Das ist denke ich ein deutsches Problem, unliebsamen Meinungen sogar den Meinungsstatus abzusprechen. Das ist halt einfach Quatsch.
Wenn ein flacherdler zu mir kommt und sagt die Schwerkraft existiert nicht, sondern Dinge fallen runter weil Dinge eben nach unten fallen, ist das keine Meinung sondern eine Lüge.
Wenn ein Rassist mir erklärt warum schwarze unterwürfig sind und mir das anhand von Schädelformen erklärt, ist das keine Meinung sondern ebenfalls eine Lüge und dazu noch Dreck.
Wenn mir einer erzählt der Himmel ist grün obwohl er blau ist ist dass, wer hätte es gedacht keine meinung sondern eine Lüge.
Wenn mir einer erzählt der menschengemachte Klimawandel existiert nicht und ist eine Lüge, ist auch dass keine Meinung sondern wiedermal eine Lüge.
Natürlich gibt's unmoralische Meinungen oder Meinungen ohne argumentative Basis. Aber diese Floskel "Rassismus ist keine Meinung" hilft niemandem, denn sie spricht denen, die so denken, einfach mal direkt ab, dass sie eine Meinung haben dürfen.
Diese angebliche Meinung zu legitimieren ist brandgefährlich und ist auch der Grund wahrum Antisemitismus und Rassismus wieder so ziemlich salonfähig in großen Teilen der Gesellschaft ist.
Und bloß um meinen Standpunkt klar zu machen. Ich spreche solchen faschos auch ihre Menschenrechte ab. Wer die Menschenrechte anderer nicht respektiert hat in meinen Augen auch kein Anspruch auf eben jene.
Das bedient genau das Bild "das man nicht alles sagen dürfe" und bestärkt die so in ihrem Weltbild. Warum nicht lieber argumentativ vorgehen und sagen warum diese Meinung eben Unsinn ist, oder unmoralisch oder, oder, oder... Man muss sich da echt keine Argumente dagegen aus dem Hut zaubern, gibt mehr als genug.
Das Problem ist das eben das immer wieder versucht wird und das Resultat die lachen sich nen ast das die ne platform und nen zentralen Platz in der Aufmerksamkeit bekommen und treten ihren Mist breit.
Vielleicht sollte man aufhören diese Leute ernst zu nehmen. In der Gesellschaft haben die eh nichts verloren weil sie auch kein interesse an einer friedlichen pluralistischen Gesellschaft haben.
Aber zu sagen "Das ist keine Meinung." triggert deren "Es gibt hier keine Meinungsfreiheit mehr". Und der Witz ist, dass sie in dem Punkt dank dieser Aussage sogar Recht haben.
Da musst du denen nach dem Mund reden um das nicht zu triggern. Ist doch scheiß egal wenn die das labern kommt doch eh nichts bei rum.
Also warum nicht mal die Geschütze der Demokratie neu ausrichten?
Jede Demokratie ist nur so wehrhaft wie ihre Bevölkerung. Und wenn die größtenteils Achselzuckend am Rand steht haben die extremen Kräfte nun mal leichtes spiel.
Deswegen braucht's eben gute Medien und Schule, sonst werden aus dummen Kindern die nächsten dummen Eltern. So ganz allein zieht man sich ja nicht aus dem Sumpf.
Kinder von bildungsfernen Familien haben von vorn herein einen Nachteil gegenüber Kindern aus Familien mit höheren Bildungsniveau.
Da müssten erziehungsmasnahmen schon im vorschulalter verpflichtend sein. Sonst bringt der Rest auch nur wenig.
Den systemischen Wandel von G9 zu G8 oder von Diplom auf Bachelor hat die breite Gesellschaft auch abgelehnt und er wurde trotzdem durchgezogen.
G9 sind sie doch am Ende auch extrem zurückgerudert, oder? Und nur mal by the way, in Sachsen gab es schon immer G8 und da gab es nie Probleme.
Bachler und Master finde ich an und für sich schon sinnvoll.
Das Argument war Schnelligkeit und jetzt sind wir voll schnell, haben fast 50% Abiquote, aber die Leute gehen ab ohne nennenswerte Kenntnisse.
Das ist aber politisch, gesellschaftlich und familiär geprägt dass du ohne Abi und Studium nicht's bist.
Und dann wird das Niveau ja auch nicht nur beim Abi oder Studium gesenkt. Sondern auch bei Haupt- und Realschule sowie in der Berufsausbildung.
Aber das ist ja auch wieder zum Teil gesellschaftlich gemacht da ja viele die ein Kind haben denken ihr Kind sei der nächste auserwählte. Ich möchte gerne mal wissen wie sich die Erzieher, Lehrer, Professoren und Ausbilder mit Desillusorierten Eltern rum ärgern müssen.
Was ich die gute Schawan als sie Bildungsministerin war für manche ihreer Äußerungen gehasst habe.
Die können aber auch nur so weit gehen, weil die verstärkt auf Sozialmedien gehen und die klassischen Zeitungen und die Öffentlichen zu dumm sind, das zu kontern.
Was will man da kontern, falschinformation kann man schließlich nur Richtigstellung. Und das juckt weder besagte Medien noch ihre Konsumenten.
Man hat diese generelle Inkompetenz vor drei Wochen exemplarisch bei Louis Klamroth gesehen. Die FR hat es ganz gut beschrieben:
Quelle: Frankfurter Rundschau:
Der intellektuelle Bankrott der elitären Mitte
Gutes Beispiel. Ist aber eher ein Beispiel für einen konfliktscheuen Moderator. Denn richtiggestellt wurde der dünnschiss ja am Ende und zwar in den Leitmedien. Aber wie gesagt das entsprechende Klientel juckt dass am Ende herzlich wenig.
Und das ist nicht nur dieser eine Moderator, das sind in meinen Augen große Teile des öffentlich-rechtlichen, die seit Jahren auf diesem Niveau agieren und dabei nichtmal merken, dass sie die AfD damit sukzessive größer machen.
Ich sehe da eher das Problem das man die AFD als glehwertigen Teil Gesellschaft behandelt, ihnen in Plattformen bietet und in Form von Union und FDP zum Teil Rhetorik, politische Punkte und diskusionskultur übernimmt.
Man spricht nicht mit ihnen sondern max. über sie.
Und wenn dann die Leute vll am Anfang gegen Rundfunkbeiträge sind, dann mal aus Protest die AfD wählen und dann später aus Überzeugung, dann kann man dem sicher nicht mehr beikommen, indem man sagt: X ist aber keine Meinung.
Kritisch gegenüber den Runfunkbeiträgen sein ist wichtig, wenn es aus den richtigen Gründen ist.
AFD wählt man nicht aus protest. Pack wählt Pack, so einfach ist dass nun mal.
Es währe zum Beispiel viel effektiver wenn alle politisch unzufriedenen ihre Stimmen aktiv ungültig machen würden. Anstatt sich politisch zu positionieren und zwar als Faschisten und Rechtsextremisten.
Extremistische Haltungen sind keine Meinungen und wenn man rechtsextrem wählt ist man mit großer Wahrscheinlichkeit schon vorher nicht der tolleranteste Mensch gewesen.
Taten sind keine Meinung. Genau. Ich rede sehr offensichtlich nicht über Taten, sondern über Meinungen. Natürlich sollen Straftaten verfolgt werden. Das steht doch gar nicht zur Debatte.
Volksverhetzung ist auch keine Meinung obwohl es keine "Tat" ist.
Man könnte auch einfach sagen: "Okay, das ist deine Meinung, sie ist aus folgenden Gründen falsch..., aus folgenden Gründen unmoralisch...., aus folgenden Gründen undemokratisch..." usw.. Das wären nämlich tatsächliche Argumente, die vielleicht beim Sprecher oder den Sympathisanten zum Nachdenken anregen und langfristig verfangen könnten. Und der aufgebrachte Respekt (der Person gegenüber, nicht der Aussage) würde den Minderwertigkeitskomplex und das Gefühl des Abgehängtseins von realitätsfernen Eliten abmildern, der sich in Protestwahlen und immer krasseren Verbalentgleisungen entlädt. Damit hätte man alle diese Faktoren entkräftet.
Soll ich ehrlich sein? Komplette fantasterei die hier geäußert wird und grundlegend falsch.
1. Wird genau das seit 10 Jahren mit der AFD und ihrer Wählerschaft gemacht.
2. Werden Eliten von dieser Gruppe nicht anhand des Umgangs mit eben jener Gruppe definiert sondern rein von der gesellschaftlichen Stellung und der politischen Meinung. Sprich alles links de4 AFD ist mainstream und elitär.