Ich glaube bis 2045 sollte man als Hausbesitzer in der Lage sein entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Und wenn nicht finde ich es grundsätzlich fraglich ob diese Personen die es nicht konnten von vornherein in der Lage waren ein Haus zu besitzen.
Man sollte zumindest nicht alles bis zum erbrechen aufschieben und sich allumfänglich informieren. Wenn nicht ist es ganz klar eigenverschulden. Da habe ich grundsätzlich kein Mitleid.
Ohje. Schwierig. Über Vonovia muss man sich wohl eher keine Sorgen machen. Aber nicht jedes Haus gehört milliardenschweren Wohnungsbaufirmen.
Zwei Beispiele aus meinem Umfeld:
Viele
Privatbesitzer zahlen ihren Hauskredit ab, so als würden sie zur Miete wohnen, da werden keine Geldberge auf der hohen Bank liegen, erst recht nicht, sobald die Eigentümer in Rente gehen. Erst recht nicht wenn es kein Mehrparteienhaus ist und es keine Mieteinnahmen gibt. Erst recht nicht, wenn es nicht um Baujahr 2015 sondern um 1915 geht. Die erste Generation hat so ein Haus vor 20 Jahren gekauft und grundsaniert (hatte im Urzustand, teilweise nichtmal Toiletten), ist dann in eine kleine Rente gegangen. Hätte für den Lebensabend ohne große Sprünge gereicht, aber riesige Investionen wären dann nicht drin gewesen. Zum Glück ist eine Tochter in die Stadt zurückgezogen und hat mit ihrem Mann den Besitz übernommen. Die Großeltern können weiter drinnen wohnen, die Kinder arbeiten beide Vollzeit und können sich auf die kommenden Investitionen einstellen. Aber in wie vielen Familien kommen die Kinder nicht ins Dorf zurück oder gibt's gar keine Kinder die das Haus übernehmen wollen? Mal angenommen die Großeltern wären alleine gewesen, sie hätten nichts investieren können. Das Haus anderweitig Verkaufen hat übrigens auch nicht geklappt, da generell aus der Stadt weggezogen wird. Was passiert denn, wenn die Umstellung kommen muss und es kein Geld für Investitionen gibt und das Haus sich auch nicht verkaufen lässt? Heizung abgestellt und Pech gehabt?
Ich kann mir vorstellen, dass das für viele Privatbesitzer schwierig wird.
Gemeinnützige Vereine haben teilweise auch ungewöhnliche Strukturen was Haus und Grund angeht.
Bspw. private Studentenwohnheime (und da meine ich jetzt explizit nicht die Burschanschaften, die sich über hunderte alte Herren finanzieren):
Ich bin in so einem Mitglied. Es wird eher gegen 0 gewirtschaftet um Steuerlast niedrig zu halten, die Mieten in den immer teurer werdenden Studentenstädten nach unten zu drücken und auch Arbeiter-Kindern ein Wohnheimszimmer anzubieten, dass nicht 700€ kalt für 10m² kostet. Da bleibt außer für die notwendigen Reperaturen nicht soo viel hängen. Corona-Leerstand (alle Ersties blieben im Hotel Mama, weil eh alles über Zoom lief; Ausländer kamen teilweise gar nicht) über zwei Jahre und die jetzige Inflation und Heizkostenexplosion taten ihr Übriges. Klar mag da auch die ein oder andere finanzielle Entscheidung falsch gelaufen sein, aber das waren schon alles relativ unerwartete Kosten, die auf Lasten sozialer Einrichtungen gingen und gehen.
Und wenn die aktuellen Pachten z.B. in den 2050ern auslaufen, ist die Frage, ob so ein Verein 45 noch in eine neue Heizanlage investiert. Und dann ist es gleich wieder unwahrscheinlicher, dass die Pacht verlängert wird, oder dass der Verein Grundstücke verliert und damit einhergehend auch günstiger Wohnraum verloren geht.
Das heißt unterm Strich das, was jede Krise und jede Teuerung ohnehin bedeutet: Ohne Hilfen oder Ausnahmen werden auch soziale Einrichtungen und als Rattenschwanz die sozial Schwachen, die auf ebendiese angewiesen sind am meisten drunter leiden.