The Wheel (Besh-Gorgon-System)

~Rad der Freuden ~ Bar ~Ashelia, Jace~

Ashe entsprang ein Pfiff, obgleich der ihr nun eröffneten Tatsache. Elite Pilot? Also hatte sie am ende doch recht behalten. Ein vom Imperium gesuchter. Denn wenn er sich der Black Sun ergeben hatte, dann war er demnach freiwillig gekommen, sonst wäre er längst nicht mehr hier. Imperiale Piloten würden wohl kaum lange Zeit unter den gesetzlosen verbringen, wenn sie nicht anders konnten und da sie ihn an seinem Schiff abgegriffen hatte, war er mit Sicherheit in der Lage, sich wieder zu seinen alten Herren zu begeben. Nur ob die das auch wollten, unter den bestehenden Umständen… das war der springende Punkt. Und die Einstellung des Imperiums gegenüber den ‚Gesetzlosen’ war weithin bekannt. Somit war es mehr als nur unwahrscheinlich, dass ihr gegenüber jemals wieder in einem imperialen Jäger, unter imperialem Kommando sitzen würde. Aber er schien auch nicht sonderlich betrübt darüber. Noch schnupperte er frische, süße Luft der Freiheit, mutmaßte sie schmunzelnd. Denn auch ihr war es nicht anders gegangen, damals. Wobei damals wieder ein zu mächtiger Begriff war, aber Tatsache war einfach, dass er bereits verwendet werden konnte, wenn von mehr als einem Jahrzehnt sprach. Leicht den kopfschüttelnd trank sie erneut etwas von ihrem Cooler. Und lauschte dann als er sich vorstellte, noch während sie trank, aufmerksam. Jace Chorios. Irgendwo hatte sie das schon einmal aufgeschnappt. Vielleicht irgendwann einmal als sie vor dem Büro des Vigos Malor gewartet hatte? Möglich und da sie ihr, normalerweise lückenloses Gedächtnis verließ, fand sie sich damit ab, das sie sich irgendwie an den Namen erinnerte, aber nicht darauf kam, wo sie ihn nun gehört hatte. Im Grunde auch vollkommen egal. Sie würde so oder so bei Cowboy bleiben, hatte sie längst beschlossen.

„Damit kann ich leben, Cowboy. Ich hatte schon viele Namen und das anpassen fällt relativ leicht.“

Meinte Ashe mit einem Grinsen und auf Jace gerichteten Blick, während sie den Cooler zum Mund hob und erneut daraus trank. Der Alkohol machte sich nicht bemerkbar, aber sie fühlte sich einigermaßen erfrischt und etwas wärmer im Bauch als zuvor. Und das lag nicht daran das die Unbedecktheit ihres Bauches für Kälte sorgte. Ehe sie auch nur ein Wort sagen konnte, blickte der Mann plötzlich unruhig zur Seite, in die Bar hinein. Ashe maß diesem Umstand keinerlei Bedeutung bei, da es öfters vorkam, dass Gäste Neulinge seltsam anstarrten oder komische Gesten zu warfen. Und so würde es ihm wohl gerade wieder gehen. Als er dann auch noch mit einem etwas lauteren ‚Schei**’ reagierte hätte sie beinahe gelacht, wenn sie nicht vorher den Ernst in seinen Zügen gesehen hätte. Also stimmte wirklich etwas nicht? Oder versuchte er nur, sie hereinzulegen? Wenn ja, weshalb sollte er das tun? Sie blickte sich kurz um, doch entdeckte Ashe nichts das sie alarmiert hätte. Die Geräuschkulisse der Bar war noch immer dieselbe und gedämpfte Worte er Werbereklamen drangen an ihr Ohr, überlagert von Gequassel und Gequietsche der Gäste und allem möglichen anderen Lauten die in diesem Raum entstanden. Aber dann entdeckte sie den Grund für die plötzliche Aufregung von Jace. Ein Trando und ein Falleen hatten ihn ins Auge gefasst. Und just nachdem sie gefunden hatte, was ihn so aufgewühlt hatte. Fragte er sie, ob Ashe ihm denn nicht helfen könne.

„Weißt du… eigentlich kostet das eine Menge Credits. Eine verdammt große Menge, die ich eigentlich nicht annehme, dass du im Besitz dessen bist. Aber… ich mag dich, Cowboy, also sieh es als kleines Geschenk, das irgendwann eine Gegenleistung erfordert.“


Meinte Ashe anfangs Ernst doch dann, immer ein Stückchen mehr schmunzelnd zu Jace. Der sichtlich erleichtert aufatmete. Hier in der Bar war sie nicht scharf drauf, eine erneute Schlägerei anzuzetteln. Und so lotste sie ihren Cowboy mit einem gezielten Nicken dazu, das er seine Kapuze wieder aufzog, während sie sich im sitzen ihren Umhang überstriff und dann erhoben sie sich gemeinsam. Noch während sie gen Ausgang strebten, vernahm Ashe hinter ihnen die ersten etwas aufgebrachten Rufe, die von den Gästen stammten, die Trando und Falleen im Wege waren. Nun. Die kannten wohl keine Zurückhaltung, schoss es ihr durch den Kopf. Aber sie war sich sicher, das niemandem, damit waren sie und Jace gemeint, etwas geschehen würde. Als sie die Gänge erreicht hatte, bedeutete sie ihm zu rennen und innerhalb weniger Sekunden wurde der Tumult hinter den beiden Lauter. Offenbar folgte die Echse – Trando – ganz der allgemein bekannten Natur und schubste einfach aus dem Weg was ihm vor die Füße kam. Einerseits machte ihn das langsamer, andrerseits verleitete es dazu nach hinten zu blicken. Was sie jedenfalls gut unterdrücken konnte und sie würden ständig dran erinnert das ihnen da jemand folgte. Aber nach ein zwei Biegungen schwoll der allgemeine Lärm stärker an und überlagerte fast den Trubel das durch die beiden sie verfolgenden Kopfgeldjäger verursacht wurde. Aber so konnte es nicht bleiben. Entweder sie würden ein Schiff nehmen und von der Station fliehen, oder aber sie stellten sich den Beiden und erledigten die Sache sofort. Und spontan entschied sie sich auch dazu, da alles andere sinnlos war und das weiterhin andauernde wegrennen sie nur zu sehr Schwächen würde, bis es dann doch zur Konfrontation kam. So lotste sie den ehemaligen Imperialen in einen kleinen Gang und nahm immer wieder Abzweigungen, bis sie schlussendlich in einem vollkommen leeren ankamen. Genau der richtige Ort, dachte sich die Assassine und blieb nach immer langsamer werdenden Schritten stehen. Und noch ehe sie oder Jace etwas sagen konnten, hörten sie hinter sich deutlich das Zischeln des Trandos der den Falleen gerade anfuhr, das sie sie verloren hätten. Ob Jace die Sprache verstand oder nicht konnte sie nicht erkennen, Ashe tat es und ließ auf Grund dessen ein kurzes Grinsen aufflackern. Denn in dem Moment wo die beiden ihre beute wieder entdeckten wähnten sie sich schon als Sieger. Dachten das eine Frau und ein ehemaliger Pilot ihnen nichts anhaben konnten, nun, in wie weit das auf ihren Schützling zutraf, wusste sie nicht, aber allein mit ihr würden sie genügend Probleme haben.

Noch während die beiden immer dichter kamen, warf sie ihren Umhang über die linke Schulter zurück und griff sich mit der linken Hand ein Messer aus dem Oberarmvorrat des rechten Armes und fischte aus dem Oberschenkelvorrat des linken Beines, eins mit ihrer rechten Hand. Praktisch sofort hatten sie die richtige Position für einen Wurf angenommen und Ashe wartete nur darauf, das sie ihr einen Grund gaben sie zu benutzen.


„Ihr solltet lieber gehen Jungs. Ihr wisst nicht, mit wem ihr euch gerade anlegt.“

In seiner Muttersprache zischelte der Trando als Antwort in ihre Richtung zurück. Ashe die in vielen Sprachen, vor allem denen der Unterwelt geübt war, hatte keine Probleme ihn zu verstehen, antwortete aber weiterhin in Basic.

„Ich werde ihn nicht übergeben. Auch nicht für Geld. Du kannst soviel sowieso nicht aufbringen!
Und jetzt zieh Leine, oder willst du hier sterben?“

Eisig wehte ihre Stimme zu den beiden Aliens und der Blick des Falleen verriet das er sich an irgendetwas erinnerte, als er plötzlich zu dem Trando sprach. Erstaunlicherweise in der Sprache der Hutten. Und was er sagte, brachte ein kaltes Grinsen auf ihr ebenes Gesicht.

-Hey… Vissk, lass uns gehen, die ist ‘ne Assassine. Ich hab von der gehört! Sie heißt Shadow und arbeitet schon Jahre als Assassine! Die is’ sogar von der Assassinen Gilde! Die macht uns alle! Lass uns gehen, komm schon!-

Aber der Trando blieb hart und meinte lediglich das Assassinen noch nie irgendetwas vollbracht hatten mit ihren Messerwürfchentricks. Was sie dazu veranlasste, eine versteinerte Miene zu bekommen und auf das wieder einsetzende Laufen der beiden, was jedoch zögerlicher auf der Seite des Falleen von statten ging, mit einem mürrischen Schnauben zu reagieren. Der Trando unterdessen forderte sie auf, den von Jace wegzugehen und ihn den beiden zu überlassen. Noch waren sie gut und gerne 10 Meter entfernt, was für ihre Messer mehr als Nah genug war, doch die Blaster die nun langsam in die Hände der beiden wanderten sorgten dafür das sie nicht mehr versuchen würde, sie zum gehen zu veranlassen. Sie wusste nicht ob sie nun auf betäuben oder auf töten standen, ihr war es im Grunde egal, von Stümpern wollte sie nicht gekidnappt oder betäubt oder was wusste sie schon was, werden…
Zwei schnelle, fließende Bewegungen und die beiden Messer rasten ihrem Ziel entgegen. Während das eine sich in das rechte Auge des Trando bohrte, raste das zweite in das linke des Falleen. Was man sehen konnte, waren eine Ashe, die sich bewegte aber keine klare Wurfbewegung vollführte und auf diese Bewegung hin, zwei Aliens die urplötzlich umfielen und bei denen man nur mit genauerem Hinsehe die beiden aus deren Auge ragenden Messergriffe sehen konnte.
Sie seufzte als sie die Messer nach einander aus den Augen ihrer Opfer zog und an deren Kleidung abwischte.


„Eigentlich würde ich für einen Doppelmord eine verdammte Stange Geld bekommen. Ich hoffe du weißt das zu schätzen Cowboy, und lädst mich mal ein, eh?“


~Rad der Freuden ~ Gänge ~Ashelia, Jace~
 
- ["The Wheel" - Bar - Nische] - mit Ashelia

Ashelia würde ihm Helfen und er erwiderte ihr Grinsen erleichtert. Aber ob er das Geld dafür nicht hatte, wagte er zu bezweifeln, auch wenn es nicht sein Geld war und er es für andere Erwerbungen benötigte. Im Großen und Ganzen war es auch egal, schließlich half sie ihm so und er würde wohl kein Problem haben ihr später eine entsprechende Gegenleistung zu geben.
Grinsend zog er seine Kapuze wieder über den Kopf und wartete bis sie ihren Umhang übergestreift hatte. Dann folgte er ihr aus der Bar, sofort wurde es hinter ihnen etwas lauter. Die beiden Kopfgeldjäger schienen nicht gerade zimperlich zu sein und schubsten alles aus dem Weg was auf ihrem Weg lag. Einmal blickte Jace sich um und sah wie die beiden sich durch die Menge hinter ihnen Arbeiteten, ein Whipid wurde gegen die Wand geschleudert und der Falleen hätte fast von einem Gamorreaner eine geknallt bekommen, aber dieser war zu langsam.
Als Jace wieder nach vorne blickte, wäre er fast eine Gruppe voller Bith?s gerannt, die sich mitten auf dem Gang versammelt hatte. In letzter Sekunde sprang er zur Seite und hetzte der Assassine hinter her. Er unterließ es jetzt nach hinten zu Blicken, die Geräuschkulisse hinter ihnen gab ihm aber Aufschluss genug darüber, was die beiden veranstalteten. Sie rannten einfach hinter ihnen her und schubsten, traten und rissen alles aus ihrem Weg, allerdings kostete sie das mehr Zeit als es sie voran brachte. Aber sie würden auch nicht ewig vor ihnen davon Rennen können, er war gespannt was Ashe wohl machen würde.
Sie lotste ihn in eine Abzweigung und die Gänge wurden sofort leerer. Kurz darauf erreichten sie einen leeren Gang und verlangsamten ihren Lauf. Hatten sie die zwei Abgehängt oder wollte sie sich dem Kampf stellen? Die Antwort kam einen Augenblick später. Er hörte Zischen was von vor der Ecke kam, das musste der Trando sein. Er konnte nicht verstehen was er sagte, da er die Sprache nicht beherrschte. Aber die Antworten den Falleen konnte er sehr wohl verstehen, da diese in Basic waren. Das Grinsen auf ihrem Gesicht und ihre Reaktion ließ Jace erraten, das Ashelia verstand was dort geredet wurde, aber eigentlich überraschte ihn das nicht.
Die Tatsache, dass sie zwei Messern in Händen hielt, ließ ihn davon ausgehen das es wohl zum Kampf kommen würde. Er ließ das Messer aus dem Ärmel in seine Hand gleiten und wartete, er vermutete es eh nicht gebrauchen zu müssen, zumindest nicht wenn Ashe so gut war, wie sie die ganze Zeit schon behauptete.
Die beiden Kopfgeldjäger kamen nun um die Ecke und erblickten ihre Ziele, mit einem siegessicheren Gesichtausdruck, gingen sie langsam auf sie zu.
Dann sprach die Blauhaarige sie an und die Beiden blieben stehen. Wes verfolgte den Wortwechsel gespannt, er konnte zwar immer nur an Ashe?s antworten und Körpersprache erkennen was gesagt wurde, da er die Sprachen die hier gesprochen nicht verstand.
Doch die beiden oder besser gesagt der Trando ließ sich nicht beirren und machte wieder mächtige Schritte auf sie zu, dem Falleen hingegen konnte man seine Bedenken erkennen, er beschleunigte nur zögerlich seine Schritte. Dann zogen die Zwei ihre Blaster und Jace spannte sich an und erwartete jeden moment Tot oder Betäubt am Boden zu liegen, aber dazu kam es nicht. Bevor sie ihre Blaster richtig in den Händen hielten, machte seine Begleiterin eine schnelle, fließende Bewegung. Da Jace?s Auge es gewöhnt war schnelle Bewegungen zu verfolgen, sah er wie sie blitzartig ihre beiden Messer warf und diese genau in ihr Ziel trafen ? die Augen der beiden Kopfgeldjäger.
Er pfiff anerkennend und beobachtete wie sie ihre Messer aus den Wunden ihrer Gegner zog und an deren Kleidung abwischte. Also diese kleine Präsentation war Echt beeindruckend gewesen.


?Ich weiß es zu schätzen, keine Sorge und du wirst irgendwann sicher eine entsprechende Gegenleistung erhalten.?, er zwinkerte ihr zu und fuhr fort, ?Aber über dieses, ?Ich werde ihn nicht übergeben. Auch nicht für Geld. Du kannst soviel sowieso nicht aufbringen!? müssen wir uns noch mal Unterhalten. Für wie viel Geld hättest du mich den Übergeben, Schätzchen??, fragte er mit einem schiefen Grinsen.

?Und jetzt zeig mir in welche Bar ich dich Einladen darf.?

- ["The Wheel" - Bar - Nische] - mit Ashelia
 
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~Das Rad der Freuden ~ Büro ~Hade, Zenex, Atton | Toytto & Malor~

Malor war selbstverständlich informiert. Anders, wäre dieses Verhör, nun, sagen wir diese Erkundigung völlig sinnfrei. Da er dann erst einmal Untersuchungen würde anstellen müssen. Aber bei einem Verbrechersyndikat wie der Black Sun war es nun einmal kein großes Unterfangen sich die nötigen Infos zu besorgen, besonders in seiner Stellung. Vigo des Rads und Mitglied im Rat der Vigos. Die derzeit höchste Stellung in der Black Sun. Ein kurzes Schmunzeln umspielte seinen Mund, während seine Ohren und Aufmerksamkeit weiter auf den Ausführungen des Falleen zu dem Kessel unterfangen lagen.
Die ganze Sache lag schon etwas weiter zurück, wenn er sich recht entsann, war aber in der Unterwelt nicht ohne Spuren geblieben. Denn entgegen aller Behauptungen begegnete man dem Imperium nicht überall derart feindlich. Wenn nur innerhalb der eigenen Schädeldecke. Aber dem Imperium einen ganzen Planeten abluchsen? Das hatte selbst Malor so noch nicht erlebt. Und die Black Sun hatte natürlich sofort mehr darüber wissen wollen.
Zenex und Atton waren entsandt worden um die Möglichkeiten, in militärischer Hinsicht wie der Falleen so eben konstatierte, zu überprüfen. Der einzige Haken an der Sache schien das wiederkehren des Imperiums zu sein. Aus den ihm bekannten Berichten ging nicht genau hervor in wie weit die ganze Sache zeitlich ausgesehen hatte, aber die Ausführungen des Falleen ließen zumindest einen Schluss zu.


„Nun gut. Auch wenn ich ihrer Abwesenheitsspanne noch immer skeptisch gegenüber stehe, was auch eine genauere Beobachtung nach sich zieht, entdecke ich keine größeren Abweichungen in ihren Ausführungen. Ich akzeptiere ihr Gesuch auf wieder eintritt in unsere Reihen und sie haben ab sofort den Rang eines Junior Mitglied inne.

Kurz am Rande. Sie sollten sich eher sorgen um die Hutten machen, als um das Imperium. Das ist noch viel zu sehr mit der Galaxis beschäftigt, als sich der dunklen Ecken anzunehmen.

Wenn sie noch fragen haben, stellen sie diese bitte jetzt, noch habe ich etwas Zeit, wenn nicht wären sie entlassen.“


Sprach der Vigo in einem gleichmäßigen und fast freundschaftlichen Ton. Irgendwo hoffte er, dass er nicht gleich wieder weiter musste. Heute war irgendwie wieder so einer dieser Tage, an denen er nicht sonderlich viel Elan hatte sein Büro zu verlassen. Und da gerade das für die nächste Angelegenheit der Fall war, war er etwas zuversichtlich nicht gleich wieder durch die gewundenen Gänge der Station laufen zu müssen. Äußerlich merkte man ihm nichts an. Seine Miene, die dank der Narbe und des toten Auges nicht gerade freundlich aussah, zeigte keinerlei großartige Gefühlsregung, wenn man einmal von dem angedeuteten Grinsen absah. Mit ineinander gefalteten Händen, die er dank einem Abstützen auf den Ellenbogen auf Kinnhöhe gebracht hatte, blickte er die beiden frischen Black Sun Mitglieder an.



~Das Rad der Freuden ~ Büro ~Malor, Hade, Zenex~
 
[?The Wheel?, Büro]- Zenex, Hade, Malor Gale

Zenex nahm sich einige Sekunden, die Worte des mächtigen Vigos zu verarbeiten ? dass seine Story stimmte, hatte er ohnehin gewusst. Erfreulich zu hören, dass die Black Sun seine Gewissheit teilte und sich nicht der Chance bediente, einen unliebsamen Mitwisser diskret zu entsorgen.
Doch die anderen Worte Gales? die Hutts? Wie konnte eine Ansammlung träger Schleimschnecken gefährlicher sein als eine Fraktion, die über mehr als zwei Drittel der gefährlichsten Kriegsschiffe der Galaxis verfügte und von einer Kaste angeführt wurde, die dien Hutts in Rachsucht und Jähzorn in nichts nachstand? Hutts konnte man wenigstens noch finanziell besänftigen ? wenngleich es schwierig war ? Sith jedoch würden sich erst mit einem verstümmelten Leichnam zufrieden geben.
Doch halt. Das alles wusste Gale bestimmt ? also wusste er auch etwas, das weder Zenex, noch Hade wussten. Eine Krise im Imperium vielleicht? Ein alarmierendes Erstarken der Hutts im Schatten des Imperialen Vormarsches?


?Glauben Sie mir? Sir. Nichts würde mir ferner liegen, als die Hutts zu unterschätzen. Doch von Lady Hade wissen Sie, was das Imperium mit dem Hutten auf Ryloth gemacht hat. Es ist bald soweit, dass das Imperium nicht mehr alle Ressourcen zur Bekämpfung der schwindenden Republik benötigt. Doch damit erzähle ich Ihnen vermutlich nichts Neues.?

Nur die gängige Imperiale Propaganda? natürlich musste diese nicht stimmen. Tatsächlich tat sie es höchstwahrscheinlich nicht. Was also wusste Gale? Vermutlich etwas, das den Inneren Rat der Black Sun nicht verließ? zu gefährlich. Wahrscheinlich hatte der imperiale Geheimdienst bereits ein paar Gewährsleute in die Black Sun eingeschleust. Oder die Hutts. Oder gar die Republik, wenngleich das doch mehr als lächerlich klang.

?Ich jedenfalls bin der Ansicht, dass die Black Sun vom Gleichgewicht der großen Mächte profitiert. Wenn eine Seite mit der jeweils anderen beschäftigt ist, lässt uns das den nötigen Raum, die Hutts zu stoppen und Profite einzufahren. Dieses Gleichgewicht jedoch wurde empfindlich gestört. Was tun wir also? Wir können es nicht ändern ? nicht mehr. Also müssen wir uns anpassen. Aus guter Hoffnung alleine entstehen keine Profite??

Abwehrend hob der Falleen beide Hände. Er war gerade erst unter Vorbehalten wieder in die Black Sun aufgenommen worden ? wie konnte er da erwarten, dass ein Vigo ? noch dazu einer der einflussreicheren ? seinen unausgegorenen Überlegungen zuhörte oder sie gar beherzte?

?Doch ich will Ihnen da nicht reinreden, Sir. Die Black Sun hat schließlich in der Vergangenheit bewiesen, wie geschickt sie darin ist, politische Probleme zu umschiffen. Meine Aufgabe ist es wohl, meinen Beitrag dazu zu leisten? wir werden Sie nicht weiter behelligen.?

Zenex warf seiner schweigenden Begleiterin einen prüfenden Seitenblick zu.

?Oder, Lady Hade??

[?The Wheel?, Büro]- Zenex, Hade, Malor Gale
 
[The Wheel - Vigo Malor Gales Büro] mit Malor Gale Zenex

Hade war bereits während Zenex’ fortgeführter Rede über die Prinzipien einer erfolgreichen Verbrecherorganisation zur Tür gegangen. Er musste es ja wissen. Sie jedenfalls hielt nichts mehr im Büro des Vigos. Außer vielleicht…
Innerlich die Augen verdrehend wandte sich die jüngst zum Junior Member ernannte Kleinkriminelle zu den beiden Männern um.


”Doch, da wär’ noch was.”

Mit einem Kopfnicken deutete sie auf ihren neuen Mentor und wandte sich dann an Malor Gale.

”Könnten Sie dem da mal sagen dass er mit diesem ‘Lady’-Kram aufhören soll? Auf Sie hört er wenigstens.”

Die schwere eiserne Elektroschiebetür glitt hinter der 18jährigen Rothaut zu. Hade setzte sich automatisch in die Richtung in Bewegung, aus der sie zusammen mit dem Falleen gekommen war. Bis dato hatte sie noch keine Gelegenheit dazu gehabt die Raumstation ausgiebig zu erkunden und musste sich vorerst damit begnügen überhaupt zu wissen wo sie sich befand.
Obwohl ihr eigentlich danach verlangte die Veränderungen an der Uba so rasch wie möglich vorzunehmen zog es sie nur bedingt eilig zurück zu ihrem Schiff. Zu aller erst gab es da ein paar Kleinigkeiten zwischen ihr und Zenex, die noch geklärt werden mussten.


”Also:”

Begann sie unvermittelt zu sprechen

”Ich bin Kopfgeldjägerin. Werde ich zumindest bald sein. Bisher hab’ ich eigentlich alles gemacht was man mir angeboten hat. Jedenfalls muss ich mein Schiff für diesen Job ein bisschen, sagen wir, ‘umgestalten‘. Also wenn du irgendwelche Vorschläge hast, nur zu.”

Während sie auf ihn einredete war Hade gestikulierend ein paar Schritte rückwärts vor dem Falleen hergegangen. Als sie geendet hatte drehte sie sich gewandt um die eigene Achse und schloss wieder neben ihm auf.
Noch wusste sie nicht recht was er von ihr und ihrem Vorhaben hielt - geschweige denn was sie von ihm halten sollte - und war vorsorglich eher abwehrend eingestellt.
Sie würde ihren Plan durchziehen egal was Zenex davon hielt.

Und, hey... war der Kerl jetzt ihr Mentor oder was? Sollte er sich doch darum kümmern dass auch wirklich alles glatt ging. War schließlich auch in seinem Interesse, oder? Sein Leben hing ja mit an der Sache.


[The Wheel - Gänge] mit Zenex
 
[?The Wheel?, Büro]- Zenex, Hade, Malor Gale

Etwas irritiert ob des doch leicht respektlosen Umgangs Hades mit einem der mächtigsten Männer der Black Sun zuckte Zenex entschuldigend mit den Achseln und warf Gale einen Blick zu, der so viel besagte wie ?Sie wird es schon lernen? Dann verbeugte er sich geschmeidig vor dem Vigo und verließ in halb gebückter Haltung dessen Büro, um sich sofort danach schwer atmend darin zu versuchen, zu Hade aufzuschließen. Der Alkohol, dem er am Morgen und die Stunden, bis er auf die junge Schmugglerin getroffen war, gefrönt hatten, erschwerten ihm dies beträchtlich, sodass er fast keuchte, als er sie schließlich eingeholt hatte.

?Wissen Sie, so mit einem Vigo der Black Sun umzuspringen ist mitnichten die geeignete Art, sich einen angenehmen Lebensabend zu garantieren, La?? Er unterbrach sich hüstelnd.

?Hade.?

Kopfschüttelnd wollte der Falleen fortfahren, sie über das angemessene Benehmen Leuten gegenüber, die zweifellos am viel längeren Hebel saßen, aufzuklären, doch in diesem Moment schien die vorlaute Rothaut zu dem Schluss gekommen zu sein, dass es nun an ihrer Stimme war, gehört zu werden. Frustriert gab Zenex es auf und lauschte ihr vordergründig devot, machte sich jedoch innerlich eine Notiz, sie später noch einmal auf dieses Thema aufmerksam zu machen ? am besten bevor das Honorar für ihren nächsten Auftrag ausgehandelt wurde. In solchen Fällen brachte einen Respektlosigkeit schneller ins Grab als der Zorn der imperialen Obrigkeit.
Nun, sie hatte nach seinem Rat gefragt ? eigentlich eine kleine Sensation ? also würden sie diesen auch bekommen.


?Ich weiß nicht viel von Ihrem Schiff??, räumte er ein. ?Aber ich weiß, worauf Sie achten müssen. Sie wollen Kopfgeldjägerin werden? Dann wissen Sie mit Sicherheit auch, dass es da draußen Kreaturen gibt, die sich darauf spezialisiert haben, Ihnen das Geschäft zu verderben. Ob es nun Leibwächter sind, Jagdsaboteure oder in besonders ungünstigen Fällen imperiale Truppen. Ihr Schiff muss schnell sein ? im Normal-, wie im Hyperraum. Welche Klasse hat der Hyperraumantrieb Ihres Schiffes? Vier? Drei, höchstens??

Er lachte freudlos.

?Aber zu so etwas fehlt uns wohl das Geld. Wo wollen Sie ihre Ware unterbringen ? Kopfgelder kassiert man anders als Schmuggelentgelt. Die lukrativsten Aufträge besagen, dass das Opfer leben muss ? also brauchen Sie Zellen. Am besten mehrere, falls mehr ein Auftrag der Erfüllung harrt. Über Schilde und Bewaffnung will ich gar nicht erst reden??

Er hielt einen Augenblick inne.

?Allerdings? wenn es Ihnen gelungen ist, eine Fregatte der Lancer-Klasse auszustechen, dann ist es um Ihr Schiff womöglich doch nicht so schlimm bestellt??, fügte er widerwillig hinzu.

?Natürlich muss dieses Schiff in der Lage sein, in Windeseile neue IDs zu generieren. Imperiale Planeten haben nämlich die unangenehme Eigenart, sich über Schiffe auszutauschen, die sie besuchen und Ärger machen. Das Leben ist nicht leicht für unsere Sorte??

Theatralisch griff Zenex sich an die Brust, grinste sie dann jedoch unverhohlen an.

?Wie gefällt es Ihnen eigentlich? Jetzt offiziell zum ?Abschaum der Galaxis? zu gehören, wie es der hochwohlgeborene Hochadmiral Nereus Kratas formulieren würde??

[The Wheel, Gang]- Hade, Zenex
 
[The Wheel - Gänge] mit Zenex

?Ach? er sah doch aus als hätte er es ganz gut aufgenommen, oder??

Hade meinte diese Frage keineswegs rhetorisch. Dass sie sich vermutlich im Ton vergriffen hatte war ihr vollauf bewusst. Und davon war sie alles andere als angetan.
Aber jetzt war daran auch nichts mehr zu ändern. Und dass der Vigo ihr nicht wutentbrannt nachstürmte oder irgendeinen seiner Männer hinter ihr herhetzte wertete sie jetzt einfach mal als gutes Zeichen.

Immerhin hatte die respektloserweise an Malor Gale adressierte Formulierung ihres Wunsches auch Früchte getragen; Zenex hielt sein ?Lady? dieses Mal zurück.
Es war ja nun nicht so dass Hade aufwertender Anrede gegenüber prinzipiell abneigend gegenüberstand. Nur fühlte sie sich von dem Falleen durch sie eher verspottet als ernst genommen und das musste man sich ja nun wirklich nicht die ganze Zeit geben.

Während des Zuhörens breitete sich ein Schmunzeln auf den Lippen der jungen rothäutigen Verbrecherin aus. Zenex erläuterte ihr kurz und prägnant worauf sie bei ihrem Schiffsumbau achten musste. Die Art wie er es sagte imponierte ihr dabei aber beinahe noch mehr als die Erkenntnis, dass er die Zusammenhänge sah und ihr wohl wirklich helfen konnte.
Zenex hatte etwas von einem Verkäufer. Was er sagte klang fast nach einem Werbetext. Humor hatte der Junge schon mal. Das gefiel.


?Was meinst du wie viel würde das etwa kosten??

Schloss sie an die Ausführungen des grünhäutigen Humanoiden an. Denn das schien ihr die wohl wichtigste Frage zu sein. Zenex hatte sich mit ?zu so was fehlt uns wohl das Geld? nicht gerade klar ausgedrückt. Natürlich verfügte Hade nicht über genug Credits um sämtliche Teile für den Umbauten auf einmal einzukaufen. Doch wenn sie eine ungefähre Vorstellung davon hatte wie teuer die Sache würde konnte sie eine Prioritätenliste anlegen. Und vor allen Dingen würde sie wissen worauf sie noch zuzuarbeiten hatte.

?Lancer-Fregatte??, fragte Hade und fügte sogleich hinzu, ?Ach ja. Aber ich glaube für den ID-Wechsel den du meinst bräuchte ich einen leistungsfähigeren Transponder.?

Das Ding das Bru-Th Agoch ihr da angeschleppt hatte wirkte jedenfalls nicht wie die neumodische Hightechversion, so sehr sie ihm auch anrechnete, dass er sich um sie gekümmert hatte. Interessanterweise schienen daran auch keine Wanzen oder Peilsender befestigt zu sein; Hade hatte das Gerät während des Hyperraumfluges überprüft. Und das Schiff gescannt. Vorsicht war besser als Nachsicht.

Das ungleiche Gespann aus einem Falleen und einer Mischlingsfrau bog in den belebten Shoppingbereich der Vergnügungsstation ein.
Hade ließ sich durch die Leute, die ihnen entgegenkamen und zu beiden Seiten an ihnen vorbeidrängten nicht von ihrem Gespräch mit Zenex nicht ablenken. Wegen des allgegenwärtigen Lärmpegels, der sie hier erwartete, hob die Halbubesin leicht die Stimme.


?Ich wurde im Weltall geboren, meine Eltern hatten unterschiedliche Rassen??, Hade zuckte, die finale Frage des Falleen beantwortend, gleichmütig mit den Achseln, ?Eigentlich bin ich froh überhaupt mal irgendwo ?zuzugehören.?

[The Wheel - Einkaufsgang] mit Zenex
 
[The Wheel, Gang]- Hade, Zenex

Die Informationen, die Hade über ihren Hintergrund veräußerte, legte Zenex im Geiste zur späteren Verwendung ab. Es war immer gut, mehr über die Kreaturen zu lernen, mit denen er reiste. Ihre Eltern waren also unterschiedlicher Spezies. ein Umstand, der ihr auf jedem imperialen Planeten einen ungestörten Einstieg ins ?normale?, also gesetzestreue Leben, fast unmöglich machte. Oft waren es die ausgestoßenen, die es in die Arme von Syndikaten wie der Black Sun trieb, doch oft trafen sie es dabei unglücklicher. Vielleicht hatte Hade tatsächlich Recht ? jetzt gehörte sie ?dazu? und das wiederum garantierte ihr einen gewissen Schutz.

?Starke Hyperraumantriebe sind teuer??, antwortete der Falleen auf ihre frühere Frage, seine Stimme ebenfalls erhebend.

?Außerdem unterliegen sie ? wie Laserkanonen und Schildgeneratoren der Dimensionen, die uns vorschweben sollten ? natürlich der militärischen Aufsicht, selbst in der Republik. Schließlich will kein harmloser Bürger, dass böööööööse Verbrecher mit Militärausrüstung herumfliegen und sich auf seine Kosten bereichern.?

Zenex lachte amüsiert.

?Außerdem brauchen wir jemanden, der uns das alles einbaut. Ich weiß nicht, inwiefern es auf The Wheel derartige Möglichkeiten gibt ? wenn, dann werden sie ebenfalls ihren Teil kosten. Als erster Schritt bleiben uns also geringfügig bessere Waffen ? nur für den Notfall ?, die Zellen im Innenraum und ? was am wichtigsten ist ? ein schneller Sublichtantrieb. Wenn wir erst im Hyperraum sind, werden uns selbst Schiffe mit Hyperantrieben nur schlecht orten können. Und die meisten Kurzstreckenjäger des Imperiums und der meisten Söldner haben keinen eigenen Hyperantrieb. Also müssen wir ihnen zum Sprungpunkt entkommen ? ergo ein schneller Sublichtantrieb.?

Im Geiste überschlug Zenex die möglichen Kosten.

?Natürlich kommt das alles darauf an, welche Grundvoraussetzungen auf Ihrem Schiff herrschen, Hade. Aber nichtsdestotrotz ? mehrer Zehntausend Credits werden wir berappen müssen. Im günstigsten Fall. Plus Kosten für den Einbau.?

Schief grinsend sah er sie an.

?Ich weiß nicht, wie es mit Ihren Mechanikerfähigkeiten aussieht ? meine sind bescheiden.?

Er zuckte mit den Achseln.

?Sie sehen also, die meisten Anfänger im Gewerbe müssen ihre ersten Aufträge ohne spezielle Ausrüstung bestreiten. Nennen Sie es eine... natürliche Auslese. Wer überlebt verbessert sich, übernimmt lukrativere und riskantere Aufträge ? und so weiter. Die Besten in der Branche fliegen mit wahren Kriegsschiffen herum und sind besser ausgerüstet als die Elite der imperialen Armee. Aber bis dahin ist es ein weiter Weg? Aber Sie haben Glück.?

Sein Grinsen nahm anmaßende Züge an.

?Schließlich verlassen sich die meisten Jäger auf Muskelschmalz und Feuerkraft, nicht aber auf die Verschlagenheit und den Intellekt eines Beraters wie ich einer bin. Sie sehen also, Hade ? Sie brauchen mich.?

Mitfühlend tätschelte er ihre Schulter.

?So unangenehm das auch sein mag, Teuerste.?

[The Wheel, Gang]- Hade, Zenex
 
[The Wheel - Gänge] mit Zenex

Hade glaubte nicht, dass sie Zenex mit ihrer dahergesagten Vertrautheit zu viele Informationen über sich gegeben hatte. Schließlich warf die Tatsache dass sie ein Bast*rd ohne Herkunftsplanet war nicht unbedingt eine riesig große Angriffsfläche ab.

Sich an drängelnden Passanten vorbeischlängelnd verlor sie den Falleen für einen kurzen Moment aus den Augen, um sich ihm dann sogleich nach der Sichtung wieder anzuschließen.


”Also um das Einbauen wollte ich mich eigentlich selbst kümmern. Ich sehe überhaupt nicht ein warum ich dafür Geld bezahlen soll. Oder jemanden extra in mein Schiff lassen.”Es widerstrebte ihr sehr nicht zu wissen was an der Maschine geändert wurde. Am Ende fand sie sich, wenn sie auf schnelle Reparatur angewiesen war wie nach der Flucht vor den Sith, selbst nicht mehr zurecht. Kurz ruhte der Blick der Verbrecherin auf Zenex: “Ja, auch du bist nicht unbedingt willkommen.” - ”Nur wenn ich vor einem wirklich unlösbaren Problem stehe zittier’ ich dann jemanden her.”

Zwar konnte Hade nicht unbedingt auf eine ruhmreiche Vergangenheit als Mechanikerin zurückblicken - die meiste Zeit probierte sie herum - doch war ihr eine gewisse handwerkliche Erfahrung nicht mehr ganz abzusprechen. Nicht nach einem halben Leben als Selbstversorgerin.

Sich einen schnellen Sublichtantrieb anzuschaffen war im Übrigen eine blendende Idee. Und zwar genau aus den von Zenex angegebenen Gründen. Überhaupt hatte sie wenig an dem auszusetzen was der Kerl ihr unterbreitete.
Er war ihr durch einen Black Sun Vigo sozusagen zur Seite gestellt worden; so schnell würde sie ihn also nicht wieder los. Da war es erleichternd festzustellen, dass er auch wirklich etwas in der Birne hatte.


”Je besser die Ausrüstung wird desto riskanter auch die Aufträge. Das heißt das Risiko bleibt auf einem Level.”

Urteilte Hade resolut.
Daraus folgte dass sie bereits beim ersten Auftrag Erfahrungen mit der Gefährlichkeit ihres neuen Berufs machen würde. Außerdem sollte sie sich das in Erinnerung rufen sofern sie die ersten paar Missionen überlebte. Und mehr oder minder erfolgreich zu Ende brachte. Wäre auch schön.
Die Jagd würde mit der Zeit vielleicht routinierter, aber vermutlich nicht einfacher werden.
Wie auch immer... der erste Job versprach einen Sprung ins kalte Wasser!
‘Friss oder stirb’ - das entsprach genau der Einstellung der Kopfgeldjägeranfängerin und deckte sich nicht minder mit ihren Erwartungen.


”Unangenehm?”, Hade lachte und schob mit sanfter Bestimmtheit Zenex’ Arm von ihrer Schulter, während sie sich ihm zuwandte ”Na da habe ich aber schon schlimmeres erlebt als einen guten Berater zu bekommen.”

”Sofern du dich denn als gut erweist”, lag in dem trotz der Amüsanz unterschwellig skeptischen Blick. Hade gehörte nicht zu den Leuten die den Tag vor dem Abend lobten. Und Zenex hatte sich nochkeinesfalls als lohnende Errungenschaft gezeigt.

[The Wheel - Gänge] mit Zenex
 
~Rad der Freuden ~ Gänge ~Ashelia, Jace~

Die Kommentare die von Jace Lippen kamen, entlockten ihr ein Lachen. Wenigstens war er schlagfertig. Und dazu auch einigermaßen amüsant. Das musste sie ihm lassen. Auch die Tatsache das er im Verlauf der Verfolgung ruhig geblieben war und nicht panisch irgendwo unterwegs gestolpert, andere angerempelt oder was wusste sie nicht was getan hatte, war mehr als nur ein Pluspunkt. Für Ashe war die Sache somit eigentlich ganz klar. Ein ehemaliger Elite Pilot konnte in der Black Sun doch nicht schlecht aufgehoben sein, oder? Zum Kopfgeldjäger fehlte da nicht viel und die mussten auch fliegen, oder schlicht und einfach Schmuggler. Da käme das ganze seinem Beruf noch tragender zu gute. Aber das lag dann an ihm und nicht an ihr, was er mit seinem weiteren Leben anfangen wollte. Gesetz des Falles das er auch mitmachen wollte. Also, einsteigen wollte und Mitglied der Black Sun wurde. Mit einem leisen Klick, Klick, waren die beiden Messer wieder in ihren Scheiden verstaut und Ashe zog ihren umhang wieder zu. Und noch während er fragte wohin er sie nun einladen könnte, hatte sie auch den Kragen ihres Umhangs wieder gerichtet, der jedoch nur geringfügig Unordentlich gewesen war. Mit einem Wink, dem sie ihn gab nachdem sie schon losgelaufen war, schloss der Mann zu ihr auf. Und mit geschmeidigen Schritten, durch den weichen und elastischen Stoff der ihre Schuhe bildete, erreichte sie schon wenig später mit Jace im Schlepptau die nur Minuten zuvor verlassene Promenade.

Gemeinsam machten sie sich daran wieder in die Richtung zu schlendern, aus der sie gekommen waren. Denn in dieser Richtung lagen die eindeutig besseren und, was am wichtigsten war, saubersten Bars.


„Wohin könntest du mich mal ausführen. Das ist ’ne gute frage, Cowboy. Auf der einen Seite will ich ne Entschädigung, aber ich will dich auch nicht grundlos ausnehmen. Wenn ich dich jetzt nicht leiden könnte, dann würd’ ich’s sofort tun. Naja, ich glaub ich hab da ’ne Idee. Kennst du Bloatys Inn?

Ach, vergiss was ich gesagt hab, warst ja noch nicht allzu viel hier herumgekommen. Wie auch immer, der Name von dem Ding hört sich schlimmer an als es ist, dann komm mal mit Cowboy.“

Meinte sie und nun wurden ihre Schritte entschlossener, da sie endlich eine Richtung gefunden hatte, die sie einschlagen konnte. Jace , der noch immer neben ihr her trottete, hatte offenbar keine Probleme damit, das ihre Schritte jetzt etwas energischer geworden waren. Zumal in diesem Gedränge was gerade wieder aufkam, einfach schneller vorankamen, wenn sie ‚bestimmter’ durch die Menge liefen. Wenigstens hatten sie nicht mit entgegenkommenden Passanten zu kämpfen da die Promenade in der Mitte mit einer Art Insel geteilt war die an verschiedenen Stellen mit Durchgängen passierbar gemacht worden war und durch selbige Unterteilung der Strom auf der einen Seite nach unten und auf der anderen nach oben floss.

„Sag mal, wieso ergibt sich ein Elite Pilot der Black Sun? Ich meine, nicht das es in dieser Galaxis keine ungewöhnlichen Ereignisse gibt oder so, aber Vom Imperium zur Black Sun? Das hört man selten… genau genommen hab ich es bis jetzt noch nie mitbekommen das da wer freiwillig abgehauen ist…

Achso… wir wären da.“


~Rad der Freuden ~ vor Bloatys Inn ~Ashelia, Jace~
 
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[The Wheel, Gang]- Hade, Zenex

Die Aussicht darauf, dass Hade die Modifikationen an ihrem Raumschiff ? mit dem er sich schließlich ebenfalls fortbewegen würde ? selbst vornehmen wollte, beruhigte Zenex nicht unbedingt. Er hatte schon oft erlebt, wie geizige oder sich einfach selbst fatal überschätzende Hobbymechaniker als trauriger Trümmerhaufen inmitten einer imperialen Patrouille geendet waren oder einen Hyperraumsprung ohne Rückkehr ausgeführt hatten. Keine Vorfälle, die der Falleen gerne am eigenen Leibe erfahren wollte. Andererseits ? blieb ihm wirklich eine Wahl, jetzt, da er sich der Black Sun verpflichtet hatte?

?Wenn? wenn Sie meinen, dass Sie an den Triebwerken Ihres Raumschiffes so ohne weiteres herumfummeln können??

Er bedachte Hade mit einem prüfenden Blick. Nach allem, was er von ihr wusste, war ihr Schiff ? selbst wenn es sich dabei um einen YT-1300 oder gar einen klapprigen Verpine Adventurer handelte ? ihr wertvollster Besitz. Vielleicht zögerte sie deshalb, Hilfe zu konsultieren. Und genau deswegen sollte er es sich besser zweimal überlegen, bevor er eigenhändig Veränderungen ? etwa am Navigationscomputer ? vornahm. Zwar glaubte er nicht, dass sie ihn im direkten Zweikampf überwältigen konnte, doch oft trog der Schein, besonders bei fremden Spezies. Außerdem konnten Frauen ? speziesübergreifend ? gemein und hinterhältig sein.

?Aber? darüber können wir uns immer noch unterhalten, nicht wahr??

Kurz sah er sich um. Mittlerweile befanden sie sich wieder in einer frei zugänglichen Sektion der Raumstation, noch dazu einer, die offenbar alles anbot, was das Herz begehrte. Nun? Zenex musste allerdings einräumen, dass sein herz derzeit weder noch mehr Alkohol, leicht bekleidete Begleitung oder andere Narkotika benötigte. Folglich beeilte er sich, Hade tiefer in dieses Paradies der Konsumenten zu folgen, in der Hoffnung, dass sie Etablissements fanden, die ihre derzeitigen Bedürfnisse zu decken wussten.

?Ich muss Sie nur vorwarnen ? um meine Ersparnisse ist es etwas dürftig bestellt. Ich kann so gut wie nichts zu den Rechungen beisteuern, die wir hier auf The Wheel anhäufen mögen.?

Er verkniff es sich, hinzuzufügen, dass es um seine eigene Ausrüstung ebenfalls nicht gut bestellt war. Zwar erwartete man von ihm primär, zuzuhören und manchmal zu reden, nichtsdestotrotz würde er sich mit einer besseren Bewaffnung als seiner halb leeren Blasterpistole und einem alten Vibromesser wohler fühlen. Und eleganteren Kleidern ? schließlich trug er seine derzeitige Kombination bereits viel zu lange. Nicht, dass es Hade auffallen würde ? was elegante Kleidung und Umgangsformen anging musste die junge Frau noch einiges lernen. Wenn auch nicht unbedingt von ihm. Anderen gute Manieren beizubringen war entnervend und ? wenn der Lehrling bewaffnet und leicht reizbar war ? manchmal lebensgefährlich.

?Also, Captain, was darf ´s sein?? Vielleicht gelang es ihm ja, sie mit dieser Anrede ? die ihr immerhin formell den Oberbefehl über ihre Operationen zusprach und an ihre Selbstwahrnehmung als Schiffseignerin appellierte ? noch positiver zu stimmen. Seine möglichst neutrale und nicht übertrieben freundliche Mimik sollte ihr übriges tun.

?Wollen Sie sich schon nach Ausrüstung umschauen, wollen wir uns zuerst das Schiff ansehen und uns ein Bild machen, was wir brauchen oder aber??

Jetzt grinste er schon ein wenig.

?Wollen wir auf Ihre Kosten etwas trinken und auf unsere Erfolg versprechende Geschäftsbeziehung anstoßen??

[The Wheel, Gang]- Hade, Zenex
 
[The Wheel - Gänge] mit Zenex

Dass Zenex es nicht befürwortete dass sie die Umbauten an ihrem Schiff selbst tätigte nahm Hade durchaus wahr. Sein Schritt stockte minimal und sie glaubte sich sicher ihn einige wenige Augenblicke lang um die rechten Worte ringend zu wissen ehe der Klang seiner Stimme ihren Verdacht bestätigte. Definitiv nicht begeistert.
"Nur nicht so vertrauensselig! Am Ende glaube ich noch dass ich weiß was ich tue wenn ich an meinem Schiff rumschraube!"...


?Wir können uns darüber noch unterhalten, sicher. Wenn du die Kosten übernimmst.?

Stellte die junge Verbrecherin sofort klar. Dabei umspielte ein angedeutetes, grimmiges Lächeln ihre Mundwinkel. Tja, so war das nun mal. Lieber Zenex, die Galaxis ist hart. Aber ungerecht.

?Wo wir auch schon beim Thema sind, mh? Aber keine Sorge. Du musst gar nichts beisteuern. Das verlange ich gar nicht von dir. Schließlich ist es mein Schiff und es sind meine Modifikationen. Ich will überhaupt nicht, dass du etwas beisteuerst.?, betonte die junge Kopfgeldjägerin noch einmal und sah dem Falleen dabei eindringlich in die Augen, ?So bleibt alles mein Eigentum. Außer natürlich du möchtest mir etwas schenken.?

Hade grinste schelmisch.

?Ach ja. Im Übrigen will ich da eine klare Trennung zwischen uns. Keinen gemeinsamen Besitz. Keine gemeinsamen Konten.?

Diese Worte wurde mit einer klaren, endgültigen Geste unterstrichen.
In letzterem Fall konnte Hade nur verlieren. Schließlich hatte Zenex tatsächlich nichts beizusteuern und sie musste sehen wie sie nicht zu viel Geld in einen mittellosen Mann hineinpumpte. Zurück bekam sie - außer seinen Ratschlägen - immerhin Null Komma gar nichts. Selbst wenn der Falleen irgendwann einmal Reichtümer angehäuft hatte; seien wir doch realistisch. Und mit dem ?Mentor? war es irgendwann auch vorbei.


?Schließlich ist unsere Partnerschaft temporär, nicht wahr??

Temporär bedeutet ?zeitlich begrenzt?. Japp. Guter Witz. Wenn Zenex meinte das ?Prinzesschen? höflichst bis aufs letzte Hemd ausnehmen zu können, dann hatte er sich geschnitten. Nicht mit Hade. Im Gegenzug erwartete sie ja nichts von ihm. War also nur fair.

?Was? Ich glaub? bei dir piept?s wohl!?, ein eindeutiges Klopfen mit dem Zeigefinger gegen ihre Stirn war die Reaktion des weiblichen Kleiderhaufens auf des grünhäutigen Humanoiden wundervollen Vorschlag auf ihre Kosten einen draufzumachen, ?Wir brauchen mein Geld gerade woanders echt dringender. Mit Betonung auf ?mein? Geld, übrigens!?

Mit einem letzten, energischen Blick wandte Hade sich in Richtung des Ganges und setzte ihren Weg fort. Der würde sie früher oder später, an einer Vielzahl von Cantinas vorbei, in eine technische Abteilung führen. Vermutete sie jedenfalls. Naja? hoffte sie.

[The Wheel - Gänge] mit Zenex
 
[The Wheel, Gang]- Hade, Zenex

Also nichts zu trinken. Nun, im Grunde reichte der Stoff, den Zenex momentan intus hatte, auch noch aus, um für die nächsten paar Stunden Hade über Gebühr zu reizen. Nachschub wäre vor diesem Hintergrund eher? unangenehm.
Sie hatte recht klar gemacht, was sie von ihrer Partnerschaft hielt. Dem Falleen gefiel es überhaupt nicht, wie er in die Defensive gedrängt worden war und sie die dominante Verhandlungsposition eingenommen hatte, doch letztendlich waren alle Umstände darauf programmiert: sie besaß das Schiff, sie besaß die Credits, sie war entschlossen, Kopfgeldjägerin zu werden. Er war mehr redundantes Beiwerk und ihren bisherigen Reaktionen auf seine Vorschläge nach zu urteilen schien sie wirklich auf ihn verzichten zu können. Zenex schnitt eine finstere Grimasse. Aber alles war besser als weiter hier auf The Wheel gestrandet herumzulungern ? wenngleich er sich das immer aufs Neue ins Gedächtnis rufen musste.


?Gütertrennung? das ist ja wie bei `ner kaputten Ehe??, zischte er möglichst unhörbar und folgte Hade, die nun, da sie ihren Standpunkt klar gemacht hatte, entschlossen war, die Angebote der Spelunken zu ignorieren und nach einem Ausrüstungslager für Raumschiffe zu suchen. Seinen Vorschlag, erst ihr Schiff zu besichtigen und eine Liste der Dinge zu machen, die sie benötigten, hatte sie vollkommen übergangen ? scheinbar brauchte sie seinen Ratschlag wirklich nicht.

?Jetzt nicht, Süße??, murmelte er einer halbnackten Twi?lek zu, die sich ihm unvermittelt in den Weg gestellt hatte, immer noch darauf bedacht, zu Hade aufzuschließen. Diese behandelte ihn, als wäre er Luft? aber dass man Luft zum Atmen brauchte, würde sie bald ? in diesem Fall metaphorisch ? bemerken.

?Haben Sie überhaupt ein Ziel?? Er bemühte sich, seinem Tonfall einen möglichst jammernden Beigeschmack zu verleihen.

?Oder haben Sie sich dazu entschlossen, stur gerade aus zu laufen, nur um mir zu beweisen, dass Sie mich nicht brauchen??

Er erwartete nicht unbedingt eine Antwort und als er die ersten Schilder erblickte, die ?Torils Teilsammelsurium? und ?Gleenex? Mechanikers Paradies? anpriesen, musste er eingestehen, dass sie seine Hilfe bis zu diesem Punkt tatsächlich nicht benötigt hatte. Frustriert atmete er einmal kräftig aus und wieder ein.

?Bravo! Sie haben gewonnen! Zufrieden??

[The Wheel, Läden]- Hade, Zenex
 
[The Wheel - Gänge] mit Zenex

“Gewonnen?

Überrascht musste Hade unwillkürlich auflachen. Die Situation war aber auch gerade zu perfekt. Direkt wie in einer Holonet-Telenovela. Irgendjemand sagt irgendwas in der Art “Das schaffen die nie!” und im nächsten Moment macht’s groß ‘BUMM’ und wer landet vor ihnen? - oder so ähnlich.

”Dann steht es jetzt wohl 1:0 für mich. Sollten wir irgendwo vermerken. Vielleicht halten wir das Spiel ja durch bis wir uns so richtig hassen, wie wär’s?”, stieg die junge Verbrecherin auf Zenex ein und zwinkerte ihm zu.

Zu Beginn der Elektronikwahrenabteilung war sie stehen geblieben. Dass sie hier angekommen waren war pures Glück. Selbstverständlich hatte die Halbubesin ihren Weg nicht vollkommen planlos gewählt sondern gemutmaßt, dass die technischen Accessoires wohl irgendwo bei den Händlern zu finden sein würden. Doch The Wheel war groß, mehrstöckig und rund. Es hätte gut passieren können dass sie einfach ein paar Schritte in die andere Richtung hätten gehen müssen. Und den Aufstand, den der Falleen dann gemacht hätte, wollte sie nicht erleben.


”Also gut.”, fuhr Hade ernster fort. Sie überflog die Reklametafeln und Hinweisschilder in unmittelbarer Umgebung, ”Wo sollen wir zuerst hin? Was meinst du ist günstiger… hm… oder besser.”

Qualität. War ja auch noch ein Kriterium. Ups. Fast vergessen. Naja, konnte ja mal passieren…
Hade steuerte ‘Torils Teilsammelsurium‘ an. Das klang schon mal unspezifizierter.


”Ich glaube hier finden wir einiges.”, murmelte sie, halb zu Zenex, halb zu sich selbst.
Schnellen Sublichtantrieb. Besseren Transponder. Das war erstmal das Wichtigste. Und die Innenausstattung und Bewaffnung müsste man wohl sowieso woanders auftreiben als im Mechanikbereich.

Dass der grünhäutige Humanoide für sie gänzlich überflüssig war konnte Hade nicht bestätigen. Nicht, wenn sie ehrlich zu sich selbst blieb. Seine Anwesenheit gab ihr ein Gefühl der Sicherheit und Akzeptanz. Nicht etwa weil sie dem Mann vertraute - oder auch nur seinen kämpferischen Fähigkeiten. Viel wahrscheinlicher war sogar, dass die Black Sun ihr als Taugenichts einfach den nächsten Taugenichts aufgehalst hatte weil sich Gleich und Gleich ja bekanntlich gern gesellte und der Vigo Zenex somit los war -, sondern weil sie schlichtweg mit jemandem reden konnte. Von dem sie zumindest eins wusste: Er hatte Ahnung vom Überleben. Hey, nicht jeder mittellose Gauner war klug und dreist genug sich einem Verbrechersyndikat anzuschließen. Und wenn der Falleen auch in Zukunft darauf bedacht war seine Haut zu retten würde auch Hades Arsch vielleicht nicht allzu schnell Feuer fangen. Schließlich klebten sie ja jetzt zusammen.
Überdies gehörte die rothäutige Frau zu denen, die über Konversation reflektierten. Ihre Resolution und ihr selbstbewusstes Auftreten wirkten auch nur dann, wenn sie es in Gesellschaft anwandte. Ganz allein hatten ihre Sorge eine viel größere Macht.


[The Wheel - 'Torils Teilsammelsurium'] mit Zenex
 
[The Wheel, ?Torils Teilsammelsurium?]- Hade, Zenex

Etwas orientierungslos sah Zenex sich in dem Chaos um, bei dem es sich um ?Torlils Teilsammelsurium? handelte. Eine Ansammlung aller möglichen technischen Ausrüstungsgegenstände, die sich glücklicherweise ? da es sich bei The Wheel um eine Raumstation handelte, auf der Landgleiter wenig Sinn machten ? auf ergänzende Ausrüstung für Raumschiffe beschränkte. Nichtsdestotrotz ? die Auswahl war unübersichtlich, scheinbar nicht katalogisiert und nach dem seltsamen Gusto des Ladeninhabers scheinbar nach optischen, nicht nach praktischen Gesichtspunkten sortiert wurden.
Zenex schnaubte verächtlich, als er eine zerbeulte R5-Einheit passierte, deren Kopf sich unentwegt drehte und die hektische Pfeiflaute von sich gab. Diese kleinen Kerle mochten zwar begabte Mechaniker sein und bei einigen Jäger der Republik gar den Navigationscomputer ersetzen, doch sie waren teuer und ? sofern man sie nicht zu noch unerschwinglicheren Preisen direkt vom Hersteller oder seinen lizenzierten Großhändlern bezog (wozu man meist schon Offizier irgendeiner kaufkräftigen Flotte sein musste) ? in einem erbärmlichen Zustand. So wie dieses Exemplar.
Ein flatterndes Geräusch warnte Zenex.


?Aaaaaah? einen wunderschönen Tag wünsche ich Ihn, edler Herr. Was führt sie her, in Torils unglaubliches Teilesammelsurium? Sie suchen nicht zufällig nach einem fast neuen Navigationscomputer für corellianische Mittelstreckentransporter? Gerade erst ist einer? äh? hereingekommen, oh ja!?

Der Falleen zuckte zurück und betrachtete das kleine Geschöpf leicht angewidert, das dort ? angetrieben von zwei eher unpraktischen Flügelchen ? vor ihm in der Luft schwebte und schlecht riechende Luft in seine Richtung schaufelte. Ein Toydarianer, keine Frage. Und wahrscheinlich handelte es sich bei ihm um Toril persönlich?

?Kein Navigationscomputer? danke??

?Ooooh, dachte ich es mir doch. Der edle Herr besitzt vermutlich bereits ein voll funktionsfähiges Raumschiff und müsste es entsprechend? aufrüsten, eh? Nun, Sie haben Glück!?

Das Flügelschlagen wurde heftiger und der Toydarianer schien sich noch ein paar Zentimeter in die Luft zu schrauben.

?Toril hat alles, was Sie brauchen, edler Herr! Alles! Um was für einen Schiffstyp handelt es sich??

Hektisch suchte Zenex Hades Blick ? sie hatte ihm schließlich immer noch nicht gesagt, was für eine Kiste sie eigentlich flog ? und fand sie, sich interessiert im Sortiment des übel riechenden Toril umsehend.

?Ich bin nur? erster Offizier auf meinen Schiff?, informierte er den Händler schließlich zögernd.

?Die Details müssen Sie mit meiner? ähm? Chefin besprechen.?

Sofort schien Toril ihn zu vergessen ? offenbar war dem geschäftstüchtigen Wesen nun klar, dass die Credits von Hade kommen mussten ? und er beeilte sich, auf die rothäutige Frau zuzuflattern. Zenex atmete erleichtert auf, wenngleich noch ein leichtes Aroma des Ladeninhabers in der Luft lag.

?Ah, werte Dame! Willkommen, willkommen! Toril kann Ihnen jedes Ersatzteil oder Upgrade verschaffen, das Ihr Herz begehrt! Verspochen!?

Die R5-Einheit, an der Zenex vorbeigekommen war, gab einen letzten schrillen Schrei von sich und verstummte, weißen Dampf aus ihrem Kopfteil entlassend. Der Falleen seufzte. Das würden zähe Verhandlungen werden, wenn sie überhaupt so weit kamen, über den Preis zu reden?

[The Wheel, ?Torils Teilsammelsurium?]- Hade, Zenex, Toril
 
[Hyperraum • CRU Kih'Parjai • Brücke] Colonel Ordo, Major Wouken

Auf der Brücke der mandalorianischen Crusader-Korvette Kih'Parjai herrschte die betriebsame Ruhe, welche der Hyperraum über sie ausgebreitet hatte. Die Stille war indes nicht vollkommen, und würde damit womöglich Gefahr laufen, ein diffuses Gefühl der Bedrohung aufkommen zu lassen, sondern war durchsetzt mit den Stimmen der Anwesenden, die die Lautstärke eines Raunens kaum überschritten, sowie den vereinzelten Verlautbarungen des technischen Inventars, die kaum Bedeutsames verlautbarten.

Paíx stand unterdessen an der gläsernen Sichtfront der Brücke. Seine Gedanken ruhten jedoch nicht wie sein Blick auf den das Schiff umschmeichelnden blauen Verwirblungen des Hyperraums oder dem in seiner Hand gehaltenen Datapad, welches allerlei Informationen über die Kih'Parjai preisgab, die der Mandalorianer bereits eingehend studiert und aufgenommen hatte.
Seine Gedanken resümierten stattdessen in ruhiger Abfolge die Ereignisse der letzten Tage, die in ihrer Bedeutung noch kaum abzuschätzen waren, die jedoch versprachen von merklicher Tragweite zu sein.

Der Sprung ausgehend vom befriedeten Teyr gen Mandalore war ebenso ruhig verlaufen wie für Paíx selbst. Dieser hatte sich nach entbehrungsreichen Tagen die essentielle Entspannung gegönnt, der ebenso sein Körper wie sein Geist bedurft hatten.
Mit diesen sachte vor sich hinplätschernden Augenblicken der Besinnung war es allerdings schnell vorbei, als Paíx noch gänzlich unbefangen wieder heimatliche mandalorianische Erde betreten hatte. Umgehend hatte er sich an diesem frühen Morgen zu Kanzler Gistang aufgemacht. Er wollte mit dem Staatschef zuerst noch das durchwachsen ausfallende Resümee seines Ausflugs in die Kolonien abhandeln, um dann bei seiner Familie seine Aufwartung zu machen.

Im Regierungsgebäude Keldabes war Paíx dann auch umgehend von Gistang empfangen worden, der seinem Wunsch nachgekommen war und seinen Worten geduldig gelauscht hatte.
Unterdessen hatte ihn dabei das Gefühl beschlichen, Gistang würde selbst Informationen zurückhalten, weswegen er zwar ausführlich, aber nicht allzu überschwänglich zu einem Ende gekommen war.

Sein bärtiger Gegenüber hatte ihn forschend fokussiert, um dann ohne Umschweife langsam den inhaltlichen Kern umkreisend eine sprichwörtliche Detonation zu zünden:
Der Kanzler Mandalores begann bei der Entdeckung einer überaus ertragreichen Ader mandalorianischen Eisens außerhalb von Enceri, die versprach, der mandalorianischen Wirtschaft einen ungeahnten Aufschwung exzessiven Ausmaßes zu bescheren.
Am folgenden Tag offenbarte diese Entdeckung jedoch erst seine vollkommenen Auswirkungen: Bei der Bekanntmachung des freigelegten Erzvorkommens im Rahmen einer umfassenden Versammlung aller Clans des Mandalore-Seltors war das Wort an Digur Zenlav, den Direktor von MandalMotors übergeben worden, dessen förmliche Erklärungen schnell in einer flammenden Rede gemündet waren, die einforderte, diesem anstehenden wirtschaftlichen Aufschwung einen politischen zur Seite zu stellen.
Gegipfelt war dieser Appell letztlich in der eindringlichen Forderung, Gistang zum neuen Mandalore, dem Anführer aller Mandalorianer, zu erklären, und ihn damit zu beauftragen, die entfremdeten Clans wieder zu vereinen und die dadurch erstarrte Regierung umgehend zu entschlacken.
Eindrücklich beschrieb Gistang unter dem wortlosen Drängen seines Zuhörers, wie sich eine uneingeschränkte Stille über die Versammlungshalle gelegt hatte, bis dann ruckartig bestätigende Rufe laut geworden waren, was sich kontinuierlich anschwellend zu einem ohrenbetäubenden Dröhnen gesteigert hatte. Gistang verschwieg dabei nicht, dass diese Befürwortung nicht uneingeschränkt gewesen war, doch viele Mandalorianer, die bei den vergangenen Wahlen noch für seinen Widersacher Cassor vom Clan der Skirata gestimmt hatten, ob der von diesem proklamierten härteren Gangart, sahen in der Umgestaltung der Regierung und der abermaligen, aber von Zenlav überaus pointiert vorgetragenen Aufforderung zur Einung aller Clans, die Erfüllung ihrer Hoffnungen, weswegen sich die Zustimmung auch durch deren Reihen zog.
Die Stimmen hatten letztlich eine augenblickliche Wahl einverlangt, und mit dreiundsiebzig Prozent war Solmeer Gistang zum neuen Mandalore bestimmt worden.

Anschließend an die kurz eingeworfenen Glückwünsche von Paíx, hatte Gistang ihm dann umfangreiche Konzeptionen vorgelegt, die er mithilfe seiner neuerlichen umfassenden Kompetenzen alsbald in die Tat umzusetzen gedachte.
Mit den abzusehenden umfangreichen Gewinnen von MandalMotors würde man die eigene mandalorianische Schiffsproduktion forcieren und unter der Führung General Brethrens neuerlich mandalorianische Superkommandos aus den Reihen der Schocktruppen rekrutieren, um sie zur Elite der mandalorianischen Bodenkräfte aufzuschwingen.
Die Geschicke der Mandalorianer würden nun aus einem von Gistang eingesetzten Rat bestimmt werden. Deren Mitglieder würden jeweils mit Ressorts beauftragt werden, um dann nach Rücksprache mit dem Mandalore Entscheidungen zu treffen.

Überaus erfreut hatte Paíx alldem gelauscht, um dann in leichte Nervosität zu verfallen, als der Mandalore erklärte, vorerst würde er sich selbst primär auf die Repräsentation der Mandalorianer nach außen und der Zusammenführung der Clans konzentrieren. Paíx entging dabei nicht, dass somit seine Position als Außenminister kaum mehr benötigt wurde, was nach Rückfrage von Gistang bestätigt wurde.
Profunde Unsicherheit drohte sich bereits in Paíx auszubreiten, als Solmeer ein versöhnliches Lächeln formte, um dann nach einigen lobenden Worten, die seinen Einsatz in den zurückliegenden Monaten ungeachtet der Fehlschläge, die Gistang jedoch nicht auf Paíx' Wirken zurückführte, wertschätzten, offenbarte der Mandalore seine Absichten:
In Anbetracht des kritischen galaktischen Machtgefüges hielt der Mandalore es für unerlässlich, nun auch Kontakte in die interstellare Halbwelt zu knüpfen - zur Schwarzen Sonne, wie Gistang seine Gedanken präzisierte. Dort sollten Verbindungen geschaffen werden, allen voran ein Abkommen zwischen dieser intergalaktischen Handelsorganisation - wenn man leichtgläubig dem zugehörigen Nachrichtensender oder offiziellen Darstellung Glauben schenken mochte - und den Mandalorianern.
Gistang versprach sich davon lukrative Geschäfte sowohl was den Export von Gütern als auch deren Import betraf, was somit das mandalorianische Volk weiter stärken sollte, um dem Imperium trotzen zu können.

Paíx, dem während dieser Ausführungen schon gedämmert hatte, welche Rolle ihm dabei zukommen würde, hatte Gistang schließlich selbst die Worte vorweg genommen, als er eingeworfen hatte, dass er das benötigte Bindeglied werden sollte.
Milde lächelnd hatte der Mandalore dies bejaht, und dann taxierend Paíx' Reaktion abgewartet. Dieser lehnte sich leicht in seinem Sessel zurück, um äußerlich ungerührt, aber innerlich rapide abwägend, Eventualitäten und Konsequenzen abgeschätzt hatte.
Er war sich nicht darüber im Klaren, was er von der Schwarzen Sonne halten sollte - sicher wusste er aber, dass sie eine sehr zwiespältige Organisation war, deren eigentliche Ausmaße und Aktivitäten erst von einem Integrierten wirklich eingeordnet werden konnten. Er sah jedoch auch die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben würden, und er konnte ebenfalls die Bewertung Gistangs gut nachvollziehen.
Und letztlich fühlte sich die Aussicht, sich der Schwarzen Sonne anzuschließen, um damit den Mandalorianern eine Chance zu bieten, dem omnipräsenten Druck des Imperiums zu widerstehen, einfach
gut an. Er konnte diese Impression nicht exakt umreißen, und wusste nicht, ob sie womöglich gar von der Macht beeinflusst wurde, aber den Kern der Emotion konnte und wollte er nicht abstreiten.

Und so hatte er eingewilligt. Gistang hatte nur wissend genickt, und gemeint, er und Paíx' Vater Yusanis hätten Dergleichen bereits vermutet, um dann ins Detail zu gehen.
Paíx würde ein Mitglied des Rates werden, eine Hand des Mandalore, was neben seinem Engagement bei der Schwarzen Sonne auch noch insbesondere die Beratung in Jedi-Fragen vorsah - welche Paíx, wie Solmeer argumentierte, wohl so gut kannte wie kaum ein anderer Mandalorianer.
Letztlich enthüllte er noch einen weiteren Grund, warum er Paíx auserwählt hatte, um der Schwarzen Sonne beizutreten - dessen abgeschlossene Offiziersausbildung. Denn Gistang hatte vor, einer Art Präsent gleich, eine Crusader-Korvette der Schwarzen Sonne zur Verfügung stellen - und das Kommando sollte Paíx' übernehmen.
Dankend hatte Paíx all dies angenommen, um sich dann befreit und in eine gewisse Aufbruchsstimmung verfallen zu verabschieden.

Wenige Tage waren seitdem vergangen, die Paíx bei seiner Familie verbracht und sich auf seine kommende Herausforderung vorbereitet hatte. Schließlich ließ Gistang verlautbaren, die Korvette wäre nun einsatzbereit, und Paíx könne aufbrechen, wann er es für richtig hielte.
Und dieser wollte keine Zeit mehr vergeuden - wofür es auch keinerlei Gründe gegeben hätte.

Nach der abermaligen Verabschiedung von seiner Familie war er zum Raumhafen aufgebrochen, wo die Kih'Parjai, eine erst kürzlich vom Stapel gelaufene Korvette der Crusader-Klasse, bereits auf sein Eintreffen gewartet hatte.
Sein erster Offizier, ein Quarren namens Wouken im Range eines Majors, dem ein Gesichtstentakel zur Hälfte fehlte, und dessen Hauttönung ein ungewöhnlich dunkles Rot war, hatte ihn empfangen, ihm seine Kabine gezeigt und Paíx dann auf der Brücke erwartet, wohin dieser nach dem kurzen Verstauen seiner persönlichen Habe geeilt war.
Unbekannte Gesichter waren ihm präsentiert worden, die dem ersten Ermessen nach einen recht facettenreichen Eindruck gemacht hatten. Das genaue Studium der Besatzung war Paíx' angesichts der sehr kurzfristigen Zusammenstellung verwehrt geblieben, was er folglich im Laufe der Zeit nachholen würde müssen.

Nach dieser kurzen Einführung hatte Paíx umgehend das Kommando zum Verlassen Mandalores gegeben, und Wouken mit der Berechnung eines Kurses zum Rad betraut. Diese riesige Raumstation war das öffentliche Aushängeschild der Schwarzen Sonne, und beherbergte mit großer Wahrscheinlichkeit auch einen hohen Repräsentanten, einen Vigo, der als Administrator die Abläufe dort dirigierte.
Und diesen gedachte Paíx aufzusuchen, wobei er ignorierte, dass dies wohl mit gewissen Komplikationen verbunden sein würde. Wo ein Wille vorhanden war, so entsann sich der Mandalorianer eines alten lorrdianischen Sprichworts, war auch ein Weg - und diesen würde er schon finden.

Sein Resümee innerlich mit Wohlwollen abschließend wurde er sich seines ersten Offiziers bewusst, der reglos zu seiner Rechten verharrte, aber wohl ein Anliegen hatte. Paíx wusste nicht, ob der Quarren, dort bereits Minuten verharrte oder erst gerade hinzugekommen war, aber eine kurze Sondierung in der Macht von Woukens Person ließ keine Ungeduld oder Dergleichen wahrnehmen, was dafür sprach, dass er noch nicht allzu lange dort stand - oder aber für derlei lästige Wartezeiten nicht empfänglich war.


„Major?“

„Wir verlassen den Hyperraum in...“, der Blick des Quarrens huschte kurz auf das in der Hand gehaltene Datapad. „zwei Minuten, Colonel.“

„In Ordnung.“, kommentierte Paíx die in fast akzentfreiem Basic vorgebrachte Verlautbarung Woukens. Der Quarren zog sich in Folge dessen wieder zurück, ehe dann auch Paíx sich vom Sichtfenster abwandte und zur Mitte der Brücke schritt, wo er vor dem Sessel des befehlshabenden Offiziers inne hielt.
Leise zählte Major Wouken bis zum Verlassen des Hyperraums herunter, bis der trübe blaue Film klaren Konturen wich, die das Rad sowie die es umkreisenden hunderten Andockbojen eindrücklich von den in weiter Ferne liegenden Sternen abgrenzte.


„Kurs auf die dem Rad eigenen Hangars. Major, kümmern Sie sich um die Landeerlaubnis sowie die Manövrierung in die Landebucht.“

Paíx wandte sich nun direkt Wouken zu.

„Ich breche umgehend zur Rampe auf. Sie haben die Brücke.“

Paíx wandte sich folglich von seinem ersten Offizier ab und verließ die Brücke ohne Zögern. Flugs durchquerte er die Korvette, während er an den Transparistahl-Fenstern beobachten konnte, wie sich die Kih'Parjai unter dem Wirken der leistungsstarken Sublichttriebwerke dem Rad schnell näherte und letztlich in einem der Hangars zum Stillstand kam.

Die Rampe wurde bei seinem Eintreffen nach zackigen Ehrenbekundungen der Anwesenden herabgelassen, und der Mandalorianer trat in den Hangar hinaus, der dem von seinem letzten Besuch weitgehend glich.
Auch der Empfang gestaltete sich ähnlich, und wurde dieses Mal von einer jungen Frau von reizender Schönheit übernommen, deren informativen Angebote Paíx jedoch allesamt milde dankend ausschlug.
Er wusste bereits, wohin er wollte.
Schnell überwand er die weitgehend leeren Gänge und betrat dann einen der Turbolifte, welcher ihn in die belebten Zonen der Raumstation brachte, und in die Etage, wo sich den eingeholten Informationen nach die Zweigstelle der Schwarzen Sonne befand.
Das pulsierende Leben in den breiten Gängen und den sich vereinzelt ausbreitenden Plätzen fand bei Paíx dieses Mal nur geringe Beachtung. Zu sehr fixiert war er auf das bevorstehende Tauziehen um eine Audienz bei dem oder der Vigo des Rads.

Geistig abwesend strich er sich über seine schwarze Uniform, auf dem deutlich sichtbar das mandalorianische Emblem prangte, über seine Arakyd-Blaster und sein Lichtschwert, welches nun deutlich sichtbar an seinem Gürtel befestigt war.
Nachdem er die Präsenz des zylindrischen Gegenstands lange verborgen gehalten hatte, war er sich nun der Anwesenheit eines solchen beeinflussenden Inventarbestandteils sowohl bewusst, als auch gewillt, davon zu profitieren.
Vor Übergriffen hatte er dabei keine Angst. Seine Uniform wies ihn weniger als einen Jedi als vielmehr einen Mandalorianer aus, der einen solchen getötet hatte.

Er erreichte die zentral gelegene Zweigstelle und betrat diese, was umgehend eine markante Senkung des Geräuschpegels nach sich zog.
Im Inneren herrschte zwar immer noch reger Betrieb, aber nichtsdestotrotz war es kein Vergleich zu den draußen auf den Gängen vorherrschenden Verhältnissen, die teils gar klaustrophobische Ausmaße annehmen mochten.
Kurz schweifte der Blick des Mandalorianers über die Anwesenden, die zumeist weniger wie - womöglich erwartete - grobe Kriminelle, sondern eher wie Händler aussahen, die eindringlich um die Beförderung ihrer Güter feilschten.
Paíx trat an eine der Informationsstellen, zu einer bereits betagter wirkenden Duros, die ihn forschend durch die großen Augen anblickte.


„Ihr Anliegen?“, erklang es blechern und wie Paíx meinte mit einer Spur Langeweile, die jedoch augenblicklich wich, als der Blick seiner Gesprächspartnerin zum Lichtschwert an seinem Gürtel und dann schnell wieder zu seinem Gesicht zurück huschte.

„Ich möchte mit dem hier verantwortlichen Vigo sprechen.“, entgegnete Paíx ungerührt.

„Bitte was?... möchten sie?“, platzte es der Duros ungehalten heraus.

„Oder den Administrator des Rads - ganz, wie sie möchten.“

„Das... ist vollkommen unmöglich.“

„Nein, das ist vollkommen unmöglich.“, erklärte Paíx sarkastisch. „Ich habe ein sehr bedeutendes Anliegen, welches für den Administrator von großem Interesse sein wird.“

„Sie - und tausend Andere - jeden Tag auf’s Neue...“, keifte die Duros zurück, die nach anfänglichem Wanken wieder ihre Fassung zurückzufinden schien.

Paíx dachte jedoch nicht daran, sich derart leicht abweisen zu lassen, und tastete, um ein zähes Ringen pragmatisch abzukürzen, in der Macht nach dem Geist der Duros. Langsam drang er Ebene für Ebene vor, behutsam, aber zielgerichtet, um letztlich langsam und sie stoisch fixierend zu erklären:


*Sie werden tun, was Ihnen möglich ist.*

„Ich... ich werde tun, was mir möglich ist....“

Die Duros griff nach ihrer Com-Einheit.

[Das Rad • Offizielle Zweigstelle der Schwarzen Sonne • Informationsschalter] Paíx, Duros
 
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~Das Rad der Freuden ~ Gänge ~ Malor & Gabrael~

Glücklicherweise hatte das Treffen noch reibungsloser statt gefunden als der Vigo ursprünglich gehofft hatte. Zuvor war er zwar noch irgendwie träge und nicht sonderlich in der Stimmung für irgendetwas anderes gewesen, aber jetzt, nachdem er dieses Abkommen – in welchem es sich um die Auslieferung bestimmter bewusstseinserweiternder Substanzen drehte - erfolgreich abgeschlossen hatte, war er mehr als erfreut und irgendwie auch wieder voller Tatendrang. Dann würde demnächst noch eine neue Filiale aufmachen. Es lief gut. Wirklich gut. Ein paar Mitglieder des Rats der Vigos hatte das Anfangs nicht so ganz wahr haben wollen, aber trotz des Aufstiegs des Imperiums und dessen offener Deklarierung der Black Sun – dem Untergrundunternehmen – als Feind, konnte man sich derzeit nicht vor zufliegenden Credits retten. Auch das Rad lief besser denn je. Und genau deshalb hatte er sich auch entschieden sein Lieblingsteehaus hier auf dem Rad, wieder einmal zu besuchen. Malor war regelrecht aufgekratzt, endlich wieder ansianischen Tee zu genießen. Zu lange schon hatte er sich nicht mehr Zeit für sich genommen. Auch wenn es in seiner Stellung leicht vermessen erscheinen mochte zu lange vom Geschäft weg zu bleiben, war es doch notwendig.
Zu lange Arbeitszeiten waren einfach nur zerstörerisch. Sicher, er konnte Vergnügen mit Arbeit verbinden aber seine aktiven Zeiten waren nun einmal vorbei und er kümmerte sich mehr ums administrative, als die Exekutive. Dafür gab es Handlanger die ihm nun unterstanden. Nyx Vale beispielsweise. Wohl eine der besten Informationsquellen die er hatte und zudem noch eine gute Freundin von ihm. Genauso Gabrael, nur das er als sein Leibwächter, sowie Stellvertreter fungierte. Und zusammen schritten die beiden Männer, beide in etwa 1,85m groß. Malor in einen schwarzen Anzug, sowie weißes Hemd gekleidet und Gabrael eher schlicht in schwarzer Jeans, bedrucktem Shirt und Weste. Er überragte Malor leicht. Seine markanten Züge und das kurze, ruppige blonde Haar und die intelligenten Augen schufen einen Eindruck, von ständiger Wachsamkeit und zugleich etwas erhabenes. Er schien über den Dingen zu sehen.

Mittlerweile am Teehaus angekommen fragte sich der Vigo wieso er sich nichts hatte liefern lassen. Immerhin war das
seine Station. Und bis in sein Büro war es nicht einmal weit. Wenn man den Turbolift benutzte. Nun gut. Sanft strich er sich noch einmal über den Anzug, bevor er eintrat, um dann den Besitzer des Teehauses, der ihn bereits erwartete zu begrüßen.

„Ahh… Vayne. Jedes Mal ein Freude dich zu sehen. Und mittlerweile ist es schon wieder lang’ her.“
„Aber, aber Malor! Ich weiß doch das du viel um die Ohren hast. Die Station läuft ja nicht von allein, was? Auch wenn ich es dir etwas übel nehme, das du nicht mal kurz vorbeigeschaut hast, oder angefragt hast, ob ich dir was von meinem Tee liefern soll. Der von Ansion hatte es dir ja doch immer wieder angetan…“ Meinte der bereits ergraute Mann mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht, während er Gabrael und Malor zu einem Tisch in der geräumten Teestube führte.

„Vayne, du musst nicht jedes Mal das komplette Haus leer machen, nur weil ich vorbei komme.“
„Ach, ich denke mir mal, das ist schon ganz in deinem Sinne, wenn du und Gabrael was zu bereden habt, kann euch keiner belauschen. Ich setz dann schon mal auf. Das übliche, ja?“
„Das Übliche, ja.“ Bestätigte der Vigo und war auch sogleich in ein Gespräch mit Gabrael versunken. Sie rekapitulierten noch einmal die letzten Schritte und die für morgen angesetzten Besprechungen. Glücklicherweise waren das nur zwei. Vielleicht noch ein kurzes Treffen mit Ashelia um sich zu erkundigen wie die Sache mit Jace verlaufen war und das wär’ es dann auch. Vielleicht konnte er Gabrael für ein zwei Tage mit seinen Aufgaben betrauen und seine Familie besuchen? Ein reizvoller Gedanke. Wenn er nur an die Landschaft von Naboo dachte, fühlte er sich zugleich um längen besser aber auch um einiges schwerer. Die Entfernung lastete bisweilen – von Zeit zu Zeit – noch schwer auf ihm. Aber solange seine Tochter noch nicht alt genug war, sah er ein, dass seine Frau nicht auf die Station kommen wollte. Zudem war sie auf Naboo weit aus sicherer, als hier.

Unverhofft meldete sich das kleine Comgerät von Gabrael zu Wort. Der daraufhin einen kurzen, aber gedämpften Wortwechsel mit der Stimme am anderen Ende führte. Als er endete, blickte Malor ihn bereits abwartend an.


„Offenbar will jemand mit dem Leiter dieser Einrichtung sprechen. Er habe sogar anfänglich nach einem Vigo verlangt, in einer Öffentlichen Black Sun Einrichtung.
Ich war so frei die Aufzeichnungen die wir haben überprüfen zu lassen um festzustellen, wie er hier ankam.“
„Nach einem Vigo also… interessant. Nicht das man mich nicht oft sprechen will, aber bis jetzt wurde so noch nie in diesen Büros nach mir verlangt.“ Kurze Zeit später war Gabrael wieder in eine kurze Unterredung versunken und bekam offenbar alles, was man über diesen Fremden der mit Malor sprechen wollte wusste, weitergegeben. Lange dauerte es nicht, also würde es wohl kein bekanntes Gesicht sein.
„Er kam hier mit einer Korvette an. Die Sicherheitszentrale vermutet, dass sie mandalorianischen Typus ist. Kann da aber nichts genaueres sagen. Wichtig scheint nur, dass er wohl etwas mehr weiß als der durchschnittliche Tourist hier an Bord.“
„Nun gut. Er soll seine Chance bekommen. Lass jemanden abbestellen der ihn hier herbringt und sieh nach, ob wir schon mal mit ihm zu tun hatten und ob wir allgemein etwas zu ihm irgendwo aufgezeichnet haben.“
„Selbstverständlich.“

Gabrael arbeitete schon zu lange mit Malor, als das er Widerworte geben würde und Malor vertraute auf die Fähigkeiten seines Leibwächters und Vizes genug, als das er glaubte, das er mit diesem Mann, wer auch immer er sein mochte, fertig würde. Und nur knappe zwanzig Minuten später – Malor genoss gerade seine zweite Tasse ansianischen Tee – erschien ein Bote mitsamt dem offenbaren Bittsteller. Um ihn zu begrüßen, erhob sich der Vigo und schüttelte, mit einem kräftigen Händedruck die Hand des fremden Mannes.

„Malor Gale. Direktor der Handels- und Freizeitstation The Wheel. Bitte setzen sie sich, der Tee – sofern sie wollen – geht auf mich.“


~Das Rad der Freuden ~ Teehaus ~Malor, Paix, Gabrael(am Eingang)~
 
[Das Rad • Offizielle Zweigstelle der Schwarzen Sonne • Informationsschalter] Paíx, Duros

Während die Duros - nun in regem Eifer entflammt - ihre Comeinheit dazu benutzte, Paíx die Möglichkeit zu einer Audienz bei dem Vigo - oder dem Direktor des Rads - wie auch immer es man umschreiben mochte - zu verschaffen, wurde der Mandalorianer mit einer kurzen Geste auf eine der abseits platzierten Polstergarnituren verwiesen. Auf diesem dunklen, teuren Möbel ließ er sich nieder, fokussierte noch einmal kurz den Geist der Duros, der jedoch offenbar keiner weiteren Aufforderungen mehr bedurfte, um sich dann die Wartezeit mit dem Studium seiner weiteren Umgebung zu vertreiben.

Auch auf diesen zweiten Blick schienen die hier anzutreffenden Bittsteller seriöser Natur zu sein, und wollten wohl auf ehrliche Weise ihre legalen Güter auf dem Transport von einem Planeten zum nächsten in guten Händen wissen, über aktuelle Preisschwankungen informiert werden, oder aber zwischenmenschliche Kontakte knüpfen, wie es Paíx bei dem jungen Twi'lek vermutete, der sein Glück bei einer Artgenossin weiter hinten an einem anderen Schalter versuchte.
Nicht einmal ohne Erfolg, wie Paíx sowohl dem aufrichtigen Lächeln und den freudig funkelnden Augen entnahm, aber auch abermals ihren abgesonderten Emotionen, die wohlige Aufregung verrieten, und nicht Überdruss oder Langeweile, wie es wohl bei einer negativ ausfallenden Bewertung ihres Gegenübers der Fall gewesen wäre.

Der Mandalorianer musterte gerade das geschmackvolle und sicherlich sündhaft teure Gewand eines Caamasi, als sich die Duros unsicher räuspernd bemerkbar machte. Umgehend erhob er sich, rückte seine Uniform vage zurecht und fuhr nahezu beiläufig über den Griff seines Lichtschwerts, ehe er erneut an den Schalter trat.


„Und? Konnten sie es möglich machen?“

Eine zumal überflüssige Frage, die mehr der Freundlichkeit als der Notwendigkeit entsprang. Die zwar brach, aber offen liegenden Gedanken der Duros verrieten bereits, dass ihre - nach Paíx Intervention - nicht gescheuten Mühen Erfolg gezeigt hatten.


„Ja, ich konnte es einrichten - er wird sie umgehend empfangen.“, erklärte sie mit einer Spur Stolz in ihrer Stimme.

„Ich danke Ihnen - vielmals. Wo kann ich den Direktor denn sprechen?“

„Er befindet sich derzeit in einem der örtlichen Teehäuser. Sie finden es auf Deck zweiundzwanzig, in Gang fünf. Die Optik dürfte Ihnen dann den restlichen Weg weisen.“

„Nochmals danke.“, presste Paíx noch hervor, um sich dann ohne zu zögern abwandte und durch die gläserne Doppeltür wieder in der dahin treibenden Masse versank, deren brachialer Drang ihn fast ohne eigenes Zutun zu einer der zahlreichen Turbolifts beförderte.
Dort stellte er sich zu einer rodianischen Großfamilie und einem älteren, reich wirkenden menschlichen Ehepaar, welches mit geringschätzigen Blicken die Humanoiden an ihrer Seite begutachtete, und trat mit diesen in die nächste anhaltende Kabine.
Der menschliche Mann, mit gepflegtem Bart, schütterem Haar und in teurem, beigefarbenem Stoff gewandet, betätigte bereits die Taste für Deck zweiundzwanzig, weswegen Paíx darauf verzichten konnte. Nachdem die rodianische Großfamilie auf Deck siebzehn quiekend ausgestiegen waren, registrierte der Mandalorianer, wie sich das Ehepaar merklich entspannte, was Paíx beinahe zu einem entnervten Seufzer getrieben hätte.
Auf einer Raumstation, wo ein immenses Pensum an Spezies' vertreten war, wirkte diese Art von Rassismus grotesk, war aber wohl auch hier nicht wegzudenken.

Als der Turbolift schließlich auf Deck zweiundzwanzig zum Stehen kam, erkannte Paíx schnell, was das Ehepaar hierher geführt hatte. Die Geschäfte wirkten bereits bei flüchtigen Blicken teuer und gediegen, die sich anschließenden Restaurants teuer und exklusiv. Die hier flanierenden Besucher des Rads fügten sich in dieses Bild nahtlos ein: eine bedenklich hohe Dichte an Menschen, kostspielige Kleidung und funkelnder Schmuck gaben den Ton an.
Paíx hielt sich nicht mit dem weiteren Studium der Örtlichkeit auf, und verfolgte unter den angenehmen Klängen eines kleinen Bith-Ensembles, welches eine der Restaurants mit geruhsamer Musik erfüllte, den von der Duros benannten Gang.
Tatsächlich wies ihm dann die Optik den Weg: der ohnehin schon hohe Gang öffnete sich zu einer großen Kuppel, was die Möglichkeit zu ausschweifenden architektonischen Darbietungen gegeben hatte:
Neben einer Art großem Pavillon, hinter der Paíx Architekten Naboos vermutete, erhob sich mit zart ansteigendem runden Dach und dunkelbraunem und -rotem Holz das besagte Teehaus.
Nur kurz ließ sich der Mandalorianer von diesem Anblick fesseln, um dann den Eingang ins Auge zu fassen, an der ein Mann von mittlerer Größe verharrte und emsig ein Datapad konsultierte. Kurz spürte Paíx den stechenden Blick des blonden Mannes auf seiner Gestalt, ebenso wie Argwohn, aber auch ein gewisses Interesse an seiner Person.
Diese kurze, zumal eher unfreiwillige, Sondierung genügte jedenfalls, um zu wissen, dass dieser Mann kein gewöhnlicher Tourist war, der seinem Datapad den Weg zur nächstgelegenen Gelegenheit, das in üppigen Mengen vorhandene Geld zu verprassen entlocken zu gedachte, sondern es sich wohl um einen Handlanger des Direktors handelte, der sich womöglich als warnende Vorhut vor dem Teehaus platziert hatte, oder aber zur dezenten Zurückhaltung aufgefordert worden war.

Das Innere des von warmem, orangefarbenem eher spärlich ausfallendem Licht erhellten Hauses war menschenleer. Auf den ebenfalls in dunklem Holz gestalteten Stühlen, die von helleren Holzfasern auf den Sitzflächen und der Rückseite durchbrochen wurde, saß niemand. Auch zu Paíx rechter Seite hin, wo Kissen um niedrige Tische platziert waren, war kein Gast zu sehen.
Der Direktor genoss offensichtlich das Privileg, wie berühmtberüchtigte Holonet-Stars in Abgeschiedenheit dinieren zu dürfen und auf Geheiß hin Geschäfte leeren zu können.
Womöglich war auch das die Aufgabe des Mannes am Eingang - die Bewertung der herein drängenden Gäste. Wenn ja, so wusste man über Paíx insoweit Bescheid, wie er aussah. Der Mandalorianer wäre darüber nur wenig überrascht. Der Direktor würde seine kostbare Zeit nicht riskieren, ohne nicht bestmöglich darüber informiert zu sein, wer ihm diese zu stehlen gedachte.
Paíx sollte es nur Recht sein. Je mehr der Direktor wusste, desto klarer würde diesem sein, dass Paíx' Erklärungen ernst zu nehmen und seine Absichten nicht doppelbödig waren.
Behutsam trat der Mandalorianer dann in einen separaten Bereich, der durch pergamentartige Wände vom Rest des Etablissements abgetrennt wurde, und machte umgehend die Gestalt aus, die leicht links versetzt, in einem der bequemen Stühlen verharrte, und vage an einer kleinen Tasse nippte, welche abgestellt wurde, damit der Direktor Paíx die Hand mit kräftigem Druck reichen konnte.

Paíx' Gegenüber, welcher sich als Malor Gale vorstellte, war dabei eine bemerkenswerte Erscheinung: das bärtige, gegerbte Gesicht kontrastierte spannungsvoll mit dem feinen Anzug in schwarz und dem schlichten darunter liegendem Hemd in weiß. Insbesondere seine Augen, das Eine milchig trüb und Kälte ausstrahlend, das Andere forschend und lebhaft, hinterließen nachhaltigen Eindruck bei Paíx.


„Paíx Ordo, Gesandter des Mandalores, dem Oberhaupt der Mandalorianer.“

Ohne gleich zu den abzuhandelnden Themen überzugehen, orderte er bei der scheinbar aus dem Nichts aufgetauchten männlichen Bedienung eine Tasse dorianischen Passionsfruchttees, der ihm auf Frage nach dem Angebot angepriesen worden war.
Direktor Gale nahm indes einen weiteren Schluck aus seiner Tasse, die soweit Paíx es erkennen konnte, eine dunkelbraune oder schwarze Flüssigkeit enthielt, deren Dampf einen eigentümlichen Geruch besaß.
Schließlich faltete Paíx andeutungsweise die Hände und brachte seinen Oberkörper nach vorne.


„Der Mandalore ist in unsicheren Zeiten wie diesen sehr an einer tief gehenden Beziehung zwischen den Mandalorianern und der Schwarzen Sonne interessiert.“

Paíx hielt kurz inne, als er die servierte Tasse Tee entgegen nahm. Als sie wieder unbehelligt waren, erhob jedoch wieder das Wort.

„Mir obliegt es nun, sowohl Bereitschaft hierzu abzuklären, als auch gegebenenfalls Einzelheiten dieses wohl für beide Seiten profitablen Bündnisses abzugrenzen.“

[Das Rad • Teehaus] Paíx, Malor
 
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[The Wheel - Gänge] Midlo

Wutentbrannt schritt Midlo durch Gänge der riesigen Raumstation.
Nachdem er wieder von Nar Shaddaa verschwunden war, hatte er Güter entlang der Perlemianischen Handelsroute geschmuggelt. Vom Hoheitsgebiet des Imperiums über Planeten, die sich noch immer zur Neuen Republik bekannten, wieder in neutrales Territorium. Es war zeitweise verdammt heiße Ware gewesen. Zumindest hatte er einigen Profit machen können.
Als Midlo dann auf dieser radförmigen Raumstation gelandet war, hatte er es sich zum Ziel gesetzt sein Schiff gründlich zu überholen. Da einem am Heck klebende TIE-Jäger ziemlich lästig sein konnten, hatte er auch die Bewaffnung seines Frachters verstärken wollen.
Leider war ihm dann ein Fehler unterlaufen. Er hatte das Geschäft von diesem schleimigen Toydarianer betreten. Endlich hatte er Ziel erreicht. In Torils Teilsammelsurium hielten zwar gerade noch zwei andere Kunden (Hade & Zenex) auf, doch diese ignorierte Midlo gekonnt.


"Toril. Das Geschütz. Willst du mich für dumm verkaufen? Es fehlen sämtliche Kühlleitungen."

"Das Geschütz ist so, wie ihr es hier in meine Laden begutachtet habt. Ich habe ihnen die Ware geliefert, die sie gekauft haben. Falls ihnen einige Bauteile fehlen um das Geschütz in ihrem Schiff zu installieren ist das nicht mein Problem. Vielleicht kann ich ja ein paar Kühleitungen für sie auftreiben, aber kostet natürlich extra."

"Jetzt pass mal auf, du flatternder Furz, ich habe...."

Der Devaronianer brach plötzlich ab. Selbst seine Drohgebärde geriet ins Stocken. Er hätte dem Toydarianer am liebsten seine Blasterpsitole an den Kopf gehalten oder mit den Leitern dieser Station gedroht. Immerhin führte seine Organisation hier das Kommando.
Dummerweise hatte Toril wohl Recht. Er selbst hätte bereits früher daran denken müssen, dass mehr brauchte als einen Lukenmechanismus um die Kanone in sein Schiff zu integrieren. Dennoch hätte jeder halbwegs ehrenhafte Händler darauf hingewiesen und wahrscheinlich war dieser Toydarianer auch der Einzige, der Geschütze ohne Kühlleitungen verkaufte.


"Ich werde mir die Leitungen anderswo besorgen. Es gibt hier schließlich genug Händler", zischte Midlo böse und wollte den Laden schon wieder verlassen.

Doch dann fiel sein Blick auf die beiden anderen Gestalten, welche sich noch immer im Geschäft aufhielten. Ein Falleen und eine offensichtlich nichtmenschliche Frau.


"Ihr solltet euch besser auch woanders umsehen. Hier scheint die Qualität nicht zu stimmen. Vielleicht kann ich euch ja dabei behilflich sein."

Der Devaronianer zeigte sein freundliches Lächeln. Natürlich wollte er nur diesem Toril eins auswischen.

[The Wheel - Torils Teilsammelsurium] Midlo, Toril (NSC), Hade, Zenex
 
[The Wheel - 'Torils Teilsammelsurium'] mit Zenex und Midlo

Und wieder war sie eine werte Dame. Gut, der Kerl wollte ihr was verkaufen. Vermutlich wäre sie für ihn sogar Imperatorin wenn er ihr so diesen Navigationscomputer für corellianische Mittelstreckentransporter andrehen könnte. Auch wenn sie überhaupt keinen solchen hatte, sondern eine?

?YT-2000?, informierte Hade ihren ?ersten Offizier? - gerade war er noch ?Mentor?. Naja. Immerhin flexibel - unverwandt. Hatte er doch gesehen, oder? Von wo aus wollte er sie sonst verfolgt haben wenn nicht vom Hangar aus? Ach, egal. Vielleicht schwätzte der Falleen auch nur viel und hatte keine Ahnung.

?Also ich brauch..-?

Hade ließ es sich nicht nehmen mit der Hand die mit unangenehmen Körperausdünstungen geschwängerte Luft zu verteilen als der Toydorianer zu dem hinzugetretenen Schreihals herumwirbelte. Igitt?

Der ?Schreihals? entpuppte sich als Devaronianer. Er hatte einen ganz ähnlichen Hautton wie Hade selbst. Mit einer Größe von rund 1.90m und dem entsprechend selbstbewusst-rüpelhaften Auftreten eines Söldners, sowie der natürlichen Bedrohlichkeit, die von seiner Rasse ausging, verschaffte er sich auch sogleich Respekt und Gehör.


?Ah ja, wenn du nach dem verpatzten Versuch verantworten kannst jemanden zu beraten ??, warf die halbubesische Verbrecherin belustigt auf den Vorschlag der Hilfe bei der Teilchensuche durch den Devaronianer ein. Sie tat einen Schritt auf ihn zu und nickte leicht, durchaus nicht abgeneigt mit ihm zu gehen. Immerhin schien dieser ominöse Toril wirklich nicht die beste Adresse zu sein. Schon allein vom Körpergeruch her betrachtet konnte Hade darauf verzichten. Ob sie oberflächlich war? Und wenn schon. Den Spaß wars wert. Irgendwie.

?Aber.. Aber Toril! Sie können doch nicht diesem Mann.. äh glauben, jaja. Toril versichert Ihnen beste Qualität. Dieser Mann lügt.?

Der Toydorianer warf Midlo einen feigen Blick zu und flog vorsorglich aus dessen Reichweite, ehe er seine Anschuldigung nochmals beteuerte. Als er aber von Hades Augen klar ablesen konnte, dass er diese Kundin nicht zurückgewinnen würde, verzog er sich rasch in ein Hinterzimmer, bei dem es sich wohl um sein Büro handelte.

?Mieses, stinkendes Pack, nicht mehr Wert als die Sche*ße eines Bantha??


?Chefin, soso??, flüsterte die baldige Kopfgeldjägerin Zenex im Vorübergehen beiläufig zu und schloss zu dem als Schreihals klassifizierten Devaronianer auf.

?Hade Kasra. Und Sie sind???

[The Wheel - Vor 'Torils Teilsammelsurium'] mit Zenex und Midlo
 
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