Tagespolitik allgemein

Puh.. ganz ehrlich: Manchmal wünsche ich mir, es gäbe einen klareren Weg um diese gesellschaftliche Verschiebung zu korrigieren. War jetzt drei Wochen in der Heimat in Vorpommern und schon in der kurzen Zeit habe ich als CIS-Mann bemerkt, dass Vielfalt dann doch nicht so gewollt wird dort. Die Lösung kann aber auch nicht sein, dass alle vernünftigen Wegziehen.. Social Media ist da ja noch mal eine Sache für sich. Mir fällt auf Anhieb kein Medium ein, dass nicht von rechten Trollen, Boomern oder Plastikmenschen verseucht ist.

In MVP gibts auch vernünftige Leute, die mich nicht von oben bis unten mustern, nur um sich angeekelt und/oder kopfschüttelnd wegzudrehen oder mir noch einen markanten Spruch nachflöten. Ansonsten habe ich mich da aber schon wie auf dem Präsentierteller gefühlt und wenn ich zum Vergleich in anderen Landesteilen oder in Städten des Auslandes unterwegs bin, fühle ich mich deutlich wohler unter allen anderen Menschen, die ihre eigene Diversität und die der anderen akzeptieren oder sogar feiern. Komm grad vom Streetfood Festival, wo ich ungemein positiv aufgenommen wurde und wieder so manches Kompliment die Sprüche der letzten Wochen leicht vergessen ließen, im Grunde muss mir aber leider nur morgen wieder jemand in der U-Bahn analog oder digital Gewalt signalisieren, damit das wieder alles beim Teufel sein wird ;___;
 
Keine Ahnung. Ich hatte eigentlich nur geschrieben, dass ich es fragwürdig finde, die Meinung von irgendwelchen Hinterwäldlern die das Geschlecht einer Person angreifen, mit einem Sportwissenschaftler gleichzusetzen, der sich in diesem Themengebiet beruflich bewegt. Das wars eigentlich.

Ja, aber ist es auszuschließen?

Bei Lundberg würde ich dir recht geben aber Hooven würde ich da in diese reaktuonäre Ecke schieben.


Zumal da aktuell nur Spekulationen vorherrschen. Es giebt bis jetzt auch noch nicht einen Beweis das die Algerische Boxerin an XY DSD leidet sondern nur das Wort eines hochgradig korrupten Boxverbands.
 
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In MVP gibts auch vernünftige Leute, die mich nicht von oben bis unten mustern, nur um sich angeekelt und/oder kopfschüttelnd wegzudrehen oder mir noch einen markanten Spruch nachflöten. Ansonsten habe ich mich da aber schon wie auf dem Präsentierteller gefühlt und wenn ich zum Vergleich in anderen Landesteilen oder in Städten des Auslandes unterwegs bin, fühle ich mich deutlich wohler unter allen anderen Menschen, die ihre eigene Diversität und die der anderen akzeptieren oder sogar feiern. Komm grad vom Streetfood Festival, wo ich ungemein positiv aufgenommen wurde und wieder so manches Kompliment die Sprüche der letzten Wochen leicht vergessen ließen, im Grunde muss mir aber leider nur morgen wieder jemand in der U-Bahn analog oder digital Gewalt signalisieren, damit das wieder alles beim Teufel sein wird ;___;

Ich weiß nicht wie es sich da im Ausland verhält aber Deutschland ist aufgrund seiner Geschichte ja sowieso ein Sonderfall. Auf'm Dorf, und ja MV hat davon viele und generell eine geringe Bevölkerungsdichte, fallen Menschen die aus "der Norm" fallen generell (schneller) auf. Egal ob Queer, Migrationshintergrund oder einfach nur grün-blaue Haare.

Eine Kollegin ist damals von Berlin nach Vorpommern und wenige Jahre wieder zurück, weil sie diese "Gardinenblicke" nicht mehr aushalten konnte.
 
Ich hatte eigentlich nur geschrieben, dass ich es fragwürdig finde, die Meinung von irgendwelchen Hinterwäldlern die das Geschlecht einer Person angreifen, mit einem Sportwissenschaftler gleichzusetzen, der sich in diesem Themengebiet beruflich bewegt.

Es wäre hier vielleicht besser gewesen, den signifikanten Unterschied, den Lundbergs Position von den Positionen der Rowlings, Schwarzers, Beckers, Trumps und Musks dieser Welt fundamental unterscheidet, direkt und ohne persönliche Spitzen deutlich zu machen. Ich kann durchaus anerkennen, dass ein sachlich argumentierender Wissenschaftler sich nicht in eine bestimmte Ecke gedrängt sehen möchte. Allerdings hatte ich nicht den Eindruck, dass Lundbergs Statement in der Sportschau besonders geeignet dazu gewesen wäre, hier wieder mehr (oder überhaupt eine) Sachlichkeit in die Debatte zurück zu bringen. Auf der anderen Seite wird Lundbergs Statement natürlich postwendend von den oben benannten Motzköppen vereinnahmt und instrumentalisiert werden und DAS ist durchaus etwas, das er durch eine andere Formulierung hätte vermeiden können.
 
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Ja, aber ist es auszuschließen?

Bei Lundberg würde ich dir recht geben aber Hooven würde ich da in diese reaktuonäre Ecke schieben.
Es ist nicht auszuschließen, aber habe ich ja auch gar nicht gemacht. Es war aber offensichtlich, dass diese Gleichsetzung nicht auf inhaltlicher Ebene geschehen ist, sondern eine rein dogmatische war. Sobald es inhaltlich wurde, war das Thema eigentlich durch, weil es keine Kritik an der Arbeit von Lundberg gab. Mehr Reibungspunkte als dass sich die Meinung Lundberg nicht mit der eigenen deckt, gab es schlicht nicht. Inhalt lenkt da nur von der Empörung ab.

Ich habe von Hooven nur den CV gelesen, sonst gar nichts. Es ging bei der Frage ja nur um ihr fachliche Qualifikation.
Hooven hat sich keinen gefallen getan mit Fox ein Interview zu führen, andererseits finde ich die Reaktion auf ihr Interview auch ziemlich unglücklich, vor allem wenn es auf Twitter ausgetragen wird. Dass sie sich ungerecht behandelt fühlt, ist erstmal ihr empfinden, mehr nicht.

Es wäre hier vielleicht besser gewesen, den signifikanten Unterschied, den Lundberg Position von den der Rowlings, Schwarzers, Beckers, Trumps und Musks dieser Welt fundamental unterscheidet, direkt und ohne persönliche Spitzen deutlich zu machen.
Das habe ich sehr bewusst nicht gemacht, weil das bereits in dem Tagesschauartikel gemacht wurde. Dort wurden die Position der Populisten ebenso angeführt, wie die von Lundberg als Vertreter der Kritik aus "Fachkreisen", der als "Physiologie-Dozent des renommierten Karolinska-Instituts" eingeleitet wurde. Jeder der den Artikel gelesen hat, kennt also diesen signifikanten Unterschied zwischen den Positionen, der durch die Struktur des Artikels offensichtlich ist.

Allerdings hatte ich nicht den Eindruck, dass Lundbergs Statement in der Sportschau besonders geeignet dazu gewesen wäre, hier wieder mehr (oder überhaupt eine) Sachlichkeit in die Debatte zurück zu bringen.
Ich weiß nicht, da er mit seinem Artikel schon vor den Olympischen Spielen genau auf diese Thematik hingewiesen hatte, ist sein Statement wahrscheinlich wenig diplomatisch, weil der aktuellen Diskussion weit voraus. Die Diskussion in Fachkreisen ist halt schon wesentlich älter als die akuten Ereignisse von Paris.

Auf der anderen Seite wird Lundbergs Statement natürlich postwendend von den oben benannten Motzköppen vereinnahmt und instrumentalisiert werden und DAS ist durchaus etwas, das er durch eine andere Formulierung hätte vermeiden können.
Vereinnahmung ist aber auch nicht mehr nötig, wenn man den Motzköppen das Statement halt zuspielt. Wenn man sich hinstellt und sagt, dass diese Meinung deckungsgleich mit den Meinungen von Populisten ist, dann darf man sich nicht wundern, wenn die Meinung von Populisten legitimiert wird.
Hardliner sind da außen vor, aber gerade die Leute die eigentlich keine Ahnung haben, aber eben ein gesellschaftliches Interesse, werden davon nur verunsichert.
 
Wenn man sich hinstellt und sagt, dass diese Meinung deckungsgleich mit den Meinungen von Populisten ist, dann darf man sich nicht wundern, wenn die Meinung von Populisten legitimiert wird.

Das Problem ist doch vielmehr, dass Lundbergs Meinung delegitimiert wird. Darum geht's hier doch. Hat er selbst auch mehrfach schon so gesagt, dass er mit seinen Ansichten nicht besonders weit kommt. Dafür wird es einen Grund geben. Vielleicht braucht der Mann einen Pressesprecher oder PR-Berater.
 
Habe mir jetzt mal so Lundberg's Twitter ein wenig durchgeschaut.

Und er spricht davon dass es jetzt nachgewiesen ein DSD Fall ist ohne Nachweis. Sondern von Hören sagen. Geht jetzt voll mit dem Thema hausieren und geht auch schön mit der Welle das diese biologischen Frauen eigentlich Männer sind.

Scheint meiner Meinung nach ziemlich eindeutig bei eineiner einschlägigen Gruppe zu farmen.
 
Tatsächlich beruft sich Lundberg eben doch auf die Untersuchungen des IBA. Und kommt deutlich zu dem Schluss, dass ein XY-Chromosomenpaar bei einer Frau alleine nicht ausreichend für eine Disqualifikation ist. :crazy Und trotzdem nimmt sich jeder nur den Part aus der Faktenlage heraus, der gerade opportun genug ist. Herrje...

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Das Problem ist doch vielmehr, dass Lundbergs Meinung delegitimiert wird. Darum geht's hier doch. Hat er selbst auch mehrfach schon so gesagt, dass er mit seinen Ansichten nicht besonders weit kommt. Dafür wird es einen Grund geben. Vielleicht braucht der Mann einen Pressesprecher oder PR-Berater.
Geht halt Hand in Hand. Meinung der Populisten wird legitimiert, in den entsprechenden Bubbles und die Meinung von Lundberg wird delegitimiert, in den anderen Bubbles.

Tatsächlich beruft sich Lundberg eben doch auf die Untersuchungen des IBA.
Er macht zwar in den Tweets Annahmen aufgrund der Statements des IBA, sagt aber auch, dass nicht klar ist welche Tests es sind und wie man angebliche "kompetitive Vorteile" der Boxerinnen belegt haben will. Er macht natürlich trotzdem die Annahme, dass es sich um XY-Frauen handelt. Auf das IBA und ob dessen Angabe zuverlässig sind geht er zwar nicht ein, nimmt aber deren Angaben auch nicht als unumstößlich an, sondern als ziemlich löchrig, weil nicht transparent. Geht imo IO.
Dass Lundberg sich also DOCH auf die Untersuchungen der IBA beruft ist die falsche Formulierung, weil der Artikel um den es bei unserer Diskussion ging, einen Tag VOR den Tweets verfasst wurde. Lundbergs Artikel zum Thema ist aber wie gesagt mehrere Monate alt...

Und kommt deutlich zu dem Schluss, dass ein XY-Chromosomenpaar bei einer Frau alleine nicht ausreichend für eine Disqualifikation ist. :crazy
Und eine klare Absage an die Trottel, die "XY-Chromosomen = Männerkategorien" sagen.
 
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Da war ich dann irgendwie schon Technokrat....

Du, grundsätzlich meine ich das auch nicht negativ. Aber das ist hier kein Thema, das mit harter, kalter Wissenschaft entschieden werden kann oder darf. Mir ist auch egal, wie renommiert Sportwissenschaftler X oder Evolutionsbiologin Y ist. Wir fangen einfach gar nicht erst damit an, Transmenschen mittels wissenschaftlicher Arbeit von bestimmten Teilen des Lebens auszuschließen. Vor allem nicht in Deutschland.
 
Du, grundsätzlich meine ich das auch nicht negativ. Aber das ist hier kein Thema, das mit harter, kalter Wissenschaft entschieden werden kann oder darf. Mir ist auch egal, wie renommiert Sportwissenschaftler X oder Evolutionsbiologin Y ist. Wir fangen einfach gar nicht erst damit an, Transmenschen mittels wissenschaftlicher Arbeit von bestimmten Teilen des Lebens auszuschließen. Vor allem nicht in Deutschland.
Und ich habe das wo gemacht? Ich meine Du sprichst ja mich direkt an, da ich der einzige bin, der hier einen Wissenschaftler verteidigt hat. Wobei ich ja nicht mal seine Thesen verteidigt habe, sondern einfach den Umstand dass er in diesem Gebiet forscht und er halt kein Populist ist.
Dieses Thema spielt sich sprichwörtlich auf molekularer Ebene ab und Du willst die wissenschaftliche Seite einfach komplett außen vor lassen? Die gehört nun mal dazu, auch wenn es Dir nicht gefällt.
 
Die gehört nun mal dazu, auch wenn es Dir nicht gefällt.

Die gehört eben nicht dazu, wenn's um die Würde des Menschen geht. Das ist sogar eine ganz explizite Lehre aus den dunkelsten Jahren der deutschen Geschichte, auch wenn es dir nicht gefällt. ;)

PS: @Raven Montclair hat ja auch 'ne Studie oder jedenfalls einen Artikel dazu verlinkt. Es ging also nicht um dich alleine.
 
Die gehört eben nicht dazu, wenn's um die Würde des Menschen geht. Das ist sogar eine ganz explizite Lehre aus den dunkelsten Jahren der deutschen Geschichte, auch wenn es dir nicht gefällt. ;)

PS: @Raven Montclair hat ja auch 'ne Studie oder jedenfalls einen Artikel dazu verlinkt. Es ging also nicht um dich alleine.
Haha, Godwin wieder. Wurde auch Zeit. :D
Naja, mal sehen was Karlsruhe zur gegeben Zeit sagt und eventuell jede Kategorisierung in Sportdisziplinen kippt. ;)

Es ging also nicht um dich alleine.
Aber problematisch, oder zumindest technokratisch, war mein Verhalten auch, oder? Wo genau?
 
Ist aber in dem Fall nur vor der Hormon Therapie der Fall.

Wenn einmal die Therapie mit Testosteron einsetzt hätten Transmänner wieder das Problem dass sie als "Gedoped" gelten könnten. Da Testosteron als leistungssteigerndes Mittel gilt. Heißt da könnte auch einen Ausschluss geben je nach Auslegung.

Die gehört eben nicht dazu, wenn's um die Würde des Menschen geht. Das ist sogar eine ganz explizite Lehre aus den dunkelsten Jahren der deutschen Geschichte, auch wenn es dir nicht gefällt. ;)

PS: @Raven Montclair hat ja auch 'ne Studie oder jedenfalls einen Artikel dazu verlinkt. Es ging also nicht um dich alleine.
Finde ich jetzt ziemlich unangemessen, mir zu unterstellen, ich würde die Würde der Menschen deswegen nicht achten, weil ich den wissenschaftlichen Hintergrund bezüglich des Leistungstopics beleuchten wollte.

Ich habe betont, dass ich es ziemlich würdelos finde, was sie mit der Sportlerin machen indem sie die so öffentlich zur Schau stellen, und zwar beide Seiten und jede Seite sie für ihre Zwecke missbraucht.

Mein bester Freund ist homosexuell, ich habe das ganze Drama seines Zwangsoutings hautnah miterlebt, nachdem ihn seine Eltern rausgeschmissen haben und er bei mir untergekommen ist. Zwei der Kumpel meiner Kinder sind queer, und durch den engen Kontakt weiß ich ebenfalls, wie ätzend die Gesellschaft da manchmal reagiert und damit umgeht, was ich unfassbar ätzend finde, daher gebe ich diese Unterstellung gerne zurück
 
Finde ich jetzt ziemlich unangemessen, mir zu unterstellen, ich würde die Würde der Menschen deswegen nicht achten, weil ich den wissenschaftlichen Hintergrund bezüglich des Leistungstopics beleuchten wollte.

Ich habe betont, dass ich es ziemlich würdelos finde, was sie mit der Sportlerin machen indem sie die so öffentlich zur Schau stellen, und zwar beide Seiten und jede Seite sie für ihre Zwecke missbraucht.

Mein bester Freund ist homosexuell, ich habe das ganze Drama seines Zwangsoutings hautnah miterlebt, nachdem ihn seine Eltern rausgeschmissen haben und er bei mir untergekommen ist. Zwei der Kumpel meiner Kinder sind queer, und durch den engen Kontakt weiß ich ebenfalls, wie ätzend die Gesellschaft da manchmal reagiert und damit umgeht, was ich unfassbar ätzend finde, daher gebe ich diese Unterstellung gerne zurück

Warum wurde ich bei der Antwort auf @Ben jetzt zitiert?
 
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