Telos IV (Telos-System)

Hotel "tanzende Twi'lek" - Xantan, Minga

Minga mußte kämpfen um sich daran zu hindern laut zu lachen als der Falleen die Farbauswahl des Zimmers musterte. Scheinbar wirkte sie auf ihn genauso befremdlich wie auf sie, allerdings hatten sie im Moment keine andere Wahl, und irgendwie machte die Absurdität der ganzen Sache alles einen Hauch erträglicher.
Das Xantan die Rollos schloss - oder schließen ließ, je nach dem - erschien der Trianii sinnvoll, auch wenn es in ihr leichte Zweifel weckte über das was sie grade tat. Sich aus Verzweifelung einem Fremden hinzugeben wäre sicherlich in der langen Geschichte verzweifelter Taten nichts neues, aber das machte es nicht gleich zu einer weisen Entscheidung.
Als Kanzlerin, als Justizministerin, sollte sie sich zu so etwas herablassen? Die Republik... Minga schüttelte ihren Kopf wie um ein lästiges Insekt zu verscheuchen. Dieses verdammte Pflichtgefühl, unangebracht und völlig aus der Bahn. Sie wollte jetzt nicht an ihre Pflichten denken, und die Frustration die daher rührte das sie ihre Aufgaben im Moment einfach nicht erfüllen konnte. Sie wollte den Abend genießen, und sich einfach loslassen können.
Als der Botschafter sich dem Bett näherte und etwas davon erwähnte auf dem Boden schlafen zu können schüttelte die Frau die Reste ihrer Zweifel ab und ließ sie in der verbliebenen Pfütze Wein untergehen.


Untersteh dich. Du wirst dich nicht rausreden in diesem wunderbaren Bett zu schlafen, wenn du es schon ausgesucht hast. Keiner von uns wird auf dem Boden schlafen.

Sie packte nach seinen Schultern und zog ihn aufs Bett, wo sie ihre Arme um ihn schlang und sich an ihn klammerte wie an den sprichwörtlichen Strohhalm - zumindest einen mit einer guten Figur. Ihre Gedanken kreisten um das, was sie jetzt zusammen tun konnten, aber gleichzeitig auch darum was Xantan wohl davon halten würde. Seine Motive mochten genauso unlauter sein wie die aller anderen, die sie in der Vergangenheit für politisches Fortkommen und ureigene Zwecke ausgenutzt hatten, aber irgendetwas sagte ihr das sie ihm vertrauen konnte. Es war allerdings weniger ein althergebrachtes Bauchgefühl, von einer Eingebung wie die der Jedi ganz zu schweigen.
Tatsächlich war es ein einfacher Gedankengang. Wenn sie ihm nicht vertrauen konnte, wem dann? Also war es einfacher es einfach zu tun, jetzt die Geborgenheit zu genießen und alles auf sich zukommen zu lassen. Wenn das nur in allen Bereichen ihres Lebens so einfach wäre.


Also, mein lieber Freund,

meinte sie gekünstelt, während sie anfing dem Nichttrianii über den Rücken zu streicheln,

wonach steht dir der Sinn? Sollen wir eine Flasche Sinnesvernebler kommen lassen, oder willst du ein gutes Buch lesen? Wir könnten uns auch über Mode oder Speeder unterhalten. Oder du könntest es dir etwas bequemer machen...

Die Anteutung und ihre damit einhergehende leicht übertriebene Mimik führten dazu, das Minga auflachte nachdem sie fertiggesprochen hatte. Es war einfach zuviel um diese Situation nicht einfach nur komisch zu finden.

Es tut mir leid. Ich bin momentan etwas... durch den Wind wie man so sagt.

Damit beruhigte sie sich wieder, und sah den Mann einen Moment lang verträumt an.

Ich will dich nicht unter Druck setzen. Du hast mir heute abend schon mehr gegeben als du dir vorstellen kannst. Ich will dich zu nichts drängen.


Hotel "tanzende Twi'lek" - Xantan, Minga
 
Hotel "tanzende Twi'lek" - Xantan, Minga

Das Bett war tatsächlich so gemütlich wie es aussah und es gab einem das Gefühl auf Wolken zu liegen. Doch dieses Gefühl war schon bestärkt durch Xantans Gefühle für Minga, so das wahrscheinlich auch ein Holzbrett sich wie ein Himmelbett angefühlt hätte, wenn Minga dabei wäre.
Vielleicht war der heutige Abend doch gut, wenigstens dafür alles zu vergessen. Danach konnte er immer noch verschwinden oder ihr die Wahrheit sagen, oder beides. Aber diesmal verdrängte der Falleen alle unschönen Gedanken und konzentrierte sich nur auf sich, Minga und das absurde Zimmer.

Also machte er es sich bequemer und rückte näher an Minga heran und strich ihr mit der Hand über die Wange.

"Ich glaube, jeder ist Mal durch den Wind,"

sagte er ihr um fast im gleichen Moment wieder zu lächeln. Sie wollte ihn zu nichts drängen? Seit wann sagte eine Frau das zu einem Mann? Unter Druck setzen?
Wieder erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht. Ein Stundenhotel, eine Frau, der Name "tanzende Twi'lek". Vielleicht passte doch alles besser zusammen als er vorher geglaubt hatte.
Aber das Hotel rückte in den Hintergrund, genau wie die Farbe der Wände und alles andere.
Er genoss einfach nur die Situation, ohne sich von seltsamen Schuldgefühlen ablenken oder gar vergraulen zu lassen.

Dann strich er ihr mit der Hand abermals über die Wange und lehnte sich noch näher zu ihr.

"Meine Liebe Minga, du drängst mich zu nichts."

Und mit diesen Worten begann er sie langsam zu küssen.


Hotel "tanzende Twi'lek" - Xantan, Minga
 
Hotel "tanzende Twi'lek" - Xantan, Minga

Im ersten Moment verspannte sich die Trianii als der Falleen sich ihr durchaus angehnehm näherte und seine Lippen auf ihre drückte. Der Hauptgrund war wohl, dass die Frau bisher noch nicht das Vergnügen gehabt hatte von einem Falleen geküsst zu werden, und dessen echsenartige Haut hatte sie im ersten Moment erschreckt. Genaugenommen hätte sie fast einem Reflex nachgegeben und zugebissen, denn ihre Spezies hatte vor Jahrtausenden Exhsen gejagt und sie nicht als gefährten mit ins Bett genummen.
Glücklicherweise war Minga ettliche Generationen und eine ausreichende Scheibe Zivilisation weit von diesen Vorfahren entfernt, und Xantan hatte ebenfalls einiges mehr zu bieten als die Echsen ihrer Heimatwelt.
Nach einigen Sekunden versuchte sie den Kuss zu erwidern so gut es anatomisch möglich war. Ihr wurde klar das ihre politischen Aktivitäten ihr wenig zeit gelassen hatten diese Fähigkeit zu üben, aber... nicht an die Arbeit denken, ermahnte sie sich.


Tust du nicht? Oh...

meinte sie gespielt enttäuscht, doch lange konnte sie sich das Grinsen nicht verkneifen. Sie schlang Arme und Beine um den Mann und rollte sich zur Seite, so dass sie auf ihm zum Liegen kam. Der Rand des Bettes war dabei bedenklich nahe gekommen, aber irgendjemand hatte diesen Raum und das Bett selbst wohl genau für solche Aktivitäten bemessen.
Entspannt und mittlerweile auch recht verspielt stützte sie ihre Ellenbogen auf Xantans Brust aur, und ihr Kinn auf hren Vorderpfoten, und betrachtete den Mann einen Moment lang. Das ganze hier mochte ein Fehler sein den sie später bereuen würde, aber im Moment war er genau das was der Arzt verordnet hatte.


Du weißt hoffentlich das wir Trianii sehr leidenschaftlich sein können, wenn uns danach ist. Und... verspielt...

fügte sie hinzu und rieb sich kurz an ihm. Er würde wohl nie erfahren wie hart es für sie war nicht anzufangen ihn mit ausgefahrenen Krallen spielerisch anzugreifen, wie es bei Trianii üblich war. Das Fell verhinderte Verletzungen, und gewisse Instinkte fühlten sich davon angesprochen. Wieder war Minga für die Errungenschaften der Zivilisation dankbar.

Also, mein Lieber Xantan, was hast du jetzt mit mir vor? Hier, in diesem unzweideutigen Zimmer, nur du und ich, ein Falleen und seine Trianii, keine Titel, keine Verpflichtungen, nur wir beide... Bereuen können wir morgen,

fügte sie grinsend hinzu. Ob der Nichttrianii seine Pheromondrüsen einsetzen würde? Sie wollte ihn nicht darum bitten, damit er nicht das Gefühl hatte sie suchte nach einem Grund um ihn später beschuldigen können ihr im körperchemischen Sinne die Sinne geraubt zu haben. Sie war neugierig wie es wäre, sich nicht nur bewußt fallen zu lassen sondern auch völlig willenlos willig zu sein. Aber wahrscheinlich würde er sie ohnehin vorher fragen statt sie spontan einzunebeln. So oder so, irgendwie war er der süßeste Botschafter, den die immernoch leicht angesäuselte Frau je getroffen hatte.



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Verspielt und Leidenschaftlich? Das würde nicht wirklich ein Problem für den Botschafter darstellen, zwar konnte er nicht für seine Rasse im Allgemeinen sprechen, aber in diesem Punkt war er der Trianii doch sehr ähnlich.
Bloß hatte sie vergessen einige ihrer anderen spezifischen Merkmale mit aufzuzählen. Zum einen waren Personen ihrer Rasse, oder spezifisch sie sehr Dickköpfig. Aber diese Beschreibung passte auch nicht in diese Situation...

"Ich spiele gerne,"

flüsterte er ihr schließlich ins Ohr, als er genau das Gleiche küsste.

Was er mit ihr vorhatte? Ein Lächeln breitete sich aus, die Frage war eher was sie mit ihm vor hatte.
Diese Frage beantwortete er zuerst mit zahlreichen Küssen, als er ihr abermals mit der Hand über die Wange strich und dann über ihren rücken.

"Ich hoffe doch, dass es morgen nichts zu bereuen gibt"

Seine Stimme war leise, fast so, als ob sie weit entfernt wäre.
Er würde morgen verschwinden oder ihr die Wahrheit sagen, denn sonst gab es wirklich etwas zu bereuen. Spätestens wenn sie erfuhr, auf was sie sich eingelassen hatte, oder besser mit was für einer Person. Aber es war nicht die Zeit an so etwas zu denken...

Stattdessen deckte er dir Trianii mit weiteren Küssen ein und drehte sich und sie zur Seite, so dass sie schließlich beide die Position wechselten.
Er kämpfte gegen den zwang an, seine Pherhormone einzusetzten, denn wenn er das tat, nahm es etwas von der Situation weg und das wollte der Falleen nicht. Was jedoch nicht hieß, dass er noch einmal darauf zurück kommen würde...


Hotel "tanzende Twi'lek" - Xantan, Minga
 
Hotel "tanzende Twi'lek" - Xantan, Minga

Erschöpft stieß Minga ein Fauchen aus und sackte dann in sich zusammen. Mit letzter Kraft rutschte sie von dem Falleen herrunter und ließ sich von dem unglaublich weichen Bett auffangen. Eine Weile lag sie einfach nur da, genoss das Gefühl sich mit etwas für alle Teilnehmer angenehmem verausgabt zu haben, und kuschelte sich schließlich an Xantan an.
Im Moment fühlte sich die Trianii wie... unbeschreiblich. Nicht als Kanzlerin, nicht als Ministerin oder Senatorin, sie fühlte sich kaum erwachsen. Alles war einfach, schön und frei von allen Sorgen und Beschwerden des Alltags. Was noch dazukam, sie wußte genau das dieser Zustand nicht normal war, das es sich ändern würde, üaber das tat ihreem Hochgefühl im Moment keinen Abbruch. Ein paar Minuten blieb sie schweigens liegen, und ließ sich sogar dazu hinreißen etwas zu schnurren während sie mit ihren Pfoten sanft und krallenfrei über seinen Oberkörper strich.


Ich muß gestehen ich habe bei 11 aufgehört zu zählen, aber ich hoffe einfach das es dir auch gefallen hat,

flüsterte sie schließlich ohne ihre Augen zu öffnen. Wenn er nicht noch mit einem hochgeistigen Gesprächsthema aufwartete würde die Kanzlerin der Republik bald neben ihm einschlafen und sich wahrscheinlich wiederholt fragen wie lange sie Muskelkater haben würde.

Irgendwann mußt du mir aber deine Pheromone demonstrieren. Es ist ja nicht so das du damit noch irgendwelchen Widerstand überwinden müsstest,

meinte sie scherzhaft, und legte ihren Kopf wieder auf deinen schuppigen Oberkörper. Nach einiger Zeit drängte sich ein anderer Gedanke nach vorne, der sie zwar nicht von ihrer hormonellen Wolke herrunterholte, sie aber etwas nachdenklicher stimmte. Was würde morgen sein? Sie hatte nicht vor irgendwas zu bereuen, und mit der Energie die sie quasi von dem Botschafter getankt hatte würde ihr sicherlich möglich das durchzuhalten, aber was wurde aus ihnen beiden? Er hatte Verpflichtungen auf Falleen, und sie würde quasi überall in der Republik mehr oder eher weniger gebraucht.

Was wird jetzt aus uns, Xantan? Verschwindest du im Morgengrauen, oder bleibst du bei mir?

Vielleicht konnte sie die Regierung von Falleen überzeugen ihren Botschafter zu entlassen, damit er - quasi für unvergleichliche Dienste an der Republik und großes Stehvermögen - eine Stelle als ihr persönlicher Berater annehmen konnte. Es wäre sicherlich ein Karrieresprung für ihn, und für sie... sicherlich eine angenehme Bereicherung. Trotz allen Hochgefühls hoffte die Trianii, das er nicht verschwinden würde.


Hotel "tanzende Twi'lek" - Xantan, Minga
 
Hotel "tanzende Twi'lek" - Xantan, Minga

Xantan bedacht Minga mit einem zufriedenen Lächeln, was auf ihre Frage hin nur noch breiter wurde.

"Ich kann mich nicht beklagen,"

sagte er mit einem Lachen und nein, dass konnte er wirklich nicht und sie scheinbar auch nicht, wenn er die Zahl bedachte, die sie ihm genannt hatte.
Er lag neben ihr und spielte mit einer aus der Frisur gelösten Haarsträhne.

"Pherhormone sind eigentlich dazu da etwas unwilligere Wesen etwas williger zu machen, aber wenn du unbedingt darauf bestehst, werde ich dir das irgendwann Mal präsentieren, auch wenn ich nicht glaube, dass du dir dann noch bewusst bist, was du tust."

Würde er seien Hormone einsetzen war Minga bestimmt nicht mehr sie selbst, denn nur die wenigsten Rassen waren Imun gegen diese Hormone oder stark genug sich nicht von ihnen leiten zu lassen.
Doch dann kam Minga auf ein ganz anderes Thema zu sprechen. Morgen...
Xantan wusste, dass er spätestens anch dieser gemeinsamen Zeit nicht mehr einfach so verschwinden konnte und ein mulmiges Gefühl kehrte zurück. Wie sollte er ihr darauf antworten und wie sollte er ihr, wenn überhaupt die Wahrheit sagen?
Auf ewig konnte er das nicht verschweigen, denn früher oder später würde sie es aus anderem Munde erfahren. Doch Xantan bezweifelte, dass er dann noch eine Chance bei der Trianii hatte...

"Ich habe nicht vor zu verschwinden, denn ich fühle mich nirgends besser als bei dir."

Wenigstens waren diese Worte ehrlich, doch der Falleen verfluchte sich, diese ausgesprochen zu haben.
Was schenkte er ihr sein Herz, wenn sie ihn später hassen würde? Doch zum bereuen war es ohnehin schon viel zu spät. Morgen würde er ihr die Wahrheit sagen und für immer aus ihrem Leben verschwinden, aber noch war der Abend nicht vorbei und Xantan genoss es einfach neben ihr zu liegen, als er spürte, wie ihm die Augen langsam zu fielen.


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Das war dir auch geraten,

meinte die Trianii mit einem gespielten Fauchen, und fuhr mit ihren Krallen sanft über seine Wange. Die Erschöpfung an der Xantan mehr oder weniger direkt Schuld hatte drohte sie zu überwältigen, und sie zog die Decke etwas höher und kuschelte sich neben den Falleen.

Ich kann dir allerdings nicht versprechen das ich immer so "willig" sein werde wie heute abend. Ich muß schlicßlich an den Ruf der Trianii denken, und Worte wie unterwürfig oder pflegeleicht gehören nicht dazu.

Tatsächlich hätte sie sich sicherlich anders verhalten, wenn die Situation eine andere gewesen wäre. Sie hätte ihn wohl mehr gefordert, und manche Dinge nicht ohne Gegenleistung mit sich machen lassen - allerdings bedeutete das nicht, dass sie irgendetwas nicht gerne getan hätte. Es sprach vielmehr für den angeborenen Spieltrieb ihrer Spezies, aber für den Moment machte der Mann neben ihr den Eindruck mit ihren sonstigen Trieben durchaus zufrieden zu sein.

Ich wollte dir nichts unterstellen,

meinte sie sanft, als sie bei seiner Antwort irgendwie den Eindruck bekam das sie seiner Stimmung einen Dämpfer verpasst hatte. Wahrscheinlich dachte er auch daran das er einen Posten hatte, zu dem er zurückkehren musste, und der die beiden die meiste zeit getrant halten würde. Sie hätte als Kanzlerin sicherlich die Möglichkeit einen beraterposten einzurichten, aber die Frage war ob er das wollte. Wer konnte schon sagen wievielen Würdenträgerinnen er schon den Kopf verdreht hatte, und am Ende war sie nur eine von vielen...
In dem Fall würde sie ihm liebend gern eine Reihe paralleler Narben für seine Trophäensammlung mitgeben, aber sie hielt ihn nicht für diese Art von Mann. Zumindest nicht nachdem er so zuvorkommend gewesen war während ihrer bisher verzweifeltsten Stunden.


Xantan... Es gibt da etwas das ich dich fragen wollte... wegen deinem Posten als Botschafter...

Ein Gähnen unterbrach sie, und ihre Müdigkeit hatte inzwischen die Reste des Alkohols gefunden und sich damit verbündet. Minga würde den Falleen morgen früh auch noch fragen können, wie wichtig es ihm war seinen Planeten zu vertreten. Falls er sich vorstellen konnte seine Position für sie aufzugeben... Langsam fielen ihr die Augen zu und ihr Kopf senkte sich auf seinen Oberkörper.


Hotel "tanzende Twi'lek" - Xantan, Minga
 
Hotel "tanzende Twi'lek" - Xantan, Minga

Minga stellte ihre Frage, die Xantan für einen Augenblick völlig wach machte, doch bevor sie sie zu Ende sprechen konnte, war sie eingeschlafen und Xantan hörte ihren tiefe Atem, als ihr Kopf auf seiner Brust lag.
Xantan lag lange wach und schaute sich die Decke der Wand an. Obwohl er müde und erschöpft war, wollte und wollte sich der Schlaf nicht einstellen.
Zu sehr war er mit den Gedanken am nächsten Morgen.
Wie nur, sollte er ihr die Wahrheit sagen? Er wusste es nicht...

Vielleicht war es ein Fehler Minga so nahe an sich herankommen zu lassen, doch für Selbsvorwürfe war es zu spät. Sie war die erste auf einer langen Liste von Frauen, mit der er es ernst meinte. Normalerweiße wäre er verschwunden, ohne noch ein letztes Wort zu hinterlassen, einfach so, doch diesmal konnte er er nicht.
Der Falleen hatte das erste Mal Angst, einer Frau das Herz zu brechen. Immerhin hatte er sie von vorne bis hinten betrogen und ihr Vertrauen ausgenutzt.
Er dachte an den Brief, den er ihr geschrieben und dann weggeworfen hatte. Wäre er einfach nicht zurückgekehrt...
Doch das hätte er wahrscheinlich mehr bereut als jede Lüge.

Erst als die Morgendämmerung begann, fand Xantan doch noch seinen Schlaf und als er erwachte, schlief Minga immer noch tief und fest.
Noch konnte er verschwinden, so, als wäre nie etwas geschehen, doch das konnte er nicht. Aber er blieb einfach neben ihr liegen und wartete darauf, dass sie wach wurde.

Lange dauerte es nicht mehr, als auch sie schließlich ihre Augen öffnete und ihn ansah. "Hat meine Wildkatze gut geschlafen?", fragte er und schenkte ihr ein schelmisches Lächeln.


Hotel "tanzende Twi'lek" - Xantan, Minga
 
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Die Trianii konnte sich nicht daran erinnern geträumt zu haben als sie am Morgen erwachte, immernoch neben Xantan liegend und erste Anzeichen von Muskelkater in ihren Pfoten. Sie seufzte leise, glücklich darüber das er immernoch bei ihr war. Sie hatte den Falleen zwar nicht für jemanden gehalten, der durch die Galaxis zog und hobbymäßig Herzen brach, aber ein gewisses Risiko bestand eben immer. Nicht, das Minga es bereits oft eingegangen war.

Deine Raubkatze mag es garnicht geweckt zu werden,

meinte sie mit einem gespielten Fauchen, während sie sich auf den Bauch rollte und ihre Glieder streckte, um die Müdigkeit aus ihnen zu vertreiben. Tatsächlich war der Falleen zumindest höflich genug gewesen sie schlafen zu lassen, was zumindest für ihn sprach.
Sie dehnte sich nochmal, dann drehte sie sich zu ihrem Begleiter und stützte sich auf einen Ellenbogen. Es war ungewohnt, aber nicht unangenehm, neben jemand anderem aufzuwachen. Ob sie sich daran gewöhnen konnte lag nun ganz an ihm...


Deine Raubkatze hätte langsam Hunger, und wenn du nicht willst das sie dich auffrisst könntest du ihr etwas zu essen bringen,

meinte sie grinsend, und schlang dann ihre Pfoten um ihn, so dass sie ihn zu sich herrunterziehen konnte. Gestern abend... war wunderbar gewesen, aber etwas versteckte sich da, eine Erinnerung am Rande des Einschlafens... Ja, natürlich. Die Überlegung ihn zu überreden seinen Botschafteramt niederzulegen. Sie hatte es anklingen lassen, aber war dann wohl eher sang- und klanlos weggetreten.

Ich wollte dich gestern abend noch etwas fragen, Xantan. Wegen deinem Posten... Aber... Ich weiß nicht ob ich es fragen soll, denn ich weiß ehrlich nicht ob ich das gleiche für dich tun könnte...

Sie legte ihre Stirn an seine Schulter und genoss seine Nähe noch einen Moment lang, bevor sie ihm wieder in die Augen sah und hoffte das er reagieren würde, und sie nicht gezwungen war ihn konkret darum zu bitten seine Karriere für sie zu opfern.


Hotel "tanzende Twi'lek" - Xantan, Minga
 
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Eigentlich wollte Xantan aufstehen und ihr etwas zu Essen bringen, doch dann stellte sie die Frage, die sie ihm gestern schon gestellt hatte und obwohl sie nicht aussprach wusste Xantan genau was sie meinte. Mit der Frage kam sein schlechtes Gewissen und es war ebenso klar, dass er ihr genau jetzt die Wahrheit sagen musste. Jetzt oder gar nicht mehr...
Nur langsam erhob er sich, so dass er auf dem Bett saß, als er Minga in die Augen sah. Sie musste spüren, dass er sich unwohl fühle und am liebsten wäre er einfach weggegangen.

"Minga...,"

begann er und holte schließlich tief Luft um sich zu sammeln und ihr die Wahrheit sagen zu können.

"Hör zu, es gibt da etwas, was ich dir sagen muss. Ich weiß, ich hätte es früher tun müssen, aber ich konnte nicht. Ich kann verstehen, wenn du mich dann hasst und wenn du es willst werde ich danach für immer aus deinem leben verschwinden. Aber ich will, dass du jetzt erst einmal weißt, dass alles was passiert ist, ich meine zwischen uns, und dass alle meine Gefühle dir gegenüber nicht gelogen sind."

So unwohl hatte er sich noch nie gefühlt. Hätte er ihr lieber gleich die Wahrheit gesagt oder sie besser nie angelogen. Am besten wäre es, er hätte ihr vor ihrer gemeinsamen Nacht schon gebeichtet...

"Es stimmt, dass ich ein Botschafter bin, aber ich wurde mehr oder weniger für eine gewisse Zeit meines Amtes enthoben. Du hattest von Anfang an recht, als du gesagt hast, dass ich ein Schurke bin und es tut mir Leid. Ich wurde enthoben, weil ich nicht immer ehrlich war und manche Dinge habe ich nicht mit meinem politischen Können geschafft, sondern dadurch, dass ich Geld habe..."

...und Pherhormone...

"Ich bin mit dir nicht auf meinen Heimatplaneten gegeagen, weil ich mich im Moment einfach nicht dort blicken lassen kann. Ein hohes Tier dort ist ermordet worden und man versucht mir das in die Schuhe zu schieben. Aber das war ich nicht! Denn als das passiert ist, waren wir zusammen. Ich kann meine Unschuld beweisen, aber ich werde die anderen Anschuldigungen eben nicht zurückweißen können, all die die der Wahrheit entsprechen.
Als ich auf Kegan ankam, wusste ich nicht, dass ich dich dort treffen würde. Das Schreiben, dass ich dir gegeben habe, ist genauso falsch wie das meiste, was ich bisher gemacht oder gesagt habe. Ich war nicht nur wegen der ganzen Situation daran interessiert, dass sich mein Planet der Republik anschließt. Für mich wäre eine große Summe dabei herausgesprungen."


So erzähle Xantan ihr schließlich alles, von Anfang an. seine falschen Beweggründe und jede andere Lüge, die er ihr in der kurzen Zeit gesagt hatte.

"Minga, es tut mir leid! Aber was ich jetzt sage, meine ich ernst und es nicht gelogen: Ich liebe dich. Und ich wäre dir unendlich danbar, wenn du mir noch eine Chance gibst, auch wenn ich sie wahrscheinlich nicht verdient habe."

Er zwang sich ihr die ganze Zeit in die Augen zu sehen, ohne beschämt auf den Boden zu blicken. Wenigstens sollte sie wissen, dass er es ernst meinte.


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Was der Falleen auf ihre noch nicht mal ausgesprochene Frage erwiderte - oder vielmehr was er ihr gleich einem unfassenden geständnis vortrug - vertrieb die letzten Reste der Müdigkeit aus ihren Gliedern. Von der gestrigen Wirkung des Weines war ohnehin nichts mehr zu spüren, und grade jetzt vermisste Minga die Wirkung des gleichgültig machenden Gesöffs.
Sie wußte nicht wirklich, wie sie darauf reagieren konnte. Xantan hatte sie belogen, man konnte nach der gestrigen Nacht sogar behaupten das er sie nach Strich und Faden ausgenutzt hatte, vielleicht nicht um an die Gelder der Republik zu kommen, aber immerhin um sich Zugang zu gewissen... Bereichen zu verschaffen die für die Trianii mindestens ebenso wichtig waren.
Und dennoch behauptete der Nichttrianii, dass er es ernst meinte und sie liebte, und wahrscheinlich wußte er genau wie das in ihren Ohren klingen mußte. Es war ein Pluspunkt für den Schurken, da er wahrscheinlich im Umgang mit Worten geübt genug war um sich etwas besseres einfallen zu lassen um sie milde zu stimmen. Andererseits wäre ihm genauso zuzutrauen das er sie absichtlich auf die falsche Fährte lockte und immernoch versuchte sie auszunutzen.
Die Trianii drehte sich von Xantan weg atmete tief durch. Die grausam gefärbte Tapete des Raumes half ihrer Stimmung nicht grade, und sie spürte wie zusammen mit den Erinnerungen an den gestrigen Abend, an sein Verhalten und ihre Gefühle für ihn, Wut in ihr aufstieg. Wut auf sich selbst, dass sie sich so hatte um die Pfote wickeln lassen, Wut auf ihn, das er sie so schamlos verführt hatte, und Wut auf die Tatsache, das sie ihm immernoch glaubte das es ihm leid tat und das er sie liebte. Wenn er einfach verschwunden wäre hätte sie ihn problemlos hassen können, aber so machte er die ganze Sache nur umso schwieriger.


Wieso gehst du nicht und holst uns etwas zu essen,

meinte die Kanzlerin trocken, während sie verkrampft an die Wand starrte und versuchte sich über ihre Gefühle klar zu werden. Ein Teil von ihr war gradezu froh, das er nicht an irgendeinen Posten gebunden war, so dass sie ihn als Berater mit nach kegan nehmen und in ihrer Nähe behalten konnte.

Und lass die Schlüsselkarte für das Zimmer hier. Du kannst klopfen, wenn du zurückkommst.

Wollte sie ihn noch als Berater? Er hatte jedenfalls ein unglaubliches Gespür für Timing bewiesen, und ihre Pläne und ihr Hochgefühl im verwundbarsten Moment torpediert. Was sie aber noch mehr verunsicherte waren die Gedanken, dass sie es gewußt hatte, dass sie ihn hätte durchschauen müssen, aber das selbst nicht gewollt hatte.
Hatte sie sich wirklich so gehen lassen? War sie ohne Achtung für ihr Amt ein Risiko eingegangen? Sicherlich, sie war gestern abend extrem angreifbar und niedergeschlagen gewesen, mit der Last der ganzen Republik auf ihren Schultern. Sie hatte versucht dieser Verantwortung wenn auch nur temporär zu entfliehen, und hatte diese Möglichkeit dank Wein und ein paar intuitiver Entscheidungen in Xantan gefunden. Und jetzt stellte sich herraus das sie einem Schurken aufgesessen war - im wahrsten Sinne des Wortes. Er war ein Hochstapler, und jede verantwortungsbewußte Politikerin hätte Verdacht geschöpft als er sich auf Kegan komisch benommen hatte.
Jede andere Politikerin hätte versucht ihn für ihre Zwecke einzuspannen, auf einer politischen Ebene, nicht der privaten, aber nein, grade sie, die sich eher ausnitzen ließ als an die Republik zu denken hatten sie zur Kanzlerin gemacht.
Blieb zu hoffen das der Mann bald aufstand und verschwand. Sie wollte nicht wirklich, das er ging, aber ihre gedanken brauchten etwas Ruhe bevor sie mit ihm reden konnte ohne zusammenhangslos zu schreien. Und es blieb zu hoffen das er es wirklich ernst meinte und zurückkam, um das was er getan hatte wieder gutzumachen. Jedenfalls hoffte Minga das.


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Minga wandte sich ab von ihm und sah stur gegen die Wand. Vielleicht schmerzte ihn das mehr, als wie, wenn sie ihn angeschrien hätte.
Doch was hatte er erwartet? Er war derjenige gewesen, der sie verletzt hatte. Als sie ihm sagte, dass er die Schlüsselkarte da lassen sollte war es um Xantans Selbstsicherheit dahin. Wo er sonst immer etwas parat hatte, saß er für einen Moment auf dem Bett wie ein Häufchen Elend
Bisher war ihm immer alles egal gewesen, doch dieses Mal nicht und Xantan war sich unsicher, ob das eben gesagte kein Rauswurf war und hieß, dass sie ihn nie mehr sehen wollte.

Es war das erste mal in seinem Leben, dass ihm wirklich etwas Leid tat, abgesehen davon, dass es das erste Mal war, dass er es mit einer Frau ernst meinte...
Es gab so viel, was er noch sagen wollte um ihr zu beweisen, dass er es ernst meinte um wieder gut zu machen was er getan hatte, aber er beschloss nichts zu sagen. zu abweisend war ihre Haltung...

Xantan stand auf und legte die Schlüsselkarte aufs Bett. Schweren Herzens verließ er den Raum und schloss die Türe hinter sich. Ob sie ihn wieder hereinkommen ließ? Für einen Moment fragte er sich, ob es nicht besser war jetzt zu verschwinden und fast instinktiv lief er auf den Ausgang zu.
Aber was war, wenn sie ihm eine 2. Chance gab? Die würde er damit zu Nichte machen. Außerdem würde er wieder genauso verwerflich handeln wie all die Male zu vor...

Er ging zur Essensausgabe und ließ sich mit Absicht zeit, als er langsam wieder zum Hotelzimmer zurückkehrte um ganz leise zu klopfen...


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Kaum das der Falleen den Raum verlassen hatte und die Tür geschlossen war sprang die Trianii auf. Sie würde irgendetwas zertrümmern, die scheußliche Tapete von den Wänden kratzen und das grausam weiche Bett zerfetzen, nur um ihre Aggressionen herrauslassen zu können, die Xantans Verrat bei ihr verursacht hatten. Sie wollte...
Aber als sie sich umdrehte und mit ausgefahrenen Klauen auf das Kopfkissen losgehen wollte hielt sie plötzlich inne. Etwas stimmte nicht. Da, wo das Raubtier in ihr nach dem Blut des hinterhältigen Nichttrianii verlangen sollte, herrschte Ruhe. Sie war weder wütend noch aufgebracht, und ihre Aggressionen ließen sie im Stich, so dass sie wenig feierlich auf die Knie sank und das Kissen - unbeschädigt - in die Ecke schleuderte.
Was war nur los mit ihr? Dieser Mann hatte sie halbwegs verschleppt, sie abgefüllt und dann nach allen Regeln der Kunst verführt, ausgenutzt und jetzt ihr Herz gebrochen. Sie hatte schon wegen geringerer Gründe Einrichtung zertrümmert, was war diesmal bloß anders? Während sie neben dem Bett kniete und ihr Gesicht in die Decke vergrub, halb hoffend das ihre Klauen den Stoff aus einer Laune herraus zerreißen würde, meldete sich ein Gedanke, der sich erst in der Stille ihrer Verzweifelung Gehör verschaffen konnte.
Sie war mit Xantan mitgegangen, hatte alle Sicherheitsvorkehrungen in den Wind geschrieben und sich willentlich einem Schurken ausgeliefert, auch wenn der recht erfolgreich vorgegeben hatte ein Botschafter seiner Heimatwelt zu sein. Er hatte ihr den Wein nicht gewaltsam eingeflößt, genausowenig wie er sie irgendwie in dieses Zimmer, in dieses Bett gezwungen hatte. Im Gegenteil, er war freundlich, zuvorkommend und unterstützend gewesen, während die Kanzlerin der Republik gloreich in eine alkoholisierte Depression gerutscht war.
Nach einigen Minuten, während denen sie hin- und herüberlegte was sie jetzt tun sollte, ob es besser war die Tür zu öffnen wenn der Mann zurückkam, oder auszuharren bis er aus ihrem Leben verschwand, stand Minga schließlich auf. Ihre Herzensangelegenheiten waren nicht ihre oberste Verpflichtung, so sehr es sie auch schmerzte zuzugeben das nicht nur die junge, einfältige Trianii in ihr ausgenutzt worden war sondern auch das Oberhaupt der Republik.
Immernoch besser als mit dem Imperator ein Tässchen Kaf zu nehmen, dachte sie mit einem süffisanten Schnauben, als sie an die Meldung letzte Nacht über Dorsks Verrat dachte. Wie sollte sie jetzt ihrer Verantwortung der Republik gegenüber noch gerecht werden?
In dem Moment klopfte es. Die Senatorin ging zur Tür und drückte ohne zu zögern den Öffner. Sie packte den Falleen bei den Schultern und zog ihn hinein. Während die Tür sich schloss legte Minga dir Krallen ihrer rechten Pfote an seine Kehle, und sah ihm schwer atmend in die Augen.


Wieviel bin ich dir wert? Was zahlen dir deine zwielichtigen Auftraggeber, das du mich ins Bett bringst? Wieviel ist das Ohr der Kanzlerin auf dem freien Markt wert?

fauchte sie, das Essen ignorierend, das er mitgebracht hatte. Sie wollte wissen warum, aber noch viel mehr, das wurde ihr bequßt, interessierte sie warum er sich verraten hatte, warum er nicht weiter mit ihr gespielt hatte. Vielleicht stimmte ja, was er sagte, das er sich verliebt hatte... Aber Minga war nicht bereit sich so einfach darauf einzulassen.

Ich denke du wirst mich wieder nach Kegan bringen, wo sich der Geheimdienst um dich kümmern wird. Vielleicht sollte ich gleich dafür sorgen das wir abgeholt werden, damit du dich nicht wieder an mir vergreifst.

Ihre letzten Worte ließen sie innehalten. Er hatte ihr nichts angetan, was sie nicht mindestens genauso gewollt hätte, und so gern sie das auch wollte konnte die Frau nicht ignorieren, das Xantan während der ganzen Zeit, die sie ihn jetzt zu kennen geglaubt hatte, nichts getan hatte, was ihr nicht gefallen hatte.
Sie zog ihre Klauen ein und wandt ihren Blick ab. Frustriert und beschämt setzte sie sich aufs Bett und sah zu Boden. Mit leiser Stimme eröffnete sie ihm, was sie vor wenigen Minuten noch eifrig geplant hatte.


Mir hat es gefallen. Und ich wollte dich bitten deinen Posten aufzugeben und mein persönlicher Berater zu werden. Ich dachte so könnten wir zusammen sein, und gleichzeitig der Republik helfen. Aber deine Loyalitäten gelten wohl weder der Republik, noch ihrer Kanzlerin, nicht wahr?

Ein Teil von ihr hoffte immernoch, das er es ernst meinte, aber für den Moment war Minga zu verzweifelt und verwirrt, um sich selbst Hoffnungen zu machen. Traurig sah sie zu ihm auf. In ihrer Stimme schwang Enttäuschung stärker mit als Wut, und sie wußte, falls es wirklich so weit käme das sie ihn verhaften lassen konnte, dann wäre die Entscheidung für sie schwerer als jeder unangenehme Beschluss, den sie jemals hatte unterzeichnen müssen.

Wenn du mich überzeugen willst das du mich nicht benutzt hast, dann kann ich dich nicht daran hindern. Aber wenn du es nicht schaffst, bis wir Kegan erreichen, lasse ich dich einsperren und werfe persönlich den Schlüssel weg.


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Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie, die er so verletzt hatte die Türe öffnete, doch was dann folgte, war genauso absurd.
Sie riss ihn herein und drohte ihm, nicht nur mit der ausgefahrenen Kralle, auch ihn auffliegen zu lassen.
Ein seltsames Gefühl machte sich in dem Falleen bereit. Würde sie ihn verraten? Es war ihm egal... Nicht ein kleines Stückchen ließ es ihn erzittern oder sonst etwas, und so absurd es auch klang, lieber wollte er in einer Zelle schmoren.
Sie warf ihm vor, dass er sie verführt hatte, doch dann, auf einmal ließ sie ihn los und setzte sich auf das Bett.

Wo sie vorhin noch wütend klang, war sie jetzt enttäuscht und verletzt.
Ihre Worte brachten ihm ein wenig Hoffnung zurück. Sie musste seien Gefühle erwidern, denn sie sagte, dass sie alles freiwillig getan hatte, dass es ihr gefallen hatte. Das hieß, dass er vielleicht noch eine Chance hatte.
Er musste wieder gut machen, was er kaputt gemacht hatte und er würde es versuchen. Auch wenn er es vielleicht nicht schaffen würde, so konnte er ihr zeigen und beweisen, dass es stimmte, was er gesagt hatte.

"Ich werde dir beweisen, dass ich es ernst gemeint habe und immer noch ernst meine. Ich weiß, dass es nicht reicht dir zu sagen, dass es mir leid tut. Minga, für dich würde ich mehr aufgeben als nur meinen Posten, auch wenn du mich für einen Lügner hältst."

Er war ein Lügner, oft und von Anfang an gewesen. Es war an der Zeit zu zeigen, dass er auch anders sein konnte.
Hier im Hotel wollte er nicht mehr bleiben, zurück nach Kegan zu kehren war das wohl einzig sinnvolle. zwar war er sich noch nicht ganz darüber im klaren, wie er ihr beweisen konnte, dass er seine unlauteren Motive abgelegt hatte, doch irgendwie würde ihm das gelingen.

"Minga, hätte ich es nicht ernst gemeint, ich wäre nach unserer gemeinsamen Nacht verschwunden. Ich hätte schon auf Kegan den Vorteil meiner Spezies benutzen können um dich zu Dingen zu treiben, die du nicht möchtest. Aber ich geblieben und ich habe dir die Wahrheit gesagt, auch die hätte ich verschwiegen können. Früher oder später hättest du es herausbekommen, aber ich wollte, dass du es von mir erfährst. Ich habe nicht vor zu verschwinden, wenn du es nicht möchtest. Und ich hatte nie vor dich ans Messer zu liefern, dass musst du mir glauben."

Schließlich machte er einen Schritt näher auf sie zu und kniete sich vor sie auf den Boden um mit ihr in gleicher Höhe zu sein. Sein letztes Bisschen männlichen stolz ließ er von sich bröckeln, wenn er diesen nicht schon längst verloren hatte.

"Ich meine es ernst Minga, meine Gefühle für dich sind echt. Lass es mich dir beweisen. Ich werde, wenn du mir nicht glaubt, selbst eine Nachricht an den Geheimdienst senden und mich selbst ausliefern. Es ist mir egal ob ich so mein ganzes Leben im Gefängnis sitze und mein Geld verliere. Ich weiß dann, dass es etwas besseres gab, dass es dich gibt."


Hotel "tanzende Twi'lek" - Xantan, Minga
 
Hotel "tanzende Twi'lek" - Xantan, Minga

Die Trianii kam sich etwas sonderbar vor, als er sich vor ihr hinkniete, aber das, was er ihr sagte schoss ihrer Meinung nach den Flederfalken ab. War er aus einem billigen Holoroman geklettert, um sich über sie lustig zu machen? Minga lachte schnaubend auf, erhob sich und ging an ihm vorbei, ohne wirklich zu wissen wohin. Vor der Wand blieb sie stehen und stützte sich mit beiden Pfoten daran ab, verwirrt, ausgelaugt und gleichzeitig wütend - auf sich selbst.

Hast du deinen Text irgendwo aufgeschrieben, oder improvisierst du?

fragte sie, ohne ihn anzusehen. War er wirklich der Schurke, für den sie ihn gerne halten würde, oder hatte er ihr schlicht und ergreifend gezeigt, dass sie Kanzlerin der Republik Schwächen hatte, die jeder halbwegs fähige Betrüger ausnutzen konnte?
Die noch viel wichtigere Frage war, was für eine Art von Betrüger war Xantan? Meinte er seine Beteuerungen und Liebesschwüre ernst, oder versuchte er immernoch, mit ihr zu spielen? Sich selbst auszuliefern würde im Endeffekt nicht viel beweisen, schließlich wäre das sein Schicksal, wenn er sie nicht überzeugen konnte. Und trotz aller Schwüre konnte er jederzeit davonlaufen.


Soll ich dir jetzt weinend um den Hals fallen und dir vorjammern wie zerrissen ich mich fühle? Das ich dir gerne glauben würde, und das ich bereit bin zu verzeihen?

Mit ihren Pfoten in einer der Geste der Hilflosigkeit erhoben drehte sie sich zu ihm um.

Glaub mir, ich weiß das du mich mit deinen Giftdrüsen jederzeit gefügig machen kannst, und mir drängt sich der Gedanke auf das du es nur deshalb nicht getan hast weil du sehn wolltest ob du auch so zum Zug kommst. Die Kanzlerin der Republik, erlegen deinem Charme, nicht deiner Chemie.

Mit beiden Vorderpfoten fuhr sie über ihren Oberkörper, ihre Hüften und noch etwas weiter, und bewegte sich dazu entsprechend lasziv, während sie fortfuhr.

Gefällt dir deine Trophäe? War ich die Mühe wert? Sag es mir. Wieviel Credits hätte dir eine hörige Kanzlerin auf dem Schwarzmarkt gebracht? Wieviel wenn ich nur Justizministerin gewesen wäre? Was kosten gefügige Senatoren im Moment, ich habe die Preise in letzter Zeit nicht beobachtet.

Ihre Stimme wurde lauter während die Verzweifelung in ihr stieg und sie aufhörte sich entsprechend ihrer Anschuldigungen zu bewegen. Sie wollte einfach nicht wahrhaben das er sie ohne wirklichen Grund betrogen hatte. Sie wollte wissen was sein Plan gewesen war, denn der Gedanke, dass er sie als Zeitvertreib benutzt hatte...
Mit einem erschöpften Seufzer sackte sie in sich zusammen und ging einen Schritt auf den Falleen zu. Sie hob ihren Kopf und sah ihm in die Augen, dann schloss sie ihre und legte ihren Kopf an seine Schulter.


Wieso hast du nicht einfach deine Pheromone benutzt und dir genommen was du wolltest. Damit könnte ich leben.

Das stimmte sicher nicht ganz, aber immerhin wäre es einfacher zu verkraften als die Art, wie er sie verführt hatte. Seine Pheromone hätten ihr jene Verantwortung genommen, die sie jetzt so belastete. Einen Moment schwieg sie, dann fuhr die Kanzlerin fort,

Ich will dir glauben. Ich möchte dir glauben. Aber ich kann es nicht, nicht einfach so, nicht nach dem was du getan hast. Ich will mich überzeugen lassen, aber ich weiß nicht, ob du das kannst...


Hotel "tanzende Twi'lek" - Xantan, Minga
 
Hotel "tanzende Twi'lek" - Xantan, Minga

Ein anderes Gefühl machte sich in dem Falleen breit. Wut... Tatsächlich war er wütend auf das was Minga sagte und darauf wie sie es sagte. Sie hatte jeden Grund verletzt zu sein, dass stritt er nicht ab, aber auch sie verletzte ihn mit dem was sie sagte, stellte ihn als das Scheusal schlechthin dar.
Er hatte sie verführt? Wer wollte unbedingt in ein Hotel? Und wer hatte gesagt, sie würde alles tun, was er wolle? Wenn überhaupt irgendjemand irgendjemanden verführt hatte, dann doch sie, aber nicht er.
Von Anfang an, seit ihrer ersten Begegnung hatte SIE ihm schöne Augen gemacht, nicht umgekehrt.
Xantan versuchte einen teil seiner Wut herunter zu Schlucken, was ihm auch gelang.
Doch auch aus seiner Stimme war deutlich zu hören, dass er etwas verletzt war.

"Wollte ich dich mit meinen Giftdrüsen, wie du sie nennst gefügig machen, dann hätte ich es bestimmt schon längst getan. Spätestens nachdem ich erreicht habe, was du mir vorwirfst. Wäre ich so ein Scheusal könnte ich das jetzt ebensogut tun und dann einfach verschwinden, aber ich tue es nicht und ich würde es niemals tun."

Es wäre viel einfacher gewesen, doch dass verstand Minga in ihrer Verletzheit und ihrem Stolz wohl nicht. Ein kleines Bisschen Chemie hätte gereicht um dieser elendigen Auseinandersetzung ein Ende zu setzten, den gestrigen Aben zu wiederholen und einfach ab zu hauen....

"Ich bin ein Lügner und ein Rüpel und wahrscheinlich noch vieles mehr. Du willst wissen was mir eine hörige Kanzlerin auf dem Schwarzmarkt gebracht hätte?"

Was sie sagte klang so absurd, dass er an sich halten musste um nicht zu lachen.
er bekam sein Geld bestimmt nicht um eine Kanzlerin flach zu legen. Geschweigedenn verriet er irgendjemanden oder lieferte ihn ans Messer. Jedenfalls nicht so...

"Ich bin kein Zuhälter"

Das letzte Wort drang nicht ohne Abscheu aus seinem Mund. Xantan wusste, dass es der falsche Zeitpunkt war Minga Vorwürfe zu machen, oder sie in irgendeiner Weiße an zu giften. Aber etwas musste er sagen, vielleicht, damit er sich ein kleines Bisschen besser fühlte und wenigstens ein Bisschen seiner Ehre wieder bekam.

"Ich hätte meine Summe dafür bekommen, dass ich es geschafft habe, meinen Planeten an die Republik zu binden. Ich hätte einen unverschämten Preis gestellt in dem Wissen, dass du ihn nicht abgelehnt hättest. Dafür hätte ich Credits bekommen. Ich sorge nicht dafür jemanden sterben zu lassen. Ganz so verdorben bin ich auch nicht und auch wenn es nicht danach aussieht, ein klein Wenig Charakter besitze ich noch."

Er hatte Mühe seine Stimme im Zaum zu halten, doch diesmal gelang es ihm richtig. Er war wirklich nicht der, dem es Zustand irgendetwas zu sagen oder sich zu beschweren.

"Ich weiß auch nicht ob ich es schaffe,"

sagte er traurig.

"Aber ich werde nicht nichts tun."

Ein Dummer Satz, doch was hätte er schon groß sagen können?
Er wusste, dass sie sich eine Mitschuld gab, dass sie so leichtgläubig gewesen war. Das bewies ihre "Klage", warum er sie nicht einfach mit seiner Chemie um den Finger gewickelt hatte.

"Ich weiß, es gibt gar nichts was ich sagen kann um es besser zu machen. Aber mach dir keinen Vorwurf für das was passiert ist."

Sie hatte viel erlebt, zu viel schlimmes gesehen. Es war klar, dass sie etwas oder jemanden gesucht hatte um zu Vergessen oder um Trost zu finden...



Hotel "tanzende Twi'lek" - Xantan, Minga
 
Hotel "tanzende Twi'lek" - Xantan, Minga

Die Trianii war durch die Reaktion des Falleen anfangs schlicht und einfach überrumpelt. Das sie ihn mit seinen Worten so verletzt haben könnte wie er sie hatte Minga nicht in Betracht gezogen. Sie fing sich allerdings schnell wieder, und bemühte sich sich dir Überraschung nicht anmerken zu lassen. Welches Recht hatte er denn, ihr Vorwürfe zu machen? Er hatte sie hierher nach Telos geflogen, auch wenn der Ausdruck "verschleppt" wohl nicht ganz griff. Er hatte sie zum Flug nach Falleen eingeladen, und ihr falsche Tatsachen vorgespiegelt.
Das sie vielleicht etwas undiplomatisch überreagiert hatte war zwar sicherlich möglich, aber entgegen seiner Behauptungen war er kein Diplomat, und er hatte sich auch nicht grade bemüht sie auf diesen nicht ganz unwichtigen Umstand hinzuweisen.


Ich habe nie behauptet das du mich im Bett gefügig machen solltest. Was ich meinte war die politische Bühne, auf der du sicherlich großen Einfluss hättest wenn du mich als Marionette benutzen könntest, egal ob mit Pheromonen oder ohne. Das du gleich wieder denkst...

Mit einem Seufzer brach sie ab und warf ihre Pfoten in einer Geste der Resignation in die Luft, bevor sie an dem Falleen vorbei zur Tür ging. Auf dem Weg nahm sie ihren Gürtel vom Boden und legte ihn an. Er wollte seine zweite Chance, und so sehr sie sich auch wünschte ihn verurteilen zu können würde er sie bekommen. Zu groß war der Eindruck, den Xantan bei Minga hinterlassen hatte, und ein großer Teil von ihr wollte ihm vergeben.

Wenn du mich überzeugen willst, dann sag mir wer du bist. Keine Lügen. Wo kommst du her, wie bist du aufgewachsen, wie bist du "Botschafter" geworden...

Sie öffnete die Tür und trat hindurch. Egal was er ihr diesmal auftischte, sie mußte aus diesem gräusligen Hotel raus. Halb über die Schulter meinte sie zu ihm,

Ich habe gestern Abend und die gemeinsame Nacht sehr genossen. Ich will wissen mit wem ich sie genossen habe.

Ohne sich weiter umzusehen ging sie in Richtung der Rezeption in der Hoffnung, das der Mann ihr folgen würde. Der Angestellten hinter dem Thresen gab sie einen Wink, das ihr Begleiter bezahlen würde, dann trat sie auf die Straße und atmete tief durch. Erst bei Tageslicht und im nüchternen Zustand fiel ihr das eher obszöne Holo einer tanzenden Twi'lek an der Hausfassade auf. Trotz allem was geschehen war schlich sich ein Grinsen auf ihr Gesicht. Wenn der Falleen jetzt noch ehrlich mit ihr wäre, und ihr einen Grund gab seinen Beteuerungen zu glauben...


Straßen von Telos - Xantan, Minga
 
Straßen von Telos - Xantan, Minga

Für einen klitzekleinen Augenblick sah es so aus, als ob die Situation eskalieren würde, denn Mingas Antwort stimmte ihn nicht gerade milde, aber spätestens nachdem sie resigniert die Hände in die Luft warf, war dem Falleen klar, dass er nicht derjenige war, der etwas beanstanden konnte.
Sie gab ihm eine zweite Chance, dass hatte sie gezeigt und allein dafür war er dankbar. Wäre er in ihrer Situation gewesen, er hätte sie bestimmt in die Sarlacc Grube gejagt...

Dann wollte sie die Wahrheit von ihm wissen. Woher er kam und wie er aufgewachsen war... Zwar wusste Xantan nicht, wie er mit dieser Geschichte etwas wieder gut machen konnte, aber vielleicht erweckte er bei ihr so mehr den Eindruck, dass sie wusste, mit welchem Mann sich sich eingelassen hatte.
Keine Lügen... Mit dem was er von seinem Leben erzählen konnte würde er in ihrer Gunst wohl kaum steigen, aber es war ihm Leid noch irgendeine lüge in den Raum zu stellen, zumal ihm seine alten noch zusetzten...

"Geboren bin ich auf Falleen, aufgewachsen auf verschiedenen Planeten. Mein Vater war reisender und wir, meine Mutter, meine Schwester und ich waren alle arm. mein Vater verdiente genug um unser Überleben zu sichern, aber das war es dann auch schon. Den Großteil meiner Kindheit verbrachte ich auf dem Planeten Durren. Damals gehörte er nicht der Republik an. Die Politik war schlecht und die Bewohner wurden schlecht behandelt, zumindest die, die wenig Geld hatten. Die Reichen bestimmten über die Armen, so etwas wie Gerechtigkeit gab es nicht. Ich setzte mir als Ziel der Armut ein Ende zu setzen und der Ungerechtigkeit auch. Klein und naiv wie ich war, konnte mich niemand von diesem Ziel weg brigen. Ich wusste, wenn ich was erreichen will, dann in der Politik. Also habe ich mich hingesetzt und dafür gesorgt, das zu schaffen. Botschafter werden stand für mich außer Frage. Was kann man da schon erreichen, hab ich mich gefragt? Aber wie so oft im Leben kam alles anders.
Ich sorgte dafür, dass ich eine Ausbildung bekam, dass mein Schulabschluss gut war und ich somit die Qualifikationen hatte. Doch man bot mir keinen Posten an, weder als Botschafter, noch sonst irgendein politisches Amt. ich sollte Sekretär werden. Wütend und enttäuscht wie ich war lehnte ich dieses Angebot ab, immerhin hatte ich nicht gelernt um der Trottel von irgendjemandem zu werden. Meinen Posten bekam ein anderer und da ich sonst seltsamerweiße nirgendwo angenommen wurde, und ich einen Beruf brauchte, musste ich dann den nächstbesten Beruf annehmen, den des Buchhalters. Das lag genausowenig in dem Bereich, aber von da schaffte ich es dann doch irgendwie auf mich aufmerksam zu machen. Der Botschafter vor mir, wurde wegen nichts geringerem als Korruption seines Amtes enthoben und so bekam ich die Stelle. Bis dahin schwor ich mir ehrlich zu bleiben und mir Geld nicht wichtig werden zu lassen. Ich sollte befördert werden, aber so weit kam es nicht, denn da war jemand anders, der auf einen besseren Posten scharf war. Der war nicht arm, hatte genug Kapital um sich in seinen Posten einzukaufen und ich hatte Pech und blieb auf meinem Botschafterposten. "


Geld regierte nun eben Mal doch und in der Politik erst recht...

"Dann dachte ich auch anders über Geld und Gerechtigkeit und fragte mich, ob ich es nicht auch anders schaffen kann."
Komisch, dass er bis vor kurzem nicht erkannt hatte, dass er den Falschen Weg gegangen war, doch jetzt war es ohnehin schon zu spät, was damals geschehen war ließ sich nicht ändern.

"Jedenfalls bin ich so Botschafter geworden und irgendwann fand ich diesen Posten dann auch ganz plausibel. Ich wusste, dass ich noch einen ganz anderen Posten in Aussicht hatte, den eines Ministers. Von da aus wäre ich wohl auch noch höher gekommen, wobei ich zugeben muss, dass ich manchen ... Hilfsmitteln nicht abgeneigt war um das zu erreichen. Aber da derjenige, der mich befördert hätte ermordet worden ist, wird wohl auch meine Aussicht auf den Posten als Minister nicht mehr da sein."


Ein zynisches lachen konnte Xantan s ich nicht verkneifen, war doch nicht nur die Aussicht auf den Posten weg, sondern überhaupt die Aussicht jemals wieder ein politisches Amt bekleiden zu können....

"Da hast du meine Geschichte, aber ich bezweifle, dass sie mich sympathischer macht. Aber alles was ich bezüglich des Imperiums gesagt habe, war die Wahrheit und für keine Summe der Welt, hätte ich versucht dafür zu sorgen, dass Falleen mit ihm kooperiert. Ein Paar Dinge gibt es noch, die mir etwas bedeuten, auch wenn das nicht den Anschein macht. Ich will mit meiner Geschichte nichts entschuldigen, denn meine Familie hat mich Moral und Anstand gelehrt und eigentlich hatte ich eine glückliche Kindheit, auch ohne das verdammte Geld"

Das war seine Geschichte, lang und breit, zwar ohne schmutzige Details, aber im Groben konnte die Trianii sich jetzt ein Bild von ihm machen.
Inzwischen hatten die beiden das Hotel schon längst verlassen.


Straßen von Telos - Nähe raumschiff- Xantan, Minga
 
Straßen von Telos - auf dem Weg zum Raumhafen - Xantan, Minga

Minga hörte der Geschichte ihres zwielichtigen Begleiters gespannt zu, auch wenn sie sich teilweise nicht sicher war ob er ihr nicht wieder das erzählte, was sie hören wollte. Das Problem an an Geschichten, die einem Klischee entsprachen, war das sie durchaus wahr sein konnten, schließlich mußte jedes Klischee einen Ursprung haben, aber dadurch wurde es nicht einfacher daran zu glauben. Dennoch bemühte sie sich, auch um ihrer eigenen Nerven willen, dem Mann zu glauben, und nach kurzer Zeit hatte sie sich wieder soweit unter Kontrolle das sie sich ziemlich sicher war das er ihr die Wahrheit sagte - zumindest wenn sie ihre politischen Instinkte noch nicht ganz eingebüßt hatte.
Während er redete, und dabei für die Ministerin doch etwas verzweifelt klang wie jemand, der genau wußte das er einen Fehler gemacht hatte, aber nicht, wie er ihn ausbügeln sollte, konnte sie nicht anders als sich zu fragen ob er nicht vielleicht doch ein besserer Schauspieler war als sie ihm bisher zugestanden hatte. Doch was würde ihm das bringen? Er konnte wegrennen, oder sie sicherlich problemlos überwältigen, und in der momentanen Situation der Republik hätte die Trianii sicherlich keine Möglichkeit ihn jemals irgendeiner Form von gerechtigkeit zuzuführen.
Ganz abgesehn davon, dass die Kanzlerin stark bezweifelte das ein gebrochenes Herz vor Gericht zählen würde. Dies war etwas das nicht unbedingt mit den Mitteln einer Justizministerin gelöst werden konnte.
Während sie halbwegs in Gedanken versunken war hatten sie den Weg zum Raumhafen eingeschlagen, und sie ertappte sich - halb schockiert - dabei, das ihre Pfote nach seiner Hand suchte. Wie konnte sie mit jemandem, der sie eben noch nach Strich und Faden belogen hatte jetzt Pfötchen-haltend durch die Straßen spazieren? Reflexartig ließ sie los, nur um sich darauf gleich wieder wie ein Idiot vorzukommen. Schließlich entschied sie den Vorfall zu ignorieren.


Eine rührende Geschichte. Nein, ich meine es nicht so sarkastisch wie es klingt. Aber ich denke wenn du wirklich eine zweite Chance willst...

Was wollte sie ihm da sagen? Das er sie sich bei ihr verdienen konnte? Das er als ihr Berater mehr Einfluss haben würde als jeder Botschafter dieser Galaxis? Abgesehn von der Tatsache, dass die Republik sich im Moment auf dem absteigenden Ast befand, würde es sicher Stimmen geben die der Trianii Vetternwirtschaft vorwerfen würden. Und grade das ließ Minga nach Xantans Hand greifen um ihn einen Moment lang zum Stehnbleiben zu bewegen. Sie sah ihm direkt in die Augen und versuchte das leichte Gefühl der Lächerlichkeit ihrer Situation zu ignorieren.

Xantan, du hast mir sehr weh getan. Ich weiß im Moment nicht, ob ich dir wieder so vertrauen kann wie gestern abend, aber... allein das ich nicht in Ketten zum nächsten Schauprozess auf Bastion geschleppt werde macht dich in einer Zeit der Verräter und Fähnchenschwenker fast schon zu einer Ausnahmeerscheinung.

Minga kam sich dumm vor, so als ob sie dem Falleen hier auf offener Straße einen Antrag machen wollte. Ihr politischer Instinkt sagte ihr, das sie den Mann als Berater gebrauchen konnte, das er der Republik etwas bringen konnte, sofern er seine Ideale nicht wieder verriet. Der Rest ihrer Person, der eher von trianiischen, im Moment hauptsächlich gekränkt weiblichen Gefühlen geprägt war, wollte ihm immernoch sein gesicht zerkratzen, während sie gleichzeitig hoffte sein Bekenntnis aus ihrem gedächtnis streichen zu können. Manchmal war es einfacher mit einer Lüge zu leben...

Wenn du noch willst... Als mein Berater könntest du wirklich etwas ändern, auch wenn wir zuerst der Republik auf ihre Pfoten helfen müßten. Du würdest dabei nicht unbedingt auf das schnellste Bantha setzen, aber...

Sie hatten den Raumhafen fast erreicht, und Minga wußte nicht, was sie weiter sagen sollte. Wieso sie auf die Idee gekommen war, Xantan eine Rekrutierungsansprache zu halten, wo er froh sein konnte nicht standrechtlich aufgeschlitzt zu werden, war ihr schleierhaft. Sie hatte ihr Angebot gemacht, jetzt mußte er reagieren.

Denkst du dein Schiff bringt uns sicher nach Kegan?


Straßen von Telos - auf dem Weg zum Raumhafen - Xantan, Minga
 
Straßen von Telos - auf dem Weg zum Raumhafen - Xantan, Minga

Eine rührende Geschichte?
Ein beinah schüchternes lächeln bildete sich ganz kurz auf seinen Lippen und verschwand dann wieder. Mit dem was er gesagt hatte, schien er irgendwie ins Schwarze getroffen zu haben. Und das, einzig und allein mit der Wahrheit...
Sie bot ihm die zweite Chance an, sie gab sie ihm beinahe zum Geschenk und das machte ihn glücklich.
Das er sie verletzt hatte, war offensichtlich und ihr nicht zu verübeln. Doch das sie ihm tatsächlich das Angebot machte, ihr persönlicher Berater zu werden, verwunderte ihn und verwirrte ihn gleichermaßen.
Das sie das sagen würde, hätte er nicht vermutet und so freute es den Falleen, mehr, dass sie ihm neben der zweiten Chance auch noch ein Maß an Vertrauen schenkte obwohl sie wusste, was er bisher gemacht hatte.

"Ich bin dir dankbar dafür, dass du mir noch eine Chance gibst. Ich glaube, wenn ich in deiner Lage gewesen wäre hätte ich das nicht getan."

Und das meinte er zu ehrlich, auch wenn es vielleicht unklug gewesen war, das zu sagen.

"Ich würde gerne dein Berater werden, denn ich kann nicht leugnen, dass mir noch etwas an der Politik liegt. Das mir sogar viel daran liegt. Ich werde dich bestimmt nicht noch einmal enttäuschen.
Bis Kegan wird es mein Schiff sicher noch schaffen, der Droide hat daran gearbeitet, da bin ich mir sicher."


Solange sie nicht noch irgendwo anders hinwollte, war sein Schiff noch halbwegs sicher.


Straßen von Telos - auf dem Weg zum Raumhafen - Xantan, Minga
 
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