Taris

[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52 | Ebene 241 | Industrieruine | Seitengasse] Chiffith, Brianna Kae, Talery It'kles; Janus Sturn, Leto Fel, Kaan Vos und Darth Malace in der Nähe

Chiffith fühlte sich so geschwächt wie noch selten - die einzige Ausnahme, an die er sich erinnern konnte, war jener Moment, in dem Darth Draconis ihn gezwungen hatte, seinen Tod vorauszufühlen. Nun war er entkräftet, verletzt, verstümmelt. Aber tot war er noch immer nicht! Allerdings war dies nicht der Verdienst seines Meisters auf dem fernen Bastion, von Janus Sturn und auch nicht der Jedi. Er allein hatte sein Leben erhalten, er allein hatte sich befreit. Das hatte ihn den größten Teil seiner Kräfte gekostet und er wusste nicht, wie lange es dauern würde, sie zurückzugewinnen. Aber die Entwicklung der Dinge zeigte ihm, wie notwendig dieser unkontrollierte Ausbruch gewesen war. Denn vom ›Team‹ hatte er keine Hilfe zu erwarten.

Talery, ja, sie hätte ihm geholfen. Offenbar war sie innerlich genauso flauschig wie von außen. Ein auf erschreckend dumme Weise mitfühlendes Wesen. Ihr Hilfsangebot sah er nicht gerade ein Zeichen von Stärke, dennoch hätte er es in dieser Situation gerne angenommen. Aber die Caamasi hatte nicht zu entscheiden, solange Brianna da war. Ebenso wenig wie Chiffith einem höherrangigen Sith gegenüber den Ton angeben durfte. Und sie war offensichtlich nicht bereit, dem Lamproiden zu helfen. Er hätte es sich denken können. Eine feine Theorie war es, dass Gruppen stark machten und Rudel dort Erfolg hatten, wo Individuen versagten. Doch sie waren keine Gruppe, ihr Bündnis war völlig wertlos, denn unter dem Strich war jeder auf sich allein gestellt und Verrat seitens der ›Verbündeten‹ wahrscheinlicher als Unterstützung. Sie hielt Talery davon ab, ihm zu helfen, und warnte eindringlich vor ihm. Wenn es nach der Jedi ginge, dann läge er noch immer unter dem Schutthaufen, wo er keine Probleme machen konnte. Um zu verbluten, während sie sich nur noch mit Janus Sturn auseinandersetzen musste. Am liebsten wäre es ihr wohl, wenn er sofort gestorben wäre. Doch diesen Gefallen hatte er ihr nicht getan. Wenn sie wollte, dass er keine Gefahr mehr darstellte, dann musste sie ihn selbst töten. Wenn sie es konnte.

Aber auch das schien sie nicht vorzuhaben. Nein, ihren Worten zufolge lautete ihr Plan ganz anders. Sie wollte sich allein an die Verfolgung von Sturn, Fel und dessen unbekanntem Retter machen. Dabei wollte sie nicht nur ihn zurücklassen, sondern auch Talery. Sie sollte hier bleiben, bei Chiffith - nachdem ihre Meisterin sie eben erst darüber aufgeklärt hatte, wie gefährlich er war. Der Apprentice hatte keine Bildung genossen und er sprach die Sprache der Menschen nicht gut, aber er war kein Idiot. Er erkannte, dass die Jedi sich selbst widersprach. Sie wusste um die Gefahr, wusste, dass ihre Schülerin ihm nicht gewachsen war, dennoch war sie bereit, sich einfach abzuwenden und sie im Stich zu lassen. Brianna wollte nicht nur ihn verraten, weil er ein Sith war. Sie verriet alle, die ihr im Weg standen. Und das galt in diesem Fall auch für Talery, die zu der Jagd nichts beitragen konnte. Die Jedi unterschieden sich in dieser Hinsicht offenbar nicht von den Sith.


»Du bist feige«, warf er ihr vor. Seine Stimme war nun eher ein atemloses Zischen als ein aggressives Fauchen, aber er sprach einigermaßen verständlich. »Du willst mich nicht selbst töten. Das soll die Wunde tun. Und ich soll Talery töten, dir ist es egal. Du willst sie nicht schützen, damit du in Ruhe jagen kannst. MEINE Beute!«

Ja, SEINE Beute. Bis vor kurzem war ihm Leto Fel eigentlich gleichgültig gewesen. Er hatte sich einverstanden erklärt, dass der Würger Janus gehörte, und selbst keinen Anspruch erhoben. Er hatte sich selbst nur als Erfüllungsgehilfen gesehen und die Jagd gleichermaßen als eine Möglichkeit, seinem Jagdtrieb nachzukommen, und einem mächtigeren Sith eine Gefälligkeit zu erweisen, während er von diesem lernte. Doch nun - seit es dem rothaarigen Menschen zum zweiten Mal gelungen war, sich ihrem Griff zu entwinden - nun, da er eine Hand verloren und sein Blut vergossen hatte, um eine Beute zu fangen, die noch immer frei war - nun war es etwas Persönliches! Und nichts Geringeres als der Tod konnte ihn davon abbringen, weiterzumachen, bis die Sache erledigt war!

»Ich gehe in kein Haus für Kranke«, sagte er. »Und ich bleibe nicht hier. Ich jage weiter. Mit euch oder ohne euch!«

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Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Darth Malace versteckt - Kaan im Schiff - Leto und Janus weiter weg - Chiffith, Brianna und Talery

Talery war total überrascht von der Reaktion ihrer Meisterin. Nicht nur, dass sie keinerlei Mitgefühl für diese schwerverletzte Kreatur aufbrachte, war das Einzige, was für die Echani wichtig war, dass der arme Chiffith unter Umständen noch eine Gefahr sein konnte. Aber nicht einmal das wäre er, wenn Brianna ihren Pflichten als Jedi und Heilerin nachkam, war Talery überzeugt. Ungehalten und wütend drehte sich die Caamasi mit aufgestellten Daunen zu ihrer Meisterin.

"Wie kannst du nur so kalt sein? Wo bleibt dein Mitgefühl, deine Hilfe für dieses schwerverletzte Wesen? Was für eine Jedi bist du eigentlich? Was ist mit dem Jedi-Kodex? Du könntest sein Leben retten und alles an was du denken kannst ist, dass es besser wäre, wenn er hier verblutet, damit man ihm in vielleicht republikanischem Gewahrsam nicht den Gnadenstoß geben muss? Verletzte Gefangene töten???"

In Talery wehrte sich gerade alles gegen die Worte der Echani. Auch wenn ein kleiner Bereich ihres Verstands zugeben mochte, dass die Argumente von Eisblume nicht ganz von der Hand zu weisen waren und die Caamasi vielleicht ein bisschen bläuäugig an die Sache ranging, so war sie doch nicht bereit auch nur einen Zentimeter nachzugeben. Viel zu sehr hatte es schon zuletzt nicht mehr wirklich gestimmt zwischen Meisterin und Padawan. Demonstrativ stemmte sie noch immer auf dem Trümmerberg stehen ihre dünnen Arme in ihre mittlerweile ebenfalls über und über verdreckten Seiten.

"Ist das etwa alles nur leeres Gerede was du mir über die Ideale der Jedi erzählt hast? Eigentlich war ich der Ansicht, dass diese jenen der Caamasi sehr ähnlich waren. So wie sich mir das Ganze aber bisher darstellt bist du doch einzig und allein an Janus interessiert, in amouröser Weise wie mir scheint. Schön, wenn der Würger auch draufgeht, aber der Rest ist nebensächlich. Ich bin nebensächlich. Ich dachte ich wäre deine Padawan. Allerdings frage ich mich jetzt, was ich von dir überhaupt noch lernen kann. Mit deinen Moralvorstellungen kann ich mich jedenfalls nicht anfreunden."

Entsetzt schüttelte Talery ihren gefiederten Kopf. Nie im Leben hatte sie gedacht, dass Eisblume wirklich so eiskalt sein konnte wie ihr bleiches Äußeres andeutete. Aber leider schien es doch der Realität zu entsprechen. Daher konnte sie nur fassungslos zur Kenntnis nehmen, dass Brianna sie allen Ernstes hier allein zurücklassen wollte. Sie hatte es also doch geahnt, sie war Eisblume als Padawan eine Last und offenbar nur mehr hinderlich. Chiffiths Worte trieben das Ganze noch auf die Spitze, denn der schwerverletzte Lamproide mit seinem stark blutenden Armstumpf wollte doch im Ernst die Jagd gegen jegliche Vernunft fortsetzen. Dem fremdartigen Wesen einen traurigen Blick zuwerfend konnte die Caamasi nur hilflos mit den Armen zucken. Aufhalten konnte sie den gut 5 Meter langen Wurm ohnehin nicht.

"Aber in deinem Zustand dürfte das deinen Tod bedeuten, Chiffith!",

versuchte die Jedipadawan noch an seinen Verstand zu appellieren, aber sie ahnte bereits, dass sie auf verlorenem Posten stand. Dass er trotzdem noch immer ein Sith war, spielte für die Caamasi akut keinerlei Rolle mehr. An Brianna gewandt fügte sie noch einige gehässige Worte hinzu.

"Ich hoffe du bist jetzt zufrieden. Sollte der Lamproiden bei dieser Jagd sterben, dann deswegen, weil du ihn dazu getrieben hast!"

Unfähig solches "Ehrgefühl" zu verstehen, was Chiffith dazu bewegen konnte mit seinen Verletzungen gegen alle Vernunft trotzdem weiterzukämpfen konnte sie nur ihre dreifingrigen Hände vor ihr Gesicht schlagen. Waren hier denn alle wahnsinnig geworden? Waren das die erstes Anzeichen dieser berüchtigten Rakghoule oder Rakghoulkrankheit, von der sie auf dem Herflug gelesen hatte? :-)D) In Talerys Augen würde es jedenfalls passen, so dass sie in ihrem Kopf bereits Bilder vor Augen hatte wie sich Eisblume und der Sith in sabbernde hirnlose Bestien verwandelten. Ihre rechte Hand suchte daher bereits das Trainingslichtschwert in ihrer Tasche, ihre einzige Verteidigungsmöglichkeit und mit der anderen ihr Komm. Vielleicht kamen ja die Sicherheitskräfte rechtzeitig, um wenigstens sie selbst retten, wenn alle anderen bereits verloren waren, kam ihr panisch in den Sinn, während sie sich sowohl von Chiffith als auch Eisblume so schnell wie möglich entfernte und dabei auf den losen, stinkenden Trümmern fast gestolpert wäre.

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Brianna hielt in der Bewegung inne, wie versteinert. Offenbar ging ihr Plan ganz und gar nicht auf: Talery sollte, vor der Wahl gestellt zwischen Chiffith und ihrer Meisterin, ihrem Naturell gemäß ihr ängstlich und reuevoll hinterher laufen, doch sie bewegte sich keinen Millimeter. Von allen Momenten, die die Caamasi wählen konnte, ihren Mut zu entdecken, war dies der schlechteste! Keine Sekunde hätte die Echani darüber nachgedacht, Talery in so einer gefährlichen Situation zurückzulassen, was Brianna in die mehr als peinliche Lage brachte, ihre Finte aufzugeben und, geschlagen, zu ihrer Padawan zurückzukehren. Doch es kam noch schlimmer.

Der Lamproid, der keinerlei Anstalten machte, die gefiederte Jedi-Anwärterin zu bedrohen, und der den Bluff erwartungsgemäß nicht als solchen erkannt hatte, warf ihr Feigheit vor. Ihr! Es gab zweifellos nur wenige physische Bedrohungen, die ihr Angst einjagen konnten, und die, die übrig blieben, machten sie wütend. Wütend genug, um sich ihnen entgegenzustellen, egal was die Folgen waren. Vielleicht gab es einige wenige extrem mächtige Sith, bei denen sie es sich anders überlegte, doch ansonsten galt: sie wich
nie vor irgendwas zurück.

Niemand nennt mich eine feige Echani!“

Entgegnete die junge Jedi-Ritterin verärgert. Erst jetzt fiel ihr auf, dass ihre Hand unbewusst zum Lichtschwert an ihrer Hüfte gewandert war und erkennend, wie sich der Frontverlauf verändert hatte. In grenzenloser Dummheit verbündete sich ihre Caamasi-Padawan mit aufgeplusterten Federn – so hatte Brianna sie noch nie erlebt – mit Chiffith gegen sie. Das ganze war ein Witz! Es war so absurd, dass man eigentlich darüber lachen müsste, doch danach war der Silberhaarigen absolut nicht zumute. Stattdessen lief sie scharlachrot an, als sie sich von Talery, die nun wirklich nicht geringste Ahnung davon hatte, egal wieviel Caamasi-Erbe darin stecken mochte, einen naseweisen Vortrag über den Kodex an. Den Jedi-Kodex, der ihrer Meinung nach besagte, man müsste verwundeten Sith das Leben retten, damit sie einen anschließend in den Rücken fallen konnten!
Natürlich war Chiffith völlig harmlos… über Sith wusste sie ja so gut Bescheid. Allein das brachte sie zum Schäumen. Aber dass sie ihr unterstellte, kalt und herzlos zu sein, und statt dem Wohl der Allgemeinheit nur Liebeleien mit Janus im Kopf hatte, war der Gipfel.

„Vergiss den Kodex, der Kodex ist Dr…“

Fauchte die Jedi, und bremste sich erst im letzten Moment ein. Sie atmete einmal schwer, bevor sie sich, unter Aufbietung aller Selbstbeherrschung, ruhiger weitersprach.

„Was… ich sagen will… ist, dass der Kodex eher Richtlinien enthält denn feste Regeln. Außerdem…“

Brianna musste einen weiteren Moment inne halten, um überhaupt einen klaren Gedanken fassen zu können.

„Nimmt dir der Kodex nicht die Last der Entscheidung ab. Es geht nicht, dass du als Jedi stur den Kodex befolgst und glaubst, dein Gehirn ausschalten zu können und dadurch alles richtig machst. Was glaubst du, wo du dich befindest, Talery? Das hier ist kein stupides Holospiel, wo du immer die ‚brave-Jedi‘-Antwort auswählst, um deine Helle-Seite-Punkte abzustauben, weil du genau weißt, dass die Geschichte sich ohnehin so entwickelt, wie von seinen Machern vorgesehen. Wir sind keine Holospielfiguren, willkommen in der Wirklichkeit! Unsere Handlungen haben Konsequenzen, und eines Tages wirst du lernen, dass eine vermeintlich jedihafte Handlung in der Gegenwart dazu führen kann, dass du oder andere später einen hohen Preis dafür bezahlen müssen. Oder dass du das kleinere Übel von zwei schlechten Alternativen herausfinden musst. Der Kodex kann dir dabei nur helfen, wenn du ihn nicht als Gesetz mit Absolutheitsanspruch ansiehst! Wenn du dich das nächste Mal für das Weiterleben eines notorischen Mörders einsetzen möchtest, denke bitte zuerst an die Zukunft!“

Das Kom der silberhaarigen Ritterin piepste. Chiffith beschloss, die Jagd fortzusetzen und Talery machte sie bereits jetzt für seinen Tod verantwortlich. Brianna hätte lügen müssen, wenn sie behauptete, dass ihr ein selbstverschuldeter Tod des Sith-Schülers unangenehm wäre, obwohl sie sich natürlich keineswegs davor fürchtete, seinem Leben auf die, egal was gewisse Leute behaupten wollten, gnädigerweise hier und jetzt zu beenden, zumal sich in ihrem Kom-Postfach nun aller Voraussicht nach eine Anleitung zum fachgerechten Filetieren von Lamproiden befand.

„Du hältst dich gefälligst da raus, hier geht es nicht um dich!“

Fauchte die Echani Chiffith an. Naja, genau genommen ging es schon irgendwie um ihn, aber nicht nur. Talery sponn schon seit einer ganzen Weile, behandelte sie wie eine Dienerin, schnitt ihr in Konversationen das Wort ab und jetzt das.

„Du weißt, was ich meine! Diese Auseinandersetzung ist zwischen meiner Schülerin und mir, und du gehst nirgendwohin, bevor diese nicht ausgefochten ist.“

Dabei wusste sie so gut wie der Lamproid, dass sie mit jeder Sekunde Gekabbel kostbare Zeit verloren. Sie mussten zu Janus aufschließen und Leto Fel wieder einfangen. Aber das konnte sie nicht, ohne eine Reihe weiterer Punkte geklärt zu haben. Sie gab sich nicht einfach geschlagen, und die einfache und schnelle Variante hatte ohnehin Talery verhindert. Von nun an hatten sie, wie es schien, einen schwerverletzten Wurm als Bremsklotz dabei.

„Nur um eine Sache absolut klarzustellen: es gab niemals etwas zwischen Janus und mir, und das wird es auch nie. Du hast nicht die geringste Vorstellung, wie es damals war auf Korriban. Es gibt so viel über mich, das du nicht weißt! Du bist ja nur eine verwöhnte Händlerstochter ohne jede Lebenserfahrung! Und du denkst vielleicht, Chiffith, dass das Leben als Sith-Schüler hart ist. Versuch' Waterboarding, das ist hart! Nein, ihr habt nicht die Hauch einer Ahnung, wie es ist, ihre Gefangene zu sein! Über Monate in einem finsteren, feuchten Loch in den eigenen Ausscheidungen zu sitzen, in einem Leben, das nur aus Folter und Verzweiflung besteht, ohne Chance auf Rettung, wenn die einzige Hoffnung darin besteht, endlich zu sterben, nur es passiert nicht…“

Brianna hatte keine Sekunde darauf gehofft, zu sterben (das war zuvor, auf Loronar, gewesen), aber wo blieb da die Dramatik?

„Bis zu dem Tag, an dem ich meine Ketten gesprengt und die Chance hatte, Janus und seine Meisterin Kira zu töten. Nur ich tat es nicht, weil ich das Leben in jeder Form respektiere, weil ich meine Kräfte einsetze, um zu verteidigen und zu beschützen, und mich als Wächterin des Friedens sehe. Doch meine Entscheidung war zu kurzsichtig, und wir werden den Preis dafür bezahlen, denn hier ist er wieder, um neues Unheil anzurichten. Er wird uns bei der ersten Gelegenheit in den Rücken fallen und versuchen, uns zu töten und wenn wir Pech haben, gelingt es ihm auch. Eines habe ich gelernt: wenn du die Chance hast, einen Sith zu töten, dann zögere nicht. Dieser Ratschlag gilt auch für dich, Chiffith.“

Inzwischen hatte sich die Stimme der 25jährigen beruhigt und ihre Gesichtsfarbe normalisiert, sprich abhanden gekommen, doch innerlich war sie nach wie vor aufgewühlt. Sie näherte sich dem Sith-Schüler, und aktivierte ihr Lichtschwert.

„Aber du bestehst darauf, nicht wahr, Talery. Du musst unbedingt deine eigenen schlechten Erfahrungen sammeln – also gut. Nun, ich habe einen Vorschlag, obwohl wir es noch bereuen werden, einem Sith geholfen zu haben.“

Kurz vor dem Lamproiden blieb sie stehen. Das Schöne daran wäre, dass sie keine Heilkräfte an ihm verschwenden müsste, abgesehen davon, dass es mithilfe der Macht ohnehin bei weitem zu lange dauern würde.

„Die einzige Idee, die mir einfällt, um die Blutung in der Kürze der Zeit wirklich zu stoppen, besteht in der Benutzung des Lichtschwerts, um den Armstumpf zu veröden. Vielleicht wisst ihr, dass Lichtschwertverletzungen durch die enorme Hitze so gut wie nie bluten, und ich denke, es könnte auch hier funktionieren. Es wird natürlich etwas wehtun, aber du wirst nichts einbüßen, für das nicht ohnehin schon jede Hilfe zu spät ist, Chiffith. Wenn du also erlaubst?“

Fragte Brianna und hoffte, dass der Verletzte ablehnte. Wenn, dann hätte sie es ohnehin nur wegen Talery getan. Einem Feind zu helfen war eine Sache. Ihn wieder kampftauglich zu machen eine völlig andere. Das hatte nichts mit Moral oder Gnade, es war einfach nur völlig bescheuert, und es gab, nach allem was sie über Taris gelesen hatten, hier Millionen, die ihr Mitleid eher verdient hatten. Als nächstes wollte die Caamasi noch, dass sie gemeinsam Rakghoule in Krankenhäuser einlieferten.

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Was dann geschah, war für Chiffith nur schwer zu begreifen. Vor seinen Augen stellte sich plötzlich Talery gegen ihre Meisterin. Beide sprachen recht schnell und hektisch, so dass er nur mit Mühe folgen konnte, insbesondere auch, weil Blutverlust und Schmerz ihn ablenkten. Doch hörte er heraus, dass die Caamasi Brianna vorwarf, dass diese sich nicht an den Codex der Jedi hielt. Die Schülerin wollte nicht akzeptieren, dass es ihr verboten war, dem verletzten Lamproiden zu helfen. Dieser lernte dabei viel über sie beide: Erstens war Talery keineswegs der brave, folgsame Padawan, als der sie zuerst erschienen war. Sie hatte mehr Willensstärke, als er erwartet hätte. Er hätte ihr nicht zugetraut, sich ihrer Meisterin so entschlossen zu widersetzen. Zweitens wurde deutlich, wie sehr sich Brianna von ihren Emotionen beherrschen ließ, auch von so ›dunklen‹ Gefühlen wie Hass und Rachsucht. So zumindest verstand er den Zusammenhang zwischen ihrem Bericht über Folter bei den Sith und ihrem derzeitigen Verhalten. Sie war weder weich noch friedliebend und entsprach damit in keiner Weise Chiffiths Bild der Jedi. Wie er vorhin schon angedeutet hatte, konnte er sich diese Frau ebenso gut im Orden der Sith vorstellen. Warum sie sich für die andere Seite entschieden hatte.

Diesen Gedanken verlor er jedoch aus dem Blick, ebenso wie es ihm nicht möglich war, dem weiteren Verlauf des Gespräches zu verfolgen. Seine Konzentration ließ nach, ohne dass er es bemerkte. Eine solche Schwäche hätte er sich unter normalen Umständen nicht erlaubt, schon gar nicht in direkter Nähe zu zwei erklärten Feinden. Doch der Blutverlust machte sich nun bemerkbar, er äußerte sich in steigender Müdigkeit. Seine Gedanken drifteten ein Stück weit weg von der Realität, in Gegenden, die sich nahe am Rand der Traumwelt bewegten. Seine Aufmerksamkeit kehrte schlagartig zurück, als vor ihm mit brausendem Geräusch ein Lichtschwert aufflammte - in dieser Sekunde war er wieder hellwach und bei der Sache. Es sah nun doch so aus, als wollte die Echani für klare Verhältnisse sorgen und der Debatte darüber, ob man einem Feind helfen durfte, ein unwiderrufliches Ende setzen. Chiffith machte sich bereit zur Abwehr, obwohl ihm in diesem Moment sehr bewusst wurde, wie schlecht seine Chancen standen. In seinem derzeitigen Zustand und ohne eine adäquate Waffe hatte er ihr nicht viel entgegenzusetzen. Sobald er seinen Armstumpf losließ, verlor er noch mehr Blut, was ihn der Ohnmacht und dem Tod näher brachte; umklammerte er ihn weiter, büßte er den Rest seiner Beweglichkeit ein. Selbst eine Flucht kam so nicht in Frage. Der Giftstachel am Schwanz war das einzige, was ihm blieb, um sich zu verteidigen. Nur ein Treffer, und Brianna war dem Tod geweiht. Aber nur ein Treffer von ihr, und er büßte auch dieses Körperteil und danach das Leben ein. Das Gefühl der Todesangst kehrte zurück und begann abermals, Kraft in ihm anzustauen, wo vorher keine gewesen war. Eine urtümliche, schwer zu beherrschende Energie, die ihn paradoxerweise stärkte, während sie ihn weiter auslaugte.

Briannas Verhalten und Körpersprache waren aggressiv. Aber ihre Worte besagten das Gegenteil. Sie behauptete, dass sie ihn nicht töten wollte, im Gegenteil. Mit dem Lichtschwert sollte es angeblich möglich sein, die Wunde auszubrennen und auf diese Weise die Blutung zu stoppen. Chiffith hatte keine Ahnung, ob das stimmte - es war ein Anwendungsbereich dieser Waffe, der ihm völlig neu war. Aber es war eine Hoffnung. Allerdings eine, deren Erfüllung ein großes Wagnis erforderte. Ließ er die Jedi mit dem Schwert so dicht an sich heran, hatte er keine Möglichkeit mehr, sich gegen einen spontanen Angriff zu verteidigen. Er gab sich damit völlig in ihre Hand, wie ein Raubtier, das seine Niederlage in einem Rangkampf eingestand, indem es seinem Artgenossen die bloße Kehle zum Biss anbot. Diese Form der Hilfe anzunehmen, kam einer Unterwerfung gleich.

Chiffith zögerte kurz, suchte nach Alternativen. Aber dann legte er den Giftschwanz wieder auf den Boden nieder und gab seine Abwehrhaltung auf. Er streckte der Echani den verstümmelten Arm entgegen.


»Mach es«, zischte er. »Der Schmerz ist egal.«

Er ließ es zu, dass die tödliche, vielleicht aber auch rettende Klinge sich ihm näherte. Die beiden Klauen, mit denen er die Adern unterhalb der Wunde abdrückte, lösten sich, woraufhin das Blut sofort wieder in Strömen floss. Der Schwall versiegte jedoch schnell, als das Schwert ihn berührte. Binnen eines Sekundenbruchteils geronn das Blut, bevor es verdampfte und verbrannte. Ebenso erging es seinem Fleisch, dem Knochen und der Haut, die bei Kontakt mit dem Energiestrahl sofort verschmorten. Der Apprentice hatte sich gegen den Schmerz gewappnet und beschlossen, ihn sich nicht anmerken zu lassen. Doch das gelang ihm nicht lange, dafür war die Qual zu intensiv und sein Zustand zu schlecht. Ein heiseres Brüllen begleitete die Prozedur, bis diese endete. Dann starrte sein augenloses Gesicht auf den rauchenden Stumpf. Es sah noch übler aus als zuvor: Ein weiters Stück Arm fehlte, das Fleisch war geschwärzt und verschrumpelt. Der Gestank war so widerlich, dass er selbst ihn kaum ertragen konnte. Aber immerhin war die Blutung tatsächlich gestoppt. Das Brennen und Pulsieren des Schmerzes ging in einer neuen Woge von Adrenalin unter, die seinen Körper durchflutete. Er war sich jedoch der Tatsache bewusst, dass die Verletzung durch den Eingriff nicht geringer geworden war, im Gegenteil. Nach wie vor lag es im Bereich des Möglichen, dass er den Verlust seiner Hand nicht überleben würde. Nur verbluten musste er nun nicht mehr, sofern er das verstümmelte Glied schonte, so dass die Wunde nicht wieder aufbrach.

Chiffith war nicht sicher, ob er tatsächlich in der Lage war, die Jagd fortzusetzen. Aber sein Wille, es trotz aller Risiken zu versuchen, war ungebrochen. Da sich Talery und Brianna entschieden hatten, das Zweckbündnis noch aufrecht zu erhalten, nicht alleine, sondern gemeinsam mit ihnen. Und auch die Frage, wer nach dem Verschwinden von Janus die Führung innehatte, war geklärt.


»Ihr führt uns an«, stellte er Brianna gegenüber fest, wobei er bewusst die Höflichkeitsform benutzte. Kein Dank, stattdessen eine Unterwerfung. »Wir müssen schnell sein. Und entschlossen. Er entkommt sonst!«

Das hätte sich der Sith-Apprentice beim Beginn dieses ›Jagdausflugs‹ nicht träumen lassen: Nun folgte er, gezwungen von der unvorhergesehenen Entwicklung der Ereignisse, dem Wort und Willen einer Jedi. Zumindest vorübergehend, denn sobald sie Janus Sturn eingeholt und Leto Fel endlich in ihrer Gewalt hatten, musste sich das Blatt wieder wenden. Trotz seiner Bereitschaft, sich der offensichtlich Stärkeren unterzuordnen, befasste ein Teil seines Bewusstseins sich bereits mit diesem Zeitpunkt. Er hatte unter anderem bereits etwas über die Schwächen seiner Feinde gelernt. Talery hatte ein weiches Herz und sie hielt sich sklavisch an die Vorschriften ihres lächerlichen Jedikodex: Wenn man sie in eine passende Situation brachte, konnte sie sich auf diese Weise selbst schwächen. Ganz im Gegenteil dazu war Brianna dem Kodex offenbar nicht halb so verbunden, wie man es von einem Jedi erwarten konnte. Sie schien sich mit den Idealen ihres Ordens nur teilweise zu identifizieren und einen Weg zu verfolgen, der dem der Sith ähnlicher war, als sie zuzugeben bereit wäre. Jemand, der in diesen Dingen erfahren war, konnte sie möglicherweise auf die dunkle Seite ziehen. Jemand wie Janus Sturn.

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Talery starrte, in ihrer Bewegung weg von Chiffith und Eisblume inne haltend, ihre Meisterin die meiste Zeit von derem folgenden Monologs nur mit offenem, lackierten Schnabel an. Bei einigen Sachen traute sie gar ihren Ohren kaum. Die Caamasi empfand es erniedrigend und geringschätzig, dass Brianna ihre moralische Haltung als jene einem Holospiel entspringend bezeichnete. Dabei war genau dies, was ihre Eltern ihr vermittelt hatten. Ja danke, Talery merkte selbst, dass sogar Eisblume sie dafür als naiv und weltfremd empfand und entsprechend kritisierte für ihre Ansichten. Auch den Jedi-Kodex hielt die Echani nicht für sonderlich wichtig, was die Padawan nur mit einem Kopfschütteln quittieren konnte. Die moralischen und philosophischen Lehren der Jedi waren als für Eisblume reine Auslegungssache, die man dehnen und anwenden konnte wie es einem beliebte? Entweder hatten sich die Jedi im Laufe der Jedi weit von den moralischen Regeln der Caamasi, von dem die moralischen Prinzipien der Jedi schließlich abgekupfert worden waren, entfernt oder Brianna war nicht gerade ein Beispiel für Prinzipientreue unter den Jedi. So oder so, es gefiel Talery nicht und sie nahm sich fest vor das Verhalten ihrer Meisterin scharf im Auge zu behalten. Schließlich erkannte auch sie frappierende Tendenzen der bleichen Echani sich manches viel zu leicht zu machen.

Aber immerhin erleichterte sie auf Talerys Fürsprache hin das Los des Lamproiden, indem die Echani seine Armstummel mit ihrem Lichtschwert verödete, eine brutale, extrem stinkende Methode. In der Caamasi verkrampfte sich alles als sie die Schmerzenslaute von Chiffith mitanhören musste. Der Geruch davon, als dieser sie mit voller Wucht traf war so widerwärtig für die hochsensible Nase der Caamasi, dass sie sich umdrehte und sich übergab. Peinlich darauf achtend, dass sie ihr zwar schon arg verschmutztes Gewand nicht noch weiter in Mitleidenschaft zu ziehen, brauchte sie einen Moment, ehe sie ihren Magen wieder halbwegs unter Kontrolle hatte. Danach tat Talery es ihrer Meisterin gleich, indem sie ihre aufgestellten Federn mit Mühe besänftigte und wieder mit ruhigerer, gefasster Stimme sprach. Innerlich war sie dabei fast schon stolz auf sich, dass sie auch in der schwierigen Situation halbwegs Haltung bewahren konnte.


"Es mag sein, dass du mich für meine strikten moralischen Ansichten als weltfremd empfindest, Brianna. Aber ich schäme mich nicht dafür, denn ich bin nicht bereit alles was ich früher gelernt habe über Bord zu werfen, nur weil es in einer Situation wie dieser leichter und bequemer erscheint den Gegner gleich ohne viel Federlesens zu machen zu töten. Was wurde denn bei dir aus dem Leitspruch der Jedi, dass diese kein Leben leichtfertig nehmen sollten und dass jeder eine zweite Chance verdient? Mag sein, dass jeder, der einmal Sith war für dich den Tod verdient. Aber ernsthaft, dies kann hoffe ich nicht die allgemeine Sichtweise des Jedi-Ordens sein."

Dabei musterte sie die mittlerweile wieder erbleichte und ruhiger wirkende Echani eindringlich. Allerdings war die Caamasi in moralischer Hinsicht auch ein schwerer Brocken, denn sie hatte den dringenden Eindruck, dass sie anstellte von Brianna hier den Moralapostel spielen musste, wenn Eisblume schon verdächtig pragmatische Ansichten an den Tag legte.

"Feuer mit Feuer zu bekämpfen hat selten einen Konflikt zufriedenstellend beendet und wenn dann nur, wenn eine Seite vollends ausgelöscht wurde. Außerdem hinterlassen solche Vorgehensweisen immer Spuren, nicht zuletzt an einem selbst. Diplomatie, Fingerspitzengefühl und Vorsicht sind viel eher angebracht, selbst in Situationen wie hier."

Natürlich sprach Talery damit nicht aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz. Sie konnte sie auch? Dafür war sie noch zu jung. Vieles davon waren Worte ihrer Eltern, von denen die Caamasi gar nicht mehr bewusst wusste, dass sie sie jemals gehört hatte. Aber sie sprudelten einfach so aus ihr hervor. Es war zudem zwar angenehm zu hören, dass Brianna es immerhin verneinte, dass sie angebliche keine amouröse Avancen in Richtung von Janus machte. Aber vieles, was ihre Meisterin sagte klang in Talery Ohren zweideutig und diskussionswürdig. Dennoch sah auch die Caamasi ein, dass dies hier nicht der passende Ort noch Zeit dafür war. Aber an Bord ihres Schiffes hatten sie, zumindest nach Talerys Ansicht schleunigst ein klärendes Gespräch zu führen, da die Caamasi langsam daran zweifelte, ob Eisblume die richtige Meisterin für sie war. Eine sogar für sie selbst überraschende Lehre zog die Padawan jedoch noch zusätzlich aus den Geschehnissen. Sie konnte und durfte sich nicht allseits darauf verlassen, dass Eisblume sie verteidigte, da deren Standpunkt aus Sicht der prinzipientreuen Caamasi viel zu schwammig und zweideutig war. Sie musste ihre bisherigen, zugegeben etwas laxen Bemühungen intensivieren, schon aus Gründen ihrer eigenen Sicherheit.

Jedoch war eines nicht eingetreten. Weder Chiffith noch Brianna verfielen in wilde Zuckungen. Beide schienen noch Herr ihrer Sinne zu sein und waren insofern wohl doch nicht unter dem Einfluss der Rakghoulseuche - noch nicht zumindest. Dennoch hielt ihre Hand weiterhin das Trainingslichtschwert umklammert. Das gab ihr auf seltsame Weise Sicherheit vermittelte. Da sogar Chiffith die Leitungsrolle der Echani zustand, fügte sich auch Talery. Schließlich war Eisblume ja weiterhin ihre Meisterin, auch wenn sie längst nicht mehr in allen Punkten überein stimmten. Sorgenvoll warf sie dem schwer verwundeten Sith noch einen Blick zu, aber dessen Entschlossenheit sprach Bände. Daher musste sie sich ohnehin fügen. Dennoch war sie insgeheim sehr stolz auf sich, dass sie nicht nachgegeben hatte. Sie hatte Brianna ordentlich die Meinung gesagt und wunderte sich dabei doch irgendwo, wo die zuvor doch noch so demutsvolle Version ihrer selbst geblieben war. Demonstrativ erwartungsvoll warf dann auch Talery einen Blick auf die Echani.


"Nun denn, Meisterin. Dann weist den Weg...",

formulierte Talery bewusst zweideutig. Sie brachte es einfach noch nicht wieder über sich auf ähnlich vertraute Art und Weise mit Eisblume zu sprechen, so wie diese sie quasi auf gewisse Art enttäuscht hatte.

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Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Darth Malace versteckt - Kaan im Schiff - Leto und Janus, Chiffith, Brianna und Talery

Was machte Janus denn da? Und dieses... Gewürm, nach dem sein Meister verlangt hatte? Malace wurde dieses Geschwätzes langsam überdrüssig. Seid wann war es Mode sich im Wortgefecht mit Jedi-Abschaum zu messen? Selbst ohne die Macht anzuwenden konnte sie bis zu ihrem Standort die augenscheinliche Reinheit ihrer Wesen spüren. Unweigerlich verkrampften sich ihre Muskeln dabei. Jedi waren die Todfeinde der Sith. Mit ihnen zu reden anstatt zu kämpfen bedeutete in ihren Augen sogar Verrat. So war Janus also. Alte Bande mit den Jedi- und er weigerte sich diese endgültig zu lösen. Sie ballte die Faust die sie frei hatte während sie in der anderen das Doppellichtschwert hielt. Ihr Meister hatte sie oft versucht zu lehren, dass Wut nicht immer alles sei. Und so mühte sie sich ihren Hass und ihren Zorn irgendwo einzubetten um ihn bei Bedarf später wieder loszulassen. Ihr Meister gab an, dies ganz ähnlich handzuhaben. Sie bewunderte ihn sehr, denn es fiel ihr seit jeher unglaublich schwer diese Wut zu kanalisieren und nicht zu entlassen. Ballast war das treffendste Wort für diese Art ihrer ganz persönlichen Tortur. Aber auch das gehörte zum Sith sein dazu- Opfer zu bringen. Sie jedenfalls hatt noch nicht herausgefunden wie man als Sith wahrhaftig frei sein konnte. Ihr Mentor hatte sie stets belächelt und vertröstete sie damit dass sie eines Tages ihren Aufstieg und ihre wirkliche Freiheit selbst begründen würde.

Malace konnte nichts tun, außer auf jenen Tag zu warten und hinzuarbeiten. Und so schluckte sie ihren aunglaublich bitteren Hass herunter. Später würde sie Janus diesen gänzlich zuteil werden lassen, doch zuvor waren diese selbstgefälligen Jedi dran. Außerirdisches Gezücht war bei ihnen. Alle Nicht-Menschen waren Malace suspekt. Alles was sich also vor ihr in Sichtweite befand beschwor alles Dunkle in ihr auf. Wie schafften es andere Sith nicht durchzudrehen bei Dingen wie diesen? Wenn sie sich selbst in Janus Position befände, sie hätte kein Wort verloren. Mit Jedi gibt es nichts zu reden. Es hieß die oder man selbst. Alles andere war obsolet. Und nun saß sie hier- auf Äußerste angespannt, hatte Bauchschmerzen vor Wut und übte sich dennoch in Beherrschung. Nur noch ein kleines bißchen- und sie konnte für nichts mehr garantieren...

Mehrere Explosionen, ganz in der Nähe rissen sie aus ihren Gedanken. Malace hob den Kopf ein wenig über die Mauer hinweg- keiner mehr da. Verdammt- sie hatte sich vollkommen vergessen. Malace richtete sich ruckartig auf und gab im selben Moment ihr Versteckspiel vollkommen auf. Sie entließ nun all ihren Hass, ihre Wut. Sie steckte auf diesem widerwärtigen Planeten fest wegen einer Bande Jedi und Verräter. Sie preschte um die Ecke und erblickte just die Krater, die offensichtlich durch Granaten verursacht wurde. Rauch kroch noch von den geschwärzten Stellen der Gasse empor. So musste Krieg aussehen dachte sie bei sich. Und tatsächlich- die ganze Straße sah aus wie ein einzelnes Trümmerfeld. Dann traf sie auf die Bande, derer sie sich nun annehmen würde.

Sie aktivierte ihr Lichtschwert und kanalisierte nun ihre dunklen Emotionen und griff an.


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/op @all Hat einfach gepasst- kann ja noch hinausgezögert werden wenn gewünscht :)
 
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Einige Augenblicke glaubte Brianna, Chiffith plante, auf extrem dumme und sinnlose Art zu sterben, und dementsprechend bereitete sie sich innerlich darauf vor, die letzte Attacke seines Lebens abzuwehren. Nicht, dass die junge Jedi-Ritterin ein sonderlich großes Problem damit gehabt hätte – das Lichtschwert hatte sie ohnehin bereits in der Hand und sie betätigte sich in diesem Fall schließlich nur höchst widerwillig und wider besseres Wissen als Lebensretterin. Dies war bestenfalls ein temporäres Zweckbündnis; zu glauben, dass man anschließend einfach auseinandergehen würde, war so naiv wie angesichts von Janus' vordergründigen Schmeicheleien an die große Liebe zu glauben. Sicherlich würde Brianna die beiden Sith lieber aufs Kreuz legen und kampflos mit Leto verschwinden, als sich auf eine bewaffnete Auseinandersetzung einzulassen, bei der Talery nicht die geringste Hilfe sein konnte, sondern lediglich ein kleines Jedi-Küken, dessen Verteidigung Zeit und Aufmerksamkeit erfordern würde, die sie gegen zwei Gegner nicht haben würde, davon ausgehend, dass Chiffith zu diesem Zeitpunkt noch am Leben und kampftauglich wäre.

Doch der Lamproid fügte sich schließlich in sein Schicksal. Er sagte, der Schmerz kümmere ihn nicht, doch auch für ihn war er nicht auf Dauer zu ertragen. Die Silberhaarige konnte die Wogen der Pein in der Macht von dem Moment an spüren, als sie mit der Lichtschwertklinge die zerstörte Arterie ausbrannte und er setzte sich fort, bis der gesamte Armstumpf kauterisiert und desinfiziert war.

Den Behauptungen ihrer Padawan zum Trotz nahm Brianna weder leichtfertig Leben, noch führte sie selbst Feinden gerne unnötige Schmerzen zu und in der Zeit, in der sie sich um die Verletzung kümmerte, kam ihr der Sith-Schüler vor wie die vielen anderen Patienten, die sie auf Denon behandelt hatte, und ihr Mitgefühl für ihn kehrte zurück. Auf Denon wäre sie selbst im größten Trubel nie auf die Idee verfallen, eine derartige Verletzung so zu behandeln, obwohl die Therapie zu greifen schien. Sie hätte sich anders beholfen, irgendwie. Doch in der Situation tat sie das Bestmögliche, oder etwa nicht? Die Blutgefäße per Telekinese abzuklemmen klang nach einer blöden Idee, besonders wenn sie es versuchte. Machtheilung hätte bedeutet, zunächst seinen Kreislauf herunterzufahren, bevor sie Energie in die Blutgerinnung stecken konnte, ihn idealerweise sogar in eine Trance zu versetzen, überlegte sie. Der Vorgang wäre anstrengend und zeitraubend geworden, zu zeitraubend ohne vorherige Stabilisierung, und Zeit hatten sie wegen Leto Fel ohnehin nicht.

Die kurze, schmerzhafte, unerfreuliche Aktion war also das kleinste Übel trotz der infernalisch klingenden Schmerzenschreie, dem heftigen Gestank (als weitaus schlimmer und den vermutlich schlimmsten in der Galaxis empfand Brianna allerdings den von in Sümpfen verwesenden Gamorreanern, der ihr ebenfalls nicht fremd war) und den Blutspritzern auf ihrer Tunika, so sehr sie versucht hatte, diese zu vermeiden. Talery konnte ihr also beim besten Willen nichts vorwerfen, doch die Caamasi tat es trotzdem.

Ihre Worte hatten es bereits in sich, doch die altkluge Aufsässigkeit des Vogelwesens machten sie noch schlimmer. Die Echani-Jedi konnte förmlich den erhobenen Zeigefinger ihrer Padawan vor sich sehen: Talery als Moralapostel in einer unmoralischen Welt, in der Brianna keine Ausnahme war. Insbesondere dass ihre Begleiterin hoffte, sie wäre nicht repräsentativ für den Orden, kränkte sie sehr, besagte es doch letztendlich, dass die Caamasi sie als schlechte Jedi ansah.

Fein. Beleidigt sparte sich Brianna eine Entgegnung und dachte stattdessen darüber nach, Talery nach dieser Mission an einen anderen Meister abzugeben. Sie war eine Kämpferin, ihr Schützling dagegen auf gänzlich anderen Gebieten talentiert. Wenn nun auch noch philosophische Differenzen dazu kamen… nein, das musste sie sich nicht antun. Ohne ein striktes Über-/Unterordnungsverhältnis würde es ihrer Freundschaft besser bekommen. Momentan fiel es ihr ohnehin schwer, die Caamasi als solche zu sehen. Ganz sicher benahmen sie sich nicht so, wie Freundinnen es normalerweise taten.

Wohltuend sachlich präsentierte sich im Vergleich dazu Chiffith, der sie zur Eile mahnte und auch ihre naturgegebene Rolle als Anführerin akzeptierte, was viel angenehmer war als Talery, die von Ausdrucksweise und Tonfall her in gewohnter Manier die Leibwächterin nach vorne schickte.

„In Ordnung, dann lasst uns nicht noch mehr Zeit verlieren!“

Erklärte die Echani geschäftsmäßig und nahm mit den weiten, schnellen Schritten ihrer langen, kraftvollen Beine Fahrt auf. Demonstrativ strafte sie ihre Anhängsel mit Nichtbeachtung (sollte Talery doch auf sich selbst aufpassen), während sie sich den Weg durch das Trümmerfeld der Seitengasse bahnte und über den einen oder anderen größeren Betonbrocken hinweg setzte. Stattdessen stierte sie in ihr Kom und las die Nachricht, die tatsächlich von Marvin stammte und Lamproiden betraf.

Extrem stark und schnell, hochentwickelte Sinne, soso. Offenbar hatte Janus nicht übertrieben, doch das hatte Brianna nicht anders erwartet. Sie würde es zweifellos merken, wenn er versuchte, sie anzulügen. Töten ihre Opfer mit ihren scharfen Reißzähnen, durch Erwürgen oder mit ihrem Giftstachel – deshalb hatte Chiffith den Schwanz erhoben, als sie sich ihm mit aktiviertem Lichtschwert genähert hatte, stellte Brianna fest. Zudem war die Kurzbeschreibung mit der Warnung versehen, „Kampf möglichst vermeiden“, was in ihren Ohren wie eine Herausforderung klang, könnte sie doch selbst genauso gut ein T-Shirt mit der Aufschrift auf der Brust tragen. Es waren auch einige Holovids, vermutlich von Lamproiden in Aktion angehängt, die sie momentan jedoch nicht unauffällig genug oder gar in Ruhe (und dem Vernehmen nach wohl am besten in Zeitlupe) ansehen konnte, weshalb sie das Gerät schließlich wieder weg steckte.

Talerys naseweise Kommentare nagten aber immer noch an der 25jährigen, und da sie allmählich das Gefühl hatte, sie müsste platzen, wenn sie nichts sagte, drehte sie sich um und setzte zu einer Erwiderung an.

„Weißt du, Talery, du klingst, als würdest du jemand anderen zitieren, und ich kann dir nicht vorwerfen, dass du – mangels eigener Erfahrung – auf die Weisheit deines Volkes zurückgreifst. Es ist nichts falsch daran, allerdings wirst du noch feststellen, dass man mit Diplomatie und Fingerspitzengefühl alleine bei Sith nicht weit kommt. Und glaube mir, ich habe noch nie irgendeinen mit den Sith in Zusammenhang stehenden Aspekt leichtfertig behandelt.“

Die junge Jedi-Ritterin pausierte, als sie einen quer liegenden Stahlträger überquerte. Ihre Stimme war unterkühlt – so wie die Beziehung zu ihrer Padawan.

„Du äußerst deine Hoffnung zurecht, dass ich keine durchschnittliche Jedi bin. Ob mich das deswegen zu einer schlechten Jedi macht, mögen andere beurteilen. Lass' dir versichert sein, dass zahllose Jedi, die sich in perfekter Übereinstimmung zum Kodex wähnten, nach Corellia zogen und auf den Schlachtfeldern dort unzählige Familienväter und Schulabgänger in deinem Alter getötet haben, chancenlos gegen eine Machtbenutzerin mit ihrem Lichtschwert, und die lediglich dort waren, weil dazu gezwungen wurden oder, von Propaganda dumm gehalten, nur glaubten, ihre Heimat gegen Aggressoren verteidigen zu müssen. Denn einmal auf dem Schlachtfeld ist es zu spät für Diplomatie und Völkerverständigung. Also entschuldige, wenn ich es vorziehe, anstatt einfachen Soldaten, die nichts für ihre Situation und ihre Befehle können, das wirkliche Böse zu bekämpfen, Sith, und Leute die so denken, wie jene, die sich für die Tragödie auf Caamas verantwortlich zeichnen. Entschuldige, dass ich nicht zuallererst daran denke, diesen eine zweite Chance einzuräumen, sondern an meine einzige Chance, sie daran zu hindern, weiteres Unheil über die Bewohner dieser Galaxis zu bringen!“

Plötzlich spürte Brianna hinter sich eine Kälte und Macht ausstrahlende Präsenz aufflammen, was nur einen Schluss zuließ, obwohl die Bälde des Ereignisses sie überraschte. Hinterhalt! Blitzschnell drehte sich die muskulöse junge Frau sich um und sah eine Menschin in schwarzer Sith-Robe auf sie zustürmen, die mit dem Augenkontakt auch prompt ihr Lichtschwert aktivierte. Automatisch erledigte sie sich ihres eigenen, zweifarbigen Robenumhangs und bändigte die Silbermähne zu einem Pferdeschwanz, während sie einen Moment lang dachte sie an Kira, da unter der Kapuze keine Einzelheiten ihres Gesicht auszumachen waren, doch obwohl sie damals noch nicht in der Lage gewesen war, ihre Präsenz so bewusst wahrzunehmen, spürte sie, dass sie es nicht sein konnte. Außerdem würde ihre Erzfeindin sie bestimmt nicht einfach so angreifen, ohne sie nicht vorher mit einer Hasstirade zu begrüßen, wie es diese Frau vorzuhaben schien.

Die Sache machte natürlich Sinn: Janus wusste, dass er in einem fairen Duell chancenlos sein würde, und deshalb hätte er nicht so gespielt, wie er es tat, ohne noch ein Ass im Ärmel zu haben – sie hätte darauf kommen müssen. Dass er die Falle nun so schnell zuschnappen ließ, dass Leto Fel bereits ohne Chance auf einen weiteren, schlecht geplanten Fluchtversuch einkassiert war, was zudem bedeutete, dass er ihr spätestens wenn der Kampf losging in den Rücken fallen würde.

Die Silberhaarige konzentrierte sich auf die besten Freunde einer Dame, Macht-Geschwindigkeit und ihre beiden Lichtschwerter, und ging ihre Möglichkeiten durch. Sie hatte noch nie gegen ein Doppelklingenlichtschwert gekämpft, obwohl sie mit einem Bo-Stab umgehen konnte und selbst lange ein herkömmliches Zwillingsschwert geführt hatte. Darüber hinaus war Chiffith selbst in seiner gegenwärtigen Verfassung eine Nummer zu groß für Talery, so dass sie sie zweifellos im Kampf unterstützen musste. Zweieinhalb Gegner schrie nach Beweglichkeit, was natürlich kein Problem für sie war, doch Ataru mit zwei Waffen zu implementieren, dafür fehlte ihr noch die Erfahrung. Die Entscheidung war also klar.

Talery!“

Rief sie laut und warf ihrer Padawan ihr einst von Kestrel gestelltes Lichtschwert mit der grünen Klinge zu, ihre einzige Hoffnung selbst gegen einen geschwächten Lamproiden.
‚Hoffentlich bist du jetzt zufrieden,‘ fügte sie dem Ruf in Gedanken hinzu.

Mit der anderen Hand aktivierte sie ihr Kom, welches also gemäß Plan Marvin antworten sollte. Dieser würde voraussichtlich vor allem die aufgezeichneten Kampfgeräusche hören und hoffentlich die richtigen Schlüsse daraus ziehen: die planetaren Sicherheitskräfte oder auf Taris stationierte Einheiten der republikanischen Armee an ihre geortete Position senden. Es fühlte sich seltsam an, auf derartige Methoden zurückzugreifen, doch Brianna sagte sich, dass dies ohnehin kein fairer Kampf mehr war, sobald ihr Janus erwartungsgemäß in den Rücken fiel. Sie war eine Meisterin der Defensive, aber keine Idiotin. Mit ihrer Schnelligkeit und Körperbeherrschung sowie der Echani-Fähigkeit, die Aktionen einer Gegnerin vorauszuahnen, war sie extrem schwer zu treffen, aber der Verteidigung gegen eine Überzahl würde im Laufe der Zeit ihren Tribut fordern. Entweder gewann sie den Kampf also schnell (in welchen Fall sie per Kom Entwarnung geben konnte) oder gar nicht.

In diesem Sinne aktivierte die silberhaarige Echani ihr verbliebenes Lichtschwert und stellte sich dem, was kommen mochte und dachte,
‚Habe ich es dir nicht gesagt, Talery…‘.

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Chiffith nahm die Rolle ein, die er während seiner Zeit als einfacher Jünger im Sith-Orden erlernt und als Schüler von Darth Draconis perfektioniert hatte: Die des folgsamen Hündchens, das neben seinem Meister herkroch. Er hatte nichts gegen diese Rolle, weil er sich der Wirkung, die er dabei erzielte, bewusst war. Seinem Herrn - derzeit Brianna - gegenüber prästentierte er sich devot, doch büßte er dadurch kaum an Bedrohlichkeit gegenüber anderen Wesen ein. Wenn er sich mit raschen, geschmeidigen Bewegungen hinter einem Humanoiden herschlängelte, wie er es jetzt bei der Jedi tat, erweckte das nicht den Eindruck von Schwäche. Vielmehr konnte man meinen, dass seine Kraft und Gefährlichkeit unter der Kontrolle Briannas stand, bis sie bereit war, ihn von der Leine zu lassen. Zwar gab es derzeit scheinbar keine Zuschauer, aber es war seine Absicht, dass die Jedi selbst daran glaubten: Dass sie den Eindruck hatten, ihn zu kontrollieren, zu beherrschen. Derzeit war ihr Verhalten ihm gegenüber noch von misstrauischer Vorsicht geprägt, die sicherlich gerechtfertigt war. Aber vielleicht, so dachte er, ließ ihre Wachsamkeit mit der Zeit nach. Vielleicht richteten sie ihre Aufmerksamkeit nach und nach auf andere Dinge - ihre Umwelt, die Jagd, oder ihren Streit, den sie weiter verbal austrugen - und boten ihm damit die Blöße, die er benötigte, wenn der richtige Zeitpunkt kam. Falls er kam. Falls Janus überhaupt vor hatte, letzten Endes eine gewalttätige Entscheidung zu suchen, und nicht in Betracht zog, sich friedlich von den Feinden zu trennen. Bei dem Gedanken daran, dass die Geschichte so einen Ausgang nehmen könnte, kam Chiffith die Galle hoch. Es war gut möglich, dass er sich einem solchen Befehl einfach widersetzen würde.

Doch im Moment war das alles noch Zukunftsmusik. Sie hatten Janus noch nicht eingeholt und Leto Fel noch nicht gefasst (oder getötet, was für Chiffith neuerdings auch eine attraktive Option war). Sie hatten noch nicht einmal seine Spur aufgenommen. Bereits jetzt war der Lamproid damit beschäftigt, an der Behebung dieses Problems zu arbeiten, indem er mit der gespaltenen Zunge nach dem Geruch des ›Würgers‹ tastete. Doch noch hing ihm der Gestank seines eigenen Blutes und verbrannten Fleisches in der Kehle, so dass es ihm nicht sofort gelang, sich auf feinere Eindrücke zu konzentrieren.

Eine weitere Ablenkung kam von dem Gefühl drohenden Unheils, das ihn schon eine ganze Weile begleitete. Er hatte es vorübergehend vergessen, doch nun kehrte es zurück. Es überraschte ihn, dass er noch immer das Gefühl hatte, dass ihm Gefahr drohte - nachdem er gerade beinahe von Explosionen zerfetzt worden war, seine Hand eingebüßt hatte, mit einem Lichtschwert in Kontakt geraten war und sich nun einer Jedi unterworfen hatte, schien ihm das Schlimmste dennoch bevorzustehen. Die Sorge flackerte auf und brachte ihn dazu, sich halb aufzurichten und nach Bedrohungen umzusehen. Und im gleichen Augenblick wandte sich auch Brianna um. Beide sahen eine Gestalt auf sich zulaufen. Menschlich, weiblich, schwarz gekleidet - und gehüllt in Zorn. Ihr Verhalten war eindeutig aggressiv, auch bevor sie ein rotes Lichtschwert aufflammen ließ.

Chiffiths erster Gedanke war: Ein Feind! Sein zweiter Gedanke war: Ein Sith!
Und mit dem dritten Gedanken wurde ihm klar, dass das kein Widerspruch sein musste.

Die logischste Reaktion hätte darin bestanden, diese Gelegenheit zu seinem Vorteil zu nutzen. Dank seiner schnellen Reflexe hatte er die Möglichkeit, Talery den Giftstachel in den Körper zu rammen, noch während das von Brianna geworfene Lichtschwert auf sie zu flog. Mit dieser Waffe oder auch ohne sie könnte er dann in den Kampf gegen Brianna eingreifen und diese zusammen mit der unbekannten Sith erledigen. Unter normalen Umständen handelte er genau auf diese halb berechnende, halb von Mordgier gesteuerte Art. Doch er ließ den Augenblick verstreichen und ließ zu, dass die Padawan das Lichtschwert fing. Warum? Es war ihm selbst nicht ganz klar. Aber aus irgendeinem Grund hatte er das vage Gefühl, dass diese Sith nicht mehr sein Verbündeter war, als die Jedi es waren. Er sah Brianna und die Fremde die Schwerter gegeneinander heben, und er war sich nicht sicher, von welcher der beiden Humanoiden die größere Bedrohung für ihn ausging.

Auf einen solchen Konflikt war er nicht vorbereitet. Bisher waren die meisten Entscheidungen in seinem Leben sehr einfach gewesen, weil die Fronten klar gewesen waren. Es hatte ihn und die Beute gegeben, ihn und einen gefährlichen Gegner, ihn und seinen Meister. In jedem Fall war er sich im Klaren darüber gewesen, wo sein Platz war und was er tun musste, um zu überleben. Aber nun war die Gewissheit fort, die Fronten verschwammen und die Antworten waren weniger offensichtlich. Warum mussten die Dinge plötzlich so kompliziert werden?


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~~~ Taris ~:~ Sektor 52 ~:~ Ebene 241 ~:~ Übergang zum alten Feuerschott ~:~ Jusvenge II ~:~ Kaan Vos, in der Nähe – Janus Sturn, Leto Fel ~~~



Das gebogene Polaroidpanzerglas der raubvogelartigen Pilotenkanzel minderte unter der reflexiv schwächer werdenden Wechselspannung seine Transparenz zu einer milchigen, unbeschlagenen Stärke, sodass der Kopfgeldjäger wieder freies Sichtfeld auf die rot-golden flackernde Schönheit der Zerstörung hatte. Ein einzig großes, feurig loderndes Loch, das von einer zähen Staubwolke umwabert war, prangte in der industriellen Sektorbrücke, die zwei Quadranten miteinander verband – mittlerweile nur teilweise. Die destruktive Helligkeit, die von den beiden eingeschlagenen Erschütterungsraketen ausgegangen war, hätte ohne den lichtdämmenden Sichtschutz problemlos die verstaubten internen Systeme des schwarzen Falken irritiert. Um genau solche Beschädigungseventualitäten zu vermeiden, hatte er sicherheitshalber Sichtschutzaggregatoren eingebaut, als er noch vom Erlös verkaufter improvisierter Waffensysteme in den unteren Ebenen von Taris sein Dasein fristen konnte. Doch irgendwann versiegte jeder Geldfluss. Gold zu schürfen rentierte sich nicht auf Zwang. Er hätte in dieser Zeit ebenso gut nach der Humanität auf Kessel suchen können. Der alte Adler im schwarzen Falken war seit seiner Zeit als Stormcommando zu einem Kontroll und Sicherheitsfreak mutiert. Selbst im Bastioner Haushalt, als Frau und Kinder die selbe Luft wie er in einem unbesorgten Umfeld teilten, bestand er darauf gepanzertes Durastahl in die Fensterrahmen einzubauen. Ironischerweise verlor er argumentativ gegen seine intellektuell ihm überlegene Ehefrau, weil er den romantischen Abend am Strand in anderen schillernden Formen körperlicher, wie ideeller Zweisamkeit genießen wollte. Jede Form von Abweichung – künstlich wie natürlich- bargen für ihn die ehrliche Fratze des Todes in sich. Diese feinen Abweichungen im Messinstrumentarium, das auf das Finden und Eliminieren von Zielsubjekten programmiert war, mussten unter allen Umständen gegenüber jedweder meteorologischen, elektromagnetischen oder zivilisatorisch-phänomenologischen Beeinflussung wie geometastatisch aufgeladener EMP-Smogpartikel unterbunden werden.

Kaan Vos hasste inbrünstig ungeplant eintretende Ereignisse, die seine Unternehmungen durchkreuzen konnten. Obgleich ihm die letzten 2 Jahre ein Gefühl unroutinierter Schwäche in der momentanen Auftragserledigung gaben, steuerte er mit dem verbissenen inneren Anspruch wissenschaftlicher Gründlichkeit und daraus resultierender Präzision dagegen an. Er fühlte sich in jenem Augenblick, als die Scanner nur schwache Lebenszeichen im stark beschädigten Verbindungsgang registrierten, in seiner Selbstdisziplinierung zum strikten Kontrollanspruch über Pläne und Technik bestätigt. Der scharlachrote Trigger, der mit den Raketenlafetten verbunden war, rastete wieder klackend im Pult ein. Erleichtert seufzend zog Kaan den gepanzerten Daumen von der Waffenkonsole zurück und entspannte die ohnehin strapazierten Sehnen, die über den prothetischen Kunstfingerknochen verliefen. Geschwind führte er seine schwarze Hand zum holografischen Steuerungsmodul zurück, das kurz über der zerschlissenen Lederarmlehne zwischen türkis und königsblau flackerte. Die Partikel der elektrisch aufgeladenen Luftatome schmiegten sich an die führende Hand an, hüllten sie in einer unwirklich kalten Plasmagischt ein.

Lauernd schwebte die Jusvenge II in einem Abstand von exakt 300m auf der Höhe der beschossenen Stelle, in der sich die beiden Erschütterungsraketen schlagartig eingefunden hatten. Zu der schwarzen Rauchsäule mischten sich, so konnte Kaan aus der Entfernung schwer erkennen, bläuliche Funken, die entgegen der sonstigen Flugmanöver natürlicher Glühwürmchen taub in die finstere Straßenschlucht der Rotunde fielen. Der Fokus seines Interesses lastete in dem Moment allerdings in der Verwunderung darüber, dass die erneut durchgeführten Scans, die die lebenden und lebensaushauchenden Organismen identifizieren und lokalisieren sollten, anstatt zu erwartender 5 vibrierender Punkte auf dem Matrixskelett nur 3 offenbarten. Die brüske Durchführung, gleich zwei Erschütterungsraketen in die Überführung geschossen zu haben, durfte sich unmöglich, obwohl er das Risiko in seine gehetzten Überlegungen einbezogen hatte, zu einer Niederlage und somit zu einem gescheiterten Auftrag weiterentwickeln. Womit hätte er das Scheitern gegenüber einem Funktionär der Black Sun rechtfertigen können? Er wusste zweifellos, dass die Black Sun wie eine omnipotente Spinne ihre Augen und Ohren überall dort hatte, diese Gegenden ihre genialen wie beängstigend grausamen Hacker aufdecken konnten. Sie lasen im Adergeflecht ganzer Planetensysteme wie in einem einzigen gedruckten Buch, das sie in ihren Fingern hielten. Eben deswegen stieg seine Beunruhigung sukzessiv an. Er musste sich bloß einen einzigen Fehltritt leisten und die Aktionäre der Black Sun würden in windeseile seine Koordinaten an das Imperium weiterverkaufen. Soweit durfte es nicht kommen.

Kaan Vos unterdrückte das unbewusste Drängen seiner von Stress staubtrockenen Zunge, einen schnalzenden Laut von sich zu geben, denn sonst hätten sich seine maroden Triebwerke verabschiedet, infolgedessen der stählerne Kampfjäger wie ein nasser Sack 3km in die alles und jeden verschluckende Tiefe gerast wäre. Er hatte für die Funktion, diese zu deaktivieren, keine weitere Schnittstelle zwischen Körper und Maschine gefunden, als einen organischen Laut seines Geschmackslappens. Die Tatsache, verzweifelt-einfallslos und gemütlich-unbesorgt gewesen zu sein in der Distribution der Systemfunktion, behagte ihm weniger, konnte aber aus Gründen mangelnder technischer Flexibilität nicht anders bewerkstelligt werden. Der Streifschuss einer Imperialen Korvette im Arkanis-Sektor musste für das Chaos verantwortlich gewesen sein. Davon war er immernoch unverrückbar überzeugt. Den Hutten konnte er den Schaden unter dem Stichwort ‚Betriebsunfallskosten‘ nicht anrechnen. Die gierigen Sandwürmer, die wie Moos alle goldglänzenden Planeten überwuchert hatten, würden selbst einen Selbstmord dafür in Kauf nehmen, ihre schleimigen Körper mit flüssigem Blattgold, Diamanten und Rubinen zu überträufeln. Allein die Benennung ihres Heimatplaneten in „Großer Juwel“ bewies ihre renditeorientierte Ausrichtung ihrer einzigen Existenz. Zugegebenermaßen kam Kaan Vos im falschen Moment das Bildnis eines huttischen Kopfgeldjägers in den Sinn. Die Vereinigung aus der Creditjagd, dem Streben nach Ruhm und ihrer sonst muskulösen Körper hätte diverse Plasmidfilmgeschichten auf die Leinwand der imperialen wie republikanischen Konsumweltreiche rufen können. Das Fürchten hätten sie ihn, einen eingefleischten Kopfgeldjäger mit imperialen Wurzeln, demgegenüber nicht eingejagt. Sie hätten ihn regelrecht imponiert und ein müdes, belustigtes Lächeln abgerungen.

In der tückischen Ruhe der rauschenden Triebwerksfeuer, die den Schwebflug reibungsfrei stabilisierten, richtete Kaan Vos, der immernoch das surreale Bild eines huttischen Kopfgeldjägers in der Rüstung eines Boba Fetts mit Jetpack und Fangseilen im Unterbewusstsein hatte, die Kraft seiner Gedanken auf die beunruhigende Tatsache, dass zwei Subjekte, darunter die beiden, deren vitalen Reizmatrizen Signale ausgesendet hatten, spurlos verschwunden waren. Gefasst und mit blutig gebissener Unterlippe kalibrierte er die Scanner neu und richtete ihre Sensoren radial aus anstatt kegelförmig nach vorne gerichtet. Er ließ die Bereiche außerhalb der halbzerstörten Brücke durchleuchten, fand entgegen seiner Hoffnung hingegen keine Indize, die auf die Existenz seiner Beute hindeuteten. Er musste die starre Position unbedingt verlassen und den Sektor mehrmals umfliegen, während die feine Sensorik, die selbst Wombatschniefer erfassen konnte, die Verästerlungen des Tunnelsystems ablichten würden. Nicht nur den einen Sektor würde er umfliegen, am besten gleich ganz Taris von Ebene zu Ebene, vom Nordpol zum Südpol. Schnell beendete Kaan den leichten Anflug von paranoider Scheiterungsneurose, erstickte die hauchdünnen Anflüge fassungsloser Zweifel an Ort und Stelle ihrer originären Herkunft. Einen Impuls seiner Laune folgend, um seinen Gedanken den nötigen Freiräum zu verschaffen, eröffnete Kaan erneut –diesmal mit den gekoppelten Zwillingslaserkanonen zu beiden Seiten der Pilotenkanzel- das Höllenfeuer auf den Zwischengang. Dann richtete er die Triebwerke nach anderen Parametern aus und manövrierte schnurstracks in die tiefer liegenden Gebiete von Taris, derweilen er den Schiffscomputer umfassende Berechnungen durchführen ließ, die die möglichen Fluchtwege ergründen sollten.




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Überraschenderweise erwiderte Eisblume zuerst nichts mehr auf die ihr vehement widersprechende Caamasijedi, so dass Talery ihr nur mit aufgestellten, purpurnen Gesichtsdaunen hinterher sehen konnte. Brianna verzichtete in der Tat auf das letzte Wort in dem Wortwechsel, womit die Caamasi überhaupt nicht gerechnet hatte, da dies auch sonst sehr untypisch für die bleiche Echani war. Es schien fast so, als ob die Jedi-Ritterin mit ihren schnellen Schritten möglichst viel Abstand zwischen sich und ihrer Padawan bringen wollte. Chiffith folgte ihr interessanterweise umgehend, sich anscheinend ganz in seine Rolle als Begleiter fügend. Eine solche Gehorsamkeit hätte sie dem riesigen Wurm gar nicht zugetraut. Dennoch, der Lamproid verfolgte bestimmt einen Plan und egal was Brianna über sie behaupten mochte, völlig schwachsinnig war die Caamasi auch nicht. Sich als Letzte der eigenartigen Gruppe anschließend hatte sie den schwer verletzten Sith im Auge, während sie holprig über die Trümmer kletterte.

Aber natürlich konnte Eisblume Talerys Worte dann doch nicht auf sich sitzen lassen. War ja klar. In einem nach Ansicht der Caamasi ziemlich durchsichtigen Manöver versuchte die Jedi-Ritterin ihre teilweise gefühlt sehr vorschnellen Aktionen zu rechtfertigen und mühte sich dabei der zierlichen Padawan ein schlechtes Gewissen zu einzureden wegen ihrer ach so weltfremden Ansichten. Allerdings gelang Eisblume dies nicht. Ihrer Meisterin erneut widersprechend schüttelte Talery vehement ihren gefiederten Kopf.


"Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine vorsorgliche Anwendung von Gewalt so positive Ergebnisse liefert wie du darstellst, gerade weil ja Gewalt nur Gegengewalt provoziert und nur noch schwer zu beenden ist. Die Sith pauschal als das abgrundtief Böse zu verurteilen und als Quelle allen Übels zu verurteilen halte ich ebenso für viel zu vereinfachend."

Sollten gerade Jedi nicht eigentlich am Besten wissen, dass diese vereinfachende Schwarz-Weiß-Sicht der Galaxis nicht der Realität entsprach? Wie kam Eisblume nur darauf, es sich so einfach zu machen? Wie man schon an Chiffith sah waren auch Sith nicht alle metaphorisch gesprochen tiefschwarz in ihrer Gesinnung. Er hielt sich an die Abmachung, solange er sich davon einen Vorteil versprach und war vermutlich bereit sie aufs Kreuz zu legen, wenn dem nicht mehr so war. Anders hatten sich diverse Verhandlungspartner ihrer Eltern auch nicht verhalten. Waren diese damit nach Briannas Logik ebenso böse wie Sith? Ehrlich gesagt wollte Talery die Antwort ihrer Meisterin auf diesen Vergleich gar nicht wissen. Stattdessen setzte die Caamasi schließlich zu einer anderen Antwort an. Jedoch flackerte in ihr plötzlich das intensive Gefühl drohenden Unheils auf und halb in Panik deswegen richtete sich ihr Blick auf Chiffith. Aber er war es nicht, denn der Wurm bewegte sich nicht. Eine dunkle, humanoide Gestalt mit extrem langen Lichtschwert, sehr wahrscheinlich Sith stürzte auf sie zu und brach damit die Absprache, die Brianna mit Janus und Chiffith getroffen hatte. Einmal mehr fühlte sich die Caamasi insgeheim bestätigt, dass es viele Schattierungen gab, selbst unter den Sith und solche Pauschalurteile wie jene von Eisblume einfach viel zu vorschnell waren. Allerdings half ihr das natürlich nichts im Angesicht ihres drohenden Todes, denn verteidigen konnte sich die Padawan so gut wie gar nicht. Sie fühlte gerade einmal mit ihrem beschränkten Machtsinnen, dass die Quelle ihrer Panik diese Frau war, nicht der Lamproid, welcher ebenso zögerte und sich weder als Verbündeter noch Gegner der weiblichen Sith zeigte.

Wie automatisch fing die sonst erstarrte junge Händlerstochter das Lichtschwert auf, das Eisblume ihr zugeworfen hatte. Es musste wohl ein Echtes sein, kam ihr in den Sinn. Vor Schreck und Panik halb gelähmt vermochte sie gerade noch das Lichtschwert grob so zu halten wie ihre Meisterin es ihr auf der TARDIS gezeigt hatte. Mit zitternden Händen hielt sie es so weit sie konnte von sich weg, auch wenn sie natürlich einsah, dass diese Waffe momentan ihre einzige Verteidigung war, abgesehen vielleicht davon wenn sie aus vollem Hals schrie mit ihrer hohen, hellen Stimme. Sie aktivierte es jedoch nicht.


"Ich habs..."

erwiderte sie laut rufend nur und wich schließlich zurück, da ihr momentan der einzig sichere Ort so weit wie möglich weg von dem kommenden Kampf zu sein schien. Dabei waren die am Boden der Seitengasse liegenen losen Trümmer natürlich alles andere als hilfreich. Stolpernd und leicht hustend wegen dem aufgewirbelten Staub des Einschlags konnte sie den Abstand nur mühsam vergrößern, während sich Eisblume kampfbereit machte und ihr Lichtschwert aktivierte. Chiffith hingegen schien die Abmachung zwischen ihnen zu honorieren und blieb wirklich neutral. Dabei wäre es für ihn bestimmt ein Leichtes gewesen das Lichtschwert von Eisblume selbst zu fangen oder sie währenddessen auszuschalten. Er verhielt sich damit ehrenhafter als Brianna ihm dies wahrscheinlich jemals zugetraut hatte. Daher hoffte die Caamasi inständig, dass sie alle diese Auseinandersetzung überlebten, damit sie ihr dies unter die Nase reiben konnte.

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[Taris / planetare Stadt / Sektor 52 / Ebene 241 / Verkehrsrotunde ] Fel, Kaan (in seinem Schiff)

Fel hätte die blutverschmierte Fratze beinahe nicht erkannt, die über ihm aus dem Fenster lugte, durch das er soeben geklettert war. Doch dann verzerrte sich das offenbar menschliche Gesicht zu einem furchteinflößenden Lächeln und der nun wie eine Wunde offen klaffende Mund sprach Worte, die in Art und Betonung einen furchtsamen Geist allen Mut genommen hätten und selbst Fel einen kalten Schauer über den Rücken jagten.

Zeit zu sterben – für wen von uns dreien?

Trotz den allzu selbstsicheren Worten des Würgers brannte Schweiß in der verbrannten Gesichtshälfte Fels, als er unwillkürlich begann schneller zu klettern. Adrenalin raste durch seine Adern, als sein Körper sich auf den unvermeidbaren Kampf vorbereitete. Die Muskeln verhärteten sich, die Hände wurden schwitzig und rutschten von den glatten Sprossen ab. Fel brauchte die noch immer stumme Stimme des Denkers nicht, um festzustellen, dass er in eine ganz miese Situation geraten war. Der Graf hatte den Höhenvorteil und kam auch zielstrebig mit erhobenem Leuchtstab auf ihn zu geklettert. Irgendetwas musste getan werden.

Reiß ihm die Kehle raus!

Und die Kommentare des Würgers halfen nicht wirklich. Doch Fel wäre kein schizophrener Psychopath gewesen, wäre ihm das ohne die vernünftige Stimme des Denkers klar gewesen. Für ihn stand fest: Dieser Gegner konnte besiegt werden. Wie auch immer.

Zielstrebig kletterte der Mörder weiter, doch nun sah er sich nach etwas um, dass ihm einen Vorteil verschaffen konnte. Selbst der Würger war nicht selbstmörderisch-brutal genug um einen bewaffneten Gegner auf einer Leiter anzugreifen. So entdeckte er auch alsbald eine kleine Plattform, die an der Leiter entlanglief und die den Grafen dazu zwingen würde ebenfalls hinabzusteigen bevor er vernünftig angreifen konnte. Er würde eine ganze Zeit von einem Durabetonblock blockiert sein werden, während Fel in aller Ruhe seine Füße attackieren und seinen Gegner somit hoffentlich in die Schlucht stoßen konnte.

Erwartungsvoll presste sich Fel gegen die Wand an der Plattform, während ein starker Wind an seinen Kleidern zerrte. Gleiter und andere Luftfahrzeuge rasten an ihm vorbei, während er darauf wartete die gutgekleideten Beine des Grafen zu sehen und anzufallen.


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Mit der ruhigen, kontrollierten Wut eines Jägers kletterte Janus geschickt die Leiter hinab, vorsichtig achtete er darauf ja nicht abzurutschen. Ein Fall aus dieser Höhe wäre selbst für einen weitaus mächtigeren Machtnutzer tödlich, und der Sith hatte kein Interesse daran die seit langem anerkannte Gravitationstheorie mit einem Experiment zu belegen. Sein köchelnder Zorn überdeckte den Schmerz seiner Verletzungen, vertrieb ihn aber nicht ganz und der Graf biss die Zähne zusammen um bei mancher Bewegung nicht zu schreien. Wer auch immer diese Raketen abfeuert hatte, er würde dafür bezahlen.

Aber zuvor war der Würger an der Reihe, dachte sich der blasse Graf voller Vorfreude und brachte trotz seiner Schmerzen ein Lächeln zustande. Leto Fel hatte nur kurz innegehalten als er Janus entdeckt hatte, und nun legte der Würger von Taris ein eindrucksvolles Tempo beim Klettern vor. Offenbar war selbst dieser Wahnsinnige nicht vollkommen furchtlos. Zufrieden lachte Janus und rief dem rothaarigen Menschen etwas zu, während er sein Tempo ebenfalls beschleunigte.


„Es gibt kein Entkommen, Fel. Nicht vor mir. Nicht vor einem Sith !“

Erneut lachte der Graf, ein dunkles, kehliges Geräusch, dass sich von einem Kichern zu einem tiefen, brüllenden Gelächter steigerte. Nun wusste seine Beute also, mit was sie es zu tun hatte. Aber das würde ihm wenig nutzen. Eilig kletterte der Halb-Echani weiter und versuchte Fel im Blick zu behalten und ja nicht die Leiter aus dem Griff zu verlieren. Janus mochte verletzt sein und voller Zorn, aber er war weder selbstmörderisch noch dumm.

Zu seinem Ärger musste Janus sehen wie Fel von der Leiter verschwand und sich auf eine Plattform begab, der Graf hatte seine Beute aus den Augen verloren. Aber in der Macht konnte er die Gegenwart des Würgers spüren, er war ihm nicht entkommen. Der Krieger wollte schon eilig ebenfalls auf die Plattform hinunterklettern als ihn das Gefühl der Gefahr erfasste und stoppen ließ. Von hier oben konnte er Fel nicht sehen und wenn er eines in den vergangen Stunden gelernt hatte, dann das es gefährlich war den Würger zu unterschätzen. Wenn Janus dort hinunter ging, dann war er eindeutig im Nachteil. Sein Verstand funktionierte also noch, stellte der Krieger fest. Nur wie konnte er zu Fel auf die Plattform gelangen ohne sich den Angriffen des Würgers auszuliefern ?

Suchend sah sich der elegant gekleidete und seit kurzem doch etwas ramponierte Sith um. Der Wind zerrte an ihm und Janus musste mit seinen Händen Lichtschwert und Leiter gut festhalten. Wütend biss er die Zähne zusammen. Er konnte hier nicht ewig warten, er musste Fel jetzt ausschalten, und zwar endgültig. In diesem Moment kam ihm eine Idee, die zwar gewagt war, aber doch Aussicht auf Erfolg hatte. Noch einen Moment zögerte Janus, dann kletterte etwas weiter hinunter so dass er nur noch wenige Meter über der Plattform war, holte tief Luft, ließ die Leiter los und sprang. Mit flatternder Kleidung flog der Sith durch die Luft und nahm die Macht so gut er konnte zur Hilfe um seinen Aufprall auf der Plattform abzubremsen. Er war genau vor einem großen Durabetonblock gelandet, aber Fel konnte er nirgends sehen. Der Würger war ganz in der Nähe, aber wo ? Suchend sah sich Janus um, das erhobene Lichtschwert in der Hand und ein zorniges Funkeln in den Augen. Fel würde ihm diesmal nicht entkommen.


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Nicht vor einem Sith! Bei dem Satz klingelte irgendetwas in Fels Hinterkopf. Sith. Er hatte dieses Wort schon einmal irgendwo Gehört. Es weckte Assoziationen von Kälte, die aus grauen Durabetonmauern sickerte, von einem harten Lager, das nach alten, ungewaschenen Decken roch. Unangenehme Erinnerungen. Kalte und graue Bilder aus der Zeit bevor der Vater des kleinen Leto von der Existenz seines unehelichen Sohnes gewusst hatte. Bevor er Fel und seine Mutter mit unpersönlichen Unterhaltszahlungen aus der tiefen Armut der tieferen Ebenen errettet hatte.

Damals hatte Marisah Fel noch mehr als genug Zeit gehabt um sich um ihren Sohn zu kümmern und ihm regelmäßig Geschichten, Märchen und Sagen vorgelesen hatte. Eine war es gewesen, die er mehr als die anderen genossen hatte. Die Geschichte von großen, dunklen Kriegern, die an der Seite des Imperiums die Galaxis überrannten, hatte von einem besonderen Heerführer gehandelt, dessen Name Fel im Laufe der Zeit entfallen war. Es war ein Dart Irgendwas gewesen. Der Mörder hatte das Interesse an solcherlei Kurzweil verloren, als der Denker ihm auseinandergesetzt hatte, dass diese Geschichten die fantasievollen Hirngespinste uralter Greise waren, die dazu dienten deren Leben etwas spannender zu gestalten.

Doch jetzt war kein Denker da, der wegrationalisieren konnte, was der Graf grade gesagt hatte. Es gab nur den Würger, der den Satz todernst nahm und die Details aus den Erzählungen von damals aufrief, zu welchen wunderbaren und schrecklichen Taten die Sith fähig waren. Die Bilanz sah denkbar schlecht aus für den Mörder. Offenbar hätte es der Graf alleinschon Kraft seiner Gedanken vermocht, den Mörder zu zerquetschen.

Dass Janus es nicht getan hatte, rückte jedoch nicht in den Fokus vom Fels Gedanken, als er auf der anderthalb Meter breiten Plattform stand und ein eisiger, gnadenloser Wind an seinen Kleidern zerrte. Trotz der Kälte perlte Schweiß über seine Stirn und brannte auf seiner verbrannten Haut.


Das ist das Ende. Aber wir werden den Grafen mitnehmen

Die geistige Stimme des Würgers hatte noch nie so ruhig und beherrscht geklungen. Bisher hatte er die Möglichkeit des Todes durchweg ignoriert und totgeschwiegen. Vielleicht hatte es wirklich der Verfolgung durch stärkere Gegner bedurft, um die eigene Sterblichkeit zu akzeptieren. Vielleicht hatte es dieses in die Ecke Drängens bedurft, um den Mörder besonnener und Vorsichtiger mit dem eigenen Leben umzugehen. Doch all diese Erfolge zählten nicht. Fel würde die nächsten fünf Minuten nicht mehr erleben. Doch: in die Ecke gedrängte Jäger waren am gefährlichsten und so würde er vielleicht den Grafen noch mitnehmen.

Die Sekunden zogen sich wie Huttenschleim, während Fel darauf wartete, dass die gutgekleideten Hosenbeine des Grafen an der Leiter auftauchten. Doch statt langsam die Sprossen hinunterzuklettern kamen sie geflogen und schleiften den kompletten Menschen hinter sich her. Sanfter als es physikalisch möglich erscheinen sollte, landete der Sith auf der Plattform und sah sich suchend um. Noch hatte er den Mörder nicht erspäht, was jedoch nur noch eine Sache von Sekunden sein konnte. Das war die Gelegenheit.


Die letzte Handlung der Beute. Verwandlung in den Jäger und ein guter Tod

Wie von selbst bewegten sich Fels Beine und spannten sich zu drei schnellen Schritten und einem Sprung auf den Grafen zu. Die Arme ausgestreckt warf er sich auf den Gegner, schweigend im Angesicht des nahenden Todes, der sie beide am Grunde der Verkehrsrotunde ereilen würde. Als zwei, oder eher ein großer Haufen zerschmetterter Knochen und zerquetschten Fleisches.

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Malace stürmte auf die Jedi zu die sich ihr zugewandt hatte. Eine Erscheinung ganz in weiß- von wirklich schönem Körperbau- doch das nahm Malace nicht wahr. Sie konzentrierte alle ihren Zorn und all ihre Wut gegen die Kontrahentin. Einen Machtstoß entlud sie im vollen Sprint auf ihre Kontrahentin. Zu ihrem Erstaunen nahm sie beinahe schemenhaft wahr, dass die Jedi durchaus in der Lage war diesem Machtstoß stand zu halten. Bis auf wenige Zentimeter bewegte sie sich nicht und schien weiterhin ruhig und gelassen angesichts der drohenden Finsternis die auf sie zupeitschte. Vielleicht war dieser Versuch doch schlicht zu voraussehbar gewesen- immerhin wusste die Jedi dass Malace auf sie zustürmte. Mitten im vollen Lauf bremste Malace ab und schlitterte die verbliebenen zwei Meter auf dem sandigen und kieseligen Grund auf die Jedi zu um direkt mir Rechs-Links-Kombinationen zuzuschlagen. Der Vorteil der Malace innewohnte war dass sie sich nie einen Stil im Lichtschwertkampf angeeignet hatte. Ihr Meister hatte sie stets ermahnt und ihr gesagt sie solle sich ein system zu eigen machen- aber sie empfand dies als lästig. Stattdessen hatte sie die Möglichkeit jederzeit sich den individuellen Gegebenheiten anzupassen. Das machte es für den Gegner wesentlich schwieriger sich auf diesen einzustellen. Just in diesem Moment handelte Malace instinktiv und machte einen Überschläg über die Jedi. Das führte dazu dass Malace nun zwischen der Jedi und dem Rest der Gruppe stand. In einiger Entfernung spürte sie Janus. Auch Chiffith war deutlich wahrzunehmen allerdings war seine Aura schmerzverzerrt. Doch sie hatte keine Zeit sich darum zu kümmern. Wichtig war dass Chiffith überlebte, wie und ob verkrüppelt oder nicht war nicht weiter von Belang. Kurz streifte sie das Bewusstsein von Janus um ihn auf den Kampf hier aufmerksam zu machen. Warum sollte sie sich die Mühe machen- die Jedi alleine zu bekämpfen wenn es doch zu zweit ungleich leichter für die Sith sein würde die Kontrahentin zu vernichten. In einem Geniestreich würde Malace dann wenn Janus sich am sichersten wog, diesen exekutieren. Dann würde sie sich der Padawan annehmen deren Angst wie ******* roch und dann konnte sie Chiffith einsacken. Kurz verharrte die Sith.

Chiffith!

Dabei wandte sie den Kopf für einen Bruchteil zu dem Lamproiden.

Schlachte die Padawan. Der Sieg wird uns gehören. Bezieh aus ihrer Angst Stärke.

Dann blickte sie wieder zu ihrer Kontrahentin.

Zeit zu sterben Jedi-Abschaum.

Sie trat nach dem Knie mit dem linken vorne stehenden Fuß und versuchte sich mit aller Kraft auf dieses drauf zu stellen, doch die Jedi (Brianna) schaffte es diesem kniescheiben-brechendem Kick auszuweichen. Statt dessen zog Malace direkt mit dem Lichtschwertgriff nach und donnerte es der Jedi unter den Kiefer. Das Bersten eines Knochens war der Kollision zu entnehmen. Die Jedi taumelte kurz nach hinten. Blitz schnell stieg Malace mit einem Bein hinter das ihrer Kontrahenten, schob ihre Hüfte gegen die ihre und zog sie mit dem rechten Arm darüber wohl bedacht auf die Klingen die beide in in ihren Händen hielten. Die Jedi schlug auf dem Rücken auf während ihr dabei alle Luft aus den Lungen entwich. Malace hatte gesiegt. Viel schneller als erwartet. Eine ihrer Klingen wies den Weg auf den Hals ihrer Kontrahentin. Es galg nur noch auf die Knie zu gehen und dabei die Klinge in das Erdreich zu stoßen...

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/op bitte keine Scheu- dein Zug auszuteilen :)
 
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Talery war wirklich ein hoffnungsloser Fall, was ihre pazifistische Einstellung selbst Sith gegenüber anging, so dass es beileibe kein Schaden war, dass Brianna nicht mehr zum Antworten kam. Es hätte sie höchstens gereizt, die zynische, unjedihafte und keineswegs ernst zu nehmende Antwort zu geben, dass Gewalt nur dann Gegengewalt erzeugte, wenn man es nicht richtig machte. Das war ohnehin nicht wirklich sie selbst, denn dazu fiel ihr die mandalorianische Redensart ein, wonach die beste Waffe die wäre, die man lediglich
genau ein Mal abfeuern musste. Das war ganz und gar nicht Echani-Stil. Die Realität sah doch vielmehr so aus, dass der von der Caamasi zitierte, im Allgemeinen durchaus berechtigte Sinnspruch in Bezug auf Sith einfach komplett das Thema verfehlte. Dies würde Talery, obwohl nicht die geringste Ahnung von diesen Leuten zu haben, natürlich postwendend abstreiten, so dass von einer Sith (Darth Malace) angegriffen zu werden die Padawan wohl sogar eher von der Irrigkeit ihrer Annahmen überzeugen würde als lange Reden zu schwingen. Dass ein Duell mehr aussagte als tausend Worte, war wiederum absolut Echani-Art.

Nicht, dass die Silberhaarige überhaupt noch groß Zeit gehabt hätte, sich um das Vogelwesen zu kümmern. Sie schaffte es gerade noch rechtzeitig, den Machtstoß der Sith mit einer intuitiven Barriere weitgehend abzuwehren und krallte sich in Erwartung eines heftigen Aufeinandertreffens der Lichtschwertklingen automatisch mit den Zehen am unebenen, von Trümmern übersäten Boden fest, doch bereits nach einem kurzen ersten Schlagabtausch entzog sich ihre Gegnerin sich ihr wieder. Die dunkel gewandete Frau setzte über sie hinweg und hielt geradewegs auf ihre Schülerin und Chiffith zu, was auf jeden Fall vereitelt werden musste. Talery war auch so schon überfordert, weshalb es Brianna keineswegs riskant erschienen war, der Gefiederten das Lichtschwert zuzuwerfen. Ohne die Jedi-Waffe machte es für die Caamasi keinen Unterschied, ob der Lamproid die Waffe nun abfing oder nicht – die muskulöse Jedi war sich nicht einmal sicher, ob es ihrem in dieser Hinsicht weniger begabten Schützling gegen den Sith-Schüler überhaupt helfen würde, doch zumindest maximierte es ihre Chancen.

Seltsamerweise machte Chiffith jedoch keinerlei Anstalten, die sich dem Kampf unbeholfen zu entziehen versuchende Caamasi anzugreifen, sodass die Sith ihn direkt dazu aufforderte.

„Benutz' das Lichtschwert, um die Distanz so groß wie möglich zu halten,“

Rief die Echani laut rufend Talery. Zu viel mehr, als das Lichtschwert mit ausgestreckten Armen vor sich zu halten war sie ja zu ihrem Leidwesen ja nicht in der Lage, so dass Brianna früher als angenommen erlebte, was sie schon immer befürchtet hatte: dass die Reduktion des ungeliebten Kampftrainings auf das Aller-Allernotwendigste sich eines Tages bitter rächen würde.

So kam es für die Jedi-Ritterin ausgesprochen überraschend, dass die Sith sich wie ein tollwütiger Akk-Hund, der nach allem schnappte, was in seine Nähe geriet, urplötzlich wieder ihr zuwandte. Doch selbst so waren ihre Reflexe weitaus zu schnell, um sich vom ersten Angriff gegen ihr Knie überrumpeln zu lassen. Die folgende Attacke gegen ihr Kinn traf sie jedoch so unvermittelt, dass sie einen Moment völlig perplex war. Das war unsauberes Kämpfen, oder etwa nicht? Im nächsten Gedanken stellte die 25jährige fest, dass sie trotz des unschönen Geräuschs noch alle ihre Zähne hatte, doch zu dem Zeitpunkt war sie bereits auf dem Weg zum Boden. Dass ausgerechnet
sie von einer routiniert ausgeführten Wurftechnik aufs Kreuz gelegt wurde, machte Brianna endgültig wieder wach. Sie fiel auf dem Rücken, ohne sich dabei zu verletzen (was ihr so selbstverständlich vorkam wie ein Fisch, der nicht ertrank) und rettete sich aus der Position, aus der sie Malaces Klinge unmöglich hätte abwehren können, indem sie ihr vorhandenes Breakdancetalent an den Tag legte. Sie schwang ihre Beine zur Seite und drehte sich herum, so dass sie im Kniestand abwehren konnte, und war im nächsten Moment wieder auf den Beinen. Ihr Ziel war immer noch, Talery näher zu kommen, um sie vor Chiffith beschützen zu können.

Nur stand sie durch die Rettungsaktion mit dem Rücken zur Wand. Den vermutlich gebrochenen Unterkiefer nahm sie gar nicht wahr und sie war auch nicht nervös wegen des knappen Entkommens – Brianna surfte genussvoll auf einer wohligen Woge des Adrenalinrausches. Sie hatten gerade erst angefangen und es machte Spaß, auch wenn die ganzen schönen Pläne des vorsichtig Beginnens und sich Abtastens hinfällig waren. Trotzdem hatte sie Gelegenheit, den furiosen Stil der Sith zu studieren – soweit man von einem sprechen konnte. Sie war das genaue Gegenteil der Echani, für die der Kampf ein von taktischem Vorgehen geprägtes Dejarik-Spiel war. Vielmehr entlud sie den angestauten Hass und Zorn, indem sie erratisch, systemlos angriff, die dunkle Seite ablassend wie eine prähistorische Dampfmaschine Dampf und versuchend, Brianna aus ihrer Position der Stärke heraus unter Druck zu setzen.

Die akrobatische Echani löste sich aus der Situation, indem sie im passenden ein mustergültig atarumäßiges Rad über einen Betonbrocken hinweg schlug, um mit einem Satz nach vorne sofort wieder anzugreifen. Die Klinge wurde pariert, doch ihr ursprünglich auf die Nierenregion gezielter Bogentritt kam durch, leider stand die andere Frau aber immer noch zwischen ihr und Talery.

„Deine Form ist nicht nachlässig, Sith, und ein Stil ist nicht vorhanden,“

Höhnte die Echani wohl wissend, dass letzteres genau das Problem war. Es war schwer, sich auf die Sith einzustellen, da sie scheinbar tat, was immer ihr gerade in den Sinn kam. Gleichzeitig verriet sie der Silberhaarigen unbewusst, dass sie einen tieferen Plan jenseits des Offensichtlichen verfolgte. Zudem kannte sie zwar Chiffith, doch er sie nicht, wenn die Jedi sich nicht täuschte. Zuvor war sie sich sicher gewesen, in Janus' Falle gelaufen zu sein – jetzt nicht mehr.

So oder so fühlte Brianna, dass sie nun an der Reihe war, ihre Gegnerin unter Druck zu setzen. Sollte diese sich doch erst einmal auf
sie einstellen… nach einem kurzen Hin und Her täuschte Brianna einen neuerlichen Fußtritt an, um Darth Malace aus der Reserve zu locken und schlug die obere Klinge mit der Wucht der Kombination ihrer großen Körperkraft und ihrer Echani-Technik zur Seite und blockierte es so in der fast senkrechten Position (deshalb, dachte sie sich, würde sie nie mehr mit einer Doppelklingenwaffe kämpfen wollen). Sie, im Grunde eine Hand frei habend, löste ihre Linke vom Lichtschwertgriff, so dass sie die gegnerische Klinge nur noch mit dem rechten Arm von sich fernhielt und machte einen Ausfallschritt nach vorne in eine tiefe, breitbeinige Stellung. Mit aller Gewalt rammte die muskulöse Frau der Sith den Ellenbogen in die Rippen und konnte nicht widerstehen, sich mit einem peitschenden Faustschlag genau zwischen Kinn und Nase zu revanchieren.

„Schlag' mich ruhig, aber ich schlage zurück – nur fester, viel fester!“

Brianna grinste voll Genugtuung, bereit, ihrer Gegnerin mit dem nächsten Angriff den Rest zu geben.

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Fasziniert beobachtete Chiffith den heftigen Angriff der fremden Sith. Sie wirkte feurig und ungestüm und uneingeschränkt entschlossen. Allerdings war er sich noch immer nicht über ihre Absichten im Klaren. Es irritierte ihn, dass sie hier war, ohne dass er und Janus es gewusst hatten. Ohne, dass sie sich mit ihnen in Verbindung gesetzt hatte, obwohl er nun sicher war, dass sie sich schon eine Weile in der Nähe aufhielt: Er hatte sie gespürt - besser gesagt hatte er die Gefahr gespürt, die von ihr ausging. Daran hatte sich nun nichts geändert. Er wusste nicht, wie er die Situation einschätzen musste, und konnte sich dementsprechend nicht zum Handeln entscheiden. Er hatte nicht Hunderte von Jagden und Kämpfen überlebt, weil er blind vorpreschte, also hatte er das einzig Kluge gemacht, was es in einer solchen Situation zu tun gab. Er hatte sich auf die Defensive verlegt, hielt sich aus dem Kampf heraus und beobachtete alle Beteiligten. Die Sith und Brianna tauschten die ersten heftigen Schläge aus und man sah deutlich, dass sie sich gegenseitig weder schonen noch vorsichtig abtasten wollten. Sie wollten sich umbringen, so schnell und gründlich wie möglich; das schienen beide weiblichen Humanoiden gemeinsam zu haben. Talery hingegen wich zurück. Das grün leuchtende Schwert hatte sie zwar in der Hand, aber sie schien ihre Meisterin nicht unterstützen zu wollen. Wahrscheinlich war es besser so: Er hatte von Anfang an nicht daran geglaubt, dass sie eine Kämpferin sei, wie Brianna ursprünglich behauptet hatte. Es war fraglich, ob sie sich mit der Waffe überhaupt wirkungsvoll verteidigen konnte; von effizienter Hilfe für ihre Meisterin konnte kaum die Rede sein.

Doch die ersten Sekunden des Kampfes gaben Chiffith trotz aller Aufmerksamkeit und aller Bemühung seiner Kombinationsgabe keinen Aufschluss darüber, was die Sith hierher führte und was sie bezweckte. War sie hinter den Jedi her? Oder hinter Leto Fel? War das Ganze ein Zufall oder von langer Hand geplant? Wie stand sie zu Janus und seinem Schüler - war sie Konkurrenz oder eine potentielle Verbündete? Dass sie seinen Namen kannte, konnte ihn nur noch mehr irritieren, denn er war sicher, dass er noch niemals mit ihr zu tun gehabt hatte. Weder kam ihm ihr Aussehen vertraut vor noch ihr Geruch, den sie in der Anstrengung des Kampfes deutlich verströmte. Aber sie wusste, wer er war. War das nun gut oder schlecht, sollte es ihn beruhigen oder noch misstrauischer machen?

Sein Gefühl sagte ihm, dass es das Beste wäre, sich weiterhin herauszuhalten. Aber sie hatte ihm die Entscheidung abgenommen. Ein Sith, der mächtiger war als er, hatte ihm einen Befehl erteilt, ihn aufgefordert, sich in einem Kampf gegen Jedi für ihre Seite zu entscheiden. Wie konnte er das ablehnen? Er konnte der fremden Sith nicht einfach seinen Beistand verweigern, um sie hinterher, falls sie denn gewann, höflich nach ihrem Begehr zu fragen. Wenn sie überlebte, würde sie sich rächen. Und wenn sie starb, musste er Janus erklären, warum er den Jedi den Vorzug vor einem Ordensmitglied und potentiellen Verbündeten gegeben hatte.

Unter Darth Draconis hatte er Gehorsam gelernt. Chiffith zögerte nicht lange, sondern kam dem Befehl nach.

In kampfbereiter Haltung fuhr er zu der Caamasi herum. Sein Körper war angespannt, Rumpf, Hals und Kopf nach oben gerichtet. Die dolchartigen Fänge um sein gifttriefendes Maul klafften bedrohlich auf, ebenso wie die Scheren an den fünf verbliebenen Händen - nur den verstümmelten Arm hielt er dicht an den Körper. Die Spitze des langen Schwanzes, bewaffnet mit dem Giftstachel, seinem tödlichsten Körperteil, peitschte aggressiv hin und her. Er gab keinen Laut von sich, kein Fauchen oder Brüllen, sondern konzentrierte sich auf den bevorstehenden Kampf. Vor ihm war Talery, hinter ihm Brianna, doch letztere war im Augenblick weit genug weg und intensiv genug beschäftigt, um keine unmittelbare Gefahr darzustellen. Ihre Schülerin hielt eine Waffe vor sich, die sie offenbar kaum bedienen konnte. Aber er hatte keine und war zudem verwundet, geschwächt vom Blutverlust. Seiner Einschätzung nach waren die Chancen ziemlich ausgeglichen. Einen direkten Angriff wollte er jedenfalls nicht riskieren: War die Caamasi doch geschickter als es den Anschein hatte, oder hatte sie einfach Glück, so konnte er leicht ein weiteres Körperteil oder sein Leben einbüßen; mit dem Lichtschwert genügte erfahrungsgemäß ein einziger Schlag, um ihn zu durchbohren, der Länge nach aufzuschlitzen oder zu halbieren. Vorerst belauerte er sie grimmig, um auf den richtigen Moment zu warten. Die Sith hatte recht: Er konnte ihre Angst für sich nutzbar machen. Zwar war er sich nicht wirklich im Klaren darüber, wie er sie über die Macht in Stärke verwandeln konnte, aber er nahm an, dass sie dennoch sein größter Vorteil war. Er hoffte, dass Talery ein gegenseitiges Bedrohen nicht lange durchhalten würde. Irgendwann musste sie die Nerven verlieren, was sie entweder dazu bringen würde, einen halbherzigen Angriff zu unternehmen, oder sich abzuwenden und zu fliehen. In beiden Fällen musste sie sich eine Blöße geben, die er nutzen wollte.

Er überließ also ganz bewusst der Padawan den ersten Zug. Um sie zusätzlich zu überhastetem Handeln anzustacheln, fauchte er:


»Dumm, dass du nicht auf sie gehört hast. Du liegst falsch. Es gibt keinen Frieden. Nur Leidenschaft!«

Indem er den ersten Satz des Sith-Codex rezitierte, verhöhnte er das friedliebende, hilfsbereite Geschöpf nicht nur, er rief sich zugleich seine Lektionen in Erinnerung. Seine größte Leidenschaft, der Jagdtrieb, flammte wieder in ihm auf, verdrängte vollends die Unterwerfung, die er gegenüber den Jedi gezeigt hatte, und verschaffte ihm Zugang zu den Kraftreserven, die ihm noch geblieben waren. Seine körperliche Energie war nahezu erschöpft, aber die Macht konnte ihm noch immer die Stärke verleihen, die er brauchte. Eine innere Stimme sagte ihm, dass er dafür einen Preis bezahlen musste. Aber er war bereit dazu. Für ihn zählte nur das Hier und Jetzt, das vor allem durch das grüne Lichtschwert in Talerys Händen symbolisiert wurde.

Diese Waffe musste weg. Wenn die Caamasi sie verlor, war sie hoffnungslos unterlegen. Während er sie also belauerte, suchte er nach einer Möglichkeit, sie ihr wegzunehmen. Er streckte seine Sinne aus und tastete nach dem Schwertgriff. Er war noch nicht sehr gut in diesen Dingen, aber es musste sich noch zeigen, ob Talery besser war. Vielleicht gelang es ihm, an dem Lichtschwert zu zerren oder zu stoßen und sie auf diese Weise zu entwaffnen.


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Talery hatte wirklich gehofft, dass sich der Lamproid aus der Auseinandersetzung von Brianna mit der schwarz gekleideten Frau heraus hielt. Alles hatte schon dafür gesprochen als Chiffith nichts unternommen hatte als Eisblume ihr das Lichtschwert zugeworfen hatte. Nur machten die Anweisungen der weiblichen Sith all die Fortschritte, die sie bei dem verletzten Wurmwesen gemacht hatten zu nichte. Sich wie ein sturer Befehlsempfänger verhaltend fuhr er kampfbereit zu der Caamasi herum. Sein nicht gerade ansehnliches Maul troff vor irgendwelchem stinkendem Glibberzeug, vermutlich giftig und sein Stachelschwarm, wohl ebenfalls sehr gefährlich peitschte aggressiv hin und her. Hätte sie nicht gewusst wie schwer der Sith verletzt worden war durch den Raketenbeschuss, so hätten wohl ihre dünnen Knie vor Angst geschlottert. So aber war sie nun wenigstens in der Lage anstatt in blinde Panik zu verfallen sich halbwegs zu sammeln und auf ihren Gegner zu konzentrieren. Auf den Einwurf ihrer Meisterin hin aktivierte die Padawan dann das Lichtschwert, welches eine grüne Klinge offenbarte. Wie gern hätte Talery darauf verzichtet, aber was blieb ihr in der Situation übrig? Einfach abschlachten ließ sie sich nicht. Sie mochte zwar ziemlich pazifistisch veranlagt sein, aber lebensmüde war sie dennoch nicht.

Angenehmerweise zog es der Lamproid momentan noch vor sie zu belauern anstatt sofort in die Offensive zu gehen. Das war vermutlich auch ein Indiz dafür wie schwer Chiffith tatsächlich verletzt war. Sonst hätte er wohl kurzen Prozess mit ihr gemacht. Daher zog sie Hoffnung aus ihrer Vermutung, dass sie vielleicht wirklich unter diesen besonderen Umständen eine Chance gegen das viel größere und bestimmt auch kampfstärkere Wesen zu haben schien. Dennoch wusste die mit durch den Dreck und Staub total verschmutzte Caamasi, dass bereits ein Fehltritt von ihr ausreichte und ihr Ende war besiegelt. Also verlegte sie sich auf ihre Stärken. Viel wusste sie ja noch nicht von der Macht, aber zumindest konnte sie halbwegs ihre Umgebung spüren und ihre Aufmerksamkeit dabei auf Chiffith richten. Daher ahnte sie ansatzweise, dass er etwas plante und umfasste das ihr zugeworfene Lichtschwert fest mit beiden Händen. Das Trainingslichtschwert in der Tasche war momentan noch ein Bonus, den sie nicht enthüllen wollte. Vielleicht konnte sie es später ja noch brauchen. Wie sie gelernt hatte konnte man sich damit ja auch schmerzhafte Verbrennungen zuziehen. Durch ihre Voraussicht konnte die Padawan dann doch tatsächlich verhindern, dass ihr der Lamproid das grüne Lichtschwert aus den Händen zog. Was für ein Glück! Das wäre sehr wahrscheinlich ihr Ende gewesen. Mit heftig pochendem Herzen atmete sie ihren Gegner im Auge behaltend tief durch. Der Anfang war schon einmal gut gegangen, so dass sie sich für einen kurzen Moment ein kleines Grinsen erlaubte. Wenn ihr die Macht auch weiterhin hold war ließ sich der Sith von ihrem nächsten Manöver ablenken, damit sie Zeit schinden konnte. Ihren großen Schnabel hatte Talery ja zuvor schon im Rededuell mit ihrer Meisterin bewiesen und Chiffith hatte sich verbal bisher sehr zurückgehalten, so dass sie annahm, dass dies nicht zu seinen Stärken zählte.


"Ich hatte gehofft, dass du mehr bist als ein simpler, stupider Befehlsempfänger, Chiffith. Merkst du nicht, dass du hier lediglich eine Spielfigur auf einem viel größeren Spielbrett bist? Für sie bist du nur ein kleiner Fußsoldat, dessen Wohlergehen ihr völlig gleichgültig ist. Sieh sie dir doch an, dieses von Hass und Wut zerfressene Wesen. Es kann nämlich gut sein, dass sie sich anschließend, falls sie den Kampf mit der Echanijedi tatsächlich überlebt feststellt, dass du mit deinen schweren Verletzung keinen Nutzen für sie mehr hast und es nicht wert bist weiterzuleben."

Das meiste davon schusterte sich die Caamasi nur aus ihren bisherigen Beobachtungen und Hörensagen zusammen. Vielleicht traf aber das eine oder andere ja doch ins Schwarze, hoffte sie, während sie das Lichtschwert sorgsam zwischen sich und dem Lamproiden hielt, damit er auf Abstand blieb.

"Wenn es nach mir geht muss hier niemand sterben. Denke daran, ich mag keine große Kämpferin sein, aber ich muss dich nur einmal treffen und mit deinen schweren Verletzungen dürfte das dein Ende sein. Willst du es wirklich darauf ankommen lassen, dein Leben so sinnlos wegzuwerfen, Chiffith? Sei doch kein Idiot! Diese öde, von Rakghoulen verseuchte Steinkugel muss nicht dein Ende sein. Es gibt so viel mehr da draußen, in der weiten Galaxis. Oder möchtest du deine Heimatwelt wiedersehen? Das ist alles möglich, wenn du jetzt du deinen Verstand benutzt und nicht anderen das Denken für dich überlässt. Es gibt hier unter den Umständen nichts zu gewinnen für dich."

Mit halben Auge beobachtete die Caamasi dabei auch den Kampfverlauf zwischen Eisblume und der weiblichen Sith. Beide mussten einiges einstecken und zumindest nach Talerys ungeübten Auge konnte sie nicht feststellen, ob eine von ihnen der anderen überlegen war. Hach, sie hatte noch so viel zu lernen stellte sie frustriert fest. Sie hätte bei Briannas Lektionen auf der TARDIS besser aufpassen sollen! Auch kam ihre Meisterin kaum näher zu ihr, da sie voll auf ihren Kampf konzentriert zu sein schien. Talery war also auf sich allein gestellt. Sie konnte daher nur hoffen, dass der Lamproid auf das eine oder andere von ihr Gesagte einging und sie nicht zwang sich irgendwie auf einen seiner Angriffe verteidigen zu müssen.

Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Kaan im Schiff - Leto und Janus weiter weg - Chiffith, Brianna, Darth Malace und Talery
 
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Chiffiths Versuch, Talery zu entwaffnen, misslang. Das flauschige Ding mit der langen Schnauze hielt das Schwert zu fest, als dass er es ihr mit seinen gering entwickelten Machtkräften entreißen könnte. Ob sie seinem Zugriff mit reiner Muskelkraft widerstand oder ihrerseits die Macht zuhilfe nahm, konnte er nicht beurteilen. Jedenfalls war klar, dass er diese Bemühungen einstellen konnte: Spätestens jetzt war sie auf so etwas vorbereitet und würde sich gegen weitere Versuche mindestens genaus wirksam zur Wehr setzen können. Nunja, es war zumindest einen Versuch wert gewesen. Aber es gab sicherlich noch andere Möglichkeiten, sie zu entwaffnen oder sonstwie zu schwächen, um sich nicht der Gefahr eines direkten Angriffs aussetzen zu müssen.

Denn in dieser Hinsicht hatte die Padawan die Lage richtig erkannt: Wenn er sie attackierte, riskierte er den Tod, auch unabhängig davon, wie gut sie mit der Waffe tatsächlich umgehen konnte.

Was sie darüber hinaus allerdings von sich gab, war seiner Ansicht nach nur dummes Gerede. Sie versuchte, ihn davon zu überzeugen, dass er bei dem Angriff nichts gewinnen konnte. Aber wie kam sie auf diesen Unsinn? Ihre Argumentation beruhte vollständig auf der Annahme, dass weder die Fremde Sith gegen Brianna, noch er gegen Talery gewinnen konnte. Aber das war noch lange nicht entschieden. Der Kampf zwischen den beiden Kriegerinnen hielt sich bisher die Waage, dort war jeder Ausgang denkbar, vom Sieg jeder der beiden Kontrahentinnen über ein Patt bis hin zur gegenseitigen Tötung. Und auch das Federvieh hatte trotz des Schwertes in seinen Händen noch in keiner Weise gezeigt, dass es in der Lage war, Chiffith zu bezwingen - der Kampf hatte noch nicht einmal begonnen. Er hätte all ihre Argumente auf sie zurückwerfen können, ihr das Wort im Mund herumdrehen und sie vor dieselbe Wahl stellen, die sie ihm so großmütig überlassen wollte: Durch Kapitulation zu verlieren anstelle einer Niederlage im Kampf.

Aber dazu war der Lamproid einerseits nicht wortgewandt genug. Andererseits hatte er das Sprechen satt. Auf dieser Mission wurde zuviel geschwatzt: Erst hatte Leto Fel sich aus der Hand Janus Sturns geredet, dann hatten sie sich in ein Zweckbündnis mit den Jedi hineinverhandelt (man sah ja nun, wieviel es gebracht hatte) und schließlich hatte Janus, abermals durch Geschwätzigkeit, noch einmal die Chance verpasst, Fel fluchtunfähig zu machen. Chiffith hatte genug. Mit jedem Wort, das Talery It'kles aussprach, steigerte sie nur seine Abscheu und seine Entschlossenheit, sich von Gerede nicht beeindrucken zu lassen. Er würdigte sie auch keines Wortes: Seine Antwort bestand nur aus einem heiseren Lachen. Das war kein Laut, der zum normalen Verhalten der Lamproiden gehörte, denn ihr Atemapparat und ihre Emotionswelt unterschieden sich von denen der Humanoiden; es war vielmehr die Nachahmung von menschlichem Verhalten, die mit diesem simplen Zwerchfellreflex ihre Geringschätzung oft besser zum Ausdruck brachten als mit tausend Worten.

Chiffith lachte Talery also aus. Und während er das tat, sammelte er Kraft für einen Machtstoß, um sie von den Beinen zu fegen. Neben der Levitation war dies die einzige Machtfertigkeit, die er einigermaßen gut beherrschte: Er hatte es im Training geschafft, die Barrieren des mächtigen Darth Draconis zu durchbrechen. Nun sollte sich zeigen, wieviel die Caamasi ihm entgegensetzen konnte.


[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52 | Ebene 240 | Industrieruine | Seitengasse] Chiffith, Brianna Kae, Talery It'kles, Darth Malace; Janus Sturn, Leto Fel und Kaan Vos in der Nähe
 
[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52, Ebene 241*| Verkehrsrotunde | Fel, Janus, Kaan (in seinem Schiff)

Das rote Leuchten seines aktivierten Lichtschwerts tauchte die Umgebung in ein unheimliches Licht als sich Janus auf der Plattform umsah. Schon bald würde er Fel finden und dieser Jagd ein Ende machen, ein Gedanken der den Grafen zumindest kurz seinen Ärger vergessen ließ. Vielleicht würde er den Würger nicht gleich töten, immerhin hatte der Sith einiges an Aufwand und Zeit investiert um Fel zu finden und zu rekrutieren. Der rothaarige Mensch hatte sich als erstaunlich geschickt, erfindungsreich und grausam erwiesen. Lobenswerte Eigenschaften, das musste Janus zugeben. Aber falls Fel wirklich leben wollte, dann musste er sich dessen auch würdig erweisen.

War es nicht der Wille des Universums selbst, dass die Schwachen und Unfähigen eliminiert wurden ? Janus hatte die exzessive Empathie mancher Lebewesen noch nie verstanden, und diese Jagd war wieder einmal der Beweis dafür. Was hatte es den Opfern des Würgers genutzt, dass sie vielleicht gute, unschuldige Lebewesen gewesen waren ?`Nichts. Und deshalb würde der Graf sich niemals von irgendwelchen lächerlichen Moralvorstellungen beschränken lassen. Er war ein Jäger, ein Überlebenskünstler, ein Herrscher. Nicht jemand der kontrolliert wurde, sondern jemand der kontrollierte. Ein dünnes Lächeln huschte über sein malträtiertes Gesicht. Sein Aufstieg würde unaufhaltsam weitergehen und ihn eines Tages an die Spitze der Macht führen.

Aber zuerst galt es sich um dringendere Dinge zu kümmern. Janus wollte sich gerade umdrehen und den Winkel der Plattform durchsuchen in dem er Fel vermutete als er in der Macht etwas spürte, ein Gefühl von Kampf und Konfrontation. Eine neue Aura (Darth Malace) war aufgetaucht, eine dunkle Aura. Ein Sith ? Hier ? Irritiert schüttelte Janus den Kopf. Er konnte ganz eindeutig das Flüstern der dunklen Seite hören und Gefühle von Zorn und Gewalt. Was war dort nur los ? Es war auf jeden Fall nicht Chiffith. Vielleicht war es der unbekannte Angreifer, der vorhin diese Raketen abgefeuert hatte. Ein rivalisierender Sith, der Fel für sich beanspruchte oder hinter den Jedi her war. Wütend ballte Janus die Faust.


„Wie könnt ihr es wagen…“

Knurrte er zornig. Welcher Sith war das ? Wer wagte es seine Jagd zu stören ? Janus verhehlte seinen Ärger über diese Einmischung nicht, jeder Machtnutzer konnte sie vermutlich spüren. Janus packte sein Lichtschwert fester und machte sich bereit Fel zu finden und dann diesen neuen Sith als der Würger wie aus dem nichts herangesprungen kam und sich auf ihn warf. Der Graf taumelte und stolperte zur Seite, gefährlich nah am Rande der Plattform. Sein Lichtschwert fiel ihm aus der Hand und landete polternd neben seinem Fuß. Hektisch stemmte sich der Halb-Echani gegen den Würger und verhinderte nur knapp dass sie beide hinab in den bodenlosen Abgrund stürzten. Wie zwei Spielzeuge hingen die beiden mit dem Kopf über dem Rand der Plattform. Geschickt rollte Janus zur Seite und löste sich mit einigen Tritten und Windungen aus der Umklammerung seines Gegners. Der Graf erkannte seinen Vorteil und packte den Hals des Würgers, seine Hände schlossen sich wie Eisenzangen. Auf dem Gesicht des Grafen bildete sich ein mörderisches Lächeln als er zudrückte und sich auf dem Würger platzierte..

Im Kontrast zu diesem furchteinflößenden Gesichtsausdruck war Janus Stimme erstaunlich ruhig, geradezu nonchalant.


„Ich bin normalerweise kein großer Freund von direkter körperlicher Gewalt, trotz meiner Echani-Herkunft. Aber ich glaube es wird mir Spaß machen euch das Leben auszuquetschen, Fel.“

Erklärte Janus im Plauderton und verstärkte seinen Griff. Fel wehrte sich und riss an seinen Armen, trat um sich, aber der Graf war vielleicht nicht so ein guter Nahkämpfer wie Brianna, aber keineswegs ungefährlich ohne Waffe.

„Schade eigentlich, dass ihr euch so aus der Welt verabschiedet. Eigentlich bin ich hierher gekommen um euch einen Platz als meinen Schüler anzubieten, aber ihr habt ja kein Interesse. Und trotz allem Geschick seid ihr mir doch nicht stark genug, wie es scheint. Nun ja. Genießt eure letzten Atemzüge.“

Fel japste nach Luft und Janus lächelte zufrieden. Nicht mehr lange, und der Würger war tot. Dann konnte sich der Graf um diesen lästigen neuen Sith und die Jedi kümmern. Fel würde wohl nicht sein Schüler werden, aber vielleicht konnte er bei Brianna noch etwas erreichen. Es sei denn, der Würger beeindruckte ihn jetzt noch mit einer spektakulären Aktion, bevor ihm die Luft ausging. Eher unwahrscheinlich.

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[Taris / planetare Stadt / Sektor 52 / Ebene 242 / Verkehrsrotunde ] Fel, Janus, Kaan (in seinem Schiff)

Mit einem dumpfen Geräusch trafen die Körper aufeinander und stolperten in Richtung des gähnenden Abgrunds. Polternd fiel etwas zu Boden, vielleicht der Leuchtstab, dicht gefolgt von den beiden Gegnern. Wind wehte in Fels Gesicht, als er an Janus' Kopf vorbei in die Tiefe blickte. Einen Moment war er abgelenkt und verpasste die Gelegenheit den Grafen daran zu hindern sich zu befreien. Aalglatt rollte dieser sich unter dem Mörder vor und landete einige schmerzhafte Tritte in dessen Unterleib. Eine Woge der Pein schoss durch Fels Schädel, als er hart an die Kante der Plattform schlug.

Kalte Hände schlossen sich um seinen Hals und wie durch einen roten Nebel sah er das bleiche Gesicht des Grafen, das bösartig lächelnd ein paar Zentimeter über dem des Mörders schwebte. Der wohlgeformte Mund formte Worte, die Fel zwar Hörte, deren Sinn jedoch nicht in sein Bewusstsein vordrangen. Der Mörder riss die Augen auf und kratzte und riss an den kalten Händen, die die letzten Tropfen des Lebens aus seinem Körper pressten. Schaum trat auf seine Lippen, als er mit einem letzten Aufbäumen an den Arme des Grafen riss, jedoch nur versenkter Stoff zwischen seinen Händen hängen blieb.

Fel würde hier sterben. Allein. Das sagte das böse Gesicht des Grafen und der Tonfall der Worte, die nichtmehr durch den scharlachroten Nebel drangen. Fel, ein in die Ecke gedrängtes Tier, von seinen Jägern erbeutet, ohne die Möglichkeit wenigstens noch einen Gegner mit ins Verderben zu reißen. Die Frustration dieses unwürdigen Endes fraß an seinen Eingeweiden und unbändiger Hass auf den Grafen färbte den sternenbesetzten Nebel vor seinen Augen schwarz. Oder war es der Sauerstoffmangel?

Voller Wut trat und schlug er um sich, doch er merkte selbst wie seine Bewegungen schwächer und unkoordinierter wurden. Das war das Ende. Ein letztes Mal öffnete Fel den Mund, um seine Niederlage hinauszuschreien. Seine Wut, der unbändige Hass auf den Grafen, seine Frustration und die Angst vor dem kalten Schatten des Todes, all das floss in der Schrei hinein und drückte die stahlharten Finger des Grafen so weit auseinander, dass die verbrauchte Luft seiner Lungen, versetzt mit einem Ton entweichen konnte.

„AHHHHHHHHHHHHH!“

Brüllte der Würger und Fel synchron, innen wie außen und er spürte, wie Janus‘ Finger sich weiter lockerten. Unbändige Kraft, genährt von Hass und Wut strömten durch seinen Körper und entwichen durch den Schrei nach draußen. Das Lächeln des Grafen war einer überraschten Grimasse gewichen, als dieser versuchte seinen Würgegriff beizubehalten. Sein Haar und der zerfetzten Anzug flatterten in einem Wind, der nicht natürlichen Ursprungs war. Die Plattform unter den Kämpfern erzitterte und sackte mit einem metallischen Splittern um einige Zentimeter in die Tiefe. Plötzlich war das Gesicht Janus‘ durch den Ruck noch einen Bruchteil dessen von dem Fels entfernt, war grade noch gewesen war. Mit aller Kraft, die sein sauerstoffentzogener Körper noch aufbringen konnte riss dieser seinen Kopf hoch und rammte seine Stirn in die bleiche Fratze des Grafen.

Ein Übelkeit erregendes Knacken ertönte, als die halb verbrannte Stirn Janus‘ Nase traf. Fel versuchte sich, nach Luft schnappend unter seinem Gegner hinwegzurollen, doch seine Glieder schienen wie mit Blei beschwert. Eine heiße Flüssigkeit tropfte auf sein Gesicht, als er versuchte die Sterne vor seinen Augen zu verscheuchen. Schwere Müdigkeit stürzte auf ihn ein und mit aller Macht kämpfte er gegen die Bewusstlosigkeit an.

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