Aurelian
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Ich setze das nicht gleich, sondern bin der Meinung, dass es grundsätzlich in dieser Sache einen Hebel geben sollte der sozialverträgliche Störungen ermöglicht und zwar nicht nur exklusiv für die Letzte Generation, sondern für jede ordentliche Organisation, deren Anliegen es ist, dass die Regierung ihren Hintern hoch kriegt. Das bedeutet nicht Freiheit zur Straftat, sondern halt echte Druckmittel in begrenztem Rahmen.
Aber läuft es dann nicht am Ende darauf hinaus? Was sollen denn diese Druckmittel sein, wenn Versammlungs- und Demonstrationsrecht deiner Meinung nach keine ausreichenden Machthebel bieten?
Das Problem ist, dass es gleich alle Leute per Assoziation gleichermaßen über den Kamm schert. Es gibt genug Leute, für die es keinerlei Unterschiede zwischen FFF, LG und den Grünen selbst gibt. Manche werfen dann auch noch die Linken, die Sozialisten und die Kommunisten in diesen Topf und irgendwas mit Terror wird obendrein noch durch Focus, Welt und Bild kolportiert. Was da gestern abgegangen ist, hat die ganze Situation an sich grundsätzlich schlimmer gemacht.
Das sieht man am Ende halt auch in der Blockadehaltung innerhalb der Regierungskoalition.
Ich denke nicht, dass das mehrheitlich so ist. Die Grünen haben sich von der Letzten Generation distanziert, spätestens nach dem Todesfall in Berlin sehr deutlich und anhaltend.
Die aktuelle Kritik an der Partei speist sich aktuell meines Erachtens vor allem aus dem Drama ums das GEG, zusätzlich verstärkt durch den Skandal um die familiären Verflechtungen im Wirtschaftsministerium. Eine Gleichsetzung mit der LG und anderen sehe ich außerhalb rechtsradikaler/-extremer Kreise nicht bzw. kann ich das nirgendwo in einem relevanten Ausmaß ablesen.
Ich finde auch nicht alles gut was diese sogenannte "Nischenbewegung" tut, dennoch müssen unangenehme und unangenehme Dinge auch angesprochen werden. Viele Politiker sind da ja zu feige mal die Klappe aufzukriegen und belügen den Wähler und das verfängt dann bei manch einen der nicht um die Ecke denken kann.
Luisa Neubauer, Carla Reemtsma, Harald Lesch, Maja Göpel etc. pp. werden doch seit Jahren immer wieder in die reichweitenstärksten Formate eingeladen. Ich habe nicht das Gefühl, dass sie mittlerweile Kreide fressende Wölfe sind, welche sich "feigen Politikern" anbiedern. Die LG liefert weder neue Argumente, noch neue Erkenntnisse oder Lösungen.
Dass sich immer noch zu wenig tut, liegt sicher nicht daran, dass sich bisher keiner der genannten auf Straßen geklebt hat. Es ist sicher aufmerksamkeitswirksam und für Medienhäuser dankbar, alle paar Tage Bilder und Videos der Aktionen bringen zu können. Am besten, wenn sich mal wieder ein Betroffener so weit gehen lässt, dass er auf die Aktivisten eintritt und zum Gewalttäter wird. Für die Debatte und Entscheidungsfindung in der Klimapolitik ist es aber bestenfalls ein Placebo.