Thyferra (Polith-System)

[: Polith-System | Thyferra | Xucphra City :||: Stadtzentrum | Zoo | vor dem Eingang :||: Moff Barnip, Alaine Aren, Jacen, allerhand Schaulustige und Reporter im Hintergrund :]

Einem Wall gleich erhob sich die Mauer aus gelbem Sandstein und umschloss das innere des Zoos. Stark war sie, fest gegründet, jedem Widerstand trotzend, schimmerte sie in der Sonne nicht nur in einem gelb sondern ebenfalls leicht golden. Mehrere Meter hoch, um seine Bewohner zu schützen - voreinander oder auch vor der Außenwelt - stand sie da, trohnend, wartend auf seine Besucher, welcher in großer Zahl jeden Tag hinein glittenk um die Attraktionen zu begutachten. Thyferras Zoo war etwas besonderes, gewaltig konnte man behaupten und vor allem sehenswert für jung und alt. Die High Society suchte sich gern ihren Weg hier her um Attraktionen zu gebutachten von denen sie nicht einmal gehört hatten. Schaulustige gab es viele und besonders beliebt waren jene Stunden, wenn die Fütterung einzelner Tiere angesetzt waren.

Allein schon "atemberaubend" war der gewaltige Eingang, welcher breit genug war, dass mehrere Speeder nebeneinander hindruch fahren konnten. Ein Steinportal, welches in Szene gesetzt worden war und bei dem man keine Kosten gescheut hatte um es zu bearbeiten und auf Hochglanz zu bringen. Jeder der vor diesem Tor stand war für wenige Sekunden erst einmal von seiner Opulentheit gefangen und dies war bei weitem noch nicht alles. An den Flanken des Tores befanden sich monumente aus Stein, welche als Wächter dienten. Auf der linken Seite befand sich ein Rancor, dessen Heimat sich unter anderen auf Dathomir befand und soweit Alaine gewusst hatte, dort von einer Gruppe von Frauen als Reittiere gehalten wurde. Allerdings gab es innerhalb dieser Rasse mehrer Spezies und bei genauerem Hinsehen, musste es sich bei dem Torwächter um einen Bull Rancor handeln. Ein mystisches Wesen, welches sehr gut als Wächter passte. Bei dem Tier zur rechten handelte es sich um ein Boma, welches aufgerichtet dastand, als ob es jeden Augenblick zusachlagen wollte. Bomas waren mit eines der gefährliches Raubtiere auf Dxun, auch wenn es im Vergleich mit dem Bull Rancor eher harmlos erschien. Über den Köpfen der beiden imposanten Raubtiere befand sich eine Kreatur, welche von Bespin stammte. Ein fliegendes Wesen, welches in einem Rudel jagte und elektrische Felder erzeugt um so seine Beute mit Blitzen zu beteuben. Eine Spezies, mit der sich die Adelige beschäftigt hatte, nachdem sie zur Besiterin der dortigen Tibana-Gasminen geworden war und welche sie sich bei Gelegenheit ansehen wollte.

Mit einem äußerst hübschen Lächeln an den Moff erklärte sie kurz um was für Wesen es sich bei den Wächtern handelte und gab ih die ein oder andere Einzelheit mit, während er sie an seinem Arm durch das gewaltige Sandsteintor führte. "Macht und größe in dieser Form beeindrucken nicht nur", brachte Barnip an und ließen Alaine lächeln. In diesen kurzen Worten steckte einiges und so nickte die junge Corellianerin nur. Hinter dem opulenten Tor aus Stein wurden sie bereits von Angestellten erwartet. Sie konnten sich entscheiden auf Reittieren platz zu nehmen oder in einer Sänfte durch den Park zu gleiten bis hin zum Neubau. Da Alaine wusste, dass Barnip die Bequemlichkeit vorzog, er die Entscheidung jedoch ihr überließ um ganz den Gentleman zu spielen, entschied sie sich dennoch für die Bequemlichkeit der Sänfte, obwohl ein solches Reittier durchaus seinen Reiz besaß. Der Moff war mit ihrer Entscheidung mehr als zufrieden und schenkte ihr ein breites Lächeln, ehe er ihr hinein half und seinen massigen Körper dann zu ihr gesellte. Jacen entschied sich für eines der Reittiere und würde hinter ihnen bleiben. "Zu gütig von ihnen Lady Aren. Glauben sie mir, sie werden diese Form der Fortbewegung genießen", meinte er verschmitzt und ließ einen kurzen Blick über ihren schlanken, wohlgeformten Körper gleiten. Es sich in der Sänfte bequem machend, setzt sich dieses langsam in Bewegung, wobei sie einen Führer erhielten, welcher ihnen Fragen beantworten würde und ihnen sonst die Sehenswürdigkeiten erklären würde. Da Alaine nicht wusste ob es eine Bestimmte Route gab oder ob allen Gästen die gleich zu Teil wurde, lehnte sie sich wie Barnip zurück und genoss es einfach.

Mitunter kamen sie durch einen dichten Wald von Wroshyr-Bäume, welche einige hundert bis zu mehreren tausend Metern hoch werden konnten und auf Kashyyyk beheimatet waren. Sie prägten dort die Landschaft und vor allem aber auch das der Ureinwohner. "Wroshyr-Bäume sind etwas besonderes. Es gibt über tausend verschiedene Arten, welche sich an fast jedes Gebiet von Kashyyyk angepasst haben und dichte Wälder bilden, welche mehter Kilometer groß werden können. Die tropischen Wroshyrs des Wawaatt-Archipels erreichen durchschnittlich 300 bis 400 Meter. Sie werden bis zu 500.000 Jahre alt und sind von so gewaltigen Ausmaßen, dass ganze Gemeinschaften in ihren ausgehöhleten Stämmen leben und dort Docks in ihren Ästen sogar Schiffen platz anbietet", erlärte der duneklhäutige Führer kurz. Ein wesen, welches zwischen den Bäumen sein "Unwesen" trieb und welches sie zu Gesicht bekamen, war ein Oryyka-Heuler, welcher auf Kashyyyk in den Bäumen lebte. Ein zweites Wesen, welches Alaine entdeckte war ein primat, ein Tach, mit blauem Fell und einer roten nackten Schnauze. Laut ihrem Führer waren diese Tierchen eher Scheu und ergriffen Schnell die Flucht. Einieg Meter weiter entdeckte man ein Wesen, welches eine Orange Farbe besaß und recht interessant aussah. Der Führer ließ es sich natürlich nicht nehmen zu erklären um was es sich dabei handelte, besonders, weil Alaine danach fragte. "Das ist ein Dalgo. Ein vierbeiniges Reptil, welches von Onderon stammt. Seine Haust ist wie sie sehen können orange, wobei es die Oberseite ist. Seine Unterseite und die Innenseiten der Gliedmaßen sind beigefarben und auch auf der Oberseite existieren einige beige Flecken. Ihre Füße besitzen die Form einer runden Scheibe, was sie sehr trittsicher macht. In ihrem langen Mund, welcher sich vor und hinter den roten Augen befindet, haben Dalgos eine vorn zweigespaltene Zunge, mit denen sie im Dschungel Gefahren erschnüffeln können, und vorn spitze, hinten stumpfe Zähne; die unteren Stoßzähne ragen sogar bei geschlossenen Mund heraus. Im Vergleich zum Kopf, ist die Schnauze sehr groß und besitzt drei Nüstern, durch die Luft in die kräftigen Lungen gelangt. Von ihr zieht sich ein wärmeabstrahlender Kamm über die ganze Länge des Tieres und endet in einem breiten messerförmigen Schwanz. Sie können lange Distanzen rennen, schnell sprinten, Lasten ziehen oder tragen", erklärte der dunkelhäutige ihnen. Alaine lauschte interessiert seinen Worten und entdeckte dann ein Wesen, welches ebenfalls ein Flugtier war. Sie deutete darauf, und ihr Führer musste zwei mal hinsehen um es zu entdecken, da es sich gut tarnte. "Ein Ruping. Ein flugfähiges Wesen mit vier Augen, zwei Flügeln, zwei Beinen und zwei im Vergleich zur Kopfgröße große Ohren. Die Haut des Ruping hat Brauntöne, auf denen beigefarbene Streifen verlaufen, der Kopf ist bis auf die braue Stirn weiß. Ihre Augen sind türkis und haben eine langgezogene, gelb umrandete Iris. Ein sehr interessantes Tier, welches sie da entdeckt haben", klärte er auf. Alaine genoss die sanfte Fahrt durch den Zoo, welcher so viele tierische Exoten aus allen Welten bot, dass man Stunden über Stunden hier zubringen konnte und dabie wohl die Zeit verlieren würde.

Auf ihrem Weg zum Neubau begeneten sie unter anderem noch Gorgodons, welche vom Eisplaneten Ilum stammten. Pflanzenfresser wie man ihnen erklärte, wobei die Scharfen zähne durchaus Furchteinflösend waren. Einige Dinkos von Proxima Dibal, sowie Spinnentiere, Vögel, Schalentiere und vieles mehr. Einige kuriositäten, welche man eher selten sah und hier im Zoo zu den Attaktionen gehörten. Es gab jede Menge zu entdecken und eigentlich würde man sich einiges an Zeit mitbringen müssen, wenn man jedes Tier ausfindig machen wollte. Zudem war der Zoo riesig und sehr wahrscheinlich würde man nicht nur einen Tag benötigen um alles zu sehen. Selbst die Pflanzenwelt war üppig und man hatte darauf geachtet, dass jedes Tier die Pflanzenwelt erhielt die es brauchte. Ein romantisches Fleckchen Erde, welches man in aller Ruhe bestaunen sollte, anstatt in einer vorgegebenen Zeit hindurch zu gleiten. Doch da sie nicht privat hier unterwegs war, musste sie sich dem Zeitplan unterordnen. Natürlich kam hinzu, dass wenn man dies alles genießen wollte, man dies am besten mit einem guten Freund oder dem Partner tun sollte. Wobei letzteres bei ihr nicht infrage kam.

Bevor sie den Neubau erreichten, wurden sie auf eine Schar von Besuchern aufmerksam, welche sich um eine Außenanlage scharten wie Schaulustige. Eine Gruppe von pelzigen Tieren, genau genommen Talz, hatten sich trotz der Hitze nach Draußen gewagt und gaben dort ein Schauspiel zum besten, indem sie sich balgten. Kein Wunder, dass die Zuschauer zu diesem Gehege strebten um dort ihre Neugier zu stillen. Barnip schien erst einmal genug von dem ganzen zu haben. Die Hitze machte ihm mehr zu schaffen wie Alaine, was auf seine Körpermasse zurückzuführen war und so erhob sich der Moff, stieg aus der Sänfte aus und reichte Alaine die Hand, welche sie graziel empfing und ebenfalls ausstieg. Sie bedankte sich bei ihrem Führer und gemeinsam mit Jacen schritten die drei nach vorn. Einige Sekunden später entdeckte Alaine Olan Semur und dann Horatio mit seiner Begleitung, welche Alaine sehr bekannt vorkam und bei der es sich um die Opernsängerin handelte. Der Name dieser Frau war ihr in Erinnerung geblieben, nicht zuletzt, da ihre Stimme nicht ganz dem entsprach was Alaine gefiel. Eine gewisse Celessa Nayva. Allerdings kamen sie nicht wirklich dazu sich mit ihnen zu unterhalten, da der Zoodirektor just in diesem Augenblick nach vorn trat uns seine Stimme erhob. Er hieß sie alle Willkommen. Seine Worte waren gut gewählt, er verstand es die Besucher in seinen Bann zu ziehen, und die Menge klatschte begeistert. Fotos wurden geschossen, aufnahmen wurden gemacht, ehe die Menge sich in das Innere des neuen Komplexes begab. Zahlreiche Lampen erhelten leicht das innere, wobei es trotz allem noch ziemlich dämmrig war. Eine gewisse Spannung lag in der Luft, darauf wartend was kommen würde. Alaine konnte deutlich fühlen, wie einzelne vor Spannung zu explodieren drohten. Eine Mischung aus Empfindungen, welche sie erreichten und die zu unterscheiden nicht so einfach war. Ein Anstrum auf ihr innerstes und obwohl sie stets versuchte sich abzuschirmen in der Macht, so erkannte sie, dass es in diesem Augenblick nicht gänzlich funktioniert hatte.

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Bei der markanten Stimme handelte es sich um Larek Ravine. Obwohl der ehemalige Brigadier der CompForce längst nicht mehr der Jüngste war, strahlte er aufgrund seiner hünenhaften Körpergröße sowie einer sehr breiten Statur stets eine so respekteinflößende Aura aus, dass sein Umfeld meistens instinktiv einen Schritt zurück machte. Selbst Horatio, der in der Öffentlichkeit immer die Rolle des selbstbewussten Politikers einnahm, verspürte für den Bruchteil einer kurzen Sekunde diesen Drang Zurückzuweichen. Möglicherweise verstärkte das spärliche Licht, das in dem Gehege vorherrschte, diesen Eindruck sogar zusätzlich. Jedoch hielt der planetare Verwalter letztendlich den furchtsamen Gefühlen in seinem Inneren Stand. Denn in Gegenwart seines hiesigen Gegenspielers, Olan Semur, durfte er gegenüber seinen Verbündeten keinerlei Furcht zeigen. Das geschlossene Bündnis musste nach Außen hin einfach unumstößlich wirkten! So reichte er statt zu flüchten dem Ex-Militär lieber mit einem Lächeln auf den Lippen die Hand zur Begrüßung.

„Es freut mich Sie hier anzutreffen, Brigadier“, sagte Horatio im freundlichen Tonfall und hielt das Gespräch so am Laufen. Trotz der künstlichen Dämmerung konnte man das beständige Lächeln auf seinen Lippen sehen. „Bislang war mir überhaupt noch nicht bekannt gewesen, dass Sie sich für die Fauna interessieren. Frönen Sie etwa der Jagd?“

Unter dem gepflegten Schnauzer war bei seinem Gegenüber ein Grinsen zu sehen. „Nein, es ist viel mehr das unstillbare Interesse an den Investitionen der größten Familien, das mich stets zu solchen Festlichkeiten zieht. … Des Weiteren ist es eine günstige Gelegenheit mit Ihnen sprechen zu können – ohne irgendwelche Termine mit Ihrer Sekretärin oder dem Pressestab ausmachen zu müssen.“ Das Grinsen wurde breiter. „Ihre reizende Begleitung hat hoffentlich keinerlei Einwände dagegen, dass ich Sie für einen kurzen Augenblick entführe.“

Natürlich hatte die alderaanische Opernsängerin keine Einwände anzumelden. Denn jene Personen, die dem Galaktischen Imperium als planetare Verwalter dienten, sollten stets ein offenes Ohr für die hiesige Bevölkerung haben – insbesondere im Hinblick auf die einflussreicheren Familien. Celessa lächelte somit verständnisvoll, neigte gegenüber dem ergrauten CompForce-Brigadier kurz den sehr hübschen Kopf und ging anschließend ein paar Schritte voraus, während sich die beiden Herren zur selben Zeit langsam ein bisschen zurückfallen ließen. Immerhin wollte man „ungestört“ miteinander reden. Jedoch behielt der adlige Imperiale trotz allem seine Begleitung im Auge. Erst als der Alte – beinah kameradschaftlich – den Arm um ihn legte, verschob sich für einen flüchtigen Moment seine Aufmerksamkeit. Wirkten die beiden in dieser Pose nicht wie irgendwelche Verschwörer? Oder lag dieser Eindruck bloß an den spärlichen Lichtverhältnissen – untermauert durch allerhand Phantasie?

Ravine brach zuerst das Schweigen. Mit gedämpfter Stimme sagte er zu ihm:
„Ich möchte gern über Ihr Agieren bei den erst kürzlich stattgefundenen Nachverhandlungen sprechen, guter Freund. Denn obwohl die hiesige Sektorverwaltung und Bastion Ihr Ergebnis billigen, traten einige Bekannte, die hier und da von unserer Verbindung gehört haben, an mich heran, um tiefgründig mit mir über diese Sache zu sprechen...“

Unheilvolle Worte aus dem Mund des einflussreichen Hardliners. Erst vor einigen Monaten hatte er sich schon einmal den Zorn mehrerer Anhänger dieses Lagers auf sich gezogen als er sich öffentlich für eine stärkere Involvierung der Sector Ranger und privater Sicherheitsfirmen anstelle des Militärs als Eskorte für die entsandten Bacta-Konvois ausgesprochen hatte. Jedoch hatte er geglaubt sich des unschönen Problems entledigt zu haben, indem er ein Bündnis mit Larek Ravine und dem örtlichen KOMENOR-Verband eingegangen ist. War dem am Ende nun doch nicht so? Klugerweise hielt sich der Governor mit einer vorauseilenden Rechtfertigung zurück. Mit den Jahren hatte er gelernt, dass man seinen Gesprächspartner besser aussprechen ließ, bevor man – unnötiger Weise – diesem noch mehr Material zum Argumentieren lieferte. So wartete Horatio mit einer ungewöhnlichen Mischung aus Ruhe und gleichzeitiger Spannung ab, was der Brigadier noch sagen würde.

Und tatsächlich fuhr der Uniformierte kurz darauf fort:
„Die heutigen Zeiten, so unschön sie für das Galaktische Imperium, das wir alle lieben, sind, mögen zwar vereinzelt diplomatische Beziehungen mit dem Erzfeind verlangen, aber das wir eines unserer kostbarsten Güter, das Bacta, einfach so an diese 'legitimierten' Terroristen verschenken, kann nicht Sinn der Sache sein, Kraym.“ Nur langsam folgte man der exklusiven Gruppe zum ersten Exponat. „Reden wir nicht lang drumherum: Ihr wart einfach zu großzügig in den Verhandlungen – und der eine oder andere Bekannter hegt sogar schon erste Zweifel an Ihnen. … Ich möchte jetzt nicht sagen, dass unsere größten Unterstützer inzwischen geschlossen zum anderen Lager tendieren, aber das Eis, auf dem Ihr geht, wird dünn.“

„Brigadier, ich danke Ihnen für Ihren mahnenden Ratschlag“, entgegnete Horatio nun in aller Ruhe. Schließlich durfte er sich gegenüber dem Hardliner nicht allzu unterwürfig geben, wollte er nicht zu dessen willenloser Marionette verkommen. „Grand Vizier Draay wies mich höchstpersönlich an den bestehenden Frieden zu wahren. Ein kompromissloses Verhandeln war dementsprechend zu keinem Zeitpunkt seitens der imperialen Delegation möglich. Jedoch konnten wir unseren Einfluss trotzdem an wichtigen Stellen – abseits der reinen Verteilungsfrage – geltend machen. Ihre Bekannten sehen, dass der Bacta-Fluss in Richtung Rebellengebiete angestiegen ist? Ja, nominell ist er das. Aber Mon Calamari muss dafür auch mehr Credits zahlen … und ob die Handelsgilde so loyal zur amtierenden Regierung ist, mag ich ebenso bezweifeln. Der Frieden hat die Grenzen durchlässiger gemacht. Nun regiert das Kapital neben der Ideologie.“

Ravine schnaubte unwillkürlich. „Lehnen Sie sich bloß nicht zu weit aus dem Fenster. Ideologie ist das Grundgerüst der imperialen Herrschaft. Wer daran zweifelt, wird letztendlich scheitern – so will es die KOMENOR … und ich fühle mich noch immer als deren legitimer Streiter.“

„Selbstredend wollte ich damit keine Kritik an der KOMENOR üben“, erwehrte sich der Governor dem unausgesprochenen Vorwurf. Seine Stimme wurde dabei sogar für einen kurzen Augenblick ein bisschen lauter als das bisherige Geflüster. „Bei meiner Feststellung bezog ich mich allein auf das politische System der Rebellen. Ihnen schadet der Frieden mit der Zeit; nicht uns.“

Gänzlich zufrieden mit dieser improvisierten Erklärung war Horatio leider nicht. Natürlich hatte er eigentlich genauso vom Galaktischen Imperium gesprochen. Denn über kurz oder lang musste auch der übermächtige Propagandaapparat, in Form der KOMENOR, neue Konzepte entwickeln, um sich im Wettbewerb mit der Neuen Republik zu behaupten. Planeten, die von der Rebellion bislang bloß auf militärische Weise aus dem imperialen Territorium gerissen wurden, könnten schon bald Pläne für demokratische Referenden – möglicherweise mit geheimdienstlicher Unterstützung – anstreben, um zum Feind überzulaufen. Wie würde man darauf reagieren? In solchen Fällen könnte einzig und allein Kapital für eine erfolgreiche Gegenkampagne sorgen. Doch war man in den oberen Gremien schon so weit im Denken? Ravine wandte den nachdenklichen Blick von dem planetaren Verwalter ab. Langsam schloss man zur eigentlichen Führung wieder auf.

Der Zoodirektor, der die ganze Zeit ein selbstbewusstes Lächeln zur Schau stellte, hatte seine Gäste zu einer breiten Glasfront geführt. Diejenigen, die schon einmal das Privileg hatten auf der Brücke eines imperialen Kriegsschiffs gestanden zu haben, mochten sich im Hinblick auf die Größe gar an die riesigen Panoramafenster dieser stählernen Kolosse erinnert fühlen. Blendende Lichtkegel, die von vereinzelt an der Decke hängenden Lampen kamen, richteten sich plötzlich auf die humanoide, nichtmenschliche Gestalt mit der exzentrischen Bekleidung. Kurz gluckste Nourdi. Was konnte die thyferrianische High Society bloß an diesem kuriosen Kerl finden? – Diese Frage kam Horatio mit einem Mal in den Sinn. Inzwischen wieder an der Seite seiner alderaanischen Begleitung, wartete er genau wie die anderen Gäste auf dessen nächste Ansprache des Zoodirektors. Zwei, drei Sekunden ließ dieser noch verstreichen und dann sprach er tatsächlich wieder zu all seinen Gästen.

Dabei breitete er seine Hände mit den langen, schmächtigen Fingern einladend aus, nachdem er sich demonstrativ vor den lebenden, neugierigen Halbkreis gestellt hatte. Feierlich sagte er:
„Tief in den Unbekannten Regionen gibt es ein weitläufiges Gebiet, das draufgängerischen Abenteuern nur als 'Stratos Distribution' bekannt ist. Bei meinen Reisen entlang des Äußeren Randes unserer Galaxie erzählte man mir, dass höchstens die Angehörigen der barbarischen Tof, wilde, grünhäutige Hühnen, oder der versklavenden Ebruchi, scheußliche, fahle Lebewesen mit Tentaklen statt Münder, sich von Zeit zu Zeit dorthin trauen, um ihren Verfolgern – rachsüchtigen Kriegsherren der Nagai, den eisernen Sicherheitskräften der Chiss oder ganz anderen Mächten – zu entwischen. Bei Malagarr, nahe Tund, traf ich auf einige Händler einer dreiarmigen Spezies namens Oblee. Sie überließen mir für einen recht kleinen Obolus unser erstes Exponat...“

Nourdi, noch immer breit grinsend, machte einen Schritt zur Seite. Sogleich starrten alle Gäste auf die schwarze Finsternis hinter der dicken Scheibe aus Transparistahl. Nichts war zu sehen. Deshalb näherte man sich zögerlich. Schritt für Schritt schmolz die Distanz. Selbst der adlige Imperiale ließ sich von der mit Spannung geladenen Atmosphäre anstecken. Sein Herz klopfte ziemlich laut. Hatte ihn dieser skurrile Nichtmensch etwa tatsächlich mit dem kurzen Gerede über archaische Wilde und kriminelle Scheusale ködern können? Instinktiv befeuchtete er seine Lippen, während seine Augen gebannt das Fenster fixierten. Die Dunkelheit zog ihn magisch an. Oder folgte er schlussendlich nur dem menschlichen Herdentrieb? Zwischen all der Schwärze glaubte er plötzlich flüchtige Schemen erkennen zu können. Irgendetwas bewegte sich wirklich hinter dem durchsichtigen Sichtschutz … und dann schreckte die Gruppe mit einem Mal kollektiv zurück.

Denn auf einmal war ein rosafarbenes Lebewesen ins Sichtfeld der Leute gesprungen und hatte und hatte sein riesiges Maul stürmisch gegen den Transparistahl gepresst. Nun blickten die überraschten Gäste auf eine mit unzähligen spitzen Zähnen bestückte Körperöffnung. Finger, die an ihrer Kuppe mit Saugnäpfen versehen waren, waren zudem zu sehen. Dumpf drangen überaus wilde Geräusche zum Publikum hervor. In den Reihen der Gäste giggelten manche. Eine betuchte Dame schien sogar für einen kurzen Moment in Ohnmacht gefallen zu sein. Das selbstgefällige Grinsen, das sich noch immer in Nourdis Gesicht zeigte, wurde überdies noch einen Tick breiter. Derweil die ersten Gäste äußerst vorsichtig das exotische Lebewesen in Augenschein nahmen, unterhielt sich der sehr hagere Nichtmensch sowohl mit dem anwesenden Moff als auch dessen Sector Adjutant. Horatio, der nach dem Schock ebenfalls erst einmal Schmunzeln musste, traute sich – mit seiner Begleitung im Arm – ebenfalls an die durchsichtige Barriere heran. Zwei, drei weitere Viecher schienen in diesem kargen Gehege zu leben. Jedoch hielten sie sich im Hintergrund. Glucksende, gurgelnde Geräusche waren neben einem aggressiven Fauchen zu hören. Wild peitschte das vordere Ding mit seinem Schwanz, löste sich nach einer Weile aber von der massiven Scheibe.

Erst als sich das Publikum langsam beruhigt hatte, ergriff der Zoodirektor wieder das Wort.
„Meine Damen und meine Herren, 'Lugubraa' nennt man diese Wesen da draußen. Primitive Räuber sind sie; entstanden aus Würmern. Ihren Lebensraum teilen sie mit gefräßigen Lightning-Jacks und monströsen Stillsails.“ Holografische Projektionen der genannten Bestien tauchten plötzlich in dem Gehege auf und ließen die augenlosen, rosafarbenen Wesen in die Höhe schrecken. „Primitiv sind die Lugubraa, da sie angeblich zu einem geringen Grad an Intelligenz verfügen sollen. Mir gegenüber behaupteten die Oblee-Händler zwar, dass dies bloß Gerüchte sein und allein niedere Instinkte diese Lebewesen antreibe, aber Dank einer großzügigen Spende der Bel-Familie sowie dem Gewähr einer Subvention seitens der Sektorverwaltung wird man auf diesem Gebiet schon bald wissenschaftliche Fortschritte machen.“ Beifall. Sowohl Channa Bel als auch Heremus Barnip sonnten sich einen Augenblick lang im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. „Erstaunlich an diesen Kreaturen ist zudem noch, dass sie – im Gegensatz zu uns normalen Lebewesen – keine Atmosphäre brauchen. Sie überleben ohne Probleme im Vakuum!“

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Thyferra, im Tierpark: Gouverneur Horatio Kraym mit Celessa Nayva und Colin Shendara und viele andere wichtige Leute


Hektisch lief Colin Shendara auf den Eingang des neu eröffneten Tierparks zu, den Fotografen bzw. Kameramann Erik im Schlepptau. Ihre Erscheinung war elegant. Doch die schwarzen Pumps waren hoch und schienen eine halbe Größe zu klein zu sein. Colin biss die Zähne zusammen. Sie passten aber perfekt zu ihrem schwarzen engen Kostüm, dessen Rock kurz war und ihre schönen langen Beine zeigte. Die feierliche Eröffnung hatten sie verpasst! Mist!

Eigentlich hätte Tessa Doro die Sache wie immer übernehmen sollen, doch sie hatte auf Hoth einen Skiunfall gehabt. Ihr Pech war Colins Glück. Sie durfte heute zeigen, was sie drauf hatte. Bisher hatte sie nur bei drittklassigen Veranstaltungen interviewen dürfen, so wie das letzte Pazaak-Turnier der Zaltin-Hochschule. Wie öde! Das hier war eine ganz andere Liga! Hier sollte der Gouverneur sein, der immer eine neue Flamme bei sich hatte! Zur Zeit war es die berühmte Opernsängerin Celessa Nayva! Die dunkelhaarige Schönheit mit der wundervollen ausdrucksstarken Stimme war jetzt ziemlich oft an seiner Seite zu sehen.

Das Band zur Einweihung bzw. Eröffnung hing zerschnitten am Eingangstor. Colin hastete an einigen Leuten vorbei. Ihr Presseausweis baumelte um ihren Hals. War das eben gerade etwa…?


“Hast du gesehen? Die Rothaarige! War das nicht Alaine Aren, die auch schon mal mit dem Gouverneur gegangen ist? Die krallen wir uns später! Komm schneller! Da vorne ist eine große Besucheransammlung!“

Sie steuerte darauf zu und sie begann sich durch die Traube, auch unter Einsatz ihrer Ellenbogen, durch zu schlängeln. Ganz vorne vorm Gehege standen sie! Sie konnte sie sehen! Rasch winkte sie Erik. Schnell ordnete sie nochmals ihr schulterlanges dunkles Haar. Sie atmete nochmal tief durch und sammelte sich. In dem Moment kam für sie unerwartet so ein riesiges Monster auf das Energiefeld des Geheges vor ihr zu gestürmt. Colin erschrak und keuchte auf und zuckte stark zusammen. Sie ging richtig in die Knie! Ein Anzugträger griff beherzt zu. Er hatte wohl angenommen, sie würde in Ohnmacht fallen.

“...tschuldigung! Ich war nicht darauf vorbereitet! Ich…, danke sehr!”

Das war gerade schön peinlich gewesen! Sie warf Erik einen Blick zu. Er lachte. Einige Umstehende amüsierten sich auch. Die Tiere hier im Tierpark interessierten sie auch herzlich wenig, solange sie in ihren Käfigen blieben. Interessant und Karriere fördernd waren hingegen berühmte Leute! Sie war immerhin schon 27. Schnell schob sie sich vor den Gouverneur, setzte ein charmantes Lächeln auf und hielt ihm das Mikro samt Aufnahmegerät unter das Kinn.

Gouverneur Kraym, wären Sie so freundlich und würden der Zeitschrift: “Die imperiale Frau” ein Interview geben?”

Es war die Holonet-Zeitschrift mit der größten ausgedruckten Auflage, die auch einen eigenen Holo-Fernsehsender betrieb und wandte sich an die weibliche Bevölkerung. Der Gouverneur schien zu zögern. Celessa drängte ihn, nachzugeben und die Frauen von Thyferra und anderswo zu bezaubern. Hoffentlich würde er zustimmen!? Sekunden wurden zu Minuten. Wie gebannt mit leicht flehendem Blick sah die Nachwuchsreporterin den gutaussehenden Gouverneur an. In der Tat sahen er und seine neue Flamme noch besser, als sie es schon im Holo-TV und auf Pressefotos waren, aus! Er stimmte zu. Rasch feuchtete Colin nochmals ihre Lippen an, drehte sich zu Eric um und fragte noch kurz:

“Hast du auch das hässliche große Vieh hinter uns mit drauf?!”,

denn das machte sich bestimmt als Hintergrund gut, setzte ein charmantes Lächeln auf und legte los.

“Wir sind hier bei der Tierparkeinweihung auf Thyferra und natürlich ist der verehrte Gouverneur vor Ort und ließ es sich nicht nehmen, den Park einzuweihen! Mister Kraym, wer bezahlte diesen neuen Vergnügungspark? Wem haben die Familien und die Besucher Thyferras den neuen Park zu verdanken?”

Colin lächelte verzückt. Sie wartete ab und überlegte sich schon mal eine neue Frage. Natürlich wollten die Leser des Magazins und die Zuschauer der Sendung eher etwas über seine Beziehung zu Celessa wissen. Wie sollte sie nur beginnen? Sie hatte natürlich nicht ewig Zeit! Ein wenig nervös war sie schon wegen der kommenden Fragen.

“Der Park ist besonders geeignet für Familien mit Kindern. Mögen Sie auch Kinder, Mister Kraym? Haben Sie mit Celessa Zukunftspläne? Entschuldigen Sie, aber das interessiert unsere Leserinnen besonders! Es wird sich erzählt, man habe Celessa neulich im Brautausstatter gesehen?!”

Sie lächelte verzeihend. Der Gouverneur antwortete. Colin war gedanklich schon beim Nächsten.

“Kann es sein, Gouverneur, dass Sie auf braune Graseraugen bei Frauen stehen?”

Ob blond-, rot- oder braunhaarig, die meisten hatten braune Augen, in die sich der gutaussehende Gouverneur verguckte! Colin hatte selber welche, in die man sich verlieren konnte! Sie wandte sich nun frech an Celessa, da kannte Colin nichts:

“Haben Sie ein Haustier auch nach ihm benannt, wie es Corusca getan hatte?”

Die hatte doch einen Schaden im Oberstübchen gehabt! Mit wie vielen Fellknäulen, also Voorpaks, lief sie immer herum? Mit Dreien!? Man konnte es auch übertreiben! Und das Getue von der Blondine! Das der Gouverneur mal mit der ein Verhältnis gehabt hatte?!

Colin setzte noch eins drauf! Sie wurde mutiger!

Gouverneur, ist es wahr, dass Corusca Vacoubian versucht hat sich umzubringen, als es zwischen ihnen aus war?”

Ok, dass auch noch:

“Ist es wahr, dass sie Euer gemeinsames Kind abgetrieben hat?”

Der Gouverneur wollte das Interview jetzt beenden.

“Noch eine letzte Frage. Wir hoffen, dass die Sicherheit in diesem Park mit den vielen gefährlichen und großen Raubtieren hoch ist. Stellen Sie sich vor, es würde ein Problem geben und der Park müsste schnell evakuiert werden! Wen würden Sie zuerst retten, Celessa oder Alaine Aren, denn sie ist auch hier!?”

Ja, Colin konnte herrliche Fragen stellen! Erwartungsvoll sah sie ihn an!


Thyferra, Stadtzentrum, im Tierpark: Gouverneur Horatio Kraym mit Celessa Nayva und Colin Shendara und viele andere wichtige Leute
 
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Fauchen war zu hören. Hinter der dicken Scheibe aus Transparistahl hatten sich die Weibchen rasch um den kriechenden Nachwuchs geschart, während die Männchen – vollkommen blindlings – nach der pechschwarzen Vulkanerde griffen, die in dem gesamten Gehege ausgelegt war, und sie dann in Richtung der schwebenden Hologramme warfen. Obwohl die Lugubraa bloß einen ganz natürlichen Schutzmechanismus an den Tag legten, den man eigentlich genauso aus der heimischen Tierwelt her kannte, beobachteten die Besucher äußerst fasziniert das dargebotene Treiben. Ja, so manche Dame schien sogar kommentierend mitzufiebern, was Nourdis Grinsen nur noch mehr in die Breite gehen ließ. Solche lebenden Kuriositäten hatte auf Thyferra wahrlich noch niemand leibhaftig zu Gesicht bekommen. Man musste fürwahr kein Hellseher sein, um zu wissen, dass der gewitzte Zoodirektor schon nach diesem ersten Exponat mit größeren Spenden rechnete. Die hiesige High Society liebte schlicht und ergreifend solch außergewöhnlichen Lebewesen.

Noch immer die Opernsängerin an seiner rechten Seite habend, überließ Horatio dem nächsten Paar ihren Platz an der Scheibe. Schmunzelnd ließ sie sich führen, drückte sich sogar behutsam an seinen Arm. Und obwohl der adlige Verwalter eigentlich keine richtige Beziehung mit dieser prominenten Dame anstrebte, genoss er dennoch für den Moment die Nähe zu einer anderen Person. Allmählich reifte in ihm die Erkenntnis – ohne übermäßig sentimental zu werden –, dass er die meiste Zeit doch allein war. Seine Stellung als planetarer Statthalter, mit all den politischen Intrigen, hatte ihn immer mehr isoliert, um sich und sein Vorhaben zu schützen. Unwillkürlich wanderten seine Gedanken zu der letzten Frau, die er an sich herangelassen hatte. Witziger Weise handelte es sich dabei ebenfalls um eine Alderaanerin: Ariana Celchu. Während er an der Seite der schwarzhaarigen Schönheit ganz gemächlich in Richtung des nächsten Geheges schlenderte, fragte er sich: 'Was wohl inzwischen aus ihr geworden ist?'

Mit ihrer wohlklingenden, einnehmenden Stimme sprach Celessa Nayva ihn plötzlich an. Offenbar hatte sie seine Nachdenklichkeit bemerkt. Mit einem süßen Lächeln auf den roten Lippen fragte sie deshalb scherzend:
„Überlegt Ihr euch etwa solch eine blinde Kreatur – möglicherweise als Haustier – selbst zu zulegen?“ Sie schmunzelte. „Ich würde Euch jedenfalls nicht dazu raten. Euch würde ich eher als Nexu-Halter sehen … so wie meine Wenigkeit.“

„Nein, nein...“, entgegnete der Verwalter grienend. „Bei dem Pensum an Arbeit, das ich Tag für Tag habe, bin ich zum Halten irgendwelcher Haustiere leider nicht geeignet. Zumal ich nicht weiß, ob so eine Kuriosität überhaupt zum Hüten von Haus und Hof geeignet ist. Irgendwelche Diebe schlägt es höchstwahrscheinlich bloß durch sein Äußeres in die Flucht.“

Sie lachte herzlich. „Sicherlich! Nein, abgesehen von der Haltung in solchen Einrichtungen sollten diese Kreaturen lieber in den barbarischen Gebieten der Unbekannten Regionen bleiben. Ich schätze, dort dürften sie besser aufgehoben sein.“

Langsam löste sich die Traube von der durchsichtigen Scheibe und man folgte dem Nichtmenschen im gemächlichen Tempo zur nächsten Attraktion. Knurren war aus der Richtung zu hören, was die Besucher aber nach dem Schock mit den Lugubraa nicht mehr weiter verunsicherte. Wahrscheinlich glaubte man sich nach dieser überraschenden Begegnung für alle noch kommenden Kreaturen mehr als genug gewappnet. Selbst der Governor verspürte eine gewisse Sicherheit. Nourdi, der sich rasch vor das Gehege gestellt hatte, wartete in aller Ruhe auf die schlendernden Besucher. Obgleich sich die Lichtverhältnisse seit dem Betreten des Neubaus nicht verbessert hatten, konnte man trotz allem das selbstgefällige Leuchten in dessen Augen sehen. Von Minute zu Minute schien sich der Direktor dieser Einrichtung noch ein bisschen wohler in seiner Haut zu fühlen.

Die eigene Stimme noch immer mit einem gekünstelten Unterton versehen, ergriff die dürre Gestalt erneut das Wort.
„Die Unbekannten Regionen sind voller Mythen und Legenden. Jeder Abenteurer, der für eine Weile unsere Heimat hinter sich gelassen hat, wird Ihnen das ohne zu Zögern bestätigen können. Man wird Ihnen spektakuläre Geschichten über uralte Sith-Imperien erzählen, die irgendwo da draußen lauern sollen, genauso wie man Ihnen die Existenz der insektoiden Kilik versichert, die einst ganz Alderaan bevölkert haben sollen. Da draußen, in den Unbekannten Regionen, scheint für die Natur alles möglich zu sein!“ Er ließ den Blick durch die Runde schweifen. Die Leute klebten an seinen Lippen – so viel konnte man zweifellos sehen. „Im Wilden Raum – gewissermaßen an der Grenze zu den Unbekannten Regionen – traf ich auf locanische Abenteurer, die einen Großteil ihres Lebensunterhaltes als Händler und Beschützer verdienten. Zwar mochten sie einem auf den ersten Blick äußerst rau erscheinen, aber in ihrem Blut fließt noch ausreichend Kultur und Zivilisation, um sie nicht etwa für Barbaren zu halten.“ Da die Besucher (fast) ausschließlich menschlicher Herkunft waren, kam der Scherz gut an. Nourdi blickte in feixende Gesichter. „Etwas mehr als dreißigtausend Credits verlangten sie für eine abenteuerliche Gefälligkeit von mir. In Cantinas und durch die Oblee hatte ich von einer legendären Spezies gehört, die ich Ihnen, meine Damen und Herren, unbedingt zeigen wollte. In einem rostigen Transporter – bis an die Zähne bewaffnet – brachen die Locans auf … und brachten mir nach drei Monaten mehrere Exemplare der Tchuukthai...“

Erneut bat er die Besucherschar mit einer einladenden Geste heranzutreten. Im Gegensatz zu dem Lugubraa-Gehege, das quasi ebenerdig und unter anderem durch eine Transparistahlscheibe von der Außenwelt abgeschnitten war, stand man nun sozusagen auf eine Empore und schaute dabei in eine arenaartigen Zwinger. Gras, das ziemlich dunkelgrün war, bedeckte größtenteils den Boden, der an manchen Stellen sogar zu leichten Erhebungen anwuchs. Braun-grünliche Tiere, die überaus bullig waren, hielten sich im Inneren auf, blickten grimmig nach oben zu den neugierigen Besuchern und ließen vereinzelt ein Knurren von sich hören. Verglichen mit den vorherigen Kreaturen waren diese recht ansehnlich – empfand jedenfalls der Governor. Behutsam seine attraktive Begleitung haltend, betrachtete er die vierbeinigen Lebewesen. Mochten exotische Völker sie als Reittiere nutzen? Oder hielt man sie viel mehr für landwirtschaftliche Zwecke? Horatio, der abgesehen von Vjun eigentlich nur auf hochzivilisierten Welten gelebt hatte, konnte sich eine „freie Wildbahn“ kaum vorstellen.

Derweil sich unten zwei Tchuukthai-Bullen kurz beharkten, sprach der Zoodirektor weiter.
„Neben den Lugubraa, die Sie gerade hautnah erleben durften, leben auch diese Herdentiere in der 'Stratos Distribution'. So mancher Kultur sind diese Wesen auch als 'Wharls' bekannt – und glaubt man der einen oder anderen Legende, sollen sie wohl Basic verstehen und sprechen können. Jedoch kann ich Ihnen versichern: Dem ist nicht so. Sonst hätten sie mich für ihr neues Zuhause wohl schon gelobt.“ Erneut erntete Nourdi damit einige Lacher. Insbesondere Barnip schien sich köstlich zu amüsieren. „Kommen wir nun aber zu ein paar Fakten, meine Damen und Herren. Mit einer Körpergröße von knapp drei Standardmetern – im aufrechten Stand – behaupten sich ausgewachsene Vertreter dieser Spezies gegen jegliche Widrigkeiten. Dabei bringen sie gut und gerne mehrere Zentner an Gewicht auf die Waage. Robuste Borsten lassen sich an Schultern und Rücken finden, während sowohl der Kopf als auch Gelenke und lebenswichtige Organe sogar von einem natürlichen, knochigen Panzer geschützt sind. Ihre Haut selbst ist nicht nur dick, sondern ledrig. Sie sehen also, meine Damen und Herren, diese Tiere sind für die Unbekannten Regionen bestens gerüstet...“

Mit wohlwollenden Blicken bedachten die Besucher die gefangene Herde im Gehege. Bislang hatte man solche Tiere allem Anschein nach noch nicht gesehen – obwohl der Zoo an und für sich voller kurioser Lebewesen war! Derweil sich Barnip nach den Möglichkeiten für einen – seiner Meinung nach – spektakulären Schaukampf erkundigte, setzten sich die alderaanische Opernsängerin und der adlige Imperiale von Brentaal IV ein wenig ab. Die Brüstung war lang genug, um jeden einen Blick auf die Tchuukthai zu ermöglichen. Plötzlich wurde das platonische Paar von einer Reporterin samt Kamerateam überrascht. Vermutlich gestärkt durch das filmende Aufnahmegerät in ihrem Rücken, baute sich die dunkelhaarige Menschenfrau vor ihm und Celessa auf. Ein charmantes Lächeln, das so manchen Mann mit Sicherheit auf Anhieb erweichen ließ, umspielte deren Lippen, während sie ihm ein Mikrophon quasi unter die Nase hielt.

Eher prophylaktisch fragte die ihm unbekannte Klatschjournalistin:
„Governor Kraym, wären Sie so freundlich und würden der Zeitschrift: 'Die imperiale Frau' ein Interview geben?“ Denn noch bevor er überhaupt reagieren konnte, gab die Alderaanerin schon – für sie beide! – ihre Erlaubnis, weshalb sich die Fremde sogleich an ihre Anmoderation machte: „Wir sind hier bei der Tierparkeinweihung auf Thyferra und natürlich ist der verehrte Governor vor Ort und ließ es sich nicht nehmen, den Park einzuweihen! Mister Kraym, wer bezahlte diesen neuen Vergnügungspark? Wem haben die Familien und die Besucher Thyferras den neuen Park zu verdanken?“

„Der Zoo von Xucphra City ist schon seit Generationen eine echte Institution wohlhabender Bürger für ihre Mitbürger“, antwortete der medienerfahrene Verwalter professionell. Hinter ihm zeigte sich im Nachbargehege eine saurierartige Kreatur, die ihre scharfen Krallen an der Energiebarriere wetzte. „Somit finanziert man sich hauptsächlich über Spenden. Insbesondere die namhafte Bel-Familie gilt seit Jahren als äußerst großzügiger Geldgeber Direktor Nourdis Expeditionen. Darüber hinaus hat sich erst kürzlich unser Moff, Seine Exzellenz Heremus Barnip, dazu entschlossen mit Subventionen die hiesige Forschung zu unterstützen. Weil es sich in dem Fall aber um Mittel der Sektorverwaltung handelt, können Ihre Leserinnen von mir leider keine genauere Antwort erhalten.“

Der Einstieg war ihm gut gelungen. Natürlich handelte es sich bei solch unverfänglichen Fragen nur um ein journalistisches Instrument zum „Eisbrechen“. Da er diese Dame aber anscheinend nicht so schnell würde abschütteln können, musste er die Zeit hauptsächlich dafür nutzen, sich lange genug an solchen Dingen aufzuhalten. So würde sie nämlich nicht mehr zu den delikaten Fragen kommen, die sie, ihre Redaktion und ihre Leserinnen interessierten. Momentan fraglich war aus seiner Warte bloß eine Sache: Was wollte die Klatschreporterin in Erfahrung bringen? Der krumme Deal mit dem neurepublikanischen Senator Vilnok Moor konnte es jedenfalls nicht sein. Schließlich gehörte eine Zeitschrift wie die „Imperiale Frau“ nicht zu den investigativen Medien – sofern man im Imperium, das propagandistisch gelenkt wurde, überhaupt von solch einer journalistischen Richtung ausgehen konnte. Shendara, wie die Dame tatsächlich hieß, hielt sich am Ende nicht besonders lang mit seiner Entgegnung auf, sondern griff nach der nächsten Frage aus ihrem Repertoire.

In gewohnter Manier ihrer Fachrichtung leitete sie wie folgt ein:
„Der Park ist besonders geeignet für Familien mit Kindern. Mögen Sie auch Kinder, Mister Kraym?“ Doch anstatt es bloß bei dieser recht harmlosen Frage zu belassen, fügte sie nach einer knappen Mikrosekunde hinzu: „Haben Sie mit Celessa Zukunftspläne?“ Noch ließ sie keine Möglichkeit zum Antworten zu, sondern schob zum Schluss noch entschuldigend nach: „Entschuldigen Sie, aber das interessiert unsere Leserinnen besonders! Es wird sich erzählt, man habe Celessa neulich im Brautausstatter gesehen?!“

„Lassen Sie mich zuerst auf Ihre Eingangsfrage eingehen...“, entgegnete Horatio weiterhin lächelnd, aber unter der kontrollierten Oberfläche verspürte er eine aufkeimende Unsicherheit. „Kinder sind unsere Zukunft – Wer könnte sie demnach also nicht lieben?“

Plötzlich schaltete sich Celessa ein. Horatio liebt natürlich Kinder. Schon allein aus diesem Grund greift er der KOMENOR mit ihren hiesigen SubAdult-Gruppierungen unter die Arme, indem er den Bau eines Internats höchstpersönlich überwacht.“ Sie lächelte freundlich den Kameramann an. „Wir können uns doch alle an diese Tage erinnern, oder? Nirgendwo sonst lernt man in jungen Jahren den Gemeinschaftssinn zu schätzen.“ Danach wandte sie sich an die Reporterin. „Zukunftspläne gibt es noch keine. Solange mein Engagement in der Oper von Xozhixi läuft, solange werde ich natürlich weiterhin die Gesellschaft des Governor genießen. Jedoch kann ich heute noch nicht sagen, wohin es mich danach verschlagen wird. Vielleicht zieht es mich nach Bastion oder Empress Teta?“ Kurz hielt sie inne. „Einen Brautausstatter habe ich außerdem tatsächlich getroffen. Glückwunsch an die Zuverlässigkeit Ihrer Quellen, Miss. Ich war dort aber nicht aus eigenem Interesse, sonder bloß im Auftrag einer guten Freundin. Ihre Leserinnen wissen ja bestimmt wie sehr thyferrianische Kleider im restlichen Imperium begehrt sind...“

Horatio, der sich gegenüber Politikjournalisten zu behaupten wusste, konnte in diesem Augenblick nicht sagen, ob das Sekundieren seiner Begleiterin am Ende hilfreich oder eher schädlich war. Hatte sie die Gerüchte ausgeräumt – oder doch eher angefacht? Er hatte keine Ahnung. Deshalb beließ er es dabei äußerlich ruhig zu wirken. Seine aktuelle Devise war: Je weniger man sich anmerken ließ, desto weniger konnten sie herausfinden und ließen schneller wieder von einem ab. Jedoch hatte der adlige Verwalter die Rechnung offenbar nicht mit Colin Shendara gemacht. Denn im Gegensatz zu ihm schien sie erst so langsam „warm“ zu laufen. Sie lächelte noch immer überaus freundlich als sie das nächste Thema anschnitt. Ganz dem Boulevardjournalismus verpflichtet, schien sie dabei nicht die persönliche Schiene verlassen zu wollen. So musste er also die nächste Runde bestehen.

Blitzschnell – und zudem äußert direkt – fragte sie:
„Kann es sein, Governor, dass Sie auf braune Graseraugen bei Frauen stehen?“

„Entschuldigung, Madame“, sagte der Governor verdutzt. Hatte er gerade richtig gehört? Nein, bis dato hatte er solch ein Interview in der Tat noch nie führen müssen – und dieses Defizit bemerkte er nun mehr und mehr. „Einen 'Typ' habe ich nicht.“

Obwohl sie gerade quasi auf Granit gebissen hatte, schien sie ihre zur Schau gestellte „Angriffslust“ noch nicht verloren zu haben. Ganz im Gegenteil. Die Reporterin klopfte sich einfach sinnbildlich den Staub von der Kleidung und stellte sogleich die nächste Frage: „Haben Sie ein Haustier auch nach ihm benannt, wie es Corusca getan hatte?“

Überraschend tief hatte die Dame in seinem Leben gegraben. Vor einer gefühlten Ewigkeit, als sich die Neue Republik noch nicht in den einigen Kernwelten festgebissen hatte, hatte Horatio Coruscant verwaltet. Und da er damals dort genauso ein ungebundener Junggeselle war wie hier auf Thyferra, hatten die Boulevardmedien dort genauso ihre Gerüchte erfunden. Ein Gerücht, möglicherweise von Corusca Yacoubian selbst gestreut, behauptete eine Liebesaffäre zwischen ihr, dem Starlet, und ihm, dem Herrscher über den bekanntesten Stadtplaneten der Galaxie. Jedoch hatte Horatio in Wahrheit nie Interesse an diesem Blondchen gezeigt; es sogar auf Abstand gehalten. Schweigend musterte er die Reporterin. Höchstwahrscheinlich war sie sich bewusst wie explosiv ihre Frage war. Schließlich hatte bislang keine ihrer Kolleginnen und Kollegen dieses Thema angeschnitten seit er hierher, nach Thyferra, gekommen war.

Sie schien richtig „Fahrt“ aufgenommen zu haben. Denn sie schien ihren Interviewpartner weiter in die Enge treiben zu wollen. Mit einem freundlichen, oberflächlichen Ton fragte sie nämlich weiter:
„Governor, ist es wahr, dass Corusca Yacoubian versucht hat sich umzubringen, als es zwischen ihnen aus war?“ Neugier blitzte in ihren Augen auf. Horatio sah die hässliche Fratze, die hinter dem schön anzusehenden Gesicht steckte, genau. „Ist es wahr, dass sie Euer gemeinsames Kind abgetrieben hat?“

„Zu abwegigen Gerüchten gebe ich keinen Kommentar ab, Madame“, entgegnete er kühl. Offenbar hatte sie die Grenzen seiner Geduld schneller erreicht als er anfangs vermutetet hatte. „Zu ein paar Fragen haben Ihre Leserinnen eine Antwort bekommen, das muss reichen. ... Sollte Ihre Neugier jedoch nicht gestillt sein, verweise ich Sie gerne an meinen Pressestab. Der hat auf Ihre Fragen mit Sicherheit die passenden Antworten und Informationen.“

Er wollte sich gerade zum Gehen wenden als die Reporterin ihren letzten Schuss abgab: „Noch eine letzte Frage. Wir hoffen, dass die Sicherheit in diesem Park mit den vielen gefährlichen und großen Raubtieren hoch ist. Stellen Sie sich vor, es würde ein Problem geben und der Park müsste schnell evakuiert werden! Wen würden Sie zuerst retten, Celessa oder Alaine Aren, denn sie ist auch hier!?“

Erwartungsvoll sah sie ihn an. Aber er blieb eiskalt. Zwar mochte sie nicht wissen, dass Alaine Aren für ihn seit den Nachverhandlungen ein Dorn im Auge war, doch musste er deshalb Rücksicht auf ihre beruflich Neugier nehmen? Ein Machtkampf, der einzig und allein über den Blick ausgefochten wurde, schien zwischen den beiden zu entbrennen. Wer von ihnen beiden am Ende unterlag, musste reden – so war die unausgesprochene Regel. Celessa, die seinen Arm kurz in einen unbeobachteten Moment drückte, gab letztendlich das Zeichen. Er würde den Rückzug antreten. Doch bevor er auch nur eine Silbe zu der Reporterin sagte, richtete er seinen Körper noch einmal zu einer würdevollen Haltung auf. Jeder Tropfen blauen Blutes, der durch seine Adern floss, schien in diesem Augenblick zum Ausdruck zu kommen. Horatio reckte sogar leicht das Kinn, bevor er zu ihr sprach.

„Das Interview ist an dieser Stelle beendet...“, bescheinigte er ihr verbal. „Genießen Sie den Besuch hier im Zoo. Bestimmt lassen sich noch andere Themen für Ihre Zeitschrift finden. Einen guten Tag.“

[: Polith-System | Thyferra | Xucphra City :||: Stadtzentrum | Zoo | Neubau (Unbekannte Regionen“-Gehege) :||: Horatio Kraym, Miss Nayva und allerhand hochrangige Persönlichkeiten (darunter Alaine Aren) :]
 

Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Clove, Tenia, Steven und Akani im Schlafzimmer; Michael


Niemand schien es für nötig zu halten, auf die Frage, ob jemand etwas gespürt hatte, zu antworten und Tenias ohnehin schon bröckelndes Nervenkostüm, begann immer schneller auseinander zu fallen. Hatte sie nullianisch gesprochen? Waren die anderen taub? Oder fanden die Anwesenden das hier einfach irgendwie lustig? Tenia starrte erneu auf Stevens Hand, hielt die Luft an und griff nach dem Splitter, aber nichts geschah. Kein dumpfes Gefühl, keine Stimme, nichts. Vielleicht hätte sie erleichtert aufgeatmet, wenn Clove nicht auf die Idee gekommen wäre, einen völlig idiotischen Satz zu sagen. Einen Satz, der vollends dafür sorgte, dass Tenias letztes Fitzelchen Selbstbeherrschung dahin schwand. „In unserem Hass wandeln wir auf einem schmalen Grat?“, drehte sie sich wütend zu Clove um.

„Wer sagt das? Eine, lass mich überlegen, oh… eine Sith!“

Als würde sie sich von einem halben Kind irgendetwas sagen lassen und als wäre Hass der richtige Ausdruck für das, was hier gerade im Raum schwebte. Wie lächerlich war es überhaupt, sich von einer halbstarken Sith, die ihre Kraft aus was, oh, natürlich, aus LIEBE schöpfte, einen solch lächerlichen Vorwurf machen zu lassen?

„Mir reicht es“,

wandte Tenia sich nun viel eher an alle Anwesenden, nicht dazu in der Lage, noch irgendeinen Unterschied zu machen.

„Ich breche diese, diese, diese... scheiß Mission ab!“

Oh ja, das würde sie. Sollte sich doch jemand anderes um die Vratix kümmern, sollte doch jemand anders nach einem Heilmittel gegen das Virus suchen. War Tenia erkrankt? Nein! War es demnach ihr Problem, wenn sie mit leeren Mitteln zurück nach Lianna kehrte? Nein! Überhaupt, seit sie auf diesem dummen Planeten war, funktionierte nichts, aber auch gar nichts mehr. Ja, natürlich, schon vorher hatte nichts mehr funktioniert. Schon auf Ruusan nicht, wo Neis Mutter gestorben war und Vhiran und Zion auch sie fast umgebracht hätten. Zurückgeblieben war diese furchtbare Narbe und mehr und mehr blieben andere Dinge zurück, die Tenia genauso wenig wollte. Faszination für Sith zum Beispiel. Seltsame Visionen in Höhlen. Sith-Geister in Kristallen. Es reichte, es reichte ihr wirklich. Den Kristallsplitter fest umschließend, trat auch Tenia hinaus in den Flur.

„Du kannst mein Weltbild gar nicht ins Wanken bringen,“

fauchte sie die andere an.

„Mein Weltbild ist schon längst erschüttert! Und das, was du Hass nennst, ist nichts weiter, als eine riesen Wut. Und ja, verdammt, ich bin wütend und es ist mir egal, ob das DEIN Weltbild ins Wanken bringt. Ein Jedi DARF wütend sein. Er darf nur nicht außer Kontrolle geraten.“

Und bevor irgendjemand dazu etwas sagen konnte, hob Tenia eine Hand.

Und weil diese Wut außer Kontrolle gerät, bringt sie mich jetzt zu etwas sehr vernünftigem: Zum Abbruch dieser ganzen SCHEIß MISSION! Soll sich jemand anders um all das hier kümmern. Soll doch jemand anders das hier stemmen, ich mache das nicht mehr, nein, ich mache diesen VERDAMMTEN SCHEIß HIER NICHT MEHR MIT!“

Auf Lianna gab es genug Jedi, Jedi mit einem höheren Rang, Jedi mit mehr Erfahrung. Und wenn nicht, wenn nicht, dann war es das eben. Sie war hier her gekommen um nach einer sagenumwobenen Pflanze zu suchen. Sie hatte sie nicht gefunden, PUNKT! Niemand würde das nachprüfen, niemand würde ihr einen Vorwurf machen und wenn doch, wenn doch, dann… Dann sollte man ihr doch einen Rang wegnehmen, sie zurück nach Null senden oder sich etwas anderes, noch idiotischeres ausdenken. Momentan taugte sie ohnehin kaum dazu, sich überhaupt Jedi zu nennen. Sie würde nach Lianna gehen und einfach ehrlich sein. Sagen, dass ihr die Sache über den Kopf wuchs, zugeben, dass sie sich davor fürchtete, auf einem schmalen Grat zu wandeln. Gestehen, dass Arica sie faszinierte und beichten, dass sie sich wünschte, sich persönlich an Zion zu rächen. Oh, ja, genau, all das würde sie tun, all das, wozu sie die ganze Zeit zu feige gewesen war. Wenn dann noch immer alles außer Kontrolle blieb, hatte sie alles getan, was möglich war. Wenn sich nichts änderte, würde sie zurück nach Null kehren und den glorreichen Rest ihres Lebens damit verbringen, irgendwelchen Touristen die Wälder Nulls zu zeigen. Sie würde sich eine Hütte bauen und die Jedi und die Macht hinter sich lassen. Vorher aber galt es, sich um diesen leidigen Splitter zu kümmern, den sie noch immer viel zu fest in ihrer geballten Faust hielt.

Mit diesem Stück in der Hand, ging Tenia zurück auf die Rampe zu, horchte kurz mit der Macht hinaus, ob ES noch in der Nähe war. Erst als sie sicher war, ES nicht zu spüren, öffnete sie die Rampe und lief ein paar Schritte in die Dunkelheit. Sie brauchte nicht lange, um ihre Augen an die veränderte Gegebenheit zu gewöhnen, ohnehin brauchte sie ihre Augen nicht, um einen der Bäume auszumachen. In der Macht war er viel deutlicher wahrzunehmen. Also holte Tenia noch einmal aus, wie schon zuvor in Stevens Zimmer, verstärkte ihren Wurf mit der Macht und war den verbliebenen Splitter gegen den Baum um am Ende, auch alle anderen, eingesammelte Teile, die sie in der anderen Hand gehalten hatte, von sich zu schleudern.



Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Clove, , Steven und Akani im Schlafzimmer; Michael; draußen Tenia

 
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Thyferra, im Tierpark: Gouverneur Horatio Kraym mit Celessa Nayva und Colin Shendara


Dem Interview wurde zugestimmt, obwohl Colin das eher seiner Begleitung zu verdanken hatte.

“Das ist wunderbar. Ich bin übrigens Colin Shendara.”,

fiel ihr gerade noch rechtzeitig ein, dass man sich höflicher Weise auch vorstellen sollte. Schnell, als könnte es sich der Gouverneur anders überlegen, weg gerufen, von Anderen in Beschlag genommen werden oder gar ein grässliches Tier aus seinem Käfig ausbüchsen, begann Colin! Was man hat, das hat man! Der Anfang, das Warmlaufen, gestaltete sich gut. Seine Stimme klang warm und verführerisch. Seine Haltung war tadellos. Er sah verdammt gut aus. Verboten gut! Ein Mann von Welt! Ihr wurde bewusst, dass sie einem der begehrtesten Junggesellen der Galaxie gegenüber stand! Colin war zufrieden, doch die wirklich pikanten Fragen kamen erst noch. Schnell war sich Eine, nach einer raffinierten tückischen Überleitung, ausgedacht! Colin hatte keine Zeit gehabt, sich vor zu bereiten. Sie hatte erst vor knapp einer Stunde von ihrem Glück erfahren. Kostüm und Schuhe waren geliehen. Colin war in Jeans im Büro erschienen. Wer konnte so was ahnen? Die Nachricht über den Skiunfall war viel zu spät eingetroffen. Sie hatte sich noch schnell einen Lebenslauf und ein paar Notizen zum Gouverneur angeschaut, einige Tipps erhalten und war hektisch los gesaust. Allerdings, hatte Colin nie einen Hehl daraus gemacht, in die Klatschszene zu wollen, kannte sie sich gut damit aus. Es wurde schon immer viel über den gut aussehenden Junggesellen, der an der Spitze der Gesellschaft Thyferras stand, gemunkelt. Bisher hatte er es nicht geschafft, in den Hafen der Ehe zu steuern. Würde es vielleicht die Opernsängerin sein? Fast dramatisch aufbauend, direkt aggressiv, stellte Colin die erste Frage dazu oder besser gesagt den Pulk an Fragen und endete mit einer Behauptung, dass die Opernsängerin in einem Brautausstatter gesehen worden war. Sie war gespannt auf die Antwort. Ihre dunklen Augen funkelten. Hatte sie einen Volltreffer gelandet? Der Gouverneur blieb ruhig und gelassen, lächelte fortwährend, und antwortete erstmal auf die allererste Frage. Sicherlich überlegte er insgeheim krampfhaft, was er ihr auf die Sache mit den Zukunftsplänen und dem Brautausstatter antworten sollte! Sie hatte einen Fehler gemacht! Sie war ein Kommunikationsembryo! Sie hätte ihn ohne Zeit zu lassen, damit konfrontieren sollen! Sie war zu ungeübt! Mist! Horatio Kraym speiste sie mit einer billigen Floskel ab. Kinder seien die Zukunft! Wer könnte Kinder nicht lieben?! Sie seufzte stumm auf. Er war Medien erprobt! Sie hielt krampfhaft, denn die Kamera lief, an ihrem Lächeln fest, es drohte einzufrieren. Doch dann blitzten ihre Augen auf. Celessa schaltete sich ein. Sofort hielt die Reporterin ihr das Mikro hin. Sie sprach von seinen Unterstützungen bezüglich Kindern, erwähnte speziell ein Internat. Colin war auch auf einem Internat groß geworden. Ok, nichts Neues, aber wenigstens nicht nur Gesäusel, sondern einige Fakten. Celessa gefiel ihr.

“Ja, das gemeinsame Spiel und Lernen, Freundschaften, Erziehung untereinander, Kameradschaft. Ich war auch ein Internatskind.”,

flötete die Reporterin kurz, damit Celessa die Kamera vergaß und weiter munter mit ihr plaudern würde. Die Rechnung ging auf! Celessa fuhr fort und Colin und später die Leserinnen würden zutiefst enttäuscht werden. Sie stellte ihre Karriere über ihre Liebe zu Horatio. So toll konnte es dann nicht sein. Sie würde von Thyferra weg gehen, wenn sie woanders ein besseres Arrangement bekommen würde.

“Auch wenn es Horatio Kraym das Herz brechen wird?”,

warf Colin rasch ein.

“Eine interstellare Fernbeziehung ist immer äußerst schwierig!”

Doch dann gab Celessa tatsächlich zu, dass sie neulich im Brautausstatter gewesen war und gratulierte ihr zu ihren zuverlässigen Quellen. Ich habe nur geblöfft, dachte Colin innerlich jubelnd.Sie hatte den Nagel auf dem Kopf getroffen! Ein Kleid für eine Freundin?! Hah! Das sie nicht lachte!

“Haben sie es für ihre Freundin auch anprobiert?!”

Sie konnte ein Grinsen nicht vermeiden. So nannte man es also. Celessa und Horatio wollten heiraten! Ja! Das würde die Schlagzeile des Jahrhunderts werden!

Horatio schwieg. Schnell dachte sich Colin für ihn eine Frage aus. Sie spielte auf seinen Frauentyp an. Er schien völlig überrumpelt worden zu sein. Colin klopfte sich innerlich auf die Schulter. Komm strauchle, erzähl` uns was, dachte sie vergnügt! Er hätte keinen speziellen Typ, erwiderte er kühl. Damit wollte er sie abspeisen?


“Wirklich?”,

stellte sie seine Aussage in Frage.

“Hatten nicht alle wundervolle braune Augen?!”,

wies sie ihn zurecht und strafte seine Antwort als Lüge!

Colin kam richtig in Gange und kam nun zu dem reichen verwöhnten Blondchen mit dem Haustiertick, die den Beruf Tochter inne hatte. Er starrte sie nur an. Wieso sagte er nichts?


“Keine Antwort ist auch eine Antwort, Mister Kraym!”,

sagte sie amüsiert und rettete die Situation vor der Kamera und legte zwei heikle Fragen in die Richtung nach und übertrumpfte sich fast selbst damit. Mist! Er zog sich einfach aus der Affäre. Keine konkrete Antwort! Wut schoss in ihr hoch. So kommst du mir nicht davon! Sie würde ihre Arbeit gut machen! Sie wollte zukünftig nur noch berühmte Leute interviewen! Schnell fiel ihr noch eine Frage ein. Er wollte sich gerade zum Gehen wenden. Wen würde er zuerst retten? Komm, spuck es aus! Alaine oder Celessa? Lauernd sah sie ihn an. In seinen Augen loderten unergründliche Gefühle! Es schien, als würde das Wortduell über beider Augen weiter ausgetragen. Es lag zwischen ihnen so eine Spannung! Ohne die Fassung zu verlieren, antwortete er souverän und kühl. Er ließ sie haushoch abblitzen. Verdammt!

“Danke für das Interview!”,

wahrte sie ihr Gesicht.

“Hast du alles drauf?”,

fragte sie Erik ein wenig aggressiv, als er weg war. Sollte etwas nicht funktioniert haben, hatte das Aufnahmegerät seine Worte aber alle mitgeschnitten. Sie musste runter kommen. Das waren eben aufregende Minuten gewesen! Sie sah ihm nach. War sie zu forsch vorgegangen? Dann fiel ihr Alaine Aren ein. Ihre Augen suchten und fanden sie.

“Komm, folge mir! Schnell!”,

rief sie Erik zu und lief auch schon los:

Alaine Aren, wie geht es Ihnen und was machen Sie hier auf der Tierparkeinweihung? Sind sie hier, weil der Gouverneur anwesend ist? Ich bin Colin Shendara von der Holo-Zeitschrift: “Die imperiale Frau”.”

Sie hielt der eleganten jungen Dame mit den roten Haaren das Mikro hin und strahlte selbst vergnügt in die Kamera, indem sie sich mit umgedreht hatte.

Miss Aren, was sagen Sie dazu, dass Mister Horatio Kraym Celessa heiraten wird? Celessa hat sich schon ihr Brautkleid gekauft!”

War Alaine über Horatio hinweg? Lauernd sah sie Alaine an. Was für eine Reaktion würde sie zeigen?

"Wie gefällt Ihnen Celessas Stimme und Gesang?"

Colin hoffte auf einige kritische Bemerkungen. Vielleicht auf Grund von Eifersucht?!

“Verraten Sie doch noch unseren Lesern, ob es einen neuen Mann an Eurer Seite gibt?”

Hatte sie etwas Interessantes zu berichten?

“Unsere Leserinnen interessiert natürlich auch noch Euer Lieblingsparfüm!?”

“Danke, Miss Aren!”


Sie ging mit Erik ein paar Meter.

“Ob das gut war? Lass uns in die Redaktion zurück fahren!”

Er zuckte mit den Schultern. Schon im Gleiter, Erik saß am Steuer, zog Colin ihre zu kleinen Pumps aus. Oh, tat das gut!


Thyferra, im Gleiter auf dem Weg in die Redaktion: “Die imperiale Frau”: Colin Shendara mit Erik
 
[: Polith-System | Thyferra | Xucphra City :||: Stadtzentrum | Zoo | Neubau ( Unbekannte Regionen - Gehege :||: Moff Barnip, Alaine Aren, Jacen, Horatio Kraym, allerhand hochrangige Persönlichkeiten :]

Kraym
wurde nicht nur von seiner Begleitung, der Opernsängerin begleitet, welche Alaine bie den Verhandlungen hatte genießen dürfen, sie hin wie eine Klette am Arm des Gouverneurs wie ein liebchen, während dieser sich darin sonnte. Amüsierend zu beobachten und sie gaben nicht einmal ein schlechtes Paar ab, auch wenn Alaine der Ansicht war, dass Horatio sich dies Momentan nicht leisten konnte. Eine Frau konnte wie eine Schlange sein, falsch, auf ihre Vorteile bedacht, Blutsaugend um ihre niederen Wünsche erfüllt zu bekommen. Nayva hatte selbstverständlich geld, darauf kam es ihr wahrscheinlich weniger an. Die Stellung von Kraym war eine andere und viele Frauen würden einiges darum geben sich in seinem Licht zu sonnen. Diese Opernsängerin würde keine Ausnahme darstellen. Auch wenn dies natürlich sein Problem war mit was oder wem er sich einließ, so fragte sich Alaine dennoch ob er sich der gesamten Tragweite bewusst war die es bedeuten würde, sollte er er sich irgendein Weibstück ans Bein binden. Auch wenn sie nicht für ihn arbeitete - was Jacen unbedingt wollte - so war sie sich über eines im klaren, es gab nichts im Universum was teuflischer war als eine Frau - zumindest in solcherei fällen und wenn Alaine - obwohl selbst eine Frau - eines nicht mochte, dann waren es meist ihre Geschlechtsgenossinen. Natürlich sehnte man sich als Mann nach einer Partnerin, umso mehr wenn man an die niederen Instinkte dachte, doch Frauen waren in dieser Hinsicht nicht unbedingt anders. Allerings gab es zwischen den "Welten" in denen sie lebten Unterschiede. Dem Gouverneur würden negative Schlagzeilen nicht gefallen und besonders dann nicht wenn die Klatschpresse dazu übergehen würde ihm unzählige Affären anzudichten, welche durch die Damenwelt noch gefördert werden würde, besonders durch jene denen man diese Affäre andichtete. Von halbwegs "harmlos" bis hin zu Intriegen gab es alles und Frauen neigten oft und sehr gerne dazu zu übertreiben und Intriegen zu spinnen. Besonders wenn die Herrenwelt so weit oben stand. Merkwürdig das sie darüber nachdachte. Immerhin ging es sie nichts an. Zwar schätze sie Horatio durchaus, auch wenn er durch ihre Postion als "Sith" nicht viel von ihr hielt und dennoch schien Jacens ständiges drängen für den Gouverneur zu arbeiten ein Stück weit abzufärben. Innerlich schüttelt sie den Kopf.

Der Zoodirektor gab sich große Mühe sein Publikum bei Laune zu halten und natürlich schaffte er dies durch seine besonderen Geschöpfe auch. Die Zuschauer klebten nur so an den Gehegen, kam von ihrem Oh und Ah nicht fort. Selbstverständlich waren sie faszinierend. Das Thema der unbekannten Regionen war ein Punkt, welches Alaine kurz hellhörig werden ließ, besonder weil der Direktor kurz von Geschichten über uralte Sith-Imperien sprach. Ihre eigenen Eltern hatten Missionen dorthin unternommen und bisher hatte sie außer Geschichten darüber nur die Aufzeichnungen ihrer Eltern gelesen, welche sehr interessant waren. Doch zu dieser Zeit war das Universum noch einer anderen Uhr gefolgt. Die Sith hatten sich verändert, hatten ihre Wege verlassen und war zu nichts weiter als Abschaum geworden. Eine Generation hatte die andere vernichtet und sich selbst etwas aufgebaut. Nicht das dies unbedingt schlecht sein musste, doch die letzten Herrscher hatten Unordnung, Chaos und Fäulnis mitgebracht. Der Zoodirektor erzählte in kurzen worten wie er zu seiner Errungenschaft gekommen war und wie die Tchuukthai bei ihm ein neues Zuhause gefunden hatten. Alaine wandte ihre Aufmerksamkeit den Tieren zu, während Barnip mit ihr am Arm dichter an den Käfig schritt um einen noch besseren Blick zu erhaschen. Er schien sich besonders zu amüsieren, während der Direktor weiter über seine Tiere sprach. Barnip schien erpicht auf einen Showkampf zu sein und fragte danach. Jacen und Alaine tauschten derweil einen vielsagenden Blick aus.

Horatio schien erneut das "Opfer" zu werden, als eine Dame von der Presse vor ihn schritt, ihn geradezu abfing um ihn zu einem Gespräch zu bewegen. Leider war die Rothaarige Schönheit ein gutes Stück zu weit fort um etwas verstehen zu können und sie wollte ihre Machtfähigkeiten nicht einsetzen um möglicherweise etwas in Erfahrung zu bringen. Die Jorunalisten schien ein reges Interesse an dem attraktiven Gouverneur zu haben. Wieder erhielt sie von Jacen einen Blick, und Alaine löste sich ein wenig von Barnip, damit ihr Mentor ihr etwas zuflüstern konnte. Leider war sie nicht in der Position sich näher zu dem "Pärchen" zu begeben. Das Inverview jedoch dauerte einen längeren Augenblick, es ein plötzliches Ende fand und dies eher Abrupt. Ein gutes Gefühl hatte sie dabei nicht. Die Journalisten gefiel ihr nicht, doch dies war keine Seltenheit. Alaine hatte zwar Erfahrung im Bereicht mit Klatschpressen und allem was dazu gehörte. Seit sie sich in der Oberklasse befand waren diese mehr geworden. Auch um sie rankten sich Gerüchte um Affären. Nicht zuletzt die, dass sie und Barnip eine Affäre hätten. Jeder Mann der sich mit ihr unterhielt wurde sofort ins Auge gefasst und als Kandidaten angesehen. Schon jetzt zerriss man sich die Mäuler darum wer wohl der Glückliche Mann an ihrer Seite werden würde. Alaine selbst ließ die Gerüchte laufen - solange sie noch in einem humanen Maß waren - da sie wusste, dass jedes Vorgehen zwecklos war und diese Gerüchte nur noch anheizen würden.

Da Barnip endlich ein wenig in den Hintergrund rückte, nachdem er seine Neugier befriedigt hatte, war die nächste in den Klauen der Journalisten Alaine selbst. Die Adelige legte ein bezauberndes Lächeln auf, als diese sie ansprach und natürlich sofort zu fragen begann. Diese Miss Shendara nahm keinen Blatt vor den Mund und war direkt. Die typische Jorunalistin die für ihr Blatt etwas in Erfahrung bringen wollte und nicht dafür zurückschreckte. Sie wollte sofort wissen was sie hier im Zoo machte und ob sie wegen dem Gouverneur hier war. Innerlich musste Alaine schmunzeln. Professionalität sah in ihren Augen anders aus, aber gut. Das Interview mit Kraym schien nicht so gut gelaufen zu sein, andernfalls hätte die Dame den Anstand gehabt erst einmal zu fragen ob sie überhaupt ein Interview bekommen würde. Zudem fragte sie bevor sie sich vorstellte, was ebenfalls als unhöflich galt.

"Miss Shendara, es scheint als ob sie gerne mit der Tür ins Haus fallen", gab sie zurück und lächelte gewinnend.

"Um ihre Frage zu beantworten, mir geht es sehr gut und ich wurde zur Einweihung des Tierparks geladen. In Punkto Gouverneur muss ich sie wohl enttäuschen. Nein, ich bin nicht wegen ihm hier."

Bei der Frage was sie darüber hielt, dass Horatio Celessa heiraten würde musste sie schmunzeln. Daran glaubte Alaine nicht wirklich. Die beiden machten nicht den Eindruck von frisch verliebten und auch so zeugte nichts davon, dass sie eine Affäre unterhielten. Da Jacen darauf bestand den Mann zu gewinnen um für ihn zu arbeiten, blieb sie über ihn am laufenden. Natürlich war Alaine auch klar, dass die Dame vor ihr versuchte heraus zu finden ob sie etwas für Horatio empfand. Auch ihnen beiden hatte man eine Affäre angedichtet, was Alaine amüsiert hatte. Wobei die Oberschicht dies mit Argwohn beobachtete hatte, da eine Affäre zwischen ihnen beiden nicht als sonderlich positiv angesehen wurde. Sollte sie der Jorunalsiten Futter geben oder sollte sie ihre eigenes Spiel spielen? Welche Richtung sollte sie einschlagen? Die Wahrheit - soweit Alaine diese kannte - oder eher eine andere Richtung?

"Miss Shendara, sollte Mister Kraym sein Glück mit der Opernsängerin gefunden haben, so sollten wir ihm gratulieren. Allerings glaube ich kaum, dass an den Gerüchten um das Brautkleid etwas dran ist, jedenfalls in der Hinsicht wie sie es gerade darstellen. Sollte Mister Kraym heiraten, so wird er der erste sein dies offen kund zu tun, allein schon um ihnen zuvor zu kommen."

Die Neugier der Jorunalsiten konnte Alaine nur belächeln. Versuchte die Dame heraus zu finden ob Alaine etwas für Horatio empfand und sich Hoffnungen machte? Eine absurde Vorstellung. Er mochte sehr attraktiv sein und in diesem Fall Alaine durchaus gefallen, doch eine Beziehung mit ihm würde niemals stattfinden. Sie empfand für diesen Mann rein gar nichts wenn es um eine Beziehung ging und sie würde niemals etwas für ihn empfinden...

"Celessa Nayva hat eine besondere Stimme und einen hervorragenden Gesang. Sie ist zurecht eine der besten Sängerinen die es gibt und dies sollte gewürdigt werden."

Ihr Geischt war und blieb höfflich, ihr Lächeln gewinnen und sie spielte sehr gut mit dem Journalistin. Befriedige zu einem großen Teil, jedoch so, dass nichts darauf schließen lässt was man man wirklich von etwas hält. Dies waren stets die Worte ihrer Zieheltern gewesen, als sie bereits als keines Kind schon vor die Kameras hatte treten müssen. Ein neuer Mann an ihrer Seite? Diesmal musste sie amüsiert lächeln.

"Miss Shendara, gleich wie meine Antwort auf den neuen Mann an meiner Seite ausfällt, sie würden in ihrem Blatt ohnehin behaupten, dass meine Begleitung und ich eine Affäre haben. In diesem Punkt werde ich sie demnach enttäuschen müssen. Verzeihen sie mir also, dass ich das Interview beenden muss. Ich stehe ihnen gerne ein andermal zur Verfügung."

Mit diesen Worten verabschiedete sie sich von der Jorunalisten, da Barnip zu ihr trat und sie für sich beanspruchte. Langsam führte der Moff seine Begleitung, wobei Jacen ihnen folgte zu dem "neuen" Paar.

"Wie ich sehe, Gouverneur, haben sie Geschmack an Miss Nayva gefunden. Meine Begleitung, Miss Aren kennen sie. Miss Nayva", gab Barnip mit einem Lächeln an die Dame weiter und stellte die beiden Damen einander vor. "Ein besonderer Tag mit interessanten Geschöpfen. Soweit ich informiert bin gibt es einen Snack und es würde mich freuen sie beide zu uns zu bitten", meinte der Moff.

Alaine nickte Horatio zu, und begrüßte diesen höfflich, was sie ebenso mit Miss Nayva tat. "Mister Kraym, Miss Nayva, es freut mich sie beide wieder zu sehen. Besonders sie Miss Nayva. Ein großes Kompliment bezüglicher ihrer herrlichen Stimme, welche herausragend ist. Wo werden sie als nächstes auftreten?"

Eine Frage die Alaine nur am Rande interessierte, doch die einfache Konversation war etwas was sie beherrschte und zudem glaubte sie nicht, dass Horatio gerne ein Gespräch mit ihr führen würde. Nicht nach den Verhandlungen, bei dem die Republik eine zu hohe Prozentzahl erhalten hatte.


[: Polith-System | Thyferra | Xucphra City :||: Stadtzentrum | Zoo | Neubau ( Unbekannte Regionen - Gehege :||: Moff Barnip, Alaine Aren, Jacen, Horatio Kraym, allerhand hochrangige Persönlichkeiten :]
 
Thyferra, im Gleiter auf dem Weg in die Redaktion: “Die imperiale Frau”: Colin Shendara mit Erik


Colin ließ im Wagen alles Revue passieren. Der Gouverneur hatte ihr am Ende keine einzige Antwort gegeben, doch die Aussage seiner Braut vom Brautausstatterbesuch könnte eine Schlagzeile wert sein! ? Dennoch wusste Colin, dass es nicht die Wahrheit war, was sie daraus machen könnten. Doch die Wahrheit war nicht immer gefragt!

Alaine Aren, die attraktive Rothaarige mit der umwerfend tollen Figur, war auch nicht einfacher zu interviewen gewesen. Sie manövrierte sich sogar noch viel geschickter aus allen Situationen heraus. Schon der Anfang begann holprig. Ob sie immer mit der Tür ins Haus fallen würde? Das konnte auch ihr Lächeln nicht wett machen! Sie war eine Zicke! Dennoch hatte Colin tapfer ihr Gesicht und ihr Lächeln bewahrt und geantwortet:


“Tja, so bin ich! Immer fix für unsere Leserinnen!”

Sie konnte gewählt reden, dass musste sie ihr lassen. Leider war sie nicht wegen Kraym im Tierpark gewesen. Sie müsste Colin enttäuschen?! Wie diese Tussy mit ihr gesprochen hatte?! Die Reaktion auf die Hochzeitsgerüchte war unglaublich gewesen! Da konnte Colin nur schlucken! Ihre Antworten müssten geschnitten werden! Man müsste ihnen dann gratulieren! Ja, natürlich! Wer`s glaubte?! Celessa hätte so eine tolle Stimme! Sie hatte sich nicht zu einer missgünstigen rachsüchtigen neidvollen Silbe, nicht mal Geste, hinreißen lassen. Sie war eindeutig Medien erprobt! Mist! Sie hatte sich wirklich gut im Griff gehabt! Kraym würde seine Hochzeit selbst verkünden, ehe sie es könnte! So eine Frechheit! Das ganze Interview war für die Tonne! Colin war wütend und nicht unbedingt zufrieden! Auf ihre letzten Fragen zu einem neuen Mann an der Seite und ihrem Lieblingsparfüm kein Wort! Knapp hatte sich Colin bedankt.

Der Wagen hielt vorm Verlagshaus. Müde und resigniert ging sie hinein und gab es dem Redaktionsleiter.

“Wie lief es?”,

wollte er wissen. Erik lieferte den Film ab und verzog sich.

“Ich habe ein Interview von dem Gouverneur und Celessa und von Alaine Aren. Beide Interviews wurden abgebrochen, als es interessant wurde. ...Ich weiß nicht!”

Sie seufzte, zuckte mit den Schultern und holte sich einen Kaffee und ging zu ihrem Schreibtisch, um ihn dort nach einem Schluck abzustellen. Mister Stone sah sich das Material an. Colin ging sich in der Nasszelle umziehen, um das geliehene Kostüm und die Schuhe zurück geben zu können. Sie musste sich am Waschbecken aufstützen, da ihre Beine plötzlich wie Blei waren. Sie hatte es vermasselt, dachte sie. Sie hatten sie eiskalt abserviert! Sie benetzte ihr Gesicht. Das Wasser war kalt und erfrischend. Doch es belebte sie nicht wirklich. Sie fühlte sich erschöpft. Sie war eine Versagerin! Sie ging hinaus und brachte Mildrit und Franceska ihre Sachen zurück und bedankte sich. Man merkte ihr ihre Stimmung sofort an.

“Ist wohl nicht so gut gelaufen?”

“Hm!”

Mildrit tätschelte ihr aufmunternd den Rücken. Auf dem Weg zu ihrem Schreibtisch hörte sie Mister Stone laut ihren Namen über alle Plätze und Köpfe des Großraumbüros hinweg rufen. Sie zuckte zusammen und ging wie ein begossener Pudel zu ihm nach vorne. Alle Augen auf sich gerichtet! Vielleicht wurde sie jetzt gefeuert?!

Doch er strahlte übers ganze Gesicht! Er packte sie an den Armen und meinte vergnügt:


“Die Schlagzeile im Abendblatt lautet: “Celessa hat bereits ihr Brautkleid gekauft!”

Er sah sie an, machte eine Kunstpause und fuhr fort:

“Das war gut! Daraus wird eine Hochzeitstory gebastelt. Nun die Aren war etwas widerspenstig, doch daraus lässt sich etwas basteln! Und dieser Saurier im Hintergrund, sehr gut! Und das Angebot vom Gouverneur, das wird angenommen. Talia wird dir einen Termin bei ihm besorgen! Du wirst da weiter machen! Nicht schlecht, Kleine!”

Endlich ließ er sie los. Sie war ganz verdattert. Nach und nach begriff sie und konnte sich freuen.

Es wurde eine Hochzeitsstory. Bei Celessa entfernte man frech, das es für ihre Freundin war. Es wurde zum reinsten Geständnis gemacht. Was nicht dazu passte, kam weg. Wie die Aussage mit ihren Arrangements an anderen Theatern. Bei Alaine Aren wurde alles radikal zusammen geschnitten.

Auf ihre Frage zur Hochzeit kam lediglich:

“...so sollten wir ihm gratulieren.”

Darunter stand in roten Lettern: “Sehr spitz, Alaine! Eifersucht lässt grüßen!”

"Celessa Nayva hat eine besondere Stimme und einen hervorragenden Gesang. Sie ist zurecht eine der besten Sängerinnen die es gibt und dies sollte gewürdigt werden."

Das ließ man wie es war. Dazu stand: “Sie tut nur so! Das nehmen wir dir nicht ab, Alaine!“

Es wurde unzählige Male im Holonet aufgerufen und das Abendblatt in großer Auflage gedruckt. Die Folie ging weg wie warme Semmeln. Die Werbetafeln zeigten die Schlagzeile groß an. Darunter war das Pärchen Celessa und Horatio abgebildet.

Stolz ging Colin an dem Abend nach Hause. Sie wohnte fast nebenan.



Thyferra, auf dem Heimweg: Colin
 
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Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Clove, , Steven und Akani im Schlafzimmer; Michael; draußen Tenia


Die Splitter waren weg, allesamt im Dschungel verteilt, für das bloße Auge, schon durch die Dunkelheit, nicht mehr sichtbar. Tenias Wut hingegen war längst nicht verschwunden, dabei hätte sie diese genau so gerne von sich geschleduert und im dschungel zurück gelassen! Eine tolle Jedi gab sie da, voller Zweifel, mit so wenig Selbstbehrrschung. Sie war auf einem gefährlichen Weg, sie wusste es und diese Tatsache fachte ihre Wut nur weiter an, anststatt Tenia zu erschrecken und sie in sich gehen zu lassen. Das Abbrechen der mission schien das beste zu sein. Etwas anderes wollte Tenia in jenen Sekunden nicht einfallen. Fest stand, dass sie diese Nacht nicht im Schiff verbringen würde. Sie hatte keien Ahnung, was da draußen im Dschungel lauerte, aber alels was im Schiff war, schien nicht minder gefährlich. Sie brauchte jetzt den Wind um sich, das Grün der Pflanzen, schlicht und eifnach die Natur. Sie ging nur zurück ins Schiff um sich ihren Rucksack zu schnappen, blaffte den anderen entgegen, dass diese sie für heute allesamt in Ruhe lassen sollten, das sie jetzt Zeit für sich brauchte. Ja, Zeit für sich brauchte sie wahrlich und da kontnen die anderen sie nur stören, allein schon deshalb, weil ihre Präsenzen spürbar waren.
Mit dem Rucksack un der Lanze trat Tenia zurück in den Dschungel. Das sie nicht weit gehen durfte, stand außer Frage. Der Lichtstab im Rucksack erleuchtete die nähere Umgebeung und Tenia fand schnell, was sie brauchte. Unten am Boden zu übernachten hätte mehr Zeit bedrut, doch ein Baum, dessen Wipfel in den Himmel ragten, bot eine perfekte Alternative. Und so kletterte Tenia auf einen solchen. Einen Baum, der perfektes Astwerk bot um halbwegs sicher darauf zu liegen. Die Seile würden den Rest erledigen, sie davor bewahren, zu stürzen, wenn sie einschlief. Tenia Spannte ihren Mantel zwischen eine Astgabel, was diesen beinahe in eine perfekte Hängematte verwandelte. Mit weiteren Seilen band sie diesen fest und zu guter letzt sorgte sie dafür, dass auch sie gesichert war. Die Waldbewohnerin hatte praktisch ihr ganzes Leben in den Wäldern Nulls verbracht und dort nicht immer in ihrem Bett, sondern häufig im Freien geschlafen. Immer dann, wenn ihr alles zu viel geworden war, oder sie das Bedürfnis verspürte, viel mehr eins mit der Natur zu sein und das war häufig vorgekommen.
In ihrem provisorischen Nachtlager war Tenia zwar nicht vom Regen geschützt, doch das Wetter fühlte sich nicht so an, als würde es umschlagen. Die Temperatur war perfekt, nicht mehr so war, wie zuvor und längst nicht kühl genug, um sie frieren zu lassen. Die Geräusche des Duschgels, der Pflanzen, die sich im Wind bewegten, der Wind, der durch die Äste pfiff, all das sorgte viel eher dafür, dass Tenia zurück zu ihrer Mitte fand. Der Duft der Luft, das Rascheln der Halme, das selbst bis in die Höhe des Baumes drang, all das sorgte dafür, dass sich die junge Frau langsam besser zu fühlen begann. Hier war keine Wut. Hier waren ihre Gedanken anders, ruhiger, freier. Mit geschlossenen Augen versuchte Tenia die Geschehnisse des Tages noch einmal aufkommen zu lassen. Fragte sich, was genau sie wütend gemacht hatte, fragte sich, was sie dagegen tun konnte. Die Antwort auf letzteres war immer die Gleiche. Sie würde reden müssen. Sie würde reden müssen, wenn sie wollte, dass sich etwas änderte. Steven kam, spätestens nach heute, nicht in Frage. Akani war ihr Padawan. Also waren da noch Nei und Anakin oder vielleicht Rosita? Tenia seufzte leise. Vielleicht spielte es keine Rolle und sie sollte sich einfach an einen höherrangigen Jedi wenden. An jemanden, der ihr einen Rat geben konnte, an jemanden, der nicht mehr ans ich zweifelte, oder nicht in dem Maße, dass es ihm schadete. Von Anakin aber hatte sie Ewigkeiten nichts gehört und sollte sie ausgerechnet Nei, die vor kurzem erst ihre Mutter verloren hatte, belasten? Nei und Anakin waren die einzigen beiden, neben Steven, dessen Kom-Nummer Tenia hatte. Seit sie bei den Jedi war, hatte sie sich noch nie so alleine gefühlt, wie gerade jetzt und als sich Tenia dieser Tatsache bewusst wurde, trieb es ihr die Tränen in die Augen. Sie hätte sich bei den Jedi darum kümmern sollen, Freunde zu finden, stattdessen hatte sie viel eher dafür gesorgt, alle zu vergraulen. War sie dieser Eowyn nicht sogar böse gewesen, weil diese sie in ein Zimmer mit Nei gesteckt hatte? Auch an Talery musste Tenia denken. Ja, ihr kompletter Start bei den Jedi war perfekt nach hinten losgegangen und jetzt hatte sie Angst, dass sich all das fortsetzen würde. Wenn sie doch nur auf Null sein könnte! Null…
Tenia kramte ihr Kom aus dem Rucksack hervor. Null. Ihre Eltern. Wie lange hatte sie sichbei ihnen nicht gemeldet? Hier und da hatte sie eine Nachricht hinterlassen. Tenia betete zu den Waldgeistern Nulls, dass sie jemanden erreichen würde.

„Tenia?“

Sie erstarrte, als sie die Stimme ihres Vaters so deutlich hörte, als säße er neben ihr, als befände er sich direkt mit ihr im Dschungel. Wie lange hatte sie seine Stimme nicht mehr gehört? Ein Jahr? Oder länger?

„Dad?“
Tenias Stimme war schon jetzt kurz davor zu brechen, dabei hatte sie doch noch dieses eine, einzige Wort hervorgebracht.

„Tenia!“ Und da klang die Freude aus seiner Stimme und nach einem kurzen Rascheln, drang auch die Stimme ihrer Mutter an ihr Ohr. „Tenia, bist du das wirklich?“ Ihre Freude war verhaltener als die ihres Vaters, doch sie war dennoch deutlich und Tenia musste schlucken. „Wie geht es dir? Wo bist du? Was machst du? Es, es ist so wunderbar dich zu hören, wir vermissen dich? Wie geht es dir? Bsit du noch bei den Jedi? Bist du schon eine Meisterin?“ Die Stimme ihres Dads überschlug sich fast, als sie leise hörte, wie ihre Mutter ihm sagte „Lass sie doch erst mal zu Wort kommen! Tenia, Tenia? Wie geht es dir?“ Da hockte sie nun auf diesem Baum, mit Tränen in den Augen, unfähig, auch nur irgendein Wort zu sagen. Da war so vieles, so vieles, was sie hätte sagen wollen, aber kein Wort kam heraus, einzig und allein tiefes Schluchzen. „Tenia?“ und ihre Eltern fragten es gleichzeitig.
„Tut.. mir leid“, kam es schließlich, viel mehr ein Nuscheln, vielleicht kaum verständlich und es war das erste Mal, dass Tenia diese Worte überhaupt an ihre Eltern gerichtet hatte. „Tut mir leid, dass ich mich … nicht gemeldet… hab.“ Auch wenn ihr Komlink keine Bilder übertragen konnte, sah sie ihre Eltern deutlich vor sich, wie sie genau jetzt einander anstarrten, jeder den andern, mit der offensichtliche Frage im Gesicht, ob sie gerade richtig gehört hatten und da musste Tenia lächeln. „Du meldest dich jetzt Ini“, sagte ihr Vater, „du meldest dich doch jetzt.“ Ini. Das war der Name gewesen, den er genannt hatte, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war, der Name, den sie fast selbst ausgesprochen hatte. Tenia hatte sie als Kleinkind nicht über die Lippen gebracht, stattdessen hatte sie Inia gesagt und am Ende hatte ihr Dad das A am Ende weggelassen. Bei den Wäldern Nulls, es tat so gut, so gut ihre Stimmen zu hören, diesen Namen zu hören!
„Wie geht es dir?“, kam erneut die Frage als Tenia langsam, aber sicher zurück zu ihrer Stimme fand.
„Mir geht es…“ Furchtbar. Schrecklich. „… wunderbar, und… ich freue mich, euch zu hören und ich.. ich bin noch bei den Jedi ich bin gerade sogar in einem Dschungel, ein bisschen wie Null, aber natürlich nicht Null. Ich… ich hab euch auch vermisst.“ Die Lüge war deutlich, sogar in ihren eigenen Ohren, denn Zwischen Heimweh und dem, was sie gerade fühle, lag etwas anderes und Tenai wusste, dass Smon ihre Lüge erkennen würde und deswegen, deswegen. „Um ehrlich zu sein, geht es mir nicht gut… und vielleicht melde ich mich auch deswegen… Es tut mir leid.“ Und es war das zweite Mal, dass sie sich innerhalb kürzester Zeit entschuldigte. „Vielleicht… vielleicht habt ihr recht gehabt und ich bin wirklich nicht das geworden, zu was ihr mich erziehen wolltet. Das wird auch bei den Jedi immer deutlicher… Ich meine, es tut mir wirklich leid.“
Tenia, hör auf dich zu entschuldigen und sag uns, was passiert ist.“ Da war sie wieder, die schroffe Stimme ihrer Mutter, die sie damals immer zur Weißglut getrieben hatte und die jetzt dafür sorgte, dass Tenia trotz allem lächeln musste. Ein trauriges, fast wehmütiges Lächeln, aber immerhin.
„Die Realität ist passiert. Alles, was auf Null keine Rolle gespielt hat und mir egal war, spielt es jetzt.“ Politik, andere Wesen, es drehte sich eben nicht mehr alles um sie. „Ich bin kein Meister, aber Ritter, ich habe einen Schüler, aber ich habe das Gefühl, auf ganzer Linie zu versagen. Die Jedi sind… Wir versuchen gegen dieses Virus zu kämpfen und ich versuche, gegen meine eigenen Dämonen zu kämpfen, aber…“ Nun ja, sie war einfach nicht gut darin, auch wenn dieses Eingeständnis vielleicht ein riesiger Fortschritt für die Nullianerin war.
„Kennst du unsere Geschichten noch?“ Tenia nickte, bis ihr klar wurde, dass ihre Eltern das wohl kaum würden sehen können. „Ja“, sagte sie also leise und nickte dabei trotzdem noch einmal. „Ja, ich kenne sie noch.“ „Und weißt du, auch noch, welches Tier den Kampf gewinnen wird?“ ‚Jaaaaaaaaaaa, dass, das man füttert, ich weiß‘, hörte sie ihre damalige, genervte Stimme, denn sie hatte das Gleichnis gehasst. Zwei Tiere die in einem innwohnen sollten. Eines böse, eines gut. Und man müsse nur das richtige füttern. „Ich glaube, ich habe das falsche gefüttert,“ gab Tenia stattdessen zu und da entstand eine kurze Pause. „Heißt das, du bist bei den Sith?“ Diese Frge konnte nur von ihrer Mutter kommen und wieder sah Tenia, Smon vor sich, wie er Andina einen Blick zuwarf, der ihr besagte, so etwas nicht sagen zu dürfen. „Nein, das heißt es nicht.“ Dabei konnte sie nur mit Mühe ein ‚noch‘ unterdrücken, das vor das ‚nicht‘ gepasst hätte. Sie war noch keine Sith, aber es fühle sich verdammt nahe danach an. Ein erleichtertes Ausatmen ihrer Mutter, dann die Stimme ihres Vaters. „Ini, solange du weißt, dass beide Seiten existieren und so lange du weißt, welche du füttern musst, ist das gut.“ Die Worte klangen sehr einfach, vor allem von jemandem, der die Macht nicht nutzen konnte, aber vielleicht hatte ihr Dad dennoch Recht. So lange sie immer wieder darüber nachdachte und ankämpfte, so lange war es doch gut, oder? „Hast du denn Freunde bei den Jedi? Mit denen du sprechen kannst? Mit denen du sprichst?“
„Ich bin gerade auf einer wichtigen Mission, aber ich habe Freunde und ich bin dabei, zu sprechen, gerade mit euch.“ Dass sie außerdem noch sprechen würde, hatte sie schon längst beschlossen. Nach der Mission. Was hieß, dass sie diese doch nicht abbrechen würde? „Wir suchen nach einer Heilpflanze, eine, die dieses Virus heilt.“ „Das ist gut. Das ist wichtig! Wir haben davon gehört, wir haben die Bilder im Holo Net gesehen, es ist furchtbar.“ Ja, das war es und bedeutete das nicht, dass sie diese Mission nicht abbrechen durfte? Bedeutete das nicht, dass sie umso angestrengter würde suchen müssen? Vor allem bedeutete es auch, dass sie den Vratix würden helfen müssen. „Danke,“ kam es dann, denn auch wenn sie nicht viel geredet hatten, dieser Zuspruch half irgendwie. „Wir werden etwas finden und ich werde mich wieder bei euch melden und sobald ich kann, werde ich euch besuchen.“ „Gib nicht auf Ini, es gibt immer Alternativen, du weißt es ja. Jagen, Tourismus. Gib einfach nicht auf, hörst du?“ Sie seufzte, lang und tief, um am Ende doch zu lächeln. „Ich werde nicht aufgeben, und ich weiß glaube ich, wen ich füttern möchte. Ich hab euch lieb und ich freue mich, auf den Tag, an dem wir uns wieder sehen.“


Als das Gespräch schon längst beendet war, weinte Tenia noch ein bisschen. Teils aus Heimweh, Teils aus Scham, teilweise auch aus Freude. Sie würden morgen los müssen, die Aufgabe der Vratix übernehmen, so viel jedenfalls stand fest.



Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Clove, , Steven und Akani im Schlafzimmer; Michael; draußen Tenia

OCC: ihr könnt den nächsten Tag einläuten!
 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Clove, Tenia, Steven und Akani im Schlafzimmer; Michael


Spürst du etwas?“, fragte Tenia Steven, als dieser ihr einen großen Splitter des Kristalls hinhielt.

Kannst du irgendetwas spüren, wenn du dieses Stück berührst? Hat irgendjemand irgendetwas gespürt?“

Angst war ihr auf das Gesicht geschrieben und Angst klang in ihrem Tonfall mit. Sie blickte von einem zum anderen.
Cloves Antwort sorgte dafür, dass Tenia vollends aus der Haut fuhr.
Wütend schnappte sie die Schülerin an.


Du kannst mein Weltbild gar nicht ins Wanken bringen. Mein Weltbild ist schon längst erschüttert! Und das, was du Hass nennst, ist nichts weiter als eine Riesenwut. Und ja, verdammt, ich bin wütend und es ist mir egal, ob das DEIN Weltbild ins Wanken bringt. Ein Jedi DARF wütend sein. Er darf nur nicht außer Kontrolle geraten.“

Außer sich stapfte die Ritterin aus dem Raum, stürmte keine halbe Minute später erneut in den Raum und verließ ihn einen Moment später mit ihrem Rucksack bewaffnet, von schockiertem Schweigen begleitet.
Momente lang sagte niemand etwas. Akani hätte überlegt, seiner Meisterin zu folgen oder Steven zu fragen, ob dieser mit ihr reden wollte, aber die Nullianerin hatte sich diesbezüglich sehr deutlich ausgedrückt.
Stattdessen verließ auch Akani den Raum und lehnte sich dann Clove gegenüber an die Wand. Mit einem Seufzen fuhr er sich durch die Haare und schloss dann die Augen, den Kopf an die Wand gelegt, fertig mit der Welt.


Stille.

Sie meint es nicht so. Versteh mich nicht falsch, ich maße mir nicht an, meine Meisterin schon so gut zu kennen, dass ich sie von Grund auf verstehe, und vermutlich misstraut sie dir tatsächlich, aber ich glaube nicht, dass sie ihre Worte so gemeint hat, wie sie herauskamen. Ich weiß nicht, was mit diesem dämlichen Kristall los war, ich bin weder Juwelier noch Versteher der Beziehung zwischen Frauen und ihrem Schmuck, aber wir können uns wohl ziemlich sicher sein, dass sie allein deshalb ihre Fassung so sehr verloren hat.“

Einen Moment lang stand er einfach nur da, die Augen nach wie vor geschlossen, einfach die Ruhe genießend, derer es an diesem Tag viel zu wenig gegeben hatte.

Vielleicht hilft dir das ja, sie nicht bei der erstbesten Gelegenheit anzufauchen, die sich bietet...Ich hoffe, sie hält sich auf der anderen Seite dann ebenso zurück und macht nicht da weiter, wo sie gerade aufgehört hat.“

Schließlich öffnete der Chiss die Augen und blickte das Mädchen ihm gegenüber an.
Einen tiefen Atemzug später verkündete er:

So, das war es für heute mit Akanis Allerlei an Aphorismen. Ich gehe duschen. Gute Nacht!“
Eigentlich hatte er vorhin die Zähne geputzt, um danach direkt ins Bett fallen zu können, aber so müde er auch war, so hatte er doch dieses unbestimmte Gefühl, er würde jetzt einfach keinen Schlaf finden, so sehr er es auch versuchen mochte.

Er ging deshalb zu seinem Rucksack, kramte seinen Kulturbeutel heraus und schnappte sich außerdem seinen Schlafanzug, um danach auf kürzestem Wege die Nasszelle aufzusuchen. Auch wenn er sich aus Gründen des Wassersparens - immerhin war er auf einem Raumschiff mit begrenzten Vorräten - wohl kaum auf ein ausgiebiges, stundenlanges Schaumbad freuen konnte, so versuchte er dennoch, die Dusche zu genießen und sich einen Augenblick einfach nur über das Gefühl der Sauberkeit zu freuen.
Dann schlüpfte er in seinen Pyjama und verstaute Duschartikel und Kleidung bei seinen Sachen.


Nach einigem In-der-Tür-Irren - zum Glück überraschte er keine kreischende Frau beim umkleiden - stürzte er in der Küche ein Glas Wasser hinunter und ging dann nochmal zur Luke, die nach wie vor heruntergelassen war, vermutlich Tenias wegen.

Als der Blauhäuter am Fuße der Rampe inmitten des Dschungels stand, konnte er gut verstehen, weshalb seine Meisterin im Freien schlafen wollte. Die nächtliche Stille wurde vom sanften Rauschen der Blätter im Wind nicht gestört, sondern vielmehr vervollkommnet. Die Sterne bildeten so fern jeglicher künstlicher Beleuchtung ein wahres Meer aus Licht. Der Duft exotischer Blumen, der Geruch des immerfeuchten Bodens, die Wärme des vergangenen Tages, die noch immer wie eine gar nicht so ferne Erinnerung in der Luft hing, hüllten Akani ein, und endlich, endlich!, überkam ihn zusätzlich zur reinen Erschöpfung auch ein Gefühl der Schläfrigkeit. Wenn es ihm schon so ging, wie musste die Wirkung dieser ungezähmten Natur dann für seine nullianische Meisterin sein?

Bevor er entgültig zu Bett ging, fiel sein Blick noch auf einen Busch am Rande der Lichtung, auf der sie gelandet waren. Bei der Idee, die ihn plötzlich überkam, schob er den Gedanken, sie könnte einfach lächerlich sein, zur Seite und...grinste stattdessen.



Auf Grund der nur kurz währenden thyferrianischen Nacht ging nur wenige Stunden später bereits die Sonne auf. Es dauerte jedoch etwas länger, bis sie hoch genug stand, um über die Bäume hinweg das Innere der Eulysia zu erleuchten. Als ihre Strahlen langsam bis in alle Ecken und Winkel des Ungetüms aus Metall und Kunststoff vordrangen, fanden sie in einem Raum, der einen Tag vorher noch voller Angst, Zorn und Streit gewesen war, nur ein leeres Bett, auf dem eine einzige leuchtend-orange Blume lag, so frisch, als wäre sie eben erst gepflückt worden. Unter ihr befand sich ein Zettel, auf dem in schwungvoller Handschrift stand:


Die Natur ist...überall ;)

Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Clove, Michael, Steven und Akani im Schiff; Tenia
 
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Selbst nachdem das Interview sein Ende gefunden hatte und sich die Reporterin längst das nächste Opfer gesucht hatte, ließ der adlige Imperiale sie bloß sporadisch aus den Augen. Colin Shendara – Diesen Namen galt es sich offenbar zu merken. Denn insbesondere in dem zur Zeit stattfindenden Machtkampf mit dem ihm vorgesetzten Sector Adjutant, Olan Semur, konnte Thyferras amtierender Governor eigentlich keinerlei Klatsch oder gar negative Presse gebrauchen. Er musste den hiesigen Bürgerinnen und Bürgern als „Saubermann“ erscheinen, wollte er nützliche Beziehungen nicht auf der Stelle verlieren. Obgleich er die Boulevardpresse bislang eigentlich immer eher ignoriert hatte, drängte sich Horatio Kraym nun langsam die heikle Frage auf, ob er in diesem Fall nicht lieber die Strategie wechseln und ein Exempel statuieren sollte. Wie würde Thyferra darauf reagieren? Würde er damit seine (möglicherweise angeschlagene) Position – vor allem gegenüber den Hardlinern – stärken? Oder würde er nicht viel eher ungewollt eventuelle Schwächen offenbaren?

Die ganze Problematik ließ ihn einfach nicht los. Selbst als er gemeinsam mit seiner alderaanischen Begleitung schon das nächste bevölkerte Gehege in Augenschein nahm, kreiste der Hauptteil seiner Gedanken viel mehr um die just in diesem Moment aufgeworfenen Fragen als um die schuppigen, zweibeinigen Riesenechsen, die ihn und die anderen Gäste hinter einer Energiebarriere voller Zorn anfauchten. Jedes Mal, wenn ihre recht scharfen Krallen kratzend mit dem lilafarbenen Hindernis in Kontakt kamen, sprühten gleißende Funken durch die Luft. Beeindruckt waren die Besucher, traten näher heran, um der Bestie „Auge in Auge“ gegenüber zu treten. Da er noch immer in seine eigenen Gedanken versunken war, bemerkte der planetare Verwalter eher beiläufig, dass sich die prominente Opernsängerin noch ein kleines Bisschen mehr an ihn drückte. Wenngleich sie bei ihrem Gastspiel auf Onderon die dort heimischen Bestienreiter samt deren Kreaturen kennengelernt hatte, schien sie trotz allem noch immer Angst vor dieser Form der Wildheit zu haben.

Bevor die beiden irgendein Wort kurz hatten wechseln können, schob sich plötzlich der exzentrische Gastgeber, Rasha Nourdi, wieder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
„Nicht weit von Bakura entfernt liegt in den Unbekannten Regionen ein Sternenhaufen. Riesenechsen – noch muskulöser als diese Exemplare und zudem zutiefst religiös! – beherrschen ihn seit Jahrtausenden. Ssi-ruuk nennen sie sich und ihre Sprache, Ssi-ruuvi, mag für Menschenohren vielleicht recht ungewöhnlich klingen; mir, dem bescheidenen Lafrarianer, kam sie hingegen irgendwie vertraut vor.“ Er gab ein paar Pfeif- und Flötentöne von sich, woraufhin die Echsen sich neugierig regten. „Befreundete Abenteuerer, die mit mir vor Jahren schon einmal in den Tiefenkern unserer Galaxie vorgedrungen sind, haben mich nicht nur auf diesen bewohnten Fleck im uns fremden Nichts hingewiesen, sondern sie haben mich sogar – ausgehend von Bakura – dorthin geführt … und seit dieser kurzen Reise darf ich mich nun also tatsächlich 'Botschafter Seiner Majestät' nennen.“

Das entfernt an einen Menschen erinnernde Geschöpf lächelte breit, während das Gros der Besucher herzhaft lachte. Mit übertriebenen Verneigungen bedankte er sich immer wieder beim Publikum und erntete dafür natürlich noch mehr Beifall. Hinter ihm, im Gehege, pfiffen und fauchten derweil die hageren, schuppigen Viecher. Sie musterten die Lebewesen vor der Energiebarriere genauso wie sie selber von denen ausgiebig betrachtet wurden. Sporadisch machte sich sogar das schlaksige Alpha-Männchen flötend bemerkbar, um die Gruppe zu „formieren“. Ungewöhnlich genau beobachtete der Governor von Thyferra die Echsen. Im Gegensatz zu den Lugubraa und den Tschuukthai schien er hier einen Funken Intelligenz entdecken zu können. Ja, eine neue Frage drängte sich sogar plötzlich in sein Bewusstsein: Wie viel mehr als bloße Tiere waren diese Wesen? Obwohl sich Celessa leicht sträubte, trat Horatio näher an das künstliche Hindernis heran, um dem Alpha-Tier direkt ins Auge sehen zu können. Zischend, fauchend reagierte dieses. Wiederholt schabte es mit seinen Krallen an der Barriere.

Lächelnd ergriff der Zoodirektor wieder das Wort.
„Im Imperium der Ssi-ruuk bezeichnet man diese Riesenechsen als P'w'eck. Sie sind von minderer Intelligenz und dienen demnach der herrschenden Spezies in allerhand Lebensbereichen. Ihre Größe beträgt im Schnitt einen Standardmeter sechszig und ihre Schuppen sind – wie Sie anhand dieser Exemplare unschwer sehen können – in schlichtem Braun gehalten. Bei dieser Echsenart haben sich im Laufe der Evolution ein Schnabel, ein ziemlich kurzer Schwanz und dreiliedrige Augenpaare gebildet, wodurch sie sich deutlich von ihren Herren, den Ssi-ruuk, unterscheiden.“ Eine Kunstpause folgte, in der Nourdi beiläufig ein paar Schritte zur Seite machte. So konnten die Besucher plötzlich einen kleineren Zugang im Gehege sehen. „Anders als einige uns bekannte reptiloide Spezies wie beispielsweise den Sarkan sind die P'w'eck nicht kalt- sondern warmblütig. Dadurch sind sie nicht so abhängig von vorherrschenden Temperaturen, was höchstwahrscheinlich auch ihre breitgefächerten Einsatzmöglichkeiten in der Ssi-ruuk-Gesellschaft erklärt. … Jedoch sind wir nicht hier, um bloß über die potenziellen Vewendungen dieser Echsenart zu referieren. Nein! Vor drei Tagen hat diese P'w'eck-Gruppe zum letzten Mal Nahrung bekommen. Nun möchte ich Ihnen deren Jagd- und Fressverhalten zeigen...“

Barnip klatschte begeistert in die riesigen Hände. So wie für ihn lohnte sich für viele ein Zoobesuch erst dann, wenn man eine ungeschönte Fütterung zu sehen bekam. Die Menschheit mochte mit den Jahrtausenden immer zivilisierter geworden sein – sich sogar mittlerweile zur Krone der Schöpfung erklärt haben –, aber die pure Wildheit der „ungebändigten“ Natur faszinierte sie noch immer. Und so öffnete sich auf einmal der kleinere Zugang. Drei, vier haarige Nerfs betraten widerstrebend das Gehege. Äußerst bockig schoben sie sich gegen die gepanzerten Wärter, während die Echsen schon gierig fauchten. Flötend gab das Alpha-Männchen seinem Rudel irgendwelche Anweisungen und es erhielt dafür zischende Erwiderungen. Langsam und vorsichtig bildeten die schuppigen Lebewesen einen Halbkreis; achteten auf jede Bewegung ihrer lebenden Nahrung. Dann kam plötzlich der Pfiff zum Angriff. Voller wilder Gier stürzten sich die P'w'eck auf die kleine Nerf-Gruppe, rammten ihre scharfen Krallen blitzschnell in das Fell ihrer Opfer und schnappten mit den Schnäbeln martialisch nach empfindlichen Stellen. Manche Besucher traten bei diesem Anblick erschrocken einen Schritt zurück, während andere begeistert zusahen. Blut spritzte. Lange hielten die Nerf den Angriffen der Echsen nicht stand – und so fraßen diese ein paar Minuten später schon genüsslich von dem rohen Fleisch.

„Ein grausiger Anblick...“, murmelte Horatio und sah dabei in Celessas aschfahles Gesicht.

Stillschweigend entschied man sich dafür zu den nächsten Tieren zu gehen. Dabei passierte das Paar kleinere und größere Aquarieren, die man in die Wände des Neubaus eingelassen hatte. Zahlreiche, zum Teil äußerst skurrile Meeresbewohner fristeten da ihr Dasein. Manche blickten in Richtung der Besucher, aber nahmen sie höchstwahrscheinlich nicht wirklich wahr. Denn meist wandten sie sich tump wieder ab, schwammen in die zumeist ziemlich bunten Korallen und gingen dort dann auf die Suche nach irgendwelchen Nahrungsresten. Um nicht allzu schnell beim nächsten Gehege zu sein, blieben der Adlige und die Opernsängerin vor dem einen oder anderen Glas stehen. Weil hier keine grausamen, blutigen Fütterungen gezeigt wurden, schien das Verweilen vor den Aquarieren nicht so schlimm zu sein. Einige Besucher folgten ihrem Beispiel. Plötzlich traten Heremus Barnip und die rothaarige Sith, Alaine Aren, – dicht gefolgt von einem mehr oder weniger bekannten Gesicht – an das Paar heran. Der Moff schien gut unterhalten zu sein.

Mit der einen Hand zwirbelte er leicht seinen exzentrischen Schnurrbart als er sagte:
„Wie ich sehe, Governor, haben Sie Geschmack an Miss Nayva gefunden. Meine Begleitung, Miss Aren, kennen Sie. Miss Nayva.“ Er grinste breit. „Ein besonderer Tag mit interessanten Geschöpfen. Soweit ich informiert bin, gibt es einen Snack und es würde mich freuen Sie beide zu uns zu bitten.“

„Die Einladung ehrt uns sehr, Eure Exzellenz“, entgegnete Horatio höflich. „Mir war jedoch nicht bekannt, dass die Dame und Sie einen so regen Kontakt pflegen...“

Barnip löste sich von der Sith und ging mit dem planetaren Verwalter ein paar Schritte voraus. „Seit unserer Begegnung auf Anaxes behalte ich sie inzwischen sporadisch im Auge. Immerhin reiste sie damals mit Seiner Majestät höchstpersönlich an!“ Plötzlich legte er – ganz kameradschaftlich – eine Hand auf die Schulter seines Untergebenen. „Zudem, Kraym, ist sie erst vor kurzem in das Tibanna-Geschäft auf Bespin eingestiegen. Noch keine großen Prozentanteile, aber ihre Ambitionen gefallen mir...“

Horatio legte verwundert die Stirn in Falten. Das Tibanna-Geschäft? Was wollte die corellianische Sith-Lady bloß damit? Steckte Viraxo Industries dahinter oder handelte es sich dabei tatsächlich um eigene Pläne? Unzählige Fragen prasselten mit einem Mal auf den Governor ein. Schon vorher war sie ihm überaus rätselhaft vorgekommen – genauso wie die Ordensbrüder und -schwestern, welche er in seiner bisherigen Karriere hatte schon antreffen „dürfen“. Doch im Gegensatz zu den anderen Sith strebte sie viel mehr nach der Erfüllung eigener Ziele. Was hatte sie also vor? Schweigend ging der jüngere Mensch an der Seite des kräftigen Vorgesetzten weiter in Richtung Gehege. Kreischen, tierischer Herkunft, war von dort zu hören. Derweil suchte hinter ihnen Alaine die Unterhaltung mit Celessa Nayva. Harmlos, äußerst harmlos klang deren Gespräch.

Mit zuckersüßer Stimme sagte die rothaarige Corellianerin:
„Ein großes Kompliment bezüglicher Ihrer herrlichen Stimme, welche herausragend ist. Wo werden Sie als nächstes auftreten?“

„Mein Gastspiel hier an der Oper von Xozhixi geht noch gut einen ganzen Monat“
, entgegnete die alderaanische Opernsängerin. „Danach wird man sehen. Entweder ich verlängere hier auf Thyferra … Oder es zieht mich an einen anderen Ort im Imperium. Sowohl die Palastoper zu Empress-Teta als auch das Opernhaus Seiner Majestät auf Bastion haben schon Anfragen geschickt.“ Sie lächelte bescheiden. „Wie steht es mit Ihnen? Ihr Auftraggeber ist doch schon längst wieder abgereist. Was machen Sie hier auf Thyferra?“

Man blieb vor dem letzten Gehege stehen. Echsenartige Wesen – jedoch geflügelt, statt mit beiden Beinen auf dem Boden stehend – bevölkerten das wald- sowie sumpfartige Areal. Ihr Krächzen war trotz Energiebarriere laut und deutlich zu hören. Nourdi, der die Besucher wortlos zum Bilden eines Halbkreises hatte animieren können, stand schon wieder bereit für seine nächste Ankündigung, ließ seinen Gästen aber ein bisschen Zeit zum Eindruckgewinnen. Elegant segelte die eine oder andere Echse durch die (begrenzten) Lüfte bis man sich anscheinend plötzlich der Zuschauerschar vor dem künstlichen Hindernis vergegenwärtigte. Nach einem spektakulären Loping segelte das Wesen mit einem Mal seelenruhig auf die Besucher zu, bremste kurz vor der Barriere ab und landete dann sanft auf seinen beiden Füßen. Glucksend musterte es die ihm fremdartigen Wesen. Exakt diesen Moment nutzte der Zoodirektor anschließend für seine letzte Ansprache.

Feierlich klang der Nichtmensch als er sagte:
„Kommen wir zu unseren letzten Exemplaren. Schon Seine Majestät, Imperator Arcanious, träumte – obwohl auf dem fernen Empress-Teta geboren und aufgewachsen – von den Welten der Unbekannten Regionen. Deshalb entsandte er, kurz nachdem er seine Herrschaft angetreten hatte, eine der größten Expeditionen in der Geschichte unserer Galaxie in das uns fremde Nichts. Geleitet wurde diese Mission von einem Kundschafter namens Koda, der sich zuvor schon im Dienste der Großen Armee der Galaktischen Republik einen 'Namen' gemacht hatte. Was seine Leute und er suchen sollten, weiß man nicht genau...“ Nourdi ließ seinen Blick von Gesicht zu Gesicht wandern. „Doch was er unter anderem gefunden hat, können Sie nun heute hier betrachten: Tempestro – So heißt diese flugfähige Echsenspezies.“

Horatio musterte das Wesen. Es gurrte und lockte so weitere Artverwandte an. Neugierig beäugten sie die Besucher – und wurden genauso neugierig von denen betrachtet. Kurz regte sich ein Gefühl in seiner Magengegend als ein Tempestro langsam seine Klaue bewegte. Zuletzt hatte der Governor solch eine Regung bei dem haarigen Ewok-Schamen und dessen Zaubertricks gehabt. Was mochte dieses Gefühl also bedeuten? Weiterhin im feierlichen Ton erzählte der Zoodirektor Einzelheiten zu der Spezies. Mit bis zu zwei Standardmeter fünfzig sowie oft von schlankem Wuchs waren manche Exemplare dieser Echsenart für menschliche Verhältnisse ziemlich groß. Scharfe Krallen befanden sich an deren vierfingrigen Händen und Füßen. Ihre Köpfe waren zudem langgezogen und nur mit schmalen Augen versehen. Laut Nourdi musste die Zoologie noch erforschen wie sie trotz allem so gut in der sumpfigen Landschaft ihrer Heimatwelt zurecht kamen. Irgendwelche Erklärungen hatte man bislang jedenfalls noch nicht.

Nachdem die Tempestro noch ein paar hübsch anzusehende Kunststückchen sowohl in der Luft als auch am Boden gemacht hatten, lud der Zoodirektor zu einer klitzekleinen Mahlzeit als feierlichen Abschluss der Erstbegehung ein. Selbstverständlich zielte Nourdi darauf ab, bei dieser Gelegenheit weitere Spenden aufzutreiben. Immerhin hatten die (prinzipiell vermögenden) Besucher nun äußerst eindrucksvoll zu sehen bekommen, was mit den bisherigen Credits erreicht worden ist. Horatio, der dem ihm übergeordneten Sektorverwalter natürlich die Einladung nicht verweigern konnte, ließ sich auf diesen Programmpunkt noch ein. Zwar musste er auf diese Weise unweigerlich auch weiterhin die Gesellschaft von Aren, Bel und Semur ertragen, aber mit dem Mann, der sich bislang immer als sein Gönner und Förderer gegeben hatte, durfte er es sich einfach nicht verscherzen. So stieß er also mit dem beleibten Mann von Metellos zwei, drei Mal klirrend an, genehmigte sich hin und wieder köstliche Horsd'oeuvre und verabschiedete sich anschließend nach mehreren Stunden von der recht exklusiven Gesellschaft. Die mehrstündige Heimfahrt nach Xozhixi stand an.


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Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Clove, Tenia, Steven und Akani im Schlafzimmer; Michael

Mit einer gewissen Mischung aus Fassungslosigkeit und Faszination beobachtete Clove wie Tenia jetzt richtig auf der sprichwörtlichen Palme oben auf war und mit Nüssen um sich schmiss, um im Bild zu bleiben. Was es auch immer war, der Trigger wurde bei der Jedi ausgelöst. Theoretisch hätte sich Clove darüber freuen müssen, aber im Moment war die Sith-Schülerin über die Entwicklung nicht sonderlich erbaut. Ein Scheitern der Mission konnte bedeuten, dass ihre eigene Mission in Gefahr war.
Tenia rauschte wütend davon und kam einen Augenblick später zurück um sich etwas zu holen und stapfte auch promt davon und zischte etwas davon, in Ruhe gelassen zu werden.
Sollte sie doch...Vielleicht würde sie sich beruhigen.
Es folgte:
...Stille. Fast schon bedrückender Natur...
Akani stellte sich neben Clove, schloss die Augen und sagte:
Sie meint es nicht so. Versteh mich nicht falsch, ich maße mir nicht an, meine Meisterin schon so gut zu kennen, dass ich sie von Grund auf verstehe, und vermutlich misstraut sie dir tatsächlich, aber ich glaube nicht, dass sie ihre Worte so gemeint hat, wie sie herauskamen. Ich weiß nicht, was mit diesem dämlichen Kristall los war, ich bin weder Juwelier noch Versteher der Beziehung zwischen Frauen und ihrem Schmuck, aber wir können uns wohl ziemlich sicher sein, dass sie allein deshalb ihre Fassung so sehr verloren hat.“
Er verharrte einen Moment und schien die Stille zu genießen und sprach schließlich weiter:

Vielleicht hilft dir es dir ja, sie nicht bei der erstbesten Gelegenheit anzufauchen, die sich bietet...Ich hoffe, sie hält sich auf der anderen Seite dann ebenso zurück und macht nicht da weiter, wo sie gerade aufgehört hat.“


Er öffnete die Augen wieder und schaute Clove an. Sie erwiderte seinen Blick und ein Lächeln huschte ihr über das Gesicht.
So, das war es für heute mit Akanis Allerlei an Aphorismen. Ich gehe duschen. Gute Nacht!“

"Ich glaube zwar nicht, dass es sich um Schmuck im üblichen Sinne gehandelt hat, aber ich gestehe, ich bin darin auch kein Expertin. Belassen wir es einfach dabei und hoffen dass der morgige Tag einfach besser wird. Gute Nacht." erwiderte sie mit einem Lächeln.

Der Chiss verzog sich und Clove suchte ihrerseits eine Kabine auf, die man ihr zuwies.

Auf dem Weg dahin sah sie, dass die Luke noch offen war. Keine gute Idee. Weder, das Tenia scheinbar ausgerechnet draußen die Nacht verbrachte, noch dass die Luke offen blieb. Immerhin war da draußen ein Nachtjäger in der Nähe. Und sicherlich wimmelte es da draußen von anderem Getier was nicht sonderlich angenehm war. Hoffentlich war die Crew so geistesgegenwärtig eine Wache aufzustellen.
Clove bevorzugte es, die Tür zu verriegeln. Eine neuerliche Begegnung mit dem Nachtjäger wollte sie heute Nacht vermeiden.

Erschöpft sank sie auf die Matratze und schlief auch umgehend ein...


Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Clove in "ihrer" Kabine, Tenia draußen, Steven, Akani, Michael
 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Clove in "ihrer" Kabine, Tenia draußen, Steven, Akani, Michael




Besonders viel Schlaf fand Tenia nicht. Dafür war der ganze Tag zu aufwühlend gewesen, auch das Gespräch mit ihren Eltern. Die Nullianerin lag lange wach, starrte in den Himmel, und ließ jede neuerliche Gefühlswelle schlicht über sich ergehen. Ließ zu, dass sie weinte, ließ einfach alles zu. Jedes Gefühl, jeden Gedanken und irgendwann, siegte die Erschöpfung und die Waldbewohnerin schlief ein. Ihre Träume waren so unruhig wie ihre Gedankenwelt und als Tenia mit Aufgehen der Sonne erwachte, fühlte sie sich unausgeschlafen, aber besser als gestern. Wesentlich besser als gestern. Ihre Gefühlswelt zumindest, war nicht mehr völlig durcheinander, ihre Wut hatte sich gelegt und auch der Gedanke, die Mission und alles andere abzubrechen, war verschwunden.
Tenia streckte sich einmal, blinzelte der Sonne entgegen und löste ihren provisorischen Schlafplatz, ehe sie, sich einmal vergewissernd, das alles in Ordnung war, vom Baum kletterte.
Als sie sich dem Schiff näherte, spürte sie dennoch eine gewisse Abneigung, es wieder zu betreten und auf all die anderen zu treffen. Tenia hatte wenig Lust darauf, sich zu erklären, zu diskutieren, oder allgemein über gestern zu sprechen. Auf der anderen Seite schien es sinnfrei, einfach normal weiter zu machen, ohne noch einmal ein Wort über gestern zu verlieren. Was aber, sollte sie schon über gestern sagen? Das alles ein bisschen viel gewesen war? Das ab jetzt alles besser laufen würde? Irgendetwas in der Richtung…

Bevor sie allerdings bereit war, auf irgendjemanden zu treffen, würde sie duschen, schließlich war es jetzt nicht sinnvoll, in den Dschungel zu gehen und sich dort einen See zu suchen.
Die Nasszelle im Raumschiff tat es auch und Tenia beeilte sich, aus Rücksicht auf den Wasservorrat, nicht zu lange unter der Dusche zu bleiben. Zwar war sie noch immer nicht wirklich bereit, das Gespräch mit den anderen zu suchen, aber im Endeffekt wusste die Ritterin, dass sie die Sache nicht ewig hinauszögern konnte. Trotzdem, eine Sache musste sie noch herausfinden, und das, bevor sie auf irgendjemanden traf. Sich in den Raum schleichend, den Steven als ihren Schlafraum auserkoren hatte, beeilte Tenia sich, die Türe hinter sich zu schließen. Dann griff sie nach der Kette, die Steven ihr geschenkt hatte und nach ihrer Lanze. Immerhin hatte sie ihren Kristall gestern zerstört und Steven hatte gemeint, der Anhänger könne auch als Kristall dienen. Eben jenen von der Kette lösend, setzte Tenia ihn in die Lanze. Es musste funktionieren, wenn diese Mission stattfinden sollte. Es musste einfach. Sie konnte Akani schließlich kaum darum bitten, ihr das Schwert, das sie ihm geschenkt hatte, zurück zu geben. Zur absoluten Not war ihre Lanze immerhin nicht komplett nutzlos. Mit leicht klopfendem Herzen und geschlossen Augen, aktivierte Tenia ihre Lanze und hörte ein Knistern, das ihr, just in dem Moment, als sie die Augen öffnete, Erleichterung verschaffte. Die orangeweiße Klinge knisterte im Raum und das war das vielleicht letzte Zeichen, auf das Tenia gewartet hatte. Sie würde die Mission nicht abbrechen. Mit neu gewonnenem Tatendrang deaktivierte sie die Waffe wieder und befestigte sie, gut erreichbar, an ihrem Rücken. Erst dann fiel ihr Blick auf das Bett, auf dem eine orangene Blüte lag und unter dieser ein Brief. Die Natur ist überall, stand darauf. So falsch war der Spruch nicht, auch wenn der Verfasser mit abpflücken der Blüte, ein Stück Natur zerstört hatte, wie Tenia mit einem Grinsen feststellen musste. Hier aber konnte sie vielleicht Abhilfe verschaffen. Sich auf die Blume konzentrierend, griff Tenia in die Macht hinaus, sorgte dafür, das feine Triebe wuchsen und wünschte sich im Stillen, das alles so einfach wäre, wie das. Ein letzter Zwischenstopp führte sie noch einmal nach draußen, um die Blume wieder in ihrer gewohnten Umgebung zu bringen.

Zurück im Schiff, in einem der größeren Räume, konzentrierte sie sich auf ihren Padawan um ihn mit der Macht zu rufen. Selbiges versuchte sie auch mit den restlichen Anwesenden.


Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Clove in "ihrer" Kabine, Tenia draußen, Steven, Akani, Michael






 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Clove in "ihrer" Kabine, Tenia draußen, Steven, Akani, Michael

Clove erwachte nach einem bedingt erholsamen Schlaf. Ein paar nicht rekonstruierbare Traumfetzen spunkten durchs Hirn und irgendwie tat der Rücken noch weh. Aber sie war vergleichsweise ausgeruht und sie spürte keine beunruhigende Präsenz im Schiff. Sie suchte nach dem Chronometer und beschloß für sich, dass es an der Zeit wäre. Sie schälte sich aus dem Bett, zog sich an und trat aus der Kabine.
Einige Crewmitglieder huschten geschäftig über die Gänge und versuchten sichtlich das Schiff wieder startklar zu bekommen. Clove grüßte sie und suchte nach etwas, was man mit einer Bordküche vergleichen konnte. Der Hunger war eine nicht unerheblich starke Triebfeder dafür. Doch bevor sie den Raum gefunden hatte, vernahm sie Tenias Stimme in ihrem Kopf. Der Ruf beorderte sie in einen größeren Raum, der praktischerweise gleich um die Ecke lag. Dort wartete Tenia bereits und der Ruf schien mehreren gegolten zu haben, denn die anderen Jedi trafen auch so nacheinander ein.
Clove schickte einen Gruß in den Raum und wartete neugierig auf das was jetzt passieren würde.



Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - "Mehrzweckraum": Clove, Tenia, Steven, Akani, Michael
 
~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Auf Yacht "Eulysia" ~ Steven in seiner Suite ~


Steven hatte eine unruhige Nacht hinter sich gebracht. Träume - vielmehr Albträume - quälten ihn und forderten das letzte bisschen Konzentrationsvermögen. Diese Mission, obwohl noch nicht einmal richtig begonnen, forderte viel vom jungen Jedi-Ritter.
War das ganze Gerede um Beziehungen oder besser der Abstand von engen Bindungen im Jedi-Orden am Ende doch nicht ganz falsch?

Seine Gefühle gegenüber Tenia vernebeln des Jedi-Ritters Sinne. Vielleicht beruhte das sogar auf Gegenseitigkeit, so merkwürdig wie sich die Nullianerin im Moment verhielt. Jedenfalls konnte Steven ihr gerade nicht helfen, viel schlimmer noch; er konnte ihr in der aktuellen Lage nicht mehr wirklich trauen.
Der Baron von Cirrus erhob sich aus seinem bequemen Bett und saß noch für einige Minuten auf dessen Kante.
Tenias psychische Verfassung schien im Augenblick nicht gerade stabil zu sein und so konnte sie, wenn es nötig war unmöglich rationale Entscheidungen treffen. Das war aber wichtig, immerhin ist sie als quasi-Leiterin der Mission für alle verantwortlich. Steven seufzte und fasste sich mit beiden Händen an den Kopf.

Dann war da auch noch dieses Mädchen, Clove. Niemand traute ihr und dennoch war sie mit dabei. Tenias Padawan, Stevens eigener. Mittlerweile kam er sich wie irgendein Aufpasser für eine Bande Jugendlicher vor. Alle hatten so große Ambitionen konnten aber die Folgen ihrer Handlungen kaum absehen. Im Moment zumindest.

Nachdem sich der Jedi-Ritter ein wenig frisch gemacht, eine neue Tunika übergezogen und einen Apfel gegessen hatte, machte er sich auf den Weg zu Michaels Zimmer. Sein Padawan war im Moment der Einzige, natürlich neben dem Baron selbst, der hier noch bei klarem Verstand war. Steven klopfte an die Tür und trat dann nach Aufforderung ein.
Michael war zwar "nur" der Padawan aber bald war er reif genug für die Prüfung zum Jedi-Ritter. Steven vertraute ihm mehr als vielen anderen.

"Guten Morgen"

sagte der Jedi-Ritter kurz und schmerzlos und verzog dabei emotionslos kaum eine Miene. Neben dem reich geschmückten Tisch stand, wie in den anderen Suiten, ein edles Paar Sitzmöglichkeiten. Der Baron entschied sich für eine der beiden und lehnte sich zurück während sein Padawas seiner Tätigkeit nachkam.

"Ich muss mit dir über die anderen reden."
erklärte der Ritter seinen Besuch und lehnte sich dann doch ein wenig angespannt nach vorne. Sein Blick fiel dabei auf den Boden. Das was er nun sagen würde, kam in etwa einem Verrat gleich. Er verriet einen seiner besten Freunde, vielleicht sogar jemanden für den er mehr empfand als nur diese Freundschaft.

"Im Moment können wir niemanden trauen. Weder dem Chiss, schon gar nicht diesem Mädchen und nicht einmal Tenia. Ich weiß... es mag sich merkwürdig anhören... aber wir sollten die drei im Auge behalten."
erneut seufzte der Jedi-Ritter und stand dann vom gepolsterten Stuhl auf um sich in Richtung der Kabinentür zu begeben. Dort drehte er sich noch einmal zu seinem Padawan um.

"Im besten Fall ist das ganze eine vollkommen übertriebene und unnötige Vorsichtsmaßnahme. Im schlimmsten Fall.. Du weißt mittlerweile wie man kämpft, Michael."
ohne weitere Worte zu verlieren, verließ der adlige Jedi-Ritter die Kabine und begab sich auf den Flur. Hatte er Michael nun etwa Angst gemacht oder ihn beunruhigt? Er machte sich schon ein wenig Vorwürfe dafür, dennoch konnte er seinen Padawan nicht unvorbereitet lassen. Gerade ein Jedi musste für jede Situation gewappnet sein. Seine Angst zu überwinden war dabei eine wichtige Lektion. Michael musste es notfalls auf die harte Tour lernen.
Noch bevor Steven seine Suite erreichte, spürte er den Ruf von Tenia durch die Macht. Sie war im Lagerraum? Sofort eilte der Jedi dorthin.

In der Macht spürte er schon lange bevor seine Augen es erkennen konnten, die Präsenz des Mädchens. Beim Betreten des Raumes warf er ihr einen verachtenden und aufmerksamen Blick zu. Sie sollte wissen, dass sie weder willkommen noch unbeobachtet war.
Stevens Schritte führten ihn aber weiter auf Tenia zu.

"Guten Morgen.."
sagte der Ritter nun mit mehr Schmerz in der Stimme als noch bei seinem Padawan. Da war etwas zwischen ihm und Tenia, etwas was dort nicht hingehörte. Vielleicht war es auch nur die Barriere in seinem Kopf, dennoch verhinderte sie einen normalen Umgang. Das Lächeln, welches er der Nullianerin schenkte war mehr gezwungen als alles andere. Er konnte nicht einmal darauf hoffen, dass sie es nicht merken würde..dafür kannten sie sich zu gut, dafür mochten sie sich zu sehr.

"Ich glaube wir sollten noch einmal in Ruhe reden."

schlug der Ritter zögernd vor und bemerkte die Ankunft der anderen, weshalb er noch ein "Wenn Zeit ist." hinzufügte.



~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Auf Yacht "Eulysia" ~ ~ Mehrzweckraum/Lagerraum ~ Tenia, Clove, Steven; Michael, Akani, Crew in der Nähe ~
 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Akani in irgendeinem kleinen Raum; Clove, Tenia, Michael und Steven


Akani schlug die Augen auf und gähnte herzhaft. Angesichts des sehr anstrengenden zurückliegenden Tags war es wenig überraschend, dass er geschlafen hatte wie ein Stein, und obwohl er dafür doch viel zu früh erwacht war, fühlte er sich schon viel besser.

Aber trotzdem. Ich hätte nichts dagegen, wenn der heutige Tag etwas entspannter verliefe…

Der Chis zog sich an, wusch sich in der Nasszelle die letzten Reste von Schlaf mit kaltem Wasser aus dem Gesicht und ging dann zurück in das Zimmer, welches er als Nachtquartier genutzt hatte. Da er nicht wusste, wann - und ob überhaupt - es Frühstück geben würde, steckte er sich einen Obstriegel in den Mund, den er aus den Tiefen seines Rucksacks ausgegraben hatte.

Dann überlegte er, ob die anderen wohl ebenfalls bereits wach waren und er sich auf die Suche nach ihnen machen sollte.

Bevor er jedoch zu einer Entscheidung gekommen war, wurde ihm diese abgenommen. Ein Ruf schwang in der Macht, und er ordnete diesen seiner Meisterin zu.

Er folgte der Empfindung in Lagerraum des Schiffs, wo er Tenia, Clove und Steven vorfand; letzterer meinte etwas zu der Nullianerin und verstummte dann.

Guten Morgen allerseits“, grüßte der Chiss die anderen.


Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Clove, Tenia, Steven und Akani im Lagerraum; Michael
 

Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Clove, Tenia, Steven und Akani im Lagerraum; Michael


Langsam, aber sicher folgten entweder alle ihrem kleinen, mentalen Ruf, oder aber sie fanden sich zufällig im selben Raum ein, eben weil sie ihrem natürlichen Instinkt folgten. Hauptsache war, sie waren nun alle zusammen und hatten Zeit und Möglichkeit, das weitere Vorgehen zu besprechen. Während Clove nur nickte, fiel Stevens Begrüßung äußerst seltsam aus. Kein Lächeln, zumindest keines, das auch nur im Ansatz ehrlich war, eine seltsame Tonlage und die Bitte, später, wenn Zeit war zu reden. Tenias Reaktion fiel etwas anders aus, mit dem großen Unterschied, dass sie sich gar nicht erst an einem Lächeln versuchte, sondern jeden in der Rune viel eher mit einem ernsten, sehr nachdenklichen Blick ansah, ehe auch sie alle begrüßte.

„Gut, dass ihr alle hier seid,“

begann sie das Gespräch und entschied, dass es das klügste war, wenn sie nahtlos zu gestern überging.

„Bevor wir über die kommende Mission reden, möchte ich noch etwas wegen gestern loswerden.“

Wobei ‚möchten‘ nicht zwangsläufig das richtige Wort war. Sie musste über gestern sprechen. Zumindest wenn sie wollte, dass irgendetwas halbwegs geklärt war. Wie anfangen? Tenia hatte keine Ahnung, aber vermutlich war es das Beste, schnell auf den Punkt zu kommen, ohne große und viele Umschweife.

„Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie genau ich beginnen soll, denn bisher habe ich noch nie eine Mission dieser Art geleitet.“ Führungen durch die Wälder Nulls waren nun einmal etwas anderes.
„Aber da wir nun etwas mehr Zeit miteinander verbringen werden, ist es wichtig, ein paar Dinge klar zu stellen, damit wir gut und halbwegs … vertrauensvoll miteinander umgehen können.“

Sie sprach ja doch irgendwie um den heißen Brei….

„Als ich noch eine Padawan war, war ich gemeinsam, mit Meister Anakin Solo auf Kristallsuche. Ich habe mich, entgegen meines Gefühls, für einen Kristall entschieden, der nicht der richtige gewesen ist. Kein Kristall, zu dem ich irgendeine nähere Bindung oder so etwas gefühlt habe. Ich habe den Kristall genommen, der mir mehr oder weniger von einem Geist empfohlen wurde. Und dieser Geist war kein Jedi, sondern wohl ein Sith. Jedenfalls hat dieser Kristall etwas ausgelöst, was vielleicht gestern zu spüren war. Ich glaube, dass etwas von diesem Geist in diesem Kristall war. Als ich alleine im Raum war, ist er mir begegnet, hat mir gedroht und er,“

sie stockte kurz, doch Ehrlichkeit war wohl angebracht,

„mir einen Haufen Angst eingejagt. Diesen Kristall habe ich gestern gestört und deswegen war es mir so wichtig, alle Splitter zu finden. All das und die Gesamtsituation, der bisherige Verlauf meiner Mission mit Akani haben mich gestern sehr in … Rage gebracht und wohl dazu geführt, dass ich nicht gerade wie eine Vorzeigejedi gehandelt habe.“

Die sie ohnehin nicht war, aber hiermit hatte sie das wenigstens klar gestellt, oder laut zugegeben.

„Es scheint, als wäre der Geist mit Zerstörung des Kristalls verschwunden. Ich habe ihn jedenfalls nicht mehr gespürt und hoffe, dass das auch so bleibt. Deswegen…“

Oh, es kostete sie mehr als nur ein wenig Überwindung, doch die Nullianerin zwang sich zu den folgenden Worten:

„tut es mir leid, dass gestern alles etwas … dramatisch war.“

Konnten sie die Sache damit unter den Tisch kehren? Nun, Tenia konnte und so warf sie noch einmal einen Blick in die ganze Runde.

„Nun aber zu der kommenden Mission. Ich hatte, bevor die Reise losging, eine Benachrichtigung vom Rat bekommen. Eher die Bitte und den Auftrag, bei der Suche nach einem Heilmittel gegen das Virus zu helfen. Es soll in den Wäldern dieses Dschungels eine Pflanze geben die vielleicht wirken könnte. Ihre Existenz ist aber nicht ganz gewiss. Kolazhi ist ihr Name und wenn es sie gibt, könnte sie vielleicht helfen. Die Vratix, also die Ureinwohner wissen mehr darüber, allerdings weigern sie sich bisher, ihre Hilfe anzubieten, erhoffen sich aber unsere Hilfe und wären dann vielleicht bereit, uns ebenfalls unter die Arme zu greifen.“

Was Tenia noch immer nicht gefiel, aber einfach nicht zu ändern war.

„Sie werden, nach eigener Aussage, sehr schlecht vom Imperium behandelt und unterdrückt und sie wollen sich dagegen wehren, dass ihre Arbeit, die Produktion von Bacta, so schlecht gedankt wird. Und hier kommen wir ins Spiel. Es geht darum, ein paar Plantagen anzuzünden. Ein bisschen Sabotage, um irgendwann das Bacta Unternehmen, ich glaube,e s hieß Xucphra Corpration, zu stürzen. Ein Brand würde es schon mal empfindlich treffen. Da wir Jedi sind, sind wir verpflichtet zu helfen und auch wenn mir der Gedanek nicht gefällt, am Ende von den Vratix im Stich gelassen werden zu können, sollten wir nicht genau das gleiche tun, sondern ihnen helfen. Akani und ich wissen, wo sich zwei Plantagen befinden. Unsere Aufgabe wäre es also, diese unbemerkt in Brand zu setzen.“

Sie sah Akani etwas länger an als die anderen, falls er noch etwas hinzufügen wollte.

„Also, wenn noch jemand etwas sagen will…“

richtete sie schließlich an die ganze Runde. Über Clove selbst würden sie wohl auch noch reden müssen, aber hiermit hatte nun jeder eine Chance.




Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Clove, Tenia, Steven und Akani im Lagerraum; Michael

 

Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Clove, Tenia, Steven und Akani im Lagerraum; Michael

Nacheinander trafen der Chiss Akani, den Clove mit einem freundlichem Lächeln auf seinen vergleichsweise fröhlichen Morgengruß bedachte und schließlich traf auch der adelige Jediritter ein. Dieser ließ Clove unmißverständlich mit einem Blick wissen, dass sie alles andere als Willkommen war.

Im übermüdeten Zustand hätte sie ihm einen eisigen Blick zurück geworfen, der so hart und spitz war, wie ein Vibrodolch. Jedoch war sie munter genug um die Provokation nicht aufzunehmen. Nein, die Blöße wollte sie sich nicht geben. Und da Lächeln doch die schönste Art war, jemanden die Zähne zu zeigen, erwiderte sie seinen unherzlichen Blick mit einem munter fröhlichen Lächeln.
Apropos Lächeln, Steven ging auf Tenia zu, schenkte ihr ein nicht mal gut gespieltes Lächeln und sein "Guten Morgen" klang ziemlich bitter. Er bat sie aber auch umgehend um ein Vier-Augen-Gespräch, sofern es die Zeit dafür gäbe.

Man konnte deutlich sehen, dass zwischen den beiden etwas ablief, oder sich mindestens anbahnte, was mehr war, als nur kollegiale Sympathie. Nur war es hier der Fall, dass es irgendwann mal alle wussten, nur eben nicht die betroffenen Personen. Das ausbremsende Element war, dass jegliches Bestreben in dieser Richtung sicherlich nicht gern gesehen war, und eine Gefahr für die Mission bedeutete. Und beide das sicherlich wussten und es damit noch komplizierter machten.


Tenia reagierte erstaunlich ruhig und wandte sich dann an alle im Raum. Sie ging nahtlos auf das Geschehen vom Vorabend ein. Soso...sie hatte sich von einem Geist verführen lassen und einen Kristall für ihre Waffe ausgewählt, den sie gegen die innere Stimme gewählt hatte. Und wie sich herausstellte, war der Geist kein lieber Jedi, sondern ein ziemlich hinterhältiger Sith. Geschickt...sehr geschickt. Die Ironie der Geschichte hatte etwas, doch Clove verkniff sich eine hämische Reaktion. Sie hörte genau zu und runzelte die Stirn. Ihre Meisterin hatte ihr nicht viel über das Lichtschwert erzählt. Jedenfalls nicht viel mehr, als die grundlegenden Technik dahinter. Entgegen der üblichen Praxis hatte sie sich auch kein eigenes Schwert gebaut und auch nicht diese spirituelle Angelegenheit mit dem Wesen des Kristalls bearbeitet. Sie hatte lediglich zum üben ein Schwert bekommen, dass man auch auf "scharf" schalten konnte. Den Weg der Sith hatte Alaine ja mehr oder weniger hinter sich gelassen. Das brauchte sie hier nicht in der Runde anbringen, geglaubt hätte ihr das wohl keiner.
Das ein Geist sehr wohl in die Welt der lebenden Eingreifen konnte, das war ihr bewußt, immerhin hatte so etwas wie ein Geist sie "geschaffen"...mehr oder weniger jedenfalls. Es ermahnte Clove aber auch gleichzeitig, mal die Wesenszüge dieser Kristalle zu analysieren. Wenn es die Zeit dafür gab, würde sie gern mal mit Tenia darüber philosophieren wollen...wenn es denn mal diese Zeit gab!...Ha, das wurde ja schon fast zum running gag!
Dann folgte etwas, was die junge Sithschülerin mit einem anerkennenden Schwung in den Augenbrauen quitierte: Tenia entschuldigte sich für das gestrige Verhalten. Es hätte nicht so zwingend einer Entschuldigung bedurft, wie bei der vorangegangenen Erklärung, die durchaus nötig war, um das Gebaren zu verstehen, aber aus menschlicher Sicht war es ein Zeichen von wachsender Größe. Zumal es spürbar war, dass die Jedi mit sich sehr gerungen haben muß, um diese Worte zu formulieren.

Was dann aber folgte, lies Clove aufhorchen, ja regelrecht alamieren.
Das ein Mittel gegen den mysteriösen Virus in der Kernwelt gesucht wurde, war jetzt nicht so neu und dass der Jedi-Rat alles versuchte um an ein Medikament zu kommen, war auch nur folgerichtig. Auch wenn dies bedeutete, sich auf imperiales Gebiet zu begeben, quasi Feindesland. Auch wenn ja jetzt so was wie Frieden herrschte. Und als ob das nicht heikel genug wäre, so sollte dann auch noch Sabotage begangen werden, nur um die Eventualität der möglichen Hilfe eines merkwürdigen Volkes wegen.
Diese Bacta-Firma zu stürzen hatte an sich einen gewissen Charme, auch wenn Clove nicht genau wusste, ob damit nicht Alaine's Pläne gefährdet wurden. Einen Konkurrenten zu beseitigen, wäre ja oppurtun gewesen, eine Firma mit eigenen Anteilen eher nicht. Jetzt verfluchte Clove innerlich die Situation. Sie hätte zu gern mit ihrer Meisterin und Geschäftspartnerin gesprochen um sich so einen Schritt absegnen zu lassen. Aber dies war schwer machbar.

Und vor allem musste sie erstmal ihre eigenen Pläne umgesetzt haben um ein Bein im Markt zu haben.

Mal von dem wirtschaftlichen Aspekt abgesehen, diese Jedi sprachen über ein Vorhaben, was unisono vom Imperium und sicherlich auch der Republik als "Terrorakt" bezeichnet würden, sofern sich so etwas auf eigenem Boden abspielen würde, oder eigene Interessen tangierte. Vor dem Krieg wäre es eine Heldentat gewesen oder zumindestens als eine dunkle Geheimoperation gebilligt worden, jedenfalls inoffiziell. Aber jetzt verhandelten Republik und Imperium über Bactakontingente. Eben jenes Bacta, dessen Felder gerade angekogelt werden sollten. Die Republik und vor allem deren beteiligten Konzerne würden sicher nicht jubeln, wenn die Quelle noch knapper würde.
Und ganz pragmatisch: Diese Leute sprachen in der Anwesenheit eines Gegners: nämlich Clove und damit wurde es für sie sehr brenzlich.

Dann sprach Tenia noch einen entscheidenden Satz und blickte zu dem Chiss und dann in die Runde: „Also, wenn noch jemand etwas sagen will…“

Oh ja, das Bedürfnis hatte Clove: "Ich möchte dazu noch etwas anmerken. Ich war auf der Suche nach Alternativen für Bacta und neuen Wirkstoffen und stieß dabei auf ein Buch über die Pflanzenwelt von Thyferra. Darin wurden sehr spannende alte Heilpflanzen der Vratix beschrieben, dieses Kolazhi glaubte ich darin beschrieben gesehen zu haben. Ich würde vorschlagen das vorher einfach zu prüfen, bevor man sich auf die vage Zusage irgendeines Vratix verlassen muss.
Mal von der Zweifelhaftigkeit dieser Ansinnens eine so große Firma wie Xucphra Corp. mit einem Brandanschlag zu "stürtzen", würde ich auch einmal auf die Folgen so einer Aktion hinweisen wollen. Wie groß sehen Sie eigentlich die Chancen mit Kolazhi lebend dieses System zu verlassen? Angenommen, der Brandanschlag gelingt, was ja durchaus möglich ist. Bacta ist ja ein kriegswichtiges Gut und wird entsprechend bewacht. Mir fallen jetzt spontan keine Fälle ein, wo mit einem Anschlag die Lebensbedingen für ein Volk besser wurden. Sollte die Sektorregierung heraus finden, wer hinter dem Anschlag steckt, würde der Zorn des Imperiums sich über die Personen ergießen. Und seien es einfach dann nur die Vratix. So ein Vorfall wäre ein gelungener Vorwand die Vratix noch mehr zu unterdrücken oder ganz auszuradieren.
Wenn es zu einer weiteren Bacta-Verknappung kommt, werden viele zu leiden haben und dann wird das Geschrei groß sein und dann wird sehr schnell ein Schuldiger gesucht und auch gefunden, ob er tatsächlich schuldig ist oder nicht nicht.
Und ich bin mir nicht sicher, ob die Republik das gutheißen wird, immerhin sitzen republikanische Botschafter mit vielen Figuren aus der Wirtschaft zusammen in der Hauptstadt und feilschen gerade um Bacta-Kontingente. Wenn es da Verzögerungen gibt, werden Aktionäre und Anteilseigner nervös, sind die nervös, werden Wirtschaftsbosse ungehalten und werden die ungehalten, machen die gewissen Kontakten in der Politik die Hölle heiß und die lassen ihren Zorn dann die Befehlskette hinunter laufen. Und am Ende müssen dass dann eine ganze Menge kleiner Fische ausbaden.
Und ich würde Wetten darauf annehmen, dass von der Republik nicht viel mehr als eine müde Protestnote kommen wird, wenn überhaupt, wenn das Imperium ein paar Batallione Sturmtruppen Zielübungen auf Vratix abhalten lässt. Hauptsache die Bactakontingente werden eingehalten."

Den heiklen Punkt, was passieren würde, wenn jemals jemand davon Wind bekommen würde, dass ausgerechnet Jedi an so etwas beteiligt sein würden, wo sie doch mühsam den Eindruck vermitteln wollten, dass sie gute Absichten hatten, was nicht unbedingt alle Bevölkerungsschichten so sahen, lies sie noch unangesprochen. Mal von der pikanten Note, dass eine Sith was davon wusste, sollten sie vorzeitig auffliegen, abgesehen. Sie atmete durch und sprach dann ruhig, aber deutlich hörbar weiter:
"Außerdem ist das Risiko, durch die unweigerlich strengeren Kontrollen nicht durch zu kommen, nicht unwesentlich. ...
Außer....der Brand einer Bactaplantage kann ohne jeglichen Hauch eines Zweifels als Sabotageakt ausgeschlossen werden. Es muß nach einem Unfall oder Unglück aussehen und keine anderen Spuren geben. Und dann auch so gründlich, dass die Ermittler des Geheimdienstes nichts finden, woraus sie jemanden einen Strick drehen können...außer der Firmenspitze von Xucphra Corp."


Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Clove, Tenia, Steven und Akani im Lagerraum; Michael

 
~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Auf Yacht "Eulysia" ~ ~ Mehrzweckraum/Lagerraum ~ Tenia, Clove, Steven; Michael, Akani, Crew in der Nähe ~

Irgendwie war es so gar nicht üblich, dass Tenia sich Fehler eingestand und, was noch viel wichtiger war, es vor anderen zugab. Es verlangte sehr viel Reife, seine eigenen Missgeschicke vor einer so großen Runde zuzugeben und sich dafür dann auch noch zu entschuldigen. Steven konnte nicht von sich behaupten, dass er diese Reife das ein oder andere Mal besessen hatte. Allerdings kam es auch eher selten vor, dass der Baron von Cirrus so viele Fehler machte oder ein so offensichtliches Fehlverhalten an den Tag legte.

Auch wenn Steven vorhin erst um ein privates Gespräch gebeten hatte, war der Grund dafür nun obsolet. Der Jedi-Ritter hatte wahrscheinlich in dem Vier-Augen-Gespräch auf eine Klärung des gestrigen Vorfalls gedrängt, aber er hätte niemals verlangen können, dass Tenia so offen, und vor allem, vor allen darüber sprach.
Ein Sith-Geist? Im Lichtschwertkristall? Steven hatte davon schon einmal gehört, hielt dies aber für eine vollkommen seltene Ausnahme. Doch nun war ausgerechnet Tenia so etwas passiert. Mit besorgter Miene folgte der Jedi-Ritter den Ausführungen der Nullianerin.
Ihm lag wirklich etwas an ihr und besonders nach den vielen Gesprächen, auch über die Philosophie der Jedi, verstand er Tenias verhalten doch sehr gut.
Nach ihrer Erklärung versuchte Steven ihr ein aufbauendes Lächeln zu schenken.

Nun endlich ging es dann aber zur Missionsbesprechung. Viel zu viel Zeit war mittlerweile verstrichen. Tenia sprach von einem Heilmittel für irgendein Virus. Steven kramte kurz in seinen Gedanken, konnte aber keine passendere Erklärung als das Virus von Coruscant finden. Die gesamte Galaxis kannte die jüngere Geschichte des Stadtplaneten mittlerweile. Dieser schreckliche Infekt kostete täglich hunderte, wenn nicht sogar tausende Leben. Die Republik und auch die Jedi waren in dieser Angelegenheit, wortwörtlich, Machtlos.
Die Nullianerin war also im Auftrag des Rates auf der Suche nach einer mysteriösen
Kolazhi Pflanze.

Der Plan war denkbar einfach, aber ebenso riskant: Plantagen verwüsten und dadurch Unterstützung der Ureinwohner bekommen. Das riskante an der ganzen Angelegenheit erkannte sogar
Clove und meldete sich zu Wort. Argh.. Dieser ungebetene Gast. Steven konnte seine Abneigung kaum kontrollieren. Es war nicht wegen ihrer verschiedenen Ideologien, auch nicht Stevens, naturgemäß wenig vorhandener, Vertrauenvorschuss.. irgendwas war da mit ihr, auch wenn es vielleicht nur ein Bauchgefühl war.. Er würde sie beobachten!

"Auch wenn ich es nur äußerst ungern tue: Sie hat mit diesem Einwand ein großes Problem angesprochen."

Steven lehnte sich ein Stück nach vorne und versuchte die Gedanken in seinem Kopf weiterzuspinnen.

"Wir wollen die Unterstützung der Vratix, doch jegliches Eingreifen in die Situation würde ihre Situation kurzweilig verschlimmern. Das Imperium und die Bactakonzerne würden jegliche Vorkommnisse mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Vratix schieben, allein schon um ihr Gesicht nach den Friedensverhandlungen noch irgendwie zu wahren."

Steven machte eine kurze Pause und holte tief Luft. Die Situation war wirklich verzwickt. Sie würden viele Vratix zu Opfern der Umstände machen, aber der Baron sah keinen anderen Ausweg.

"Entweder das oder sie finden Etwas gegen die Republik. Was in meinen Augen die üblere der beiden Optionen ist."

Steven suchte die Blicke der anderen Anwesenden, bis auf Cloves.

"Uns bleibt nichts anderes übrig, als die Plantagen zu sabotieren, es wie einen Unfall aussehen zu lassen und die Tode einiger Vratix in Kauf zu nehmen. Alles andere kostet nicht nur zu viel Zeit, sondern tausende Leben auf Coruscant."

Die Sache wurde nicht dadurch vereinfacht, weil man wenige gegen viele Tote aufrechnete..


"Akani kennt eine Plantage, du die andere. Wir sollten uns also klug aufteilen. Michael ist soweit ausgebildet, dass er mich nicht als Aufpasser braucht."



~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Auf Yacht "Eulysia" ~ ~ Mehrzweckraum/Lagerraum ~ Tenia, Clove, Steven; Michael, Akani, Crew in der Nähe ~
 
[Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der 'Eulysia'- Mehrzweckraum/Lagerraum- Michael; Steven, Clove, Akani und Tenia; Crew der Eulysia (An Bord; NPCs)]



Jedi und Plantagen abbrennen? Michael hätte beinahe laut losgelacht. Das klang so unwahrscheinlich, wie Sturmtruppen die nett lächelnd Süßigkeiten an junge Wookiee oder Ewoks verteilten. Stand es doch so ganz im Gegensatz zum üblichen Auftreten und Getue der Jedi, die sich als Organisation ja irgendwie beinahe wie der Sozialdienst der Galaxie aufführten.

Das das unter die angebliche Verpflichtung zu helfen fallen würde, bezweifelte Michael auch sehr stark. Wurde doch von den Altvorderen gepredigt, das Mäßigung und Ausgeglichenheit zum Wesen des Modell-Jedi gehörten. Sicherlich würde es den Vratix - zumindest eine begrenzte Zeit lang - helfen, vielleicht den Jedi ihre Hilfe versichern und die Bacta-Konzerne ein wenig ins Schwitzen bekommen. Welcher Konzerninhaber würde nicht leichte Angstzustände bekommen, wenn einige Fabriken durch die Hand von Rebellen in Flammen aufgehen würden. Doch die Rache würde kommen. Sollte der Verdacht auch nur in Richtung der Republik fallen, könnte das Millionen von Wesen von der Versorgung mit Bacta abschneiden. Auch die Vratix würden auf längere Sicht wohl eher drunter leiden, als davon profitieren.

Sicherlich war der Virus auf Coruscant eine Katastrophe verherrenden Ausmaßes, welches wohl erst nach dem Ende der Epidemie wirklich ersichtlich sein würde, aber rechtfertigte das einen - in Ermangelung eines besseren Wortes - Bürgerkrieg, in dessen Verlauf tausende Opfer zu beklagen wären, vom Zaun zu brechen? Nur das ein Stadtplanet gerettet werden würde, von dessen Bevölkerung wohl nur die obere Million von einem eventuellen Heilmittel profitieren und - im besten Falle - geheilt werden würde? Wäre das nicht eine Perversion allem, für das die Jedi angeblich standen?

Er war erleichtert das Steven und diese Clove seine Sorgen zu teilen schienen, auch wenn es vermutlich nichts an der Tatsache ändern würde, dass die kleine Gruppe in naher Zukunft staatlich unterstützte Brandstifter sein würden. Doch Stevens Argumentation, warum sie es dennoch durchziehen sollten, bereitete seinem Gewissen ernsthafte Probleme.

Dann war da noch dieses Problem mit dieser Clove. Michael wusste nicht wirklich was er von ihr und ihrem Auftauchen halten sollte. Bestenfalls war sie gefährlich, schlimmstenfalls könnte sie allemal Folter und ihrer aller Tod bedeuten. Sein Meister hatte jedenfalls recht, dass sie derzeit niemandem an Bord der Eulysia trauen sollten und konnten. Schon gar nicht hier, wo sie eine falsche Funkübertragung sofort auffliegen lassen würde. Er nahm sich vor auch die Mannschaft der Yacht im Auge zu behalten, zwar glaubte er nicht, dass sich ein Verräter unter ihnen befand, doch Vorsicht hatte bisher noch niemandem geschadet.

Als Steven mit seinem Einwurf fertig war, murmelte Michael zu ihm
: "Kann ich später mit dir reden?".

Michael verzichtete darauf etwas zum Thema von sich zu geben, zu sehr zweifelte er an seiner Fähigkeit, die in ihm aufgestiegene Rage unter Kontrolle halten zu können.




[Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der 'Eulysia'- Mehrzweckraum/Lagerraum- Michael; Steven, Clove, Akani und Tenia; Crew der Eulysia (An Bord; NPCs)]
 
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