[Thyferra ? Mond ? Gefängnis - Zelle] Corvus
Stunde um Stunde verging ohne das Corvus sagen konnte, wie lang sie sich nun wirklich schon in dieser misslichen Lage befand. Sie hatte großen Durst, doch das Wasser, das ihr irgendjemand, während sie geschlafen hatte, in die Zelle gebracht haben musste, wollte sie nicht anrühren, den sie vermutete, dass es wieder mit irgendeiner dieser teuflischen Drogen versetzt war. Je mehr Zeit verstich, desto öfter ertappte sie sich aber dabei, wie sie eine Hand nach der Schüssel ausstreckt und es fiel ihr zunehmend schwer sie wieder zurückzuziehen. Sie fühlte sich schwach und zittrig. Lang würde sie nicht mehr durchhalten können.
Dann wurde auf einmal die schwere Tür zu ihrer Zelle geöffnet. Ihre Augen, die sich immer mehr der undurchdringlichen Dunkelheit um sie herum angepasst hatten, waren geblendet und sie musste sie zunächst schließen. Man packte sie am Arm.
"Hoch!"
Die Stimme war hart und passte zu dem brutalen Gesicht des Mannes. Langsam bemühte sich Corvus dem Befehl nachzukommen, doch verweigerten ihr die Beine den Dienst und sie sackte wieder zusammen. Der anschließende Schlag traf sie hart und unvorbereitet im Rücken. Der Mann war nicht allein gekommen. Mit ihm noch 3 andere Männer in der selben Uniform. Sie gehörten offensichtlich zum Sicherheitsdienst des Gefängnisses. Und sie waren Profis.
Handschellen klickten und sie war wieder gefesselt. Zudem verband man ihr die Augen. Sie wollten nicht, dass sie erfuhr, wohin man sie brachte.
Als man ihr die Augen wieder aufband, befand sie sich in einem Raum mittlerer Größe. An einem Schreibtisch saß ein elegant gekleideter junger Mann, der sich nun erhob.
"Ich freue mich sie hier zu haben. Solch hochrangige und noch dazu hübsche Gäste können wir nur höchst selten hier begrüßen."
Corvus erkannte die Stimme wieder. Es war die der Person, die sie anfangs in ihrer Zelle besucht hatte ? und ihr das vergiftete Wasser zu trinken gegeben hatte. Dennoch entschloss sie sich das Spiel zunächst mitzuspielen.
"Die Freude liegt Ganz auf meiner Seite, Sir. Jedoch sollten sie ihren Angestellten bessere Mannieren beibringen."
Sie drehte sich so, dass er nun ihre hinter dem Rücken gefesselten Hände sehen konnte.
"Oh, es tut mir entsetzlich leid, doch verlangt unser... Partner, dass wir sie um einige Informationen bitten..."
"Das Imperium weiß sehr gut, dass ich keinerlei Informationen besitze, die es gebrauchen könnte."
Ihr Gegenüber ließ nun seine Höfliche Fassade fallen.
"Wir wissen beide sehr genau, dass sie viel wissen ? sehr viel! Sie waren Senatorin. Sie sind inzwischen in einer guten Position des Militärs. Machen Sie mir nicht weiß, dass sie nichts wissen! Ich habe Sie schon lang beobachtet. Länger als Sie sich vorstellen können. Denn ich habe Sie schon immer für eine große Gefahr gehalten. Ich weiß, dass Sie den Kopfgeldjäger erledigt haben, den man auf sie angesetzt hat. Den ICH auf sie angesetzt habe!"
Corvus ließ sich äußerlich nichts anmerken, jedoch begann sie nun allmählich zu begreifen. Der Offizier fuhr fort:
"Es ist wirklich eine Schande, dass sie sich diesem Rebellenabschaum angeschlossen haben. Eine wahre Verschwendung der Begabungen einer so wundervollen Frau. Sie hätten im Imperium so viel erreichen können. Doch nun werden sie tot sein. Selbstverständlich nachdem sie uns verraten haben, was sie wissen."
Bei diesen Worten hob er die Hand und ein Verhördroide schwebte in Corvus' Blickfeld. Als sie erschrocken zurückzuckte, packte sie eine der Wachen fest. Ihre Gedanken überschlugen sich. Dann griff sie in die Macht hinaus und zerrte an ihren Handschellen. Es viel ihr schwer sich zu konzentrieren. Dann gelang es ihr jedoch sich mit vereinten körperlichen und geistigen Kräften sich loszureisen. Der erste Tritt ließ den Wachmann hinter ihr zusammensinken. Doch als sie sich bückte um an dessen Blaster zu gelangen, hatten die anderen bereits ihre Blaster in der Hand. Corvus dachte nicht daran aufzugeben. 2 Schüsse trafen die Wachen direkt nebender Tür. Ein dritter verwandelte die Abdeckplatte des Türmechanismus zu qualmendem Schrott. Die Tür öffnete sich und während die Schüsse hinter Corvus einschlugen war sie in der Freiheit. Nun ja, fast. Sie war nicht weit gekommen, als bereits der Alarm aufschrillte.
[Thyferra ? Mond ? Gefängnis - Gang] Corvus