Tagespolitik allgemein

Vorsicht, auch dieses Spiel lässt sich in Bezug auf Links/Grün sehr gut in die andere Richtung spielen. Dann behaupte ich zukünftig eben auch, dass alle Linken antisemitisch eingestellt sind - und dahingehend gab es reichlich ungeheuerliche Aussagen.

Wenn es die Aussagen gibt, kannst Du die doch anführen. Warum sollte man da Vorsicht walten lassen, die Aussagen wurden nun mal getätigt und stehen dann im Raum.
 
Wenn es die Aussagen gibt, kannst Du die doch anführen. Warum sollte man da Vorsicht walten lassen, die Aussagen wurden nun mal getätigt und stehen dann im Raum.
Ich werde an der Stelle nicht weiter ins Detail gehen, da ich nicht ernsthaft glaube, dass du diese Behauptung anzweifeln willst.

http://www.welt.de/politik/deutschl...e-Linke-ist-sind-Israelfeinde-nicht-weit.html

Doch es lief auch schon gerechter ab. Sowohl in Deutschland, als auch in anderen demokratischen Ländern.
Das hängt meines Erachtens sehr mit aus der Wirtschaft geförderten politischen Eliten zusammen. Repräsentative Demokratien entwickeln sich mit der Zeit leider immer mehr zu Oligarchien mit Wahlelement.
 
Ich werde an der Stelle nicht weiter ins Detail gehen, da ich nicht ernsthaft glaube, dass du diese Behauptung anzweifeln willst.

http://www.welt.de/politik/deutschl...e-Linke-ist-sind-Israelfeinde-nicht-weit.html

Warum sollte mich das überhaupt tangieren? Es ging doch bei dem was ich geschrieben habe nur darum, dass eine Aussage als politischer Repräsentant eine andere Qualität hat, als wenn irgendein x-Beliebiger Passant etwas loslässt.
 
Warum sollte mich das überhaupt tangieren? Es ging doch bei dem was ich geschrieben habe nur darum, dass eine Aussage als politischer Repräsentant eine andere Qualität hat, als wenn irgendein x-Beliebiger Passant etwas loslässt.
Und wo genau liegt jetzt das Problem? Ging es dir nur um den abstrakten Sachverhalt ohne Bezug zum Extremismus-Kontext oder wie darf man das verstehen?
 
Wie ich schrieb, Extrembeispiel ist nicht gleich Extrembeispiel, die Du ja nicht anerkennen willst. Es kommt drauf an, wer was sagt oder tut. Wenn Du schon Aussagen von Parteirepräsentanten nicht diskutieren willst, was bleibt da noch übrig?
 
Wie ich schrieb, Extrembeispiel ist nicht gleich Extrembeispiel, die Du ja nicht anerkennen willst. Es kommt drauf an, wer was sagt oder tut. Wenn Du schon Aussagen von Parteirepräsentanten nicht diskutieren willst, was bleibt da noch übrig?
Wieso sollte ich mich damit auseinandersetzen? Es genügt doch, wenn eine andere Partei, die im politischen Spektrum ziemlich genau das Spiegelbild der AfD darstellt und gemeinhin als etabliert bezeichnet wird, ebenso solche Querschläger hat, bei denen auch niemand auf die Idee kommen würde, deren Aussagen auf die gesamte Partei umzumünzen. Eine Linke unter Gysi oder Wagenknecht halte ich sogar für wählbar. Den erhobenen Zeigefinger gibt es allerdings nur einseitig bzw. bei den Linken erst ab der nächsten Stufe, wenn es wie bei Ramelow um die Regierungsbildung geht.

Und auch wenn sich meine ursprüngliche Aussage im Kontext auf Rechtsextremismus bezog, ist Waffengebrauch an der Grenze irgendwie so gar nicht einem spezifischen politischen Spektrum zuzuordnen. Mal davon abgesehen ist das viel weniger ein Radikalvorschlag als der doch sehr realitätsbezogene Grund, warum man sich mit Händen und Füßen gegen eine Grenzschließung wehrt, nämlich weil man unschöne Szenen bei Durchsetzung der Staatsgewalt scheut. Deutschland wäre in dem Zusammenhang aber ziemlich fein raus, da uns die EU-Partner sehr wahrscheinlich zuvor kommen und uns quasi peripher einmauern. Im Gegensatz zu Deutschland denkt man da wenigstens weiter, dass sich die angrenzenden Länder trotz Obergrenze zu Staubecken entwickeln würden, wenn Deutschland tatsächlich irgendwann dicht macht.
 
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Wieso sollte ich mich damit auseinandersetzen? Es genügt doch, wenn eine andere Partei, die im politischen Spektrum ziemlich genau das Spiegelbild der AfD darstellt und gemeinhin als etabliert bezeichnet wird, ebenso solche Querschläger hat, bei denen auch niemand auf die Idee kommen würde, deren Aussagen auf die gesamte Partei umzumünzen.

Du diskutierst hier aber schon länger mit, oder? Wie oft wurden hier schon Linke oder Grüne Positionen mit Aussagen von einzelnen Politikern dieser Parteien in den Diskurs gestellt?
 
Du diskutierst hier aber schon länger mit, oder? Wie oft wurden hier schon Linke oder Grüne Positionen mit Aussagen von einzelnen Politikern dieser Parteien in den Diskurs gestellt?
Genau das meine ich. Es hatte noch nie Auswirkungen auf das Endergebnis einer Diskussion (sofern es denn eines gab), sondern wurde immer irgendwie abgewiegelt. Allerdings gehöre ich wenigstens noch zu der Fraktion, die Linksextremismus, Rechtsextremismus und Islamismus in einen Topf schmeißt, während man bei manchen eher den Eindruck hat, dass sie auf einem Auge blind sind. Auch ganz beliebte Ausflucht: "Das ist Verharmlosung rechter...".
 
Genau das meine ich. Es hatte noch nie Auswirkungen auf das Endergebnis einer Diskussion (sofern es denn eines gab), sondern wurde immer irgendwie abgewiegelt.

Und genau das zeigt doch, wie gut die Argumente sind oder wie souverän das gegenüber damit umgeht.

Allerdings gehöre ich wenigstens noch zu der Fraktion, die Linksextremismus, Rechtsextremismus oder Islamismus in einen Topf schmeißen, während man bei manchen eher den Eindruck hat, dass sie auf einem Auge blind sind.

Das sagt sich wohl auch jeder selbst nochmal, bevor er in eine Diskussion einsteigt.
 
Und genau das zeigt doch, wie gut die Argumente sind oder wie souverän das gegenüber damit umgeht.
Nein, definitiv nicht, weil es bisher immer über die Schiene lief, dass eigene Argumente verabsolutiert und fremde Argumente relativiert bzw. aufgeweicht wurden, selbst wenn man abstrakte Gemeinsamkeiten aufzeigt. "Das ist doch gar nicht so schlimm" ist meines Erachtens aber kein Argument.

Das sagt sich wohl auch jeder selbst nochmal, bevor er in eine Diskussion einsteigt.
Auch nicht, weil diese Haltung mitunter genauso angeprangert wird. Da genügt es nicht, sich zur gesellschaftlichen Mitte zu bekennen und jede Form von Gewaltanwendung (außerhalb des staatlichen Gewaltmonopols) abzulehnen. Nein, da werden rechtsextreme Morde gegen linksextreme Sachbeschädigung und Körperverletztung abgewogen, nur um am Ende wieder sagen zu können, dass linke Gewalt eben doch viel blumiger ist. Eigentlich versuche ich schon, konsensorientiert zu diskutieren, aber so wird ja jeder Versuch vereitelt, indem auch der kleinste gemeinsame Nenner, den man anspricht, erneut zerpflückt wird (was wohlgemerkt nicht an dich gerichtet ist).
 
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Da wir das Thema angeschnitten hatten: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/vermoegen-deutschland-verteilung-101.html

Ob CDU/SPD/Grüne/AFD/FDP wirklich einen höheren Spitzensteuersatz bezweifel ich stark, aber prinzipiell halte ich das für eine valide politische Position, die man vertreten kann ohne gleich als Marxist o.ä. dargestellt zu werden.
Mit dem Marxismus kann ich tatsächlich wenig bis gar nichts anfangen.
 
Gestern gingen in vielen Städten und Gemeinden quer durch die Republik Russland-Deutsche zu unangemeldeten Demos auf die Straße, um gegen die Flüchtlingspolitik zu protestieren:

http://www.regensburg-digital.de/migranten-demonstrieren-gegen-migranten/24012016/

http://www.rundschau-online.de/koel...n-am-hauptbahnhof-fest,15185496,33592478.html

http://www.schwaebische.de/region_a...Demo-vor-der-LEA-_arid,10380930_toid,290.html

http://www.augsburger-allgemeine.de...gegen-die-Fluechtlingspolitik-id36704307.html

Auslöser war offenbar eine Falschmeldung, dass eine russischstämmige 13-jährige in Berlin über Stunden von "Asylanten" vergewaltigt worden sei. Obwohl diese Meldung bisher mehrfach von der Berliner Polizei dementiert wurde wird sie weiterhin in den russischen Staatsmedien verbreitet und ausgeschlachtet.
Es ist ja echt schon fast zum Lachen, wenn sich Leute, die seit 25 Jahren hier leben zusammen rotten, und dann mitunter auf russisch Reden darüber schwingen, in denen sie anderen Migranten die Fähigkeit zur Integration grundsätzlich absprechen.
Seltsam auch: Angebliche "spontane" Zusammenkünfte am selben Tag, zum selben Thema quer durch die Republik... War es in den 80ern die vornehmlich linke Friedensbewegung, die in Teilen von Moskau aus finanziert und gelenkt wurde, so hat man heutzutage im Kreml anscheinend die rechtspopulistische sowie die Aluhut-Szene als "5. Kolonne" auserkoren, siehe auch Millionenkredite an den französische Front National seitens der russischen Regierung usw.

C.
 
Es ist ja echt schon fast zum Lachen, wenn sich Leute, die seit 25 Jahren hier leben zusammen rotten, und dann mitunter auf russisch Reden darüber schwingen, in denen sie anderen Migranten die Fähigkeit zur Integration grundsätzlich absprechen.
Seltsam auch

C.

Ausgerechnet die,die selber hier Zuflucht gefunden haben und die auch nach all den Jahren noch mehr oder weniger in sich geschlossene Gesellschaften bilden.
Roter,Du und ich sind alt genug um die Ankunft der Deutschrussen damals bewußt erlebt haben. Du wirst Dich daran erinnern das man damals auch nur das Gerücht einer Vergewaltigung ins Leben rufen mußte und schon war es ein "Russe". Daran sollten diese Menschen sich mal erinnern.


Seltsam auch: Angebliche "spontane" Zusammenkünfte am selben Tag, zum selben Thema quer durch die Republik... War es in den 80ern die vornehmlich linke Friedensbewegung, die in Teilen von Moskau aus finanziert und gelenkt wurde, so hat man heutzutage im Kreml anscheinend die rechtspopulistische sowie die Aluhut-Szene als "5. Kolonne" auserkoren, siehe auch Millionenkredite an den französische Front National seitens der russischen Regierung usw.

Du selber hast es schon hier erwähnt. Es ist "lustig" zu sehen wie einig sich Rechts und Links sind wenn Moskau nur etwas sagt oder tut was gegen den Westen gerichtet ist.Ich bin ja selber Pro-Russisch,aber Herrgott ein Wort aus Moskau hat doch nicht den Status eines Gottesurteils. Moskaus Zeit als "drittes Rom" sind vorbei.


Auslöser war offenbar eine Falschmeldung, dass eine russischstämmige 13-jährige in Berlin über Stunden von "Asylanten" vergewaltigt worden sei. Obwohl diese Meldung bisher mehrfach von der Berliner Polizei dementiert wurde wird sie weiterhin in den russischen Staatsmedien verbreitet und ausgeschlachtet.

Hier muß ich alledings leider sagen,das nach alle dem was über das Verhalten der Polizei und deren Schweigeanordnungen jetzt im Raume steht,ich es nicht für verwunderlich halte das man den Worten der Polizei im Moment nich allzuviel Glauben schenkt.
 
Ausgerechnet die,die selber hier Zuflucht gefunden haben und die auch nach all den Jahren noch mehr oder weniger in sich geschlossene Gesellschaften bilden.
Roter,Du und ich sind alt genug um die Ankunft der Deutschrussen damals bewußt erlebt haben. Du wirst Dich daran erinnern das man damals auch nur das Gerücht einer Vergewaltigung ins Leben rufen mußte und schon war es ein "Russe". Daran sollten diese Menschen sich mal erinnern.

Tja, die Menschen vergessen leider schnell wie mir scheint. Wenn man sich den Hintergrund dieser Menschen anschaut, dann ist das ohnehin doppelt unverständlich, dass sie sich jetzt so aufführen. Ihre Vorfahren sind mitunter im 18. Jh. in Russland angesiedelt worden, wodurch sich viele auf die Aussicht auf ein besseres Leben eingelassen haben (Wirtschaftsflüchtlinge...?! ;) ) Dort haben sie sich dann oft eher schlecht als recht integriert, sind unter sich geblieben, haben weiter ihre Sprache, Sitten und Gebräuche gepflegt. Durch die doch sehr wechselhafte deutsch-russische Geschichte wurde sie dann vor allem zu Zeiten des Kommunismus und unter Stalin unterdrückt, teils deportiert in Lager gesperrt usw. usf. Als sie dann zurück durften ins Land ihrer Vorfahren und hier - wie ich denke - sehr gut aufgenommen wurden und weich gelandet sind bildeten sie sofort wieder Parallelgesellschaften, sprachen untereinander Russisch und heben inzwischen Mütterchen Russland und Putin in den Himmel. Sicher nicht alle, aber halt nunmal viele. Ich lebe in einer Gegend, die damals viele dieser Menschen aufgenommen hat, und diese leben auch nach 25 Jahren und mehr größtenteils noch immer in Wohnvierteln, die im Volksmund so wohlklingende Namen wie "Anatevka", "Klein-Kasachstan" oder "Wladiwostok" tragen.

Hier muß ich alledings leider sagen,das nach alle dem was über das Verhalten der Polizei und deren Schweigeanordnungen jetzt im Raume steht,ich es nicht für verwunderlich halte das man den Worten der Polizei im Moment nich allzuviel Glauben schenkt.

Naja, in dem Fall glaube ich dann allerdings doch eher der Berliner Polizei, als solchen "Qualitätsmedien" wie Russia Today, KenFM oder Compact.

C.
 
Als sie dann zurück durften ins Land ihrer Vorfahren und hier - wie ich denke - sehr gut aufgenommen wurden und weich gelandet sind bildeten sie sofort wieder Parallelgesellschaften, sprachen untereinander Russisch und heben inzwischen Mütterchen Russland und Putin in den Himmel. Sicher nicht alle, aber halt nunmal viele. Ich lebe in einer Gegend, die damals viele dieser Menschen aufgenommen hat, und diese leben auch nach 25 Jahren und mehr größtenteils noch immer in Wohnvierteln, die im Volksmund so wohlklingende Namen wie "Anatevka", "Klein-Kasachstan" oder "Wladiwostok" tragen.
Eine Einflussnahme des Kremls halte ich gerade aus den von dir vorgetragenen Gründen für ziemlich abwegig. Vielmehr haben die ihr eigenes "Netzwerk". Davon abgesehen kann man (wie auch die Vietnamesen) Parallelgesellschaften bilden und dabei finanziell weitgehend autark bleiben. Speziell in den Pflegeberufen sind die osteuropäischen Migranten unheimlich stark vertreten, was für die muslimischen teilweise schon aus religiösen Gründen als Option wegfällt. Also zumindest auf dem Arbeitsmarkt liegen zwischen den Integrationserfolgen quasi Welten.
 
Eine Einflussnahme des Kremls halte ich gerade aus den von dir vorgetragenen Gründen für ziemlich abwegig.

Eine direkte Einflussnahme des Kreml halte ich auch nicht für glaubwürdig, eine indirekte über die Medien allerdings schon. Da wären zunächst einmal die ganzen ausländischen Ableger russischer Sendeanstalten wie z.B. RT, Stimme Russlands usw. und dazu werden immer mal wieder Stimmen laut, die behaupten dass einige sogenannte "Alternativmedien" wie z.B. Compact aus Moskau finanziert werden.

Davon abgesehen kann man (wie auch die Vietnamesen) Parallelgesellschaften bilden und dabei finanziell weitgehend autark bleiben. Speziell in den Pflegeberufen sind die osteuropäischen Migranten unheimlich stark vertreten, was für die muslimischen teilweise schon aus religiösen Gründen als Option wegfällt. Also zumindest auf dem Arbeitsmarkt liegen zwischen den Integrationserfolgen quasi Welten.

Das mag sein, aber trotzdem bleibt es seltsam, dass eine Bevölkerungsgruppe, die noch nichtmal eine Generation hier lebt und die Ablehnung und Anfeindungen aufgrund ihrer Migration noch selbst erlebt hat, auf die Straße geht, um gegen Menschen zu demonstrieren, die jetzt das Gleiche durchmachen.
Wie gesagt, ich erinnere mich noch gut an die Einwanderungswelle Anfang der 90er. In einem Nachbarort mit ursprünglich 3000 Einwohnern wurde damals ein Wohnviertel für knapp 1000 Menschen aus den ehemaligen Sowjetrepubliken hochgezogen. An den Stammtischen und anderen einschlägigen Plätzen, an denem man die "Stimme des Volkes" vernehmen kann ging es monate- vielleicht sogar jahrelang nur um "die Russen" die "vorne und hinten alles reingesteckt bekommen" und darum dass man sich ja "nachts schon nicht mehr allein auf die Straße traue", man sich "fühle wie in Moskau".... kurz dieses ganze Angst und Neid - Gelaber, welches ausgerechnet diese Menschen gestern vielerorts auf die Straße getragen haben.

C.
 
Das mag sein, aber trotzdem bleibt es seltsam, dass eine Bevölkerungsgruppe, die noch nichtmal eine Generation hier lebt und die Ablehnung und Anfeindungen aufgrund ihrer Migration noch selbst erlebt hat, auf die Straße geht, um gegen Menschen zu demonstrieren, die jetzt das Gleiche durchmachen.

Jetzt sind sie eben nicht mehr am Ende der ,,Nahrungskette´´.
 
Eine direkte Einflussnahme des Kreml halte ich auch nicht für glaubwürdig, eine indirekte über die Medien allerdings schon. Da wären zunächst einmal die ganzen ausländischen Ableger russischer Sendeanstalten wie z.B. RT, Stimme Russlands usw. und dazu werden immer mal wieder Stimmen laut, die behaupten dass einige sogenannte "Alternativmedien" wie z.B. Compact aus Moskau finanziert werden.
Gut, das wäre nachvollziehbar. Dass man dieses Medienangebot überhaupt erst so weit ausgebaut hat, ist allerdings der unverfrorenen anti-russischen Hetze der westlichen Medien im Rahmen der Krim-Krise zu verdanken. Und ich muss sagen: Den Sputnik kann man durchaus lesen, weil man genau weiß, welchen Bias man bei der Berichterstattung mit einkalkulieren muss.

Das mag sein, aber trotzdem bleibt es seltsam, dass eine Bevölkerungsgruppe, die noch nichtmal eine Generation hier lebt und die Ablehnung und Anfeindungen aufgrund ihrer Migration noch selbst erlebt hat, auf die Straße geht, um gegen Menschen zu demonstrieren, die jetzt das Gleiche durchmachen.
Wie gesagt, ich erinnere mich noch gut an die Einwanderungswelle Anfang der 90er. In einem Nachbarort mit ursprünglich 3000 Einwohnern wurde damals ein Wohnviertel für knapp 1000 Menschen aus den ehemaligen Sowjetrepubliken hochgezogen. An den Stammtischen und anderen einschlägigen Plätzen, an denem man die "Stimme des Volkes" vernehmen kann ging es monate- vielleicht sogar jahrelang nur um "die Russen" die "vorne und hinten alles reingesteckt bekommen" und darum dass man sich ja "nachts schon nicht mehr allein auf die Straße traue", man sich "fühle wie in Moskau".... kurz dieses ganze Angst und Neid - Gelaber, welches ausgerechnet diese Menschen gestern vielerorts auf die Straße getragen haben.

C.
Ich denke, da spielen verschiedene Faktoren mit rein - wie der durchaus plausible "Nahrungskette"-Gedanke, der Sozialneid zwischen Bedürftigen oder der Umstand, dass Deutschrussen logischerweise nicht durch die Nazi-Keule angreifbar sind (sondern diese mitunter selbst mal schwingen). Und es haben sich ja durchaus einige Migranten - auch die unmittelbar angekommenen Flüchtlinge - für eine Begrenzung des Flüchtlingsstroms ausgesprochen.
 
Eine direkte Einflussnahme des Kreml halte ich auch nicht für glaubwürdig, eine indirekte über die Medien allerdings schon.

Ganz ehrlich? Ich halte auch eine direkte Einflussnahme des Kreml für alles andere als unglaubwürdig. Und das stütze ich nicht auf irgendwelche Verschwörungstheorien, sondern auf tiefste Überzeugung. Der Fall Litwinenko ist in den letzten Tagen wieder vermehrt ins öffentliche Bewusstsein gerückt und wenn man sich nicht einmal dafür zu schade ist, Menschen in fremden Ländern umzubringen...
 
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