Wieso? Noch steht es jedem Menschen frei, wie flexibel er ist, wie sehr er sich anstrengt, was er zu leisten bereit ist. Natürlich, gibt es auch hier Mitmenschen die von Haus aus benachteiligt sind, keine Frage. Aber das, ist sicherlich komplexer, als das man es nur mit der Einkommensverteilung erklären kann.
Sicherlich stimmt es das jeder Reich werden kann, aber gewiss nicht alle. Das mit Glück oder Schicksal abzutun ist sicherlich nicht der richtige Weg.
Es gibt eben auch Jobs und ganze Berufsgruppen die keine Gewerkschaft haben und sich demnach nicht wehren können. Da wäre ein Staatlicher Mindestlohn, der etwas über dem Hartz IV Satz liegt doch ein guter Anfang. (Und dabei trotzdem noch unter der Armutsgrenze liegt.) Nur dann kommen wieder die Ökonomen und Wirtschaftsexperten die einem Vorkauen das dies Arbeitsplätze zerstört. Und ein Job wo man am Hungertuch nagt ist ja auch so viel besser als gar keine Arbeit und man einer sozialen Stütze hat.
Es gibt eben Jobs die gemacht werden müssen, die aber kaum Jemand machen will. Diese werden eben auch schlecht bezahlt, aber man stelle sich vor niemand würde das machen. Zumal es auch durchaus Niedriglöhner gibt die ihren Job trotzdem gerne machen, auch wenn sie nichts verdienen.
Außerdem sollten diese Graphiken auch nur mal zeigen wie groß die Soziale Schere doch inzwischen auseinader geht.
Ich will auch gar nicht abstreiten, dass etwas falsch läuft. Aber, es wäre jedem mehr geholfen, wenn er selber aus dem Quark käme und nicht warten würde, bis der Staat eine Lösung für jedes seiner Probleme findet. Ein wunderschönes Beispiel ist die aktuelle Situation bei Schlecker: Verdi schreit nach staatlicher Hilfe. Wozu? Und, sollte es soweit kommen: warum sollte dann Opel nicht auch Staatshilfen bekommen?
Nun für VW hat man ja auch ein schönes Gesetzt gemacht. Über das soweit ich mich erinnere nun die europäischen Gerichte entscheiden dürfen. Und für die systemrelevanten Banken wurde ja auch gleich ein Rettungsschirm von einer halben Billionen aufgespannt. Da erscheint es schon fraglich warum dann für 11000 Beschäftigte keine Million ausgeben kann oder will.
Bei Opel denkt man ja auch schon nach ob und wie man da eingreifen kann, da da eben eine Region abhängig ist. Weil hier dann ja nicht nur Opel selbst, sondern auch die ganzen Zulieferfirmen und was weiß ich nicht noch alles betroffen sind.
Da könnte man ja auch mit der Hand abwinken und sagen, so ist halt der Kapitalismus und der Markt regelt sich selbst, usw. Firmen gehen eben pleite und/oder werden von Anderen geschluckt.
Da braucht es halt gute Gründe und Argumente dass der Staat eingreift.
Am ehesten würde sich wohl bei Opel als auch bei Schlecker noch das Argument der Monopolisierung anbieten, da muss der Staat ja durch Kartellämter usw einschreiten. Würde aber wohl kaum greifen, schließlich bekommt man seine Drogieartikel nicht nur bei DM, und Autos dann nicht nur noch bei Mercedes oder BMW...