Bist du nur von der Darstellung bzw. dem Zusammenspiel begeistert (d.h. dass dies gut umgesetzt wurde) oder auch vom Charakter der Aktionen an sich?
In erster Linie ist es erstmal das Zusammenspiel der beiden Charaktere. Da fand ich es vor allem im Kino einfach umwerfend, wie gut das gepaßt hat. Nach wenigen Minuten war es für mich so, als wenn Ahsoka schon immer dabei gewesen wäre, so gut hat sie sich eingefügt.
Dieses starke Zusammenspiel von Anakin und Ahsoka hat auch Auswirkungen auf die Bewertung des Charakters der Aktionen. Bei Personen mit anderen Charaktereigenschaften und mit einen anderen Verhältnis zueinander, könnten die Aktionen unangebracht sein. Es gibt da ja nun kein Patentrezept, welches für alle Personen gelten würde: Was für den einen gut ist, ist noch lange nicht für jemand anderen gut.
Vor dem Hintergrund der handelnden und miteinander agierenden Charaktere hatte ich an den bisher gezeigten Aktionen nichts auszusetzen.
dann frage ich mich, ob die Methode von Anakin (sich um gar nichts zu scheren, da es ja eh mit Wagemut und Tapferkeit nur gut ausgehen kann) wirklich ein verantwortungsvoller oder guter Weg , bei der Ausbildung einer jungen beeindruckbaren Padawan, ist.
Ich würde das alles nicht so negativ umschreiben wie du:
Es ist doch nicht so, dass Anakin sich um nichts scheren würde, er setzt nur andere Prioritäten als der Jedi-Rat. Manchmal versucht er seine Linie durchzuziehen obwohl das in der konkreten Situation schonmal sinn-/zwecklos ist, aber die grundlegende Motivation und Absicht finde ich sehr achtenswert.
Er macht es sich manchmal sicherlich auch leicht, aber man kann ihm imo nicht generell vorwerfen eine Situation nicht durchdacht zu haben, bevor er handelt. Nur weil er sich dazu nicht irgendwo minutenlang in eine Ecke setzt und über den nicht vorhandenen Bart streicht, bedeutet das ja nicht, dass er überhaupt nicht nachgedacht hätte.
Dinge, die für den Zuschauer und den 0815 - Jedi als besonders oder übertrieben wagemutig erscheinen mögen, sind gemessen an Anakins Fähigkeiten in vielen Situationen vielleicht nur normal wagemutig, - das ist auch eine Frage des Maßstabs.
Und nur weil seine Methoden unkonventionell sein mögen und Obi Wan natürlich meckert, müssen sie noch lange nicht falsch sein, - im Regelfall funktioniert das was Anakin tut eigentlich recht gut. Jedenfalls habe ich ihn im "TCW" - Film als durchaus fähigen Jedi - General erlebt.
Das soll jetzt aber natürlich nicht heißen, dass alles was Anakin sagt und tut richtig ist. Anakin hat seine Fehler und macht Fehler; - das ist auch gut so und macht den besonderen Reiz der Figur aus, nur habe ich generell den Eindruck, dass in Bezug auf Anakin häufig übertriebene Schwarzmalerei betrieben wird.
Zu Ahsoka möchte ich noch anmerken, dass ich sie bisher als alles andere als leicht beeindruckbar kennengelernt habe.
Der lockere und unbeschwerte Umgang mit Anakin spricht da für mich eine grundsätzlich andere Sprache.
Nun aber wieder zurück zur "richtigen Methode":
Wie oben schon festgestellt gibt es da meiner Meinung nach kein Patentrezept. Als zentral wichtigsten Punkt für eine erfolgreiche Ausbildung im "Meister - Padawan" - Konzept sehe ich, dass das Team gut zusammengestellt ist. Lehrer und Schüler brauchen hier eine gute gemeinsame Basis um miteinander kommunizieren und arbeiten zu können.
Wie dies im Idealfall ausieht, hat man bei Qui Gon - Obi Wan gesehen.
Qui Gon ist außerdem der Vorzeige-Lehrmeister der "Star Wars" - Filme und ich gehe davon aus, dass er bei seinen Methoden flexibel genug ist um auch einen Schüler wie Anakin oder Ahsoka gerecht zu werden.
Bei Obi Wan - Anakin sieht man dann wie es nicht geht. Da entsteht einfach zuviel Reibung, wo eigentlich keine Reibung sein sollte.
Abgesehen mal davon, dass der junge Obi Wan überhaupt kein Gespür für das wo, wann und wie des Kritisierens hat, wird es durchaus Schüler geben wo seine Methode der Ausbildung angemessen und erfolgsversprechend ist, aber im Fall von Anakin ist sie einfach grausam: Er versucht einen 10 Jährigen mit ziemlich ausgeprägter Persönlichkeit in eine Form zu pressen, in die er nie hineinpassen wird. Obi Wan hätte irgendwann erkennen müssen, dass seine Methode bei Anakin nicht greift und sie entsprechend anpassen müssen. Anakin konnte nie eine Jedi-Drohne werden, aber das Potential für einen zwar eigenwilligen aber auch kompetenten und eigenständigen Jedi war auf jeden Fall da.
Mit Anakin und Ahsoka hat man nun wieder ein Team welches perfekt harmoniert und insofern stimme ich Anakin absolut zu, dass die Grundlage hier erheblich erfolgversprechender ist, als wenn Ahsoka die Schülerin von Obi Wan geworden wäre.
Im "TCW"-Film hat man nicht umsonst einige kritische Momente gesehen, die so ähnlich schon vom Duo Anakin - Obi Wan bekannt waren, aber wo dort Obi Wan jedes Mal versagte, lösen sich hier diese schwierigen Situationen in wundervoller Weise wieder auf und Anakin und Ahsoka können weiterhin normal miteinander umgehen.
Das liegt nichtmal daran, dass Anakin besonders einfühlsam wäre oder gewaltige Fähigkeiten als Lehrmeister besitzen würde, aber hier haben sich eben zwei Charaktere gefunden, die sich in jeder Situation grundsätzlich verstehen.
Und dennoch macht sich Anakin als Lehrer erstaunlich gut. Er macht in meinen Augen vieles instinktiv richtig. So gefällt mir insbesondere, dass er Ahsoka Raum gibt und ihr zuhört, wenn sie etwas zu sagen hat.
Besonders die Kletterpartie auf das Felsplateau mit dem Kloster empfand ich im Film als sehr positiv.
Anakin gibt Ahsoka hier die Gelegenheit sich zu beweisen und auszuprobieren, aber gleich einem Sicherheitsnetz war er dann auch sofort zur Stelle, als es doch brenzelig wurde.
Und besonders schön war dann noch, dass er darüber auch keine großen Worte verloren hat; wenn ich da daran denke, wie Obi Wan sich in der gleichen Situation anschließend aufgeblasen hätte......
In der aktuellen Folge empfand ich den Aspekt mit dem Jedi-Protokoll vor allem erstmal aus Sicht des Zuschauers gelungen, da man Anakins Ermahnung zuerst so versteht, dass Ahsoka das Jedi - Protokoll lernen soll, um dann etwas später zu erfahren, was wirklich hinter seinen Worten steht.
Ich finde Anakins Aussage, dass man Befehle zwar gehorchen muß, aber Raum bei der Umsetzung hat, grundsätzlich auch absolut nicht falsch.
Im Gegenteil berührt das sogar den Kreis der Kernkompetenz, die ich für einen Jedi fordern würde. Ein Jedi ist einfach kein stumpfsinniger Befehlsempfänger sondern muß selber urteilen können. Am Ende einer erfolgreichen Ausbildung sollte für mein Empfinden ein Jedi stehen, der völlig unabhängig agieren und auch schwierige Probleme lösen kann. In Perfektion kann man das wieder bei Qui Gon sehen, hingegen ist es für mich einfach der pure Horror, wenn Obi Wan in "Episode II" den Jedi Rat kontaktiert um zu fragen wie er mit Jango Fett verfahren soll, - solche extrem einfachen Dinge sollte ein Jedi selbst entscheiden können.
Besonders gefällt mir an dem Vorgang auch noch, dass Anakin dies hier nicht als wahnsinnig wichtige Lektion à la "Hier ist meine Weisheit, höre zu und lerne." verkauft, sondern vielmehr lediglich einen Denkanstoß gibt.
Jetzt liegt es erstmal an Ahsoka, was sie davon macht. Wenn das Ergebnis ihres Nachdenkens im Rahmen des Wünschenswerten liegt, ist alles in Ordnung. Wenn nicht werden eben Korrekturen nötig sein.
Auch an Anakins Suche nach den Überlebenden gibt es sehr wenig auszusetzen. Der Befehl lautete, dass Anakins Schiffe ihre Aufgabe erfüllen und wenn man davon ausgeht, dass der Offizier, den Anakin Anweisungen gibt, sorfältig ausgewählt wurde und damit kompetent ist, hängt das Gelingen dieser Aufgabe nicht von Anakins persönlicher Anwesenheit ab.
Die beste Option wäre natürlich gewesen, wenn Anakin einfach einen Transporter mit Klonen geschickt hätte, die sich mal nach Überlebenden umsehen. Hierdurch hätte man absolut nichts verloren, da ein relativ schwerfälliger Transporter im Falle einer Schlacht wohl ohnehin nicht eingesetzt werden würde, und dass es keinen Sinn macht nach Überlebenden zu suchen ist ja nur ein Floh, der den großen Jedi-Meistern von Palpatine ins Ohr gesetzt wurde.
Ich stimme dir zwar zu, dass der alte Jedi-Orden zu sehr auf Regeln und erstarrter und verkrusteter Tradition besteht, dennoch sind die "Abenteuer" von Anakin nicht der Lösungsweg aus dieser Situation.
Einen gangbaren Lösungsweg für den ganzen Orden gibt es gegen Ende der Republik überhaupt nicht. Jede sinnvolle Veränderung innerhalb des Systems ist in der Vergangenheit spätestens durch Yoda blockiert worden und ich sehe nicht wirklich Anzeichen dafür, dass sich in der Zukunft daran etwas geändert hätte, wenn alles wie gewohnt weitergelaufen wäre.
Jedi wie Qui Gon, Anakin, Sifo Dyas und eine ganze Reihe andere, können nur für sich selbst das beste aus dieser unbefriedigenden Situation machen, - mal mehr, mal weniger erfolgreich.
Die vorläufige "Lösung" der Probleme des Jedi-Ordens fällt dann mit Zerstörung und Neuanfang sehr radikal aus.
Besonders bei dieser Szene, habe ich mich gefragt, warum der Jedi-Rat, wenn er einsieht, dass sich das "Experiment Padawan" halt nicht beruhigend auf Anakin auswirkt, sondern er durch Ashoka noch in seinem Wagemut gestärkt wird, sie nicht wieder zurück nach Coruscant ruft.
Ich sehe hier eher grummeligen Ärger als eine tiefe Einsicht, dass man einen Fehler gemacht hat.
Anakin soll ja wachsen indem er eine Schülerin ausbildet und ich denke man kann auch nicht bestreiten, dass sich eine solche Verantwortung im Regelfall positiv auf den jungen Lehrer auswirkt. Aber natürlich ist das ein langfristiger Prozess und Yoda wäre in meinen Augen ziemlich naiv, wenn er davon ausgegangen wäre, dass es da vor allem in der Anfangszeit keine (kleineren) Probleme geben würde.
Im übrigen war die Frage ob Anakin einen Schüler ausbilden kann, zu diskutieren bevor man ihm zum Ritter gemacht hat. Denn mit dem Ritterschlag erwirbt Anakin auch das Recht sich einen Padawan zu nehmen und der Rat hat somit dann imo nur noch außerordendlich begrenzte Möglichkeiten der Kontrolle.
Ich gehe daher auch davon aus, dass wiedermal irgendwelche Regeln verbogen werden, sollte sich der Jedi-Rat am Ende der Serie wirklich entscheiden Anakin und Ahsoka zu trennen.
Im Kindesalter nicht. Später allerdings schon. Soweit ich weiß kann man jederzeit den Jediorden verlassen.
Gut, es gibt eine Ausstiegsmöglichkeit (die den durchschnittlichen Jedi aber vor einige praktische Probleme stellen dürfte), aber der Weg eines Jedi wird eingeschlagen, ohne dass die Betroffenen eine Wahl hätten bzw. die Tragweite ihrer Entscheidung begreifen könnten.
Nach vielen Jahren unter dem Einfluß der Jedi-Lehren dürfte es den meisten sehr schwer fallen wieder auszusteigen (das zeigt auch schon die geringe Anzahl der Jedi, die den Orden verlassen haben).
Nach dem Sieg über die Separatisten hat die Republik (bzw. "Das Erste Galaktische Imperium") keine echten Feinde mehr. Die großen Armeen und Flotten sind verschwunden, die Bedrohung geht jetzt nur noch von ein paar wenigen, aufständischen Planeten aus. Somit haben sich die Prioritäten der Flotte gewandelt. Es geht nicht mehr darum es mit ebenbürtigen Kampfschiffen aufzunehmen, sondern viel mehr darum Sternensysteme unter Kontrolle zu bringen und/oder genügend Schreckpotential zu haben damit kein System wagt einen Aufstand zu machen. Eine Waffe wie die Malevolence hätte somit so gut wie keine taktische Wirkung mehr (es sei denn, man will sie benutzen, um ein paar Blockade Runner oder X-Flügler vom Himmel zu holen
).
Aus diesem Grunde konzentriert man sich beim Imperium eher auf Planeten kontrollierende Schiffe wie den Sternzerstörer und auf die
noch größeren Superwaffen wie den Todesstern und den Sonnenhammer.
Und da die Rebellion bei weitem nicht die Ressourcen hat wie das Imperium ist es klar, dass man auch hier keine solche Waffe finden wird.
Für eine gewisse Zeit nach den der Ausrufung des Imperiums folgenden Unruhen bis zu der sich zupitzenden Rebellion ist das sicherlich ein guter Erklärungsansatz.
Nachdem es der Rebellion jedoch schließlich gelingt sich eine durchaus nicht unbeachtliche Flotte zu organiserien, würden einige Schiffe mit einer solchen Waffe durchaus wieder Sinn machen. Für die Produktionsmöglichkeiten des Imperiums sollte das kein Poblem sein und bei Endor wäre der Einsatz solcher Schiffe sehr sinnvoll gewesen.
Die Rebellion hat natürlich nicht die Möglichkeiten des Imperiums, aber das Interesse an einer solchen Waffe sollte recht groß sein und neuerdings hat die Rebellion ja eine Menge Material von den Streikräften der Separatisten übernommen.
Noch später hätte Thrawn sicherlich seine Freude an so einer Waffe gehabt.