehen lässt, andererseits allerdings Zeit und Energie auf eine damals allenfalls lokal bekannte Schülerband verschwendet, dann hat das doch einen leicht faden Beigeschmack, und wirft die Frage auf, wie die Prioritäten in dieser Behörde gesetzt waren/sind.

Wie ich schon mal geschrieben habe. Der Verfassungsschutz hat das sicherlich nicht aus Sympathien gegenüber dem NSU getan. War es ein Fehler? Ganz bestimmt, weil man die Opfer hätte vermeiden können und auch müssen. Aber soll man an diesem Fehler jetzt die gesamte Institution verteufeln, die großes für den Staat geleistet hat? Was dieser Unsinn soll, dass man irgendwelche Energien anderswo verschwendet hat, weiß ich nicht. Das ist Quatsch und das weißt du hoffentlich auch.

Oh oh, der böse Campino wieder. :rolleyes: Wie gesagt, Antisemitismus, Frauenverachtung und Vergewaltigungsphantasien finde ich bei den Hosen oder FSF nun gar nicht oder nur bedingt. Möglich, dass ich da was falsch verstehe, da ich nicht der Experte für deutschsprachigen Rap bin, aber wenn solche Dinge wie die oben genannten offenbar Einzug in die Popkultur finden und von tausenden Jugendlichen gehört werden, dann sollte man evtl schon mal hinterfragen, wo künstlerische Freiheit endet, und wo zB die Grenze zwischen der Kunstfigur Kollegah und Felix Blume verläuft.

Du rennst da offene Türen bei mir ein. Ich bin weder Experte noch Fan von deutschem Rap und schon gleich gar nicht von Kollegah. Der ist meiner Meinung nach ein Lügner und Blender, der die gesamte Hip Hop-Szene verarscht und ausnutzt. . Dass er abseits und auch innerhalb seiner Musik aber Leute zu Sport motiviert und versucht, sie auf einen geraden Weg zu weißen, finde ich aber durchaus löblich (ich habe gehört, dass er letztens so ein Buch in der Richtung veröffentlicht hat, mehr weiß ich aber auch nicht). Hat man sowas schon mal von FSF oder den Toten Hosen gehört? Die projizieren doch genau diese Denkweise, dass der böse und schlimmstenfalls von Nazis durchsetzte Staat und der böse Kapitalismus alles kaputtmachen und der Mensch nur noch lebt, um täglich roboten zu gehen, um mal die Hosen zu zitieren (übrigens ein Lied, das mir musikalisch sehr gut gefällt). Nebenbei geht es noch gegen Polizisten und alle konservativen Parteien ab der CSU. Alle anderen sind böse, die eigenen Zuhörer so arm und missverstanden. Campino ist nicht böse oder so und im Gegensatz zu anderen hier genannten Bands finde ich persönlich die Toten Hosen auch musikalisch brauchbar. Aber warum muss der sich zu allem äußern und wo auch immer sich die Gelegenheit bietet, gegen andere austeilen. Hat er jemals etwas gegen die Krawalle in Hamburg gesagt oder ein Konzert dagegen gegeben? Oder linksextreme Organisationen verurteilt? Da hört man nie was und genau deswegen nervt es mich auch, wenn ich lesen muss, dass Campino mal wieder irgendwo seinen Senf dazugeben muss.

:facep:
Also darf nur der was gegen Rechtsextremismus und Rassismus sagen, der eine sauberes polizeiliches Führungszeugnis besitzt, und ansonsten - so er Musiker ist - darf er nur noch banale Schlagertexte singen, oder was? Sorry, das ist Blödsinn!

Nö. Aber wenn ich vielleicht mal die staatlichen Institutionen auch mal in den Schutz nehme, die hier alles am laufen halten und zusammenhalte und ganz nebenbei auch Extreme der anderen Seite verurteilen kann. Kommt da mal was? Nö. Nur destruktiver Populismus zu Zwecken der persönlichen Promo.

Ernsthaft? :crazy Vielleicht solltes Du Dich auch hier mal mit dem kompletten Text durchlesen. Wo siehst Du darin eine ablehnung der "westliche Gesellschaft" oder Deutschland per sé? Darin geht es um vermeintlich harmlosen "Party-Patriotismus§ und dass dieser ganz schnell in aggressiven Nationalismus und "Abhitlern" umschlagen kann. "Günther" bezieht sich auf Günther Grass, der zu dieser Zeit gerade mit einem antisemit... äh "israelkritischen" Gedicht unangenehm aufgefallen war, und dafür nicht wenig Applaus von rechtsaußen bekommen hat. Das sind dann durchaus Aspekte an Deutschland, die man als "Dreck" ansehen kann. Aber daraus eine Anti-Westliche Haltung ableiten ist schon recht abenteuerlich.

Warum auch hier? Ich habe dir doch anhand des Textes "Staatsgewalt" oben schon zu erklären versucht, warum nicht nur diese eine Zeile, sondern der halbe Text meiner Meinung nach (links)extrem, diskriminierend, terroristisch und damit auch zwanghaft anti-westlich und westlichen Werten und Normen gegenüber tendenziell eher abgeneigt ist. Und wer sich nicht von der linksextremen Szene oder alleine schon der Linkspartei distanziert, sollte sich wirklich nicht über "Israelkritik" beschweren, sondern vor der Haustür des eigenen politischen Lagers kehren.
 
Wie ich schon mal geschrieben habe. Der Verfassungsschutz hat das sicherlich nicht aus Sympathien gegenüber dem NSU getan.

Sicher?

War es ein Fehler? Ganz bestimmt, weil man die Opfer hätte vermeiden können und auch müssen. Aber soll man an diesem Fehler jetzt die gesamte Institution verteufeln, die großes für den Staat geleistet hat?

Soll man jetzt eine Band verteufeln, die trotz einiger platter Texte eine Aktion wie "Noch nicht komplett im Arsch" auf die Beine gestellte hat?

Was dieser Unsinn soll, dass man irgendwelche Energien anderswo verschwendet hat, weiß ich nicht. Das ist Quatsch und das weißt du hoffentlich auch.

Die Frage kann man sich aber schon stellen, inwiefern in einem Bundesland, in dem die NPD vor dem Aufkommen der AfD in manchen Regionen auf 20% und mehr gekommen ist, eine kaum bekannte Schülerband mit holprigen Texten offenbar als Bedrohung der Freiheitlich-Demokratishen Grundordnung angesehen wurde.
Es ist ja nicht nur der NSU, der sowas wie die Spitze des Eisberges darstellt, sondern über Jahre besonders in den neuen Bundesländern gewachsene braune Strukturen, in denen der NSU ein breites Unterstützerumfeld gefunden hat. Alles unter den Augen der dortigen Verfassungsschutzbehörden, während man gebetsmühlenartig die Möglichkeit einer RAF von Rechts ausgeschlossen und kleingeredet hat. Vor einem solchen Hintergrund erscheint die Beobachtung einer 08/15-Punkband mit Texten, die 20 Jahre vorher als harmlos gegolten hätten doch recht überzogen und lächerlich.

Dass er abseits und auch innerhalb seiner Musik aber Leute zu Sport motiviert und versucht, sie auf einen geraden Weg zu weißen, finde ich aber durchaus löblich (ich habe gehört, dass er letztens so ein Buch in der Richtung veröffentlicht hat, mehr weiß ich aber auch nicht).

Jo, und weil der Mann ein solcher Altruist und Philantrop ist, bringt er sein Fitnessprogramm und sein Buch natürlich gratis unter seine Anhängerschaft, damit diese den "rechten" Weg beschreiten können. :rolleyes:

Hat man sowas schon mal von FSF oder den Toten Hosen gehört?

Nee, und ein Fitnessprogramm von Monchi würde glaub ich auch nicht so der Erfolg werden... :verwirrt: Aber muss ich jetzt wirklich alle gemeinnützigen Aktionen aufzählen, an denen sich die Hosen zB seit Jahren beteiligen, oder alle Organisationen, an die sie regelmäßig große Summen spenden?
Und ganz ehrlich. Eine Band, die ihre Bekanntheit nutzt, und Gratiskonzerte in ostdeutschen Kuhkäffern spielt, welche von Nazis als "National befreite Zonen" betrachtet werden, um den Kids dort zu zeigen, dass es vielleicht noch was anderes gibt, als Arbeitslosigkeit und braune Soße ist dann doch um einiges sympathischer, als ein offenbar mit Anabolika vollgepumpter Gangsta, der seinen Jüngern den rechten Weg weisen will, in dem er ihnen ein fragwürdiges Trainingsprogramm für teuer Geld aufschwatzt.

Die projizieren doch genau diese Denkweise, dass der böse und schlimmstenfalls von Nazis durchsetzte Staat und der böse Kapitalismus alles kaputtmachen und der Mensch nur noch lebt, um täglich roboten zu gehen, um mal die Hosen zu zitieren

Ui, Kapitalismuskritik in der Rockmusik :eek: Das ist natürlich total verwerflich, und hat es früher natürlich nicht gegeben. :rolleyes: Dass es Menschen gibt, die den Kapitalismus nicht uneingeschränkt geil finden, könnte evtl daran liegen, das dieser auch einfach nicht uneingeschränkt geil ist, und durchaus seine Schattenseiten hat.
Und natürlich war dieser Staat noch niemals nicht von Nazis durchsetzt. Die sind 1945 alle wieder in ihr Raumschiff gestiegen, mit dem sie 1933 gelandet waren, und zurück zum Aldebaran geflogen. Ab da lebte man dann zumindest in Westdeutschland wieder glücklich und zufrieden zusammen, geschützt von den edlen Agenten des Verfassungsschutzes, in dem natürlich auch keine dieser außerirdischen Nazis nach 1945 ihre Karriere fortsetzen konnten. :klugs
Alle die was anderes behaupten, oder sich sogar erdreißten Lieder über sowas zu schreiben sind böse Linksextremisten und links-grün-versiffte Gutmenschen-Heuchler.

Nebenbei geht es noch gegen Polizisten und alle konservativen Parteien ab der CSU.

Rockmusik im Allgemeinen und Punk im besonderen war nie konservativ, also, was erwartest Du? Wer konservative oder reaktionäre Inhalte in seiner Musik bevorzugt kann ja gerne Helene Fischer oder Frei.Wild hören.

Alle anderen sind böse, die eigenen Zuhörer so arm und missverstanden.

Siehe Frei.Wild.

Aber warum muss der sich zu allem äußern und wo auch immer sich die Gelegenheit bietet, gegen andere austeilen. Hat er jemals etwas gegen die Krawalle in Hamburg gesagt oder ein Konzert dagegen gegeben? Oder linksextreme Organisationen verurteilt? Da hört man nie was und genau deswegen nervt es mich auch, wenn ich lesen muss, dass Campino mal wieder irgendwo seinen Senf dazugeben muss.

Herrje... das ist so mühsam. :crazy Darf man nur dann gegen Nazis sein, wenn man im gleichen Atemzug betont, dass auch Linksextremismus ganz, ganz schlimm ist? Ich kann das langsam nicht mehr hören. Muss man andersherum in konservativen Kreisen eigentlich auch immer betonen, dass die Nazis ja auch ganz, ganz schlimm sind, wenn man über Linksextremismus spricht? Ohne jetzt hier jemanden persönlich anzusprechen, aber dieses gebetsmühlenartige "aber die Linken..." in Diskussionen über die AfD zB kommt fast immer von Leuten, die von sich behaupten, "gegen jeden Extremismus" zu sein, und die dann früher oder später die Klassiker "Ich habe ja nix gegen Ausländer, aber..." und/oder "Ich bin ja bestimmt kein Nazi, aber..." raushauen.

C.
 
Darf man nur dann gegen Nazis sein, wenn man im gleichen Atemzug betont, dass auch Linksextremismus ganz, ganz schlimm ist? Ich kann das langsam nicht mehr hören. Muss man andersherum in konservativen Kreisen eigentlich auch immer betonen, dass die Nazis ja auch ganz, ganz schlimm sind, wenn man über Linksextremismus spricht?

Es ist schon schlimm genug, dass das nach zwei totalgescheiterten Diktaturen in Deutschland überhaupt noch ein ernsthaftes Thema sein darf...
 

Dein ernst jetzt?

Soll man jetzt eine Band verteufeln, die trotz einiger platter Texte eine Aktion wie "Noch nicht komplett im Arsch" auf die Beine gestellte hat?

Verteufelst du Donald Trump wegen seiner Fehltritte und Entgleisungen, obwohl er schon oft etwas Wohltätiges geleistet hat? Oder unterstellst du ihm dabei auch ganz automatisch ein Kalkül? Das würde mich jetzt interessieren. Wenn du es bei beiden halbwegs vergleichbaren Fällen gleich betrachtest, dann Respekt. Was hältst du denn von Normahl und Slime, die du vorhin genannt hast? Oder Störkraft und Stahlgewitter und was sich da noch so für Gesocks auf der anderen Seite herumtreibt. Würde sich eine rechte Band gegen Linksextremismus engagieren, würdest du das gut finden und applaudieren?

Jo, und weil der Mann ein solcher Altruist und Philantrop ist, bringt er sein Fitnessprogramm und sein Buch natürlich gratis unter seine Anhängerschaft, damit diese den "rechten" Weg beschreiten können. :rolleyes:

Ach du Scheiße... das geht ja mal gar nicht, sorry.

als ein offenbar mit Anabolika vollgepumpter Gangsta, der seinen Jüngern den rechten Weg weisen will, in dem er ihnen ein fragwürdiges Trainingsprogramm für teuer Geld aufschwatzt.

Bisher habe ich echt versucht mich am Riemen zu reißen, aber es wird zunehmend schwieriger. Dass ich diesen Typ hier auch noch verteidigen muss o_O Wer hat denn bitte vom "rechten" Weg gesprochen, in den man Jünger wie innerhalb einer Sekte hineinlockt? Es ging mir eher um Prinzipien eines "geraden" Lebens, wie Motivation, Respekt und Selbstachtung (Lieder und Videos, in denen er über solche Werte rappt, stehen übrigens kostenfrei auf Youtube zur Verfügung). Und eines gesunden Lebens, indem man wenigstens etwas für die körperliche Fitness macht. Und fragwürdig ist das Trainingsprogramm nicht, genauso wenig überteuert. Du kannst mich gerne auslachen oder so, aber ich kann aus eigener Erfahrung berichten, was man in 12 Wochen alles auf die Beine stellen kann, wenn man etwas Hilfestellung bekommt und das ist auf jeden Fall viel mehr als man vorher von sich erwarten würde. Keine Ahnung, wo du deine Informationen aufgreifst und was du dagegen hast, wenn jemand jungen Leuten und Jugendlichen zu Fitness und gesunder Ernährung rät :zuck: Genau das selbe hast du mich vorhin auch gefragt, nur bezogen auf FSF. Bin ich jetzt ein Fan oder Verteidiger von Kollegah in allen Bereichen? Nein, ich sagte ja, der Typ ist mir zuwider. Keine Ahnung was seine Motivation ist, aber das Resultat ist teilweise gut. Andere Dinge aus seiner Laufbahn und Musik lassen aber darauf schließen, dass es sich bei ihm auch um einen typischen Heuchler handelt, der Wasser predigt und Wein trinkt. Genauso wie manch anderer.

Ui, Kapitalismuskritik in der Rockmusik :eek: Das ist natürlich total verwerflich, und hat es früher natürlich nicht gegeben. :rolleyes:

Schon mal Taxman von den Beatles gehört? Wenn du mir jetzt auch noch verklickern willst, dass die großen bekannten Bands des Rock n Roll links und total antikapitalistisch waren, dann ist alles klar. Ich dachte, die haben sich wenn dann eher mal für realistische und vergleichbar simple Ziele wie Frieden und das Stoppen von Kriegen eingesetzt. Und sich keinen politischen Lagern an irgendwelchen Rändern zugeordnet. Aber du kannst mich gerne eines besseren belehren.

Ich habe gerade auf einer linksextremen Seite einer Strömung der Linken sogar gelesen, dass U2 Verräter am Rock n Roll und selbsternannte Gutmenschen sind :D So viel mal dazu...

Rockmusik im Allgemeinen und Punk im besonderen war nie konservativ, also, was erwartest Du? Wer konservative oder reaktionäre Inhalte in seiner Musik bevorzugt kann ja gerne Helene Fischer oder Frei.Wild hören.

Rockmusik im Sinne von Rock n Roll (Led Zeppelin, Beatles, Deep Purple, Black Sabbath, U2) war glaube ich in dem meisten Fällen keinem politischen Lager zuzuordnen. Damals war man noch mit guter Musik erfolgreich :) Ich will keine konservativen und reaktionären Inhalte in der Musik hören, sondern Musik die mir gefällt frei von politischen Themen. Die bekomme ich so schon genug mit, wie ich meine :)

Herrje... das ist so mühsam. :crazy Darf man nur dann gegen Nazis sein, wenn man im gleichen Atemzug betont, dass auch Linksextremismus ganz, ganz schlimm ist? Ich kann das langsam nicht mehr hören. Muss man andersherum in konservativen Kreisen eigentlich auch immer betonen, dass die Nazis ja auch ganz, ganz schlimm sind, wenn man über Linksextremismus spricht? Ohne jetzt hier jemanden persönlich anzusprechen, aber dieses gebetsmühlenartige "aber die Linken..." in Diskussionen über die AfD zB kommt fast immer von Leuten, die von sich behaupten, "gegen jeden Extremismus" zu sein, und die dann früher oder später die Klassiker "Ich habe ja nix gegen Ausländer, aber..." und/oder "Ich bin ja bestimmt kein Nazi, aber..." raushauen.

Ich hab dir oben schon die Frage gestellt. Was würdest du zu einer rechten (für manche sogar rechtsextremen) Band sagen, die Kampagnen gegen den Linksextremismus startet? Coole und wichtige Action oder miese Heuchelei? Also ich weiß, was ich davon halten würde.
 
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Rockmusik im Sinne von Rock n Roll (Led Zeppelin, Beatles, Deep Purple, Black Sabbath, U2) war glaube ich in dem meisten Fällen keinem politischen Lager zuzuordnen. Damals war man noch mit guter Musik erfolgreich :) Ich will keine konservativen und reaktionären Inhalte in der Musik hören, sondern Musik die mir gefällt frei von politischen Themen. Die bekomme ich so schon genug mit, wie ich meine :)

Gerade U2 nutzen gerne politische Texte, und äußern sich auch klar zu politischen Themen ;)
 
Gerade U2 nutzen gerne politische Texte, und äußern sich auch klar zu politischen Themen ;)
Und insbesondere äußerten sie sich auf ihrer aktuellen Tour mehrfach mit dem #wirsindmehr auf ihren Konzerten lange und ausführlich zu Chemnitz, inkl Referenz zu "my friend Campino". Kann ich bestätigen, ich war nämlich vor Ort..

Ozzy Osbourne bezieht auch bei seiner Meinung nach wichtigen Themen ppolitisch Stellung, etwa gegen Trump, Irak / Afghanistan usw usf., sieht sich aber selbst als unpolitisch bzw. keiner Partei zugeordnet.

Und auch wenn die Beatles eher wenige politische Aussagen in ihren Texten haben ("Revolution"), ist doch das eine oder andere Bandmitglied für seine politischen Überzeugungen bekannt gewesen. Etwa John Lennon.

Im Wikipedia-Artikel zu Deep Purple steht übrigens folgendes:
Daneben spricht die Band aber auch kritische Themen an: Politische und gesellschaftliche Kritik üben Titel wie Strange Ways[88] und der Antikriegssong Under the Gun:
„Stupid bastards and religious freaks. So safe in their castle keeps. They turn away as a mother weeps. Under the gun.“[89]
No No No ruft zum Kampf gegen Machtmissbrauch und Zerstörung der Erde auf[90] und Mary Long[91] thematisiert die britische Moralistin Mary Whitehouse,[92] während Pictures of Innocence Kritik an political correctness und Normierungswahn übt.[93]
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Deep_Purple
 
Gerade U2 nutzen gerne politische Texte, und äußern sich auch klar zu politischen Themen ;)

U2 tragen einen nicht unerheblichen Anteil an meiner Politisierung (und ich muss schmunzeln wenn sich irgendwelche Menschen beschweren "U2 sollen weiterhin Musik machen und ihre politische Meinung für sich behalten", da hat jemand definitiv noch nie die Lyrics gehört UND verstanden... aber das ist nicht ungewöhnlich, Republikaner gehen ja immer mal wieder gerne zu "Born in the USA" auf die Bühne). Wobei Bono da (für meinen Geschmack) einige Male auch weniger machen könnte. Bei Zoo TV ging es mir schon auf den Sack dass "mir" da der Ire von der Bühne vor brennenden Hakenkreuzen erzählte "never let it happen again".... dann aber wieder war es damals (und heute leider wieder) tatsächlich für viele Menschen notwendig sie daran zu erinnern. Unvergessen auch sein MacPhistoauftritt in Sidney "Goodbye Neonazis, I hope they give you Auschwitz!"

Es mag sein das viele Bands nicht konkret einem politischen Lager zuzuordnen sind, aber unpolitisch war der Rock der späten 60er, 70 und 80er nicht. Gerade in den 80ern gab es ein großes politisches Revival: Kampf gegen Apartheit, Hunger, Armut, Thatcher (Roger Waters hat ihr quasi ein ganzes Album "gewidmet"), Reagan. Ein Großteil dürfte auch eher dem linken und linksliberalen Lager zugeordnet werden, Ausnahmen sind dann Künstler wie Ted Nugent (und vermutlich noch einige andere aus der Country-Rock-Ecke).
 
Es ist doch auch etwas unrealistisch zu fordern, alle Bands der Welt mögen doch bitte auf politische Inhalte in ihren Texten verzichten. Wie will man das auch trennen, Politik spielt doch praktisch in alle Berreiche des Lebens mit rein. Und, dass einige Bands politischer sind als andere, ist doch nur logisch.
 
Es ist doch auch etwas unrealistisch zu fordern, alle Bands der Welt mögen doch bitte auf politische Inhalte in ihren Texten verzichten. Wie will man das auch trennen, Politik spielt doch praktisch in alle Berreiche des Lebens mit rein. Und, dass einige Bands politischer sind als andere, ist doch nur logisch.

Allgemein in der Kunst, egal ob Gemälde, Gedichte, Geschichten, Schauspiel oder eben Musik, spielt die Gesellschafttliche Lage immerschon auch eine Rolle.
Kritik wird aus diesem Bereich schon immer geäußert. Ist auch logisch und verständlich, Kunst und Freiheit stehen vielen Systemen der Weltgeschichte diametral gegenüber, gut das es diesen Zweig als Ausdruck des eigenen Gedanken gibt. Eine Gesellschaft die keine Kritik mehr am System, gerade auch durch Kunst, zulässt, ist früher oder später sowieso dem Untergang geweiht. Wer sich nicht entwickelt und sich selbst hinterfragt stirbt eben irgendwann aus.
 
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Dein ernst jetzt?

Die Rolle verschiedener Landesämter für Verfassungsschutz im Zusammenhang mit der NSU-Affäre wirft zumindest mehr Fragen auf, als beantwortet werden. Wenn dann noch in großem Stil Akten zu dem Thema rein zufällig dann geschreddert werden, als das Trio aufgeflogen ist, macht die Sache nicht wirklich besser.
Nur mal zur Erinnerung: Der Verfassungsschutz soll die Verfassung schützen, und nicht Verfassungsfeinden scharfe Kanonen organisieren.
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass das Verhalten des VS in der Kritik steht. Dessen Rolle beim Attentat auf das Oktoberfest 1980 oder bei den Taten der letzten Generation der RAF war in der Vergangenheit ebenfalls Grund für Zweifel an dessen Arbeitsweise.

Bisher habe ich echt versucht mich am Riemen zu reißen, aber es wird zunehmend schwieriger. Dass ich diesen Typ hier auch noch verteidigen muss

Du hast dessen Fitnessprogramm als leuchtendes Beispiel angeführt. :zuck:

Bin ich jetzt ein Fan oder Verteidiger von Kollegah in allen Bereichen?

Bin ich ein Verteidiger von FSF in allen Bereichen? Okay, als Fan würde ich mich jetzt schon sehen, aber selbst wenn ich Fan eines Künstlers bin, heißt das nicht, dass ich alles uneingeschränkt gut finden muss, was dieser Künstler von sich gibt oder veröffentlicht. FSF sind - zumindest auf ihren Alben - musikalisch sehr oft Durchschnitt. In den Texten gefällt mir in der Tat nicht, wie mit dem Thema Polizei und Polizeigewalt umgegangen wird, da die Betrachtungsweise relativ einseitig, und ich zwei Polizisten im Freundeskreis habe, die ziemlich gute Typen sind (von denen einer immerhin einige Lieder von FSF auf seinem IPod hat, und diese gut findet.). Was die Band für mich trotzdem attraktiv macht sind zum einen die Konzerte, bei denen stets eine unglaubliche Energie von der Bühne kommt, und eben ihre Art, sich gegen Nazis aufzulehnen. Und das ist eben nicht, aus einem gemütlichen linken Umfeld in Berlin oder Hamburg zu agieren, sondern eben in der Provinz, wo Nazis inzwischen vielfach die Deutungshoheit haben, oder dies zumindest annehmen. Lieber die Kids dort hören FSF, als das sie zB über die NPD-Schulhof-CD mit Rockmusik in Berührung kommen.


Schon mal Taxman von den Beatles gehört? Wenn du mir jetzt auch noch verklickern willst, dass die großen bekannten Bands des Rock n Roll links und total antikapitalistisch waren, dann ist alles klar.

Hab ich das behauptet? Aber diese Bands, die Du aufzählst waren bestimmt nicht unpolitisch, und schon gar nicht reaktionär eingestellt.

Ich dachte, die haben sich wenn dann eher mal für realistische und vergleichbar simple Ziele wie Frieden und das Stoppen von Kriegen eingesetzt.

Frieden und das stoppen von Kriegen sind a) nicht simpel und b) wurde die Friedensbewegung dann doch er als links wahrgenommen... also, bevor dort Leute wie Ken Jebsen oder Jürgen Elsässer auftreten durften.

Rockmusik im Sinne von Rock n Roll (Led Zeppelin, Beatles, Deep Purple, Black Sabbath, U2) war glaube ich in dem meisten Fällen keinem politischen Lager zuzuordnen.

Das ist - wie meine Vorredner bereits anmerkten - ziemlicher Quatsch. U2 sind seit jeher sehr politisch, und neigen dabei sicherlich nicht zum rechten Spektrum. Die anderen Bands waren, wenn nicht links dann doch zumindest progressiv. Rockmusik, auch und gerade von den Bands, die Du aufzählst, war zu dieser Zeit sehr politisch, da diese für die Jugend u.a. ein Mittel war, sich von den alten Eliten und Autoritäten abzugrenzen und sich gegen diese aufzulehnen. Selbst wenn die Texte auf den ersten Blick keine direkten politischen Botschaften enthalten, so bargen Musik, Autreten und die in den Songs behandelten Themen seinerzeit beträchtlichen gesellschaftlichen Zündstoff.

Ich will keine konservativen und reaktionären Inhalte in der Musik hören, sondern Musik die mir gefällt frei von politischen Themen.

Pop ist immer politisch. Selbst wenn viele Menschen sagen, sie möchten keine Musik mit politischen oder kritischen Inhalten hören, und dann massenweise in Schlagerkonzerte rennen hat das eine gesellschaftliche und politische Relevanz, da heutzutage offenbar sehr viele Menschen auf Musik stehen, mit der keinerlei Haltung transportiert wird, sondern auf puren Eskapismus abzielt.
Beispiel: Ein (vermutlich) heterosexueller und inzwischen wohl gutsituierter Mann wie Max Giesinger lässt sich ein Lied schreiben, in dem es um alleinerziehende Mütter geht. Darin geht es dann allerdings nicht darum, wie man die Situation alleinerziehender Mütter evtl verbessern könnte, sondern der einzige Rat, den Herr Giesinger hat ist: "Mach die Augen zu und tanz' ein wenig." Die Frage, warum ein solcher Mist, der an keinerlei gesellschaftlicher Veränderung interessiert ist, durch die Decke geht ist sehr politisch, obwohl es in dem Song selbst mit keiner Zeile um Politik geht.

Ich hab dir oben schon die Frage gestellt. Was würdest du zu einer rechten (für manche sogar rechtsextremen) Band sagen, die Kampagnen gegen den Linksextremismus startet? Coole und wichtige Action oder miese Heuchelei?

Und, wie heißt das dann? Rock gegen Überfremdung vielleicht? :rolleyes: In dem Punkt Rechts und Links gleichzusetzen ist ziemlich dumm, noch dümmer, als in anderen Bereichen. Wenn ich zu einer tendenziell eher linken Band wie FSF, den Broilers oder auch den Hosen gehe, dann kann ich mir relativ sicher sein, dass ich einen Abend verbringen kann, ohne auf rassistische, homophobe oder sexistische Dummbratzen zu treffen. Dort ist im Grunde jeder willkommen, außer eben Nazis, die sich auch als solche zu erkennen geben. Bei Konzerten von rechten oder gar rechtsextremen Bands sieht sowas dann doch ein wenig anders aus, da man dort als jemand, der nicht in das Weltbild dieser Menschen passt, wohl kaum unbeschadet herauskommen würde, und bei Nazis sind es doch ziemlich viele, die nicht ins Raster passen.

C.
 
Und auch wenn die Beatles eher wenige politische Aussagen in ihren Texten haben ("Revolution"), ist doch das eine oder andere Bandmitglied für seine politischen Überzeugungen bekannt gewesen. Etwa John Lennon.

Ich habe die Beatles doch schon angeführt. Natürlich hatten die auch ihre politischen Überzeugungen und waren wie die Rolling Stones pazifistisch eingestellt und gegen den Vietnamkrieg. Aber das hat weder was mit einem politischen Rand noch mit links zu tun. Sowohl unter demokratischen als auch republikanischen Präsidenten haben die USA Kriege geführt. Und Texte dagegen haben sich nicht nur gegen die eine Partei, sondern die Allgemeinheit und alle involvierten Parteien gerichtet. Das ist der große Unterschied zu Szenen an politischen Rändern. Die Beatles waren ziemlich abgeneigt gegenüber der hohen Einkommenssteuer in GB. Heute überbieten sich linke Politiker und Publizisten geradezu mit ihren Forderungen nach drastischen Erhöhungen. Die Beatles haben Rolls Royces gefahren und in regelrechten Schlössern gelebt. Led Zeppelin macht das genauso heute noch. Zu sagen, dass die Bands allgemein antikapitalistisch waren oder sind, ist einfach nur falsch. Sie waren gegen u.a Kriegsverbrechen und Machtmissbrauch und Ungerechtigkeit. Das waren genau die nachvollziehbaren, normalen und nur allzu logischen Überzeugungen, von denen ich gestern noch sprach. Links oder rechts gesinnt waren wenn nur Ausnahmen und schon gleich zehn mal nicht die gesamte Rock n Roll Szene.

Im Wikipedia-Artikel zu Deep Purple steht übrigens folgendes:

Das selbe wie oben.

Es ist doch auch etwas unrealistisch zu fordern, alle Bands der Welt mögen doch bitte auf politische Inhalte in ihren Texten verzichten. Wie will man das auch trennen, Politik spielt doch praktisch in alle Berreiche des Lebens mit rein. Und, dass einige Bands politischer sind als andere, ist doch nur logisch.

Ich steh nicht drauf. Wenn man es niveauvoll verpackt und selber keinem extremen Lager zugehört, ist es aber für mich persönlich erträglich.

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass das Verhalten des VS in der Kritik steht. Dessen Rolle beim Attentat auf das Oktoberfest 1980 oder bei den Taten der letzten Generation der RAF war in der Vergangenheit ebenfalls Grund für Zweifel an dessen Arbeitsweise.

Diese Zweifel sind vollkommen berechtigt. Mein Vater war an besagtem Tag auf dem Oktoberfest und wir haben uns schon öfters ausgiebig über dieses Thema unterhalten. Aber für mich fällt es trotzdem eher in die Kategorie Verschwörungstheorien zu sagen, dass der Verfassungsschutz mit dem NSU und anderen Terroristen gemeinsame Sache betrieben hat und/oder immer noch betreibt.

Du hast dessen Fitnessprogramm als leuchtendes Beispiel angeführt. :zuck:

Und ich weiß immer noch nicht, was du dagegen hast :konfus:

Bin ich ein Verteidiger von FSF in allen Bereichen?

Auf jeden Fall in einigen Bereichen, die man als gelinde gesagt kontrovers betrachten kann. Wobei ich, wenn ich:

Okay, als Fan würde ich mich jetzt schon sehen, aber selbst wenn ich Fan eines Künstlers bin, heißt das nicht, dass ich alles uneingeschränkt gut finden muss, was dieser Künstler von sich gibt oder veröffentlicht. FSF sind - zumindest auf ihren Alben - musikalisch sehr oft Durchschnitt. In den Texten gefällt mir in der Tat nicht, wie mit dem Thema Polizei und Polizeigewalt umgegangen wird, da die Betrachtungsweise relativ einseitig, und ich zwei Polizisten im Freundeskreis habe, die ziemlich gute Typen sind (von denen einer immerhin einige Lieder von FSF auf seinem IPod hat, und diese gut findet.).

lese, ehrlich gesagt das Problem nicht mehr so ganz sehe. Du siehst doch selber, wo entscheidende Fehler begannen werden.

Das ist - wie meine Vorredner bereits anmerkten - ziemlicher Quatsch. U2 sind seit jeher sehr politisch, und neigen dabei sicherlich nicht zum rechten Spektrum. Die anderen Bands waren, wenn nicht links dann doch zumindest progressiv. Rockmusik, auch und gerade von den Bands, die Du aufzählst, war zu dieser Zeit sehr politisch, da diese für die Jugend u.a. ein Mittel war, sich von den alten Eliten und Autoritäten abzugrenzen und sich gegen diese aufzulehnen. Selbst wenn die Texte auf den ersten Blick keine direkten politischen Botschaften enthalten, so bargen Musik, Autreten und die in den Songs behandelten Themen seinerzeit beträchtlichen gesellschaftlichen Zündstoff.

Dazu hab ich oben schon @Lord Crudelito geantwortet. Genauso wenig wie sie zum rechten Spektrum gehörte, war die Szene dem linken Spektrum zuzuordnen. Politische Botschaften gab es massig. Aber aus neutraler Position, so wie progressives Denken eigentlich entstehen soll. Ohne die Ressentiments irgendwelcher politischen Ränder. Die sind doch eigentlich eher hinderlich, oder siehst du das anders?

Frieden und das stoppen von Kriegen sind a) nicht simpel und b) wurde die Friedensbewegung dann doch er als links wahrgenommen... also, bevor dort Leute wie Ken Jebsen oder Jürgen Elsässer auftreten durften.

Um für Frieden einzustehen, muss ich kein Mann von Fach sein. Sondern eigentlich nur ein vernunftbegabter Mensch. Wer aber meint, mehr vom Asylrecht als deutsche Regierungspolitiker und Juristen zu verstehen, der sucht sich da ein Thema aus, von dem er höchstwahrscheinlich wenig bis keine Ahnung hat.

Pop ist immer politisch. Selbst wenn viele Menschen sagen, sie möchten keine Musik mit politischen oder kritischen Inhalten hören, und dann massenweise in Schlagerkonzerte rennen hat das eine gesellschaftliche und politische Relevanz, da heutzutage offenbar sehr viele Menschen auf Musik stehen, mit der keinerlei Haltung transportiert wird, sondern auf puren Eskapismus abzielt.

Eskapismus? Really? Also ist Musik, die alle möglichen anderen Themen verarbeitet und anders Stimmung erschafft, automatisch mit Schlager gleichzusetzen? Kann man keine Haltung im Bereich anderer Themen als (komplexen) politischen Themen transportieren? Jeder Künstler verpackt mal die ein oder andere Botschaft...aber "immer" ist ja mal so rein überhaupt gar nichts politisch.

Beispiel: Ein (vermutlich) heterosexueller und inzwischen wohl gutsituierter Mann wie Max Giesinger lässt sich ein Lied schreiben, in dem es um alleinerziehende Mütter geht. Darin geht es dann allerdings nicht darum, wie man die Situation alleinerziehender Mütter evtl verbessern könnte, sondern der einzige Rat, den Herr Giesinger hat ist: "Mach die Augen zu und tanz' ein wenig." Die Frage, warum ein solcher Mist, der an keinerlei gesellschaftlicher Veränderung interessiert ist, durch die Decke geht ist sehr politisch, obwohl es in dem Song selbst mit keiner Zeile um Politik geht.


Nein, es ist für mich nicht politisch, wenn man nach deinem Beispiel eine betroffene Personengruppe anspricht und versucht aufzubauen. Was kann ich den für die Frage, die sich Hinz und Kunz stellt, warum ich durch die Decke gehe mit meiner Kunst? Nur weil ich politisiert werde, ist meine Musik und Kunst noch lange nicht politisch ausgelegt...

Und, wie heißt das dann? Rock gegen Überfremdung vielleicht? :rolleyes:

Rock gegen Polizeigewalt vielleicht? Gegen Kommunisten? Anarchisten? Stalinisten? Gregor Gysi? Die Linke? Gewisse Antifa-Gruppierungen? Keine Ahnung. Nutz halt deine Fantasie und komm nicht mit dem denkbar dämlichsten Beispiel. Man sucht sich doch als vernünftig denkender Mensch, der noch halbwegs in der Gesellschaft respektiert werden will, doch ab einem gewissen Zeitpunkt immer die Themen raus, die vereinbarer mit unseren Werten sind, als der verachtenswerte geistige Dünnschiss, den man früher mal von sich gegeben hat. Wenn man nicht mehr gegen Polizisten austeilt (im rechten Fall also z.B Ausländer), dann sucht man sich doch gerne mal ein Thema in seichteren Gewässern wie die Bekämpfung von Rechts- oder Linksradikalismus (Stichwort: Heuchler). Genauso wie ich die Frage gestern übrigens auch gestellt habe.

In dem Punkt Rechts und Links gleichzusetzen ist ziemlich dumm, noch dümmer, als in anderen Bereichen.

:facep:

Dort ist im Grunde jeder willkommen, außer eben Nazis

Echt? 'Kapitalisten'? Polizisten? Eher rechts Gesinnte (also noch nicht ganz "Nazis")? Unternehmer? Banker? Weiß Gott noch, was man hier alles für linke Feindbilder aufzählen kann? Würden mich wirklich alle FSF Anhänger da mit offenen Armen empfangen? Besuchen Mitglieder des schwarzen Blocks oder autonomen Szenen keine Konzerte? Und wenn doch, tendenziell von welchen Bands denn, die es ums Verrecken nicht geschissen bekommen, sich auch mal vom anderen Extrem zu distanzieren, sondern weiterhin zu Gewalt gegen Idioten aus anderen Lagern aufrufen und früher Gewalt gegen Polizisten verherrlicht haben? Ganz ehrlich, kommt mal alle aus eurer Traumwelt heraus, in denen das eine das eine Extrem so viel toller und besser ist als das andere, bevor man anderen, die beide Extreme gleichermaßen verurteilen, Dummheit unterstellt.
 
Um für Frieden einzustehen, muss ich kein Mann von Fach sein. Sondern eigentlich nur ein vernunftbegabter Mensch. Wer aber meint, mehr vom Asylrecht als deutsche Regierungspolitiker und Juristen zu verstehen, der sucht sich da ein Thema aus, von dem er höchstwahrscheinlich wenig bis keine Ahnung hat.

Die juristische Sache ist das eine, aber auch ohne Ahnung vom Asylrecht kann man sich auf humanitärer Ebene fragen, in was für einer Gesellschaft man leben möchte. Wie weit dürfen wir gehen, um unseren Wohlstand zu schützen? Wie viele Menschen dürfen wir im Mittelmeer ersaufen lassen, damit wir hier so weitermachen können wie bisher? Ist unsere Lebensweise es wert, dass wir vielleicht irgendwann tatsächlich auf Menschen an den Grenzen schießen lassen? Sind Werte, wie Humanismus verhandelbar? Das Asylrecht lässt sich ändern, Schüsse an der Grenze ließen sich legalisieren. Darf man das dann auch nicht mehr in seiner Musik kritisieren, weil man ja weniger Ahnung davon als Politiker und Juristen hat?
Ich könnte jetzt auch einwenden, dass man nur als ausgewiesener Friedensforscher über Frieden singen darf. Wäre genauso ein Quatsch.

lese, ehrlich gesagt das Problem nicht mehr so ganz sehe. Du siehst doch selber, wo entscheidende Fehler begannen werden.

Wo hab ich was von "entscheidenden" Fehlern geschrieben? Ich sage, dass ich nicht mit allen Aussagen in Songs oder Interviews konform gehen kann, aber bei wem kann man das schon? Ich hab von FSF Dinge gehört, die ich für diskussionswürdig halte, aber eben noch nichts, was mich generell von dieser Band abschrecken würde.

Echt? 'Kapitalisten'? Polizisten? Eher rechts Gesinnte (also noch nicht ganz "Nazis")? Unternehmer? Banker? Weiß Gott noch, was man hier alles für linke Feindbilder aufzählen kann? Würden mich wirklich alle FSF Anhänger da mit offenen Armen empfangen? Besuchen Mitglieder des schwarzen Blocks oder autonomen Szenen keine Konzerte?

Gott, was hast Du für Vorstellungen von solchen Konzerten? :crazy Woran erkennt man denn einen "Kapitalisten" oder eine "eher rechte Gesinnung"? Steht den Menschen sowas auf der Stirn? Mit Bankern und Unternehmern war ich übrigens schon auf Konzerten von FSF, Wizo, den Hosen und den Broilers und ein paar anderen Bands. Wir sind abgesehen von ein paar blauen Flecken vom Pogo eigentlich immer ganz unbeschadet aus diesen Vorhöllen voller Autonomer hinausgekommen... okay abgesehen von einem gebrochenen Knöchel, was aber an eigener Blödheit lag. Solange man seine "eher rechte Gesinnung", so man ernsthaft mit einer solchen auf ein solches Konzert geht, dort nicht offen auslebt, nett zu seinem Nebenmann, Frauen und Menschen anderer Hautfarbe ist, hat man dort wenig bis nichts zu befürchten.
Auf Konzerten, die ein eher rechtes Publikum ziehen hab ich da diverse andere Erfahrungen gesammelt. Bei den Onkelz wurden die farbigen Verkäufer am Bierstand als "Nigger" beschimpft, mit Bechern beworfen und mit Bier bespritzt. Auf meinem ersten, einzigen und letzten Besuch auf einem dieser Onkelz-Tribute-Festivals - ich wurde von meiner anschließenden Ex-Freundin genötigt mitzugehen - liefen haufenweise Leute mit Skrewdriver- und Landser-Shrits rum, zeigten offen ihre Hakenkreuz-Tattoos, und pöbelten jeden an, den sie irgendwie für "links" oder sonstwas hielten. Also erzähl mir nix, dass ja "beide Seiten gleich schlimm" sind.

Ganz ehrlich, kommt mal alle aus eurer Traumwelt heraus, in denen das eine das eine Extrem so viel toller und besser ist als das andere, bevor man anderen, die beide Extreme gleichermaßen verurteilen, Dummheit unterstellt.

Ich würde Dir niemals Dummheit unterstellen, aber Punk-Konzerte hast Du augenscheinlich noch nicht viele besucht. ;)

C.
 
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