Taris

[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52 | Ebene 240 | Industrieruine | Seitengasse] Chiffith, Brianna Kae, Talery It'kles, Darth Malace, Janus Sturn, Soldaten; Leto Fel und Rakghouls in der Nähe

Nur Jedi redeten und zogen sich beim Kampf aus der Affäre. Malace konnte es nicht fassen. Janus hatte nichts mit dem Orden der Sith gemein. Er handelte nicht wie einer- ganz im Gegenteil er schien sogar gemeinsame Sache mit den Jedi zu machen und schien ein unnatürliches Verlangen danach zu haben ihre Kontrahentin auf die dunkle Seite zu ziehen. Malace erkannte doch schon unlängst dass dieses Vorhaben zum Scheitern verurteilt sein würde. Jedi waren zu arrogant um die Wahrheit zu erkennen selbst im Angesicht des Todes. Sie würde hier und jetzt ihr Ende finden. Sie machte sich nicht die Mühe, Janus zurechtzuweisen. Dieser selbstgefällige Mann hatte keine Ahnung, weder vom Wesen der Jedi noch vom Wesen der Sith. Malace ließ ihn stehen und griff wieder ihre Feindin an.Das Blut in ihrer gebrochenen Nase begann wieder an zu fließen, durch die Macht nahm sie den Tod der seltsam zusammen gewürfelten Gruppe an Soldaten wahr. Wenigstens war Chiffith keine Entäuschung. Er schlachtete sich achtbar durch die Reihen. Der Tod der sich mindernden Soldaten stachelte die dunkle Seite in ihr erneut an. Die Angriffe wurden gegen die Jedi härter- kompromissloser. Malace befand sich längst in einem Rausch. Der Tunnelblick hatte sich unlängst durch die dunkle Seite und ihr eigenes Blut rotgefärbt, ihre eigenen Verletzungen nahm die Sith nur noch marginal wahr. So spürte sie nu unwesentlich den Bodycheck der Jedi gegen ihre Schulter, der dafür sorgte dass das Schlüsselbein brach. Aber Schmerz war ihr Verbündeter. Sie machte sich diesen Schmerz zu eigen und vervielfachte ihre Anstrengungen die Jedi zur Strecke zu bringen. Mit einem kräftigen Tritt gegen den Brustkorb ihrer Gegnerin verschaffte sie sich einen Augenblick Zeit. Ihr gelb-orange leuchtenden Augn starrten finster zu Janus.

Ein Jedi kann nie ein potenter Sith werden. Akzeptiert den Kodex der Sith. Es gibt keinen Frieden. Unser Sieg zerbricht ihre Ketten zu ihrem illusionären Weltbild. Nur im Tod kann sie befreit werden. Und jetzt fügt euch der dunklen Seite. Ich fordere euch nicht noch einmal auf.

Sie sah wie Chiffith sein Werk vollendet hatte und sich zusammenrollte. Sie spürte wie seine Lebenszeichen schwächer wurden. Sie täten wirklich gut daran diesen Kampf schnell zu Ende zu führen. Malace sprang auf ihre am Boden liegende Kontrahentin vermochte es aber nicht ihr eine Seite der Doppelklinge in den Leib zu rammen. Jene htte sich stattdessen seitlich weggerrollt. Malace hatte sich das wesentlich leichter vorgestellt, Janus blickte noch ungläubig auf die Szenerie. Das mochte daran liegen, dass er wohl nicht mit einer mehr oder minder versteckten Drohung gerechnet hatte. Entweder Janus würde nun endlich mitmachen oder das Ganze würde sich wohlmöglich in ein Desaster wandeln.

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/op Sorry not my day
 
Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Kaan im Schiff - Leto weiter weg - Soldaten, Mol, Malace, Chiffith, Janus, Talery und Brianna

Brianna spürte, wie sich Janus' Lichtschwert Millimeterbruchteil für Millimeterbruchteil aus seinem Griff löste, und die zweite Sith (Darth Malace) hatte immer noch nicht wieder in den Kampf eingegriffen. Wenn die Dinge so blieben, würde der Kampf bald vorbei sein, frohlockte die Silberhaarige bereits innerlich. Fast schon verzweifelt wirkte der Versuch des Sith-Kriegers, sich mit unbewaffneten Angriffen seiner freien Hand gegen Briannas Kopf zu retten. Die Echani hatte rechtzeitig zurückgezuckt, so dass er ihr nur eine kleine blutende Platzwunde auf der Wange beibrachte, doch ihr schraubstockartiger Griff um seine Sith-Waffe lockerte sich dadurch nicht im Geringsten.

Solange, bis Janus einen neuen Trick versuchte zumindest. Die junge Jedi-Ritterin bemerkte das nahende Unheil zu spät, um sich mit der Macht dagegen zu schützen und hart von mehreren scharfkantigen Steinen und Permabetonbrocken an Schulter und Rücken erwischt. Es traf nur die reichlich vorhandenen Muskeln, schmerzte jedoch nichtsdestoweniger.

„Au!“

Rief sie aus, teilweise vor Überraschung, und ebendiese nutzte der Tarisianer, sie mit einem Angriff gegen den Fuß zu treffen und seine Waffe mit Gewalt der Umklammerung zu entreißen. Sofort wich er einige Meter zurück, doch Brianna zögerte, sofort nachzusetzen. Sie konnte förmlich spüren, wie sich Malace sich auf einen Angriff vorbereitete. Sie bewegte sich zur Seite, um beide Sith im Blick zu behalten, und durchdachte, angespannter als zuvor, ihre taktischen Optionen.

Janus wusste spätestens jetzt, wo ihr Schwachpunkt war, falls ihm das nicht bereits zuvor, und er war offenbar entschlossen, dies auszunutzen. Es sah ihm zwar durchaus ähnlich, der weiblichen Sith den Vortritt für den schmutzigen und gefährlichen Nahkampf zu lassen, sie bezweifelte jedoch, dass er einfach nur daneben stehen würde. Nein, er würde sich darauf verlegen, ihr mit Machtangriffen zuzusetzen. Brianna reagierte darauf, indem sie versuchte, die sie umgebende Macht zu einer Barriere zu formen. Eine Machtbarriere in der Form, wie sie sie während des Lichtschwertkampfs aufrecht erhalten konnte, würde ihr gegen einen Sith von Janus' Kaliber nichts nützen, doch wenn es gut lief ermöglichte ihr diese hoffentlich, gegen drohendes Unheil schnell genug eine stärkere Verteidigung aufzubauen, wenn sie sich ganz darauf konzentrierte.

Dass der Sith-Krieger den Zeitpunkt für gekommen hielt, um eine wütende Rede zu halten, kam der Silberhaarigen nur gelegen – je mehr Zeit sie bekam, den Kontakt zu Macht zu intensivieren, desto besser. Seine Worte lenkten ihren Blick zu den Republikssoldaten, die inzwischen ausschließlich mit Chiffith kämpften, doch zustimmen wollte sie ihm in Bezug auf sie nicht. Danken würden sie ihr ganz sicher nicht, war doch die Mehrheit von ihnen inzwischen entweder tot oder zu schwer verletzt, um weiter zu kämpfen. Dafür hielten sie den Lamproiden von Talery fern und zudem würde dieser den Kampf schlussendlich verlieren. Vielleicht mochte es Janus nicht klar sein, doch einer Jedi-Heilerin entging keineswegs, dass sein wurmartiger Begleiter von Sekunde zu Sekunde schwächer wurde. Dies war auch der einzige Grund dafür, dass es inzwischen unübersehbar mehr verletzte als tote Soldaten gab.

Es ärgerte Brianna, dass der Sith ihre Schuldgefühle ins Spiel brachte, doch sie ermahnte sich, ruhig zu bleiben und sich weiterhin auf die helle Seite zu konzentrieren. Vieles von dem, was Janus sagte, erkannte sie aus ihren Studien zu ihrer Padawanzeit und den dadurch geschärften Blick auf ihr früheres Leben. Sie bekam die auf der Evolutionslehre basierende Mär zu hören, mit der Sith ihren Egoismus und ihre Rücksichtslosigkeit rechtfertigen wollten. Doch sie wusste inzwischen, dass Evolution nicht einfach „das Überleben des Stärkeren“ bedeutete. Meist waren Kooperation, Symbiose und Altruismus der Schlüssel zum Erfolg, letzteres selbst unter Spezies, die bei weitem zu primitiv waren, um Konzepte wie Mitgefühl oder Barmherzigkeit zu verstehen. Genau aus diesem Grund würde das Gute einst über das Böse triumphieren, die Jedi, die sich umeinander sorgten über die Sith, die zwar nach außen hin eine Einheit darstellten, wo letztendlich aber doch jede nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht war.

Fast schon brüllend erklärte er, dass wahre Freiheit darin bestand, zu nehmen und zu töten, was oder wen man wollte, wohingegen Jedi Sklaven des Kodex seien. Für Brianna, die meistens hinterfragte und immer zweifelte, war dies ein sonderbares, armseliges Bild von dem, was Freiheit bedeutete. In der Sith-Version stellte sie die Diktatur eines Einzelnen dar. So war es mit dem Imperator und ebenso war es auf Gamorr in Dar Nimthris kleinen Reich gewesen.

Besonders zum Schluss hinaus erinnerten Brianna Janus' Worte sehr an jene, die er bereits auf Korriban an sie gerichtet hatte, mit denselben Drohungen, die bis dato nicht eingetreten waren. Mehr als alles andere ging klar daraus hervor, dass es außer dem Streben nach absoluter Macht vor allem eines wollte: sie – Brianna Kae. Doch er verstand nicht, dass er ihre Liebe nicht erzwingen konnte und der einzige Weg zu ihr nicht darin bestand, alles dominieren zu wollen, sondern davon abzulassen. Schlussendlich empfand die gereifte und mental stabiler gewordene Jedi-Ritterin keine Wut, keinen Ärger über Janus, sondern Mitleid und das Bedauern über seine Verblendung. Was hätten sie für ein Paar abgeben können in einem anderen Universum! Nicht einmal die Tatsache, dass er halb Mensch war, hätte die reinblütige Echani gestört. Doch hier empfand sie seine Aura, deren Assoziation zu einem eisigen Sturm sogar noch intensiver geworden war, nur als abstoßend. Sein Weg in die Dunkelheit hatte bereits lange vor den Sith begonnen und wenn er umkehrte, hätte eine weite Strecke zurückzulegen, bevor Brianna ihm die Hand reichen würde und sie befürchtete, dass es für ihn bereits viel zu spät war.

Malace zögerte immer noch damit, anzugreifen, während ihr Verbündeter zu sehr mit Reden beschäftigt war. Chiffith schien unfähig, weiterzukämpfen und versteckte sich vor seinen letzten verbliebenen Gegnern. Talery war zu Briannas großer Erleichterung trotz des Geruchs von verbrannten Federn in ihrer Nase wohlauf, und die Caamasi rief ihrer Meisterin etwas zu.

Brianna strahlte ihre Padawan für einen Moment an, als sie ihre Verbindung in der Macht spüren konnte und die erfrischende, stärkende Energie, die sie dadurch erreichte. Zwar war die Echani-Athletin weit davon entfernt, erschöpft zu sein, dafür trainierte sie zu lange und zu hart, doch sie fühlte sich lebendiger, weniger gehandicapt von den kleineren und größeren Verletzungen, die sie sich inzwischen zugezogen hatte, und glaubte außerdem, wacher, schneller zu werden. Vielleicht konnten Meisterin und Padawan sich sogar noch mehr Zeit erkaufen, bevor es zu einem weiteren, womöglich finalen Schlagabtausch kommen würde.

Janus,“

Seufzte sie, eher das Bild einer geplagten Lehrerin vermittelnd als das eines Rededuells zwischen Jedi und Sith.

„Die dunkle Seite ist mir nicht fremd und ich weiß, was sie aus Leuten macht. Sie hat nichts von Freiheit, wie du behauptest, sie ist das Gegenteil davon. Sie nimmt einen gefangen im Streben nach immer größerer Macht und Besitz, und sie führt zwangsläufig zur Diktatur einer einzelnen Person. Doch selbst ganz an der Spitze wirst du niemals Zufriedenheit finden, nur das ewige, unstillbare Verlangen, immer noch mehr, noch weiter, noch größer. Du bist ein Sklave deiner eigenen Gier, Janus, gefesselt durch die Ketten, die du selbst geschmiedet hast.

Es ist schade, dass du so weitab jeder Hoffnung auf Erlösung zu sein scheinst und ich verschone dich daher einen Appell an das Gute in dir, so tief begraben unter all dieser Wut und all diesem Wahn. Nicht ersparen kann ich dir allerdings, darauf hinzuweisen, dass es niemals ein ‚uns‘ auf der dunklen Seite geben kann. Selbst wenn all deine Phantasien in Erfüllung gehen, du absolute Macht erlangtest und mich an deiner Seite hättest, was denkst du, wer ich bin, Janus? Eine Trophäe, ein Schmuckstück, um es vorzuzeigen? Das schwangere Heimchen am Herd? Wir kennen beide die Natur der dunklen Seite, das ist nicht, wie das Spiel läuft. Ich würde versuchen, dir den Platz streitig zu machen, das weißt du.

Da du von Freiheit sprichst: ich weiß genau, dass mir lieber Taris bei Sonnenuntergang zeigen und mich in ein feines Restaurant einladen würdest, als mich zu töten, aber du hast zu viel Angst, es zuzugeben vor deinen verbündeten Sith. Ist das Freiheit? Ich kann für einen Abend darüber hinwegsehen, dass du Sith bist und so tun, als wäre alles in bester Ordnung zwischen uns. Der Kodex hindert mich nicht daran, der ohnehin eher Richtlinien enthält denn feste Regeln, eine Hilfe, die Entscheidung des eigenen Gewissens zu fällen, insbesondere, wenn es tatsächlich einen Waffenstillständ gibt. Ich besitze die Freiheit, mich dafür zu entscheiden, jemanden nicht zu töten. Kannst du das auch?“

Eine provokante Frage, von der Brianna nicht glaubte, dass sie Janus davon abbringen würde, sie zu töten. Aber sie hatte ihren Zweck erfüllt und die Jedi glaubte nicht, dass sich noch viel mehr Zeit herausschinden ließ. Dafür zeigten Talerys Bemühungen Wirkung, Brianna fühlte sich durch ihre Wunden kaum mehr beeinträchtigt und so bereit, sich dem nächsten Angriff entgegen zu stellen, wie sie es nur werden würde.

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[Taris-südliche Hemisphäre-Sen Gärten-Pavillon] Erl, Haleg, Tai Cordan, Lar Bergiret über Holo
„Es ist schön sie einmal wiederzusehen, Tai.“ Erl lächelte den jungen Mann an.
„Glückwunsch zur gewonnen Wahl, besser hätte es nicht kommen Können.“
Tai Cordan, frisch gewählter Präsident Tarises, lies sich auf einem der Stühle am überfüllten Arbeitstisch des Senators nieder. Haleg Dreww bevorzugte es im Hintergrund zu stehen und auf seinen Einsatz zu warten. Erl winkte einen Dienstdroiden, die im Garten arbeiteten und dieser verschwand im angrenzenden Haus.
Tai Cordan betrachtete die Blätter die sich auf dem Tisch angesammelt hatten.
„Nun, Senator. Was übernehme ich hier?“
Der alte Mann musste kurz lachen, weil er genau wusste das der Präsident sich bereits über die Lage seines Planeten informiert hatte, bereits lange bevor er überhaupt zur Wahl angetreten war. Aber Cordan wollte alles genau und möglichst häufig bestätigt haben. Der Nullianer, schaltete sein Holo auf stumm, da er zu wissen schien wie lange das dauern könnte. Man hörte keinen Ton mehr, aber konnte immer noch alles sehen. Erl beobachtete wie der Assistent den sichtberreich fast verließ und sich mit einer Person außerhalb des Bereiches zu unterhalten begann.
Er wandte sich wider Cordan zu und stopfte sich seelenruhig eine seiner langen Pfeifen.
„Nun... Dank der Hilfe der Republik werden die Aufbauarbeiten in der nördlichen Hemisphäre nun auch beendet. Taris ist bis auf einige Infrastrukturfehler wieder intakt. Viele unserer Firmen haben die Arbeit wieder aufgenommen. Taran Fly konnte seine Produktion sogar steigern.
Politisch haben wir Dank des endgültigen Wiederaufbaus wieder einen festen Stand. Alles andere müssen sie bei den zuständigen Ministerien erfragen.
Es gibt nur zwei Probleme, erstens ist die Rackghulinie in den unteren Ebenen zusammengebrochen. Man ist aber der Meinung eine erneute Seuche verhindern zu können. Das wäre also lösbar. Kommen wir zum zweiten Problem. Dem Imperium. Leider denke ich das der Waffenstillstand nicht ewig halten wird. Dann wären wir durch die Grenznähe in Gefahr....“

„Ich wette sie spielen auf die Null-Linie an. Oder Senator? Eine Frage, was halten sie ehrlich davon?“
Nun musste Erl kurz nachdenken.
„Nun wie sie wissen bin ich allgemein gegen den Krieg. Allerdings können wir nicht unsere Ideale, nur aus Pazifismus über Bord werfen und uns erobern lassen. Das wäre Verrat am Volk. Ich halte es für eine gute Idee.“
Cordan blickte nachdenklich zum Himmel.
„wie ist die Zustimmung bei den anderen Welten.?“
„Null, Agamar, Vanquo, Axxilar, Phindear, Kattar, Bandomeer und Ylix haben zugestimmt."
Was zu erwarten gewesen war da die meisten dieser Welten direkt an den Grenzen lagen.
"Ithor, Er´Kit und Cathar haben abgelehnt."
Auch das war keine Überraschung, diese Welten waren entweder nicht besonders Grenznah oder hatten generell pazifistische Ansichten.
"Allerdings wollen die letztgenannten Vertreter zur Versammlung schicken. Dathomir, Toprawa, Junction haben nicht reagiert. Und die Antwort von Visnoth und Celanon fiel nicht eindeutig aus. Ich bin der Meinung das wir Visnoth bei den Deinteresierten verbuchen können. Ich glaube noch nicht einmal das sie überhaupt wenn schicken werden.
Insgesamt überwiegt also die Zustimmung.“

„Wann findet die Versammlung statt?“
„In einer Woche.“ er seuftzte „Das wird wieder ein reiner Kleinkrieg, soviele Meinungen unter einen Hut zu bekommen.“
Er nahm einen tiefen Zug von seiner Pfeife.
[Taris-südliche Hemisphäre-Sen Gärten-Pavillon] Erl, Haleg, Tai Cordan, Lar Bergiret über Holo (stumm)
 
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Brianna erwartete nicht, viel Zeit für Plaudereien zu bekommen und hatte tatsächlich kaum zu Ende gesprochen, als sie sich eines erneuten Angriffs der Doppelklinge von Malace erwehren musste. Offensichtlich hielt es diese nicht mehr aus, zu warten, bis Janus wieder in den Kampf einstieg. Stattdessen stürmte sie drauflos und hoffte das Beste. Für eine Menschin (der Standardfall für eine Dienerin des Imperiums und Brianna hatte keinen Grund, etwas anders anzunehmen), die die subtile Sprache des Kampfes nicht lesen konnte, war sie ausgesprochen wortkarg. Denn wo blieb der Kick, mit einer Person zu kämpfen, die man nicht einmal ansatzweise kannte? Wie konnte man sich wirklich über einen Sieg freuen, wenn einer der Maßstab fehlte, diesen einzuordnen? Ein Duell zwischen zwei wahren Kriegerinnen war weit mehr als sich nur einander die Keule über die Rübe zu dreschen wie primitive Wilde. Janus verstand dies, so gegensätzlich ihre Standpunkte ansonsten waren.

Die Echani konnte sich nicht erlauben, zu offensiv zu beginnen. Ihr Sith-Pendant vermochte sie im Moment nicht einzuschätzen – würde er überrascht reagieren, vorsichtig unterstützen oder von Anfang an versuchen, die Silberhaarige direkt zu töten? Sie wollte nicht das Risiko eingehen, von einem Machtstoß geradewegs in Malaces Klinge getrieben zu werden oder dergleichen, Defensive blieb daher die Taktik der Stunde.

Lichtschwerthiebe prasselten auf Brianna ein. War die Sith-Angreiferin bereits zuvor kein Ausbund formvollendeten Lichtschwertkampfes gewesen, hatte es jetzt noch mehr den Anschein einer wüsten Keilerei, obwohl die junge Ritterin verstand, dass es ein gewisses System darin gab, und ihr Unterwusstsein filterte zunehmend die durchaus vorhandenen Muster heraus. Infolgedessen geriet die Echani immer seltener in die Situation, einen Hieb im innersten Kreis der Defensive abwehren zu müssen und Janus' halbherziger Unterstützung in Form eines gelegentlichen Steinschlags konnte sie zumeist ausweichen. Meistens lief es darauf hinaus, dass die Sith, die die dunkle Seite spürbar immer stärker in Anspruch nahm, vergeblich versuchte, die kräftige Jedi mit Brachialgewalt zu überwältigen.

In der Offensive hatte Brianna weniger Glück. Sie bekam nur wenig Gelegenheit für ungefährdete Konter; Malace schien sich in eine Art dunklen Rausch gekämpft zu haben. Es war erstaunlich, dass diese mit all dem Blut in ihrem Gesicht überhaupt noch etwas erkennen konnte, doch auf ihre Augen schien die Sithfrau nicht länger angewiesen zu sein. Fühlte diese überhaupt noch etwas außer Zorn und Hass? Selbst als Brianna einem größeren Geschoss Janus' aus dem Weg gehen musste und ihre Gegnerin im Rahmen einer ansonsten eleganten Pirouette mit der Schulter so hart zur Seite stieß, dass deren Schlüsselbein knackend brach, ließ sich diese nicht einmal für den Bruchteil einer Sekunde vom Kampf abbrechen. Stattdessen kanalisierte diese nur noch mehr Macht und entlud diese in einen schlichtweg nicht abzuwehrenden Fußstoß gegen Briannas Brustkorb, der die Getroffene zu Boden schickte und eine oder mehrere ihrer Rippen brach. Die Situation erinnerte an Kiras ähnliche Aktion, die vor Jahren ihren Kampf auf Loronar entschied, nur mit dem Unterschied, dass die Silberhaarige seitdem eine Menge hinzugelernt hatte.

Einen Moment lang war die junge Jedi-Ritterin im Begriff, ohnmächtig zu werden, doch der Teil von ihr, der noch klar denken konnte, klammerte sich an die heilende Wirkung Macht und an die Verbindung zu Talery, um den Schock ihres Herz-/Kreislaufsystems zu überwinden. Ein Augenblick war alles, was sie brauchte und die Sith, in der Arroganz der dunklen Seite, gab ihr mehr als nötig war. Sie forderte Janus ultimativ auf, sich am Kampf zu beteiligen, doch Brianna wusste, als ihre Blicke sich trafen, dass der Halbechani sich längst entschieden hatte. Die Rivalität zwischen den beiden Sith war offensichtlich, doch in diesem Fall ging sie über das übliche Maß hinaus, obwohl sie als Jedi die Gründe dafür nicht verstand. Klar war ihr aber, dass Janus Malace im Kampf nicht mehr beistehen würde – er schien den Tod der Sith ihrem Tod vorzuziehen.

Von dieser Erkenntnis rollte Brianna sich zur Seite, als die Sith erneut angriff, um am Ende des Manövers zum Stehen zu kommen, und änderte erneut die Taktik. Anstelle der Shii-Cho-lastigen Defensive würde sie verstärkt das offensive Ataru gegen ihre einzige aktuell verbliebene Gegnerin zur Anwendung bringen. Was mit Janus war, würde sie anschließend sehen. Mehr Bewegung, anstelle der Sith ein statisches Ziel zu geben, hieß die Devise. Mit einigen weiten Schritten stürmte Brianna an der Sith vorbei und testete mit einem Stakkato schneller Angriffe die Verteidigungen der Sith. Als diese sich herumdrehte, sprang sie über die Klinge ihrer Gegnerin hinweg, verpasste diese aber mit dem im Flug erfolgenden Fußtritt zum Kopf. Ein weiteres Mal versuchte Malace sich mit ihren stürmischen Angriffen, doch Brianna parierte, wich schnell zurück und arbeitete sich auf eine von ihr auserkorene Position zu.

Ein großer Müllbehälter befand sich dort; er stand auf Rollen, so dass Brianna ihn mit einem kräftigen Fußtritt in die Richtung der Sith sausen lassen konnte. Diese stoppte ihn mit einem Lichtschwerthieb, der die stählerne Außenwand auf einem Meter Länge aufschlitzte, ihn abgesehen davon aber intakt ließ. Die 25jährige Jedi benutzte ihn und spielte ihre Schnelligkeit aus, um ihre dunkel berobte Gegnerin schnell einmal von Links, einmal von Rechts zu attackieren und diesen dabei stets als Deckung zwischen sich zu behalten. So umkreisten sie das Hindernis mehrmals, bis Malace es urplötzlich mit einem Satz übersprang.

Brianna war jedoch darauf gefasst, ließ den Angriff von sich abprallen, so dass die Sith auf der Oberseite des Müllcontainers landete. Geistesgegenwärtig verpasste die Echani selbigem einen weiteren kräftigen Schub mit der Gewalt ihrer mächtigen Oberschenkel und ließ ihn mit einem Rad in einen etwa knietiefen Krater rollen, den der Raketenangriff in die Straße gerissen hatte. Das Müllbehältnis kippte um und Malace verlor den Halt. Sie fiel in den Krater, landete jedoch wie es schien nicht hart genug, um sie erkennbar zu beeinträchtigen. Als die Jedi mit wehender weißer Mähne hinterher sprang, wich ihre zwischen all dem Müll liegende Gegnerin aus, so dass die blaue Klinge nur den Beton zum Kochen brachte. Rücklings robbte die Sith zurück die Kraterwand hinauf und schlug dabei verzweifelt mit dem Lichtschwert um sich, so dass Brianna alle Hände voll zu tun hatte, die immer heftiger werdenden, hauptsächlich gegen ihre Beine gerichteten Schläge zu blocken.

Die Echani machte einen Satz rückwärts, stieß sich so fest vom Müllcontainer ab, dass eine tiefe Delle im Metall zurückblieb, übersprang die gerade aus ihrem Loch kletternde Sith und landete präzise auf einem Mauerrest. Blitzschnell wirbelte sie herum, hieb die gerade aufsteigende rechte Lichtschwertklinge Malaces aus dem Weg und verpasste ihr mit dem linken Bein einen derart heftigen Fersentritt gegen den Kopf, dass nicht nur die Halswirbelsäule brach. Wie beiläufig parierte sie die andere Lichtschwertklinge der geschlagenen Gegnerin und durchbohrte sie mit einem
Shiak, überflüssigerweise, doch Brianna war nicht geneigt, gegen diese Gegnerin jetzt noch das geringste Risiko einzugehen. Noch bevor der Körper der leblosen Sith in die Grube mit dem Müll stürzte, hatte die junge Jedi-Ritterin bereits das Doppelklingenlichtschwert, ihre Trophäe in Händen. In Briannas persönlichen Empfindung der Macht wirbelte Malaces einen mächtigen Sturm auf, welcher einen Augenblick später in sich zusammen stürzte und das Loch füllte, den das Verschwinden der Präsenz der Sith hinterließ. Die mentalen Turbulenzen erfassten die Silberhaarige so heftig wie seit langem nicht mehr; einen Moment lang stand sie wie paralysiert da, mühsam versuchend, ihre Verbindung zur Macht nicht einzubüßen, anschließend richtete sie ihren Blick auf Janus und funkelte ihn an.

„Nun, Janus?“

Forderte sie ihn mit einer Stimme, die alles bedeuten konnte und je einem Lichtschwert in jeder Hand, verbal heraus. Ihr Gesicht war nach außen hin wie versteinert und sie wusste selbst nicht, was sie
wollte, dass ihre Worte bedeuteten, sie wusste nicht, was sie fühlen sollte, sie empfand alle möglichen Emotionen auf einmal. Aber sie wünschte sich, Kestrel wäre hier, denn sie brauchte einen sicheren Anker, an dem sie sich festhalten konnte.

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Blasterfeuer kreischte in der staubgeschwängerten Luft und füllte sie mit vielfach bunten Striemen. Schreie tönten von den Soldaten, die mit dem Wurmwesen um ihr Leben fochten, das Summen von Lichtschwertern der Jedi und Sith, die aufeinanderprallten, gebrüllte Worte, Chaos! Alles wirbelte in einem Taifun aus Adrenalin, Schweiß, Staub und Geräusch und in der Mitte, im Auge des Sturms stand Mol, den Karabiner in der Hand, vom Kampfesrausch erfasst und trotzdem ruhig. Noch hatte er keinen Treffer gelandet, doch das war nur eine Frage der Zeit. Die Gegner konnten sich noch so schnell bewegen, irgendwann hätte er sie im Fadenkreuz.

Aus dem Augenwinkel sah er etwas Silbernes auf sich zu fliegen. Er fuhr herum und sah die Silberhaarige, die sich mit atemberaubender Geschwindigkeit auf ihn zubewegte. Ihr Mund öffnete und schloss sich – sie schien etwas zu sagen – doch Kampfeslärm und der Sturzbach aus Adrenalin fegten alles hinweg, was die Worte bedeutet hätten. Wichtig war, dass sie die primäre Bedrohung darstellte und dass diese ausgeschaltet werden musste. Mit der Geschwindigkeit eines Lebens auf dem Schlachtfeld riss Mol seinen Karabiner herum, um ihr ins Gesicht zu schießen. Doch alle antrainierten Kampfreflexe und Gewandtheit bedeuteten nichts im Angesicht einer Jedi.

Mols Kopf wurde zurückgerissen und er verlor einen Moment lang den Boden unter den Füßen, bevor er hart auf unebenem Boden aufschlug. Zeitlich verzögert explodierte eine kleine Orbitalrakete aus Schmerz und grellem Licht vor Mols Augen. Sterne tanzten vor seinem Sichtfeld, als er den Kopf schüttelte, um wieder klar zu werden. Kurz wurde ihm schwarz vor Augen und wieder schlug sein Kopf hart auf dem Boden auf. Was war passiert? Hatte die Jedi ihn geschlagen? Ein Angriff mittels Lichtschwert konnte es wohl kaum sein, denn alle Glieder waren noch da. Schmerzend und schwer zwar, doch irgendwie wollte der Iridonianer sich darüber nicht beschweren. Hatte die Silberhaarige ihn also geschlagen? Wenn ja dann war das wohl der härteste Schlag gewesen, den er in seiner gesammelten Karriere erlebt hatte.

Doch was lag er hier herum und sinnierte über seine Karriere?! Seine Jungs brauchten ihn in diesem Moment! Mol grunzte und sprang auf. Einen Moment kämpfte er gegen die Sterne vor seinen Augen, doch dann stand er sicher. Kurz blickte er sich um, um die Lage zu erfassen und…ihm stockte der Atem. Das Wurmwesen stand noch, zitternd und aus vielen Wunden blutend, doch es war noch auf den Beinen und das war mehr als man von den meisten Soldaten behaupten konnte. Genaugenommen standen noch zwei. Einer der Trandos und der Rodianer. Der Rest lag am Boden. Ob tot oder nur verwundet ließ sich nicht feststellen.

Einen Moment war der Zabrak sprachlos. Das Wurmwesen hatte alleine zehn seiner Jungs ausgeschaltet, während Mol am Boden gelegen hatte und sich nun auf dem Rückzug befand. Er war weg gewesen, während es sie abgeschlachtet hatte und war nicht in der Lage gewesen irgendetwas zu tun. Heiße Wut durchflutete Mol. Wut auf das Wurmwesen, das seine Jungs davon abgehalten hatte, weiteres Jaggarnath zu sammeln, doch vor allem Wut auf die Silberhaarige. Ohne sie wäre er bei Bewusstsein gewesen und hätte beistehen können. Mit ihm als Anführer und Koordinator hätte das Ergebnis womöglich anders ausgesehen?!

Mol kochte. Er wollte die Silberhaarige verletzen, wollte ihr alles Jaggarnath rauben, das sie angesammelt hatte! Doch sie befand sich mitten im Kampf mit der weiblichen Sith und bewegte sich viel zu schnell, als dass ein gezielter Schuss möglich gewesen wäre. Auch hatte er nicht die Zeit die Jedi vor seinem eigenen Ableben zu häuten. Die Sith würden sich Mol vornehmen, sobald die Jedi passé wären. Doch hatten Jedi nicht eine besondere Bindung zu ihren Padawanen? Wenn er das gefiederte Wesen erschoss, würde das der Silberhaarigen wehtun.

Die Zähne so fest auf einander gepresst, dass es wehtat, drehte er sich um und legte ein neues Magazin ein. Er legte an, zielte und schoss. Zwei Blasterbolzen verließen den schwarzen Lauf ungehindert, flogen auf das gefiederte Wesen zu und gruben sich unter der Kleidung ins weiche Fleisch. Dann jedoch rammte Mol etwas Schweres in den Rücken und der feuernde Blaster verzog und sandte die tödlichen Geschosse in die Decke. Eine humanoide Gestalt in verkohlter, republikanischer Rüstung und rotem Haar schoss an dem Zabrak vorbei und rannte, aus vollem Hals absolut irre lachend an der Silberhaarigen vorbei, die grade ihrer Gegnerin den Rest gab.

Abgelenkt von der seltsamen Erscheinung, hätte Mol beinahe das wilde Brüllen überhört, dass aus der Richtung des Eingangs der Gasse ertönte. Er kannte dieses Geräusch…nur was machte es so weit oben? Für einen Herzschlag setzte sein Hirn aus, doch dann erschloss sich ihm die Lösung des Rätsels für dieses Phänomen. Die Rakhgoulgrenze war zum zweiten Mal an diesem Tag gefallen. Die Monster waren hier, zehn Ebenen zu weit oben, also hatten Kargash und die anderen es nicht geschafft die Ordnung wieder herzustellen…was wiederum bedeutete, dass sie wahrscheinlich tot waren. Und er, Mol, war nicht dabei gewesen. Er hatte nicht Seite an Seite mit seinen Jungs gestanden und war mit ihnen zusammen ins Jenseits eingegangen. Stattdessen war er auf irgendeiner dummen kleinen Mission unterwegs gewesen, die Grenze noch zusätzlich geschwächt und war auch hier gescheitert.

Der Iridonianer fühlte sich, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen. Der Karabiner fiel aus seinen tauben Händen und er tastete nach seinem Messer an dem Multifunktionsgürtel. Am Eingang der Gasse erschien nun der erste, geifernde Rakhgoul auf und brülle erfreut, als er die frische Beute entdeckte. Wie im Traum machte Mol zwei Schritte auf das Monster zu, als ihn etwas am Kragen packte und herumdrehte. Eine grün geschuppte Hand klatschte ihm ins Gesicht und gezischelte Worte drangen in sein Bewusst sein:


„Noch nicht tot. Werden töten wer dafür verantwortlich ist. Jetzt laufen“

Die Worte des Trandoshaners brachten Leben in den Leib des Zabrak. Der Soldat hatte Recht. Tot würde er den Jaggarnathverlust dieses Tages niemals wettmachen. Noch lebte er, und das würde auch fürs erste so bleiben. Nur musste er dafür rennen! Mol hechtete zu den Verwundeten und Toten, die nach dem Wüten des Wurmes immer noch an Ort und Stelle lagen. Er wuchtete sich einen Ewok auf die Schulter und sah, dass der Trando es ihm gleichtat, nur dass er den Echani am Kragen packte.

„Los jetzt!“

Brüllte Mol und wich dem Rakhgoul aus, der sie just in diesem Moment erreicht hatte. Aus dem Augenwinkel sah er wie der Trando den Karabiner auf dem Mutanten richtete und abdrückte. Immer noch etwas wackelig, doch zunehmend sicherer rannte er seinen beiden unverletzten Kameraden voran in die zerstörte Gasse hinein, während er hinter sich hörte, wie weitere Mutanten in Erwartung baldiger Nahrung aufbrüllten.

[ Taris / planetare Stadt / Sektor 52 / Ebene 240 / alte Industrieanlage / Seitengasse ] Mol, Brianna, Talery, Darth Malace (tot), Chiffith, Janus, Fel, Rakhgoul, Soldaten
 
[ Taris / planetare Stadt / Sektor 52 / Ebene 243 / Gänge ] Fel sowie einen Meute rasender Rakhgoul

In einem rhythmischen Stakkato trommelten Fels Füße auf den Boden aus Beton und Durastahl. Schweiß lief sein Gesicht herab und brannte in der verbrannten Hälfte, aus der sich beim Laufen schwarze Flocken lösten und hinter ihm zu Boden schwebten. Seine Kehle schmerzte von der Anstrengung ununterbrochenen Lachens, dass nun immer abgehackter seinem Hals entwich. Der Mörder schmeckte Blut auf seiner Zunge, doch sein Wahnsinn hatte zu einem solchen Rausch gesteigert, dass er nicht im Traum daran dachte aufzuhören.

Hinter sich hörte er das gurgelnde Brüllen der Rakhgoul, die es fast nicht schafften mit dem rasenden Fel schrittzuhalten, dessen Vorsprung sich langsam vergrößerte. Manche waren auch schon vor dem geifernden Pulk abgefallen um sich leichtere Beute zu verschaffen, die auf dem Weg wartete, doch die meisten waren fokussiert und kaum noch vor dem so lang gejagten Opfer abzubringen.

Gewandt sprang Fel über einen am Boden liegenden Container und riss sich dabei den Arm auf. Blut spritzte, doch es entlockte ihm lediglich ein leichtes Grunzen, als er weiterrannte. Gleich würde er es geschafft haben, gleich würde er in der Gasse angekommen sein und sein mutiertes Gefolge würde seine Feinde zerreißen und er wäre frei…

Fel packte ein Rohr, das an einer Ecke aus der Wand kam und riss sich herum. Dort lag die Gasse, angefüllt von Toten und verwundeten. Der Graf stand noch, sowie die Silberhaarige und das gefiederte Wesen. Der Wurm war nirgendwo zu sehen, dafür jedoch drei weitere Wesen in republikanischer Rüstung, die etwas verloren wirkten. Jetzt hatte er sie!

Der Mörder hatte kurz innegehalten um die Szenerie zu betrachten, jetzt rannte er jedoch weiter. Er musste den Grafen töten! Der Graf war schuld er hatte ihm dies angetan! Der zu laufende Weg war klar und war auch größtenteils frei, nur ein großes, schwarzes Wesen in weißer Rüstung stand im Weg. Was machte es hier? Die Frage stellte sich, erfuhr jedoch keine Antwort mehr. Wie ein tollwütiges Tier warf er sich in den Rücken des Wesens und rammte es zur Seite. Ein wenig aus dem Gleichgewicht gebracht schwankte Fel und versuchte die schwarzen Ringe zu bekämpfen die vor seinen Augen aufblühten. Er zwang sich einen Fuß vor den anderen zu setzen, immer auf den Grafen zu. Doch seltsamerweise hatte er den Eindruck, seine Glieder würden sich mit Blei füllen.

Er achtete nicht mehr auf den Boden und übersah seinen Trümmerbrocken. Seine Beine verfingen sich in dem ausgefransten Stück Durabeton und er schlug der Länge nach hin. Sein Lachen verstummte, als ihn ein heftiger Hustenanfall zu schütteln begann und Blut in den Staub spritzte. Blut aus seinem Mund, Blut aus seinem Arm, all das floss auf den Boden, vermischte sich zu einer zähen, klebrigen Masse und vor seinen Augen tanzten die Sterne.

Wofür war er noch gleich hergekommen? Der Boden fühlte sich wie ein Federbett an und das gedämpfte Licht vor seinen Augen vermittelte ihm endlich zurück in seinem Versteck zu sein. Endlich…endlich konnte er…schlafen? Schlafen schien eine gute Idee zu sein. Wie das metallene Feuerschott zuvor schlossen sich seine Augen und sein Kopf fiel hart in den Staub.

Irgendwo im Hintergrund brüllte etwas, schrie jemand. War das der nahende Traum?


[ Taris / planetare Stadt / Sektor 52 / Ebene 240 / alte Industrieanlage / Seitengasse ] Mol, Brianna, Talery, Darth Malace (tot), Chiffith, Janus, Fel, Rakhgoul, Soldaten
 
[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52, Ebene 240*| alte Industrieanlage, Seitengasse | Chiffith, Brianna, Talery, Darth Malace und Janus, Mol und seine Soldaten, Fel und Kaan (in seinem Schiff) weiter weg

Janus war sich der Ironie seiner Worte durchaus bewusst. Einerseits verkündete er die Stärke der dunklen Seite, andererseits hatte er sich vor Brianna, einer Jedi-Ritterin und somit eigentlich eine schwache Dienerin des Lichts zurückziehen müssen. Zwar war seine Entscheidung auf Abstand zu gehen nicht unbedingt von Furcht geprägt sondern mehr von einer pragmatischen Einschätzung der Fähigkeiten seiner Gegnerin, aber dennoch blieb ein gewisser unangenehmer Beigeschmack. Der Sith tröstete sich mit dem Gedanken das schlussendlich ohnehin nur der Erfolg zählte, nicht wie er dazu gekommen war.

Trotz seiner Konzentration auf seine Worte waren Janus wachsame Sinne nicht ganz abgelenkt, in der Macht spürte er wie sein Begleiter Chiffith langsam schwächer und schwächer wurde, auch wenn der Lamproid noch immer durchaus achtbar die republikanischen Soldaten massakrierte. Fasziniert sah der Graf zu, wandte seinen Blick aber enttäuscht ab als sich Chiffith zurückziehen musste und seine Aura immer schwächer wurde. Der andere Sith war nicht tot, aber er war vorerst aus dem Spiel und hatte es nicht geschafft alle Soldaten zu töten. Bedauerlich, dass hieß das dem Sith-Krieger nun nur noch Malace als Verbündete blieb. Janus spürte leichte Nervosität aufkommen und versuchte sich etwas zu beruhigen. Er durfte sich nicht zu sehr darauf verlassen das seine Worte Brianna beeinflussen würden sondern klug vorgehen.

Wie um seine Gedanken zu bestätigen antwortete die silberhaarige Echani, die kräftiger und erholter wirkte als sie hätte sein dürfen auf seine wütenden Worte. Misstrauisch kniff der Graf seine grünen Augen zusammen und versuchte mit der Macht die Quelle für Briannas neue Frische zu finden. Diese Padawan, dieses Vogelwesen names Talery half ihr ! Frustriert ballte Janus eine Hand zur Faust und biss die Zähne zusammen. Hätte Chiffith diese lästige Caamasi doch nur getötet, dann wäre ihre Meisterin jetzt ganz allein und sicher nicht so fit.

Die Jedi-Ritterin wirkte angesichts seiner Überzeugungsversuche eher irritiert und zeigte keine Anzeichen von Einsicht, ganz im Gegenteil. Die agile Echani sprach davon das ihr die dunkle Seite nicht fremd sei, was Janus ein verächtliches Schnauben entlockte, dann behauptete sie sogar das er ein Gefangener der dunklen Seite sei und selbst an der Spitze der Macht keine Zufriedenheit finden würde. Angesichts solcher Ignoranz wäre Janus beinah losgestürmt, aber der Sith-Krieger zwang sich ruhig zu bleiben und seine Lippen kräuselten sich zu einem abwertenden Lächeln. Nur zu gerne hätte er Brianna angegriffen, aber ihm war klar das er sich nicht zu sehr verausgaben durfte und im direkten Kampf mit der Echani-Jedi jeder Fehler tödlich sein konnte. Dieses Risiko durfte Malace gerne übernehmen.


„Lächerlich, Brianna. Für jemanden dem die dunkle Seite angeblich nicht fremd ist weißt du ziemlich wenig über sie. Sie kontrolliert nicht mich, ich kontrolliere SIE. Die dunkle Seite ist ein Werkzeug, ein Diener der mir alles geben wird was ich will. Spar dir die auswendig gelernten Sprüche deiner Meister, die euch mit solchem Geschwätz nur Angst vor der Macht der dunklen Seite machen wollen.“

Erwiderte Janus hochnäsig und voller Verachtung für derartigen Unsinn. Er war der Herr über seine Entscheidungen und im Vollbesitz seiner Kräfte. Und die silberhaarige Frau glaubte sie könne ihn über die dunkle Seite belehren ? Nur schwache und blinde Sith waren die Sklaven der dunklen Seite oder ihrer Emotionen, so wie diese Malace. Aber Janus war nicht schwach, er wusste um die Gefahren der Macht, aber er war sich sicher dass er sie kontrollieren konnte. Was also hatte er zu befürchten ?

Brianna schien gar nicht zu merken was für einen Unsinn sie da von sich gab, sie war ganz indoktriniert von den Lügen und Schauermärchen ihrer Jedi-Meister. Es war eine Schande das solches Potenzial so vergeudet wurde, aber der Graf bekam mehr und mehr den Eindruck das es für die Echani zu spät wahr. Die Ritterin erklärte das sie selbst falls sie eine Sith werden würde und an seiner Seite stehen würde sie sich niemals mit dieser Position begnügen würde sondern versuchen würde ihn zu stürzen und selbst zu herrschen. Für eine gemeinsame Zukunft sah sie auf der dunklen Seite keine Chance. Irritiert schüttelte der schlanke Sith den Kopf, seine Stimme klang beinah mitfühlend.

„Brianna, Brianna….und was wäre so falsch daran zu versuchen mich zu stürzen ? Ich garantiere dir, es wäre eine spannendere Beziehung als das was die meisten gewöhnlichen Wesen je erleben könnten. Stell dir nur vor was wir zusammen erreichten könnten, als Partner. Eine Rivalität um die Spitze ist kein Grund es nicht zu versuchen. Oder ist dir das sichere und langweilige Leben einer einsamen Jedi lieber, hm ? Hast du Angst davor, dass es dir bei mir gefallen würde ? Davor, was du erreichen könntest ?“

Es schien als müsste Janus zumindest von einem seiner Ziele Abschied nehmen, nämlich Brianna zu einer Sith zu machen. Je mehr sie sprachen desto deutlicher wurde die Verblendung der Echani, die offenbar lieber ein brotloses und vergeudetes Leben im Dienst der armseligen Kreaturen dieser Galaxis verbringen wollte als ein aufregenderes, gefährliches Leben voller Macht und Einfluss. Wie um seinen Gedankengang zu bestätigen setzte Brianna dem ganzen noch die Krone auf und beschuldigte ihn aus Angst vor den anderen Sith eben nicht frei zu sein mit ihr zu machen was er wollte, wohingegen sie sehr wohl die Freiheit dazu hätte. Für einen Moment hielt Janus inne, dann schüttelte der blasse Mann mit den dunklen Haaren erneut den Kopf.

„Natürlich kann mich dazu entscheiden, wenn ich denn wollte. Aber du vergisst, Brianna, dass du nicht der Grund bist warum ich hier bin. Es ist schade, dass du nicht einsehen willst was wir gemeinsam erreichen könnten. Aber gut, auch du bist letztendlich entbehrlich. Alles was ich zur Verwirklichung meines Traums brauche habe ich genau hier.“

Erwiderte Janus und tippte sich gegen den Kopf, dann lächelte der Sith dünn und entblößte seine weißen Zähne. Just in diesem Moment meldete sich Malace zu Wort, die fremde Sith starrte ihn mit ihren gelb-orangenen Augen an und erdreistete sich ihn zu belehren das Jedi nie die Wahrheit erkennen würden. Janus betrachtete die Sith als hätte sie gerade etwas unflätiges gesagt und kam nicht umhin eine trockene Antwort zu formulieren.

„Vielen Dank, darauf bin ich inzwischen auch gekommen.“

Innerlich rollte der Graf angesichts der rohen und unzivilisierten fremden Sith die Augen. Natürlich konnte man Jedi umdrehen, es war nur äußerst schwierig und erforderte Zeit, Geduld und die richtigen Mittel. Aber diese Malace schien einzig und allein dafür da zu sein auf Wesen und Gegenstände einzuschlagen. Ihr Leben war genauso wertlos und vergeudet wie das von Brianna, nur auf andere Weise. Die nächsten Worte der anderen Sith sorgten weniger für Humor als für blanke Wut. Hatte es diese Malace etwa gerade gewagt ihm zu drohen ? Warnend fixierte der Graf die andere Sith mit seinen funkelnden grünen Augen und sah sich in seinem Misstrauen ihr gegenüber vollauf bestätigt. Schon wollte Janus etwas scharfes erwidern als er innehielt und sich plötzlich merklich entspannte als ihm eine Idee kam. Theatralisch neigte er den Kopf und tat so als würde er sich für die Meinung der weiblichen Sith interessieren.

„Ja, natürlich. Wie dumm von mir. Also dann, ans Werk !“

Seine Stimme war fest und nur ein winziger Hauch von Sarkasmus schwang darin mit als er sich an Malace wandte und dramatisch mit der Hand auf Brianna zeigte.

„Tötet diese Jedi, meine tapfere Verbündete, und ihr bekommen was ihr für euren Einsatz verdient. Schnell und sauber, wenn ich bitten darf. Wir haben einen Zeitplan einzuhalten. Ich werde euch natürlich gebührend…assistieren.“

Diese Worte waren kaum nötig gewesen, rasend schnell stürzte sich Malace auf die silberhaarige Jedi und schien erpicht zu sein nur ja hart genug auszuteilen und einzustecken. Nun, den Wunsch konnte der diabolisch lächelnde Janus ihr erfüllen. Fast schon unmotiviert begann er seine „Verbündete“ zu unterstützen indem er kleinere Steine und Trümmerstücke auf Brianna schleuderte, er gab sich gerade genug Mühe es glaubhaft aussehen zu lassen und störte sich nicht groß daran das die meisten seiner Geschosse fast keinen Schaden anrichteten. Nur einmal levitierte er einen größeren Brocken und unterbrach somit Briannas sonst sehr eleganten Angriff, krachend prallten die beiden Frauen aufeinander und der Graf sah amüsiert zu. Egal wer gewann, er gewann in jedem Fall. Sowohl die Jedi als auch die Sith waren in seinen Augen Bedrohungen und mussten ausgeschaltet werden. Umso besser, wenn sie sich selbst darum kümmerten.

Malace ließ sich von ihrem offenbar gebrochenen Schlüsselbein nicht beeindrucken und startete eine von der dunklen Seite genährte Gegenattacke, die Brianna kurz zu Boden schickte, aber die Echani war klar überlegen und erholte sich rasch. Mehr und mehr wand sich das Blatt zugunsten der agilen und schnellen Jedi-Ritterin, die anfing ihre Gegnerin im Griff zu haben. Zufrieden sah der Graf zu wie Brianna einen Müllcontainer als Falle nutzte und Malace in einen Krater beförderte. Rasch drehte sich Janus um, hob mit der Macht ein faustgroßes Trümmerstück in die Luft, warf es aber nicht. Stattdessen sah er lächelnd und so ruhig als wäre dies das normalste der Welt zu wie die fremde Sith verzweifelt versuchte aus dem Krater zu kommen während Brianna flink auf einen Mauerrest sprang. Für einen Moment hielt Janus den Atem an als die Jedi-Ritterin ihrer heraufkletternden Gegnerin das Lichtschwert zur Seite schlug und Malace mit einem brachialen Tritt gegen den Kopf nicht nur die Halswirbelsäule brach. Überflüssigerweise folgte dem noch ein Lichtschwert in den Körper der toten Sith, deren tosende und zornige Aura aus der Macht verschwand wie ein Feuer das noch kurz aufloderte und dann verlosch.

Wie ein Stück Müll rutschte der leblose Körper der anderen Sith in den Krater während Brianna für einen Moment starr wie eine Statue da stand, das Doppellichtschwert ihrer toten Gegnerin wie eine grimmige Trophäe in der Hand. Einige Sekunden lang herrschte Stille und der Blick von Briannas Augen richtete sich auf Janus. Die Jedi sprach eine Herausforderung aus, ihr Gesicht starr und unbeweglich so wie das von Janus. Dann brach der Graf in schallendes Gelächter aus, ließ den Stein beiläufig fallen, ein Glitzern leuchtete in seinen grünen Augen. Mit einem langsamen Klatschen drückte der Sith seine Bewunderung aus.


„Bravo, Brianna, bravo ! Das war wirklich eine hervorragende Leistung, würdig einer Geschichte und eines Liedes, wie es bei Echani üblich ist um große Siege festzuhalten. Ich wusste, dass du mich nicht enttäuschen würdest.“

Janus hörte auf zu klatschen und lachte erneut auf, ein breites Grinsen auf seinem Gesicht, seine ganze Haltung drückte Zufriedenheit aus. Malace war für ihn eher eine Belastung als eine Hilfe gewesen, jetzt musste er sich keine Sorgen mehr um einen wahrscheinlichen Stich in den Rücken machen und konnte sich ganz auf Brianna konzentrieren. Jetzt galt es ihren emotional angeschlagenen Zustand auszunutzen, die Jedi wirkte nicht glücklich über den Tod ihrer Gegnerin.

„Warum so ernst, Brianna ? Bist du denn nicht zufrieden mit deiner Leistung ? Sag jetzt bloß nicht das es dir nicht Spaß gemacht hat diese Närrin zu töten. Also, ich weiß wirklich nicht wie es dir geht, aber für mich fühlt es sich großartig an. Kannst du es nicht spüren, diesen Rausch das Leben eines denkenden, fühlenden Wesens vernichtet zu haben ? Kein Grund für Euphemismen, seien wir ehrlich: Sie hat es verdient, nicht wahr ? Sie war eine Sith, bösartig und ungehobelt noch dazu, hast du also nicht allen Grund gehabt sie zu töten ?“

Grinsend schüttelte Janus den Kopf und wechselte dann zu einem gespielt ernsten Gesichtsausdruck, seine Stimme war noch immer spöttisch.

„Oder spüre ich da etwa Zweifel ? Hättest du sie nicht vielleicht doch verschonen sollen ? Immerhin respektiert ihr Jedi ja angeblich alles Leben. Selbst das eurer Feinde, oder etwa nicht ? Oh je, ich glaube hier hast du etwas über die Stränge geschlagen, meine gute Jedi. Du hättest sie ja auch nur ausknocken können. Hast du aber nicht. Und willst du wissen, warum ? Weil du tief drinnen doch so bist wie ich, wie sie. Du versteckst es nur. Aber keine Sorge, Brianna ! Wir sind keine Monster, nur ehrlicher als diese ganzen Heuchler. Lass mich dir also einen Gefallen tun und dir ein Lächeln auf dein Gesicht zaubern !“

Verkündete der Graf lachend und machte sich bereit anzugreifen als er in der Macht etwas spürte das ihn schaudern ließ. Augenblicklich drehte sich Janus zur Seite und seine Augen weiteten sich vor Schreck als er in der Ferne entdeckte was er gespürt hatte. Rakhgoul. Sie waren hier ! Und nur wenige Meter vor dem rasenden Mob aus mutierten Bestien rannte eine wahnsinnig lachende und arg mitgenommen Figur auf ihn zu, die er für tot gehalten hatte. Leto Fel ! Einige Augenblicke lag stand Janus wie angewurzelt da, dann wurden seine Überlebensinstinkte wach, er stieß einen Fluch aus und wich zurück. Fel schwankte nun, der rothaarige Mensch blutete stark und fiel schließlich einige Meter vor Janus auf den Boden wie ein nasser Sack. Für den Würger hatte der Graf jedoch nur kurz einen Blick und ungläubiges Staunen, seine Aufmerksamkeit galt der Horde von Rakhgoul die nun wie Todesboten in die Gasse strömten, geifernd und zweifellos hungrig. Janus schluckte und sah zu Brianna, sein Lächeln war kaum mehr als eine Grimasse.

„Ähm…das kommt jetzt vielleicht etwas plötzlich, aber was hälst du davon das Kriegsbeil zu begraben und dich um diese Rakhgoul da zu kümmern ? Ich wäre dir wirklich sehr verbunden.“

Nervös versuchte Janus seine Sorge zu überspielen, aber er machte sich keine Illusionen. Er musste von hier verschwinden, und zwar schnell und weit weg. Hektisch tippte er auf sein in der Tasche seines zerfledderten Anzugs gelagertes Datenpad und wies so den Droidenpiloten seines Shuttles an seine Position sofort anzusteuern. Hoffentlich funktionierte das Gerät noch richtig und hoffentlich würde das Shuttle bald hier sein. Grimmig entschlossen packte Janus sein Lichtschwert fester und starrte die wachsende Horde aus blassen fleischfressenden Bestien an. Heute…war einfach nicht sein Tag.

[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52, Ebene 240*| alte Industrieanlage, Seitengasse | Chiffith, Brianna, Talery, Darth Malace (tot) und Janus, Mol und seine Soldaten, Fel, Rakhgoul
 
Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Leto weiter weg - Janus, Chiffith, Brianna, Darth Malace, Mol und seine Soldaten und Talery

Talery spürte wie ihre Meisterin auf ihr Angebot sie durch die Macht zu stärken reagierte und es nutzte. Immerhin waren die Beziehungen zwischen ihnen also noch nicht so schlecht, kam ihr mürrisch in den Sinn. Aber die Ablenkung war nicht gut, dass sie hatte mit einem Mal Schwierigkeiten Eisblume weiter zu unterstützen. Daher riss sie sich am Riemen und konzentrierte sich wieder auf genau diese Aufgabe. Ihr pochender Arm half dabei jedoch auch nicht gerade. Dieser tat verflixt weh und auch wenn die republikanischen Soldaten die Einzigen waren, die Blaster verwendeten, so konnte sich die friedfertige Caamasi nicht ernsthaft vorstellen, dass jemand von ihnen auf sie geschossen haben könnte. Es konnte sich nur um einen Abpraller handeln, glaubte die zierliche Padawan. Dass Kommandant Mol selbst auf sie angelegt hatte fiel sie sich sellbst im Traum nicht ein.

Jedoch konnte Talery mitansehen wie ihre Echanimeisterin die Sithfrau mehr und mehr zurückdrängte und Vorteile erzielte. Teilweise lag dies bestimmt auch daran, dass Janus sich aus dem Kampf zurückzog und Brianna lieber verbal attackierte, während seine mutmaßliche Verbündete die tatsächlichen Prügel einsteckte. Was war er doch für ein hinterhältiger Feigling, dachte sich die Caamasi entrüstet und seine Handlungsweise hatte Folgen. Die Sith (Malace) verlor mehr und mehr an Boden, bis zuletzt Eisblume einen fatalen Treffer landen konnte und ihr die Halswirbelsäule brach. Die anschließende Durchbohrung ihrer Gegnerin mit ihrem Lichtschwert in einer Grube voll Müll hätte sich ihre Meisterin aber in Talerys Augen sparen sollen. Die Frau war doch bereits tot! Sogar die Caamasipadawan fühlte das letzte Aufblitzen von deren Präsenz und dann wie diese verschwand. Immer diese übertriebene Gewalt. So gesehen war es in Talerys Augen ein Wunder, dass sich die Echani noch als Jedi bezeichnete und nicht schon in Richtung der Sith driftete angesichts der Heftigkeit und Brutalität ihrer Angriffe.

Chiffith hatte sich derweil aus dem Kampf zurückgezogen. Aber sein Wüten hatte in den Reihen der republikanischen Soldaten ziemlich deutliche Spuren hinterlassen. Viele standen nicht mehr. Talery glaubte nur noch drei zu zählen. Dennoch, derzeit sah es nach Ansicht der Caamasi gut aus für die Jedi und deren "Verbündete". Von den Sith stand nur noch Janus, die Frau war tot und Chiffith war vermutlich zu sehr geschwächt, um noch zu kämpfen. Sonst hätte er sehr wahrscheinlich gar nicht damit aufgehört. Janus schwafelte gerade irgendwelches Zeug, welches Talery nicht so genau verstand. Schließlich war sie es nicht gewohnt so lange am Stück die Macht einzusetzen. Ihre Verletzung tat ihr Übrigens, auch wenn diese im Vergleich zu dem, was Eisblume hatte einstecken müssen wohl ziemlich nebensächlich war. Den Schnabel zusammenbeißend wankte Talery langsam in Richtung ihrer Meisterin. So sehr sie auch philosophische Differenzen hatten, so wusste die Caamasi doch intuitiv, dass ihr seitens der Jedi-Ritterin keine Gefahr drohte, ganz im Gegenteil. Dort war nach Ende des Kampfes momentan der sicherste Ort für sie.

Allerdings blieb dies nicht lange so. Eine sonderbare Horde Wesen kam durch die Gassen auf sie zugerannt, allen voran wie die Caamasi erst im zweiten Blick erkannte Leto Fel. Überrascht starrte sie den rothaarigen Würger von Taris kurz an. Aber der Sith hatte doch behauptet, dass dieser schon tot sein müsste. Noch eine Lüge? Jedoch blieb der Padawan keine Zeit sich lange zu wundern angesichts der häßlichen, geifernen Kreaturen, die dem Totgesagten folgten. Das mussten also jene gefürchteten Rakghoule sein, welche Taris schon so lange plagten. Tatsächlich konnte sie sofort nachvollziehen, woher sie diesen Ruf hatten. Wilde Panik durchflutete sie und sie spürte, wie ihr Adrenalinlevel stieg. Die wenigen verbliebenen Soldaten machten sich so gut sie konnten bereit sich den Rakghoulen entgegen zu stellen. Sogar Janus bot Eisblume sofort an das Kriegbeil zwischen ihnen zu begraben, weswegen Talery unwillkürlich laut schnauben musste. Das war ja so klar. Der tarisianische Sith tat ja wirklich alles, um seine Haut zu retten, oder? Was war er nur für eine armselige Kreatur!


"Zu Hilfe!",

rief sie entsetzt als sie ihren Blick wieder auf die schnell näher kommenden Bestien richtete. Allerdings fürchtete sie, dass ihr Schrei vermutlich im Lärm der angreifenden Rakghoule unterging. Aber noch hielt sie ja das Lichtschwert in Händen kam ihr in den Sinn, welches für sie eher ein unhandlicher Knüppel war, so wenig wie sie damit umgehen konnte. Es war schon eigenartig, vor nicht allzu langer Zeit hatte sie sich noch strikt geweigert ein Lichtschwert überhaupt anzufassen und heute war es schon das zweite Mal, dass sie die Waffe benötigte, um sich zu verteidigen. Sich so klein wie möglich machend schlicht sie an der Mauer entlang in Richtung Brianna. Jedoch half ihr Wunsch am liebsten mit der Wand zu verschmelzen herzlich wenig. Nachdem die ersten Bestien die Soldaten angriffen wandte sich alsbald auch einer ihr zu. Unsicher und panisch wirbelte sie das grüne Lichtschwert vor sich hin und her, um den Rakghoul zu verscheuchen. Aber so leicht gab das Wesen zu Talerys Leidwesen nicht auf. Wenn Caamasi schwitzen könnten, würden ihr derzeit vermutlich Sturzbäche davon ihre schönen Gesichtsdaunen verkleben. So stellten sich nur ihre gesamten Nacken- und Gesichtsdaunen auf, was ihr ein eigenartiges und ungewohntes Aussehen verlieh. Aber der Rakghoul drängte sie mehr und mehr zurück und die Caamasi hoffte, dass sie nicht über irgendein Trümmerstück stolperte. Das wäre mit ziemlicher Sicherheit ihr Ende.

"Hilfe!",

schrie sie erneut mit ihrer schrillen Stimme, darauf hoffend, dass ihre Meisterin sie im Kampfgetümmel nicht vergessen hatte.

Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Leto, Janus, Chiffith, Brianna, Darth Malace (tot), Mol und seine Soldaten, eine Horde Rakghoule und Talery
 
Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Leto weiter weg - Soldaten, Mol, Malace (tot), Chiffith, Janus, Talery und Brianna

Brianna fühlte sich unsicher, als hätte man ihr den Boden unter den Füßen weggezogen. Auslöser war der Tod Darth Malaces, den sie in der Macht überdeutlich spüren konnte und von dem sie nicht wusste, ob sie sich darüber freuen oder ihn bedauern sollte. Ihr Verstand sagte ihr, es wäre die einzige Möglichkeit gewesen. Ihr Gefühl wollte den Tod eines fühlenden Wesens vermeiden, wo es nur ging, und ein inneres Raubtier tief in ihr freute sich über den Sieg. In Bezug auf Janus, die Konfrontation, die ihr vor ihr lag, waren ihre Ansichten nicht weniger ambivalent. Alles war viel simpler gewesen, mit einer offensichtlichen Bedrohung, gegen die sie sich verteidigen musste und nach dieser Einfachheit sehnte sie sich gerade. Die Echani wusste nicht, wie sie mit dem Halbmenschen umgehen sollte. Ihn angreifen? Verdient hatte er es sicherlich und sie würde dadurch sicherlich jede Menge Unheil, die der Sith noch anrichten würde verhindern, doch es fühlte sich so falsch an, und das nicht nur, weil ein Teil von ihr nach wie vor nicht bereit war, sich von seinen romantischen Vorstellungen in Bezug auf ihn zu verabschieden.

Am liebsten wäre es der Silberhaarigen gewesen, wenn Janus ihr die Entscheidung abgenommen hätte, doch den Gefallen tat er ihr nicht, obwohl seine ironische „Bewunderung“ sie einen Schritt näher brachte, ihn zu attackieren. Es war kein großartiger Kampf gewesen, ziemlich schmutzig, etwas was man, vom Ergebnis abgesehen, gerne ganz schnell wieder vergessen wollte. Außerdem wusste der Tarisianer, wenig überraschend, ganz genau, was in seiner Mitechani vorging. Nur, dass die Situation sich für
sie wesentlich komplizierter darstellte als für ihn. Rausch – vielleicht im negativen Sinne, wie Alkohol getrunken oder andere Substanzen zu sich genommen zu haben, die die Sinne und die Koordination beeinträchtigten. Und war es okay gewesen, die Sith zu töten, oder nicht? Genau diese Frage stellte sie sich ja gerade. Zuvor, Talery gegenüber, war es ihr wesentlich leichter gefallen, „richtig“ und „falsch“ zu definieren. Aber das war graue Theorie, wohingegen sich die Wirklichkeit völlig anders präsentierte. Aus Gründen des Selbstschutzes zog sie sich auf die Linie zurück, mit der sie den Entschluss, Malace das Lichtschwert in den Leib zu rammen, auch innerlich rechtfertigt hatte.

„Eine Person zu töten ist einfacher als sie kampfunfähig zu machen,“

Dozierte sie.

„In der Praxis bedeutet das, wenn man wie ich um sein Leben kämpft und zwei zu eins in der Unterzahl ist, nimmt man keine Gefangenen. Alles oder nichts, mit einer anderen Einstellung an einen solchen Kampf heranzugehen, kann man sich schlichtweg nicht leisten. Ich bin allerdings nicht überrascht, dass du das nicht weißt. Abgesehen davon, für's Archiv: ich musste sichergehen, dass deine Sith-Freundin wirklich nicht wieder aufsteht, gebrochenes Genick hin oder her, mit der Dunklen Seite und euren Sith-Hexereien und all diesem Schabernack.“

Genau jetzt bemerkte die junge Jedi-Ritterin, dass ein alter Bekannter zurückgekehrt war.

„Tot, wie? Scheinbar geht es ihm wieder besser,“

Höhnte sie mit Blick auf Leto Fel, der jedoch erfreulicherweise nicht den Anschein erweckte, als könne er ihnen ein drittes Mal entwischen. Das war auch gut so, denn einen Augenblick später wurde Brianna klar, dass sie auf absehbare Zeit keine Zeit haben würde, sich mit ihm zu befassen und im Grunde war sie sogar dankbar dafür, dass schlagartig wieder klare Fronten herrschten, Janus, dem letzten verbliebenen kampffähigen Sith gegenüber ebenso wie der sich als nicht minder unzuverlässiger Verbündeter erwiesen habende Mol und den Rest seines Trupps. Jetzt hatten sie unbestreitbar einen gemeinsamen, gnadenlosen Feind: Rakghoule! In den Missionsinformationen bezüglich Taris war explizit vor ihnen gewarnt worden, doch mehr als das sagte die Angst aus, die der Sith-Krieger vor ihnen zu haben schien und die er nur mühevoll verbarg.

Den Wink, dass
sie sich gefälligst um die Rakghoule kümmern sollte, sehr wohl verstehend, warf sie ihm einen abschätzigen Blick zu. Sie musste schnell handeln – wenn sie wartete, bis die hirnlosen Bestien von allen Seiten über sie her fielen, war es eine reine Zeitfrage, bis sie sich einen Biss oder auch nur Kratzer einfing, der bereits fatal sein konnte, weshalb sie auch schweren Herzens von waffenlosem Kampf Abstand nehmen musste. Sie befanden sich an einer alten Industrieanlage, und als solche gab es eine Vielzahl an Rohrleitungen, von denen eine die Gasse auf einem brückenähnlichen Träger in unmittelbarer Nähe des Kraters überspannte. Mit einem Sprung landete sie auf dem Rohr und schnitt dieses samt dem stabilisierenden Durabeton an einer Seitenwand durch, was einige Sekunden dauerte, bis das ganze Konstrukt zusammenbrach. Zufrieden betrachtete sie ihr Werk. Die Trümmer bildeten einen Wall an der ihnen zugewandten Seite des Kraters. Einige Rakghoule waren unter ihnen begraben worden, doch mehrere andere waren durchgebrochen, und andere kletterten über die Trümmerfeld, aber nur links und rechts am Krater vorbei, die Mitte war durch Kraterwand, Müllcontainer, Trümmer und Rohrreste zu steil. Trotzdem verblieben zwei zu verteidigende Stellen, von denen die Echani-Jedi nur eine abdecken konnte.

Obendrein irrte Talery durch das entstehende Schlachtfeld und hielt sich eins der bereits durchgebrochenen Biester mehr schlecht als recht vom Hals, indem sie das Lichtschwert unbeholfen durch die Luft schwang.

„Hier rüber!“

Schrie ihre Meisterin über das Schlachtfeld und winkte die Caamasi zu sich, selbst in einer günstigen Position befindlich. Mit der Wand im Rücken musste sie sich nur gegen ein 180-Grad-Feld verteidigen und deckte dabei eine der zwei Schwachstellen des Walls ab. Sie tötete noch eben einen Rakghoul, der diesen übersprang und wandte sich dann in die Richtung ihrer Padawan, zwei weitere niedermähend, die den Weg blockierten. Bei diesen Kreaturen ohne Verstand spürte die Silberhaarige kaum etwas, wenn sie eines von ihnen niederstreckte, weniger als bei Darth Malace, weniger auch als bei dem Twi'lek-Soldaten, als steckte die Macht kaum mehr in ihnen als im sie umgebenden Durabeton.

„Kümmert euch um die andere Seite!“

Brüllte sie an die Allgemeinheit gerichtet, da an der gegenüberliegenden Wand der Gasse der Großteil der Rakghoule durchbrach. Den Rest konnte die wendige Kampfkünstlerin auch alleine abdecken.

Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Horde Rakghoule, Soldaten, Mol, Leto, Chiffith, Janus, Talery und Brianna
 
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[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52, Ebene 240*| alte Industrieanlage, Seitengasse | Chiffith, Brianna, Talery, Darth Malace (tot) und Janus, Mol und seine Soldaten, Fel und Rakhgoul (weiter weg)

Janus Hoffnung das er mit seinen Worten vielleicht Briannas Gefühle nach dem Tod von Malace beeinflussen konnte erfüllte sich zum großen Bedauern des dunkelhaarigen Sith-Kriegers nicht, die silberhaarige Echani blieb zumindest nach außen ruhig. In der Macht konnte er spüren das sie zögerte und wohl nicht recht wusste was sie empfinden oder tun sollte, aber sicher war er sich da nicht, die Jedi-Ritterin war nicht ganz so einfach zu deuten wie gewöhnliche Lebewesen.

Auch Janus gingen Überlegungen durch den Kopf, denn auch wenn er zum Angriff entschlossen war fühlte er sich dabei nicht sonderlich wohl. Brianna war eine starke und unangenehme Gegnerin, die Sorte Feind die der schlanke Graf lieber aus sicherer Distanz bekämpfte oder von seinen Helfern bekämpfen. Leider gab es im Moment einen gewissen Mangel an Unterstützung, was die Situation nicht unbedingt einfacher machte. Es wäre gut gewesen wenn Malace vor ihrem Ableben mehr Schaden verursacht und Brianna zumindest geschwächt hätte, aber das war der fremden Sith nicht gelungen. Wirklich eine Enttäuschung, Janus konnte seinen Ärger kaum verbergen.

Brianna reagierte nach einer kurzen Pause doch auf seinen spöttischen Kommentar, die Echani rechtfertigte sich damit das es einfacher war einen Gegner zu töten statt ihn kampfunfähig zu machen, das zauberte ein Grinsen auf Janus blasses Gesicht.


„Zumindest darin sind wir uns einig. Und mehr Spaß macht es auch.“

Erwiderte er grinsend und mit unverhohlener Genugtuung in der Stimme. War er vielleicht doch zu Briannas dunkler Seite durchgedrungen ? Aber die hübsche Silberhaarige war leider doch nicht aus dem selben Holz geschnitzt wie er, sie setzte ihre Rechtfertigung fort und erklärte das sie die Situation zu ihrem Handeln gezwungen hatte und sie nur sichergehen wollte das die Sith wirklich tot gewesen war. Enttäuscht schüttelte Janus den Kopf.

„Du könntest auch einfach zugeben das es dir gefällt. Ich habe damit kein Problem.“

Zu mehr kam er nicht, denn Leto Fels unerwartete Wiederkehr lenkte auch Briannas Aufmerksamkeit auf den tot geglaubten Würger. Seine Gegnerin sparte auch nicht mit Spott, was dem Sith ein wütendes Knurren entlockte, er funkelte erst Brianna und dann dem am Boden liegenden Fel mit wütenden grünen Augen an.

„So gut auch wieder nicht. Er hätte lieber tot bleiben sollen.“

Dummerweise war der rothaarige Mörder nicht ohne Begleitung aufgetaucht, die geifernde und mordlustige Meute Rakhgoul war eine große Bedrohung und Janus war es fast schon peinlich wie froh er war das Brianna seiner Aufforderung sich um die Bestien zu kümmern nachkam, ihr abschätziger Blick half da nicht viel. Der Sith-Krieger riss sich zusammen, es gab wichtigeres als seinen verletzten Stolz. Zum Beispiel zu überleben bis endlich sein Shuttle auftauchte. Erleichtert sah er zu wie Brianna ihr akrobatisches Geschick nutzte und mit einem Schlag ihres Lichtschwerts eine Barriere aus Trümmerstücken errichtete, welche die Gasse teilte und erfreulicherweise auch gleich einige Rakhgoul unter sich begrub. Leider war die Barriere nicht perfekt und links und rechts von dem steilen Trümmerhaufen krochen bereits weitere hungrige Biester auf sie zu.

In einiger Entfernung wehrte sich Briannas Padawan, diese Talery unbeholfen mit ihrem grünen Lichtschwert, aber Janus hatte kein Interesse an dem Vogelwesen. Erst als Brianna brüllte das sich jemand um die andere Seite kümmern musste fasste sich Janus ein Herz und setzte sich in Bewegung, was ihn unweigerlich neben Leto Fel führte. Der Würger lebte noch und für einen Moment stand der Graf unschlüssig neben ihm. Sollte er ihn töten ? Aber wenn er ehrlich war, dann hatte Fel ihn tief beeindruckt, der rothaarige Mensch war zäh, erfinderisch und trug bereits den Keim der Dunklen Seite in sich. Und war Janus nicht ursprünglich hier her gekommen um einen Schüler zu finden ? Der Graf traf eine Entscheidung und stellte sich schützend vor den am Boden liegenden Würger.

In der Macht rief er nach Chiffith und befahl dem Lamproiden zu ihm zu kommen, aber da er nicht sicher war ob sein Begleiter die mentale Botschaft verstanden hatte brüllte er über den Lärm der tobenden Rakhgoul hinweg in Richtung des Wurms.


„Chiffith, kommt sofort hier her ! Wir müssen diese Bestien gemeinsam bekämpfen, sonst sind wir schon bald alle tot !“

Wie um seine Botschaft zu bestätigen sprang eines der sabbernden fleischfarbenen Biester auf den Grafen zu, Janus reagierte fast zu spät und schaffte es gerade noch den Rakhgoul mit dem Lichtschwert aufzuspießen bevor es ihn beißen konnte. Das rüttelte ihn wach und augenblicklich begann er zornig damit einige Steine zu levitieren und auf die mutierten Kreaturen zu schleudern, zwei von ihnen gingen getroffen zu Boden, ein drittes Exemplar stürmte weiter auf ihn zu und schlug mit seinen Krallen nach ihm. Vorsichtig wich Janus zurück, er wusste was ihm drohte wenn die Kreatur ihn erwischte. Endlich bot sich die Gelegenheit und der Graf schlug dem Wesen zuerst eine Kralle ab und setzte dann nach, der Kopf der Kreatur wurde von Rumpf getrennt und fiel zu Boden. Zufrieden grinste Janus, aber als er sah wie viele Bestien noch übrig waren verschwand sein Lächeln rasch.

Der erbitterte Kampf um Leben und Tod ging weiter und Schweiß rann von Janus Stirn, es kam ihm vor als würde die Horde gar nicht enden wollen und er spürte das er nicht ewig durchhalten würde. Grimmig durchbohrte er einen weiteren Mutanten mit dem Lichtschwert und wurde dabei fast von einem anderen Rakhgoul erwischt, nur ein gezielter Sprung zurück brachte Janus in letzter Sekunde aus der Reichweite der scharfen Zähne. Frustriert schleuderte er einen faustgroßen Stein auf den Kopf des Monsters und es fiel mit einem befriedigenden Knacken zu Boden. Die kurze Pause nutzte Janus um in den Himmel zu blicken und als hätte die Macht endlich ein Einsehen mit ihm entdeckte er dort die silberne Hülle der „Silver Light“, das elegante Shuttle näherte sich erstaunlich leise der Gasse.

Erleichtert sah Janus zu wie der Droidenpilot das Shuttle hinabsinken ließ, aber ihm war auch klar das es in der von Trümmer übersäten Gasse nicht landen konnte und so dankte Janus den Schaltkreisen in dem elektronischen Gehirn des Droiden, denn dieser ließ das Shuttle etwa fünf Meter über dem Boden schweben und fuhr die Rampe aus, die nun etwa einen Meter über dem Boden schwebte. Entschlossen packte sich der Graf Fel und legte den Arm des Würgers auf seine Schulter, dann schleuderte er einige weitere Steine in Richtung der Rakhgoul um Zeit zu gewinnen und lief los. Nach bangen Augenblicken erreichte er endlich die Rampe, wuchtete Fel hinauf und sprang dann hinterher, so gut er konnte zog er den Würger ins Innere und lief dann auf die Rampe zurück, das Shuttle zitterte stark und würde in dieser Position nicht mehr lange bleiben können.

Mühsam hielt sich Janus an den Verstrebungen des Shuttles fest um nicht vom Wind der Triebwerke und dem Zittern herausgeschleudert zu werden und drängte in der Macht Chiffith zur Eile. Er würde den Lamproiden ungern zurücklassen, aber er würde auch nicht ewig auf ihn warten. Stumm drängte Janus weiter und versuchte den Lamproiden in der Macht so stark zu erreichen wie er es noch nie zuvor versucht hatte.

„Kommt schon, kommt schon !“

Knurrte er zwischen zusammengebissenen Zähnen und starrte hinaus auf das Chaos. Es wurde Zeit für die Sith zu verschwinden, und zwar höchste Zeit.

[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52, Ebene 240*| alte Industrieanlage, Seitengasse | Janus und Fel auf der Rampe des Shuttles, Chiffith, Brianna, Talery, Darth Malace (tot) Mol und seine Soldaten, Rakhgoul in der Gasse
 
[ Taris / planetare Stadt / Sektor 52 / Ebene 240 / alte Industrieanlage / Seitengasse ] Mol, Brianna, Talery, Darth Malace (tot), Chiffith, Janus, Fel, Rakhgoul, Soldaten

Mol entging nur knapp einem herabfallenden Rohr, das einträchtig mit einer Menge Staub und einigen Steinen von der bereits zerschundenen Decke fiel. Ein Blick zurück verriet ihm, dass die Silberhaarige die unsäglich schlaue Idee gehabt hatte, die Rakhgoul damit zu bekämpfen, einen Teil der Decke einstürzen zu lassen. Zugestanden, der fallende Schutt hatte sich in eine Woge tödlicher Geschosse verwandelt und einige Bestien unter sich begraben und darüber hinaus den Gang in zwei Abschnitte geteilt die jeder für sich leicht zu verteidigen waren, doch war diese Methode dennoch viel zu kurz gedacht. Was glaubte diese Jedi eigentlich was die mutierten Biester tun würden? Ihr immer fleißig ins Lichtschwert zu rennen?

Für die Meute in unmittelbarer Nähe mochte dies wohl zutreffen, doch würde diese nicht die einzige sein, die in nächster Zeit diese Region von Taris heimsuchen würde. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Monster von der anderen Seite der Gasse kommen würden um die Machtnutzer in die Zange zu nehmen. Glaubte sie denn, dass das angreifende Rudel viele Mitglieder hatte? Die Silberhaarige hatte keinerlei Vorstellung davon welche Horden der Abgrund der Unteren Ebenen ausspeien würde, jetzt wo die Schleusen geöffnet worden waren.

Das einzige was die Rakhgoul in Sektor 52 davon abgehalten hatte, die besiedelten Ebenen zu überrennen, war Mols Truppe mit ihrem nie versiegenden Nachschub an Waffen und Munition, sowie die abgehärteten Soldaten selbst. Doch jetzt war diese dezimiert und hatte vermutlich nur noch fünf Mitglieder, die die nächsten Tage noch erleben würden. Von hier aus würde die Seuche sich ausbreiten und sich aufs heftigste auf die Grenzschutztruppen der umliegenden Sektoren auswirken. Sie würden viel Land und Soldaten verlieren, bevor dies alles zu Ende wäre und die neue Grenze aufgezogen werden würde.

Doch das war nichts was Mol mitzuerleben gedachte. Er war an seiner Aufgabe gescheitert die Ordnung aufrechtzuerhalten und würde in nächster Zukunft sterben, wenn er jetzt nicht umgehend die Beine in die Hand nahm. Doch war es nicht nur nötig aus dem unmittelbaren Gefahrengebiet zu verschwinden. Taris und die Republik selbst hatten sich von jetzt auf gleich in einen feindseligen Dschungel aus Bürokratie und Missgunst verwandelt. Sobald er sich bei seinen Vorgesetzten in den Oberen Ebenen blicken ließ, würde es eine Untersuchung geben, wie es zu diesem Vorfall hatte kommen können.

Mol konnte eins und eins zusammenzählen was dabei herauskommen würde. Man würde ihm und seinen Jungs einen Strick aus Indizienbeweisen und Vermutungen drehen und ihn im besten Fall einem Gefängnis übergeben. Vermutlich würde sich auch noch die Jedi über ihn beschweren. Natürlich konnte er die Situation schildern wie sie gewesen war und wie vorschriftskonform er gehandelt hatte, doch wer würde das Wort eines in Ungnade gefallenen Nicht-Mehr-Kommandanten über das Wort einer dekorierten Jedi und ihrer Padawan stellen?

Die einzige Möglichkeit die sich jetzt noch bot war Flucht. Zumindest aus republikanischem Raum und in die weite Galaxis hinein. Dort bot sich ein riesiges Sternenmeer aus Möglichkeiten, was fünf an der Rakhgoulgrenze trainierten Soldaten anfangen konnte. Schlimmstenfalls kaperte man sich ein Schiff und machte als Piraten abgelegene Planeten unsicher. Oder aber, man heuerte bei einem Hutten als seine persönliche Leibwache an. Doch die glanzvollste Möglichkeit bot immer noch das Imperium.

Wenn alles gut ging, konnten Mol und seine Truppe von Taris aus nach Mykr gelangen, wo sie zeitnah bei den Imperialen Anheuern konnten. Das einzige Problem dabei war nur, dass der Ewok bereits aus dem Imperium desertiert war. Es würde kosten eine frische ID für ihn zu besorgen. Doch für solche Eventualitäten hatte Mol doch einen Teil des Soldes der Duloks und Ewoks zurückgehalten. Zwar hatte er nicht grade mit solch einem Fall gerechnet, doch hatte er das Geld stets bei der Bank eingezahlt, wo es nun auf die fünf Flüchtlinge wartete.

Der zurückgehaltene Sold, sowie seine eigenen Ersparnisse würden grade so für ein Schiff, eine frische ID für den Ewok und medizinische Versorgung für diesen sowie den Echani reichen. Mols Arm würde es schon aushalten, bis sie in imperialem Gebiet wären. Nichtmenschen konnten sich mit der Seuche nicht anstecken und waren somit vor Mutation gewappnet. Das einzige Risiko bestand darin, dass der ungereinigte Biss sich entzünden würde, wenn man sich nicht darum sorgte.

Leise klappernd hallten die Schrittgeräusche von drei paar weißer Stiefel von den leeren Gassen der immer höher werdenden Ebenen wieder. Der Ewok auf Mols Rücken hatte offenbar wieder das Bewusstsein verloren, denn sein Kopf schlackerte bei jedem Satz, den sein iridonianischer Träger machte. Der Echani dagegen schien wach zu sein und seine Schmerzen soweit unter Kontrolle zu haben, dass er mit aller Kraft und schmerzverzerrtem Gesicht versuchte dem Trandoshaner seine Last zu erleichtern.

Schließlich erreichte die bunt gemischte Truppe einen Turbolift, der sie an die Oberfläche bringen würde. Keuchend quetschten sie sich hinein und sogleich sauste die Kabine alle Gesetze der Schwerkraft ignorierend nach oben. Mol war schon lange nicht mehr hier gewesen doch schafften es die sauber gepflegten Zierbäume und gut gepflegten Menschen hier oben es ein weiteres Mal ihm Ekel einzuflößen. Keine hundertfünfzig Ebenen weiter unten kämpften und starben Nichtmenschen damit diese Dekadenz bestand haben konnte, damit Menschen rassistische Bemerkungen über Rodianer, Iridonianer, Quarren, Duros, Anx, Houk, Wookiees, Sullustaner, Trandoshaner und all die anderen machen konnten, die täglich ihr Leben für sie gaben.

Die bunte Truppe in abgewetzten und blutigen Rüstungen zog nicht wenige Blicke auf sich, als sie die hellen Steinfliesen entlangstapften. Es war wohl nur der bedrohlich großen Statur Mols und der aggressiven Ausstrahlung des Trandoshaners zu verdanken, dass es bei Blicken blieb.

Schließlich blieben sie an einem Bankautomaten stehen, wo Mol die wichtigsten finanziellen Interaktionen tätigte. Seine rußigen Finger hinterließen dabei schwarze und rote Striemen auf dem hellbläulichen Touchscreen. Als er dann endlich einige hochwertige Creditchips zwischen den Fingern hielt und sich zu seinen Begleitern umwandte waren nur wenige Minuten vergangen.

Der Schiffsverkäufer dessen Laden sie eine weitere halbe Stunde der Odyssee durch die Innenstadt später sie betraten staunte nicht schlecht beim Anblick der abgekämpften Nichtmenschen. Sich offensichtlich eine böse Bemerkung verkneifend kam er, sein bestes falsches Lächeln auf dem feisten Gesicht zur Schau tragend, um den Tresen herum auf Mol und die anderen zu.


„Wie kann ich Ihnen helfen, werte Kunden?“

„Wir brauchen ein Schiff“

Antwortete Mol verkniffen, angewidert von dem schleimigen Gehabe des Händlers und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Natürlich, natürlich. Aber ich brauche Details werte Herren“

„Irgendeine Schüssel, die uns ein paar Parsec durch den Hyperraum bringt. Außerdem zwei gefüllte Koltotanks“

„Kolto? Das wird teuer, werte Herren“

Sagte der Händler und warf Mol einen geringschätzigen zu

„Sind sie sicher, dass Sie sich das leisten können?“

„Lass das meine Sorge sein. Hast du was da?“

Der Händler, dem offenbar Mols Duzen sauer aufstieß nickte nur und führte die Gruppe durch eine Tür hinter dem Tresen in eine kleine Lagerhalle, in der verschiedene Schiffe ausgestellt waren.

„Kolto ist an Bord. Der Gesamtpreis beläuft sich auf zwanzigtausend Credits“

Sagte der Mensch und wies auf das am schäbigsten aussehende Schiff im Raum

„Plus zehntausend, damit ich Sie nicht den Behörden übergebe“

Bei dieser Bemerkung blieb Mol die Luft weg. Der Preis von zwanzigtausend Credits für diese Schabracke alleine war bereits schon unverschämt hoch. Niemand, der bei gesundem Verstand war würde so viel Geld in ein Schiff pumpen, das aussah, als würde es beim ersten Hyperraumsprung auseinanderfallen. Doch sie waren auf der Flucht und mussten nehmen was sie kriegen konnten. Zwanzigtausend Credits wären auch grade noch von Mols finanzieller Lage tragbar gewesen. Zehntausend Credits Schweigegeld aber auf keinen Fall mehr.

Hier musste eine Wahl getroffen werden. Entweder man stellte man sich jetzt den Behörden und würde wegen Desertation verhaftet, nahm den fast sicheren Tod des Ewoks in Kauf und spielte diesem Slimo von Händler in die gierigen Finger, oder… Mol warf dem Tradoshaner einen Blick zu und ruckte kurz mit dem Kopf. Zur Antwort kam das durchdringende Starren kalter Augen und der Klang eines zweimalig abgefeuerten Blasterkarabiners.

Seelenruhig betrat Mol allen voran das Schiff und begab sich in das Cockpit. Nach kurzem Suchen heulte der Motor auf und die Repulsoren traten ihren Dienst an, die das Schiff leicht wie eine Feder aus dem Hangar hinaus und exponentiell schneller werdend durch die Stratosphäre beförderten. Das eiskalte Vakuum tarisianischen Orbits umfing das Metall der Außenhülle nur kurz, den schon nach wenigen Sekunden der Drehung in die richtige Richtung verschwand das Schiff, einen Funkspruch der Behörden ignorierend, in den Hyperraum.


[ Taris / Orbit / Frachter ] Mol, Soldaten
 
[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52 | Ebene 240 | Industrieruine | Seitengasse] Chiffith, Brianna Kae, Talery It'kles, Darth Malace, Janus Sturn, Leto Fel, Rakghouls, Soldaten

Während der verwundete Lamproid unbequem inmitten der Durabetontrümmer schlief, wurde sein Geist von einer ganzen Reihe merkwürdiger, unklarer Träume heimgesucht. Im alles dominierenden dichten Neben tauchten immer wieder Szenen und Personen auf. Manche stammten aus seiner Erinnerung, andere waren von der Gegenwart inspiriert, weitere mochten vielleicht die Zukunft sein, doch viele waren völlig absurd und fern jeder denkbaren Realität. Gestalten, teils lamproid, menschlich oder ganz anders, tauchten schemenhaft in den grauroten Schwaden auf und redeten auf ihn ein, in der Sprache seines Volkes, dem Basic der Menschen oder ganz anderen, völlig unbekannten Sprachen. Doch egal welcher sie sich bedienten - er verstand ihre Worte nicht. Von manchen fühlte er sich bedroht, andere lösten Wut oder Verlangen aus, aber auch wenn sie ihn direkt zu umringen schienen, waren sie doch außerhalb seiner Reichweite. Er fauchte sie an, fragte, was sie von ihm wollten, doch er erhielt keine richtigen Antworten darauf. Unterdessen wechselte auch die Landschaft immer wieder. Architektonische und geographische Eigenheiten von Florn, Coruscant, Bastion, Taris und einem halben Dutzend anderer Welten vermischten sich mit bizarren, alptraumhaften Phantasiegebilden. Und wieder tauchten schattenhafte Figuren auf, die auf ihn einredeten. Es war überaus verstörend. Chiffith wollte doch nur seine Ruhe! Wieso ließen sie ihn nicht schlafen? Warum wollten sie nicht, dass er liegen blieb?

Worte drangen durch das Halbdunkel zu ihm.
*Wach auf!* riefen sie immer wieder. *Steh auf!*

Chiffith wollte nicht. Er konnte nicht, ihm fehlte die Kraft. Und was noch schwerer wog: Er fürchtete sich davor. In diesem Traum war er sich absolut sicher, dass es ihm schaden würde, zu erwachen. Er wusste, dass er sich die Kraft, die er dazu brauchte, irgendwo verschaffen musste - zu einem hohen Preis.

*Steh auf!*

*Wach auf! Gefahr!*

*Gefahr! Steh auf!*

»Chiffith, kommt sofort hier her! Wir müssen diese Bestien gemeinsam bekämpfen, sonst sind wir schon bald alle tot!«

Als diese Worte seinen Geist erreichten, hatten sie bereits einen Umweg über seine Ohren gemacht. Während der Lamproid versuchte, ihren Sinn zu verstehen, begriff er, dass er wach war. Was das bedeutete, wusste er aber nicht - er musste sich über seine Umgebung und Situation erst klar werden.

Allgegenwärtig war der Schmerz. Er durchzog jede Faser seines Körpers. Atmung, Herzschlag, selbst das Denken schien wehzutun. Und da war diese schreckliche Mattheit. Er schaffte es kaum, die lichtempfindlichen Fühler auf seinem Kopf so zu drehen, dass er etwas sah. Es war, als wären zentnerschwere Gewichte daran gebunden wurden, und als lasteten auf seinem Kopf und Hals, dem Rumpf, Schwanz und und den Gliedmaßen ganze Himmelskörper. Völlig unmöglich, sich zu regen, solange sie ihn niederdrückten. Die Versuchung, einfach weiterzuschlafen bis sie von wieder verschwanden oder irgendwer sie weggeräumt hatte, war immens. Doch im Halbschlaf sickerte langsam, Laut für Laut, die Bedeutung des Satzes in sein Bewusstsein. Bestien. Kämpfen. Tod.


Wir müssen kämpfen, sonst sind wir tot.

Sobald er diese Grundaussage begriffen hatte, verflog das Bedürfnis, sich wieder zusammenzurollen. Chiffith verstand. Er wusste nun auch, dass es Janus gewesen war, der diese Worte an ihn gerichtet hatte. Irgendwie hatte er auch das Gefühl, dass der Sith es gewesen war, der im Traum zu ihm gesprochen hatte. Doch die Traumbilder verschwammen bereits, und mit dem Versuch, sich zu erinnern, verschwendete der Apprentice wertvolle Sekunden. Dann fiel es ihm wieder ein: Kampf oder Tod. Er schüttelte sich, um den Kopf freizubekommen, und fügte sich dabei Schmerzen im ganzen Körper zu. Sie waren scheußlich, erleichterten es ihm aber, ins Hier und Jetzt zurückzukehren.

Chiffith blickte sich um. Verschwommen erkannte er, dass die Umgebung sich verändert hatte. Erst dachte er, dass er woanders aufwachte, als er eingeschlafen war, doch manche Einzelheiten erkannte er wieder. Eine Art unregelmäßig geformter Wall befand sich nun inmitten des Kampfplatzes - und an beiden Seiten strömten merkwürdige, wilde Wesen vorbei. Dem Körperbau nach waren sie humanoid, aber ihr Geruch und ihr infrarotes Leuchten unterschieden sich von allem, was der Lamproid kannte. Zumindest von allem, woran er sich in seinem dämmrigen Zustand erinnern konnte. Zwischen ihnen flitzten Blasterblitze umher - oder waren es Lichtschwerter? Oder beides? Er entdeckte Brianna. Und Talery mit der grünen Klinge. Sie kämpften gegen die Wesen, die eine ungezügelte, blutgierige Wildheit ausstrahlten. Auch Janus musste hier irgendwo sein.

Unter Schmerzen kroch Chiffith aus seinem Versteck. Er erinnerte sich nun an ein Detail seines Traums: An die Gewissheit, dass er für jedes weitere Quäntchen Kraft, das er mobilisieren wollte, einen sehr hohen Preis zu zahlen haben würde. Er wusste, dass er sich das nicht eingebildet hatte. Wie vorhin in dem Kampf, bot ihm etwas zusätzliche Energien - doch um ihn damit zu versorgen, schöpfte es sie aus Bereichen seiner selbst, in denen er sie niemals aus eigener Kraft regenerieren konnte. Doch hatte er eine Wahl? Spätestens als die zweibeinigen Raubtiere ihn entdeckten, sicherlich nicht mehr. Der Lamproid hinterfragte nicht mehr, sondern akzeptierte, was ihm dargereicht wurde.

Noch einmal ließ er die Macht durch seinen geschundenen Körper fließen. Schmerz, der dazu dienen sollte, schlimmere Schäden an verletzten Muskeln und Organen zu vermeiden, wurde unterdrückt. Angerissene Fasern spannten sich erneut, purpurfarbenes Blut wurde in taube Bereiche gepumpt. Überall an seinem Leib riss überstrapazierte Haut und Blut begann wieder aus soeben versiegten Wunden zu sickern. Was die Selbstheilungskräfte seines robusten Körpers begonnen hatten, wirde wieder zunichte gemacht. Dafür jedoch schärften sich seine Sinne und Kraft kehrte zurück. Nicht viel - nur ein winziger Bruchteil dessen, was ihm unter normalen Umständen auch ohne die Macht zur Verfügung stand. Aber genug, um ihm andere Alternativen zu bieten als nur herumzuliegen und den Tod zu akzeptieren.

Geradewegs bewegte er sich auf den nächsten Angreifer zu. Er konnte dessen Blutgier und Hunger spüren - aber auch er war hungrig. Beide Wesen, Rakghoul und Lamproid, griffen an, ihre krallenbewehrten Gliedmaßen umschlangen sich und die Kiefer schlugen sich gegenseitig ins Fleisch. Aus Chiffiths rechter unterer Schulter wurde ein großes Stück der wulstigen Haut herausgerissen. Doch er hatte seinen Gegner in der Körpermitte gepackt. Vier dolchartige, gekrümmte Fänge bohrten sich immer tiefer in das Fleisch und schlitzten bedeutende Blutgefäße auf. Er trank die erfrischende, lebensspendende Flüssigkeit. Ein freier Arm griff ebenfalls zu, die Klauenhand drang in die bereits gerissene Wunde ein und stieß vor bis zu den inneren Organen. Die beiden räuberischen Wesen zerfleischten sich gegenseitig - aber eines von ihnen siegte, das andere unterlag. Der Rakghoul erschlaffte, als Chiffiths Maul ihm die Eingeweide aus dem Körper riss.

Ein zweiter Gegner packte ihn am Schwanz. Doch der Apprentice riss sich los, was ihn einiges an verbrannter Haut kostete, und stieß ihn mit einem Schwanzschlag von sich. Er wusste, dass er sich nicht mit weiteren Kämpfen aufhalten durfte. Entweder tötete ihn der nächste Rakghoul, oder er selbst tötete sich, indem er sich weiter verausgabte. Die Därme des humanoiden Raubtiers noch immer zwischen den Kiefern, machte er sich auf die Suche nach Janus. Er entdeckte ihn nicht sogleich - erst als er nach oben blickte. Das Schiff des Sithkriegers schwebte über dem Kampfplatz. Die Rampe war nah.

Chiffith verschwendete keine Gedanken an Brianna und Talery, schon gar nicht an die letzten republikanischen Soldaten. Es war ihm egal, ob sie lebten oder starben. Ebenso wie es ihm egal war, was mit den Bewohnern von Taris passieren würde, wenn man die Flut der Rakghouls nicht aufhielt. Für ihn war die Jagd zu Ende. Janus' Shuttle bot ihm einen Ausweg. Ohne sich zu interessieren, wen oder was er beiseite stieß, rempelte er sich den Weg frei. Mit dem muskulösen Schwanz stemmte er den Oberkörper hinauf, so dass er den Rand der Rampe zu fassen bekam. Wie er letztlich ganz hinauf kam, wusste er nicht so genau. Während er auf dem Deck des Schiffes zusammenbrach und dabei verschiedenfarbiges Blut auf der Einrichtung verteilte, schwanden ihm wieder die Sinne. Er hatte es gerade noch geschafft, sich in Sicherheit zu bringen, dann war seine Kraft endgültig am Ende und selbst die größte Macht der Welt hätte nicht noch ein Fünkchen mehr aus ihm herausquetschen können. Anstelle eines unruhigen Schlafes verfiel er diesmal in ein todesähnliches Koma.


[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52 | Ebene 240 | Janus' Shuttle] Chiffith, Janus Sturn, Leto Fel; Brianna Kae, Talery It'kles, Rakghouls, Soldaten unten auf der Straße
 
Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Leto, Janus, Chiffith (im Shuttle), Brianna, Mol und seine Soldaten, eine Horde Rakghoule und Talery

Während Talery mehr schlecht als recht den sie bedrängenden Rakghoul zurückhielt, entkamen die Sith dieser unangenehmen Situation, indem sie ihr Raumschiff riefen, ein Shuttle. Janus zögerte nicht lange und verschwand mit Leto Fel schnell in der herunter gelassenen Rampe. Chiffith folgte auf Aufforderung des tarisianischen Sith wenig später. Der Lamproid tötete dabei zwar noch eines der ekelhaften, grünlichen Biester, aber angesichts deren Anzahl half dies auch nicht viel. Aber es war so typisch für den schwarzhaarigen Sith, dass er natürlich bevorzugt seine Haut rettete, aber das war ja zu erwarten gewesen. Seufzend wirbelte sie weiter mit ihrem grünen Lichtschwert vor sich her. Sie schaffte es dabei sogar eine Hand des Rakghoul abzuschneiden als sie mehr oder weniger absichtlich einen Prankenhieb von ihm vereitelte. Das Biest fauchte und brüllte furchtbar, aber seine Entschlossenheit in der zierlichen Caamasi seine nächste Mahlzeit vor sich zu haben wurde dadurch auch nicht weniger.

Dankbar vernahm die unerfahrene Padawan daher, dass Eisblume aktiv geworden war. Zwar hatte Talery nicht gleich mitbekommen, was die Echanijedi vorhatte, aber das laute Krachen der fallenden Rohrleitungen und die darunter begrabenen Rakghoule sagten alles. Dieser Wall würde ihnen zumindest ein bisschen Deckung und Erleichterung verschaffen. Brianna rief auch prompt alle Verbliebenen zu sich, damit sie sich zusammen besser gegen die tarisianischen Rakghoule wehren konnten. Als Talery langsam rückwärts zu Eisblumes improvisierten Wall stolperte sah sie mit Entsetzen, dass die verbliebenen republikanischen Soldaten lieber die Beine in die Hand nahmen und sich ebenso davonstahlen wie die Sith. Aber sie waren doch Alliierte, Verbündete! Ihre Feuerkraft hätte die Jedi gebrauchen können. Aber andererseits hatten sich die Soldaten zuvor auch sonderbar verhalten, besonders als der Zabrak sogar auf ihre Meisterin geschossen hatte. Daher hielt sich die Enttäuschung über ihre Flucht selbst bei Talery letztlich in Grenzen. Sie konnte nur hoffen, dass sie sich lange genug behaupten konnten bis Hilfe kam. Schließlich wurde die Rakghoulgrenze, wie sie im Herflug nach Taris gelesen hatte ja gut bewacht.


"Brianna, die Soldaten fliehen..."

rief sie trotzdem. Den Schutzwall erreichend kämpfte die Padawan noch immer mit ihrem Rakghoul. Mittlerweile hatte er ihr das Oberteil mit der anderen, noch vorhandenen Pranke zerrissen und Talery war nur deswegen nicht verletzt worden, weil ihre rötliche Tunika sehr großzügig geschnitten war. Es tat der Caamasi natürlich in der Seele weh, weil sie nun wieder ein schönes Kleidungsstück entsorgen musste. Aber andererseits wusste sie doch zu schätzen, dass "nur" die Tunika zerfetzt war und nicht ihr Oberkörper. Jedoch wurde die Bestie immer aggressiver und ungeduldiger je länger sich sein Opfer ihm entzog. Dabei stank es zwar furchtbar für die empfindliche Nase der Caamasi, aber sie hatte keine andere Wahl als es zu ertragen. Tatsächlich sprang sie der Rakghoul schließlich an, um ihr den Rest zu geben, aber die Padawan konnte der Macht sei dank noch rechtzeitig das Lichtschwert vor sich halten. Dadurch lief das Biest mit der Brust genau in die pulsierende, grüne Klinge und brach zusammen ehe es Talery erreichte. Mit zittrigen Händen stand die Caamasi einen Moment regungslos von dem noch einmal zuckenden und dann stillen Rakghoul. Sie hatte ihn tatsächlich umgebracht und sich damit erfolgreich verteidigt. Das musste sie erst noch verdauen, aber im Moment blieb wenig Zeit, denn wo dieser Rakghoul herkam, waren leider noch viele mehr. Den Geräuschen zu urteilen mähte ihre Echanimeisterin die Viecher fast wie am Fließband nieder, aber die gefiederte Caamasi wagte es nicht zu ihr zu sehen. Immerhin galt es den anderen Eingang ihres Walls zu verteidigen, welcher aber zum Glück durch den von ihr getöteten Rakghoul etwas verkleinert worden war. Dennoch natürlich war der kurze Moment der Ruhe für die Padawan nicht von Dauer. Wenig später hatten sie zwar weitere Rakghoule anvisiert, von denen einer etwas kleiner und der andere von ähnlicher Statur war wie jene Kreatur, die tot vor Talery lag. Sie kamen sehr schnell näher.

"Meisterin, es wird langsam eng hier..."

rief sie der Jedi-Ritterin zu und machte sich innerlich bereits darauf gefasst, dass ihr letztes Stündlein geschlagen hatte.

Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Leto, Janus, Chiffith (im Shuttle), Brianna, eine Horde Rakghoule und Talery
 
Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Horde Rakghoule, Mol und Soldaten, Leto, Chiffith, Janus, Talery und Brianna

Zu Briannas Erleichterung reagierte Janus auf ihre Aufforderung, sich an der Bekämpfung der Rakghoule zu beteiligen. Er gab die Anweisung an Chiffith weiter und begann auch selbst, angreifende Biester zu bekämpfen, was für Entlastung auf Talerys Seite des provisorischen Walls sorgte. Ihre eigene Seite hatte die Echani selbst im Griff, obwohl sie nun auf Macht-Geschwindigkeit verzichtete, deren auf Dauer erschöpfende Wirkung sie fürchtete. Rakghoule waren geistlose, blind angreifende Kreaturen und als solche leicht vorauszuberechnen, so dass sie ökonomisch vorgehen konnte. Besonders, da etwas fehlte, was eigentlich hätte da sein sollen: das charakteristische Geräusch von Blasterschüssen. Talery machte sie darauf aufmerksam, dass die Soldaten um Mol bereits dabei waren, sich abzusetzen.

„Feiglinge!“

Zischte die Silberhaarige ihnen zum Abschied hinterher. Natürlich hatte sie ebensowenig einen Plan, wie sie diesen Kampf gewinnen sollten und mit jedem Lichtschwertschwung, der weitere Rakghoule niedermachte, konnte sie ihre diversen Verletzungen spüren, am Rücken, am Knie, in den Rippen, während die Reihen der Biester sofort wieder aufgefüllt wurden. Doch irgendwann musste doch Verstärkung eintreffen? Wenn die Unterste Stadt Horden von Rakghoulen ausspie, die die weiter oben befindlichen Ebenen zu überrennen drohten – und danach sah es zumindest von Briannas Warte aus aus – musste doch alles mobilisiert werden, was einen Blaster halten konnte und die Echani konnte sich nicht vorstellen, dass die Tarisianer auf solche Ereignisse überhaupt nicht vorbereitet wären. Sie rechnete also fest mit Verstärkung, doch bis diese eintraf, mussten sie standhalten oder es irgendwie fertigbringen, sich abzusetzen. Dass ausgerechnet die Sith ihnen nach dem Duell dabei halfen, die selbstgebaute Linie zu halten, war geradezu ein Treppenwitz.

Doch – natürlich – blieb es nicht dabei. Auch Janus hatte einen Trumpf in der Hinterhand – das, was Mol und seine Leute für Brianna hätten sein sollen – in Form seines Schiffes, welches von der Jedi-Ritterin unbemerkt die Gasse erreicht hatte und fast lautlos einige Meter über den Boden schwebte. Erst jetzt wurde der Echani klar, dass die Sith ebenfalls schon längst nicht mehr kämpften. Talery und sie waren ganz allein – ein Wunder, dass sich die Caamasi noch so gut hielt. Sich von den anstürmenden Rakghoulen freikämpfend richtete sie das Wort an den Sith.

„Du lässt mich also hier mit diesen Kreaturen im Stich – einfach so?“

Fragte sie den attraktiven Dunkelhaarigen laut. Dass Janus dazu fähig war, daran bestand kein Zweifel, doch dass sie so auseinandergehen würden, war der Begegnung zweier stolzer Echani im Kampf ihrer Meinung nach unwürdig. Das schlimmste von allem, er nahm Leto mit sich, der unfähig, selbst zu laufen, auf der Rampe lag. Aber er war bei Bewusstsein, und sie spürte seine Blicke auf sich ruhen. Sich rückwärts bewegend und dabei zwei weitere der Monster tötend, erwiderte sie kurz den Blick.

„Geh' nicht mit ihm, Leto. Ich kann dich helfen,“

Forderte sie ihn auf, wohlweislich, dass dies völlig illusorisch in seinem Zustand wäre. Ihn mit Gewalt vom Shuttle zu holen konnte sie nicht ohne Talery abzuschreiben. Die Soldaten waren endgültig über alle Berge. Brianna hatte selbst schon zu tun damit, sich die Horden lange genug vom Leib zu halten um zu reden, und fügte sich schließlich in das Unvermeidliche.

„Ich hätte dich von den Stimmen in deinem Kopf befreien können. Ich hätte dich heilen können, Leto,“

Bedauerte sie, die Hoffnung aufgebend. Inzwischen hatte bereits eine ganze Meute Rakghoule das Rohr an der Stelle überwunden, die die Jedi-Ritterin zuvor verteidigt hatte, und bewegte sich auf sie und ihre Padawan zu. Wild entschlossen löste sie Darth Malaces Doppelklingenlichtschwert vom Gürtel und zündete es. Aber nicht, um damit zu kämpfen – sie warf es auf die Rakghoule und wild kreisen mähte es den Großteil der Durchgebrochenen nieder, nur, damit es auf dem Rückweg mit dem Griff gegen einen geborstenen Stahlträger segelte und dort, als Brianna die mentale Kontrolle darüber verlor, zu Boden kullerte. Natürlich wollte die sportliche Echani-Kämpferin ihre Trophäe wiederhaben – doch sie musste die restlichen Rakghoule von Talery fernhalten, die Laut um Hilfe rief.

Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Horde Rakghoule; Leto, Chiffith, Janus (in der Fähre); Talery und Brianna

[OP]So könnt ihr zumindest weitermachen.:o[/OP]
 
[ Taris / planetare Stadt / Sektor 52 / Ebene 240 / alte Industrieanlage / Seitengasse ] Brianna, Talery, Darth Malace (tot), Chiffith, Janus, Fel, Rakhgoul

Fast hätte Fel sich übergeben, als er aufgerafft wurde. Blut bildete bitter und metallisch schmeckende Klumpen und sein ganzer Körper brannte als hätte man ihn in xenoborische Säure geworfen. Doch trotzdem war er wieder bei Bewusstsein und sah wie durch einen Schleier aus Blut eine dunkle Gestalt, die ihn über den Boden zerrte. Die Finger seines rechten Armes, der offenbar um eine Schulter gelegt worden war, fühlten zerfledderten und grobkörnigen Stoff unter den Fingern.

Fel versuchte sich zu bewegen, doch auch schon diese Bewegung war zu viel und für einen Moment wurde alles schwarz. Zitternd versuchte er sich zu bewegen und stellte fest, dass er nichtmehr stand. Wie zwei halbtote Spinnen krochen seine Hände über einen offenbar metallenen Boden und versuchten vergeblich halt zu finden. Mit einem Kraftakt öffneten sich die verklebten Augenlieder und gaben den Blick auf den Grafen frei, der sich am Rand einer geöffneten Rampe festhielt.

Sein Griff war nicht besonders fest und vor Fels innerem Auge liefen kleine Szenen dessen ab, was passieren würde, wenn er es schaffen würde den Sith zu stoßen. Halb erwartete er den Würger zu hören, der ihm sagen würde was zu tun sei, doch der Persönlichkeitsaspekt hüllte sich genauso in Schweigen, wie der Denker es schon länger tat.

Verwirrt hielt Fel inne. Das war ihm noch nie passiert, dass beide Aspekte schwiegen und ihm nicht sagen konnten was zu tun war. Was sollte er nur tun? Stille hallte durch seinen Geist und ihm kam es vor als würde sich alles drehen, in einem Strudel aus Finsternis und Ratlosigkeit. Angst durchflutete seinen Kopf. Er wollte nicht in dem großen grauen Abgrund versinken, der sich in seinem Hirn ausbreitete, doch dafür musste er etwas tun! Fel wusste, wenn er hier liegen bliebe würde er Wahnsinnig werden! Er hatte nie zuvor einen Gedanken daran verschwendet verrückt zu werden, oder zu sein. Verrückt sein bedeutete den sicheren Hafen der Norm zu verlassen, doch das hatte er bisher nie getan.

Der Würger und der Denker waren stets zwei stete Begleiter auf seinem Weg gewesen. Die Norm entsprach dem was da war und das waren sie gewesen. Doch jetzt waren sie verschwunden, ob temporär oder permanent blieb dahingestellt, doch sie waren weg und der Mörder spürte den Wahnsinn des Ungewohnten durch die Windungen seines Hirns kriechen.

Was würde der Würger jetzt tun? Mit aller Kraft versuchte Fel sich zu konzentrieren und die klar definierten Gedankengänge der Persönlichkeitsspaltung nachzuvollziehen. Der Würger würde...was tun? Versuchen zu fliehen? Nein. Das war er nicht. Er würde…Das war es! Er würde versuchen den Grafen in den Abgrund zu stoßen. Das war es was Fel tun musste um sich vor dem Wahnsinn zu retten!

Mit aller Kraft, die sein geschundener Körper noch aufzubringen vermochte, stützte er sich auf und schob sich in Richtung der dunklen Gestalt voran. Ein Rinnsal Blut ronn ihm aus dem Mundwinkel und sein unversehrtes Auge war weit aufgerissen und strahlte mit dem inneren Feuer des Wahnsinns. Alle verräterischen Geräusche unterdrückend, schob er sich nach vorne. Die überanstrengten Muskeln schienen vor Schmerz zu schreien, doch mit einer riesigen Anstrengung des noch vorhandenen Willens machte er weiter. Nur noch wenige Züge und er hätte sein Ziel erreicht. Kühler Wind strich über sein Gesicht.

Mit einer weiteren Anstrengung entleerten sich Blase und Darm, doch Fel ignorierte das unangenehm warme Gefühl und machte weiter. Immer weiter. Schließlich streckte er den Arm nach dem beanzugten Bein aus und wollte mit aller noch verbliebener Kraft stoßen, doch da durchdrangen Worte seinen verstörten Geist. Eine weibliche Stimme die ihn beim Namen nannte. Leto. Das hatte er seit Jahren nicht mehr gehört. Die letzte Person, die dies getan hatte, war seine Mutter gewesen…War Marisah zurückgekehrt? Aber das war unmöglich! Fel hatte sie doch mit eigenen Händen in die Müllpresse gestoßen!

Die Stimme bat ihn nicht zu gehen. Sie sagte, dass sie ihm helfen könne. Helfen? Wobei? Den Grafen zu töten? Mit einem Zittern sank sein Arm zum Boden herab und der Mörder versuchte den Blick auf die Stelle zu fokussieren, die anscheinend den Ursprung der Stimme darstellte. Doch sie war noch nicht fertig. Mit zuckersüßen Worten verriet sie, dass sie ihm ‚die Stimmen‘ hätte nehmen können…

Hatte sie etwas mit der jetzigen Stille zu tun? War sie es die erst den Denker und jetzt den Würger zum Verstummen gelassen hatte? Ein kalter Klumpen aus Wut ballte sich in seinem Magen zusammen. Die Silberhaarige hatte gesprochen.

„du…hexe…Du…HEXE!“

Stieß er immer lauter werdend hervor und ein Nebel aus Blutströpfchen spritzte bei jedem Wort aus seinem Mund

„Du, hast sie mir genommen, oder? ODER?! GIB SIE MIR WIEDER! NA LOS! Gib sie mir wieder! Gib…“

Die Schreie des Mörders rissen unter einem jähen gurgeln und husten ab, als ein jäher Schwall Blut seinen Hals emporschoss und auf das metallene Verdeck des Schiffes platschte. Mit wahnsinnig leuchtenden Augen schob er sich Zentimeter um Zentimeter voran. Sein Fokus hatte gewechselt. Er MUSSTE die Silberhaarige töten, um die Aspekte seiner Persönlichkeit zurückzuerlangen!

[ Taris / planetare Stadt / Sektor 52 / Ebene 240 / alte Industrieanlage / Seitengasse ] Brianna, Talery, Darth Malace (tot), Chiffith, Janus, Fel, Rakhgoul
 
[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52, Ebene 240| alte Industrieanlage, Seitengasse | Janus und Fel auf der Rampe des Shuttles, Chiffith, Brianna, Talery, Darth Malace (tot) Mol und seine Soldaten, Rakhghoul in der Gasse

Mit zusammengebissenen Zähnen starrte Janus hinaus auf das Chaos in der Seitengasse, seine rechte Hand umklammerte fest die Stützstrebe der Shuttlerampe. Wäre er nicht so an dem den gefährlichen Rakhghoulen und noch dazu ohne Verletzungen und Schmerzen, dann hätte er das Spektakel wohl recht unterhaltsam gefunden, Brianna und ihre Padawan wehrten sich mit Haut und Haar gegen die mutierten Bestien und zumindest die silberhaarige Echani schlug sich dabei ausgezeichnet. Sie war wirklich etwas Besonderes und es war eine Schande diesen Kampfgeist und solche Schönheit bei den Jedi verschwendet zu sehen.

Irgendwo in der Ferne bemerkte der Sith-Krieger halb wie die überlebenden republikanischen Soldaten Reißaus nahmen und die beiden Jedi im Stich ließen, was die Caamasi Talery auch gleich zu einem empörten Ruf veranlasste. Der dunkelhaarige Graf grinste hingegen lediglich dünn. Mol und seine wenigen Männer waren klug genug zu erkennen das es hier für sie nichts mehr zu gewinnen gab. Wenn alle Soldaten der Neuen Republik so waren dann konnte sich Janus nicht erklären warum das Imperium nicht schon lange gesiegt hatte.

Aber all diese trivialen Beobachtungen waren natürlich nichts im Vergleich zu seiner Suche nach Chiffith. Wo auch immer der Lamproid steckte und ob er seine mentale Botschaft erhalten hatte oder nicht, der schlanke Halb-Echani würde nicht mehr lange warten. Er war sich sicher das sein Begleiter das verstehen würde. War ein Jäger schwach und gefährdete das Rudel, dann ließ man ihn zurück. So einfach war das. Der Verlust des anderen Sith wäre bedauerlich, aber mit Leto Fel stand nun ja ein Ersatz bereit. Janus seufzte und wollte sich gerade umdrehen um den Droiden den Startbefehl zu geben als er nahe einer zerstörten Mauer seinen verloren geglaubten Begleiter entdeckte.

Der offensichtlich arg mitgenommene Lamproid lieferte sich ein heftiges, blutiges Duell mit einem besonders angriffslustigen Rakhghoul, die beiden Wesen schenkten sich nichts und angesichts des vielen Blutes und Körperteile kam ein Anflug von Übelkeit in Janus auf. Endlich landete Chiffith einen entscheidenden Treffer und riss die Bestie mit seinem Maul auf, dann riss er sich von einem zweiten Rakhghoul los und es kam Janus so vor würde sein Begleiter sich irritiert umsehen.


„Hier rüber, Chiffith !“

Brüllte der Halb-Echani dem anderen Sith zu und winkte mit seinem linken Arm. Inzwischen hatte Chiffith das Schiff entdeckt und bahnte sich seinen Weg. Der Lamproid sah übel aus und seine Aura in der Macht wurde schwächer und schwächer. Endlich erreichte der Sith die Rampe, stemmte sich mit seinem Schwanz nach oben und landete halb auf der rettenden Rampe. Aber es reichte nicht ganz und Chiffith drohte wieder abzurutschen. Mühsam sammelte Janus seine letzten Reserven in der Macht und stemmte den massigen Lamproiden so gut er konnte nach oben und ein Stück nach hinten. Klatschend fiel Chiffith auf den harten Metallboden und verteilte Blut auf der teuren Einrichtung, was Janus ein entnervtes Seufzen entlockte und ihm Sorgen bereitete.

Er würde sehr vorsichtig sein müssen das weder er noch Fel oder später jemand dieses Blut abbekam. Die Rakhghoulseuche war noch nicht vollständig erforscht, aber Janus verspürte kein Interesse daran dieser Forschung durch ein Eigenexperiment mit infiziertem Blut zu dienen. Aber das war ein Problem für später, jetzt konnten sie endlich von diesem verfluchten Flecken Erde verschwinden. Zufrieden gab Janus dem Droiden den Befehl zu starten.

Unten am Boden schaute Brianna anklagend zu ihm auf und fragte ihn vorwurfsvoll ob er sie wirklich einfach so mit diesen Kreaturen allein lassen wollte. Der blasse Sith lächelte fast schon entschuldigend.


„Ich würde dich wirklich gerne mitnehmen, Brianna. Nur leider hast du ja sehr klar gemacht das du nichts mit mir zu tun haben willst. Aber sieh es positiv: Statt mir hast du nun viele neue Freunde, die dich ebenfalls zum Fressen gern haben. Viel Vergnügen ! Und falls du überleben solltest schicke ich dir einen Strauß Blumen als Entschuldigung !“

Entgegnete der Sith-Krieger der hübschen Echani trocken. Brianna konnte ihm jetzt nicht mehr gefährlich werden, sie konnte unmöglich durch all die Rakhghoul zum Shuttle kommen, und ganz sicher würde sie ihre Padawan nicht im Stick lassen wollen. So blieb der Jedi-Ritterin nur das Wort an Leto Fel zu richten und den Würger zu bitten nicht mit Janus zu kommen, sie könne ihm helfen und ihn sogar heilen. Amüsiert lachte Janus. War Fel überhaupt bei Bewusstsein ? Und selbst wenn, Fel würde dieses Angebot sicher nicht annehmen.

Vorsichtshalber warf Janus dennoch einen Blick nach hinten und riss irritiert seine grünen Augen auf als er den rothaarigen Menschen nicht gleich entdeckte. Wo beim Imperator war er ? Hektisch sah sich der Krieger um und entdeckte Fel schließlich am Boden ganz nah bei ihm, der Würger ließ gerade seinen Arm zu Boden sinken. Hatte er versucht Janus von der Rampe zu stoßen ? Aber statt ihn anzugreifen brüllte der Würger wütend auf Brianna ein, beschimpfte sie als Hexe als und verlangte das sie ihm die Stimmen wieder geben solle. Seine lauten Schreie wurden von blutigen Tröpfchen begleitet und erstarben schließlich in einem Schwall von Blut. Dennoch gab der Würger nicht auf und kroch voller Hass auf der Lampe vorwärts, ganz offenbar wollte er Brianna angreifen.


„Sieh mal, noch ein neuer Freund für dich, Brianna. Muss an deiner wunderbaren Persönlichkeit liegen. Aber dafür haben wir jetzt keine Zeit. Bis zum nächsten Mal, meine liebe Jedi ! Ich freue mich schon darauf.“

Verkündete Janus trocken, schlug Fel mit dem Griff seines Lichtschwerts gegen den Hinterkopf und schickte ihn so ins Reich der Träume und zog ihn dann ins Innere. Langsam hob sich die Rampe und mit einem letzten Lächeln und einem spöttischen Winken in Richtung Brianna verabschiedete sich Janus. Die Rampe schloss sich und der Droidenpilot brachte die Triebwerke auf volle Leistung, rasch schoss das silberne Schiff in die Höhe. Vorsichtig trat der Sith um Fel herum und setzte sich auf ein halbwegs sauberes Sofa. Die Beschleunigung presste ihn nieder und rasch verließ das Shuttle den Planeten, ignorierte sämtliche Aufforderungen der Flugkontrolle und sprang in den Hyperraum nach Bastion. Erleichtert schloss Janus kurz die Augen und atmete aus, dann wies er den Piloten an so schnell wie möglich zu fliegen und eine Warnung für die Hangarcrew auf Bastion vorzubereiten und auch ein medizinisches Team in Schutzkleidung anzufordern sobald sie landen würden. Erschöpft und seine Schmerzen mühsam niederkämpfend befahl Janus zudem einem Droiden allen ein Schmerzmittel zu verabreichen und die Passagiere zumindest provisorisch mit dem Erste-Hilfe-Set des Shuttles zu versorgen. Er hatte es geschafft !

[Weltraum Imperium | auf dem Weg nach Bastion | Shuttle „Silver Light“| Janus, Chiffith, Leto Fel, Droidencrew



OP: Weiter im Thread Weltraum - Imperium. :)
 
Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Horde Rakghoule, Brianna und Talery

Es dauerte leider überhaupt nicht lange bis alle Sith bzw. zukünftige Sith wie Talery annahm im Shuttle verschwunden waren und die verbliebenen Jedi in ihrer misslichen Lage zurückließen. Dass Eisblume noch einige Worte an diesen abscheulichen Würger gerichtet hatte, als ob dieser quasi noch zu retten wäre, spielte selbst für die idealistische Caamasi keine Rolle mehr. Sie würden hier doch ohnehin nicht mehr lebend heraus kommen fürchtete sie. Sie waren hinter einer improvisierten Barriere umgeben von Rakghoulen, die Echanijedi hatte durch die Kämpfe schon x Wunden erlitten, mit deren Folgen sie bestimmt zu kämpfen hatte und selbst die Padawan spürte bei jeder ihrer Bewegungen ein schmerzhaftes Ziehen in ihrem vom Blasterschuss verletzten Arm. Aber das hieß noch lange nicht, dass sie ihr letztes Mittel zur Verteidigung einfach so deaktivieren würde. Selbst sie wusste, dass sie hier kämpfen musste. Welchen Sinn hatte es auch auf hirnlose, brutale Bestien einzureden, welche ihr nicht einfach ansatzweise zuhörten? Brianna tat wirklich was sie konnte, das gestand Talery ihr unumwunden zu. Aber die Padawan fragte sich so langsam insgeheim, ob es überhaupt noch eine Rolle spielte, ob sie hier nun noch zwei Minuten überdauerten oder 20? Deprimiert rief sie ihrer nun nahe bei ihr kämpfenden Meisterin einige Worte zu, während sie selbst wie zuvor ihr grünes Lichtschwert hin und her wedelte.

"Hast denn keiner auf Taris mitbekommen, dass die Rakghoule durchgebrochen sind und alles töten wollen, was sich ihnen in den Weg stellt? Wie schlecht organisiert ist dieser Planet? Aber andererseits, bei solchen Soldaten auch kein Wunder..."

fügte sie gehässig hinzu, Kommandant Mol und seine schäbige Truppe vor ihren geistigen Augen. Talery hatte sich auch längst an den Gestank um sie herum gewöhnt, etwas was sie sich vorher nicht hatte träumen lassen. Es spielte ohnehin keine Rolle mehr. Aber sie hatte gehofft, dass dieses stinkende Dreckloch von Planet nicht ihr Ende sein würde. Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit machte sich mehr und mehr in ihr breit. Es hatte keinerlei Unterschied gemacht, dass sie selbst einen Rakghoul besiegt hatte. Wo der herkam gab es vermutlich noch Abertausende mehr und jeder einzelne davon war bestrebt Eisblume und sie ins Jenseits zu befördern.

"Es war schön dich gekannt zu haben, Meisterin",

überwand die Caamasi im Angesicht ihres sicheren Todes ihre Ressentiments gegenüber der sowohl kampfeslustigen als auch kampferfahrenen Echani. Hätte Talery an Bord der TARDIS doch mehr auf Briannas Lichtschwerttraining geachtet kam ihr dabei noch in den Sinn. Offenbar hatte sie doch nichts dazugelernt, denn schließlich hatte sie auch bei vielen Lektionen ihrer Eltern in Sachen Diplomatie ähnlich geschlafen oder nur die Hälfte mitbekommen. Aber es half ihr nun nichts mehr. Diese Chance hatte sie vertan. Dennoch bemühte sich die nun schon längst abgekämpfte und müde Caamasi ihre Position zu behaupten. Aber sie wurde immer weiter zurück gedrängt. Die Anzahl der Prankenhiebe, die sie mittlerweile schon abbekommen hatte stieg, aber zumindest hatte sie sich etwas Respekt verschaffen können bei den zwei sie bedrängenden Rakghoulen. Schließlich hatten auch diese einsehen müssen, dass Lichtschwerter ohne weiteres in der Lage waren Haut und Knochen zu durchschneiden. Daher konnte sie sich auch nicht mehr wirklich darüber freuen als es ihr schließlich gelang den Kopf des kleineren Biests vor ihr horizontal zu spalten, worauf dieses fast schon grazil zusammenbrach. Aber sogleich kommen weitere auf sie zu gestürmt. Nur gab es keinen Ort wohin sie sich zurückziehen konnten. Sie waren umringt von Rakghoulen und nach oben oder unten gab es ebenfalls keinen Ausweg. Darauf, dass sie sich vielleicht mit ihren Lichtschwertern einen Weg in die Wand hinter ihnen bahnen konnten kam die Caamasi nicht. Dafür war sie mit den Einsatzmöglichkeiten eines Lichtschwertes viel zu wenig vertraut.

Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Horde Rakghoule, Brianna und Talery
 
Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Horde Rakghoule; Leto, Chiffith, Janus (in der Fähre); Talery und Brianna

Letos Reaktion kam überraschend in dem Moment, und bei mehr Zeit und realistischeren Hoffnungen hätte Brianna einen subtileren Ansatz gewählt. Außerdem, woher sollte sie ahnen, dass der „Würger“ seine Stimmen nicht mehr hören konnte, wie seine Worte nahelegten? Dass er sich auf auf die Stimmen in seinem Kopf verließ, um ihn zu leiten, wusste sie aus dem medizinischen Bericht. Aber wenn Leto sich nicht gerade eh ohne den „Würger“ und den „Denker“ zurechtfinden hätte müssen, hätte sie ihm in freundlicheren Farben beschreiben können, wie es war, ohne sie zu leben und ihm nach und nach die Angst davor nehmen.

Nicht, dass es noch eine Rolle spielte. Der Würger spuckte Blut und es war gut möglich, dass er ohne ihre kompetente Hilfe an seinen schweren Verletzungen verstarb. Zweifellos würde Janus viel weniger feinfühlig mit Leto umgehen, als Brianna es vermocht hatte, schlug ihn dieser doch kurzerhand mit seinem Lichtschwertgriff bewusstlos. In der selben Zeit durchbohrte die silberhaarige Echani zwei weitere Rakghoule mit der leuchtenden Klinge, was ihr die Zeit verschaffte, weitere sarkastische Worte an den schwarzhaarigen Schönling zu richten.

„Endlich, ein Gegner, den sogar du im Lichtschwertkampf besiegen konntest,“

Brüllte sie höhnisch gegen die lauter werdenden Triebwerke der Fähre an, Janus' tatsächliches Können mit dem Lichtschwert ignorierend. Sein Schiff war bereits im Begriff, durchzustarten und die Jedi endgültig im Stich zu lassen.

„Wehe dir, wenn du keine Blumen mitbringst!“

Brianna war unsicher, ob Janus ihre letzten Worte überhaupt noch gehört hatte, doch sie fand, dass sie es ihm schuldig war, obwohl sie nicht wusste, ob sie ihn jemals wiedersehen würde. Dabei dachte sie noch nicht einmal an die Rakghoule – die Galaxis war zu groß, als dass sich zwei bestimmte Personen begegneten, ohne einander zu suchen. Andererseits wüsste sie selbst gern, was aus ihm wurde.

Doch gegenwärtig hatte sie ganz andere, reale Probleme. Mit surrendem Lichtschwert kämpfte sie sich Rakghoule zerteilend zu Talery durch, die sich darüber wunderte, dass die Tarisianer die hirnlosen Kreaturen einfach gewähren ließen. Die planetare Regierung musste doch in einer solchen Lage alles mobilisieren, was sie hatte, und irgendwann müsste Hilfe auch zu ihnen durchdringen?

„Du vergisst, dass Taris eine nur ehemals bedeutende Metropole des Outer Rim ist, dafür aber rassistisch bis ins Mark. Die menschliche Oberschicht, die hier das Sagen hat denkt, dass hundertfünfzig Ebenen Nichtmenschen mehr Puffer gegen die Rakghoule ist, als sie jemals brauchen werden. Leute wie Janus sind vielleicht tatsächlich die Creme de la Creme dieser Gesellschaft!“

Entgegnete die junge Jedi-Ritterin leicht zynisch, Rakghoule schnetzelnd, und konzentrierte sich fortan darauf das Doppelklingenlichtschwert zurückzubekommen, die Gegner der näheren Umgebung mir der Klinge in ihrer Linken eher zu verscheuchen versuchend als gezielt nach ihnen schlagend. Eine Weile streckte die Echani ihre Hand vergebens danach aus, plötzlich aber rollte die Waffe eine halbe Umdrehung, bis es am Schalter hängen blieb, um einen Augenblick später geradewegs ins Briannas Hand zu fliegen. Nicht, dass es ihnen noch so viel bringen würde. Die improvisierte Barriere half ihnen längst nichts mehr, sie waren fast vollständig von den gespenstischen Kreaturen umzingelt. Dass die silberhaarige Jedi blindlings probierend herausfand, dass man die Klingen des Doppellichtschwerts auch einzeln einschalten konnte, wirkte schon wie eine Verzweiflungstat. Flink und muskulös wie sie war, Brianna war verletzt und hatte Schmerzen, die sich umso stärker bemerkbar machten, je länger der Kampf dauerte. Sie konnte nicht mehr ewig so weitermachen, und Talery wusste es auch.

Aber Brianna nicht einmal gegen die Sith die Möglichkeit erwogen, dass sie sterben konnte und wollte auch nicht wahrhaben, dass es gegen diese Flut geistloser Kreaturen dazu kommen konnte. Aber ihre Möglichkeiten waren begrenzt: sich durch die Rakghoule durchzukämpfen war vielleicht möglich, aber sie würden sie verfolgen, wohin sie auch gingen, und auf dem Weg noch mehr Schaden anrichten. Über ihnen war nur eine glatte Wand und weit über ihnen die Unterseite von Ebene 239. Damit verblieb genau eine Möglichkeit.

„Nicht so voreilig! Schneide ein Loch in die Wand hinter uns, so groß, dass wir gerade durchpassen! Ich gebe dir Deckung!“

Gab die 25jährige ihrer Padawan zu verstehen, während sie mit der blauen und der roten Lichtschwertklinge auf alles einschlug, was ihnen näher als zwei Meter kam. Dummerweise dauerte es ewig, ein ausreichend großes Loch in den dicken Durabeton der Industrieanlage zu schneiden, in der sich Leto Fel ja auch ursprünglich verschanzt hatte. Zumindest kam es Brianna wie eine Ewigkeit vor, während der ihr Körper ihr immer lauter zu verstehen gab, dass er so nicht mehr lange weitermachen konnte und wollte. Endlich war es soweit.

„Rein da, und berühre die Schnittkante nicht!“

Zum Teil glühte der Beton noch, was die Richtigkeit der Warnung unmissverständlich deutlich machte. Brianna folgte ihrer Padawan mit einer Flugrolle hinein und stellte drinnen fest, dass es dort kein Licht gab außer dem, das durch die Öffnung fiel, sowie ihren Lichtschwertern.

„Bleib wo du bist!“

Ermahnte die Echani ihre Schülerin, weil sie glaubte, in einiger Entfernung etwas gesehen zu haben, und tatsächlich konnte sie im Schein von
Mondlicht, dem blauen Lichtschwert, einen improvisierten Sprengsatz in einiger Entfernung ausmachen, und davor so etwas wie einen Stolperdraht. Zweifellos ein Werk des Würgers, dessen Versteck dies war. Ebenso unzweifelhaft würden die Rakghoule früher oder später einen Weg in das Versteck finden und sie versuchten es bereits jetzt durch das allerdings wesentlich einfacher zu verteidigende Loch. Doch im nächsten Moment konnten sie eine Stimme vernehmen, und Brianna hatte ein gaaanz mieses Gefühl bei der Sache.

„In Deckung da drinnen!“

Instinktiv warf die weitaus kräftiger gebaute Silberhaarige sich schützend auf ihre zierliche Caamasi-Padawan und machte den blauen Nebel der Macht um sie herum so hart und undurchdringlich wie nur irgendwie möglich, und im nächsten Moment explodierte alles um sie herum. Zunächst draußen, als ein Granatwerfer die anstürmende Rakghoulhorde hoffentlich dezimierte, einen Augenblick später in ihrem Versteck, als die Erschütterung den Stolperdraht von Letos Falle zerriss. In der Ferne konnten sie ein leises, ängstliches Wimmern hören, das ebenfalls aus dem Versteck zu kommen schien, bevor Autofeuer-Salven aus mindestens einer Blasterkanone die Stille zerrissen. Das Blasterfeuer wurde schwächer, bis sie das Summen wie von einem sich aufbauenden Energieschild vernehmen konnten, und verstummte nach einer Weile ganz. Schließlich spähte ein blasses Gesicht, dem Augenschein nach von einer weiblichen Arkanischen Abkömmling durch das Loch und erst jetzt wagte Brianna es, die Machtbarriere aufzugeben.

„Alles in Ordnung?“

Fragte die Abkömmling.

„Jedi-Ritterin Usara Chen. Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber wir befanden uns mitten im Rakghoulgebiet, als der Ruf von Lianna kam. Für den Moment haben wir uns aber eine Verschnaufpause erkauft – bis die Biester einen Weg um die Sperre herum gefunden haben. Ich arbeite mit einer Spezialeinheit des Militärs zusammen, um die Rakghoule zu erforschen und, so hoffen wir jedenfalls, neue Wege finden, die Seuche zu bekämpfen. Aber als der Alarm losging war sowieso klar, dass die Forschung wohl erst einmal hinter drängenderen Problemen zurückstehen muss. Das gesamte Ausmaß ist noch nicht klar, aber wenn wir die Lage nicht in den Griff bekommen, erlebt Taris heute den größten Rückschlag seit Jahren!“

Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Horde Rakghoule, Soldaten, Usara Chen; In Letos Versteck: Talery und Brianna
 
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Gesendete Nachricht während des Tauchgangs: (Antwort auf http://www.projektstarwars.de/forum/1508369-post228.html)

*** Jedikom-Nachricht an Brianna Kae, Sicherheitsstufe hoch ***

Liebe Brianna,

ich bin froh, dass dir nichts passiert ist! Die Sith scheinen ja wirklich überall zu sein, wo wir Jedi sind! Ich bin stolz auf dich, dass du dich bei einem so unfairen Kampf so behauptet hast! Was meinst du bezüglich Janus? Warum weißt du nicht, was du von ihm halten sollst? War Kira auch dabei? Ich nehme an nicht, weil du es wohl sonst gleich geschrieben hättest! Ich wäre gespannt, ob sie ihre Kinder wirklich bekommen hat und wie sie klar kommt.
Das nicht jede Mission so verläuft, wie man es sich erhofft, ist nichts ungewöhnliches. Leider passiert das sogar ziemlich oft. Auch ich bin bei den meisten Missionen nicht gerade super erfolgreich nach Lianna zurückgekehrt. Sei also nicht traurig! Immerhin gibt es jetzt einen Sith weniger, der die Galaxis in Angst und Schrecken versetzen kann.

Theaterra ist tatsächlich alles andere als ein Urlaubsplanet! Ich kann dir daher auch erst jetzt antworten, da ich im Unterwassertempel kein Funkkontakt hatte. Ja, es war eine…naja mehr oder weniger bruchladungsartige Landung bei den Wetterverhältnissen. Wir haben den Unterwassertempel jetzt schon mal geschafft und wir haben ein uraltes Sith-Holocron geborgen. Doch dies mit jeder Menge Mühe und Not. Angefangen von Riesenspinnen, die uns angriffen, Halluzinationen, die meine ganze Gruppe in den Wahnsinn trieb, Droidenarmeen, verrückte Fallen, Sith Geister, Sith Bestien- erschaffen durch uralte Sith-Alchemie -sowie einen uralten Sith. Ich würde fast meinen, es war ein Sith-Dämon. Ich habe da unten im Tempel so einige Dinge gesehen, die ich sonst nie für möglich gehalten hätte und ich fürchte viele der Dinge wie Sith-Alchemie und das beschwören von Dämonen und Sith-Bestien befindet sich auf diesem Holocron. Es wäre fatal, wenn dieses Wissen in die Hände der Sith geriete! Leider wurde eine meiner Padawan schwer verletzt durch einen Tu’kata. Sagt dir das was? Das sind Sith-Hunde. Widerliche Bestien. Und stell dir vor! Dies ist alles in einem Unterwassertempel geschehen! Daher, mach dir keine Vorwürfe! Auch bei mir läuft nicht alles super. Wir alle sind in dem Tempel fast gestorben! Zwei Tempel haben wir noch offen. Einen in einem Vulkan und einen auf dem höchsten Berg des Planeten.
Wir wollen uns erst mal ein wenig Urlaub auf der Basis gönnen. Besonders solange, bis es meiner Padawan wieder besser geht.

Bezüglich des Militärs habe ich jedoch noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Ganz im Gegenteil! Sie haben mir und vielen anderen Leuten schon mehrfach das Leben gerettet. Ich denke, man kann das Militär nicht über einen Kamm scheren, aber ich passe auf! Versprochen!

Ich mache mir eher Sorgen um unseren Jedi-Rat Anakin Solo. Er benimmt sich zunehmend merkwürdiger, seit dem er mit dem Sith-Dämon gekämpft hat. Er hat schon so in meinen Auge starke Probleme seine Emotionen im Zaun zu halten, doch als er mit diesem Sith kämpfte, spürte ich nur noch Aggressivität in ihm und er tötete den Sith nicht nur, sondern schlachtete ihn Stück für Stück ab! Das ist nicht normal oder?! Seit dem hat er angeblich seine Macht verloren und meint, er könnte sie nicht mehr spüren, aber ich spüre sie noch deutlich in ihm. Wenn, dann ist sie wahrscheinlich nur kurzzeitig blockiert und wenn ich ehrlich bin, dann hat er es auch verdient! Sein Verhalten ist unakzeptabel! Er arbeitet stets im Alleingang und nie im Team und ich fürchte, dass er noch jemanden dadurch in Gefahr bringt! Ich selbst fürchtete bei diesem Kampf gegen den Sith, dass er mich umbringt, wenn ich auch nur im Weg dabei stehe! Und dies nennt sich Jedi-Rat?! Seit dem Vorfall ist er irgendwie komisch. Komisch zu allen. Er ist völlig wesensverändert. Lethargisch und tief in seine Gedanken versunken. So, als wären wir gar nicht da. Und dies, obwohl er sich am Anfang der Mission in die Archäologin verliebt hatte! Ja, dies hat jeder gemerkt und jetzt schaut er sie nicht einmal mehr an! Ich traue ihm seit dem nicht mehr richtig und habe auch die Gruppe vor ihm gewarnt. Ich weiß nicht, ob dies richtig ist, aber ich habe bei ihm plötzlich ein schlechtes Gefühl! Ich überlege sogar, ob ich es dem Rat der Jedi melden sollte, denn sein Verhalten ist alles andere als jedihaft! Was meinst du? Ich bin mir sehr unsicher. Immerhin wäre das ein großer Schritt und er hat ja wiederum auch für uns gekämpft und uns auch gerettet und immerhin auch sein Leben für die Mission riskiert. Ich will ihm seine Karriere im Orden auch wiederum nicht zerstören. Aber sind wir Jedi nicht verpflichtet so etwas zu melden? Besonders, weil er Rat ist? Was meinst du? Ich bin mir wirklich unsicher…. .

Was du bezüglich deiner Padawan schreibst, so bin ich ehrlichgesagt etwas enttäuscht von dir! Besonders, das ausgerechnet von dir zu lesen! Versuch dich bitte in ihre Lage hineinzuversetzen und dann erinnere dich bitte wie es dir bei deinen vorherigen Meistern erging, ehe du zu mir kamst! Alle fanden dich zu schwierig und haben dich immer wieder weggegeben. Fandest du das angenehm? Und stell dir vor, ich hätte das mit dir getan, weil du mir zu anstrengend und zu kompliziert geworden wärst?! Ich habe über so etwas noch nie nachgedacht, Brianna und dies solltest du auch nicht! Das Padawane frech sind, ist nichts Ungewöhnliches und mit jedem Padawan braucht man Geduld! Ich hatte sie auch mit dir und deshalb möchte ich, dass du dir also ein Beispiel an deiner ehemaligen Meisterin nimmst und deine Padawan nicht von dir stößt, nur weil sie dir nicht passt! Ich habe dir da anderes beigebracht! Das ausbilden eines Padawans ist nicht leicht. Deshalb darf man Anfangs auch nur einen Schüler haben, denn es ist mitunter die Prüfung zum Jedi-Meister! Ich bin davon überzeugt, dass du aus Talery eine sehr gute Jedi machen kannst! Übe dich bitte in Geduld und sei verständnisvoll mit deiner Schülerin! Für sie sind die Jedi wirklich eine völlig andere Welt. Erkläre sie ihr behutsam und versuche mit ihr ruhig ein paar Dinge auszudiskutieren. In manchen Dingen hat sie vielleicht sogar recht. Wir Jedi sind auch in meinen Augen nicht perfekt und vielleicht können wir uns sogar von fremden Wesen und Kulturen sogar etwas abgucken. Vielleicht hat sie sogar kluge Verbesserungsvorschläge? Versuch ihre Meinung nicht zu unterdrücken! Auch wenn sie erst Padawan ist, so ist ihre Meinung dennoch wertvoll für den Orden! Ich habe dich auch immer mit allem mit einbezogen und auch wir haben stundenlang Themen ausgewälzt und ich habe dich immer ernst genommen! Bitte tu mir den Gefallen und gebe sie nicht weg! Ich weiß, dass es nicht leicht ist eine Padawan auszubilden, aber es ist auch wie gesagt eine gewisse Herausforderung, um Jedi-Meisterin zu werden. Niemand hat je behauptet, dass es leicht wäre und ich kann mir gut vorstellen, dass man da als Meisterin des Öfteren verzweifeln kann. Habe bitte Geduld! Es wird besser! Das verspreche ich dir! Gib ihr Zeit! So lange hast du sie doch noch nicht als Padawan.

Bist du jetzt wieder auf dem Weg zurück nach Lianna? Ich sitze gerade im U-Boot.

Liebe Grüße und möge die Macht mir dir sein! Ich hab dich lieb!

Kestrel Skyfly

***Nachricht Ende***


Gesendete Nachricht nach dem Tauchgang:

*** Jedikom-Nachricht an Brianna Kae, Sicherheitsstufe hoch ***

Nachtrag: Wir sind beim Basiscamp angekommen und es ist völlig ausgebrannt und die Verursacher sind vier Sith! Ich frage mich wieso sie hier sind und manchmal glaube ich auch, dass ich ein Magnet bin für diese Leute! Ich habe Markus Finn geschrieben, dass er schnell kommen soll. Er stand gerade frei. Wir brauchen dringend seine Unterstützung.

Kestrel

*** Ende der Nachricht ***
 
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Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Horde Rakghoule, Brianna und Talery

Während Talery sich noch immer tapfer so gut sie konnte gegen die Rakghoule zur Wehr setzte verhalf ihr Eisblumes Kommentar über das rassistische Taris nur noch zu mehr Mutlosigkeit. Angesichts der hier vorherrschenden massiven Vorurteile gegen nichtmenschliche Spezies war es in der Tat nicht verwunderlich, dass die unteren, von Nichtmenschen bewohnten Ebenen in der Prioritätsliste nicht allzu weit oben standen. Die improvisierte Barriere der Echanijedi half auch schon längst nichts mehr, da die Rakghoule sie ziemlich effektiv überrannt hatten, trotz all der von den Jedi getöteten Bestien. Laut seufzend schwang die zierliche Padawan trotz ihrer Schmerzen und zunehmender Müdigkeit ihr Lichtschwert wie einen grünlichen Leuchtstab vor sich her. Wehe dem Rakghoul, der gerade dort eines seiner Körperteile hatte. Aber angesichts der schieren Menge an Gegnern schien es trotzdem aussichtslos zu sein. Wie mechanisch machten die Arme der Padawan dennoch weiter sich so gut wie möglich zu verteidigen, was nicht viel hieß, aber sie bemühte sich stets.

Was Talery nicht erwartet hatte war, dass von Seiten Briannas eine Aufmunterung kam, eine Idee wie sie diesem Gemetzel und vielleicht auch dem sicheren Tod entkommen konnten. Die schlanke und mittlerweile auch schlimm zugerichtete Caamasi wusste gar nicht, dass ein Lichtschwert die Möglichkeit hatte massive Wände zu durchschneiden! Für einen Moment sah sie mit kritischem Blick auf den silbernen Griff ihrer Klinge als ob sie fragen würde, ob das Lichtschwert dies überhaupt durfte. Das lautstarke Fauchen des Rakghouls vor ihr, verbunden mit einem harten Prankenhieb, dem sie gerade noch ausweichen konnte brachte sie wieder in die Gegenwart zurück. Sie stand bereits mit dem Rücken zur Wand, da war es nicht schwer sich einfach umzudrehen und das zu tun was ihre Meisterin ihr aufgetragen hatte. Eisblume hatte auch irgendwoher wieder ein zweites Lichtschwert. Ein Rotes zwar, aber es mähte genauso durch die Reihen der Rakghoule wie das andere Blaue, daher war es der Caamasi derzeit herzlich egal, ob das wirklich die Waffe der getöteten Sith war oder nicht. Brianna jedenfalls bemühte sich redlich ihr Luft zu verschaffen, damit sich die Padawan auf das Schneiden konzentrieren konnte. Also zögerte sie nicht weiter und hielt die grüne Klinge probeweise an die Wand ehe sie sie zaghaft hineinschob.

Tatsächlich färbte sich diese schnell gelborange, ein Teil schmolz sogar und tropfte zu Boden. Übrig blieb ein kleines Loch in der Größe ihrer Lichtschwertklinge. Es funktionierte in der Tat! Ermutigt, dass der von der Jedi-Ritterin vorgeschlagene Weg wirklich eine Fluchtroute bot bewegte sie ihr Lichtschwert gleich mit viel mehr Schwung. Sich an Briannas Worte haltend schnitt sie die Wand in etwa so hoch ein wie Eisblume groß war und zog das Lichtschwert dann wieder nach unten. Mit einem Fußtritt beförderte sie diese anschließend nach innen, wo Talery im ersten Moment nur Dunkelheit wahrnahm. Gerade noch rechtzeitig warnte sie Eisblume vor den heißen Kanten, denn die Padawan war gerade im Begriff gewesen sich daran festzuhalten ehe sie in die Mauerlücke eintrat.


"Danke"...

meinte sie höflich, aber im allgemeinen Kampflärm entsprach dies wohl mehr einem Flüstern. Aber die nächste Verhaltensregel ihrer dominanten Meisterin folgte natürlich auf den Fuß. Sie sollte stehenbleiben? Aber gerne doch, dachte sie für einen Moment sarkastisch, aber ihre Augen brauchten sowieso einen kurzen Moment bis sie in dem grünlichen Licht etwas erkennen konnten. Schon ihre Vorsicht hätte sie von selbst veranlasst nicht blind nach vorne zu stürmen, aber in Briannas Augen war sie ja nur ein hilfloses, dummes Ding, das von Tuten und Blasen keine Ahnung hatte, das hatte sie schon sehr genau zu spüren bekommen. Den nicht weit von ihr entfernten Stolperdraht allerdings sah sie noch nicht. Im nächsten Moment erklang von draußen eine Stimme, die sie anwies in Deckung zu gehen. Verwirrt wollte sich die Caamasi umdrehen. Aber wie ein Sandsack warf sich Eisblume auf die Padawan, so dass es ihr die Luft aus den Lungen presste. Sie musste nach Luft schnappten, damit ihr nicht schwarz vor Augen wurde. Das waren bestimmt ein paar weitere blaue Flecken und Prellungen, das wusste Talery jetzt schon. Dennoch war sie dankbar als sie erkannte, dass die Jedi-Ritterin irgendeine schützende Blase um sie beide errichtete, welche sie vor einer folgenden Explosion rettete. Danach erklangen andere Geräusche als das bloße Getrampel und Brüllen der angreifenden Rakghoule. Es war tatsächlich Blasterfeuer. Es hatte sie also doch jemand gerettet, so unwahrscheinlich ihr dies vor einen Moment noch vorgekommen war.

Kurz darauf sah ein blasses, weibliches Gesicht in ihren Spalt, dessen Besitzerin sich gleich als Jedi-Ritterin zu erkennen gab. Auch hatte sie nach eigener Aussage Militärs dabei. Sofort hoffte Talery, dass diese sich als fähiger und zuverlässiger erweisen würden als die letzte Truppe von Kommandant Mol.


"Danke..."

erwiderte Talery schlicht, da sie ja wusste, dass ihre Meisterin viel lieber im Rampenlicht stand und das große Wort schwang. Außerdem war der Caamasi, so ungewöhnlich wie das auch war gerade nicht groß nach reden zu Mute. Viel mehr hatte nun auch sie ein leises Stöhnen gehört, welches sie erschaudern ließ. Das klang jedenfalls nach einer sehr verzweifelten, leidenden Kreatur. Da die neu angekommene Jedi-Ritterin ihnen den Rücken freihielt hatten sie doch nun eigentlich Zeit nach der Quelle des Geräuschs zu suchen, oder?

"Da ist irgendetwas Lebendiges in diesem Gebäude oder was auch immer. Dem Klang nach zu urteilen klingt es jedenfalls nicht danach, dass dieses Wesen wohlauf ist",

mutmaßte die Caamasi. Allerdings spürte sie bei jedem vorsichtigen Schritt in die Richtung des Gewimmers, dass sie eigentlich viel eher in ein Krankenhaus gehörte oder zumindest in ein Bett, um sich erstmal ein paar Tage auszuruhen. Aber irgendwo trieb sie auch die Neugier. Was war, wenn dieses Wesen Hilfe brauchte? Der Würger von Taris hatte hier ja irgendwo gehaust. Hatte er vielleich noch andere Opfer dort hinein geschleppt?

"Könnte das ein weiteres Opfer des Würgers sein?"

sprach sie schließlich laut, um ihre Gedanken der Echani mitzuteilen.

"Wir haben zumindest die Pflicht nachzusehen, oder?"

bat sie die Jedi-Ritterin fast schon, auch wenn die Caamasi natürlich wusste, dass ihre Meisterin viel schlimmer verletzt war als sie selbst.

"Der Gang vor uns sieht auch frei aus, wenn auch sonderbar in dem grünlichen Licht meines Lichtschwerts",

gab Talery zu. Soweit sie dies erkennen konnte war nichts vor ihnen. Der Gang schien frei zu sein. Probeweise sog sie die Luft mit ihrer empfindlichen Nase ein. Allerdings bekam sie dabei mit voller Wucht mit, dass es sich um ein altes Industriegebäude handelte. Der Gestank und Dreck von alten, vor sich hin modernden Maschinen und deren Rückständen bissen förmlich in ihr empfindliches Riechorgan. Dazu kam noch der Gestank von Hinterlassenschaften irgendwelcher Tiere oder vielleicht auch intelligenter Wesen. Anhand von dem Geruch konnte sie dies nicht feststellen. Daher blieb nur weitergehen und nachsehen. Sie schüttelte kurz ihren Kopf, um das aufkommende Ekelgefühl abzuschütteln. Sie hätte sich nie träumen lassen, dass sie einmal freiwillig in so ein Dreckloch steigen würde. Dennoch stand sie nun hier und schlich vorsichtig Schritt für Schritt nach vorne, ehe ihr ein Gedanke kam.

"Oder willst du lieber vorgehen?"

fragte Talery schließlich mit einem müden Seufzen. Sie war ja nur die dumme Padawan.

Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - in Letos Versteck - Brianna und Talery
 
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