Tagespolitik allgemein

Mich überrascht ehrlich gesagt dass man nicht Telegram oder Discord oder irgendeinen anderen dieser Channels wo sich der rechte Rand tummelt dafür nutzte.
 
Zum Jahresende 2024 zählten die evangelische und die katholische Kirche in Deutschland gemeinsam noch 37,8 Millionen Mitglieder – ein Rückgang um 1,1 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Davon gehörten etwa 18 Millionen der evangelischen Kirche an, während die katholische Kirche 19,8 Millionen Gläubige verzeichnete.

Im Laufe des Jahres kehrten rund 322.000 Menschen der katholischen Kirche den Rücken, während sich 345.000 Mitglieder von der evangelischen Kirche lossagten.

Das Erzbistum Köln hat seinen Rang als mitgliederstärkstes Bistum Deutschlands verloren und wurde vom Bistum Münster überholt.

 
Ich denke die Kirchenaustritte werden in Europa noch weiter zunehmen.
Ich selber bin als Teeny ausgetreten. (war in der Katholischen Kirche)
 
Berücksichtigt werden alle Kirchenmitglieder – unabhängig von ihrer persönlichen Religiosität. So bin auch ich auf dem Papier noch katholisches Kirchenmitglied, obwohl ich seit meiner Schulzeit Atheist (ein katholischer Atheist ;) ) bin. Viele meiner Kolleginnen und Kollegen hingegen ziehen nach einem ersten Blick auf ihren Gehaltszettel die Konsequenzen und treten bereits zu Beginn ihrer Berufstätigkeit aus, obwohl einige noch ein zumindest partiell religiöses Weltbild besitzen.
 
Zum Jahresende 2024 zählten die evangelische und die katholische Kirche in Deutschland gemeinsam noch 37,8 Millionen Mitglieder – ein Rückgang um 1,1 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Davon gehörten etwa 18 Millionen der evangelischen Kirche an, während die katholische Kirche 19,8 Millionen Gläubige verzeichnete.

Im Laufe des Jahres kehrten rund 322.000 Menschen der katholischen Kirche den Rücken, während sich 345.000 Mitglieder von der evangelischen Kirche lossagten.

Das Erzbistum Köln hat seinen Rang als mitgliederstärkstes Bistum Deutschlands verloren und wurde vom Bistum Münster überholt.

Sehr gute Nachrichten. Ich bin übrigens auch aus dem Katholikenverein ausgetreten, ist bei mir allerdings schon 6 Jahre her.
 
Berücksichtigt werden alle Kirchenmitglieder – unabhängig von ihrer persönlichen Religiosität. So bin auch ich auf dem Papier noch katholisches Kirchenmitglied, obwohl ich seit meiner Schulzeit Atheist (ein katholischer Atheist ;) ) bin. Viele meiner Kolleginnen und Kollegen hingegen ziehen nach einem ersten Blick auf ihren Gehaltszettel die Konsequenzen und treten bereits zu Beginn ihrer Berufstätigkeit aus, obwohl einige noch ein zumindest partiell religiöses Weltbild besitzen.

Ich selbst glaube an Gott, bin aber aus der Evangelischen Kirche ausgetreten, und das hatte wirklich nur einen Grund: Den finanziellen.

Nun vielleicht wo ich drüber nachdenke doch auch noch nen zweiten: Unsere Dorfpfaffe war nicht unbedingt eine Sympathieträgerin.
Das hat man während des Konfirmationsunterrichts besonders gemerkt. Möglich das die dortigen Erfahrungen nachwirken.
 
Mich überraschen die zunehmenden Rücktritte jetzt nicht. Ich selbst spiele schon länger mit dem Gedanken, aus der Kirche auszutreten um mir so die Kirchensteuer zu sparen. Der einzige Grund der mich bisher davon abhält ist: Bequemlichkeit.
 
Mittel aus der Kirchensteuer fließen AFAIK auch in kirchliche Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie in Schulen, die in evangelischer oder katholischer Trägerschaft stehen. Es wäre bedauerlich, wenn solche Projekte und Anlaufstellen aufgrund von Austritten wegfallen würden, da dort unabhängig vom religiösen Hintergrund wichtige Arbeit geleistet wird, die von säkularen Trägern oft nicht übernommen werden kann.

Ich kann aber natürlich auch jeden verstehen, der einen Glauben hat, aber nicht in der Kirche praktiziert und schon gar nicht bereit ist Steuer dafür zu zahlen. ;)
 
Warum bin ich als Atheist noch Kirchenmitglied? Nun, sicher nicht aus Glaubensgründen, sondern weil sich die Kirche in meinem Leben auf anderen Wegen eingenistet hat. Ich bin in einem sehr katholischen Milieu aufgewachsen, in dem der Glaube weit mehr war als Sonntagspredigt und Kerzenlicht. Er war Antrieb für soziales Engagement, Diskussionsthema bei Familienfesten und eine Art unausgesprochenes Band zwischen vielen meiner Verwandten. Eine Großcousine zog es als Ordensschwester nach Tansania, mehrere Cousinen bringen Schülern die Religion näher oder engagieren sich beruflich für Misereor, und andere Verwandte setzen sich mit christlicher Prägung in der Entwicklungshilfe ein.

Glaube war also immer um mich herum, und viele Menschen, die ich schätze, sind tief religiös. Ihre Überzeugungen sind zwar nicht die meinen, aber ihre Haltung, ihre Werte und ihr Engagement finde ich bewundernswert. Und wenn bei Familienfeiern die Gespräche irgendwann von Alltäglichem zu theologischen Fragen abschweifen, höre ich nicht nur aus Höflichkeit zu – es interessiert mich tatsächlich.

Zudem habe ich eine Schwäche für alte Kirchen. Nicht, weil ich dort bete, sondern weil sie architektonische Meisterwerke sind – steingewordene Geschichte, voller Kunst und Bedeutung. Ich kann an einer alten Kirche kaum vorbeigehen, ohne neugierig einen Blick hineinzuwerfen. Mein Interesse an Kirchengeschichte und der kritisch-historischen Methode tut sein Übriges.

Kurz gesagt: Meine Kirchenmitgliedschaft ist keine Glaubenssache, sondern ein Stück Familiengeschichte, kulturelle Prägung und architektonische Neugier.
 
Mittel aus der Kirchensteuer fließen AFAIK auch in kirchliche Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie in Schulen, die in evangelischer oder katholischer Trägerschaft stehen. Es wäre bedauerlich, wenn solche Projekte und Anlaufstellen aufgrund von Austritten wegfallen würden, da dort unabhängig vom religiösen Hintergrund wichtige Arbeit geleistet wird, die von säkularen Trägern oft nicht übernommen werden kann.

Ich kann aber natürlich auch jeden verstehen, der einen Glauben hat, aber nicht in der Kirche praktiziert und schon gar nicht bereit ist Steuer dafür zu zahlen. ;)
Wäre ja schon mal ein Anfang wenn zum Beispiel die Caritas den Mitarbeitern die freie Entscheidung lässt aus der Kirche auszutreten, oder halt nicht. Man kann auch christliche Werte vertreten und weitergeben ohne Mitglied der katholischen Kirche zu sein.
 
Mittel aus der Kirchensteuer fließen AFAIK auch in kirchliche Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie in Schulen, die in evangelischer oder katholischer Trägerschaft stehen. Es wäre bedauerlich, wenn solche Projekte und Anlaufstellen aufgrund von Austritten wegfallen würden, da dort unabhängig vom religiösen Hintergrund wichtige Arbeit geleistet wird, die von säkularen Trägern oft nicht übernommen werden kann.

Ich kann aber natürlich auch jeden verstehen, der einen Glauben hat, aber nicht in der Kirche praktiziert und schon gar nicht bereit ist Steuer dafür zu zahlen. ;)
Man kann die Mittel ja gerne auch auf andere Zwecke eintreiben die nicht an irgendeine Kirche gebunden sind. Durch eine Steuer die dann alle zahlen z.B. Ist ja nicht so dass ich irgendwas gegen die Förderung der Projekte wäre, aber mir wäre es lieber wenn es nichts mit der Kirche zu tun hätte.

Übrigens, bei meiner Mutter im Ort hat die Diakonie vor zwei Jahren das Krankenhaus ersatzlos gestrichen, weil es anscheinend nicht profitabel genug war, was eine Menge Kirchengänger extrem sauer auf die Kirche gemacht hat. Es war ein recht neues Krankenhaus in einem Ort in dem traditionell evangelische Pfarrer ausgebildet werden. Es kann mir keiner erzählen dass es da von der Kirche aus nicht eine bessere Alternative gegeben hätte.
 
Man kann die Mittel ja gerne auch auf andere Zwecke eintreiben die nicht an irgendeine Kirche gebunden sind. Durch eine Steuer die dann alle zahlen z.B. Ist ja nicht so dass ich irgendwas gegen die Förderung der Projekte wäre, aber mir wäre es lieber wenn es nichts mit der Kirche zu tun hätte.
Das Problem geht leider noch viel weiter.
Sind ja nicht nur die Mitarbeitenden, die z. T. von der Kirche finanziert werden, sondern auch die Gebäude und die sind nicht immer im besten Zustand, wenn es sie denn gibt.
Bei nicht kirchlichen Trägern gilt bedauerlicherweise oft das gleiche Problem - kein Geld da. Dann wird notgedrungen über Projekte finanziert, was zwar nicht schlecht, aber auch nicht gut ist. Denn im sozialen Bereich braucht es dauerhafte Bezugspersonen und keine, die nach 1-3 Jahren wieder gehen müssen, weil das Projekt dann sein Ende findet.

So oder so sollten sich Kirchen in jedem Fall mal Gedanken machen, wie sie dafür sorgen können, nicht noch mehr Mitglieder zu verlieren.
Was hingegen die Zugehörigkeit zu einer christlichen Kirche gehört, um für bestimmte Stellen in Frage zu kommen - da lässt sich manchmal tatsächlich eine Einigung finden.
 
Wäre ja schon mal ein Anfang wenn zum Beispiel die Caritas den Mitarbeitern die freie Entscheidung lässt aus der Kirche auszutreten, oder halt nicht. Man kann auch christliche Werte vertreten und weitergeben ohne Mitglied der katholischen Kirche zu sein.

Es geht mir nicht um die Arbeitsbedingungen, sondern um die Finanzierung. Das in einer perfekten Welt alle diese Einrichtung Teil des öffentlichen Dienstes sind und die Mitarbeiter von Tarifverträgen profitieren, wäre halt schön. ;)
 
So oder so sollten sich Kirchen in jedem Fall mal Gedanken machen, wie sie dafür sorgen können, nicht noch mehr Mitglieder zu verlieren.
Wie soll das gehen wenn viele Menschen nicht mehr an Gott glauben ? Bei mir war es zb so , da hätte die Kirche noch viel versuchen können. Die Missbrauchsvorwürfe sind da nicht mal einkalkuliert. In der kleinen Schweiz hat man über 1000 bestätigter Meldungen über Kindesnissbrauch gesammelt. Stell dir vor wie viele es in ganz Europa oder Afrika oder Lateinamerika sein werden. Ich denke wird reden dann von über 100000 oder Millionen missbrauchter Kinder. Kein Wunder verliert man da den glauben. Ich denke nicht das man diese Institution dann weiterhin unterstützen sollte oder Ihnen gar die Nähe zu Kindern gestattet bzw unterstützt. Gerade in diesen Kirchlichen Schulen und Institutioen sollte man vorsichtig sein. Und dies ist nur Europa, in Afrika oder Lateinamerika ist es noch schlimmer, und oft wird alles von den obersten Stellen Systematisch vertuscht.

 
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So oder so sollten sich Kirchen in jedem Fall mal Gedanken machen, wie sie dafür sorgen können, nicht noch mehr Mitglieder zu verlieren.

Das, für die Kirchen, fundamentale Problem ist Wissen. Es hat schon seinen Grund, warum die Christliche Rechte in den Vereinigten Staaten sich über die Republikaner an Mütter ranschmeißt und diese dann gegen die Aufklärung an Schulen Sturm laufen lässt. Jedes Quäntchen an Macht und Einfluss, welches den Glaubenseinrichtungen abhanden kommt, sorgt unter dem Strich für weniger dumme Menschen.
 
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Wie soll das gehen wenn viele Menschen nicht mehr an Gott glauben ?

Das, für die Kirchen, fundamentale Problem ist Wissen.

Ich denke, dass weder Wissen noch Glaube sind, die Menschen dazu bringen, aus der Kirche auszutreten.
Bei den ganzen Mitgliedern, die es noch gibt, sind sicherlich viele ebenfalls nicht gläubig.
Man kann auch in der Kirche bleiben, aus Gründen, die @SamRockwell schon genannt hat.
"Im Juli 2023 ergab sich aus einer YouGov-Umfrage, dass rund die Hälfte der befragten Christen in Deutschland den Missbrauchsskandal (z. B. in der katholischen Kirche) als einen Grund für den Austritt aus der Kirche sehen könnten. Zudem gaben 43 Prozent an, dass das Zahlen der Kirchensteuer sie zum Austritt aus der Kirche bewegen könnte. Viele empfinden das Einziehen der Kirchensteuer als nicht mehr zeitgemäß." (Statista)
Der Mangel ab Glaube scheint da nicht wirklich im Vordergrund zu stehen, auch nicht hier, wo Skandale ebenfalls Nummer 1 Grund für Austritte sind.

Kirchen sollten sich daher dringend ernsthaft um Aufarbeitung und Gerechtigkeit für Opfer bemühen und aufhören, zu vertuschen, zu verschweigen etc. Vielleicht auch mal ein bisschen Vermögen aus Rom verteilen.
Bisschen reformieren und hey, vielleicht würden ein paar weniger austreten ...


Ich hab absolut Verständnis für Austritte. Bin ja selbst nicht in der Kirche
 
Das, für die Kirchen, fundamentale Problem ist Wissen. (...) Jedes Quäntchen an Macht und Einfluss, welches den Glaubenseinrichtungen abhanden kommt, sorgt unter dem Strich für weniger dumme Menschen.
Finde ich jetzt tatsächlich arg pauschal. Sowohl was den Begriff Glaubenseinrichtungen angeht, als auch bezüglich der Schlussfolgerung. Europa wird zunehmend säkularer, dass hier die Dummheit auf dem Rückzug wäre, sehe ich jetz nicht zwingend.
 
Europa wird zunehmend säkularer, dass hier die Dummheit auf dem Rückzug wäre, sehe ich jetz nicht zwingend.

Nah, die kultische Verehrung von Realitätsverweigerung hat sich nun einfach in den politischen Bereich verschoben. Wir alle können ja leider live mitverfolgen, wie sich alles rechts der Mitte und am linkesten Rand an der konzentrierten Dummheit ergötzt.
 
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