[Platz] Paíx, Zion, Faren, Ulric, Marth, Anakin, Alaine, Dengar, Azgeth, Dhemya, Tesar; Sturmtruppen, Mandalorianer, Heimatschutz Teyrs
Die vielschichtigen Geschehnisse auf dem Platz, welche selbst von einem passiven Beobachter kaum in all ihren Facetten zu überblicken waren, wurden für Paíx allmählich ebenso immer weniger erfassbar. Sein Gegner traktierte ihn mit konsequenten, ausschweifenden Manövern von höherer Geschwindigkeit, die den Mandalorianer zur Bündelung seiner Konzentration auf jene Schlagmuster zwangen. Dennoch war es ihm möglich, mit einem dezenten Maß an Kräften seinem Kontrahenten markante Vorteile aus der Situation zu verwehren.
Paíx setzte bei dieser zurückhaltenden Taktik darauf, dass sich sein Gegner in stereotypen Verhaltensweisen der Sith bemühen würden - dabei insbesondere auf die der Ungeduld und der Wut, wobei Letztere bei zahlreichen Ordensmitgliedern gar willentlich dazu benutzt wurde, um die eigenen Fähigkeiten kurzfristig größer werden zu lassen - so dachten jene zumindest, die auf derartige Praktiken zurückgriffen.
Paíx teilte diese Ansicht jedoch nicht, sondern ging sogar soweit, darin eine erhebliche Schwäche zu erkennen. Denn letztlich waren gerade sehr emotionale Gefühlsregungen wie die des Zorns auch nur das, was sie auch für jeden gewöhnlichen Kombattanten waren - nämlich offenkundige Schwächen, die Konzentration und Disziplin dahinschwinden ließen, was letztlich derart gravierende Fehler hinter sich her ziehen würde, dass die Auseinandersetzung verloren ging oder man zumindest konstant an einem selbst geschaffenen Abgrund entlang wandelte.
Und der Mandalorianer schien in seiner Einschätzung tatsächlich nicht falsch gelegen zu haben: der unter einer Kapuze weitgehend vermummte Sith bediente sich erneut rhetorischer Mittel, die jedoch keine neuen Züge bei Paíx' Gegenüber offenbarten. Auch weiterhin trat er ignorant und hochmütig auf, missachtete dabei vorangegangene, teils äußerst vollmundige Äußerungen, und gedachte wohl ebenso, Paíx in Rage zu versetzen, um Unachtsamkeiten zu provozieren.
Paíx ließ sich diese Möglichkeit, stattdessen dem Sith Selbiges widerfahren zu lassen, ebenso wenig entgehen.
?Bereits zwei Sätze meinerseits genügten, um eure Definition eines Kodex' ad absurdum zu führen...?, meinte Paíx kalt.
?Die Einschränkungen, die ihr für eure eigene Beachtung des Konstruktes, welches ihr als Kodex bezeichnen mögt, verwendet, lassen die Äußerung gegenüber meinem Gefährten, der zuvor gegen euren jungen Begleiter antrat, als lächerlich und jeglichen Grundlagen entbehrend erscheinen. Vorhin sollte sich noch ein Jedi daran halten, aber nun soll er vielmehr nur noch für Euresgleichen zutreffen??, kommentierte der Mandalorianer die arrogante Aufforderung gegenüber Faren. ?Das ist schlichtweg grotesk.?
Weitere Provokationen folgten, dieses Mal in Richtung der bedeutenden Präsenz an Jedi hier auf Teyr trotz Ermangelung größerer strategischer Bedeutung des Planeten für das galaktische Gefüge. In der Tat war es eine recht diffuse Mischung an Gründen, die die Jedi hier nach Teyr geführt hatte ? und einige Ursachen, beispielsweise im Falle Dhemyas, kannte der Mandalorianer selbst noch nicht einmal. Aber um zumindest einen Fixpunkt kreiste die Anwesenheit: um den des Schutzsystems, an das wohl jeder der Anwesenden gewisse Hoffnungen band.
Paíx konnte dabei immer noch nicht einschätzen, wie viel die Sith über das Schutzsystem hatten in Erfahrung bringen können, aber so würde er sich hüten und seinem Kontrahenten die eigentlichen Intentionen ihrer Anwesenheit zu offenbaren.
?Ihr sprecht von der Bedeutungslosigkeit dieses Planeten, aber dennoch verkündet ihr die baldige Landung zahlloser imperialer Einheiten? Ich frage mich: seid ihr ein Tor, weil ihr euch selbst widersprecht, oder weil ihr hier maßlos übertreibt??
Paíx konnte nicht leugnen, dass ihm die Proklamationen des Sith gewisse Sorgen bereiteten, wenngleich er sich recht sicher war, dass diese nicht über übertriebenes Geplapper hinausgingen - aber andererseits konnte er nicht einschätzen, wie viele Ressourcen das Imperium gewillt war einzusetzen, wenn es letztlich erfahren würde, welch bedeutungsvolles Projekt für neutrale und der Republik treuen Welten hier betrieben wurde.
Weitere Erwiderungen ersparte sich der Mandalorianer vorerst, da der Sith augenblicklich wieder zu einer Attacke überging, die gewollt platzierte Ungereimtheiten im Stil aufzuweisen schien. Einem Anfänger hätte Paíx dies als glückliche Fehler zugeordnet, doch sein Gegenüber war bereits zu geschult in der Macht und im damit verbundenen Kampf, um derartige Finten nicht in seinem Repertoire zu haben.
Dann kam es zum unmittelbaren Aufeinandertreffen der Klingen mit nur leicht angewinkelten Lichtkegeln, bei denen das von den Schwertern abgestrahlte Licht das Gesicht seines Gegenübers geisterhaft beleuchtete. Das getrocknete Blut seiner vorigen Opfer ebenso wie die erhebliche Narbe, die sich über weite Teile des wohl einst recht ansehnlichen Gesichts gezogen hatte, unterstrich diesen Eindruck nur noch.
Paíx versäumte es, den schwachen, aber gezielt abgegebenen Machtstoß seines Gegners zu erahnen, und wurde folglich in größerem Bogen nach hinten geschleudert, was ihn über den aufgerauten Boden des Platzes schlittern ließ, und seine kunstvolle Robe vollends in größere Mitleidenschaft zog.
Paíx raffte sich ächzend wieder hoch, während er bemerkte, dass ein größerer spitzer Stein wohl den Stoff unter der linken Schulter durchdrungen und die Haut darunter aufgerissen hatte. Der Mandalorianer biss die Zähne zusammen, um wenige Schritte nach vorne zu tun und auf weitere Vorstöße seines Gegners zu warten.
Doch diese blieben vorerst aus, denn dessen Aufmerksamkeit war zu der rothaarigen Sith gelenkt worden, die soeben einen der Wissenschaftler eliminiert zu haben schien - eine größere Wunde im Brustkorb des Mannes in mittleren Jahren kündeten davon. Anakin schien dabei jeglicher Eingriff verwehrt gewesen zu sein, da er sich inzwischen mit Sagara duellierte.
Paíx wollte augenblicklich nach vorne stürmen um die wohl anstehende zweite Exekution zu verhindern, doch sein Kampfpartner erkannte diesen Impuls und brachte sich zwischen den Mandalorianer und sein Ziel.
Paíx vollführte einen waghalsigen Schlag, um seinen Gegner in Folge dessen mit dem Fuß hinfort zustoßen, doch der Sith parierte und eröffnete seinerseits wieder einige Kombinationen, die Paíx in größere Bedrängnis brachten, und er somit ohne Eingreifen zusehen musste, wie die Sith und der verbliebene Gelehrte den Platz verließen. Dass die bereits erwartete Liquidierung ausgeblieben war, war für Paíx kaum mehr als ein Tropfen auf einen glühenden Stein in der Wüste Tatooines.
Doch entging dem Mandalorianer auch nicht der allgemeine Vorteil, der sich aus dem abrupten Aufbruch der Sith ergeben hatte: nun verblieben auf Seiten des imperialen Ordens nur noch Sagara, die geschwächt wirkende Sith, die immer noch mit Dengar kämpfte, und eben Paíx' Gegenüber. Somit verschob sich das Gleichgewicht erheblich in Richtung der Jedi, wenngleich die Sturmtruppen am Rande des Platzes eine in ihrer Größe schwer abzuschätzende Komponente darstellten. Doch noch wurden diese von mehreren Mitgliedern des Widerstands zurückgehalten, die hinter einer niedrigen Mauer effektiven Schutz gefunden hatten. Schocktruppen waren keine mehr auszumachen, doch Paíx war sich sicher, dass ihre Anwesenheit derzeit in anderen Regionen der Stadt von größerer Bedeutung war als hier.
Paíx konterte weitere Attacken des Sith nun offensiver, den allmählich sah er sich zu eingehendem Handeln gezwungen, und ein Hinhalten schien nun nicht mehr den Erfolg zu versprechen, den es noch vor wenigen Minuten als sinnvolle Alternative hatte erscheinen lassen. Doch dem Mandalorianer gelang es auch weiterhin nicht, bemerkenswerte Manöver zu vollziehen oder aggressive Schläge erfolgreich abzuschließen.
Unterbrochen wurde die verbissen geführte Auseinandersetzung schließlich durch die laut heraus geschrieene Erklärung der Schwarzhaarigen, sie würde diese Farce zu einem Ende bringen wollen - mit einem durch den angeführten Sieg der Jedi verbundenem Ergeben.
Paíx wölbte irritiert die Augenbraue. Was führte die Sith im Schilde? Eine weitere Tücke, um die Jedi und ihm des Konzepts zu berauben?
Die Verwirrung seitens Paíx war für einen Moment derart groß, dass die Unachtsamkeit bestraft wurde: ein weiterer Machtstoß des Sith ließ ihn abermals niederstürzen und ihn dieses Mal gar gegen eine der angrenzenden Häuserwände prallen.
Doch noch im Flug zerrissen ohrenbetäubende Explosionen die ohnehin schon recht laute Geräuschkulisse der Umgebung. Staub prasselte Paíx ins Gesicht, und das Schnappen nach Luft nachdem er zum liegen gekommen war, ließ ihn stark aufhusten, als er die mit geschleuderten Kleinstpartikel einatmete.
Als sich der Staub zumindest um ihn herum allmählich zu lichten begann, blickte sich Paíx, der sich inzwischen wieder hoch geschwungen und seine Klinge schützend vor sich gebracht hatte, auf dem Platz um.
Die Explosionsherde waren schnell ausgemacht: die Mauer, hinter der sich die Mitglieder des Widerstands bis eben noch schützen konnte, war nunmehr ein niedriger Schutthaufen aus Geröll, durchsetzt von den zerfetzten Gliedern der gerade noch dort befindlichen Personen.
Paíx drohte kurz, übel zu werden. Was hatte die Sturmtruppen zu diesem brachialen, nahezu schon fahrlässig wirkenden Eingriff - es waren schließlich auch noch Sith auf dem Platz anwesend - bewegt?
Der Mandalorianer dehnte sich in der Macht in die Richtung der Gasse aus, die immer noch in recht dichten Schwaden lag.
Was er dahinter ausmachte, war alles Andere als beruhigend: die imperialen Kräfte, die er zuvor auf etwa fünf bis sieben Sturmtruppen beziffert hatte, waren erheblich angewachsen und mehrere Präsenzen hatten sich hinzu gesellt.
Die vagen Emotionen, die Paíx von dort aufschnappte, verschärften das Unbehagen nur noch: der junge Sith von vorhin schien zurückgekehrt zu sein, und war nun in Begleitung von etwa zwanzig bis dreißig Personen.
Blanke, kalte Rationalität bestimmte das Handeln der Gruppe hinter dem gräulichen Nebel, das auf einen einzigen Bezugspunkt ausgerichtet schien, wobei Paíx den damit verbundenen Gedanken immer wieder kurz erfassen konnte.
Dieser Gedanke bestand für Paíx nur aus einem einzigen Wort, welches jedoch gänzlich ausreichte, um seinen Puls nach oben schnell zu lassen - Kratas.
[Platz] Paíx, Zion, Ulric, Marth, Anakin, Dengar, Azgeth, Dhemya, Tesar, Nereus, Miyazaki, AFCler, Sturmtruppen