Tagespolitik allgemein

Mit anderen Worten: Das Land, welches diese Leute durch offene Grenzen zu sich durchwinken lässt, hat prinzipiell mal verloren.

Ja, stimmt. Umgekehrt sind bei Einhaltung der Regeln die Länder an der Außengrenze die stark Belasteten. Das war und schon vor 2015 der Fall gewesen.

Meines Erachtens ist das auch keine Frage der Sicherung der EU-Außengrenzen, da auf die südlichen EU-Staaten sowieso keinerlei Verlass ist.

Sollen sie die Menschen ersaufen lassen? Die Meeresgrenzen kannst du nicht einfach mit einem Zaun sichern.
 
Wie geht man denn verlässlich mit den Booten an den EU-Küsten des Mittelmeeres um?
Die EU-Hotspots sind da schon ein geeigneter Ansatz, auf jeden Fall besser als Durchwinken. Wenn anschließend die Verteilung nicht funktioniert und es weitergeht wie bisher, muss Deutschland eben abriegeln. Deutschland hat auch niemanden gezwungen, mit einem schrottreifen Kahn auf dem Mittelmeer herumzuschippern. In diesem Zusammenhang werden Hilfsmaßnahmen de facto erpresst und gerade waren wir noch beim einklagbaren Rechtsanspruch auf Asyl. Das ist mir ehrlich gesagt ein zu großer Spagat, also bitte entweder oder. Leisten wir nun humanitäre Hilfe oder ziehen wir selektiv und sinnentstellend isoliert einzelne Rechtsnormen zur Begründung eines Asylanspruchs heran, die im Gesamtkontext betrachtet sowieso nicht anwendbar sind. Mit einem Flüchtlingsgesetz könnte man das Ganze entbürokratisieren und gleichzeitig eine adäquate Alternative zum Asyl bieten. Aber dann müsste man sich ja mit dem Gedanken anfreunden, sich auf Obergrenzen der staatlichen Leistungsfähigkeit festzulegen.

Ja, stimmt. Umgekehrt sind bei Einhaltung der Regeln die Länder an der Außengrenze die stark Belasteten. Das war und schon vor 2015 der Fall gewesen.
Dann ist das eine Frage von Quoten. Deutschland kann aber nicht das mangelnde Engagement anderer Staaten kompensieren, sondern muss seine Grenzen so weit im Griff haben, dass man der unweigerlichen Sogwirkung begegnen kann.

Sollen sie die Menschen ersaufen lassen?
Afrika ist dahingehend für Europa ein Fass ohne Boden, also wird es wohl perspektivisch so kommen. Selbst viele Füchtlinge wissen intuitiv, dass es so nicht funktioniert, wollen noch die letzten Profiteure sein und sprechen sich anschließend genauso für eine Begrenzung aus. Das sollte zu denken geben.

Die Meeresgrenzen kannst du nicht einfach mit einem Zaun sichern.
1944 ging das aber noch.
 
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Sollen sie die Menschen ersaufen lassen? Die Meeresgrenzen kannst du nicht einfach mit einem Zaun sichern.
Es ertrinken sowieso schon zuviel Menschen auf der Überfahrt.
Warum bringt man die Menschen also nicht wieder mit Schiffen zurück , irgendwann werden Sie dann einsehen das es sinnlos ist nach Europa zu fliehen.
Wäre jetzt mein simpler Gedanke.
 
Ich halte Obergrenzen bei so dynamischen Prozessen wie es Flüchtlingsströme und Fluchtursachen nun mal sind, für absolut verfehlt.
Sry jetzt erst deine Antwort gesehen.
Du siehst D also noch nicht überfordert, ok ich auch nicht. Aber gibt es für dich eine Zahl x bei der du eine Überforderung siehst und was machen wir dann bzw was haben wir dann für einen Zustand im Land? Oder bist du der Meinung, das sich der dynamische Flüchtlingsprozess in den nächsten Jahren wieder auf ein "Normalmaß" begiebt?
Versteh mich nicht falsch. Ich versuche wirklich deine optimistische Sicht der Dinge zu verstehen. Würde sogar lieber daran glauben als an meine eher negative.
 
Es ertrinken sowieso schon zuviel Menschen auf der Überfahrt.

Stimmt!

Warum bringt man die Menschen also nicht wieder mit Schiffen zurück , irgendwann werden Sie dann einsehen das es sinnlos ist nach Europa zu fliehen.
Wäre jetzt mein simpler Gedanke.

1. Diese Menschen haben ggf. einen Asylgrund und das Abschieben wäre daher nicht richtig und auch nicht rechtens.
2. Vielleicht würden sich die Zahlen reduzieren, aber viele werden trotzdem kommen und sich nicht bei den Behörden melden. Kurz illegal sich hier aufhalten.
 
Seit einiger Zeit gibt es auch in meinem Heimatdorf Flüchtlinge.
Heute stand dann in der Zeitung dass jemand ein Hakenkreuz an die Tür der Flüchtlingsunterkunft gekritzelt hat.
Ich war von der Meldung schon ziemlich enttäuscht. In meiner Naivität ging ich davon aus dass es in meiner Gegend kene Nazis gibt. Leider zeigte sich aber dass die Stimmung auch hier langsam immer gereizter wird.
 
Seit einiger Zeit gibt es auch in meinem Heimatdorf Flüchtlinge.
Heute stand dann in der Zeitung dass jemand ein Hakenkreuz an die Tür der Flüchtlingsunterkunft gekritzelt hat.
Ich war von der Meldung schon ziemlich enttäuscht. In meiner Naivität ging ich davon aus dass es in meiner Gegend kene Nazis gibt. Leider zeigte sich aber dass die Stimmung auch hier langsam immer gereizter wird.

Ein Hakenkreuz muß nicht zwangslaäufig von einem Nazi in die Wand gefügt worden sein.
Mehrfach wurden wohl Nazi-Symbole von linken Aktivisten an Unterkünften für Flüchtlinge angebracht umd den Verdacht auf rechtsextreme Kreise zu lenken. Muß in dem von Dir erwähnten Fall nicht sein.
Aber nicht immer sind es es auch wirklich Neos.
 
Sry jetzt erst deine Antwort gesehen.
Du siehst D also noch nicht überfordert, ok ich auch nicht. Aber gibt es für dich eine Zahl x bei der du eine Überforderung siehst und was machen wir dann bzw was haben wir dann für einen Zustand im Land? Oder bist du der Meinung, das sich der dynamische Flüchtlingsprozess in den nächsten Jahren wieder auf ein "Normalmaß" begiebt?
Versteh mich nicht falsch. Ich versuche wirklich deine optimistische Sicht der Dinge zu verstehen. Würde sogar lieber daran glauben als an meine eher negative.

Wo ist diese Sicht den optimistisch? Wir sprechen hier davon, dass Millionen Menschen auf der Flucht sind und das wird auch so weitergehen die nächste Zeit. Das ist ziemlich pessimistisch. Deutschland hat einfach keine Wahl außer zu funktionieren und ich traue da einem Staat mit diesen Mitteln irgendwie mehr zu als Du. ;)

Seit einiger Zeit gibt es auch in meinem Heimatdorf Flüchtlinge.
Heute stand dann in der Zeitung dass jemand ein Hakenkreuz an die Tür der Flüchtlingsunterkunft gekritzelt hat.
Ich war von der Meldung schon ziemlich enttäuscht. In meiner Naivität ging ich davon aus dass es in meiner Gegend kene Nazis gibt. Leider zeigte sich aber dass die Stimmung auch hier langsam immer gereizter wird.

Da geht noch was. Hier hat man einen Flüchtling mit dem Messer abgestochen und keiner weiß wie, warum, weshalb.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Mantra "keine Wahl" kann ich nicht akzeptieren. Genauso wie die Phrase "wir schaffen das". Selbst in der Politik ist man sich einig, das die Zahlen runter müssen. Keine Wahl würde bedeuden alles bleibt wie es ist (stillstand) und das sehe ich aktuell nicht so. Staaten wie Schweden und Österreich versuchen jetzt einen neuen Weg zu gehen, ob das was bringt wird sich zeigen, andere im Osten haben schon lange eine andere Sichtweise auf die Dinge. Ich frage mich ob nun Deutschland glaubt der Moral alleiniger Besitzer zu sein. Liegen die anderen einfach grundsätzlich falsch?
Ich glaube der einzige Grund warum noch nichts in Sachen Grenzen in D passiert ist, ist das D sehr stark durch ein offenes Schengen profitiert. Hier sind wirtschaftliche Gründe wichtiger als vermeintlich ethische. Sagen würde das keiner. Die nächsten Wochen werden interessant, vorallem nach den Wahlen in 3 Bundesländern.
 
Liegen die anderen einfach grundsätzlich falsch?

Nö, die anderen haben sich schlichtweg für den einfacheren und bekömmlicheren Weg entschieden und haben Deutschland, Schweden und Österreich allein gelassen. Das sind aber Staaten, wie vor allem Polen, die ganz besonders von der EU und ihrer Solidarität profitiert haben, immer noch profitieren und die auf kurz oder lang auch unter dem Zusammenbruch des Schengen-Raumes leiden werden.
 
Man könnte auch einfach versuchen, die Karten auf der Hand zu spielen, anstatt die Spielregeln ändern zu wollen, nur damit man die blöden Karten wieder los wird.
 
Ein Obergrenze wird die Probleme nicht lösen, zumindest nicht langfristig. Wo die eigentlichen Probleme liegen, sieht man z.B., wenn diese Woche eine Meldung rauskommt, dass die 62 reichsten Einzelpersonen genausoviel besitzen, wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Unsere Art zu leben, und besonders unsere Art zu konsumieren sorgt andernorts für Elend und Ausbeutung und somit genau für die Gründe, die Menschen zur Flucht antreibt.
Ich fürchte dass das, was wir gerade erleben nur der Anfang ist, und sich die Welt in den nächsten Jahren und Jahrzehnten stärker ändern wird, ändern muss, als sie das vor 25 Jahren mit dem Zusammenbruch des Ostblocks getan hat. Wenn diese Entwicklung so weitergeht, dann nutzen uns keine Obergrenzen und auch keine Abschottung mehr, um die Illusion einer Oase, bzw. einer Festung Europa aufrecht zu erhalten. Die einzige Möglichkeit wird sein den Menschen dort wo sie leben eine vernünftige Perspektive zu bieten, will man verhindern dass sie sich zur Flucht entscheiden.

C.
 
wenn diese Woche eine Meldung rauskommt, dass die 62 reichsten Einzelpersonen genausoviel besitzen, wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Unsere Art zu leben, und besonders unsere Art zu konsumieren sorgt andernorts für Elend und Ausbeutung und somit genau für die Gründe, die Menschen zur Flucht antreibt.
Nicht zu vergessen das es nun auch wortwörtlich wahr ist dass das reichste 1% mehr als die restlichen 99% zusammen hat. Das muss man sich mal geben, wenige hundert Menschen haben quasi das gesamte Vermögen des Planeten gehortet. Und da kann mir niemand erzählen das diese ~Tausend Milliardäre alles nur deshalb erreicht haben, weil sie härter gearbeitet haben als jemand der 3 Jobs im Niedriglohnsektor gleichzeitig machen muss, nur um über die Runden zu kommen. Ein Arbeitstag hat auch für einen Milliardär nur 24 Stunden.

650px-Global_Distribution_of_Wealth_v3_%28de%29.svg.png

https://de.wikipedia.org/wiki/Vermögensverteilung

http://www.bbc.com/news/business-35339475

Vor allem muss man sich mal überlegen was es nun heißt das 62 Personen genau so viel Vermögen haben wie die ärmsten 50% auf dem Planeten. Letztes Jahr waren dies übrigens noch um die 85. Nächstes Jahr könnten es sogar nur um die 50 oder weniger sein.

4ada0-globalinequalitycartoon.jpg
http://datadrivenviewpoints.com/2014/07/28/inequality-on-a-global-scale-literally/
 
Ich fürchte fast man muss abwarten, bis er sich selbst besiegt. Ein grenzenloses Wachstum ist nunmal nicht möglich, da die Ressourcen nunmal begrenzt sind.

C.
Dummerweise ist zu vermuten, dass dies nur mit viel Leid und appen Köppen passieren kann. Die (bisherigen) Profiteure werden ihre Stellung/Kohle/... nicht freiwillig her-/aufgeben.
 
Da hätten wir das größte Problem von allen.
Wie können wir den Kapitalismus besiegen?
Kapitalismus mit einer wirklichen Marktwirtschaft wäre ja nicht mal so schlimm. Die Korruption, die Bestechung und der kauf von Politikern ist das Problem. Die Lobbies sind zu mächtig geworden. Kapitalismus ist in sofern inzwschen das Problem, dass es eher ein Konzernismus ist. Fast alle Produkte die man sich denken kann werden von Oligopole und quasi Monopolen kontrolliert.
Heute geht man nicht mehr zum Händler auf den Markt oder Tante Emma Laden um die ecke, man geht zu Lidl, Aldi, Rewe, Penny. Man geht nicht mehr zur Tankstelle, man geht zu Shell, Aral, BP, ESSO. Und die wenigen unabhängigen Tankstellen die es noch gibt, die kaufen ihr Öl auch nur bei den Großen.
Egal in welchen Bereich man schaut. Immer stehen nur ein paar wenige Firmen hinter den Markennamen. Dadurch kann es eigentlich keinen richtigen Wettbewerb mehr geben. Es gibt viel zu viele Konzerne die inzwischen zu groß zum Fallen sind. Das hat man immer während der Bankenkrise gehört. Da galt dann nicht mehr die unsichtbare Hand der Marktwirtschaft, sondern da musste dann der Staat eingreifen und Banken retten die uns in die Krise geführt haben.

Hauptproblem dürfte aber auch sein, dass durch die immer mehr Mentalität und der ewige Wachstum einfach nicht möglich sind. Irgendwann ist ein Markt eben auch gedeckt, und wenn man dann nicht mehr Umsätze als im Vorjahr macht, hat die Firma spätestens nach 3 Jahren ein ernsthaftes Problem an der Börse, da Stagnation ja nicht gut fürs Geschäft ist. Egal ob man immer dicke gewinne gemacht hat.
 
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