Todesstrafe

Einige Politiker schoben das Argument vor die Hinrichtung könne Saddam zu einen Märtyrer machen. Das ist Blödsinn. Märtyrer werden nicht hingerichtet. Märtyrer sterben den Heldentod in der letzten Schlacht oder sie werden von Unterdrückern (wie es Saddam einer war) getötet (siehe Jesus Christus). In vielen Kulturen wird ein Selbstmord als letzer Außweg in einer sinnlosen Lage als ehrenvoll angesehen. Niemand aber will einen Verurteilten und Gehenkten an der Spitze seiner Ideale haben.
Ob man jemanden als Märtyrer ansieht oder nicht ist eine rein subjektive Sache, wie Jedi Dir schon zu verdeutlichen versuchte. So sehen z.B. die Islamisten "im heiligen Krieg gegen die USA" die Piloten vom 9/11 als Märtyrer an, der Rest der Welt als feige Attentäter. Jesus wird von den Anhängern seiner Sekte (heute die Christenheit genannt und in verschiedene Kirchen aufgeteilt) als Märtyrer angesehen, der für seinen Glauben und seine Überzeugung starb (übrigens, wie Jedi schon sagte, verurteilt und hingerichtet), der damalige römische Staat sah das allerdings anders. Auch den Geschwister Scholl und Christoph Probst wurde der Prozess gemacht, sie wurden schuldig gesprochen und hingerichtet. Trotzdem waren sie für die Studentenbewegung der damaligen Zeit Märtyrer, für Hitle&Co. gemeine Verbrecher.

Daher wäre ich höchst vorsichtig mit der Aussage wer Märtyrer ist und wer gemeiner Verbrecher, denn der Heldentod ist ebenfals bzw. wohl als Kern der Subjektivität des Begriffes Märtyrer, ebenfalls höchst subjektiv anzusehen. Grundsätzlich stirbt jemand den Heldentod, wenn er wegen seinen eigenen persönlichen Überzeugungen stirbt. Diejenigen, die die Überzeugungen teilen sehen diese Person eben als Märtyrer an, der Rest der Welt nicht. Und bei Sadam war das genau so. Er starb, weil er der Ansicht war, dass er hatte das tun müssen, was er getan hat, also im Grunde genommen für seine eigenen persönlichen Überzeugungen. Dass diese immernoch von vielen geteilt werden, ist denke ich weitestgehend unbestritten.

An Stelle der USA hätte ich Sadam in einer Nacht und Nebel Aktion nach Kuba verfrachtet. Sodass kein Schwein weiß wo er ist, ob er lebt oder nicht.
 
Jesus, Scholl, Probst und dann Saddam. Also beim besten Willen will der Vergleich will nicht zünden. Von allein wird Saddam kein Märtyrer, er wird zu einem gemacht und zwar nur deshalb weil es gerade so gut passt.
Wäre Saddam im Krieg umgekommen hätten die Irakis gar keine Zeit gehabt so geklärte Fronten zu schaffen und es hätte keinen Schwanz interessiert wie, weshalb und wodurch Saddam gestorben wäre.
 
Jesus, Scholl, Probst und dann Saddam. Also beim besten Willen will der Vergleich will nicht zünden. Von allein wird Saddam kein Märtyrer, er wird zu einem gemacht und zwar nur deshalb weil es gerade so gut passt.
Wäre Saddam im Krieg umgekommen hätten die Irakis gar keine Zeit gehabt so geklärte Fronten zu schaffen und es hätte keinen Schwanz interessiert wie, weshalb und wodurch Saddam gestorben wäre.
Du hast vergessen die von 9/11 aufzuzählen ;)

Ich könnte hier noch die "9 vom der Grube Wujek" aufzählen (9 Kumpel, die beim Ausnahmezustand 1981-83 um's Leben kamen), Che Guevara, Jeanne d'arc, etliche Schotten, einige Iren, viele Indianer, einige Heilige...
Niemand wird von allein zum Märtyrer, es muss erst Leute geben, die diese Person zu einem solchen Vorbild ausrufen. Das und nichts anderes möchte ich hier verdeutlichen. Nur weil bei Dir und bei vielen anderen der Vergleich von der Hinrichtung Jesu Christi und derer Sadam Husseins "nicht zündet", heißt das nicht, dass das bei allen anderen Erdenbürgern der Fall ist.
 
Ich würde mir mal das Leben derer anschauen welche Du aufgezählt hast. Da wird Dir ganz sicher, im Vergleich zu Saddam, was auffallen. :eek:

Hoffentlich merken das auch die restlichen Erdenbüger,...Erdenbürger...geil!
 
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Ich würde mir mal das Leben derer anschauen welche Du aufgezählt hast. Da wird Dir ganz sicher, im Vergleich zu Saddam, was auffallen. :eek:
Es geht mir aber nicht um das Leben der Leute. Es geht darum, dass sie alle wegen dem was sie sagten, wofür sie standen und was sie taten getötet wurden/starben und deswegen von Leuten, die ihre Reden, Ideale und Taten hochloben, als etwas großes angesehen werden. Es gibt darunter Leute, die nie einer Fliege was zu leide taten, es gibt darunter den 08/15 Menschen, der nicht immer ganz korrekt handelt, es gibt darunter Leute, die mehr oder minder heimtückisch gemordet, geraubt und geplündert haben und Massenvernichtungswaffen eingesetzt haben. Es geht mir darum, dass der Unterschied zwischen Verbrecher und Volksheld/Märtyrer/Messias/Übermensch/oÄ von jedem Menschen persönlich gemacht wird und ganz alleine die persönliche, höchst subjektive Meinung dafür Ausschlag gebend wird.

Und noch für die Akten: Für mich (Achtung, subjektive Ansicht) ist Sadam kein Märtyrer, Held oÄ. Ich denke nicht, dass die Todesstrafe eine kluge Entscheidung war, weil ich gegen die Todesstrafe bin. Es ist in einigen Fällen reizvoll sie zu verhängen (bei besonders grausamen Verbrechen), aber lebenslänglich im Steinbruch unter harten Bedingungen find' ich persönlich befriedigender für mein eigenes, kleines, krankes Rechtsempfinden :D
 
Ich sehe mich aufgrund meiner Religiösen Überzeugungen und Ansichten nicht in der Lage (auch andere Menschen nicht) das Recht in Anspruch zu nehmen, über jemand anderen zu richten.
Sich gar zu erdreisten einem anderen Menschen das Leben zu nehmen, einfach unvorstellbar............

Und wie Gandalf schon sagte, viele die Leben verdienen den Tod ...usw.
 
Endlich mal ein UNO-Generalsekretär,der Schneid hat .
Der neue Generalsekretär der UNO hat die Todesstrafe als solche nicht in Frage gestellt :

Der neue Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon ist an seinem ersten Arbeitstag von einem zentralen Punkt der Politik der Vereinten Nationen abgewichen: Der Politiker äußerte Verständnis für die Todesstrafe.
Ban sagte über Saddam, der frühere Machthaber habe "schreckliche Verbrechen und unnennbare Gräueltaten am irakischen Volk" begangen. "Wir dürfen die Opfer dieser Verbrechen niemals vergessen." Dann fügte er hinzu: "Jedes Mitglied der Vereinten Nationen hat in Übereinstimmung mit dem internationalen Recht selbst über die Frage der Todesstrafe zu entscheiden."
Die Uno hat sich bislang als oberster Hüter der Menschenrechte dargestellt. Besonders unter Bans Vorgänger Kofi Annan stellte sie sich an der Seite der Europäischen Union strikt gegen die Todesstrafe.


Leider ist er etwas zurückgerudert,aber ich denke seine erste Stellungnahme zeigt seine Überzeugung.
Die Todesstraße ist und bleibt eine innere Angelegenheit eines jeden Staates,und nicht die Angelegenheit der Gutmenschen und Täterschutzorganisationen.

Ich sehe mich aufgrund meiner Religiösen Überzeugungen und Ansichten nicht in der Lage (auch andere Menschen nicht) das Recht in Anspruch zu nehmen, über jemand anderen zu richten.
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Sieht nicht sogar die Bibel Todesurteile vor ?
Im Alten Testament ?
 
Ich denke schon das die eine Angelegenheit von "Gutmenschen" und Täterschutzvereine ist, vorallem bei einer Entscheidungsfindung in einem demokratischen Land.


Gott sei Dank gibt es jedoch auch noch demokratische Staaten wie die USA und Japan,welche Verbrecher exekutieren.
Da endscheiden nicht unbedingt die beiden angesprochenen Personengruppen.
 
Sieht nicht sogar die Bibel Todesurteile vor ?
Im Alten Testament ?
Das Problem ist, dass das NT einen ganz anderen Gott, einen verständnisvollen, verzeihenden Gott darstellt. Daher, und aus der Tatsache, dass das AT auch für Juden gilt, lässt sich entnehmen, dass der Gott der Juden streng und fordernd ist, Jesus Christus, sein Vater und der Heilige Geist aber mitnichten mit dem Gott des AT gleich zu setzen sind.

Ich weiß jetzt nicht welcher Religion Jaina angehört, wenn sie Christin ist, dann ist da kein Widerspruch darin zu sehen, ist sie Jüdin, kann man ihn sehen, muss man aber nicht, da im AT auch die Gebote enthalten sind und darin steht man solle nicht töten.

Sich für oder wider die Todesstrafe auf religiöse Dinge zu stützen finde ich eh ein wenig... naja, nicht richtig. Entweder man ist wegen den eigenen Überzeugungen für die Todesstrafe oder die eigenen Überzeugungen verbieten diese Einstellung. Wobei natürlich religiöse Ansichten auch Teil der eigenen Überzeugung sind, Geschichten, die in irgendwelchen oder DEM Buch stehen würd eich aber nicht darunter zählen. Einfach zu sagen "meine Religion verbietet mir für die Todesstrafe zu sein" klingt für mich jedoch sehr scheinheilig, weil es doch ein wenig das Gefühl vermittelt, als ob man sagen wollte "also eigentlich bin ich ja für die Todesstrafe, aber weil ich guter Christ/Moslem/Buddhist bin darf ich das nicht laut sagen". Ich weiß, schmale Grenze und mal wieder meine subjektive Meinung ^^
 
Gott sei Dank gibt es jedoch auch noch demokratische Staaten wie die USA und Japan,welche Verbrecher exekutieren.
Da endscheiden nicht unbedingt die beiden angesprochenen Personengruppen.

Von entscheiden hat keiner was gesagt. Ich schrieb Entscheidungsfindung. Find ich blöd wenn man eine Seite der Medaille komplett weglässt, das hat den mit demokratischer Entscheidung nichts zu tun.
 
Von entscheiden hat keiner was gesagt. Ich schrieb Entscheidungsfindung. Find ich blöd wenn man eine Seite der Medaille komplett weglässt, das hat den mit demokratischer Entscheidung nichts zu tun.

Wenn ich Dich hier falsch verstanden habe,dann bitte ich um Endschuldigung.
War wie wirken die beiden Gruppen bei der Entscheidungsfindung in Demokratien bei Todesurteilen mit ?


@Furia

Natürlich hat Du Recht.
Aber ich wollte darauf hinweisen,daß die Bibel nicht nur das NT ist.Nicht nur die Bergpredigt.
Die Bibel ist auch das AT.
 
Die Bibel spiegelt gut die soziale, menschliche Entwicklung wieder. Auge um Auge, Zahn um Zahn z.B. war ursprünglich kein Freischein für Rache, sondern ein Gesetz zur Eindämmung von Rache. Die Menschheit hat sich aber sozial noch ein Stück weiterentwickelt, worauf die ursprüngliche Aussage genau ins Gegenteil verstanden werden kann. Darauf wiederum beziehen sich Aussagen Jesu, welcher die vorhandenen Missverständnisse gerade rückt.
Man darf auch nicht vergessen, dass keine einzige Silbe persönlich aus Gottes Hand stammt, mal abgesehen man glaubt an die Geschichte der 10 Gebote, die wiederum eine Tötung verbieten (was auch zeigt, dass nicht alles am AT mordlüstern ist).

Ich stimme Furia Lynn zu, einfach zu sagen ich bin aus dem Grund für/gegen Todesstrafe, weil es in dem Buch, Vers soundso steht ist mehr als schwach. Die Überzeugungen können sich auf Grund des Glaubens bilden, aber nicht weil man es halt als Christ sein muss, sondern weil man als Christ den Sinn versteht, also aktiv denkt.
 
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wie wirken die beiden Gruppen bei der Entscheidungsfindung in Demokratien bei Todesurteilen mit ?

In Demokratien mit Todesstrafe ist es Gegnern derselben zumindest gestattet, sich dagegen zu engagieren, entsprechend öffentlich zu äußern, Initiativen, Vereine, und Organisationen zu gründen, um ihrem Anliegen mehr Gewicht zu verleihen sowie für Politiker oder politische Parteien zu votieren, welche ebenfalls einen ablehnenden Kurs gegenüber der Todesstrafe hegen.

C.
 
ich finde die todesstrafe mehr als sinnlos! ich finde, kein mensch hat es verdient, umgebracht zu werden. man existiert nach der sicht der menschen nicht, um leid und armut gedeien zu lassen, aber es ist nunmal so. deswegen muss man diese menschen aber nicht umbringen. ich finde, solche menschen sind es wert, verachtet zu werden. sie haben es verdient, so lange sie leben in einem gefängnis zu verweilen. man sollte sie wirklich nicht gut behandeln. aber niemand sollte sich auf ihr niveau herablassen! aber es kommt natürlich auf den grad des verbrechens an.
wenn man nun zb. einen mörder hat und ihn wegsperrt. doch der ist dann wieder resozialisiert. dann sollte man ihm wenigstens eine chance geben. doch einen mensch wie sadam hussein sollte man wirklich nur noch einsperren. jeder sollte seine meinung darüber haben, und die, sich durchsetzt, wird dann durchgeführt.
das ist zumindest meine meinung.

egal ob jemand nun sagt, ich finde es gut/ich finde es schlecht, es wird lange, lange dauern, bis sich etwas verändert.
 
Wenn ich Dich hier falsch verstanden habe,dann bitte ich um Endschuldigung.
War wie wirken die beiden Gruppen bei der Entscheidungsfindung in Demokratien bei Todesurteilen mit ?


@Furia

Natürlich hat Du Recht.
Aber ich wollte darauf hinweisen,daß die Bibel nicht nur das NT ist.Nicht nur die Bergpredigt.
Die Bibel ist auch das AT.

Die 10 Gebote stammen übrigens aus dem AT. Da wird glaubich auch sone Kleinigkeit über das Töten anderer Menschen gesagt.
Die Bibel mag sich häufig widersprechen, da es nunmal mehrere Schreiberlinge gab. Aber ich gehe doch stark davon aus, dass sowohl die Mehrheit der katholischen als auch der evangelischen Kirche die Todesstrafe heutzutage ablehnt, insofern halte ich es für legitim, wenn ein Christ aufgrund seines Glaubens ebenfalls dagegen ist. Bei der Wehrdienstverweigerung darf man sich als Christ schließlich auch auf genau diesen Aspekt seines Glaubens beziehen.
 
[...] Aber ich gehe doch stark davon aus, dass sowohl die Mehrheit der katholischen als auch der evangelischen Kirche die Todesstrafe heutzutage ablehnt,[...]

Das wage ich zu bezweifeln. Wie definierst du katholische bzw. evangelische Kirche? Wenn Kirche die konfessionierten Mitglieder sind, dann gibt es sehr viele Mitglieder, die für die Todesstrafe sind. Explizit sind mir Polen und die USA bekannt, wo die Mehrheit der Bevölkerung in Kirchen eingetragen sind und zugleich die Mehrheit Befürworter der Todesstrafe ist. Ich weiß nicht wie es mit Südamerika, überwiegend christlich geprägten afrikanischen Staaten, den Phillippinen oder anderen europäischen Staaten bestellt ist, aber christlicher Glaube schließt ein Befürworten der Todesstrafe nicht aus, trotz des altestamentarlichen Gebots "Du sollst nicht töten" und dem christlichem Gebot, dass man seinen nächsten lieben und ihm auch die linke Wange hinhalten soll, wenn man schon rechts eine Backpfeife kassiert hat.
 
Die Kirche als Institution dürfte die Todesstrafe inzwischen wohl ablehnen. Der größte Teil der Christen sollte es eigentlich auch ablehnen, aber Menschen sind nunmal Menschen, fehlbar, Werte werden stark nach eigenen Erfahrungen und Wohlwollen gedeudet und wie gesagt ist die Bibel insbesondere im AT kein wirklichkeitsfremdes Friede Freude Eierkuchen Werk, sondern mit auch ein Spiegelbild damaliger Gesellschaften und damit auch damaliger Gewalttaten und Kriege.
 
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