Wann gab es denn in den letzten Jahren maßlose Forderungen oder gar maßlose Tarifabschlüsse?
C.
Da würden mir in den letzten Jahren einige einfallen.
Zuletzt die Forderung nach
1000 Euro mehr bei den Kindergärtnerinnen.
Daß diese Mädels unterbezahlt sind bezweifle ich nicht. Aber gleich 1000 Euro mehr ?
Hallo, ist dies nicht maßlos ?
Ab wann ist denn eine Forderung für dich überzogen? Meine Kollegen und ich haben beispielweise Anfang dieses Jahrens 15% erstritten die uns mit Fug und Recht zugestanden haben. Das unser Geschäftfsführer am lammentieren war und uns erzählte wir würden die Firma in den Ruin treiben und alle anderen Mitarbeiter gegen das Cockpitpersonal versucht hat aufzuhetzen war erstens ein sehr unfairer zug und zweitens schlicht gelogen.
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Nun, ich denke jeder der eine kräftige Lohnerhöhung bekommt wird der Meinung sein, daß diese mit Fug und Recht zugestanden werden müsse.
Dies ist subjektiv zu betrachten.
Natürlich sollte ein Pilot nicht weniger verdienen als z.B. ein Postbote.
Aber da ich Dein Gehalt weder vor der Erhöhung noch danach kenne kann ich mir hier kein Urteil erlauben.
Wenn wir unsere Produktionszahlen durch Sitzplatzzuwachs um 40% erhöhen dann gibt es auch 40% mehr Umsatz, bei nur geringfügig steigenden Stückkosten. Und da wollte unser Geschäftfsführer uns doch glatt noch das Gehalt KÜRZEN!!!!!! Das erste Angebot waren 2,5% Gehaltssteigerung für die Kapitäne die von den Co-Piloten mit einer 10%igen Gehaltskürzung!!!! bezahlt werden sollte. Das ein derartiges Angebot nicht nur unmoralisch, asozial und Unverschämt ist sondern oben drein auch noch gegen jede Menschenführung verstüßt hat er dann ganz schnell gemerkt.
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Ich kenne die Wirtschaftsdaten Deines Arbeitgebers nicht, daher steht mir dazu kein Urteil zu.
Aber aufgrund Deiner Schilderung hier muß ich Dir zwei Fragen stellen :
1. Hast Du persönlich zu dem gesteigerten Umsatz beigetragen und hast Du persönlich durch diese gesteigerten Sitzplatz(gibt es bei euch etwa auch Stehplätze
)mehr Arbeit ?
2. Wärst Du, der Du hier ob der Zahlen eine kräftige Gehaltserhöhung forderst auch bereit im Falle von 40% Rückgang kräftig auf Gehalt zu erzichten ?
Diese Mitbestimmung ist es die uns unser Überleben sichert. Und zwar buchstäblich. Wenn uns unser Geschäftsführer nämlich an jeden vermarkten würde der zahlt und keinerlei Überwachung durch sein Personal ausgesetzt wäre würden bei uns bald Zustände wie bei der Onur Air herrschen. Und darauf kann ich verzichten. Ich hab schon Techniker massivst rund gemacht wegen eines einzigen blöden Spruches wie "der Reifen hält noch vier Landungen". Wenn ich sage der Reifen wird gewechselt dann wird der gewechselt, Thema erledigt und da brauche ich einen starken Betriebsrat der mir den Rücken stärkt und auf den ich mich verlassen kann damit meine mir vom Gesetzgeber übetragenen Pflichten und Rechte bei deren Durchsetzung zur Erreichung der Flugsicherheit nicht zum beruflichen Nachteil gereichen.
Ich habe es schon mehrfach hier erwähnt, was bei uns im Konzern so vor sich geht.
Die Mitbestimmung gehört m.E. gnadenlos reformiert, wenn nicht ganz abgeschafft.
Bei uns bei der Post hat das Gewerkschaftswesen einen Stand erreicht, der nur als Staat im Staate bezeichnet werden kann.
Hier werden faule Schmarotzer mitgeschleift, die eigenlich entlassen gehören, die man aber nicht entlassen kann, weil sie Mitglied des Betriebsrates sind, oder weil der Betriebsrat die Zustimmung zur Entlassung verweigert.
Hier haben wir einen stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden, welcher nach der Lehre gerade mal ein Jahr gearbeitet hat, und der jetzt seit
25 Jahren
ein freigestelltes Mitglied im Betriebsrat ist, und der wohl der nächste Vorsitzende dieses Drechsvereines werden wird. Und zwar dann bis zum Ende seines "Berufslebens" Der hat noch nie in seinem Leben gearbeitet.
Für diese Schmarotzerpflanzen muß ich jeden Tag die Knochen hinhalten.
Dann hat der Vorsitzende der Schmarotzerpflanzen, äh entschuldigung, Betreibsräte bei uns Anspruch auf einen Dienstwagen der Marke Audi A6 nebst Tankkarte. Auc eine Leistung die u.a. ich wirtschaftlich möglich machen muß.
Dann wedren von unseren beiden Gewerkschaften sogenannte "Lehrgänge"
und "Bildungsurleube" veranstaltet.
Die residieren dann in Hotels wie dem Adlon in Berlin und besichtigen Brauereien.
Und wer muß dies auch noch bezahlen ?
Der Arbeitgeber.
Auch hier muß ich dies mit meiner Arbeitsleistung mitfinanzieren.
Dann haben wir noch die nichtfreigestellten Mitglieder Betreibsrates.
Diese dürfen alle 14 Tage an der Betriebsratssitzung(die natürlich während der regulären Arbeitszeit stattfindet) teilnehmen.
Und sind keine Ersatzleute da(was fast immer der Fall) dürfen ich und andere deren Arbeit mitmachen, während diese Schmarotzer sich den Lenz machen und dafür auch noch bezahlt werden.
Dieses ganze System gehört daher m.E. mit Stumpf und Stiel ausgemerzt.