David Somerset
Dr. rer. nat.
Deswegen hat das hier auch keiner geschrieben, also ich zumindest nicht. Eher wurde hier auch ganz explizit die Mitschuld an den schwierigen Verhandlungen und Kritik an den illegalen Siedlungsaktivitäten seitens Israel geäußert. Übrigens nicht nur aktuell, sondern hier wurde schon der Libanonkrieg 2006 diskutiert und alles was dazwischen kam und ich glaube noch nie hat hier jemand so eindimensional wie Du es hier schildert argumentiert. Es mag aber so rüberkommen, wenn der erste Reflex beim Anblick toter Israelis bei manchen ist, Gründe zu suchen warum sie es verdient haben könnten.Israel hier als den großen Engel darzustellen der immer allen die Hand reicht und nie etwas ausschlägt und dadurch angeblich "genötigt" wird Palestinenser zu vertreiben und militärisch zu besetzen ist historisch gesehen schon arg geschönt.
Warum hätte Israel wohl ein solches Angebot für einen Waffenstillstand ausgeschlagen? War die Sinaihalbinsel vielleicht vorher schonmal ein strategisch wichtiger Punkt den Ägypten benutzt hat, um Israel in einem Krieg empfindlich zu schwächen? Hat Ägypten vielleicht mal die Straße von Tiran gesperrt und somit den Zugang zum indischen Ozean für die israelische Marine blockiert? Ich verrate es Dir. Ja, genau das hat Ägypten gemacht. Damit hat Ägypten den Sechstagekrieg vom Zaun gebrochen.Besonders wenn man da als Beispiel Ägypten als Beispiel nennt welches einen Waffenstillstand für die Rückgabe des illigal besetzten Sinai angeboten hat und agogant wie nichts von der ultra nationalistin Golda Meir ausgeschlagen wurde was schließlich zum Jom-Kippur-krieg geführt hat.
Da Ägypten keine Sicherheitsgarantien geben wollte, sondern nur einen läppischen Waffenstillstand (der sowieso herrschte), hat dem Israel natürlich (total arrogant) eine Absage erteilt. Hier auch wieder weil es ein historisches Lehrstück gab. Dass Israel den Sinai gehalten hat, hat später auch zum Frieden mit Ägypten geführt (bei dem der Sinai kritische Verhandlungsmasse war), der bis heute anhält. Das, ein langwährender Frieden, ist für die Sicherheit Israels nämlich viel Nachhaltiger als ein Waffenstillstand mit einem Land, dessen Diktator zur gleichen Zeit (!) sein Volk auf einem zukünftigen Krieg mit Israel eingeschworen hat und bereit war "1 Millionen ägyptischer Soldaten zu opfern".
Heute mag das so erscheinen, aber historisch gesehen sind die Gebiete aufgrund der Kriege und der prekären außenpolitischen Situation besetzt worden. Teils aus ganz offensichtlichen strategischen Erwägungen und der immerwährenden Gefahr eines Angriffs auf drei Fronten. Die Geschichte hat gezeigt, dass diese Gebiete entweder die Existenz Israel bedroht haben (wen sie nicht besetzt waren), oder aber gerettet haben (wenn sie besetzt waren). In der israelischen Politik gibt es eine Art Apathie was Verhandlungen angeht. Spätestens seit man mit der Rückgabe von Gaza einen unkontrollierbaren Unruheherd geschaffen hat, der nicht selten auch auf das Westjordanland übergreift. Man mauert sich lieber ein, weil Jahrzehnte an Verhandlungen und deren regelmäßiges Scheitern, den Glauben an einen Verhandlungsfrieden immer mehr erodierten.700.000 teils gewaltbereite Jüdische Siedler im Westjordanland unterstützt von Israelischen Militär und Staat sowie der staatlich geförderten und aktiv betriebene Besiedlung der Golanhöhen spricht eine andere Sprache.
Es ist derselbe Konflikt...darum ging es ja. Umso weniger Akteure von außen aber ihre Interessen in diesem Konflikt einfließen lassen, umso einfacher wird. Es geht darum Variablen zu kürzen. Und gerade auf der palästinensischen Seite sind gerade wieder neue Variablen hinzu gekommen.Ohne eine Lösung des Israelisch-palestinensischen Konfliktes wird es niemals eine Lösung des Nahost Konfliktes geben.
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