Tagespolitik allgemein

Dass Deutschland deutlich unsolidarischer geworden ist, liegt meines Erachtens eher an der sozialen Kälte, die spätestens seit den Hartz-Reformen und "Fordern und Fördern" Einzug gehalten hat.

Man hat buchstäblich nie selber Dienst geschoben und weiß daher einfach nix über die Leute, die da vor einem stehen. "Die" und "wir".

Wer nie arbeitslos war, wird wohl kaum seinen Frust auf den Staat durch den Umgang im Jobcenter bekommen haben.
Und wenn es an der mangelnden Identifikation durch Dienst läge, dann würde nicht auch z.B. die Müllabfuhr immer mehr Aggression abbekommen. Kurze Suche zeigt, dass das Problem auch schon vor 10 Jahren existierte und laut den Müllmännern damals schon immer schlimmer wurde. Auch im Lebensmitteleinzelhandel, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, werden die Kunden immer aggressiver. Auch hier kein weggefallener Dienst oder Staatsfrust möglich.

Und wer im Supermarkt oder auf der Straße denen böse ist, die einem das Essen ins Regal stellen und den eigenen Dreck abholen, und erst Recht wer Feuerwehrleute oder Sanis im Dienst angreift, dem geht entweder eine Erziehung oder viel wahrscheinlicher einfach ein Hirn ab. Asozialität im Endstadium.

Dabei wäre ein wenig Nachhilfe ganz leicht. Wer einen Rettungsdienst angreift, der darf halt den entsprechenden Einsatz zahlen. Da stiege das Verständnis bestimmt ganz schnell.
 
Auch hier kein weggefallener Dienst oder Staatsfrust möglich.

Ich denke schon, halte ich ein paar Monate verpflichtenden Dienst an der Allgemeinheit in egal welcher Form grundsätzlich für erzieherisch durchaus wertvoll. Ist aber auch mittlerweile etwas ab von meinem eigentlichen Statement, in dem ich Theodor von zu Guttenbergs Beitrag als Verteidigungsminister eher unterwältigend finde. Passte halt ganz genau in eben jene Sparmentalität der Union hinein, deren Trümmer wir derzeit beseitigen müssen und über deren konkrete Realisierung unsere gegenwärtige Regierung zerbrochen ist.
 
Laut SPON-Ticker hält Merz den Januar nun doch für zu "ambitioniert". Nun halte er den 16. oder 23.2 für möglich.
Das wären dann schlappe 95 bis 102 Tage nach seinem Lieblingsltermin (übermorgen) für die Vertrauensfrage, nach dem die CDU jetzt seit 5 Tagen schreit.
Das heißt, er hält jetzt einen Termin für geboten, der die verfassungsgemäß zulässige Frist des Termins für die Vertrauensfrage, den er bist gestern noch mit Klauen und Zähnen eingefordert hat und hat einforden lassen (T. Frei: man solle nicht die Bundestagswahlleiterin instrumentalisieren) um 2-3 Wochen reißen würde (und auch das nur wenn Steinmeier wirklich drei Wochen mit der Auflösung des Bundestags gewartet hätte.)....
 
Laut SPON-Ticker hält Merz den Januar nun doch für zu "ambitioniert". Nun halte er den 16. oder 23.2 für möglich.
Das wären dann schlappe 95 bis 102 Tage nach seinem Lieblingsltermin (übermorgen) für die Vertrauensfrage, nach dem die CDU jetzt seit 5 Tagen schreit.
Das heißt, er hält jetzt einen Termin für geboten, der die verfassungsgemäß zulässige Frist des Termins für die Vertrauensfrage, den er bist gestern noch mit Klauen und Zähnen eingefordert hat und hat einforden lassen (T. Frei: man solle nicht die Bundestagswahlleiterin instrumentalisieren) um 2-3 Wochen reißen würde (und auch das nur wenn Steinmeier wirklich drei Wochen mit der Auflösung des Bundestags gewartet hätte.)....

Schon mal richtig gut als Staatsmann präsentiert, Fritze. :thup:
Ich würde ja sagen: Die Finte der SPD geht auf, aber ich traue den Sozialdemokraten dieses taktische Gespür aktuell leider nicht zu.
 
Schon mal richtig gut als Staatsmann präsentiert, Fritze. :thup:
Ich würde ja sagen: Die Finte der SPD geht auf, aber ich traue den Sozialdemokraten dieses taktische Gespür aktuell leider nicht zu.

Ich versteh nicht warum du der SPD das nicht zutraust. Ich mein das taktische Genie von Kanzler hat sich doch auch mit "Weiß ich nicht mehr." bei Cum Ex rausgeredet...
 
Ja, ja, bla bla. Warum hat Bernie Sanders seine Schnauze eigentlich nicht vorher aufbekommen? Kann mich nicht daran erinnern, dass Harris ihn geknebelt und bis zum 4.11 in 'ne Besenkammer gesperrt hat.
Lag wahrscheinlich daran, dass die Demokraten ihm jedes mal Steine in den Weg gelegt haben als er kandidieren wollte. Sanders hat eine Sozialdemokratische Alternative vorgeschlagen und drei mal haben sich die Demokraten dagegen entschieden und bezahlen nun den Preiß dafür. Es sollte einem schon zu denken geben, wenn ausgerechnet ein verurteilter Straftäter wie Trump, die republikanische Partei in eine vermeintliche Arbeiterpartei umwandeln kann.
 
Joe Biden dürfte wohl mehr für die amerikanische Mittelschicht und Arbeiterklasse getan haben als alle Präsidenten seit FDR zusammen. Hat trotzdem nicht gereicht. Aber Bernie mit seiner "Sozialdemokratischen Alternative" hätte die Wahl gewonnen, klaro. ;)
 
Joe Biden dürfte wohl mehr für die amerikanische Mittelschicht und Arbeiterklasse getan haben als alle Präsidenten seit FDR zusammen. Hat trotzdem nicht gereicht. Aber Bernie mit seiner "Sozialdemokratischen Alternative" hätte die Wahl gewonnen, klaro. ;)
2016 hätte er mMn, sogar sehr wahrscheinlich gewonnen. Clinton war ähnlich wie Harris eine schwache Kandidatin. Biden hat zwar durchaus viel gemacht, aber das ist noch weit von Sozialdemokratie entfernt. Es gibt immer noch keine staatliche Krankenversicherung. Der Mindestlohn ist immer noch zu niedrig. Lebensmittel und Mieten sind immer noch extrem teuer. Die Steuern für die Oberschicht sind immer noch lächerlich gering usw. Da kann man noch vieles aufzählen. Das ist der Grund warum es nicht gereicht hat und nicht, weil die Leute es nicht zu schätzen wussten.

PS: Auch wenn dir meine Meinung vielleicht nicht gefällt würde ich mich über ein Mindestmaß an Respekt freuen. Wenn es dich so sehr nervt was ich zu sagen habe dann musst du nicht darauf antworten.
 
2016 hätte er mMn, sogar sehr wahrscheinlich gewonnen. Clinton war ähnlich wie Harris eine schwache Kandidatin.

Harris war alles andere als schwach. Trumps Wahlkampf dagegen war absolut erbärmlich. Es lag IMO hauptsächlich an der etablierten Presse, die sich Monate lang über Joe Bidens mentalen Gesundheitszustand ausgelassen hat, aber die selbe Messlatte ganz klar nicht anlegte, als Trump bei seinem Wahlkampfauftritt z.B. die Anwesenden als "Azurasians" (er war in Arizona) bezeichnete oder gleich komplett die Bundesstaaten verwechselte. Oder er die Bundesstaaten samt der Bürger offen beleidigte, die er gerade besuchte.

Dass der Mann mit diesem ätzenden Getöse signifikante Mehrheiten eingesammelt hat, liegt ganz klar an unterschiedlichen Maßstäben, die man bei der Berichterstattung anlegte. Während Harris groß als Lügnerin angegangen wurde, war dies bei Trump offenbar keinerlei Rede mehr Wert. Und dann haste noch Twitter, Tiktok und Facebook, die von Milliardären mit Agenda und russischen Sockenpuppenarmeen überrannt werden.

Wenn uns dieser "Wahlkampf" eines zeigt, dann dass er auf die selbe Art und Weise gewonnen wurde, wie das Brexit-Votum auch schon, welches durch die Regenbogenpresse in den Händen weniger Erzkonservativer Verlagsbesitzer den Ausgang nahm, den er nun mal nahm. Man sehe sich nur die Popular-Vote-Ergebnisse an:

1731403304490.png


Quelle: https://edition.cnn.com/election/20...e&filter-flipped=false&filter-remaining=false

Da ist der prozentuale Unterschied ähnlich gering ausgefallen:

1731403407826.png


Quelle: https://www.bbc.co.uk/news/politics/eu_referendum/results

Und mit solchen Mehrheiten maßt man sich ein Mandat zum Umbau des Staats an. Das ist ne Diktatur einer hauchdünnen Mehrheit.
 
2016 hätte er mMn, sogar sehr wahrscheinlich gewonnen. Clinton war ähnlich wie Harris eine schwache Kandidatin. Biden hat zwar durchaus viel gemacht, aber das ist noch weit von Sozialdemokratie entfernt. Es gibt immer noch keine staatliche Krankenversicherung. Der Mindestlohn ist immer noch zu niedrig. Lebensmittel und Mieten sind immer noch extrem teuer. Die Steuern für die Oberschicht sind immer noch lächerlich gering usw. Da kann man noch vieles aufzählen. Das ist der Grund warum es nicht gereicht hat und nicht, weil die Leute es nicht zu schätzen wussten.

PS: Auch wenn dir meine Meinung vielleicht nicht gefällt würde ich mich über ein Mindestmaß an Respekt freuen. Wenn es dich so sehr nervt was ich zu sagen habe dann musst du nicht darauf antworten.

Wie hätte Biden denn das alles in seiner Regierungszeit umsetzen sollen, wenn in dieser Zeit im Repräsentantenhaus eine klare Mehrheit der Republikaner (genauer: der MAGA-Leute) und im Senat nur eine hauchdünne Mehrheit der Demokraten bestand?

Und selbst wenn man die Vorhaben durch den Kongress bekommen hätte, steht als Endgegner noch immer ein von Republikanern dominierter Supreme Court im Weg.

Ein Bernie Sanders oder eine Elizabeth Warren wäre an diesen Gegebenheiten genauso (wenn nicht gar noch mehr) gescheitert.

Grüße,
Aiden
 
So, wie es aussieht, hat man sich auf den 23. Februar als Neuwahltermin geeinigt. Da hatten wir dann schon einen Monat lang Trump. Sollte ausreichen, um zu sehen, wo wir dann hin müssen...
Dann werden wir auch wohl genug Papier haben .
Jedenfalls müssen wir nach Vorne . Deutschland muss Führung übernehmen und hoffentlich etwas Einigkeit in Europa erreichen für kommende Zeiten.
Vielleicht is das mal eine Chance das wir etwas autonomer werden.
 
Dann werden wir auch wohl genug Papier haben .
Jedenfalls müssen wir nach Vorne . Deutschland muss Führung übernehmen und hoffentlich etwas Einigkeit in Europa erreichen für kommende Zeiten.
Vielleicht is das mal eine Chance das wir etwas autonomer werden.
Na du bist ja optimistisch. :)

Ich finde, wir müssen erstmal kleinere Brötchen backen und wieder richtig ins Handeln kommen. Keine Blockiererei, juristisch wasserdichte Gesetze, Haushalt ordentlich verabschieden....
Was ich als Laie so unter Regierungsarbeit verstehe.

Ich fürchte, die Parteien werden sich aber erneut an Trump abarbeiten, Interna durchstechen um den "Gegner" (der zugleich auch Koalitionspartner ist) zu schwächen und sich gegenseitig blockieren. Und natürlich die Zuwanderer und Arbeitslosen als Sündenbocke ausschlachten.
 
Ich versteh nicht warum du der SPD das nicht zutraust. Ich mein das taktische Genie von Kanzler hat sich doch auch mit "Weiß ich nicht mehr." bei Cum Ex rausgeredet...
Die Cum-Ex/Goldman-Sachs Connection des Finanzministers

 
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