Ach nein? In diesem Land wird statistisch gesehen quasi jede Stunde eine Frau Opfer eines sexuellen Übergriffs oder sexueller Gewalt, wobei das noch vorsichtig geschätzt ist, da Forschungen davon ausgehen, dass höchstens 5 - 10% dieser Taten auch angezeigt werden. Bei vielen Frauen überwiegt da (warum wohl?) noch immer die Scham und/oder die Angst, da diese Taten nicht selten im häuslichen oder im familiären Rahmen vorkommen. Aus dem Gesetz mag das Patriarchat weitgehend verschwunden sein, aus dem Alltag und den Köpfen vieler allerdings nicht.
In Köln dürfte die Anzeigenquote jetzt um einiges höher liegen, was u.a. an dem öffentlichen Interesse und daran, dass die Täter nicht aus dem direkten Umfeld stammen, liegen dürfte. Zudem wäre interessant, wie viele dieser Anzeigen sich auf Diebstähle beziehen.
Und bevor mich jetzt jemand falsch verstehen will: Man sollte diese Taten auf keinen Fall verharmlosen, aber nunmal auch nicht über Gebühr dämonisieren. Nicht wenige - und hier besonders die, die ansonsten nicht viel für Feminismus übrig haben - tun gerade so, als sei sexualisierte Gewalt durch fremdländische Horden in unser Land geschleppt worden, in dem vorher alles Friede, Freude Eierkuchen war.
C.