Truuine

[Truuine System - Truuine -Nordmeer - Hafenbucht vor Ith'aqua - Silbergischt - Aussichtsdeck - Darth Aster, Vorn und Qowrow (Big Q)]

Schon Asters erste Erwiderung war – höchstwahrscheinlich – Sarkasmus. Angemessener Ton, ja, schon klar. Für einen Stock-im-Arsch-Typen wie seinen Meister konnte Vorn vermutlich gar nicht angemessen reden. Aber was hätte der Akolyth auch anderes erwarten können? Eine ehrlich, geradeherausartige Antwort von einem imperialen Politiker? Vielleicht ein paar Galaxien weiter.

Danach ging er aber immerhin sofort auf die Punkte ein. Zu allererst könne er ja den Scharfrichter spielen. Das ein normaler Mensch wie Vorn mit diesem Wort nichts anfangen konnte – was zur Hölle sollte das Wort Scharf darin und ein Richter war doch gar kein Henker?! -, erkannte sogar sein Meister und benutzte deshalb mal ein verständliches Wort. Dafür hatte sich der Sith aus seiner Sicht vermutlich ganz weit unterhalb seines Standes bewegt und würde dafür später seinen Mund auswaschen müssen. Doch mal von der Wortwahl abgesehen, war die Idee auf den ersten Blick … okay, aber auch nicht berauschend. Nicht weil er zum Tode verurteilte Personen nicht töten wollte. Das Leben von Nicht Magga Jüngern war ohnehin … optional. Viel mehr störte ihn daran, dass nicht er die Entscheidung traf. Irgend so ein imperialer Bürokrat oder Politiker würde das bestimmen und Vorn wusste jetzt schon, dass aus den Köpfen von solchen Sch*piep* kein brauchbares Urteil kommen konnte. Entsprechend wenig begeistert war er davon, auch wenn er es noch nicht aussprach.

Der nächste Punkt war typisch Imperium, vermutlich sogar typisch Sith und auf JEDEN *PIEP* FALL typisch
Aster. Er wollte eine echte Frau mit Biss, die seiner Kraft und Statur ebenbürtig war und sein Meister bot ihm nicht mal ein halbes Hemd an. Keine winzige zerbrechliche Puppe oder auf was die Perversen im Imperium sonst so standen, nein, er bot ihm einen Droiden an. Das war... so offensichtlich keine Option, das Vorn buchstäblich nur drei Sekunden darüber nachdachte. Die ersten beiden um Aster gedanklich zu beleidigen – und dabei sein Gesicht in ein mimischen *PIEP* OFF zu verwandeln – und die dritte um die Idee an sich kategorisch abzulehnen. Als hätte er sich selbst davon überzeugen müssen, was nun wirklich nicht der Fall war. In Vorns imaginärer Rangliste minderwertiger Entitäten standen Droiden gleich unter Xenos.

Der letzte Teil konnte dann endlich mal in einer halbwegs normalen Unterhaltung geklärt werden, auch wenn Vorn natürlich seine Emotionen aus den ersten beiden Punkten mit rüber brachte. Vor Asters Ankunft war seine Wut und Frustration mehr oder weniger theoretisch gewesen. Der Rothäutige hatte sich nur vorgestellt, dass sein Meister zurecht für diese Emotionen verantwortlich war. Inzwischen war es eine Tatsache.

Anyway.

„Aha.“ antwortete Vorn jedoch nur. Was sollte er auch sagen? Sein ganzer verschissener Körper war voller Narben. Big Q und er waren in dem Gefängnis und sind dort schon ein paar mal beinahe draufgegangen. Was an den beiden Akolythen ließ den Sith also glauben, er müsse ihnen solch eine Lektion erteilen? Als hätte nicht zumindest Vorn schon oft genug mit dem Tod gerungen und dann doch überlebt, weil er selbst in seinem zerschundenen Zustand weiter gemacht hatte. Er brauchte diesen Scheiß nicht noch LERNEN. Er brauchte Zeit, um all die neuen Fähigkeiten so weit zu verinnerlichen, dass er sie ohne Nachzudenken ausführen konnte. Lehrte man ihm aber ständig neues Zeug, vergaß er bestimmte Sachen wieder oder es vermischten sich sogar Erinnerungen und er verinnerliche Falsches. In der Welt von Aster schien das aber nicht zu existieren und Vorn glaubte, vor allem nach den letzten Minuten, auch nicht mehr daran, dass sich das noch ändern würde. Der scheiß Ar*piep* lebte wirklich in einer anderen Welt.

Das geheuchelte Kompliment prallte natürlich an Vorn ab, da Aster nicht von Vorn respektiert wurde. Genau so gut könnte ihn ein Insekt für seine Größe loben. Ja halt halt mal die Fresse! Was auch für den letzten Vorschlag seines Meister galt. Gegen ihn kämpfen. Ja, genau, nach dieser lächerlichen Ausbildung. Wie lange sie inzwischen auch immer andauern mochte, ein realer Kampf zwischen beiden war immer noch ein Kampf zwischen Kleinkind und Erwachsenen.


„Ich könnte nur gewinnen, wenn Sie sich bremsen. Also wozu. Zeitverschwendung.“

Vorn sah sich um, als könne er etwas zuvor übersehenes entdecken.

„8 Stunden körperliches Programm klingen gut.“ meinte er dann, nachdem ihm nichts aufgefallen war. Gleichzeitig driftete seine Gedanken ein wenig ab. Er war noch nicht fertig mit seiner Idee einer Frau für ihn. Er hatte in dem Praxeum leider keine Zeit dafür gehabt, doch sollte er jemals wieder ein gewisses Maß an Freiheit für Reisen besitzen, er würde zurück fliegen und sich in der Stadt irgendwen suchen. Nachdem er herausgefunden hatte, wie er seinen Lohn in die Finger bekommen konnte...

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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
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Wie es immer mit Vorn war, wurden zwei Schritte nach vorne, direkt auch von anderthalb zurück begleitet. Der übrigbleibende, halbe Schritt vorwärts, resultierte dann auch vermutlich daraus, dass Vorn nicht rechnen konnte. Ridleys Angebote und Antworten auf seine Anfragen beantwortete er dann nämlich auch mit seiner absolut bekannt-erwartbaren, maulfaulen Art und Weise. Hätte Ridley kein genaues Auge auf die Aura des Mannes gehabt, hätte hen vermutlich am Ende auch nicht wirklich gewusst, was dieses abschließende ‚Aha.‘ denn nun bedeuten sollte.

So jedoch konnte hen lesen, dass die Ernennung zum Scharfrichter grob seine Zustimmung fand, auch wenn er sich etwas anderes erhofft hatte. Der Vorschlag einen Sexbot zu verwenden, führte dann zu einem äußerlich beeindruckend unspektakulären Moment, in dem er sich innerlich aber vermutlich in allerhand Unflätigkeiten und Gewaltfantasien erging. Das konnte Ridley zwar auch mit hens Machtsinn nicht im Detail nachvollziehen, doch kannte hen den Mann inzwischen gut genug, um das einschätzen zu können. Die Erklärung schließlich, warum hen die beiden Akolythen beim letzten Mal bis zum Zusammenbruch getrieben hatte, konnte Vorn auch nicht nachvollziehen und verwöhnte sich dann auch gleich mit dem nächsten innerlichen Wutausbruch. Es war wirklich gruselig, wie gut der Mann sein Gesicht unter Kontrolle hatte!

Innerlich rollte Ridley die Augen und beglückwünschte sich dafür, den beiden noch immer nichts über den Machtsinn beigebracht zu haben. Was hätte hen wohl ohne diesen Einblick in das innere Wesen des Akolythen angestellt? So konnte hen jedoch direkt über weitere Maßnahmen entscheiden. Die Ernennung zum Scharfrichter würde hen so umsetzen, Vorn dann jedoch keinen anzüglichen Katalog zukommen zu lassen. So wie er innerlich rumgenölt hatte, würde er das vermutlich keines zweiten Blickes würden. Wahrscheinlich war es besser den Zwischenschritt zu entfernen und dem Kerl direkt einen vorausgesuchten Droiden vorbeizuschicken. Nicht, dass hen das Aussuchen selbst übernehmen würde. Je weniger hen sich darüber Gedanken machen musste, was Vorn anziehend fand, desto besser.

Ridley letztes Angebot, hier und jetzt einen Trainingskampf zu veranstalten, schlug Vorn dann mit einem Argument aus, das Ridley wirklich die Augen rollen ließ. Er wollte nicht üben, weil gewinnen konnte er ja eh nicht. Grade wollte Ridley sich frustriert abwenden, als Qowrow sich zu Wort meldete. Der Wookiee hatte die Unterhaltung zunächst am Rande verfolgt und sich dann Vorns weggeworfenem Datapad gewidmet, als Ridley zu Antworten begonnen hatte. Nun jedoch war er mit einem scheelen Blick in Vorns Richtung vorgetreten.


„Ich will kämpfen, Aster.“

, brummte er. Mit einer hochgezogenen Braue schaute Ridley erst zwischen den beiden Akolythen hin und her, und nickte dann. In Vorns Richtung fügte hen hinzu:

„Wenn Sie jede Möglichkeit zum Training mit so einem Blödsinn ablehnen, werden Sie niemals in einer Position sein, mich zu schlagen. Oder Mister Qowrow, wenn er so weitermacht.“

Mit der Macht rief Ridley einen kleinen Stapel Trainingsschwerter zu sich und verfolgte aus dem Augenwinkel, wie der Wookiee in der Zwischenzeit etwas Merkwürdiges veranstaltete. Kurz hatte er etwas auf Vorns Datapad getippt und hielt es nun in die Höhe.


„Du willst dich in die Ecke setzen.“

, drang eine künstliche Droidenstimme aus dem Gerät und Qowrow machte eine wischende Handbewegung mit der freien Linken. Einen Moment lang versuchte Ridley aus dem Austausch schlau zu werden, schnaubte dann aber belustigt, als hen eins und eins zusammenzählte. Der Schlawiner hatte versucht an Vorn den Geistestrick auszutesten.

Der Kampf gegen Qowrow dann war kurz und schmerzhaft – für den Wookiee zumindest. Ridley hatte bei ihrem letzten Trainingskampf einige Schwächen Qowrows ausgemacht, die hen nun gezielt ansteuerte, um dessen Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Da sie nicht allzu viel Zeit hatten, gab es auch nicht allzu viel Instruktion, sondern eher Learning-by-doing, bei dem hen demonstrierte, wie diese Schwächen von einem Gegner ausgenutzt werden konnten.

Schließlich jedoch war es dann an der Zeit aufzubrechen und die Trainingsschwerter wurden zur Seite geräumt. An der Seite des Aussichtsdecks wartete bereits ein Beiboot auf sie, mit dem sie sich auf den Weg in Richtung des Dorfes auf der anderen Seite der Bucht machten. Dieses hatten die Akolythen bisher zwar von der Silbergischt aus gut im Blick gehabt hatten, aber nie betreten dürfen. So früh am Morgen war auf der Insel noch vergleichsweise wenig Betrieb, doch kreisten die Lichter einiger LAAT/is um die dunkle Bergspitze, in denen Rekruten Nachtflüge übten. Im Dorf selber brannten Straßenlaternen und in einigen Häusern sogar bereits Licht, während sich seine Bewohner auf den Tag vorbereiteten. Hunderte Rekruten durchliefen auf dem zentralen Platz bereits ihren Morgendrill.

Nach wenigen Minuten Fahrt legte das Boot an einem Steinsteg an und Ridley stieg aus. Zu dritt – ein Squad Aquatrooper folgte ihnen in respektvollem Abstand – machten sie sich auf den Weg über den Steg und dann über den Marktplatz des Dorfes. Hier konnte man, selbst im Halbdunkel der aufgehenden Sonne, bereits den militärischen Charakter der ganzen Operation aus der Nähe sehen. Hier wurden grade zwei Kompanien von ihren Ausbildern gedrillt in dem sie jeweils mehrere Schritte mit bis zur Brust angezogenen Knien marschierten und dann anschließend einige Liegestützen machten. Beide Kompanien waren so homogen wie möglich gestaltet worden, wobei die eine gänzlich aus Menschen aller Geschlechter und die andere aus Karkarodon bestand.

Der Weg der drei führte sie über den Marktplatz und durch ein paar enge Sträßchen, bevor sie sich im wirklich militärischen Teil der Ansiedlung wiederfanden. Hier war der auf Ith’aqua vorherrschende Wald großflächig gerodet worden, um Platz für Barracken und Lagerhäuser zu schaffen. Auch hier wurden weitere Kompanien gedrillt – jede streng nach Spezies, jedoch nicht nach Geschlecht, getrennt.


„Der nächste Schritt Ihrer Ausbildung wird eine militärische Grundausbildung beinhalten. Da ich selbst beabsichtige zu kämpfen, wohne ich dem bei.“

, erklärte Ridley, während sie zielstrebig die frisch gegossene Straße entlangschritten.

„Wochentags acht Stunden täglich. Danach vier Stunden Machtdrill unter meiner Knute. Den Rest des Tages und die Wochenenden über, erhalten Sie Zeit für Selbststudium. Letzteres müssen Sie nicht machen, aber denken Sie dran: Während Sie grade faullenzen, wird der andere vermutlich grade besser…“

Auf ihrem Weg mussten sie zwei Mal Platz machen, während erst eine PX-4 Mobile Kommandobrücke und dann eine größere Gruppe aus GAP-1 und 2-M Saberpanzern an ihnen vorbei wollten. Nach ein Paarhundert Metern kamen sie dann noch an einem Landefeld vorbei, wo grade drei D-Typ Sternenjäger von einem Haufen patrolianischer Mechaniker begutachtet wurden. Die kleineren Aliens waren in keiner Kompanie vertreten gewesen, die sie auf ihrem Weg gesehen hatten. Dennoch übernahmen sie vor allem körperlich weniger anspruchsvolle Aufgaben, wie Logistik, und waren daher so ziemlich überall zu sehen.

Hier kam dann auch endlich ihr eigentliches Ziel in Sicht. Der Exerzierplatz war bereits gut gefüllt, bot jedoch ein deutlich anderes Bild als alle Trainingsplätze, an denen sie bisher vorbeigekommen waren. Waren alle anderen Kompanien bisher streng sortiert gewesen, schien sich hier alles, was übriggeblieben war, gesammelt zu haben. Vereinzelt standen hier Menschen zusammen, aber auch Zabrak, Gotal, Wookiees und andere Alienspezies, von denen es wohl nicht genug gab, um sie zu einer eigenen Kompanie zusammenzufassen. Sogar einige Patrolianer und Talz waren anwesend, wobei letztere größtenteils für sich blieben. Ridley, Vorn und Qowrow hatten ihr Ziel erreicht.

Grade hatten sie den Exerzierplatz auch physisch betreten, als zwei Menschen zielstrebig auf sie zugeschritten kamen. Die eine identifizierte Ridley als Command Sergeant Mwaka Akwaake, die XO von hens Leibgarde. Die Frau hatte sich bereiterklärt der Grundausbildung mit einem Squad Trooper beizuwohnen und so unauffälligen Personenschutz zu bieten. Zu diesem Zweck hatte sie ihre übliche, auffällige Rüstung abgelegt und konnte nur über die Abzeichen auf ihrer Brust von den anderen Rekruten unterschieden werden. Verschwörerisch salutierte sie in Ridleys Richtung. Der andere Mensch war ein Mann – ein Drill Sergeant, den Abzeichen auf seiner Brust zufolge. Gleichzeitig wies ihn ein Aufnäher auf seiner Jacke als Mitglied der PMC Schwarze Garde aus, die Ridley mit der Ausbildung der Planetaren Sicherheitskräfte auf Truuine betraut hatte.
Der Mann hatte helle Haut und trug einen fein säuberlich über die Stirn gekämmten Oseledets, sowie einen wohlgepflegten Schnurrbart zur Schau. Körperlich war er für einen Menschen durchaus eindrucksvoll, wirkte jedoch neben Vorn natürlich wie ein Zwerg.


„Rekruten Aster, Meri, Qowrow.“

, sagte der Mann und warf jedem von ihnen einen scharfen Blick aus blauen Augen zu.

„Ich bin Sergeant Shostak, Ausbilder der beiden Fireteams, denen Sie zugeteilt wurden. Ich heiße Sie in der 48. Ausbildungskompanie willkommen. Mitkommen.“

„Wir nennen sie auch die Freakshow-Kompanie.“

, murmelte Command Sergeant Akwaake Ridley zu, während die kleine Gruppe weiterging. Zufrieden nickte hen. In dieser Ansammlung verschiedenster Aliens wurden Spezialisten gedrillt. Attentäter, Sith, Saboteure, jeder mit nützlichen Fähigkeiten konnte es auch in hens Militär zu etwas bringen. Ihr Weg führte sie durch die aktuell entspanne Menge hindurch, bis sie schließlich vor zwei kleinen Gruppen anhielten, die sich nahe beieinander, aber doch getrennt, auf die festgetrampelte Erde gesetzt hatten.

„Rekrut Meri, Sie gehören ab jetzt zu diesem Fireteam. Leclerque hier drüben wurde zu ihrem Teamleader ernannt.“

, sagte Shostak und wies auf einen zweiten Menschen, der bei der Nennung seines Namens aufstand. Wie viele hier auf dem Exerzierplatz, hatte er ein eindrückliches Aussehen. Beide Augen waren mit durchdringend rotglühenden Implantaten ersetzt worden und beide Arme endeten in skelettartigen Prothesen. Das Gesicht des Mannes verunzierte eine breite Brandnarbe zwischen seinem rechten Ohr und der Stelle, wo seine Nase hätte sein sollen. Stattdessen klaffte dort ein unregelmäßig geformtes Loch. Ridley vermutete, dass es sich bei ihm um einen der Söldner handelte, die als Kriegsgefangene von Dubrillion gekommen waren und denen nun eine weitere Gelegenheit für Militärdienst geboten worden war. Leclerque nickte Vorn zu und führte ihn zu drei weiteren menschlichen Männern des Teams. Diese sahen zwar weniger zerpflückt aus, wirkten aber körperlich ähnlich eindrucksvoll wie Shostak, oder Leclerque. Also hatte Ridleys spezieller Wunsch wohl gehör gefunden, den roten Menschen in einem möglichst homogenen Fireteam unterzubringen.

„Rekrut Qowrow und Aster, Sie gehören zu diesen drei traurigen Gestalten.“

, erklärte Shostak und wies auf drei Aliens in der anderen Gruppe, die nun ebenfalls aufstanden. Die kleinste von ihnen war eine hellrote Patrolianerin mit einer Gesichtsnarbe, dann folgte größentechnisch eine faltige, dunkelhäutige Quarren mit allerlei technischen Modifikationen und schließlich war da noch ein Talz, der ihnen allen einen feindseligen Blick zuwarf.

„Stara hier ist Ihre Teamleaderin.“

, neugierig warf Ridley der Quarren einen Seitenblick zu, in deren Aura hen kein geringes Maß an (Vor-)freude registrierte.

„Oh Gott, nicht die schon wieder!“

, brummte Qowrow von der Seite und Ridley zog mit einem Seitenblick eine Augenbraue hoch. Kannten die beiden sich? Aber wie…? Ah, das musste eine Vorarbeiterin aus der Mountain Lodge sein. Sowohl Zwangsarbeiter als auch Aufsehern war die Möglichkeit zum Militärdienst eingeräumt worden. Tja, so sah man sich wohl wieder. Stara war jedoch weniger an Qowrow interessiert als an Vorn, auf den sie nun als nächstes zutrat.

„v̸̳͙͍̻͇͎̋̍͛̿͐o̷̧͈͛̄͌̿̅̿͘ŗ̷̛̛̙̞̈́̀̊̑n̴̮̳̭̰̞̜͚̑̿͑̄-̷̛̹͔̿̇̊̔ã̴̠̋̕p̸̼̘̃̅h̸̹͂͂͐̕͝͝a̴̺̬͙̥̿͊̑͊́͝͠-̵̡͈̩̞̟̦̏̿̎͌͐͊̽d̴͓͙̃̾̐͂̈́͌̚ó̶͓̈́́̈́͝n̷̺͂̾̀̓̈́-̸̨̫̻͍͙̣̭̑̆̿͐̄͘m̸̭̼̆̆ȩ̸͎̥͔̗̂̓̈-̷̬͙͋́͘r̴̛̘͍͂͆̓͂̚̚i̷̠̊̓̀̿́͘̕“

, sagte sie in einer Stimme, die Ridleys Augen direkt mit Untertiteln versahen.

„ḩ̶̬̣̞̳̙̎͜a̴̩͛s̶͈̟̈́̾̾̀͆̚t̶̹͕̏̈̄̀-̷̨͍̓̔͋͂̄̐ǘ̷̫̖̖̽̋̓̚͠b̷̧̿ẻ̴͍̗̅́͜r̵̛̹͛͊̋-̶͕̤̭̰̗̮̱̐́͝l̶̫͑͐̓ȩ̴̧̤̞̥̀̈͊b̵̹̳̮͚̳͕̾͗̏t̵̢͈͊ͅ-̶̪̠̲͗͘͠ͅg̴̳̒̿̂̓̊̏l̷̖̜̝̭̻̇͐̀̈́͆͆ǘ̴̟̩̖̉͂͒̓͘c̸̢̛̮͖̭̃̉͊k̶̰̰͛-̶̯͉̲̈́͐w̴͉̤̲̬̠̘̹͗̇͝͝ų̶̧͙͖̬͓͓͊n̸̝͇̪̥̅̌̊̌̄͐̐s̴̟͍͊̃̑̎͘͝͝ͅc̴̳̘͉̰̒͗̐̂ͅh̵͇̳͛͌̅͜“

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Überraschenderweise feuerte Aster gar kein Feuerwerk der hohlen Phrasen und Worte ab, mit denen Vorn definitiv gerechnet hatte. Stattdessen brabbelte Big Q irgendetwas vor sich her, sodass der Meister ihn ansah und dann so reagierte, als würde er ihn mal wieder verstehen. Nur um dann doch noch einmal etwas in Vorns Richtung zu sagen, worauf der Akolyth wiederum nichts antworten wollte. In seinem aktuellen Stand war Aster keine Hilfe, da war sich der Rothäutige sicher. Viel mehr brauchte er jemanden auf seinem Level, der ebenso kämpfen musste wie Vorn. Ein sich zurückhaltender Gegner war ebenso nutzlos wie einer, der ihn gleich fertig machen konnte. Und um einfach nur die Technik zu üben, dafür brauchte er die Bohnenstange schon mal gar nicht. Dafür waren Droiden gerade gut genug, denn sie waren dabei nicht so unerträglich affig und … *piep* imperial.

Big Q sah das offenbar anders, denn er schien es mit Aster aufnehmen zu wollen. Bevor es das jedoch tat, benutzte er Vorns Datapad und ließ es einen Text abspielen. Zur selben Zeit fuchtelte er mit der Hand herum, doch darauf achtete der rothäutige Hüne gar nicht mehr. Stattdessen entzündete sich in seinem Geist ein loderndes Feuer. VERF*piep* H*piep*! ICH WUSSTE ES! DU KANNST, WILLST ABER NICHT. SCHEIß VERF*piep* AFFE! Natürlich konnte der Wookiee jederzeit verständlich reden. Vielleicht nur mit Hilfe von Technik, aber er konnte es, wenn er wollte. Aber er wollte scheiße nervig sein. Das war alles Absicht. Und Vorn HASSSSSSTE es!

Wenigstens gab es für den dreckigen Flohpelz eine ordentliche Abreibung, die der Akolyth seinem Rivalen so richtig gönnte. Es war aber nur oberflächliche Wunden, kaum der Rede wert, doch jeder Schmerzschrei war Musik in den Ohren des Menschen! Nach der erwartbaren Zerlegung des Wookiee ging es endlich auf die Insel. Vorn war nicht unbedingt jemand, der sonderlich viel Zeit mit dem Konzept Neugier interagierte, aber selbst er wollte wissen, was genau sich dort befand.

Viel Militär und alles was dazu gehört. Nun, nicht das Vorn auch nur die geringste Ahnung von so etwas hatte. Also was zu einer Armee so alles gehörte. Er kannte die größeren Begriffe, eben wie Armee, Militär und so, aber danach wurde es schnell düster. Neben den unerklärlichen Dingen um den Akolythen herum gab es da noch die kleine Rede von
Aster. Militärische Grundausbildung also. Da kamen also die acht Stunden her. Womit Vorn gut leben konnte. So erfolgreich seine improvisierten Nahkampf- und Muskelaufbautechniken auch waren, sie waren... experimentell? Ausbaufähig? Im Gegensatz zur sonstigen weibischen *piep* des Imperiums könnte er hier doch tatsächlich mal etwas nützliches lernen. Er war gespannt.

Bevor sie aber an ihrem Ziel ankamen und eben trainierten oder was auch immer tun konnten, kamen sie an allerlei technischen Spielkram vorbei. Das konnte das Imperium ja. Vorn verstand ihren Zweck nicht immer, doch indem er ihnen schlicht und einfach die Aufgabe „Feind töten“ zuwies, lag er vermutlich gar nicht mal so falsch. Die Details waren dann die Sache von Spezialisten, die eben nicht mit der Macht und dem Laserschwert, sondern mit diesen schwebenden Dingern trainierten. Notwendigerweise. Vermutlich alles dürre Klappergestelle, die man mühelos mit einem Arm gegen die Wand werfen konnte und die deshalb solch eine Technik brauchten, um überhaupt irgendetwas leisten zu können. Dieser Umstand plus die noch nicht bewiesene Zerstörungskraft sorgte dafür, dass Vorn wenig Interesse daran hatte. Klar, der Anblick der Gefährte triggerte etwas in seinem Gehirn, das konnte er nicht leugnen, doch wie gesagt. Neugier und Vorn gingen selten eine Partnerschaft ein.

Nach all der Technik kamen sie schließlich bei einem großen Platz voller Männer und Frauen, Menschen und Xenos, an. Letztere Gruppe ignorierte der Akolyth, sobald er ihre ungefähre Stärke eingeschätzt hatte, dann schaute er sich die menschlichen Frauen an. Auf Grund ihrer Uniform und vor allem Frisur war das gar nicht immer so einfach, doch er fand die eine oder andere Schönheit. Die Kombination aus Weiblichkeit und Härte hatte bei ihm schon immer gezogen, selbst dann schon, als er selber noch ein – wenn auch großes - halbes Hemd gewesen war. Sich mit ihnen befassen konnte er aber nicht. Sie passierten sie nämlich und kamen zu einem sehr viel bunteren Haufen voller Sonderfälle. Es kamen aber zuerst zwei Menschen auf sie zu. Die
Frau war reizlos, also musterte Vorn den Mann namens Shostak. Seine Frisur war... etwas. Aber sein Schnäuzer machte etwas her. Aus einem für den Rothäutigen unerfindlichen Grund versuchte sein Gehirn ihn davon zu überzeugen, dass solche Männer Respekt verdienten, als wäre ein verdammter Bart irgendetwas bewundernswertes. Vielleicht lag es ja an dem Atronachen aus der Kolonie. Oder den anderen Respektspersonen, die die Lehren von Magga vertreten hatten. Alle hatten sie Blicke auf sich ziehende Bärte getragen.

Doch wie dem auch sei.
Seine Worte waren wichtig. Irgendetwas mit Fireteams, klar, was auch immer, und einer 48. Ausbildungskompanie. Aha. Und eine Kompanie war was? War 48 gut? Viel oder wenig? Je häufiger Vorn mit anderen Imperialen zu tun hatte, desto mehr beschlich ihn das Gefühl, dass Aster gar kein Sonderfall war. Sie ALLE redeten ständig über NICHTS.

Vorns eigentliches Team wurde von einem Typen namens
Leclerque angeführt. Der Mann sah ziemlich abgefuckt aus und versprühte eine entsprechende Aura, mit der der Rothäutige arbeiten konnte. Auf das Nicken seines Gegenübers erwiderte selbiges, dann folgte er ihm zum Rest des Teams. Alles Männer, Menschen und von einer Erscheinung, als hätten sie eben nicht den lieben langen Tag imperiale Lustknaben gespielt. Nein, das waren noch echte Männer und wie jedes Mal, wenn Vorn welche traf, kamen sie offensichtlich von Außerhalb. Das musste man wohl respektieren, so häufig wie er das Imperium kritisierte. Sie holten sich dann doch solche Leute ran.

Ironischerweise war es dann aber
Big Q, der die spannendere Gruppe abbekam. Mal von dem scheiß Talz, ver*piep* nochmal, können die bitte alle mal aussterben, abgesehen, war da noch so ein rötlicher Zwerg, der nicht mal im besten Fall halb so groß wie der Wookiee war. Unbedeutendes Kanonenfutter.

Und als krönender Abschluss ein Quarren. Und wie Big Q wohl selber in diesem Augenblick knurrend von sich gab, war es kein Unbekannter. Es war der
Albtraumquarren. Der schien sich auch mehr für ihn und nicht seinen neuen Kameraden zu interessieren. Das hätte Vorn vor ein paar Monaten gar nicht gern gesehen. Der scheiß *piep* war damals absolut dazu in der Lage gewesen ihn das Fürchten zu lehren. Ver*piep* Verflüssiger aus seinem stinkenden Fischmaul. Abge*piep* Teamführer die Zweite. Der Quarren gab auch wieder irgendetwas von sich und diesmal glaubte der Mensch sogar seinen Namen gehört zu haben, doch so wirklich sicher war er sich nicht. Der Satz danach war dann wieder Buchstabensalat.

Die beiden standen sich nun gegenüber und es war ein völlig anders Bild, als damals in dem Gefängnis. Nicht nur war Vorn jetzt nicht mehr blau bzw. violett und quasi haarlos, sondern schön rot und mit einem zumindest akzeptablen – noch im Wachstum befindlichen – Bart und Kopfhaar gesegnet, nein, er trug nun auch ein Laserschwert. Das der Quarren ihn aber zumindest unterbewusst immer noch einschüchtern konnte, sah man daran, dass seine Schwerthand auf dem Griff seiner Sith Waffe lag, auch wenn er sie gar nicht zücken wollte. Er würde die Fischfresse stattdessen mit seiner Macht zermalmen.


„Du bist nen scheiß gruseliger Albtraum. Aber wenigstens keine von diesen halben Portionen.“ antwortete der Rohäutige schließlich auf das Unverständliche des Quarren und hatte den Xeno damit quasi gelobt. Da er eine Fischfresse war, durfte er nicht mehr erwarten. Bis auf eine kleine Drohung.

„Aber lass die ver*piep* Tentakelkanone wo sie ist.“

Vorn kam noch einen Schritt näher, baute sich offensichtlich vor und über den Quarren auf. Seine Hand schloss sich so fest um den Griff des Laserschwertes, das man es hören konnte.

„Sonst reiß ich dir dein scheiß Rückgrat aus dem Hals.“ knurrte er leise, aber dennoch gut für alle in der Nähe verständlich. Ja, er hatte durchaus noch Angst vor dem Quarren. Das konnte man nicht mit „Respekt“ schön reden. Aber er würde diese Furcht nutzen und in einem explosiven Machtangriff münden lassen, sollte er sich ernsthaft bedroht fühlen. Natürlich konnte er das Angedrohte nicht wirklich umsetzen, doch ein zerquetschter Kehlkopf – besaßen Quarren überhaupt einen? - war wohl drin.

Dann trat der Mensch zurück, warf einen Blick in Richtung
Aster und fügte hinzu: „Bei allem nötigen Respekt.“

Den Fischfressen und imperiale Schwuchteln natürlich eh nie genießen würden. Vorns Teammitglieder konnten es aber schaffen...

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// Nachricht an Ridley Solaris \\
Absender: Kanto Garison, Gouverneur von Quarzite

Nach dem Erlöschen des üblichen imperialen Wappens erscheint ein junger, hellhäutiger Mensch mit dunkelblondem Haar und etwas überheblich wirkendem Blick. Er scheint an einem Schreibtisch zu sitzen und im Hintergrund ist eine unterirdische Landschaft in seltsam violettem Licht zu erahnen, wobei Einzelheiten im Hologramm nicht erkennbar sind. Quer über die Brust der schwarzen Gouverneursuniform ist eine karminrot-beige Schärpe angedeutet. Mit gewählten Worten und einem leichten Akzent, den Kenner als Kuati identifizieren würden und der auf viele Personen etwas abgehoben wirkt, beginnt der Mann zu sprechen.

Geehrter Gouverneur Solaris,

zunächst möchte ich mich für Ihre Nachricht und Ihre freundlichen Worte bedanken. Quarzite als „faszinierend“ zu bezeichnen, birgt sicher einen gewissen Euphemismus in sich, aber wir arbeiten hart daran, diesen unwirtlichen Planeten zu bezähmen.

Es freut mich dementsprechend, dass Sie auf meine Bestrebungen aufmerksam geworden sind, Quarzite stärker in das Imperiale Wirtschaftsnetz einzubinden – wofür wir derzeit am Ausbau unseres bestehenden Aufzugsystems arbeiten. Die Planung hierzu ist allerdings schon so weit fortgeschritten, dass ich mich vielleicht im Stande sehe, zumindest einen Teil der zuständigen Wissenschaftler in naher Zukunft nach Truuine abzuordnen.

Dementsprechend möchte ich sogleich auf Ihr Angebot einer geschäftlichen Beteiligung an der Minenoperation auf dem Mond Naar eingehen. Eine solche wäre durchaus in meinem Interesse und ich möchte Ihnen vorschlagen, diese Zusammenarbeit auf meiner Seite noch zu erweitern: Ich biete Ihnen eine Miteignerschaft am neuen Raumhafen Quarzites. Gouverneur Antares wird ebenfalls eine solche halten und so könnten wir das Vorhaben zu einem Vorzeigeprojekt regionaler Zusammenarbeit machen!

Natürlich kann eine solche Beteiligung nicht kostenlos erfolgen, aber auch hier habe ich einen Vorschlag, der unseren beiden Projekten zuträglich sein kann. Für die Konstruktion von Weltraumaufzügen werden nicht unerhebliche Mengen der Legierung Phrik benötigt; ein sehr leichtes und zugleich hoch belastbares Material. Aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften ist es teuer und macht einen Großteil der Projektkosten aus. Deshalb bin ich derzeit auf der Suche nach einer Möglichkeit, eine kostengünstige Quelle abseits des Marktes zu finden. Sollten Sie eine solche Quelle auftun können, würde dies unseren beiden Projekten eine erhebliche Vergünstigung garantieren, und Ihnen ein Drittel der Anteile am Raumhafen.

Der Mann macht eine kurze Pause und fährt dann fort.

Gerne werde ich auf Ihre Einladung nach Truuine zurückkommen, sollten mich meine Aufgaben in nächster Zeit in die Region führen. Selbstverständlich möchte ich auch Ihnen gegenüber eine solche Einladung für Quarzite aussprechen.
Ich freue mich auf Ihre Antwort und sende Grüße.
Heil dem Imperator!

Gouverneur Kanto Garison

\\ Ende der Nachricht //
 
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Für einen Moment senkte sich eine unheilschwangere Stille über ihre direkte Umgebung, nachdem Vorn seine kleine Showeinlage beendet hatte. Nicht nur die unmittelbar Umstehenden richteten ihre Augen auf Teamleaderin Stara und den roten Menschen, sondern auch benachbarte Squads stellten ihre Gespräche ein. In der Macht erkannte Ridley in erster Linie Schock. Von Sergeant Shostak begann dann beinahe augenblicklich auch unbändige Wut auszugehen, während Sergeant Akwaake sich innerlich in purer Belustigung ergab. Ihre Züge blieben jedoch fest und beherrscht, während sie mit ernster Miene die Szenerie musterte.

„REKRUT MERI!“

, schallte da auch schon Shostaks Stimme über den Platz. Die kühle Höflichkeit des Mannes war wie weggeweht und seine natürliche Gesichtsfarbe war einem ungesund wirkenden, fleckigen Dunkelrot gewichen. Amüsiert stellte Ridley fest, dass der Mann dabei fast wie Vorn aussah. Vielleicht etwas kleiner.

„WAS WAGEN SIE ES SO MIT EINER VORGESETZTEN ZU REDEN!“

, fuhr Shostak fort und Ridley war sich sicher, dass auch Vorns höhergelagertes Gesicht nicht vor Spucketröpfchen verschont geblieben war.

„TEAMLEADER LECLERQUE, 200 LIEGESTÜTZEN, DAS GANZE FIRETEAM. WIRD’S BALD!“

Binnen weniger Herzschläge waren alle fünf Mitglieder des Teams am Boden, um die verlangte Sportübung zu absolvieren. Alle vier von Vorns Kameraden traktierten ihn dabei mit absolut giftigen Blicken. Zweihundert Liegestützen kamen Ridley ein wenig überzogen vor, doch schienen alle Beteiligten dem körperlich gewachsen zu sein. Wenn auch nicht ohne beträchtliches Schwitzen und Keuchen. Während das Fireteam sich abrackerte kündigte plötzlich ein leises Piepen in Ridleys Tasche an, dass eine wichtige Nachricht auf hens Com eingetroffen war. Verstohlen warf hen einen Blick auf das Display und stellte erfreut fest, dass Gouverneur Garison geantwortet hatte. Stumm nahm hen sich vor die Nachricht heute Abend abzuhören. Dann steckte hen das kleine Gerät wieder weg und…fand sich unvermittelt Auge in Auge mit einem purpurgesichtigen Sergeant Shostak vor.

„REKRUT ASTER!“

Unwillkürlich zuckte Ridley vor dem kleineren Menschen zurück. In diesem Tonfall hatte hen wahrlich noch niemand angesprochen.

„COM WEG! 100 LIEGESTÜTZEN, AUCH DAS GESAMTE TEAM! EUCH WERDE ICH NOCH DISIPLIN LEHREN!“

Wie das Blatt sich doch wenden konnte. Im nächsten Moment war auch Ridleys Fireteam am Boden, während sie mit ähnlicher Anstrengung die Anweisung ausführten. Grundsätzlich hätte hen dies natürlich nicht zu machen brauchen. Hen war die mächtigste Person auf dem Planeten und gänzlich unempfindlich gegenüber sämtlichen Sanktionen, die gegen hen verhängt werden konnten. Dennoch hatte hen schon zuvor beschlossen die gesamte Erfahrung einer Grundausbildung mitmachen zu wollen. So wie Ridley das sah, konnte es hen nur guttun alles ungefiltert mitzuerleben. Wenn hen effektiv an der Seite der Truppen kämpfen wollte, dann musste hen wenigstens wissen, wie sie dachten. Also tat hen klaglos wie geheißen und spürte, wie Sergeant Akwaake sich köstlich amüsierte. Wenigstens konnte Darth Quiver hen grade nicht sehen.

Nachdem alle dreihundert Liegestützen der beiden Fireteams absolviert worden waren, standen alle zehn Rekruten wieder schwer atmend, aber aufrecht vor Shostak. Der schritt mit einem zufriedenen Nicken die Reihe ab und blieb schließlich vor Teamleader Leclerque stehen. So unauffällig Ridley es konnte, stellte hen hens Com auf stumm.


„Ihr Fireteam hat sich für außerordentlichen Latrinendienst für die nächsten zwei Wochen qualifiziert, Leclerque. Sorgen Sie für Disziplin, oder ich werde Ihnen die Hammelbeine langziehen!“

„SIR, JA, SIR!“

, gab Leclerque zurück und salutierte schneidig.

„AAACHTUNG! CAPTAIN AUF DEM PLATZ!“

, schallte da plötzlich eine neue Stimme über den Exerzierplatz und mit einem Mal brach organisiertes Chaos aus, während die Ausbilder damit begannen ihre Squads in ordentliche Reihen zu scheuchen. Geschrien wurde dabei ausgesprochen viel und Ridley wunderte sich, dass die Männer und Frauen sich nicht heiser brüllten.

Damit begann der erste Tag ihrer Grundausbildung dann auch so richtig. Mit einer kurzen Rede stellte sich Captain Flint, kommandierender Offizier der 48. Ausbildungskompanie, vor und dann ging es auch schon in ihre ersten Übungen. Fokus des Vormittags war ein Auswendiglernen der Befehlskette, samt Gruppenbezeichnungen und Mannstärken. Ridley, dien von Berufswegen ein Grundverständnis der Kommandostruktur mitbrachte, musste nur einmal selbstverschuldet Strafliegestützen machen, als hen den Lieutenant General mit dem Major General verwechselte. Warum zur Hölle war der Lieutenant hier höher als der Major?! Das machte überhaupt gar keinen Sinn!

Andere Rekruten jedoch waren nicht so fit aufgestellt. Entsprechend ging auch an Ridley der Sport nicht vorüber, da Sergeant Shostak Strafliegestützen immer pro Fireteam einteilte. Die ganze Tortur war wohl darauf ausgelegt gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Denn nicht nur wurde ihnen so eine kurze Liste an Vokabel und Fakten effektiv eingebläut, sondern auch gleichzeitig geübt, prompt auf Befehle zu reagieren und ihre Vorgesetzten korrekt anzusprechen. Jeder Fehler resultierte in Sport und Ridley stellte bereits nach kurzer Zeit fest, dass lediglich die Macht hem erlaubte mitzuhalten. Hen war vor hens Ausbildung ein Hemd gewesen und hatte vermutlich zu sehr auf die Macht statt echtem Muskelaufbau gesetzt. Entsprechend brannten hem bis zur Mittagszeit alle Muskeln in hens Leib und hen hatte zwischendurch nur knapp vermeiden können sich übergeben zu müssen. Andere Rekruten waren nicht so glücklich gewesen.

Mittags gab es dann ein kurzes Mittagessen, wobei die Betonung wirklich auf ‚kurz‘ lag. Gereicht wurde eine solide Mahlzeit, doch hatten die Rekruten grade einmal zehn Minuten, um sie zu sich zu nehmen. Die Ausbilder verbrachten die ganze Zeit damit, brüllend Stress zu machen und grimmig dreinzuschauen, was jedoch von ihren Auren Lügen gestraft wurde. Sergeant Shostak und die anderen amüsierten sich köstlich damit, die Rekruten herumzuscheuchen und sogar Sergeant Akwaake machte sich einen Spaß daraus, ihre Sturmtruppler noch einmal zu behandeln wie Rekruten.

Nach dem Mittagessen dann wurden schwere Rucksäcke verteilt und die Kompanie machte sich ans Marschieren. Wieder hatten die Ausbilder einen Blick auf ihre Squads und achteten genau darauf, dass die einzelnen Fireteams zusammenblieben. Ihr Weg führte sie dann vom Exerzierplatz hinunter und weiter die Straße entlang, weiter vom Dorf weg. Hier begann dann auch ein Schotterpfad, der sie in einer weiten Spirale mit stellenweisen Serpentinen den Berg Ith’aquas hinaufführte. Hier fingen dann auch die ersten Rekruten an schlappzumachen. An vorderster Front waren das die körperlich weniger leistungsfähigen Patrolianer, die trotzdem ein ebenso schweres Bündel zu tragen hatten wie alle anderen auch. Anstatt jedoch eine Pause einzulegen, wiesen die Ausbilder die restlichen Rekruten an, die Zusammengebrochenen zu tragen – samt ihren abgelegten Rucksäcken.

So sah auch Ridley nach fast zwei Stunden Fußmarsch bergauf Sterne, als sie endlich die Bergspitze erreicht hatten. Hier oben wurde dann die Lektion Befehlskette noch einmal grob wiederholt, bevor die Rekruten angewiesen wurden die Rucksäcke auszupacken. Im Inneren befanden sich neben allerhand Proviant auch E-11 Blastergewehre, deren Aufbau, Reinigung und Wartung sie nun angingen. Zu diesem Zeitpunkt ging dann auch bereits die gesamte Kompanie auf dem Zahnfleisch. Ridley war noch unter den Rekruten, die sich am Gradesten hielten, doch auch hen spürte, wie hen sich dem Ende von hens Kräften näherte. Irgendwann fragte hen sich nur noch, wie bei der Macht sie denn vom Berg wieder herunterkommen sollten, traute hen doch inzwischen über der Hälfte der Anwesenden nicht mehr zu, einen weiteren Treck bergab durchzustehen.

Immerhin diese Frage wurde mit Gnade beantwortet. Vier LAAT/is kündigten sich mit einem tiefen Dröhnen an, als die Sonne bereits im Untergehen begriffen war. Die Ausbilder scheuchten ihre Squads hinein und nach kaum zehn Minuten befanden sie sich wieder auf Meereshöhe. Dann gab es Abendessen und schließlich noch eine letzte Einweisung in Barrackenetiquette, bevor es für alle Rekruten hieß:


„LICHT AUS!“

Nun, nicht für alle Rekruten. Ridley, Vorn und Qowrow hatten sich wieder auf den Exerzierplatz begeben, wo die Gouverneursperson nun die Rollen gewechselt hatte. Alle drei waren körperlich absolut ausgelaugt, weswegen hen sich heute zumindest gnädig zeigen und nur zwei weitere Stunden trainieren wollte. Auf dem Programm stand (mal wieder) Levitation, wobei die Akolythen heute, anstatt einer Stahlkugel, ihre Rucksäcke levitieren sollten.

„Der Macht kommt es nicht auf die Größe an.“

, schärfte Ridley den beiden ein, während hen sie beim Üben beobachtete. Immerhin hatte hen so wieder ein bisschen Gelegenheit zu meditieren und sich vor dem Rest der Nacht noch ein wenig zu erholen. Denn, als auch diese Trainingseinheit endlich irgendwann änderte, führte hens Weg nicht mit den anderen beiden in die Baracke. Stattdessen begab hen sich ein weiteres Mal zum Landefeld, wo hens Lambdafähre bereits auf hen wartete.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordmeer / Ith'aqua-Ausbildungslager / Landefeld ] Ridley
 
[Truuine System - Truuine -Nordmeer - Ith'aqua-Ausbildungslager - Exerzierplatz - Darth Aster, Vorn und eine Reihe von NPCs: Akolyth Qowrow (Big Q), Akwaake und Ausbilder Shostak, Teamleiter Leclerque und Stara plus weitere Rekruten ]

Die Drohung kam beim Rest der Anwesenden gar nicht mal so gut an. Neben der üblichen Stille, die die Schwachen im Angesicht eines Zweikampfes zweier Kontrahenten ereilte und mit der man immer rechnen konnte, regte sich vor allem einer auf. Shostakes schaffte es sich binnen weniger Sekunden und Wörter so in Rage zu reden, dass er doch tatsächlich beinahe Vorns Hautfarbe erreicht hätte und sei es auch nur das Gesicht. Wie Aster darüber dachte, konnte sich der Hüne schon denken, doch sehen konnte er ihn nicht. Der Ausbilder hatte sich gerade seine Aufmerksamkeit verdient. Nur Stara hätte noch etwas beitragen können, doch der Quarren blieb mehr oder weniger regungslos. Er gab etwas undefinierbares von sich, das von dem Akolythen in keine Schublade gesteckt werden konnte und so verlor Vorn das momentane Interesse an ihm.

Denn nun durfte er 200 Liegestütze machen. Vorn kam dem zwar nach, lies sich aber gerade so viel Zeit, damit hoffentlich niemand merkte, das er mit diesem Namen nichts anfangen konnte. Aber schon an der Haltung der anderen Rekruten erkannte er es schließlich und wusste daher doch, was zu tun war. 200 waren viel, selbst für ihn. Ansonsten hatte er keine Meinung zu ihnen. Sie waren effektiv, besaß man sonst keinerlei Gerätschaften und eben drum waren sie kein Favorit von ihm. Als Strafe waren sie akzeptabel, da Vorn ja ohnehin acht Stunden körperliches Training erwartet hatte. Und wie im Gefängnis war er nicht von einer individuellen Belastung ausgegangen. Die Strafen und Übungseinheiten wurden so gewählt, dass sie es alle schaffen konnten und da besaß der Rothäutige natürlich einen Heimvorteil. Den brauchte er aber auch, dachte er sich, während er ein sogenannten Liegestütz nach den anderen abfeuerte. Denn danach würde Aster ja noch mehr fordern wollen. Das würde dann die wirkliche Herausforderung sein.

Zwischenzeitlich musterte Vorn die Gesichter der neben ihn schwitzenden Kameraden, die nicht sonderlich glücklich wirkten. Das der für diese Aktion Verantwortliche sie dabei auch noch mit einem eher ausdruckslosen Gesicht betrachtete, als könne ihn die 200 Einheiten nicht weniger interessieren, machte es sicherlich auch nicht besser. Aber war es das denn nicht auch? Belanglos? Der Sinn von einer Ausbildung war doch auch die körperliche Weiterentwicklung. Das stärker werden. Egal. Viel interessanter war, dass
Aster plötzlich auch welche machen musste. Vorn hatte leider den Anfang verpasst und wusste daher nicht wieso, doch er fand es durchaus … faszinierend (?), dass der Politiker überhaupt mitmachte. Die 100 riss der Sith dann auch relativ stoisch ab und Vorn konnte nicht verhindern, dass er seinen Meister dafür für einen Augenblick Respekt entgegenbrachte. Dann erinnerte er sich an die Vorteile und vielen Fähigkeiten der Macht und der Respekt verrauchte. Natürlich überstand ein Lauch wie Aster so ein Training nur dank der Macht und vielleicht auch noch den Implantaten. Bei Letzterem war sich der Mensch nicht so wirklich sicher. Es war schon erstaunlich, wie schnell der Akolyth seine eigene künstliche Hand „vergessen“ konnte, doch nun merkte er deutlich, dass sie ihn bei den 200 nicht wirklich half. Vielleicht ab der zweiten Armprothese?

Irgendwann waren sie auf jeden Fall durch. Vorn ging es noch gut, aber natürlich spürte auch er die Liegestütze in den Muskeln und in Form von Schweiß auf seiner Haut. Da war es auch nicht hilfreich, dass sie diese Uniform tragen mussten. Nackt, wie er es am Ende in der Kolonie immer getan hatte, wäre ihm lieber gewesen. Er wollte sich aber nicht nochmals dem Spucketornado seines Ausbilders aussetzen, der offenbar eine sehr kurze Lunte besaß. Durch diesen Gedanken verpasste der Akolyth beinahe, dass sein Team für den sogenannten Latrinendienst eingeteilt wurde. Der Kontext, also Wortwahl und die Reaktion seiner Kameraden, halfen Vorn zumindest zu erahnen, das es wohl eine weitere Strafe war. Und dann noch irgendetwas mit Hammelbeinen. Whatever.

So fing es also an. Noch vor der eigentlichen Grundausbildung schafften es Meister und Schüler sich beliebt zu machen, wobei Ersterer vermutlich unangetastet bleiben würde. Vorn hingegen könnte sich durchaus mit seinen Kameraden auseinandersetzen müssen. Vielleicht bei diesem sogenannten Latrinendienst. Auf jeden Fall kam dann ein Captain
Flint, der wohl für alle verantwortlich war und gefühlt deshalb kaum bis gar nicht mehr auftauchen würde. Wäre Aster kein Sith, der Politiker hätte seine Akolythen doch niemals persönlich getroffen. Da der Name des Oberkommandierenden aber kurz und knackig war, standen die Chancen gar nicht mal so schlecht, dass Vorn sich an diesen erinnern würde. Nach seinem Gelaber, welches den Rothäutigen stark an Asters ausschweifenden Monologen erinnerte, gab es erst einmal ein bisschen Theorie und Vorn war durchaus dankbar dafür. So lernte er alle Begriffe, ohne direkt nachfragen zu müssen. Was nicht bedeutete, dass er immer alles richtig machte. Wie immer stand ihm sein eigenes Weltbild im Weg. Nachdem er seinem Trupp aber zum dritten Mal eine Kollektivstrafe eingehandelt hatte, gab er es auf zu rebellieren. Hier und heute, auf diesem vokabularen Schlachtfeld, würde er das imperiale Militär nicht schlagen können.

Mittags gab es dann eine kurze Pause. Interessanterweise half Vorn sein Gefängnisaufenthalt dabei das miese Futter ohne Stimmungsdämpfer zu überstehen. Nur das dabei stattfindende Rumgebrülle der Ausbilder war ein bisschen nervig, doch da sie sich nicht auf ihn im Speziellen eingeschossen hatten, zupfte es nur peripher an seinem Geist.

Danach gab es dann Rucksäcke, die Vorn gewichtstechnisch an die „Rückenversion“ des Bohrhammers aus dem Gefängnis erinnerte und da dieser nun nicht mehr von seinen Armen getragen werden musste, war es definitiv eine Verbesserung. Damit ging es einen weiteren Weg entlang einen Berg hinauf. Das war an sich gerade so eben noch erträglich. Bis dann die ersten anderen Rekruten schlapp machten und mitgeschliffen werden mussten. Nein, nicht geschliffen, getragen. Sie sollten ja keinen Schaden nehmen. Da Vorn in seiner eigenen körperlich stark aufgestellten Einheit unterwegs war, entgingen sie dem anfangs noch, doch irgendwann wurden sie eingeteilt und mussten quasi außerhalb ihres eigenen Bereichs aushelfen. Natürlich bekam Vorn eine von diesen hässlichen Fischfressen, die ja mal so gar nicht für diese Art von Ausbildung taugten. Das zusätzliche Gewicht belastete den Akolythen dann aber doch. Und das ließ er an seiner empfindungsfähigen Mehrbelastung aus.

„Das wird dir noch RICHTIG leid tun.“ zischte er den Patrolianer an, blieb dabei aber diesmal vage. So gesehen waren alle diese Soldaten Eigentum von Aster. Er durfte sie also nicht mal so eben von sich aus platt machen und da diese Alienkinderfischfressen mit Sicherheit nicht von sich aus auf Vorn losgehen würden, blieb es vorerst bei Drohungen. Dafür packte er den Alien aber ordentlich an. Natürlich nur, damit der ihm nicht herunter fiel. Ist klar.

Etwa zehn Minuten vor dem Gipfel erwischte es Vorn erneut. Er schien wohl eine zu gute Figur gemacht zu haben, denn plötzlich durfte er noch eine von diesen Fischfressen tragen, damit der ursprüngliche Träger einen Menschen übernehmen konnte. Und das war dann der Moment, auf welchen der Akolyth schon gewartet hatte. Ohne zu zögern zapfte er die Macht an und ließ die dämonische Macht seinen Körper fluten und die Extremitäten und anderen Muskelgruppen stützen. Das hatte er wirklich bis zu Letzt verhindern wollen, weil er ja immer noch an Asters Training dachte, doch es ging nicht mehr. Die vollen zehn Minuten lang zehrte er von seinen zweiten Reserven und als er dann endlich loslassen konnte, also buchstäblich, fielen die beiden Alien und ihr Gepäck von dem Akolythen ab und er musste erst einmal ein paar Schritte machen. Alles um ihn herum stank nach Schweiß und Natur, also konnte er die Fischfressen eh nicht wahrnehmen, aber sie allein schon so lange anfassen zu müssen...

Nach der körperlichen Tortur gab es noch ein bisschen Theorie,
ja, danke, super Zeitpunkt ihr *piep*, und dann einen Kurs in Waffenbehandlung an einem sogenannten E-11 Blastergewehr. Das hieß also, dass sie alles damit machen mussten, außer damit zu schießen. Natürlich erklärte keiner das E oder die 11 oder wieso die Waffen so …. nun … kantiger wirkten als der Rest. Das Imperium war für Vorn ja ein Ort voller spiegelnder Flächen und viel moderner Technologie. Da wirkten diese Modelle beinahe schon antik. Andererseits hatte er auch das Gefühl, dass die Waffe es wohl überleben würde, sollte man damit jemanden den Schädel einschlagen. Am Ende des Tages war es eine Waffe für den Kampf. Vielleicht gab man ab diesem Punkt der Effizienz den Vortritt.

Doch was auch immer. Vorn war ohnehin im Sack und für keine ausufernden Gedankenleistungen mehr fähig. Das sie nicht zurück laufen mussten, nahm er auch halbherzig dankbar auf und nutzte die paar Minuten Flug um alles aus seiner Tiefschlaftrance herauszuholen, das er finden konnte. Es war nicht viel. Das darauffolgende Abendessen war eine stillere Version des Mittagessens, dann gab es noch ein paar Worte zu den Schlafstätten der Soldaten und was man nicht in diesen tun sollte, dann hieß es Licht aus.

Bis auf für die Sith. Für die Akolythen gab es noch eine Trainingseinheit Levitation, was eine so milde Übung war, dass hinter
Asters mehr oder weniger spiegelglatter Fassade doch wohl so manches zu Bruch gegangen sein mochte, auch wenn Vorn es seinem Meister nicht ansehen konnte. Klar, körperlich fertig sah er aus, aber die Macht war ja stark in dem Politiker und keiner von den drei Anwesenden, egal wie viel Macht sie genutzt hatten, hatte scheinbar Kopfschmerzen oder Nasenbluten. Es war nun also Levitation. Beide Akolythen zogen die Nummer schweigend durch, dann trennten sich ihre Wege und die beiden hochgewachsenen Anfänger betraten ihre Schlafstätte. Wo schon jemand wartete, der alten Gewohnheiten nachzugehen schien. Stara, der Albtraumquarren, saß in der Dunkelheit und er wartete direkt neben Vorns Platz. An dem würde er natürlich nur die Tiefschlaftrance durchziehen und das konnte er so gesehen auch auf dem Boden oder in der Ecke oder sonst wo. Der Mensch hatte dem Quarren aber gedroht. Jetzt so offensichtlich das Bett zu meiden, wäre natürlich ein Eingeständnis seiner Furcht. Denn ja, selbst mit der Macht und Tiefschlaftrance, konnte der Quarren ihn immer noch die bärtige Fresse wegschmelzen.

Also setzte sich Vorn im Schneidersitz auf sein Bett, das Laserschwert in seinem Schoß und das Gesicht in Richtung des Quarren, der auf einem Irgendwas saß und ihn wiederum ansah. Also, vermutlich. Es war zu dunkel für Details, doch da sich ein paar Lichtstrahlen in die Augen der Tentakelfresse verirrt hatten, schienen sie offen zu sein. Und da sie beide nicht bereit waren die Stille zu durchbrechen, passierte in den nächsten Stunden nichts...


[Truuine System - Truuine -Nordmeer - Ith'aqua-Ausbildungslager - Baracken - Vorn und eine Reihe von NPCs: Akolyth Qowrow (Big Q), Teamleiter Stara plus weitere schlafende Rekruten ]
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordmeer / Ith'aqua-Ausbildungslager / Landefeld ] Ridley

Entgegen hens ursprünglichem Plan verschob Ridley das Abhören von Gouverneur Garisons Nachricht auf später in der Nacht. Hens guten Absichten zum Trotz, fühlte hen sich von dem langen und anstrengenden ersten Tag der Grundausbildung dermaßen ausgelaugt, dass hen nicht glaubte angemessen zuhören zu können. Also nahm Ridley nach hens Ankunft im Praxeum erst eine heiße Dusche und meditierte dann noch etwa dreieinhalb Stunden in hens Quartier. Anschließend fühlte hen sich wieder wie hen selbst und musste sich nicht einmal mit lästigem Muskelkater herumschlagen. Die Tiefschlaftrance hatte nicht nur hens Reserven wieder gefüllt, sondern auch den entstandenen Trainingsschaden in hens Muskeln geheilt. Zum wiederholten Male bewunderte Ridley das pure Potential dieser eigentlich so banalen Technik!

Nun war es jedoch wieder an der Zeit hens Gouverneursaufgaben nachzukommen. Hen hatte durchaus ein schlechtes Gewissen die nächsten Monate über nur in verringerter Kapazität regieren zu können. Dennoch sah hen die Maßnahme als nötig an und hatte ja ein kompetentes Team aufgestellt, um hen wirkungsvoll zu vertreten. Auch hatte hen ja noch den größten Teil der Nacht, um sich um die wirklich wichtigen Angelegenheiten kümmern zu können. Es würde schon irgendwie werden und wenn alles so ausging wie geplant, würde es sich für Truuine mehr als lohnen.

Im Regierungspalast wartete Mata Timone bereits auf Ridley. Es war ungünstig der Karkarodon Ridleys verqueren Zeitplan aufzuzwingen, doch war dies ein weiteres Opfer, das gebracht werden musste. Der unmöglichen Uhrzeit zum Trotz empfing sie Ridley mit einem Lächeln auf den Lippen und einem freundlichen Nicken. In knappen Worten gab sie ein kurzes Briefing über die wichtigsten Ereignisse des Tages, von denen Gouverneur Garisons Nachricht das Interessanteste blieb. Ohne viel mehr Vorgeplänkel aktivierte Mata schließlich den Holoprojektor und das Konterfei eines menschlichen Mannes um die dreißig baute sich vor Ridley auf. Interessant war die rot-beige Schärpe um seine Brust, die Ridley jedoch nicht ganz einordnen konnte.

Garison bedankte sich dafür kontaktiert worden sein und äußerte sich erfreulicherweise sogleich positiv zum Thema einer Kooperation zwischen ihren beiden Welten. Quarzite war grade selbst damit beschäftigt seinen eigenen Weltraumaufzug auszubauen und würde daher auch bald entsprechende Experten entsenden können. Erfreut nickte Ridley – auch wenn die Aufzeichnung dies natürlich nicht sehen konnte. Dann machte hen einen positiv-überraschten Laut, als Garison auch noch vorschlug, dass Truuine sich zusammen mit der keladaner Verwaltung am Weltraumaufzug Quarzites beteiligen könnte. Natürlich war da die Frage der Finanzierung, die Truuines aktuell ohnehin klamme Kassen zusätzlich belasten würde, doch hörte Ridley erst einmal zu.

Glücklicherweise hatte Gouverneur Garison nicht direkt eine Finanzspritze im Sinn. Nicht in Sachen Credits zumindest. Stattdessen suchte er nach einer Möglichkeit benötigte Baumaterialien, und insbesondere die Legierung Phrik, günstiger erwerben zu können. Er erkundigte sich, ob Ridley eine potentielle Lösung bei der Hand hatte und bot hem auch direkt konkret einen Drittelanteil am quarziter Raumhafen an. Schließlich gab es dann noch ein paar Abschiedsfloskeln und eine seinerseitige Einladung nach Quarzite, bevor die Nachricht endete. Nachdenklich rieb Ridley sich hens Kinn, während hen gedanklich die sich auftuenden Möglichkeiten durchging. Schließlich warf hen Mata einen Blick zu, die hen ihrerseits aufmerksam gemustert hatte.


„Hatten Sie bereits Gelegenheit das Angebot auf Machbarkeit zu prüfen?“

, fragte Ridley die Karkarodon, die lächelte und nickte.


„Natürlich, Gouverneur. Zunächst, Anteile am quarziter Raumhafen scheinen eine ausgezeichnete Investition zu sein – zumindest sofern wir die finanziellen Mittel aufbringen können. Zusätzlich zu den anderen kürzlich gestarteten Projekten ist dies jedoch eine mathematische Unmöglichkeit. Auch so reizen wir die Kreditwürdigkeit Truuines schon aus, womit die offensichtlichste Möglichkeit der Beteiligung leider ausscheidet.“

Nachdenklich brummte Ridley. Damit hatte hen schon fast gerechnet, irgendwo mussten schließlich Abstriche gemacht werden. Doch konnte hen spüren, dass Mata noch nicht fertig war.

„Ich habe jedoch ein Konzept erarbeitet, das dieses Problem potentiell lösen könnte. Wie Gouverneur Garison sagte, ist die Legierung Phrik ein wichtiger Punkt auch in unseren Überlegungen, der einen Gutteil unseres finanziellen Spielraums bezüglich des Naar-Aufzugs frisst. Ich habe die quarziter Verwaltung kontaktiert und uns ein paar Zahlen bezüglich der benötigten Materialmengen zukommen lassen. Diese sind erheblich, könnten jedoch grade so von meinem erarbeiteten Konzept gedeckt werden.“

Kurz tippte Mata auf ihrem Datapad herum und rief die erste Folie einer Holopräsentation auf. Ridley lächelte erfreut. Diese Frau zeigte jeden Tag mehr, welchen Fang hen damit gemacht hatte sie zu hens persönlicher Assistentin zu erheben!

„Der größte Teil des imperial verfügbaren Phriks kommt aus dem neutralen Perkell-Sektor im Mittleren Rand. Wenn wir von dort kaufen, unterwerfen wir uns genau den Marktpreisen, die Gouverneur Garison zur Suche nach Alternativen treiben. Eine zweite Mine befindet sich auf Tatooine, an der Grenze der Theokratischen Republik Christophsis. Der Planet ist offiziell neutral, aber es gibt dort eine starke Huttenpräsenz. Es wäre theoretisch möglich uns über unsere Partner auf Nal Hutta einen Kontakt dorthin vermitteln zu lassen. Ob dies günstiger wäre als Phrik aus dem Perkell-Sektor sei Mal dahingestellt. Aber dies wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit, die man erkunden könnte.“

Gespannt schaute Ridley auf die Präsentation. Mata hatte gut aufgebaut und hen war gespannt ihre eigentliche Lösung zu hören.

„Ich habe jedoch festgestellt, dass der Abbau neuen Materials nicht die einzige Quelle für eine Beschaffung der Legierung ist. Hier sehe ich auch unsere Möglichkeit den Bedarf Quarzites zu unseren Gunsten zu wenden. Phrik wird auch im Raumschiffsbau verwendet, was bedeutet, dass es auch aus der Verschrottung ausgedienter Raumschiffe gewonnen werden kann.“

„Sie meinen wir könnten über dem Raumschiffsfriedhof auf Kyyne selbst Phrik produzieren. Und dann nach Quarzite verkaufen?“

, stellte Ridley fest und hens Gesichtszüge hellten sich auf. Wenn sie nicht nur eine günstige Phrikquelle bereitstellten, sondern gleichzeitig diese Quelle WAREN, lösten sie direkt auch das finanzielle Problem sich an dem quarziter Weltraumaufzug zu beteiligen. Hen konnte Garison einfach in Phrik bezahlen und nach Kauf des Anteils Credits von der anderen Verwaltung bekommen. Und so wiederum die anderen Projekte finanzieren. Jedoch…

„Jedoch…wird die Etablierung einer Raffinerie Monate dauern und selbst äußerst kostspielig werden…“

, benannte Ridley direkt das erste Problem das die Idee hatte und rieb sich das Kinn. Die Credits für eine Raffinerie waren natürlich für die Erschließung Kyynes eingeplant, doch…würde Garison so lange warten können?


„Sie haben es fast erraten, Gouverneur.“

Mata grinste.

„Preise für Phrik werden wir schwerlich senken können, wenn wir auf dem imperialen Markt kaufen, oder die Hutten ohne signifikante Bestechungsgelder als Partner einplanen. Wenn es nur eine neutrale Partei unabhängiger Schrottsammler direkt vor unserer Haustür gäbe…mit denen wir auch schon im Geschäft sind.“

„Die Temolak um Zirulast!“

Ridley lachte und nickte begeistert.


„Ich habe probeweise mal eine Nachricht ins Zirulast-System entsendet mit der Frage, ob dort jemand Phrik zum Kauf anbietet. Die Antwort war positiv, der Preis vertretbar, jedoch ist die angebotene Menge das Problem. Sofort verfügbar ist genug, um etwa 75% nur des quarziter Bedarfs zu decken. Danach brauchen die Temolak Zeit, um wieder genug anzusammeln und zu schmelzen. Ich war sowieso damit beschäftigt ein Konzept zu erarbeiten Temolak für unseren Schiffsfriedhof nach Truuine zu locken. Dies sind professionelle Schrottsammler und Ausschlachter, wer könnte besser ein derartiges Projekt leiten? Mein Vorschlag an dieser Stelle baut also darauf auf: Nicht nur erwerben wir das um Zirulast angebotene Phrik, wir erwerben die ganze Operation, samt Personal und Ausrüstung, dass diese Leute dazu benutzen, um Phrik zu recyclen. Dafür benutzen wir die Finanzierung, die für die Etablierung einer Raffinerie auf Kyyne gedacht waren. So können wir auf allen Hochzeiten tanzen und treiben gleichzeitig unsere Ziele für Truuine voran.“

„Hm. Die Temolak werden schwerlich begeistert sein von freischaffend in eine Festanstellung zu wechseln…“

, sagte Ridley, während hens Politikerverstand bereits Ideen sammelte und wieder verwarf. Matas Konzept war gut und es wert weiter verfolgt zu werden. Zumindest wenn man die inhärenten Probleme lösen konnte.


„Ich denke sie werden sich überzeugen lassen, wenn wir einerseits ein solides Angebot als Zuckerbrot und andererseits die Macht des Imperiums als Peitsche haben. Alles, was es da meiner Meinung nach braucht, ist ein meisterhafter Politiker, der die Temolak davon überzeugen kann, wie gut es für sie wäre sich uns anzuschließen…“

Eine Weile wälzten Ridley und Mata das Konzept, bevor hen schließlich grünes Licht gab weitere Informationen einzuholen und die Idee weiterzuverfolgen. Hens Zeit war natürlich durch die Grundausbildung begrenzt, doch schien es machbar einen kurzen Wochenendtrip nach Zirulast einzuplanen. Wenn dies alles aufging, hätten sie einen äußerst lukrativen Coup für Truuine gelandet, doch erst brauchten sie erst mehr Informationen und einen Plan. Auf Garisons Nachricht antwortete hen noch nicht, während sie eine Lösung suchten würde der Mann sich gedulden müssen. Immerhin war das Zirulast-Konzept solide genug, dass es auch wert war verfolgt zu werden, selbst wenn man sich mit den Quarzitern nicht einig wurde.

Mit dieser Feststellung endete dann das Meeting schließlich und Mata verließ das Zimmer, um sich vor Beginn des neuen Tages auszuruhen. Ridley jedoch hatte andere Dinge im Sinn. Der zweite Tag der Grundausbildung würde schon um 0430 beginnen, doch hatte hen noch ein paar Stunden, bis hen wieder nach Ith’aqua aufbrechen musste. Zeit, die hen gedachte ins Studium der Macht zu investieren. Mehr als nur hens körperliche Belastbarkeit war auch Wissen von äußerster Bedeutung, wenn hen im Zirkel der Hexer aufsteigen wollte. Und wenn hen schon hens Tage mit körperlichem Training verbrachte…

Pünktlich zur veranschlagten Uhrzeit war Ridley dann wieder auf er Insel, wo der zweite Tag der Grundausbildung direkt mit einer weiteren Wanderung den Berg hinauf begann. Auch den Rest des Tages ließ man sie nicht ruhen und scheuchte sie von Wiederholung wichtigen Wissens in Aufgaben, die wohl zum Teambuilding beitragen sollten. Der dritte Tag dann gestaltete sich etwas ruhiger. Offensichtlich gab man sich damit zufrieden die Rekruten in den ersten achtundvierzig Stunden auf Herz und Nieren getestet, gedrillt und desorientiert zu haben. Danach gestaltete man die Trainingszeiten und das Pensum wieder etwas humaner.

So verging dann auch der Rest der Woche. Wie angekündigt trainierte Ridley jeden Abend mit den Akolythen. Was als simples Training der Levitation begonnen hatte, erstreckte sich bald schon über das gesamte Spektrum dessen, was sie bisher nur in ihren Grundlagen gelernt hatten. Blasterabwehr, Lichtschwerttraining, Machtgriff und Machtstoß wurden natürlich einzeln wieder abgefragt. Dabei entnahm Ridley hens Trainingsplan allerhand Gemeinheiten, um die Akolythen in ihrer Anwendung der Macht zu fordern und über ihre Grenzen hinauszutreiben. Hen selbst verbrachte hens eigene Zeit abseits der Grundausbildung damit Richtungsanweisungen für die Regierung Truuines zu geben und weiter hens theoretisches Wissen über die Macht zu erweitern.

Schließlich dann brach das Wochenende an. Die Rekruten erhielten Freigang im Dorf – im Namen des Trainings wurde ihnen diese Woche noch eine Reise in die anderen Städte verwehrt – und Zeit für sich. Lediglich Ridley war es natürlich erlaubt die Insel zu verlassen, wobei hens Ziel natürlich nicht nur Moraband war. Die Woche über hatte das Zirulast-Konzept weiter Gestalt angenommen und das Wochenende bot grade genug Zeit für einen Abstecher in das etwa achteinhalb Stunden Hyperraumflug entfernte System.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Orbit von Truuine / Seachange ] Ridley, sowie (NPCs) Leibgarde und Crew der Seachange

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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Expansionsregion / Belasco-Sektor / Hyperraum von Zirulast Richtung Truuine / Seachange ] Ridley, sowie (NPCs) Leibgarde und Crew der Seachange

Nachdem die Seachange ihre Reise gen Truuine wieder angetreten hatte, hatte Ridley sich auf direktem Weg in hens Büro begeben. Zwar winkten wieder einig Stunden Papierkram, doch wollte hen davor noch eine Antwort an Gouverneur Garison aufnehmen. Wegen ihm hatte hen ja überhaupt erst diesen kurzen Abstecher in den Belasco-Sektor gemacht und nun, nach getaner Arbeit, wollte hen ihn dann auch direkt am erreichten Erfolg teilhaben lassen. Natürlich war es eine Spur riskant dies bereits jetzt zu tun. Im Bauch der Seachange wurden grade einmal 30 Tonnen Phrik mitgeführt und auch der zurückgebliebene Rest im Zirulast-System erfüllten Quarzites Bedarf nur zu 75%. Dennoch war es ein kalkuliertes Risiko. Sofern alles schiefging, was schiefgehen konnte, würde Truuine eben das restliche Phrik auf dem freien Markt erwerben und den finanziellen Schaden hinnehmen. Doch erwartete Ridley nicht wirklich Probleme dieser Art. Es musste eben schon viel schiefgehen, damit dies passierte. Entsprechend enthusiastisch setzte sich Ridley dann auch hinter hens Schreibtisch in hens mobilem Büro und betätigte den Aufzeichnungsmechanismus.

// Nachricht an Kanto Garison \\
Absender:
Ridley Solaris, Gouverneur von Truuine

Das Hologramm des Imperialen Wappens erscheint und dreht sich zwei Mal. Das Wappen erlischt und Ridley Solaris erscheint als Hologramm, sitzend, von der Hüfte aufwärts. Gekleidet ist er in eine schwarze Verwalteruniform samt Cape und imperialen Rangabzeichen. Einem aufmerksamen Betrachter kann, halb verborgen, der gebogene Lichtschwertgriff an seinem Gürtel auffallen. Die Hände hält der Gouverneur auf dem Tisch vor sich gefaltet; im Hintergrund hängt ein Porträt von Darth Allegious an der Wand. Daneben stehen eine Imperiale Flagge und die Fahne des Planeten Truuine.

Seien Sie gegrüßt, Gouverneur Garison!

Lassen Sie mich Ihnen zunächst für Ihre rasche Antwort und die Einladung nach Quarzite danken. Sollte sich die Gelegenheit ergeben, würde ich mich ausgesprochen freuen, Ihren gezähmten Planeten einmal in Person zu sehen.

Was Ihre vorgeschlagene Zusammenarbeit angeht, habe ich gute Nachrichten für Sie. Das Angebot klingt äußerst attraktiv für Truuine und es wird mich freuen mit Gouverneur Antares und Ihnen an diesem Projekt zu kooperieren. Was eine günstige Quelle für Phrik angeht, hatten Sie eine gute Intuition mich zu fragen. Neben der wirtschaftlichen Exploration Naars bin ich aktuell damit beschäftigt eine Recyclingoperation für Raumschiffschrott auf die Beine zu stellen. Für dieses Projekt ist es möglich die Wiedergewinnung von Phrik zu priorisieren, wodurch ich Ihren Bedarf werde befriedigen können.

Recycelte Phrikbarren, kann ich Ihnen dann im Rahmen unserer Zusammenarbeit auf Quarzite und Truuine für 75% Marktwert, sprich annähernd Produktionskosten anbieten. Lediglich den Truuiner Drittelanteil am Weltraumaufzug würde ich gerne mit Phrik zu 95% Marktwert bezahlen. Durch die Priorisierung dieser Produktionskapazitäten in diesem Ausmaß entstehen mir natürlich auch gewisse Kosten. Ich halte es jedoch für einen sinnvollen Vorschlag für uns beide, da Sie für dieses Phrik mit Anteilen und nicht mit Credits bezahlen müssten. Die Dividenden meiner Investition erhalte ich dann, wenn der neue Raumhafen seinen Betrieb aufnimmt.

Sollten Ihnen diese Konditionen zusagen, können unsere Teams sich gerne zusammensetzen, um über die konkreten Verträge zu beraten. Ich freue mich von Ihnen zu hören!

Mit besten Grüßen, Heil dem Imperator!
Gezeichnet, Gouverneur Ridley Solaris

\\ Ende der Nachricht //

Als das rote Aufnahmelämpchen erlosch, atmete Ridley erleichtert aus und lehnte sich entspannt in hens Sitz zurück. 75% Marktpreis würde für Garison sicherlich ein solider Deal sein und hen hatte nicht gelogen, als hen davon gesprochen hatte ihm das Material annähernd zu Produktionskosten zu verkaufen. Jedoch hatte hen gleich die produzierende Firma statt nur des Phrik erworben und konnte sich daher direkt über eine noch größere Ersparnis freuen. Wenn Garison zustimmte, würde Truuine auch so ein nettes Sümmchen Profit erwirtschaften können. Und alles erreicht durch ein bisschen verdeckter Erpressung und ein Wochenende Arbeit.

Den Rest der Rückreise versenkte Ridley sich dann wieder in hens Literatur. Auf dem Weg nach Zirulast hatte hen alles sortiert und nun ging es darum die wichtigsten Dokumente systematisch durchzuarbeiten und die interessantesten Erkenntnisse zu notieren. Auch dies war mehr, als in einem einzigen Arbeitstag erledigt werden konnte und so fiel die Seachange wieder aus dem Hyperraum, lange bevor hen auch nur annähernd fertig war. Wie gut, dass hen ja auch noch einige Stunden in Moraband hatte, bis hen wieder zurück auf Ith’aqua erwartet wurde. Als nächstes stand dann also eine weitere Sitzung Tiefschlaftrance an und anschließend hatte hen sich vorgenommen bis zum letzten Moment weiterzulesen.

Pünktlich zum Beginn der neuen Woche kam Ridley dann auch wieder auf Ith’aqua an. Nachdem die erste Woche in erster Linie aus Sport, Grundwissen und Teambuilding bestanden hatte, ging es nun direkt mit Waffentraining los. Zunächst nur am Schießstand, doch wurde bei manchem der Rekruten rasch klar, warum. Ridley und die Akolythen schossen solide, doch verfehlte so mancher überhaupt erst die Zielscheibe. Nach dem Blastertraining ging es um Granaten und dann wieder Blaster, nur eben eines höheren Kalibers. Ridley war überrascht wie viel Spaß es machte sowohl mit einem
E-Web als auch mit einem LAAT/i Laser auf Pappkameraden zu schießen, auch wenn hen letzteres sogar schon einmal im Gefecht getan hatte.

Zur Mitte der Woche dann kam der Trainingsplan wieder zurück zu Sport, wobei dies meinte, dass Sport nun in das Training der letzten Tage integriert wurde. Das Wetter war natürlich großartig und der Parkourslauf machte dank kaltem Wind und starken Regenböen noch viel weniger Spaß als angedacht. Ridleys Fireteam war innerhalb ihres Squads zuerst dran, wobei hen sich nicht sicher war, ob hen sich darüber freuen sollte. Der Hindernislauf schien in erster Linie darauf ausgelegt nur im Team schaffbar zu sein. Glatte Wände von dreieinhalb Metern Höhe, für die man mehrere Rekruten stapeln musste, waren dabei noch das simpelste Hindernis. Dazu gab es gleich mehrere Stellen in denen ein oder vier Mitglieder des Fireteams Feuerschutz (per E-11 oder E-Web) geben musste, während der Rest am Hindernis vorbei schlich, kletterte oder robbte. Teamleaderin Stara erwies sich als einigermaßen kompetente, wenn auch schwer verständliche Anführerin, gab sie immerhin simple Anweisungen. Nach einer Dreiviertelstunde anstrengendem Hindernislauf fanden Ridley und hens Fireteam schließlich wieder den Weg zurück zu Vorns Gruppe, die sich grade anschickte loszuziehen.


„Viel Spaß, du Stück Scheiße!“

, röhrte Qowrow in Vorns Richtung, während er sich vergeblich bemühte halbflüssigen Schlamm aus seinem Gesichtshaar zu pulen. Der Wookiee speziell hatte das Unglück gehabt persönlich unter einem elektrisierten Gitter durch eine Schlammgrube robben zu müssen, doch auch der Rest des Teams sah nicht viel besser aus. Die Fellfarbe des Talz glich der Qowrows und auch Ridley sah aus, als hätte hen sich in grünlichem Schleim gewälzt. Dennoch war hen bester Laune und gab Vorns Fireteam sogar ein doppeltes Daumenhoch, um sie zu ermuntern. Bei allem lausigen Wetter, anstrengen Übungen und schlicht und ergreifend Dreck, hatte hen festgestellt, dass dies alles am Ende des Tages richtig Spaß machte.

[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordmeer / Ith'aqua-Ausbildungslager / Hindernisparkours ] Ridley und Vorn, sowie (NPCs) Qowrow, Stara und weitere Rekruten und Ausbilder
 
[Truuine System - Truuine - Nordmeer - Ith'aqua-Ausbildungslager - Baracken - Vorn und eine Reihe von NPCs: Akolyth Qowrow (Big Q), Teamleiter Stara plus weitere schlafende Rekruten ]

Stara hatte in dieser Nacht nichts versucht. Weder sich Vorn zu nähern noch andere Rekruten – zusätzlich zum Tag auch in der Nacht - zu drangsalieren. Der Akolyth hatte ihn aber permanent mit der Macht indirekt im Blick behalten, also jede Art von Veränderung der Luft oder Geräusche registriert. Das hatte die Tiefschlaftrance leider negativ beeinflusst, doch da der gewährte Schlaf an sich lang genug für einen normalen Menschen (und verkackten Xeno) war, glich sich das am Ende aus. Notwendigerweise. Selbst ohne die ganzen Kollektivstrafen vom ersten Tag wurde es ein harter zweiter. Als ob die Ausbilder eben jene nun nicht mehr verhängten Strafen ausgleichen wollten, wurde zum Beispiel das zu tragende Gewicht erhöht oder normale Übungseinheiten ein Stück weit verlängert. Folglich waren alle Rekruten auch in der zweiten Nacht körperlich am Ende und Aster ließ es relativ gesittet zugehen. Aber schon mit der Aussicht auf mehr, sollte sich die Grundausbildung irgendwann mäßigen.

Was sie ab dem dritten Tag tat. Die Schwachen waren aussortiert worden und die nach wir vor stattfindenden Kollektivstrafen nahmen ein geradezu belangloses Maß an. Vor allem da Vorn als Hauptverursacher irgendwann aufgehört hatte zu rebellieren und ihre Gruppe deshalb verschont blieb. Na ja, fast. Der eine oder andere Flüchtigkeitsfehler schlich sich schon mal ein. Da wurde ein Ausbilder schon mal mit dem falschen Rang angesprochen oder jemand, auch Vorn, war beim Reagieren auf diesen Schreihals zu langsam. Aber es war okay, sodass der Sith Meister des Akolythen mit der richtigen Ausbildung anfangen konnte.

Ab der dritten Nacht wurde Vorn auch klar, dass er das Pensum ohne eine vollumfänglich effektive Tiefschlaftrance nicht schaffen würde. Das hieß Stara, der ihn bis zum Wochenende nicht aus den Augen lassen würde, so weit in der Nacht zu vertrauen, dass er ihn zumindest keinen Mord unterstellte. Und dementsprechend seine geschärften Sinne herunter fuhr und sich voll auf die Regeneration und minimale Heilung des Körpers konzentrieren konnte. Noch besser schien Stara klar zu kommen. Der Quarren schien nie zu schlafen, was unwahrscheinlich war, weshalb er es vermutlich nur kurz tun musste. Das passte aber gut in Vorns Weltbild. Je kürzer der Schlaf, desto fauler und dümmer das Tier, das hatte er sich schon selbst erarbeitet. Anyway. Mit Stara geriet er nicht aneinander. Sie redeten nicht mal oder kommunizierten sonst wie. Lediglich dieses ständige Starren (leitete sich davon der Name des Ausbilders ab?) beider Männer blieb erhalten. Beide warteten auf den Zug des anderen, der zumindest in der ersten Woche nicht stattfinden würde. Im Zuge dieses Umstandes vernachlässigte Vorn aber gezwungenermaßen seine absolut gerechtfertigten Feindseligkeiten, die er sonst gerne in Richtung
Big Q abgefeuert hätte.

Am sogenannten Wochenende gab es dann erstmals Freizeit, auch wenn sie die Insel nicht verlassen durften. Das Imperium hatte eine andere Zeiteinteilung der Tage und ehrlich gesagt gefiel sie dem rothäutigen Hünen. In der Kolonie hatte man nicht den Luxus eines freien Tages gehabt. Da sie aber nicht abhauen durften, konnte Vorn seinen Plan mit dem Stadtbesuch auch nicht durchführen. Dafür gab es aber nun endlich die Gelegenheit sich jemanden fürs Bett zu suchen. Natürlich gab es auch dafür Regeln. Auf dem Militärgelände war das sowieso schon mal verboten, doch im Dorf zum Beispiel erlaubt. Auch unter den Rekruten selbst. Es war eindeutig – wie vieles andere am Wochenende auch - ein Privileg, welches SEHR SCHNELL entzogen werden konnte, sodass man dann die Baracken gar nicht mehr verlassen durfte und folglich viel Spaß verloren ging.

Glücklicherweise war Vorn nicht aufrührerisch genug gewesen, um sich diese Strafe einzufangen. Er durfte ins Dorf. Wenn auch nach dem am ersten Tag verhängten Latrinendienst. Dabei handelte es sich um eine eigentlich automatisierte oder von Droiden erledigte Arbeit, bei der man alle Ausscheidungen der Rekruten beseitigen bzw. so abarbeiten musste, dass keine gesundheitlichen Folgen für irgendwen entstanden. Normalerweise. Dank Vorn hatte man die Droiden anderweitig einsetzen können und sein Trupp erledigte dies nun, wobei man ihn mehr oder weniger konstant wissen ließ, wie DANKBAR man ihm war, das man statt einem schönen F*piep* im Dorf Scheiße von A nach B transportieren durfte. Da er aber bekanntermaßen ein Machtnutzer und auch der äußerlich Größte und Muskulöseste des kleinen Trupps war, blieb es bei Kommentaren, mit denen Vorn leben konnte. Fühlte er sich deshalb schlecht? So gesehen nicht, doch nach fünf Tagen hatte er seine engsten Kameraden doch ein wenig zu respektieren gelernt und ihn dann wenigstens an ihrem ersten freien Tag der Woche die letzte Stunde Arbeit erspart, die er dann dank der Macht schneller als sonst erledigen konnte. Nicht so schnell, als würden alle mit anpacken, er verlor also Zeit, aber was solls. Musste er sich später auf diesen hässlichen harten Haufen verlassen können, sollte er wohl lieber früher als später damit anfangen sich auch ihren Respekt zu verdienen. Und das seine Statur, Erfahrung und die Macht ihn nicht unantastbar machten, das hatte ihn
Aster mit viel Einfallsreichtum mehrfach beweisen können.

Irgendwann war er aber fertig und er konnte sich endlich ein Weib suchen. Er wusste sogar schon, wen er wollte und da dieser Typ Frau nur deshalb für ihn in Frage kam, weil sie so selbstbewusst waren, mussten sie es auch wollen. War es nötig sie zu zwingen oder auch nur zu überreden, dann konnte er es auch gleich sein lassen und selbst Hand anlegen. Er fand sie schnell, groß und fast immer auch sichtbar muskulös wie sie waren. Nur hier und da gab es noch welche, die etwas stämmiger waren, doch er hatte sie alle beobachtet. Egal ob offensichtlich oder versteckt muskulös, sie hatten es alle verdient erwählt zu werden.

Was ja mal so gar nicht bedeutete, dass sie es auch so sahen. Natürlich kannte ihn jeder und ein jeder hatte fünf Tage Zeit gehabt sich eine Meinung zu bilden. Das Feld wurde schnell ausgedünnt. Es fielen gar nicht mal so viele verschiedene Gründe, wieso sie nicht wollten. Mal war er nicht diszipliniert genug (fair enough), mal störte seine Körperbehaarung. Das hatte sich inzwischen nämlich auch herumgesprochen. Seine Haaren waren so dick, so borstig, dass sie als eine Art erste Verteidigungslinie dienen konnten. Nicht jeder hatte Bock darauf. Manche wollten auch nichts mit Machtnutzern zu tun haben und eine war Vorn sogar ZU kaputt. Quasi über das Maß hinaus, bei dem man so etwas noch attraktiv finden konnte. Manches waren also nur Oberflächlichkeiten, anderes betraf seinen Charakter. Da er an diesem Abend aber nicht allein in die Baracke zurückkehren würde, gab es aber keinen Grund zur Klage. Es waren vielleicht noch drei - oder falls er richtig verzweifelt war fünf – übrig, da fand er sie endlich. Auch sie hatte kein Bock auf seine „hässliche Visage“, aber solange er mit seinem Kopf von ihr fern bleiben würde, wäre sie einverstanden. Da Vorn auch nicht der Kuscheltyp war, konnte er gut damit leben.

Die darauffolgenden StundeN zügellos und regelrecht barbarisch zu nennen, wäre wohl wirklich keine Übertreibung gewesen. Natürlich war sie kleiner und schwächer als er, aber er musste sich trotzdem kaum zurückhalten und sie war auch kein Püppchen, welches sich einfach nur benutzen ließ. Beide Rekruten hatten einiges abzuarbeiten. Hin und wieder kam der Akolyth mit seinem Gesicht dann doch zu nahe und berührte ihre Haut, weshalb sein - noch nicht voll entwickelter Bart – sie kratzte, was dann gleich in einem Handgemenge oder einem Faustschlag resultierte, doch sie trennten sich dennoch nicht. Angefangen hatten sie etwa mittags und inklusive einiger Pausen für Duschen oder zum Essen, ging es bis zum Abend weiter. Sie hatte dann etwas anderes vor und der Rothäutige selbst war für diesen Tag auch fertig mit ihr. Als Ungläubige durfte sie natürlich kein Kind von ihm bekommen und sollte es doch dazu kommen, würde er es beseitigen und falls sie ihm im Weg stand, würde sie das Schicksal des Neugeborenen teilen.
Asters Regeln endeten, wo die Gesetze von Magga begannen. Wobei dies ein „Ich kümmere mich darum, wenn es so weit ist“-Problem war. Vorn würde nicht noch einmal darüber nachdenken, bis er dann handeln musste.

Das restliche Wochenende arbeitete der menschliche Machtnutzer einerseits daran seine unmittelbaren Kameraden vom Latrinendienst zu befreien und danach an der Tiefschlaftrance. Seine anfänglichen Animositäten dieser Technik gegenüber hatte er inzwischen vollständig aufgegeben. Er konnte sich immer noch nur spärlich heilen, aber der eingesparte Schlaf war Bacta wert. Früher hatte er auch nicht so mathematisch darüber nachgedacht, doch man verbrachte wirklich verdammt viele Prozentpunkte des Tages nur mit nichts tun und das zu reduzieren, war ein Segen. Zusätzlich konnte er sie für sich selbst alleine üben, sodass er vor Aster keine alten Meinungen revidieren musste.

Die darauffolgende Woche stand dann – für manche Rekruten endlich – Waffentraining an. Nicht mehr nur auseinander- und zusammenbauen oder reinigen, sondern wirklich damit feuern. Danach kamen Granaten und dann wiederum noch einmal andere Fernkampfwaffen. Und sie waren auch alle beeindruckend zerstörerisch, wobei Vorn nun endlich mal erkannte, wie fähig die persönliche Garde von Aster war. Selbst wenn man das Ziel ganz genug ins Visier nahm, waren die Waffen einfach für keine absolute Treffsicherheit ausgelegt und man traf eigentlich fast nie exakt dort hin, wo man es geplant hatte. Es passte daher auch gut ins Bild, also das Bild, in welchem Vorn lieber in den Nahkampf ging, das der rothäutige Hüne von allen Freaks der schlechteste Schütze war, wobei er dann immer noch über dem Durchschnitt aller Rekruten lag. Und das sogar ohne Machteinsatz. Die mangelnde Präzision aller Plasmawaffen frustrierte den Akolythen zu sehr. Es beeinträchtigte sogar seine ohnehin nur mäßigen Fähigkeiten. Lediglich mit den Granaten konnte er gut umgehen, obwohl er damit tatsächlich eher so etwas wie ein zuvor unbekanntes Talent entdeckt hatte. Er war nie der große Werfer gewesen. Ja, er hatte es natürlich getan und war auch erfolgreich gewesen, aber irgendetwas an den imperialen Granaten hatte seinen Skill auf ein neues Level gehoben. Es reichte – aus seiner Sicht - sogar um seine Schussfähigkeiten auszugleichen. Präzise feuern konnten andere. Er würde die großen Geschütze auffahren und einfach ALLES einebnen.

Ab der Mitte der zweiten Woche kamen dann alle bisher behandelten Versatzstücke zusammen. Sie sollten als Team einen Hinderniskurs bestehen, wobei es nicht das Ziel war diesen „auszutricksen“. Es wurde nicht explizit genannt, doch nachdem
Aster und Big Q ihren ersten Versuch abgeschlossen hatten, war irgendwie schon klar, dass man da die Machtnutzer und ihr potentes Laserschwert gemeint hatte, welches durch so ziemlich jedes Hindernis gekommen wäre. Es war nur ein Modell eines realen Szenarios. Natürlich konnten sie in der Realität jedes Werkzeug nutzen, doch auch in dieser würde sie das nicht ständig können. Da Vorn aber nach wie vor als Unruhestifter bekannt war, bekam er trotz seiner eigenen – für sich behaltenen – Einsicht nochmals den Hinweis, es für das Fireteam nicht zu versauen, indem er „schwachsinnige Egotripps“ abzog. Wäre die Woche davor und die herumschreienden Ausbilder mit ihren Kollektivstrafen nicht gewesen, Leclerques Warnung wäre sicherlich angebracht gewesen. Und hätte vielleicht trotzdem nichts gebracht.

Nun wollte sich Vorn aber – wie gesagt – Respekt verschaffen. Als der Größte und Stärkste im Team gab es im Hindernisparcours so manche Situation, die wie für ihn geschaffen war. Davor grölte
Big Q aber noch irgendetwas affiges vor sich hin und Aster machte eine komische Geste mit den Daumen seiner beiden Hände. Ja … äh … *piep* dich auch? Was war das denn gewesen, fragte sich Vorn einen Moment lang irritiert und begab sich dann zum Startpunkt. Die Hindernisse waren so angeordnet worden, dass als Gesamtkonzept ein mehr oder weniger realistisches Szenario entstanden war. Man hatte also das Gefühl, man würde eine Anlage in der Natur erstürmen und es folglich auch nicht nur mit dem blanken Stahl eines Raumschiffes oder dem Durabeton einer Festung zu tun bekommen.

Da Vorn auf die Zeit geachtet hatte, die Asters Truppe gebraucht hatte, hatte er für sich selbst entschieden, dass er sie unterbieten wollte. Und das ohne Machteinsatz. Die ersten Hindernisse, die Fallen und mit Elektrizität gefütterte Barrikaden darstellten, konnte er noch nicht auf seine Weise umgehen. Im Gegenteil war seine Größe natürlich eher ein Nachteil. Aber gleich danach kam eine spiegelglatte Mauer, die je nach Truppenzusammensetzung von mindestens zwei, meist aber wohl drei Leuten überwunden werden musste. Vorn hatte aber kein Bock auf diese Zeitverschwendung, weshalb er sich an den Fuß der Mauer stellte und in einem Akt pubertären Größenwahns alle Mitglieder seines Trupps so hoch warf, dass sie danach mühelos von alleine drüber kamen. Leclerque sammelte den Akolythen danach ein, dessen Arme sich nach der Aktion erst einmal erholen mussten. Irgendwann kamen auch die trainierten Waffen zum Einsatz, mit denen Vorn Feuerschutz gab. Oder die Passage, in der sie durch einen gefluteten Schacht krabbeln und sich blind orientieren mussten. Und das war auch die einzige Stelle im gesamten Parcours, an welcher Vorn ernsthaft daran gedacht hatte die Macht einzusetzen. Er hatte es nicht getan, aber viel länger hätte dieser Abschnitt auch nicht sein dürfen. Das für den Menschen persönlich liebste Hindernis hatte aus einem Durchbruch einer Art Tür, dem – hier nun gewollten - Austricksen von einem Überwachungssystem und dem schließlich Extrahieren eines pseudowichtigen Gegenstandes bestanden. Da der gesamte Hindernislauf grundsätzlich eine Atmosphäre des „Wir haben keine Zeit“ erzeugte, konnten sie sich auch nicht groß absprechen und sie führten schließlich Vorns Plan durch, wobei
Leclerque klar machte, das er das für eine dämliche Selbstmordtaktik hielt. Da aber vor allem Vorn besagten Suizid beging und seine Truppe Asters vielleicht ja auch zeitlich schlagen wollte, taten sie es halt trotzdem.

Und was soll man sagen. Vorn durfte durch die Mischung aus Tür und Schott brechen, wobei sein Körper sich bei ihm bis zum Morgen des nächsten Tages dafür ausführlichst bedanken würde, und danach einem Sicherheitsdroiden den Gewehrkolben seines E-11 Blastergewehrs voll in die ver*piep*te Technofresse ballern. Er verlor dabei die Waffe, falls sie überhaupt noch funktionierte, doch sie „entkamen“ und tatsächlich: Sie waren ganze vierzig Sekunden schneller als das andere Team gewesen. Nicht das es darum gegangen war. Es wurde nicht einmal erwähnt. Aber Vorn wusste es. Und jetzt würde er sich gerne hinlegen...

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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
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Nachdem auch Vorns Fireteam erfolgreich den Hindernislauf absolviert hatte, war der Tag größtenteils gelaufen. Zwar ging der Zeitplan noch gute zwei Stunden, doch hatten die Verantwortlichen wohl eingesehen, dass das Squad körperlich nicht mehr zu wirklich viel fähig war. Also ging es wieder an die Waffenübungen – diesmal jedoch mit lebenden Zielen. Sergeant Shostak scheuchte sein Squad im Dauerlauf auf die andere Seite der Insel, wo einige hundert Meter bergauf ein Bunker in den Boden gebaut worden war. Der Wald zu der Stellung hinauf war gerodet worden, jedoch hatte jemand die freigewordene Fläche mit einigen Einheiten mobiler Deckung gespickt und so eine andere Art Hindernislauf geschaffen.

Shostaks Squad erhielt jedoch die einfachste mögliche Aufgabe in diesem Setting. Gemeinsam marschierten sie ohne weitere Umstände zum Bunker hinauf und bezogen Deckung. Speziell für diese Übung lagen einige speziell präparierte Blastergewehre mit geringer Feuerkraft bereit, mit denen sie sich nun ausrüsteten und dann Feuerpositionen einnahmen. Nun erschienen am Fuß des Hanges drei weitere Squads, die angewiesen wurden, den Bunker zu stürmen. Die Spielregeln: wer von einem Blasterschuss getroffen wurde, schied aus. Dies galt natürlich auch für die Bunkerbesatzer, doch war es innerhalb der Struktur natürlich einfacher, zu vermeiden angeschossen zu werden.

In den verbleibenden anderthalb Stunden des Tages schafften die angreifenden Squads sechs Anläufe, kamen jedoch nur im Letzten wirklich nahe daran den Bunker zu stürmen. Auf dem letzten Stück dann jedoch ging alles plötzlich schief, als Ridley auf die Idee kam sich beim Zielen auf die Macht zu verlassen. In wenigen Sekunden hatte hen auf diese Weise ein Fireteam quasi alleine ausgeschaltet, woraufhin die Formation der geschockten Rekruten zerbrach und die anderen Mitglieder von Ridleys Squad den Rest aufwischen konnten.

Danach war dann endgültig Feierabend und die schlammigen und geschafften Soldaten wurden mit einem LAAT/i abgeholt. In den Baracken angekommen ging es für die allermeisten Rekruten in die Gemeinschaftsduschen, nicht jedoch für die drei Sith. Des noch immer lausigen Wetters zum Trotz legten sie einen kurzen Fußmarsch zum ersten Hindernisparkours ein. Auf dem weiten Vorplatz läutete Ridley zunächst das abendliche Training mit einer Runde Blasterball ein. Danach ging es die Hindernisstrecke entlang – wobei sie die eigentlichen Hindernisse ignorierten – bis sie die erste Sprungwand erreicht hatten. Mit einem vorfreudigen Lächeln wandte Ridley sich den beiden Akolythen zu. Im rasch weniger werdenden Licht des verregneten Abends war hen nur von der hier aufgestellten Laterne beleuchtet.


„Zwar besteht Ihr Training zu diesem Zeitpunkt in erster Linie aus Drill und Wiederholung, doch gibt es noch immer ein paar Techniken, die ich Ihnen zeigen möchte. Alle drei basieren auf Prinzipien, die Sie bereits gelernt haben, also erwarte ich rasche Fortschritte. Heute wird es um den sogenannten Machtsprung gehen. Wie Sie dem Namen unschwer entnehmen können, geht es darum, ihre Sprunghöhe künstlich zu erhöhen. In etwa so.“

Ridley drehte sich zu der spiegelglatten Wand um und sprang aus dem Stand hinauf. Leichtfüßig landete hen etwa dreieinhalb Meter höher, mit den Füßen auf der Kante. Dann machte hen einen Schritt rückwärts, fing sich mit den Händen an der Kante auf und landete schließlich wieder vor den Akolythen.

„Sie hatten nun eine Weile Zeit die Perfektionierte Körperbeherrschung zu meistern. Das ist gut, denn so sollten Sie bereits ein Gefühl für verstärkte Bewegungen Ihrer Körper bekommen haben. Seien Sie vorsichtig. Nur weil Sie hoch springen können, bedeutet das nicht, dass Ihre Beine das auch verkraften. Auch dafür gibt es natürlich eine Technik, aber ich habe mich dazu entschieden Sie zunächst ein Gefühl für den Sprung entwickeln zu lassen. Energie Absorbieren ist ungleich schwieriger, weshalb ich erst Kontrolle sehen will, bevor wir das Risiko dieses Trainings eingehen. Springen also Sie im ersten Schritt lieber zu kurz, als dass sie sich oben die Beine brechen.“

Kurz blickte Ridley von einem zum anderen, um zu sehen, ob sie verstanden hatten und fuhr dann fort:

„Wie Sie es aus der Perfektionierten Körperbeherrschung kennen, benutzen Sie die Macht hier, um Ihre Beinmuskulatur zu stärken. Dies ist jedoch nur die halbe Miete. Der Trick ist, sich gleichzeitig mit der Macht vom Boden abzustoßen. Beides muss gleichzeitig passieren, um einerseits die Kraft und andererseits die Richtungskontrolle für den erfolgreichen Machtsprung zu mobilisieren. Lassen Sie mich noch einmal demonstrieren, was auf einem höheren Level möglich ist, dann können Sie auch eigentlich schon anfangen.“

Mit einem Grinsen aktivierte Ridley hens Lichtschwert (die beiden sollten ja auch was sehen können) und stieß sich dann mit aller Kraft von hens machtverstärkten Beinen vom Boden ab und stieß sich gleichzeitig mit der Macht ab. Wie ein Korken aus der Flasche schoss hen in die Höhe und stieg ein Vielfaches der ersten Demonstrationssprunges auf, bevor hens Steigflug langsam zu einem Ende kam. Im nächsten Moment drehte sich die Bewegungsrichtung und wenige Herzschläge später landete hen wieder an exakt derselben Stelle, wo hen abgesprungen war.

„Kontrolle, meine Herren. Noch Fragen? Dann kann es losgehen, denke ich.“


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Er durfte sich nicht hinlegen und es hatte auch keiner Mitleid - also folglich Nachsicht - mit ihm, weil es ja keiner für eine gute Idee gehalten hatte den eigenen Körper als Ramme zu missbrauchen. Der Erfolg seiner Aktion und das er dabei ziemlich filmreif das Szenario beendet hatte, hatten ihm gar keine Pluspunkte eingebracht. Im Nachhinein, also sehr viel später an einem anderen Tag, würde Vorn das auch einsehen. Für den Moment hielt er sich die Schulter und versuchte eben nicht die Macht zu nutzen, um die Schmerzen erträglicher zu gestalten.

Für den Rest des Tages hieß es einen Bunker oben auf einem Hügel zu erstürmen. Also für die anderen Einheiten. Die beiden Fireteams der Machtnutzer durften es sich in dem Bunker selbst gemütlich machen und auf alles schießen, das sich ihnen nähern wollte. Diese Übung war an sich ziemlich öde, da der Standortvorteil es beinahe unmöglich machte bezwungen zu werden. Nicht ein einziges Mal musste ein Laserschwert gezückt oder anderweitig auf ungewöhnliche Methoden zurückgegriffen werden. Lediglich
Aster schien irgendwann Schluss machen zu wollen und mähte gefühlt den Feind ganz alleine nieder. Dabei hatte Vorn doch extra schlecht geschossen, damit der gespielte Feind endlich mal näher kommen und er sie im Nahkampf – wenn auch nur einarmig – platt machen konnte. Das hatte er sich nämlich selbst beweisen wollen. Er hatte es immer behauptet. Das er Imperiale mit nur einem Arm in der Luft zerreißen konnte. Doch nun hatte er das nicht mal beweisen können. Scheiß Meister.

Und es würde vorerst auch keine Chance mehr geben. Der normale Grundausbildungstag ging zu Ende und der zweite für die Akolythen begann. Sie fingen erneut mit Blasterball an und diesmal zog Vorn auch mit, auch wenn er von Anfang an auf kleinstem Level die Macht nutzen musste, um mithalten zu können, da seine geschwächten Muskeln einer Feinjustierung bedurften. Danach ging es zu eben jener glatten Wand, an der Vorn sich erstmalig im Hindernisparcours hatte beweisen können. Es war nicht schwer zu erraten, worum es nun wohl gehen würde.

Es ging freilich um den Machtsprung. Den konnte der rothäutige Mensch schon längst, auch wenn er ihn zugegebenermaßen nicht mehr so häufig trainierte, da er ständig andere Techniken vorgezogen hatte. Hatte vorziehen müssen. Folglich war der von Aster demonstrierte Sprung auch sehr viel sauberer ausgeführt. Elegant hätte man ihn nennen können. Davon war der übergroße Klotz Vorn natürlich noch ein Stück weit entfernt, das war ihm klar. Nachdem der Meister seinen Machtsprungmonolog gehalten und brav auf ein verstehendes Nicken gewartet hatte, welches er dann auch bekam, fuhr er fort.

Danach erklärte der Sithpolitiker etwas, dass Vorn auch schon aufgefallen war. Klar, seine Machtsprünge hatten funktioniert, aber er hatte seine Beine dabei eindeutig nicht gut genug geschützt. Sie hatten immer geschmerzt. Und das nicht auf die gute Muskelkaterart. Es blieb aber nicht bei Worten. Er demonstrierte auch – inklusive Laserschwert - eine sehr viel komplexere Abfolge von Bewegungen, als hätte er erst zeigen wollen, hier, das könnt ihr beiden schaffen, und danach, was er selbst konnte. Ja, nein, eine solche Kontrolle besaß Vorn noch nicht. Er war eher eine unbewegliche Statue, die nach ihrem Flug wie eine solche schwer auf den Boden aufschlug. Hatte
Aster etwa seinen Sinkflug verlangsamt? Sicher, der Mann wog quasi nichts, aber eben nicht nichts und doch schien sein Aufprall auf dem Boden das nötige... Gewicht gefehlt zu haben. Natürlich fragte Vorn nicht nach.

Die Existenz von Levitation ließ die Vermutung zu, dass man seinen ansonsten tödlichen Fall abbremsen konnte. Das Vorn bisher noch keine solche Tat vollbringen konnte, bedeutete nichts. Sich selbst levitieren zu lassen war für den Hünen aus irgendeinen Grund besonders schwierig. Aber so ganz durfte er nicht aufgeben und sich nur auf die dämonische Besessenheit verlassen. Die würde ihn sicherlich nicht bei einem fünfzig Meter tiefen Fall retten.

Hör auf mit dem Scheiß. Ganz anderes Thema. Konzentriere dich!

Richtig. Dämonische Besessenheit, um seinen Körper im Flug zu kontrollieren, statt einfach nur im Kampf auf dem Boden. Möglichst gerade nach oben schießen, sich nicht vom Wind oder einer falschen Bewegung aus der Balance bringen lassen und danach im Ausgangspunkt wieder landen, ohne sich dabei die Füße und Beine zu brechen. Klang einfach. Wenn er es einfach hielt.

Deshalb versuchte Vorn gar nicht erst
Asters Kunststück zu kopieren. Aber er visierte die selbe Höhe an. Da er die dafür benötigte Energie aber nicht kannte und zeitgleich auch nicht wusste, was er für welche Höhe an Schutz für die Beine brachte, fing er eher bescheiden an. Zuerst zwei Meter. Kein Problem. Dann etwa vier Meter, also etwas höher als die Mauer und auch diesmal kein Problem. Zu viel, kommentierte der Akolyth jedoch gedanklich. Er hatte den Aufprall fast gar nicht gespürt, also zu viel Schutz aufgebaut. Er wiederholte den selben Sprung ein paar Mal und fuhr dabei die in die Beine geleitete Macht herunter, bis er glaubte einen Punkt erreicht zu haben, ab dem noch weniger zu Schmerzen führen würde.

Danach wurde es komplizierter. Etwa vier Meter waren windstill, da die umgebenden Bauten das Wetter blockten. Danach konnte der Wind dann wirken und Vorns bisher so stabiler Sprung wurde unstet. Unvorhersehbar. Und damit auch realistischer, da er bei solchen Szenarien jawohl nicht immer in Raumschiffen oder Gebäuden sein würde. So gesehen störte sich der Mensch also nicht daran. Anhand dessen, was sie bisher in der Grundausbildung geübt hatten, ging er davon aus, dass er irgendwann genau so etwas tun musste und dabei mit echten Waffen beschossen wurde. Seit dieser Erkenntnis hatte er seine Meinung zu einigen (Laserschwert)Techniken revidieren müssen und deshalb nahm er diese Übung auch ernst, während er das vor einem Monat eher vernachlässigt hätte. Zu dem Zeitpunkt hatte er tatsächlich noch geglaubt, das er in seinem Leben wohl kaum höher als zwei drei Meter springen müsse. Also schlug er sich durch und zu keinem Zeitpunkt stellte sich Frust ein, wie es zum Beispiel beim Blastertraining passiert war.

Irgendwann erreichte er dann
Asters finale Höhe, wobei er nach wie vor weder das Laserschwert nutzte noch so grazil war. Es bedurfte noch immer viele Ausgleichsbewegungen mit den Armen, um die Balance zu halten und am Ende mit beiden Füßen zeitgleich auf dem Boden aufzukommen. Dann wiederholte er den Sprung drei Mal, korrigierte ein paar Fehler und war dann insgesamt relativ zufrieden. Für ihn war die Sache damit durch. Big Q auf der anderen Seite war ein bisschen anders an die Sache herangegangen. Er hatte langsamer Fortschritte gemacht, dafür aber zu jeder Zeit sein Laserschwert benutzt und auch gleich auf seine Gesamtform geachtet. Er kam also nicht so hoch wie Aster und Vorn, gab dafür aber eine deutlich bessere Figur ab. Bitte. Sollte er doch. Vorn war es scheißegal.

Das einer der beiden Akolythen plötzlich aufhörte, fiel ihrem Meister natürlich auf. Und er schien in dem Gesicht des menschlichen Hünen auch abgelesen zu haben, dass dieser mit seiner eigenen Leistung für den Moment zufrieden war. Vielleicht konnte er sogar erkennen, dass Vorn keine weitere Energie mehr verschwenden und nun lieber eine Modifikation des Trainings vornehmen wollte. Er sah sich nämlich um, doch das Gelände bzw. der Parcours gab nichts her. Man hatte nichts liegenlassen. Irgendwann sprach ihn
Aster dann an und meinte sinngemäß, dass Vorn es sich wohl kaum leisten konnte jetzt schon aufzuhören.

„Ich habe die Höhe. Ich weiß, was ich für die Beine brauche. Aber...“

Ein letztes Mal sah er sich um, dann gab er auf. Verdammt nochmal. Wo war eine dieser Leibwachenrüstungen, wenn er sie mal brauchte.

„Wenn wir den echten Bunker stürmen. Oder sonst was. Dann jawohl mit Ausrüstung. Mit... einen dieser Anzüge? Diese von eurer Leibwache? Was ähnliches?“

Grundsätzlich mochte Vorn luftige Kleidung. Aber ein Teil von ihm ließ seine Augen leuchten, wenn er die Leibwachen des Planetenherrschers sah. Vielleicht noch ein bisschen rote und schwarze Farbe, vielleicht auch ein bisschen mehr Panzerung und er könnte gut damit … leben … damit andere starben. Wo er gerade daran dachte. Es gab mindestens zwei verschiedene Laserschwertfarben. Blau und Weiß. Gab es noch mehr? Gab es … Schwarz? Er stellte natürlich keine dieser Fragen, doch sie gingen ihm durch den Kopf, kurz bevor Aster antworten konnte...

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Darth Aster, Vorn und Akolyth Qowrow (Big Q)]
 
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordmeer / Ith'aqua-Ausbildungslager / Hindernisparkours ] Ridley und Vorn, sowie (NPCs) Qowrow

Während die beiden Akolythen trainierten, ließ Ridley sich mal wieder irgendwo hinter ihnen nieder und meditierte. Es war optimal hens Zeit zum Ausruhen zu benutzen, wenn hens lenkende Hand im Training grade mal nicht gebraucht wurde. Der Tag hatte auch so schon viel zu wenig Stunden, um alles zu erreichen was hen wollte und so war dieses bisschen Ruhe ein absolut notwendiger Bestandteil von hens Tagesablauf. Jede Sekunde, die hen in diesem Moment mit Regeneration verbrachte, konnte Ridley später in hens Studium der Macht stecken. Oder in Papierkram. Oder in Training. Vielleicht war es auch an der Zeit über Tag zu versuchen kleine Pausen zu genau diesem Zweck zu benutzen. Wenn es hen schaffte zur Mittagszeit schneller zu essen, wären dies sicherlich gute fünfzehn Minuten extra, die hen zu einem anderen Zeitpunkt nicht ausgleichen musste. Mit Genugtuung dachte Ridley daran, wie hen damals vor hens Machtausbildung mit Schlafmitteln und Wachmachern herumgedoktert hatte, um ein sehr viel weniger optimales Ergebnis zu erzielen. Wie weit hen doch seitdem gekommen war.

Natürlich behielt Ridley während der Trance auch den Trainingsfortschritt der beiden Akolythen im Blick. Beide schlugen sich wirklich nicht schlecht, wobei mal wieder die beiden Persönlichkeiten deutlich zum Vorschein traten. Qowrow arbeitete von vornherein qualitativ, während Vorn eher auf Quantität setzte. Welchen Ansatz Ridley teilte, war natürlich klar. Der Wookiee würde so zwar langsamere Fortschritte machen, aber mit genügend Zeit seinen Rivalen übertrumpfen. Es war wirklich frustrierend zu beobachten wie viel Potential der rote Mensch durch pure Faulheit verschenkte. Ein ‚Gut genug!‘ konnte es per Definition im Machttraining nie geben. Und trotzdem schien er auch bei dieser Übung irgendwann zu beschließen, dass die Grenze seiner Bequemlichkeit erreicht war! Einen Moment lang wartete Ridley, ob Vorn nach einer Pause von alleine wieder anfangen würde, doch so viel Glück hatte hen dann doch nicht. Mit einem durch hens geschlossene Lider verdeckten Augenrollen, erhob hen sich.


„Glauben Sie Ihr ‚Gut genug!‘ ist es auch noch in fünf Minuten, wenn Mister Qowrow Sie überflügelt hat?“

, fragte Ridley mit Blick auf den Wookiee, der noch immer fleißig an seinem Sprung feilte. Erwartbar erklärte Vorn, dass er mit seiner eigenen Höhe zufrieden war, bevor er den Wortwechsel auch direkt auf ein anderes Thema lenkte. Wirklich unmöglich dieser Typ! In seiner üblichen Art erkundigte er sich, in welcher Ausrüstung sie letztendlich ins Gefecht ziehen würden. Für einen Moment verständnislos schaute Ridley ihn an, bevor hen antwortete:

„Wir werden natürlich in Ausrüstung kämpfen…in der gleichen Ausrüstung, in der ich Sie seit dem ersten Tag trainieren lasse.“

Wenig hilfreich wies Ridley auf die imperiale Soldatenuniform, die sie alle drei trugen. Hatte Vorn vergessen, dass er sie anhatte? Vielleicht wegen dem ganzen Schlamm vom Hindernisparkours?

„Ja gut…natürlich stelle ich den Soldaten eine etwas wärmere Version, wenn es am Südpol in den Kampf geht…“

Erneut antwortete Vorn und diesmal verstand die Gouverneursperson, worauf er eigentlich hinauswollte. Er wollte zu Trainingszwecken eine noch schwerere Rüstung, um sich noch mehr zu fordern. Nachdenklich musterte Ridley den Mann von oben bis unten. Mit so einem Bestreben konnte hen sich tatsächlich anfreunden!

„Wird schwer eine Trooperrüstung in Ihrer Größe aufzutreiben…“

, erklärte hen dem gut über zwei Meter messenden Mann. Wurde Sturmtruppenausrüstung überhaupt in dieser Größe produziert?

„Aber ich werde sehen, was sich machen lässt. Nicht mehr heute Abend aber die nächsten Tage.“

Vielleicht gab es ja auf dem galaktischen Markt etwas passendes, um Vorn auch nach dessen eigenem Ermessen vernünftig zu fordern.

„Wenn Ihnen der Machtsprung heute Abend schon langweilig geworden ist, dann lassen Sie mich Ihnen eine kleine Herausforderung stellen. Ich werde versuchen Sie mit dem Machtgriff am Boden zu halten und Sie schauen, dass sie mit genug Kraft springen, um zu entkommen. Sollten Sie dabei zu hoch schießen fange ich Sie auf. Also keine Scheu.“

Weiter ging’s, wobei Ridley in diesem Modus natürlich nicht effektiv meditieren konnte. Doch sei’s drum. Was hen nicht alles für die beiden Akolythen auf sich nahm… Wirklich lang ging dann der Abend zum Glück nicht mehr. Die meiste Zeit hatten die beiden damit verbracht die Grundlagen zu erlernen und nach einer halben Stunde ging der Zeitalarm auf Ridleys Chrono los. Vorn und Qowrow machten sich auf den Weg zu den Barracken und Ridley zurück nach Moraband, wo ein stetig länger werdender Berg an Sithliteratur auf hen wartete. Und natürlich auch Gouverneursaufgaben. Und körperliches Training. Und noch ein paar weitere Stunden Tiefschlaftrance, selbstverständlich.

Viel zu früh war es dann auch schon wieder an der Zeit nach Ith’aqua zurückzukehren, doch Ridley beschwerte sich nicht. Dies hatte hen sich schließlich ausgesucht und es war ja alles im Dienste Truuines. Und gleichzeitig würde es hen zu einem besseren Sith machen. Etwas, das hens Karriere ebenfalls nur helfen konnte. Zurück im Ausbildungslager ging es für die Rekruten der 48. Ausbildungskompanie zunächst auf einen morgendlichen Fußmarsch den Berg der Insel hinauf. Anders als andere Kompanien auf dem gleichen Weg, übten sie heute morgen jedoch nicht Ausdauer durch Dauerlauf, sondern das Marschieren in Formation, um Schaden durch Hinterhalte oder Minen zu vermeiden. Ridley war natürlich klar, dass nach den Kampfhandlungen eine Besatzungsphase folgen würde und hatte darauf bestanden, auch Training zur Aufstandsbekämpfung in die Ausbildung zu integrieren.

Den Sonnenaufgang konnten die Rekruten dann von der Bergspitze aus bewundern, bevor es dann auch postwendend wieder hinunterging. Diesmal war ihr Ziel jedoch nicht die Barracken – es war ja noch früh – sondern wieder der Bunkerhang, an dem sie gestern Abend schon trainiert hatten. In gesammelter Mannstärke wurden die Hindernisse aus dem Weg geräumt, bevor sich der größte Teil der Kompanie wieder von Dannen machte. Lediglich Sergeant Shostaks und Command Sergeant Akwaakes Squads verblieb am Fuß des Hanges und hatte Pause, bis zwei menschliche Squads einer anderen Kompanie auftauchten. Zwischen sich schleppten sie eine Kiste Trainingswaffen. Die Sergeanten steckten kurz die Köpfe zusammen, bevor eines der Squads sich hinauf zum Bunker begab und der Rest Aufstellung nahm. Ridley und die Akolythen hatten dieses Training gestern aus anderer Perspektive natürlich bereits mitgemacht und wussten natürlich nun, was sie erwartete. Vor allem, da sie selbst eben noch den größten Teil der Deckung aus dem Weg geräumt hatten.


„Lichtschwertschwinger in die erste Reihe, der Rest nimmt dahinter Aufstellung!“

, befahl Shostak und gesellte sich zu den anderen Ausbildern an den Rand des Feldes. Offensichtlich hatten die Sergeanten wenig Interesse daran selbst ins Kreuzfeuer zu geraten. Lediglich Akwaake blieb bei ihrem Sturmtrupplersquad.

„Die Regeln sind bekannt! Wer getroffen wird geht an den Rand. Und nun, Herrschaften, erobern Sie diesen Bunker!“

Eigentlich hätte Ridley sich nichts dabei denken sollen. Akolythen auszubilden und dann an ihrer Seite, mit nichts als dem Lichtschwert bewaffnet, in Blasterfeuer zu rennen, war hens persönliche Idee gewesen. Dennoch war es etwas anderes diesen Plan auf dem Papier zu entwerfen und nun über ein freies Feld zum gegnerischen Squad hinaufzuschauen. Ihre Blaster hatten die Rekruten bereits aus dem Bunkerfenster gereckt und Ridley konnte grade so die feixenden Gesichter dahinter erkennen, die sich freuten die einfache Aufgabe gezogen zu haben. Doch es half ja alles nichts. Tief atmete hen ein und dann ging es los. Das weiße Lichtschwert erwachte zum Leben und zu hens beiden Seiten je ein Blaues. Die angreifenden Squads trabten los und die Verteidiger begannen zu feuern.

Eigentlich hatte hen sich selbst bislang als durchaus kompetenten Soresukämpfer gesehen und daher erwartet, dass sie einigermaßen weit kommen würden. Weit gefehlt, denn der erste Anlauf war eine einzige Katastrophe. Rasch wurde hen klar, dass hen einen blinden Fleck in hens eigenem Training identifiziert hatte. Bisher hatte hen immer feindliches Feuer aus dem Stand oder dem Kampf heraus geblockt. Dies nun im Laufen, bergauf, mit schutzbedürftigen Soldaten im Rücken zu tun, war eine gänzlich andere Angelegenheit. Sicher, Ridley wurde zunächst nicht getroffen, wohl aber die Soldaten in der zweiten Reihe. Dann schied unvermittelt Qowrow aus und wenige Sekunden später Vorn. Keine drei Meter bergauf befand Ridley sich allein auf weiter Flur. Und war von der Realisierung dermaßen geschockt, dass hen einen gut gezielten Schuss übersah und in einer echten Schlacht wohl an einem sauberen Kopfschuss verstorben wäre.


„Aufstellung beziehen und nochmal das Ganze!“

, schallte Shostaks belustige Stimme über den Hang und Ridley konnte nicht anders als überfordert zu Kichern. Worauf hatte hen sich hier nur eingelassen?!

[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordmeer / Ith'aqua-Ausbildungslager / Bunkerhang ] Ridley und Vorn, sowie (NPCs) Qowrow, Ausbilder und weitere Rekruten
 
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[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Äquatoriale Inselkette / Abyston / Garnisonsgelände / Landefeld ] Greta, sowie (weitere NPCs) Soldaten und Personal

Mit ausdruckslosem Gesichtsausdruck verfolgte Greta Yagasdottir wie sich die frisch von Anaxes angekommene Lambdafähre langsam auf das Landefeld hinabsenkte. Der noch immer neue Durabeton des Feldes glänzte nach einem kurzen Regenschauer feucht und noch immer standen vereinzelt dunkle Wolken am Himmel. Dennoch – oder vielleicht grade deswegen – war das Bild malerisch, das Truuine an diesem Nachmittag bot. Durch den Maschendrahtzaun des Militärgeländes konnte man das blaue Meer auf zwei Seiten und dann den Rest der Vulkaninsel auf der dritten erkennen. In der Ferne glitzerte die Stadt Abyston auf der anderen Seite der Insel in den Strahlen der Nachmittagssonne. Hinter der Lambdafähre ragte das klobige Garnisonsgebäude auf, vor dem emsiges Treiben herrschte.

Greta selbst war bis zum Hals in ihre weiße
Aquatrooperrüstung gekleidet. Lediglich ihren Helm hatte sie für die Begrüßung nicht aufgesetzt und trug ihn stattdessen bequem unter dem Arm. Ein lauer Wind strich über ihr entblößtes Gesicht in dem sich zwei stechende, graue Augen deutlich von ihrer dunklen Haut abhoben. Geduldig beobachtete sie, wie die Laderampe des Shuttles sich langsam zu Boden senkte und dann die Passagiere ins Freie traten. Die Person auf die sie gewartet hatte erkannte sie sofort, war Aldor Karvek doch der einzige große, blonde Typ um die dreißig unter ihnen. Ohne eine Miene zu verziehen, seufzte Greta. Die Offiziere, unter denen sie diente, wurden auch mit jedem Jahr jünger. Dennoch trat sie mit nicht unfreundlichem Gesichtsausdruck auf den jungen Mann zu.

„Guten Tag, Lieutenant Karvek!“

, sagte sie und salutierte zackig.

„Ich bin Sergeant Greta Yagasdottir unter Ihrem Kommando. Ich bitte die Abwesenheit Ihrer XO, Command Sergeant Akwaake, zu entschuldigen. Sie ist aktuell im Dienst und bewacht mit ihrer Gruppe Gouverneur Solaris. Es ist mir zugefallen Sie in Empfang zu nehmen und herumzuführen. Wenn Sie mir den Kommentar erlauben, Sir, es ist gut Sie hier zu haben.“

Vor allem war es gut, so schnell einen Ersatz für Lieutenant Nguyễn bekommen zu haben. Oder Captain Nguyễn, wie Greta sich selbst erinnerte. Sie freute sich für die Offizierin befördert worden zu sein und hoffte, dass dieser Karvek ein würdiger Nachfolger werden würde. Erfahrung konnte der junge Mann jedoch schonmal nicht aufweisen. Im Briefing bezüglich des Kommandowechsels hatte Greta erfahren, dass er quasi direkt von seiner Graduierungsfeier hierher versetzt worden war. Nun, was ihm fehlte, würden die vier Sergeanten unter seinem Kommando sicherlich ausgleichen können. Und der Mann war nicht der erste Grünling, von dem Greta Befehle annehmen musste.

„Wenn Sie erlauben, zeige ich Ihnen zunächst Ihr Büro, Sir.“

, sagte Greta und wartete die Zustimmung Karveks ab, bevor sie sich in Bewegung setzte. Noch immer waren die Aquatrooper grundsätzlich in der Militärgarnison Abystons untergebracht und nicht in der eigentlichen planetaren Hauptstadt. Ein Relikt aus der Zeit, bevor Gouverneur Solaris die Hauptstadt überhaupt erst gegründet hatte. Logistisch machte das alles natürlich ein kleines bisschen komplizierter, da die persönliche Garde des Gouverneurs eigentlich so gut wie nie hier war. Lediglich Lieutenant Nguyễn hatte von hier aus Solaris’ Bewachung organisiert und täglich anfallenden Papierkram erledigt.

„Ich weiß nicht, was Sie bereits über diesen Posten wissen, Lieutenant.“

, begann Greta und zögerte kurz.

„Ich denke jedoch, Sie sollten wissen, dass Gouverneur Solaris deutlich…aktiver ist als man dies von einem Mann in seiner Position annehmen könnte.“

Gemeinsam traten Greta und Karvek ins Garnisonsgebäude und machten sich auf den Weg einen Korridor entlang.

„Er ist ein Sith und hat die Gewohnheit gerne mal selbst in Kampfhandlungen einzugreifen. Seit seine Garde von Sturmtruppen mit Aquatrooperspezialisierung gestellt wird hatten wir zwar keine Verluste aber doch einen handfesten Kampfeinsatz auf Manaan. Ebenfalls sind beide Vorgänger von Lieutenant Nguyễn – Sergeant Akdemir und Denon – im Dienst gefallen. Akdemir bei einem Terroranschlag, Denon bei einem weiteren Kampfeinsatz. Die Stelle ist also nicht ganz ungefährlich.“

Am Kopfende des Ganges erreichten sie eine Milchglastür, auf der der Gebäudeservice bereits Lieutenant Karveks Namen angebracht hatte. Dahinter befand sich ein geräumiges Büro mit ausladendem Schreibtisch und gleich mehreren Wänden, die Lieutenant Nguyễn mit Whiteboards versehen hatte.

„Außer Sie wünschen es anders, ist dies Ihr Büro, Sir. Wenn Sie möchten, kann ich fortfahren die Bedingungen Ihres neuen Postens erläutern. Alternativ lasse ich Sie auch gerne erst einmal ankommen...“


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Äquatoriale Inselkette / Abyston / Garnisonsgelände / Aldor Karveks Büro ] Greta und Aldor
 
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Äquatoriale Inselkette / Abyston / Garnisonsgelände / Landefeld / Lambda-Shuttle ] Aldor und weitere Akademieabsolventen von Anaxes (NPCs)

Schweigend saß Aldor Karvek im Passagierbereich des Lambda-Shuttles, als er hörte, wie sich die Landefüße ausfuhren und das Schiff auf Truuine‘s Oberfläche aufsetzte. Gespannt stand der Lieutenant auf, kratzte sich nochmal nachdenklich am Kinn und begab sich zur Ausstiegsluke. Dort erwartete ihn bereits eine dunkelhäutige Frau in Aquatrooper-Rüstung, den Helm unter ihren Arm geklemmt, und begrüßte ihren frischgebackenen Vorgesetzten mit einem zackigen Salut. Die Frau blickte ihn mit ihren grauen Augen an und stellte sich darufhin als Sergeant Greta Yagasdottir vor.

„Danke für den herzlichen Empfang.“, erwiederte Aldor auf ihre Begrüßung.

Als der Sergeant ihm dann erklärte, dass sein XO, ein Command Sergeant
Akwaake, derzeit im Dienst war, nahm sich Karvek die Zeit, um sich mit dem Landefeld und der Umgebung vertraut zu machen, während er der Frau weiterhin mit einem Ohr zuhörte. Der Durabeton-Boden war makellos, was daruf schließen lies, dass er noch nicht allzu alt war. Zudem wies er Spuren von Nässe, was den Lieutenant darauf schließen lies, dass es kürzlich geregnet haben musste. Die fernen Lichter, die er von hier sah, gehörten vermutlich zur Hauptstadt, Abyston hieß sie laut seinem Datapad. Das erklärte auch das Meer, dass er sah, denn dies war eine Vulkaninsel. Dem Stand der Sonne nach zu urteilen war es Mittag oder Nachmittag, eher das Zweite. Dann sagte Yagasdottir etwas davon, dass es gut sei ihn hier zu haben. Wenn das ein Versuch war sich beliebt zu machen, interessierte es ihn nicht. Letzendlich führte der Sergeant ihn über das große Landefeld zum Eingang der vor ihm iegenden Garnison.

Nach ein paar Kreuzungen und Biegungen waren sie durch das Netz an sechseckigen, typisch imperialen Gängen bei einer Milchglastür angekommen auf der bereits sein Name zu sehen war. Das musste sein Büro sein. Hinter der, von
Greta geöffneten Tür erblickte er einen umfassenden Schreibtisch und mehrere, an der Wand montierte Whiteboards, auf der noch Notizen und Zeichnungen seines Vorgängers zu sehen waren.

Auf dem Weg hierher hatte die Frau angedeutet, dass Gouverneur
Solaris gerne mal zum Kämpfen neigte und bereits 2 seiner Vorgänger verstorben waren. Innerlich betrachtete er die Herausforderung als angenommen. Jetzt musste er erst mal auf den neusten Stand gebracht werden.

„Sergeant, setzen sie sich! Ich möchte mit ihnen die derzeitige Lage auf Truuine besprechen. Zudem würde ich gerne wissen, wo ich Waffen und Ausrüstung herbekomme.“

Aldor setzte sich mit dem Rücken zur Wand hinter den Schreibtisch, öffnete eine der Schubladen und nahm Schreibblock und Stift heraus. Gespannt richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Menschen-Frau.

[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Äquatoriale Inselkette / Abyston / Garnisonsgelände / Aldor Karveks Büro ] Greta und Aldor
 
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Hatte Greta gehofft bereits auf dem Weg zu Karveks Büro etwas zu sehen, das ihr half ihren neuen Vorgesetzten einzuschätzen, wurde sie enttäuscht. Abgesehen von einem Dank für den herzlichen Empfang blieb er still und ließ sie erst einmal reden. Bis zu dem Punkt zumindest, an dem sie nach seinen Präferenzen fragte, was nun zu tun sei. Kurz und knackig forderte er Greta auf sich zu setzen, da er die derzeitige Lage auf Truuine mit ihr besprechen wollte. Ebenfalls fragte er, wo er seine ihm zugeteilte Ausrüstung herbekommen konnte. Mit steinernem Gesichtsausdruck befolgte Greta den Befehl und ließ sich auf dem Stuhl vor Karveks Schreibtisch nieder. Der Mann mochte jung sein, doch immerhin wusste er was er wollte und verlor sich nicht in Floskeln. Damit konnte sie arbeiten.

„Waffen und Ausrüstungen können Sie beim Quartiermeister der Garnison erhalten, Sir. Raum Ga0.056 in diesem Gebäude. Wenn Sie möchten, zeige ich Ihnen später den Weg dorthin.“

, beantwortete Greta zunächst die letzte Frage und nahm sich dann einen kurzen Moment, um über ihre Antwort zur Lage Truuines nachzudenken. Wo fing man da an?

„Die Lage auf Truuine ist derzeit ruhig. Der letzte Anschlag auf das Leben des Gouverneurs liegt einige Monate zurück und auch bewaffneter Widerstand liegt grade bei einem historischen Minimum. Dennoch ist da die Sache mit Port Ryloth-“

Greta unterbrach sich selbst und stellte klar:

„Port Ryloth ist die Schmugglerstadt am Südpol. Port Ryloth ist zu Zeit in einem Zustand der Belagerung. Es wäre möglich den Widerstand mit einem lokalisierten BDZ auszurotten. Gouverneur Solaris hat sich jedoch gegen einen solchen Schritt entschieden. Um die Stadt physisch zu erobern, werden zurzeit Planetare Sicherheitskräfte ausgehoben und ausgebildet. Die aktuelle Mannstärke beläuft sich auf ein Korps und ein zweites wird in den nächsten Monaten die Grundausbildung abschließen. Für den kommenden Konflikt hat die Verwaltung etwa 150 Panzer und 100 Einheiten Artillerie im Besitz. Ebenfalls wurde ein Flügel Raumüberlegenheitsjäger angeschafft, an dem aktuell Piloten ausgebildet werden.“

Kurz pausierte Greta und ging ihre mentale Liste durch, was alles noch zu sagen war.

„Wundern Sie sich nicht – es handelt sich dabei um yevethanische D-Typen, die die Verwaltung aus zweiter Hand erstanden hat.“

Mit einem Schaudern dachte sie an ihre eigene Zeit im Koornacht-Sternenhaufen zurück, bei dem sie sich ihren aktuellen Rang erdient hatte. Es hatte etwas surreales die Xenomaschinen nun als Verbündete zu betrachten.

„Zur Grundausbildung der Planetaren Sicherheitskräfte gibt es noch eine Kuriosität zu sagen: Gouverneur Solaris hat es sich in den Kopf gesetzt an dieser als Rekrut teilzunehmen. Momentan delegiert er die Regierungsgeschäfte größtenteils an seinen Vize und die Legaten und…nun, verbringt seine Tage in der Ausbildung.“

Gretas Stirn zog sich in Falten. Das Verhalten von Solaris als unorthodox zu bezeichnen, wäre wohl der Euphemismus des Jahrtausends gewesen.

„Lieutenant – ehm, Captain – Nguyễn hat die Bewachung entsprechend angeglichen. Stetig wechselnd behält eine Gruppe Aquatrooper in voller Montur das Gelände im Auge, während eine zweite an der Seite von Gouverneur Solaris Schlachtfeldkoordination mit Sith trainiert. Command Sergeant Akwaake steht auf spezielle Anweisung Vollzeit der Trainingsgruppe vor, da es angedacht war, dass sie den Feldeinsatz befehligen soll.“

Es fühlte sich seltsam an jeden vierten Tag noch einmal Rekrutenleben mitzumachen. Nicht schlecht, aber seltsam. Kurz überlegte Greta, wie zur Hölle sie die beiden Akolythen erklären sollte.

„Achso, und es gibt abseits von Solaris noch zwei, ehm, Mini-Sith. Zwei ehemalige Zwangsarbeiter, die der Gouverneur wohl ausbildet (?). Das eine ist ein Xeno – ein Wookiee wenn ich mich nicht irre – und der andere ist irgendein Mensch-Mischling. Er ist wohl während seiner Zeit als Zwangsarbeiter wegen Kannibalismus negativ aufgefallen. Uns…wurde eindringlich versichert, dass die beiden wohl angeblich keine Gefahr für den Gouverneur darstellen sollen.“

Damit war das Schlimmste heraus. Innerlich war Greta noch immer nicht recht bereit zu glauben, dass Solaris mit dem Lichtschwert in der Hand die Frontlinie ihres Angriffes auf Port Ryloth bilden würde.

„Sie sehen also, der aktuelle Frieden ist eher als die Ruhe vor dem Sturm zu sehen. Solaris‘ Intention ist den Konflikt auf die südliche Polkappe lokalisiert zu halten – aber wer weiß ob ihm das gelingt.“


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Äquatoriale Inselkette / Abyston / Garnisonsgelände / Aldor Karveks Büro ] Greta und Aldor
 
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