Tagespolitik allgemein

Es lag nie ein Verbot auf dem Tisch. Aber solche politisch-juristischen Details stören halt nur beim Linksgrünwokeversifft-Bashing.
Es lag nicht nur auf dem Tisch, es wurde sogar im Landesparlament diskutiert. Ein X-Bild dazu habe ich sogar verlinkt. Hast du scheinbar übersehen, daher hier das Originaldokument aus der Hamburgischen Bürgerschaft. Es war Tagesordnungspunkt 41.
 
Zum Terrorismus bestimmt. Und deswegen stehen die auch mit Recht vor Gericht.
Aber zum Umsturz mit Sicherheit nicht.

Die RAF hatte auch den Plan, die Gesellschaftsordnung der Bundesrepublik zu verändern, und hegte die Hoffnung, dass sich die deutsche Arbeiterschaft ihnen früher oder später anschließen würde. Dieses Szenario hatte nie den Hauch einer Chance, und trotzdem hat die RAF im Lauf der Jahre 34 Menschen ermordet. Auf dem Höhepunkt des Deutschen Herbstes gelang es der RAF sogar, die Bundesrepublik in eine handfeste Krise zu stürzen, in der auch durchaus verfassungswidrige Methoden diskutiert wurden, um der Lage Herr zu werden.

C.
 
Es lag nicht nur auf dem Tisch, es wurde sogar im Landesparlament diskutiert. Ein X-Bild dazu habe ich sogar verlinkt. Hast du scheinbar übersehen, daher hier das Originaldokument aus der Hamburgischen Bürgerschaft. Es war Tagesordnungspunkt 41.

Nein, auch TOP 41 war kein Verbot oder gar eine Diskussion um das Verbot.

Ein paar Punkte dazu, die du anscheinend übersehen hast:

a) Es ist kein Verbot, sondern ein Antrag(!) auf ein Einsatz für ein Verbotsprüfungsverfahren beim Innenministerium,

b) die Bürgerschaft und der Senat hätten Muslim Interaktiv gar nicht verbieten können,

c) selbst bei Erfolg des Antrages vom 10. April hätte es höchstwahrscheinlich rein gar nichts an den Geschehnissen am Wochenende geändert,

d) der Antrag war allein mit Zitaten aus der BILD fundiert,

e) juristisch fragwürdig ob das BMI da überhaupt zuständig ist und nicht die jeweiligen Landesbehörden, der Antrag ist also an sich schon unsauber.

g) Ich vermute, dass du ebenfalls das Sitzungsprotokoll nicht vorliegen hast und somit detaillierte Begründungen der Bürgerschaft auch nicht?

Wer Symbolpolitik feiert, der kann oft nicht verstehen, dass realpolitische Entscheidungen oft ein wenig komplexer sind als: "Die Rot-Grünen wieder!!!11elf"
 
d) der Antrag war allein mit Zitaten aus der BILD fundiert,

Pure Qualitätspolitik:

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Der Link führt zu:

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:crazy
 
Wer Symbolpolitik feiert, der kann oft nicht verstehen, dass realpolitische Entscheidungen oft ein wenig komplexer sind

Zumal Symbolpolitische Aktionen am Ende wieder Teile der Gesellschaft verprellt.

Weil sie am Status Quo kaum bis gar nicht's ändern. So heißt es am Ende wieder "die haben doch jetzt die Mittel aber ändern tut sich trotzdem nicht's".

Diese härter, schneller und mehr abschieben Worthülsen schlagen in genau die selbe Kerbe.
 
Nein, auch TOP 41 war kein Verbot oder gar eine Diskussion um das Verbot.

Ein paar Punkte dazu, die du anscheinend übersehen hast:

a) Es ist kein Verbot, sondern ein Antrag(!) auf ein Einsatz für ein Verbotsprüfungsverfahren beim Innenministerium,

b) die Bürgerschaft und der Senat hätten Muslim Interaktiv gar nicht verbieten können,

c) selbst bei Erfolg des Antrages vom 10. April hätte es höchstwahrscheinlich rein gar nichts an den Geschehnissen am Wochenende geändert,

d) der Antrag war allein mit Zitaten aus der BILD fundiert,

e) juristisch fragwürdig ob das BMI da überhaupt zuständig ist und nicht die jeweiligen Landesbehörden, der Antrag ist also an sich schon unsauber.

g) Ich vermute, dass du ebenfalls das Sitzungsprotokoll nicht vorliegen hast und somit detaillierte Begründungen der Bürgerschaft auch nicht?

Wer Symbolpolitik feiert, der kann oft nicht verstehen, dass realpolitische Entscheidungen oft ein wenig komplexer sind als: "Die Rot-Grünen wieder!!!11elf"
Du hast recht, das ausführliche Protokoll liegt mir nicht vor. Ich habe mir mal die Mühe gemacht und versucht, es rauszusuchen. Aber leider stehen auf der Webseite der Bürgerschaft nur die Protokolle bis einschließlich Februar zur Verfügung, siehe hier. Wenn du mir das ausführliche Protokoll für die Sitzung der letzten Woche verlinken kannst, lese ich mich gerne detailliert ein.

Es bleibt aber die Frage, warum die Regierung nicht eigenständig tätig wurde. Ich meine, diese Organisation kommt ja nicht aus dem nichts und hat plötzlich etwas großes auf die Beine gestellt. Die Ablehnung eines mehr oder wenig schlampig formulierten Antrages der Opposition entschuldigt in keiner Weise das Nichthandeln der Parteien in Regierungsverantwortung.

Und ja, ein Verbotsprüfungsverfahren kommt nicht einem Verbot selbst gleich. Da habe ich mich unscharf ausgedrückt. Wie soll es aber bitte zum Verbot kommen, wenn seine Prüfung nicht einmal durchgeführt wird? So ein Prüfungsverfahren kann ja auch letztendlich in einem negativen Bescheid enden. Aber warum wird es nicht einmal geprüft?

Die Frage, ob da die Landesebene oder die Bundesebene angerufen werden muss, kann ich nicht abschließend beantworten. Ich denke aber, zweigleisig zu fahren, ist grundsätzlich keine schlechte Idee. Da muss man natürlich abwägen. Nur weil ein Landesverband einer Gruppierung im Verdacht steht etwas verfassungsfeindliches zu tun, muss es noch lange nicht in anderen Verbänden genauso sein. Aber da gibt es natürlich Verflechtungen, die eine genauere Untersuchung von Schwesterorganisationen und einem Dachverband rechtfertigen. Ein gutes anderes Beispiel wäre etwa AfD in Thüringen und AfD außerhalb von Thüringen.
 
Was andere Länder tun oder lassen, ist für dieses Thema schlicht irrelevant. Keines der genannten Länder hat die besondere Verantwortung, die Deutsche Politiker nicht müde werden, zu beschwören. Die Schweiz aufgrund ihrer Neutralität im Zweiten Weltkrieg und Österreich, weil deren Souveränität mit dem Anschluss aufgehört hatte, zu existieren. - Davon ab ist ein whataboutism als Ablenkungsversuch grundsätzlich einfach schlechter Stil, da habe ich mehr von dir erwartet Janus.
Bedaure, wenn es als Ablenkungsversuch aufgefasst wird. Ich erachte die Situation in den drei deutschsprachigen Ländern, in denen ein Betätigungsverbot für Hizb ut-Tahrir im Raum stand, als absolut relevant. Gerade Österreich, weil die islamistische Szene dort sehr eng mit der in Deutschland vernetzt ist, ist im hohen Maße wichtig für eine erfolgreiche Bekämpfung dieses Gedankenguts. Es ist daher eine fragwürdige These, eine besondere rot-grüne Untätigkeit in den Raum zu stellen, wenn ausgerechnet diese ein Betätigungsverbot erlassen haben, ihre rechtskonservativen Gegenstücke es aber nicht getan haben und somit die Szene dort weiter munter grenzüberschreitend aktiv sein kann. Im "linksgrünversifften" Deutschland ist man aktiv geworden, ein paar Kilometer weiter nicht, und das hat Auswirkungen auf Deutschland - das gehört für mich zum Themenkomplex dazu.

Die fein säuberliche Trennung zwischen der besonderen deutschen Verantwortung und der glückseligen Isolation Österreichs darf ruhig auch auf den Prüfstand. Die nicht aufgearbeitete Geschichte des Austrofaschismus und die bereitwillige Eingliederung Österreichs in den Eroberungs- und Vernichtungsapparat des Großdeutschen Reiches sind ein Themenfeld, über das man wahrscheinlich gesondert mal diskutieren sollte.
 
Bei mir in der Nachbarschaft geht es mit dem Plakatieren zur EU-Parlamentswahl nun in die heiße Phase.
Ziemliche Freakshow da draußen, die MLPD hat ordentlich viel aufgehängt mit ihren äußerst fragwürdigen Parolen, dazwischen ein ein paar BSW-Plakate, Volt (deren Slogans irgendwie früher aussagekräftiger waren), V-Patei und ein AfD-Plakat an seinem Stammplatz auf meiner üblichen Route zum Einkaufen etc.

Beim Wählen am 9. Juni bin ich wie so üblich noch unentschlossen. Muss vielleicht wieder ein paar Programm überfliegen.
 
Bei mir in der Nachbarschaft geht es mit dem Plakatieren zur EU-Parlamentswahl nun in die heiße Phase.

Hier ist davon noch sehr wenig zu sehen.
Ein paar CDU-Plakate, ganz vereinzelt mal die sogenannt Linke.

Ziemliche Freakshow da draußen, die MLPD hat ordentlich viel aufgehängt mit ihren äußerst fragwürdigen Parolen,
Hach ja, die MLPD. Romantischer kleiner Haufen….

Beim Wählen am 9. Juni bin ich wie so üblich noch unentschlossen. Muss vielleicht wieder ein paar Programm überfliegen.
Hauptsache du gehts hin und wählst überhaupt
 
Beim Wählen am 9. Juni bin ich wie so üblich noch unentschlossen. Muss vielleicht wieder ein paar Programm überfliegen.

Am 07. Mai gegen Mittag wird auch der Wahl-O-Mat wieder online geschalten. Vielleicht hilft der dir auch.

Ich bin dieses Mal auch noch sehr unentschlossen und warte auf das Tool um mir dann einen schnellen Überblick zu schaffen, bevor ich die Wahlprogramme der engeren Auswahl betrachte. Ich tendiere aber grundsätzlich bei der Europawahl auch zu einer kleineren Partei (Nein, nicht MLPD :crazy), da hier die Chancen besser stehen als bei der Bundestagswahl.
 
Am 07. Mai gegen Mittag wird auch der Wahl-O-Mat wieder online geschalten. Vielleicht hilft der dir auch.
Jupp, den nutze ich auch gerne zum Vorfühlen.
Ich bin dieses Mal auch noch sehr unentschlossen und warte auf das Tool um mir dann einen schnellen Überblick zu schaffen, bevor ich die Wahlprogramme der engeren Auswahl betrachte. Ich tendiere aber grundsätzlich bei der Europawahl auch zu einer kleineren Partei (Nein, nicht MLPD
:crazy
), da hier die Chancen besser stehen als bei der Bundestagswahl.
Ja, ebenfalls. Ich werde mir Volt auch nochmal anschauen, fand den paneuropäischen Ansatz letztes Mal nicht schlecht. Nur sind deren aktuelle Plakate bei uns absolut nichtssagend.

Briefwahl mache ich nur bei Kommunal- und Landtagswahlen, da man ja da ganze Stadtpläne zum ausfüllen hat.
 
Jupp, das habe ich ja gemeint. Waren die Wahlplakate zur Europawahl 2019 und bei uns zur Kommunalwahl 2020 noch aussagekräftig mit paneuropäischen Best-Practice-Ideen und sozialliberalen Aussagen hat man sich für die Europawahl 2024 einfach nur Nonsense auf die Plakate geschrieben. Wird sie eventuell den einen Parlamentsplatz dann auch kosten :/
 
Mich amüsieren ja wieder mal die „Deutschland zuerst“ Plakate der AfD. Ob den Erstellern bewusst war dass das das Motto der USA im 2. Weltkrieg war? Ich vermute nicht.
 
Naja bei VOLT ist die Botschaft ja im Kleingedruckten der Plakate* versteckt versteckt. Die Plakate sind scheinbar erst mal als Eyecatcher aufgebaut und einfach eine Marketing-Strategie, Resonanz in den Printmedien habe ich da schon entdeckt..

Holt mich jetzt auch nicht wirklich ab, aber eventuell andere. Und es ist mal was anderes als die üblichen Wahlplakate mit den oft inhaltsleeren Versprechen.. (Wo ist eigentlich Von der Leyen auf den Plakaten? :braue ).
Volt überzeugt mich tatsächlich dann auch eher durch ihre Inhalte, wobei ich schlussendlich auch nicht ganz sicher bin, ob das nicht nur eine neoliberale Astroturfing-Aktion ist. Immerhin hat VOLT, trotz seiner "kurzen" Lebenszeit, ordentliche Spender im Hintergrund und ziemlich schnell was auf die Beine gestellt. Dennoch überzeugt der (bisher) einzige VOLT-Abgeordnete ja schon mit dem "richtigen" Abstimmungsverhalten.


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Die anderen Kleinsparteien sind mir meist einfach zu sehr auf ein Nischenthema fokusiert oder politisch schon ordentlich am Rand bzw. jenseits dessen :D

Aber gut dann warte ich mal den guten alten Wahl-O-Mat ab :)
 
Holt mich jetzt auch nicht wirklich ab, aber eventuell andere. Und es ist mal was anderes als die üblichen Wahlplakate mit den oft inhaltsleeren Versprechen.. (Wo ist eigentlich Von der Leyen auf den Plakaten? :braue ).
Volt überzeugt mich tatsächlich dann auch eher durch ihre Inhalte, wobei ich schlussendlich auch nicht ganz sicher bin, ob das nicht nur eine neoliberale Astroturfing-Aktion ist. Immerhin hat VOLT, trotz seiner "kurzen" Lebenszeit, ordentliche Spender im Hintergrund und ziemlich schnell was auf die Beine gestellt. Dennoch überzeugt der (bisher) einzige VOLT-Abgeordnete ja schon mit dem "richtigen" Abstimmungsverhalten.

Ich finde Volt aus der Warte heraus interessant, dass man mit denen tatsächlich mal eine pan-europäische Partei hat. Denn schaut man sich beispielsweise bloß die deutschen und die dänischen Sozialdemokraten an, muss man im Hinblick auf die heutige Politik schon genau hinschauen, um die Gemeinsamkeiten zu sehen.

Grüße,
Aiden
 
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