Tagespolitik allgemein

Hocharbeiten mussten sich viele Menschen, die ich kenne, auch. Mein Hausarzt war erst Tischler, bevor er an der Abendschule das Abitur nachholte und Medizin studierte. Mein Vater hatte keine andere Wahl, als Müller zu werden, heute ist er Müllermeister und studierter Techniker für Verfahrenstechnik in der Müllerei & Futtermittelherstellung. Du studierst auch, und sagst, dass du dich hocharbeiten musstest - es geht also, wenn man es denn will.
Es ist aber deutlich schwieriger heute überhaupt erstmal eien Stelle zu finden von der man sich Hocharbeiten kann, besonder wenn man eben nur einen mittelmäsigen Hauptschulabschluss hat kann das die berufliche Karriere ziemlich eingrenzen. Nur weil man in der Grundschule schlechter war als Andere, und in der Hauptschule in die falsche Clique gekommen ist und etwas ins abseits abdriftet. Da wird es dann auch schwer überhaupt einen Mittlere Reife nachzuholen. Dann man eben mindestens einen Dreierdurchschnitt braucht, und in Mathe, Deutsch Englisch die Note nicht schlechter als 4 sein darf.Dann kann man die Weiterbildung nämlich vergessen.
(Wäre mir aufgrund eines Diktats damals ebenfalls beinahe so gegangen. Aber zum Glück hatte ich da einen kulanten Lehrer der mich auf Grund von der mündlichen Note doch noch auf ,4 gerundet hat.)
Ein wenig Glück und Beziehungen braucht es eben doch auch immer. Und Selbstvertrauen.


Zwangsweise vielleicht nicht, [...]
Tja aber genau so steht es bei mir in meinem Buch für Mikroökonomie drin. Stattdessen sollte man lieber auf "steuerfinanzierte Sozialtransfers" zurückgreifen.
 
Nur ist die Realität nicht durch Polypole gekennzeichnet.
Überleg einfach mal, was der BWLer lernt. Sind Unternehmen in der Realität Preisnehmer? Nein.
Schau dich um, siehst du beim Automarkt, beim Energiemarkt, beim... Polypole? Nein, da sind große Konzerne.
Es gibt natürlich auch Märkte, die polypolistisch sind.
Aber was häufig ausgeblendet wird sind die steigenden Skalenerträge in vielen Branchen, die zu Marktkonzentrationen führen. Oligopole, Monopole oder monopolistischer Wettbewerb.
Interessanterweise ist in dem Einführungskursen für VWL und Mikroökonomie meist aus der Sicht von Polypol ausgegangen worden. Meiner Auffassung nach ist das aber die Form die theortisch vielleicht am häufigsten vorkommt, praktisch ist dies aber das Oligopol, (was auch in der Vorlesung gesagt wird). Allerdings beschäftigen sich gerade mal 2 Kapitel damit und das Thema Mindestlohn kommt nur in einem Unterkapitel aus dem Polypol Teil dran.
 
@ _Clyde, mad blacklord und icebär.

Zum GG nehme ich mal icebärs Beitrag als Aufhänger, das war der letzte dazu.

Artikel 146 ist ein Artikel, der für die Wiedervereinigung von BRD und DDR formuliert wurde. Eine Verfassung darf nur dann gebildet werden, wenn diese dem Wesen des Grundgesetzes entspricht. (Geht aus Artikel 20 hervor)

Der Artikel wurde nach der Wiedervereinigung aktualisiert und bezieht sich jetzt auf das geeinte Deutschland.
Wenn man eine neue Verfassung schreibt, sich das "deutsche Volk" diese gibt und sie in Kraft tritt, dann wird doch das gesamte GG und damit auch Artikel 20 hinfällig, sofern das Volk vorher sein Recht auf Widerstand nicht in Anspruch nimmt. So hab ich das Ganze erstmal verstanden.

Um eine Verfassungsreform durchzuboxen, müsste es viele neue Gesetze geben, die den rechtlichen Rahmen einer solchen Wahl durch das Volk regeln, z.B. wer denn überhaupt alles Stimmberechtigt ist, wo die Grenze zwischen "das Volk" und "Partei" zu ziehen ist.

Fällt das nicht unter 2/3 Mehrheit wie bei Verfassungsänderungen?

Und schlussendlich hat die EU da mittlerweile auch noch ein paar eindringliche Wörtchen mit zu reden.

Da hab ich ehrlich gesagt keine Ahnung wie da die Bestimmungen sind. Wie sieht es denn aus wenn sich ein Land eine neue Verfassung gibt oder ein Staat neu bildet. Muss man dann einen erneuten Mitgliedsantrag stellen? Weiß jemand was darüber?
 
Interessanterweise ist in dem Einführungskursen für VWL und Mikroökonomie meist aus der Sicht von Polypol ausgegangen worden. Meiner Auffassung nach ist das aber die Form die theortisch vielleicht am häufigsten vorkommt, praktisch ist dies aber das Oligopol, (was auch in der Vorlesung gesagt wird). Allerdings beschäftigen sich gerade mal 2 Kapitel damit und das Thema Mindestlohn kommt nur in einem Unterkapitel aus dem Polypol Teil dran.
Das liegt daran, dass es mathematisch am einfachsten ist und viele weitergehenden Modelle darauf aufbauen.
Interessant wirds aus mikroökonomischer Sicht mit den Wettbewerbstheorien aus der Industrieökonomik. Da gibt es dann auch lustige oligopolistische Modelle. Nur sind die halt wesentlich komplexer und bringen spieltheoretische Ansätze mit hinein (Nash-Gleichgewichte...).

Und dann gibts halt den großen Zwiespalt in der Ökonomie, ob sich die Wirtschaft rein mikroökonomisch erklären lässt (als die Summe der einzelnen Wirtschaftssubjekte) oder nicht z.B. durch Geld das System an sich eine Eigendynamik hat und man so auch eine Makroökonomie benötigt.
Und dann halt die Frage, ob man das System in Einzelmärkte und deren Gesetzmäßigkeiten zerlegen darf oder nicht immer auch die Wechselbeziehungen z.B. zwischen Arbeitsmarkt, Gütermärkten und Geldmarkt betrachten muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Artikel wurde nach der Wiedervereinigung aktualisiert und bezieht sich jetzt auf das geeinte Deutschland.
Wenn man eine neue Verfassung schreibt, sich das "deutsche Volk" diese gibt und sie in Kraft tritt, dann wird doch das gesamte GG und damit auch Artikel 20 hinfällig, sofern das Volk vorher sein Recht auf Widerstand nicht in Anspruch nimmt. So hab ich das Ganze erstmal verstanden.

So funktioniert das aber nicht. Es kann keine Zeit der Gesetzlosigkeit geben, wie von dir hier vorrausgesetzt. Ein Verfassungsentwurf muss fertig formuliert sein und zur Abstimmung gebracht werden. Widerspricht ein solcher Entwurf aber dem Wesen des GG, dann wird dieser gar nicht erst den derzeitigen Gesetzgebungsapparat passieren können. Spätestens aber das Bundesverfassungsgericht wird so ein Ding gnadenlos niederschmettern. Und dann muss dieser Entwurf "nur" noch durch das Volk betätigt werden?!?

Fällt das nicht unter 2/3 Mehrheit wie bei Verfassungsänderungen?

Mir ist kein Gesetz bekannt, welches eine Verfassungsreform nach Artikel 146 GG regeln würde. Das muss erst noch verabschiedet werden. Dieser Prozess alleine wird schon auf viel politischen Widerstand stoßen.
 
So funktioniert das aber nicht. Es kann keine Zeit der Gesetzlosigkeit geben, wie von dir hier vorrausgesetzt. Ein Verfassungsentwurf muss fertig formuliert sein und zur Abstimmung gebracht werden. Widerspricht ein solcher Entwurf aber dem Wesen des GG, dann wird dieser gar nicht erst den derzeitigen Gesetzgebungsapparat passieren können. Spätestens aber das Bundesverfassungsgericht wird so ein Ding gnadenlos niederschmettern. Und dann muss dieser Entwurf "nur" noch durch das Volk betätigt werden?!?

Ich war jetzt nicht direkt von unserem Ist-Zustand ausgegangen. Kommt morgen jemand mit einer neuen Verfassung um die Ecke, hast du recht.
Wenn aber ohnehin schon Grundsteine gelegt sind durch eine große Partei z.B., oder mehrere, die Hintergründig das gleiche Ziel haben und Gesetze durchwinken, dann sähe die Sache doch anders aus.


Mir ist kein Gesetz bekannt, welches eine Verfassungsreform nach Artikel 146 GG regeln würde. Das muss erst noch verabschiedet werden. Dieser Prozess alleine wird schon auf viel politischen Widerstand stoßen.

Klar von heute auf morgen wird sowas nicht passieren, aber wenn man die entsprechenden Mehrheiten und einen einsichtigen Bundespräsidenten schonmal hätte, wäre das doch nicht so schwierig.


Was ich eigentlich mit dem Ganzen sagen wollte. Ich glaube nicht, dass man sich hinterm GG verstecken kann und es als Schild benutzen kann mit dem Argument, dass es ohnehin keinen Systemwechsel zuließe. Ich glaube nicht, dass irgendetwas absolute Sicherheit bietet. Auch nicht das GG. Daher sollte man meiner Meinung nach bei Verfassungsfeinden ganz genau hinsehen und nicht hoffen, dass sich die Sache alleine durch bestehende Gesetze regelt, so gut die auch sein mögen.
 
Das Gejammere das ein Mindestlohn ja so böse ist, das Ende der deutschen Wirtschaft und die Arbeitslosigkeit in schwindelerregende Höhen getrieben wird, geht mir langsam auf den Keks. In den USA, dem Mutterland des Kapitalismus gibts seit Jahrzehnten einen Mindestlohn, der in den letzten Jahren sogar gut erhöht wurde und dort ist die Wirtschaft auch nicht zusammen gebrochen. Ein Mindestlohn ist in Deutschland bitter nötig, um die Abwärtsspirale bei den Löhnen zu stoppen. Wir sind jetzt schon ein Billiglohnland, wo mitunter 3 € oder weniger die Stunde gezahlt wird, der Tariflohn für Friseure liegt nur knapp darüber. Davon kann doch kein Mensch leben.
 
In vielen Teilen Londons und in mehreren anderen Städten halten Unruhen und Brandstiftungen an. In den BBC Nachrichten wurde gerade davon gesprochen, dass es seit dem Blitz keine solche Häufung von Bränden gegeben hat.

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BBC Article
 
Als Folge der Herabstufung der USA auf AA+ geht an der Börse grad munter das Zocken los.
Der Dax ist um 7 Prozent eingestürzt, der Dow Jones um 5,5 Prozent, nachdem letzte Wochen die Renditen von italienischen und spanischen Staatsanleihen in die Höhe schnellten sind derzeit französische Staatsanleihen das Ziel. Da hat wohl jemand Angst Frankreich wird als nächstes herabgestuft.

http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/...ker-dax-stuerzt-um-7-prozent-ab/60089002.html
 
@ THX1138

Diese Unruhen sind doch koordiniert und übertrieben....

Noch was:

Die Türken sind die einzigen die in London eine Art Miliz aufgebaut haben...Straßenzüge in dene Läden der Türken sein sollen und auch andere Teile werden von ihnen geschützt....Ist die Information wahr?
 
Naja, der Artikel ist ja größtenteils aus der Perspektive der USA verfasst. Und wenn man sich anschaut, wie extremistisch die Rechte drüben regiert, wäre ja jeder halbwegs vernünftig denkender schon "links".
 
Das Gejammere das ein Mindestlohn ja so böse ist, das Ende der deutschen Wirtschaft und die Arbeitslosigkeit in schwindelerregende Höhen getrieben wird, geht mir langsam auf den Keks. In den USA, dem Mutterland des Kapitalismus gibts seit Jahrzehnten einen Mindestlohn, der in den letzten Jahren sogar gut erhöht wurde und dort ist die Wirtschaft auch nicht zusammen gebrochen. Ein Mindestlohn ist in Deutschland bitter nötig, um die Abwärtsspirale bei den Löhnen zu stoppen. Wir sind jetzt schon ein Billiglohnland, wo mitunter 3 € oder weniger die Stunde gezahlt wird, der Tariflohn für Friseure liegt nur knapp darüber. Davon kann doch kein Mensch leben.

Dem kann man nicht widersprechen.
Das Problem ist solang ein Mindestlohn nicht politisch gewollt ist wird es keinen geben.
Und unsere Herren von der CDU und von der FDP fürchten den Mindestlohn wie der Teufel das Weihwasser (und wie die CDU ihre eigenen christlichen Werte, denn nach dennen müsste sie ebenfalls für einen Mindestlohn sein)

Wie ich schon mal geschrieben habe, es kann nicht sein das menschen 8 oder mehr stunden arbeiten und davon nicht leben können.
Jeder Mensch hier hat das Recht anständig von dem was er verdient leben zu können und dafür darf man auch ruhig - friedlich - auf die strasse gehen.

zu unserer neuen Finanzkrise fällt mir was nettes ein. mach achte bitte mal auf das Datum...

‪Georg Schramm - Angriff auf Euroland‬‏ - YouTube
 
Aus dieseTea-Party werde ich ohnehin nicht schlau.
Die US-Rechte hat eigendlich immer ein klares Ziel verfolgt.
Was deren Ziel sein soll erschliesst sich mir nicht so recht
Grundsätzlich keine Einigung mit den Demokraten? :verwirrt::confused: Die sind halt einfach stur und akzeptieren nichts. Hab aber auch schön gehört das sie einfach nur Obama schlecht dastehen lassen wollen.
 
Grundsätzlich keine Einigung mit den Demokraten? Die sind halt einfach stur und akzeptieren nichts. Hab aber auch schön gehört das sie einfach nur Obama schlecht dastehen lassen wollen.

Ja schon.
Aber das sind doch keine politischen Ziele die das Land weiter bringen würden.
Die US-Rechte hat eigendlich immer das Wohl der USA bzw. der einzelnen Bundesstaaten im Auge gehabt.
 
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