Slayer
Utopios Spielzeug
|| Teyr • das Buch der Herkunft • nicht wo, wann ||
Dies ist die Geschichte, die alles veränderte. Die Geschichte des Bluts und des Staubs, das Geburtsjahr eines neuen Zeitalters. Viele mochten es schon vergessen haben, die Erinnerungen des Menschen sind schwach und Unglaubliches nimmt er nicht an. Daher erzähle ich es. Die Erzählung unserer Herkunft, es ist die Legende des Divinius…
Als Halbgott war er vom Himmel gefahren, als Sohn des Toranus und Bruder der Liane war er gezeugt worden vor den Augen der Sternengötter, die Tag und Nacht wachten, dass der große Stern und die Sonne einander nicht sahen, denn sie waren Feinde und würden die Welt in Asche legen, zu jenem Zeitpunkt, dass sie zeitgleich zum Firmament schritten. Das Nachtgestirn zornig auf die Schönheit der Sonne, hatte vor Neid ihren einzigen Sohn nachts im Schlaf erdolcht und war dafür für alle Zeit von Toranus und Liane, den Wächtern der Ordnung und des Friedens, in die Stunden der Dunkelheit verbannt worden.
Divinius selbst wandelte voll Vergnügen unter den Menschen, die einst von einem mächtigen Wesen, einem Dämon der Unterwelt, auf diesen Ort getragen worden waren. An den Gestirnen vorbei hieß es. Er war wie sie und doch war er anders, niemals auf Teyr geboren und immer wieder auf zu den Himmeln ziehend. Eine große Macht ragte dort im Schwarz zwischen den Welten, eine gigantische Armee zog ihre Bahnen, gesehen hatte sie aber noch nie einer. Divinius war es, der von diesen Geschichten berichtete und neue Werkzeuge brachte, mit denen man das Fertigen von Möbeln und Kleidungen erleichtern konnte.
In einem mächtigen Tempel, den tausend Sklaven errichten mussten, lebte er und hatte je fünf Frauen, jede der großen Städte musste eine bieten um den Göttlichen zu befriedigen. Er war gefürchtet, aber er brachte neue Dinge aus exotischen Orten und sogar aus dem Himmelreich mit sich. Niemand wagte es sich ihm in den Weg zu stellen. Keine Schlacht verlor er, kein Wille hielt ihm stand. Wie Mücken zerquetschte er die Normalsterblichen oder belegte sie mit Dem Fluch.
Aber er verärgerte die Götter mit seinem ruchlosen Treiben auf dem Menschenboden, wie er sich schamlos unter diesen paarte, mit ihnen aß und ganz und gar keine himmlische Seeligkeit in sich trug. Er wagte es gar die Macht der Götter nach Teyr zu bringen.
Liane schützte ihren Halbbruder vor den Fängen seines Vaters. Toranus dagegen hetzte immer mehr der Götter gegen seinen eigenen Sohn auf. Er gab ihm die Schuld für den Tod seiner Menschenfrau, die er geliebt hatte als wäre sie eine von ihnen gewesen. Mit voller Lebensgröße soll Divinius aus ihr gestiegen sein, sie noch während des Geburtsvorgangs verblutet.
Noch konnte Liane ihn besänftigen, sie war der Liebling des Gottvaters geworden. Aber lange hielten ihre Anstrengungen nicht stand. Immer mehr der Götter des Tempels begannen den aufmüpfigen Halbmenschen zu verachten, ihn für sein rotes Blut zu verspotten und seine Geselligkeit unter den Normalen zu hassen. Es kam gleichwohl noch mehr als das hinzu. Neid. Divinius hatte auf seinen langen Reisen Mächte gefunden, die ihnen verschlossen blieben. Eine magische Pyramide, die er selbst geschmiedet hatte, öffnete das Höllentor und verlieh ihm Kräfte, welche selbst die der Götter überragte. Sie machten ihn unangreifbar, der junge Olyus, Sohn des Herrn über die Blitze, wagte einst einen Angriff mit tausend Mann, die allesamt das Leben aushauchten. Olyus, so heißt es, wurde in tausend Stücke gerissen, so viele wie er Soldaten hatte. Sein Geist fuhr darauf in die Unterwelt hinab, wo er von einem treuen Sklaven des Divinius für eine Million Jahre ausgepeitscht werde, nur für eine Stunde nicht, in der - jeden Tag aufs Neue - werde er die Qualen zerissen zu werden wieder erleben müssen.
Eines Tages begehrten die Götter dann aber gemeinsam auf, sie waren nicht mehr zu halten. Dieses Mal hatte der Überhebliche es übertrieben. Er hatte die Frau des Imperalores geschändet. In einer gigantischen Schlacht traten sie gegen ihn an. Die Kräfte, welche die Pyramide verliehen hatte, schickte viele sogleich ins Todenreich. In Mitten der großen Schlacht tat sich der Boden Teyrs plötzlich auf, die Götter schraken vor dem Halbmenschen zurück, über 4000 Kilometer riss es sich in den Grund hinein. Darauf wichen sie angstvoll nach hinten, kein weiteres Mal begegneten sie ihm mehr im offenen Kampf.
Die Machtgelüste des Halbmenschen waren nach diesem Sieg erst richtig geschürt worden. Von den Göttern nicht unter ihresgleichen akzeptiert, beschloss Divinius eines Tages sich selbst zum Gott zu krönen. Er war seither nie wieder gesehen worden, aber seine Pyramide, sie schlummert noch in den Schluchten des Grabens….
|| Teyr • das Buch der Herkunft • nicht wo, wann ||
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