Das doch ohnehin und ich könnte noch mehr Punkte nennen. Viele der jungen Menschen machen sich auch Gedanken darum was sie selber verändern müssen.
Das ist schön. Und viele führende Politiker sind auch dazu bereit Kompromisse zu schließen, um die Klimaziele zu erreichen. Das interessiert aber keinen.
Und dennoch brauchen wir strukturelle Veränderungen, die politisch umgesetzt werden müssen.
Zum Beispiel kann man den Rahmen so verändern, dass umweltfreundliches Konsumverhalten günstiger ist.
Fliegen könnte man verteuern, dafür gleichzeitig das Bahnfahren günstiger, schneller und zuverlässiger machen.
Sowas ist eine Gemeinschaftsaufgabe.
Da stimme ich dir zu. Zumal es nicht nur der Umwelt gut tun würde, sondern man auch haufenweise anderweitige Verbesserungen schaffen würde, die den Menschen helfen. Stichwort Deutsche Bahn.
Lass doch diese Unterstellungen. Da gehen keine Heiligen auf die Straße. Sie haben ein ernsthaftes Anliegen, welches sie basierend auf wissenschaftlichen Fakten vertreten. Natürlich verhalten die sich nicht 100%. Wie könnten sie auch? Glaubt ihr jedes Kind hat die Wahl, ob es in den Urlaub fliegt und welches Essen Zuhause gekauft wird?
Ich persönlich habe einige erlebt und kann sagen, dass sehr viele von denen sehr gewissenhaft über alles nachdenken und reflektieren.
Ich kenne in meinem persönlichem Umfeld, teils über Bekannte, Verwandschaft oder in meiner Ortschaft, auch ein paar junge Leute, die da mitziehen. Ob du es glaubst oder nicht. Und von denen habe ich abseits davon, dass sie die Grünen toll finden und die CDU/SPD scheiße sind, noch nichts allzu geistreiches gehört. Keinerlei Selbstdisziplin.
Habe ich auch nicht behauptet, dass ich das tue.
Doch, gewissermaßen schon.
Woher weißt du denn, dass all diese Leute nicht vielleicht schon bestimmte Dinge tun?
Aber woher du wissen willst, dass das der Großteil derjenigen nicht tut, das erschließt sich mir nicht. Sicher werden nicht alle komplett auf Flugreisen, Fleisch, Shirts aus Indien, Plastik, jedes Jahr neue Handys und amazon verzichten.
Alle nicht, viele meiner Meinung nach auch nicht. Es ist auch schwer, darüber irgendwelche Aussagen zu treffen, weil man leicht in die gesamte Jugend abdriftet. Ein großer Anteil von dieser macht ja nicht mit bei der FFF Bewegung und hat womöglich andere politische Schwerpunkte.
Ich will auch nicht sagen, dass alle jungen Leute total bewusst leben. Aber die Grünen haben ja auch "nur" 20 Prozent erhalten. Das ist gerade mal ein Fünftel. Ich finde, das kommt schon in etwa hin.
Nur 20 Prozent gesamt, aber 33 Prozent bei den 18 bis 29 Jährigen

In dieser Altersgruppe ist das ein Drittel.
Total und hundertprozentig bewusst leben muss ja auch niemand. Aber nach Abschaltung von verschiedenen Energiequellen, Dieselfahrverboten und einer CO2 Steuer schreien genügt halt nicht. Die Politik hat nur teilweise einen Einfluss auf den Klimawandel, schließlich kommen vermutlich noch ein paar Milliarden Menschen bis zum nächsten Jahrhundert dazu und global betrachtet wird es nahezu unmöglich werden, das Problem zu lösen. Folglich
muss der einzelne Bürger irgendwann damit anfangen zu versuchen, seinen Konsum anzupassen. Anderenfalls wird man nichts bewirken können. Unsere Wirtschaft richtet sich nach der Nachfrage, demnach ist der Konsum durchaus ein Mittel, um auch einen wirtschaftlichen Wandel beizuführen. Und da sehe ich momentan viel zu wenig, weshalb icho ich nicht nur ausschließlich der Politik die Schuld geben würde.
Es geht hier um eine politische Forderung. Dafür muss man nicht wie ein Mönch leben, sondern lediglich seine Bereitschaft signalisieren, einen bestimmten Kurs mitzugehen.
Sein Konsumverhalten zu überdenken bedeutet also für dich wie ein Mönch zu leben? Aha.
Keiner erwartet, dass der Bürger einen Obdachlosen aufnimmt und durchfüttert, nur weil man die politische Meinung hat, dass der Staat eine Fürsorgepflicht für alle seine Bürger hat und diese grundlegenden Bedürfnisse im Sinne aller Bürger gewährleistet.
Nein, aber ein wenig Initiative und selbst kleine Spenden genügen ja schon, um seine politische Meinung zumindest mit kleineren Taten zu untermauern. Das tue ich auch, sowie zig Millionen anderer Menschen

Ein bisschen Solidarität abseits des Stimmzettels im Wahllokal tut dem Sozialstaat auch gut. Und auch weil es so viele Menschen gibt, die den Staat hier unterstützen, funktioniert es vergleichsweise gut.
Aber natürlich erwartet man von jedem der fordert, dass der Staat alles dafür tut seine selbst gesetzten CO2-Emissionsziele zu erreichen, dass er wie ein Nomade lebt.
Erst wie ein Mönch, jetzt sogar wie ein Nomade.
So funktioniert ein Staat aber nicht exklusiv. Das Mindeste ist die politische Partizipation und das ist für den einzelnen Bürger zunächst einmal der Urnengang. Alles weitere ist Bonus, für den politischen Prozess aber nur indirekt von Bedeutung.
Ich habe oben geschrieben, dass die Politik und vor allem nicht die deutsche Politik in der Lage sein wird, den Klimawandel aufzuhalten. Und nachdem, was der momentane Stand der Wissenschaft ist, ist es ja in gewissermaßen ein Existenzkampf. Ist es unter solchen üblen Bedingungen dann zu viel verlangt, abseits der Wahl Selbstdisziplin (also die restlichen 364 Tage im Jahr) zu zeigen? Es ist ja nicht so, dass man dafür irgendetwas riskiert. Vielen Menschen würde es gut tun, weniger bequem zu leben, sich gesünder zu ernähren und nicht mehr das billigste vom billigem zu kaufen. Man kann doch der Allgemeinheit und sich selbst einen Gefallen tun.