Truuine

Arlens Armada

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Truuine
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[ Infos zum Planeten : Truuine (engl.) | Truuine (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Imperium ]
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Namenhafte Lokalitäten

Nordpolarkreis
Moraband – Dass die Hauptstadt von Truuine noch sehr jung ist, sieht man ihr an. Auf einer größeren Vulkaninsel im nördlichen Polarkreis errichtet, sehen die frisch aus dem Boden gestampften Gebäude beinahe makellos aus. In frisch gezogenen Parkanlagen sprießen frisches Grün und junge Bäume in den Himmel. Dazwischen liegen Dutzende Bauwerke, die grade erst dabei sind zu entstehen und um die sich Baugerüste in den Himmel recken. Überall wo Zwangsarbeiter im Begriff sind weitere Häuser zu errichten, klaffen tiefe Baulöcher im nahe der Oberfläche tauenden Permafrost. Dennoch kann man bereits eine klare Vision von breiten Boulevards, malerischen Gässchen und dem alten Jedi-Praxeum als Zentrum erkennen. Moraband ist zwischen zwei von Gletschern bedeckten Bergen direkt am Meer gelegen, an deren Flanken sich Atmosphäreschildemitter spannen. Die Luft innerhalb der Stadt und unter dem Schild wird künstlich auf einer bewohnbaren Temperatur gehalten. Zu einer Seite der Morabands liegt ein vulkanisch-schwarzer Sandstrand mit treibenden Eisbergen und zur anderen ein sanft aufsteigender Hang. Die zum Überleben am nördlichen Polarkreis benötigte Energie wird von einem großen, etwas von der Stadt entfernten, Erdwärmereaktor geliefert.

Praxeum / Gouverneursresidenz
Der imposante Umriss des alten Jedi-Praxeums zeugt von Truuines Aufschwung. Offensichtliche Zeichen des Verfalls wurden jüngst beseitigt und nun recken sich mehrere Stockwerke mit geschwungenen Giebeln in den Himmel. Große Teile des Gebäudes sind frisch renoviert und erstrahlen nun in stiller Ruhe, seit der Regierungsstab, mit Ausnahme von Truuines Gouverneur, in den neu errichteten Regierungspalast umgezogen ist. So warten nun Gästequartiere, Trainingsräume und Dojos darauf benutzt zu werden. Der kunstvoll in eine Wand im oberen Stockwerk eingravierte Satz ‚Es gibt keinen Tod, nur die Macht‘ zeugt von der komplizierten Geschichte des Gebäudes.​
Besonders aufgeblüht ist der alte Wintergarten, dem ein atmosphärischer Magnetschild das Beibehalten einer speziell für die exotischen Pflanzen kalibrierten Temperatur im Inneren ermöglicht. Durch ihn, sowie die grellen Sonnenlampen sprießt dichtes Grün um den alten Zierbrunnen aus dem polaren Boden. Eine aufwändig gestaltete Eichentür führt ins Innere des Gebäudes.​
Zum Praxeum gehört ebenfalls ein Landefeld, das, seitdem es neu betoniert wurde, das Zentrum für ein stetes Kommen und Gehen an Material und Arbeitern ist. Gesteuert wird dieser Verkehr von einem frisch errichteten Flugkontrollturm.​
Regierungspalast
Am Kopfende des zentralen Prachtboulevards befindet sich der neue Regierungspalast Truuines. Bei ihm handelt es sich um ein brutalistisches Bollwerk aus schwarzem Vulkanstein, das auf drei Seiten von einer aufwändig begrünten Parkanlage umgeben ist. Im Inneren befinden sich unter anderem verschiedene Versammlungszimmer, sowie ein speziell für Ansprachen des Gouverneurs eingerichteter Raum.​

Süßwasserhospital
Morabands frisch errichtetes Krankenhaus ist an einem imposanten Boulevard im Zentrum der Stadt und in Laufreichweite des Praxeums gelegen. Inzwischen vollbesetzt und eingerichtet ist es selbst zu komplizierten Eingriffen in der Lage.​
Koltoraffinerie
Das ausladende Industriegebäude am Rand der Stadt prägt die Skyline Morabands. Im Inneren dienen riesige, grau-blaue Tanks der Gewinnung des wertvollen Rohstoffs, Kolto, während die ausladende Abfüllstation das Zentrum der Anlage darstellt.​
Ferit-Haus
Beim in der Nähe des Prachtboulevards in einer Seitenstraße gelegenen Ferit-Haus handelt es sich um ein frisch eingerichtetes Forschungszentrum. Ursprünglich war der dreistöckige Kuppelbau als Wohnhaus geplant, wurde jedoch noch vor seiner Fertigstellung für seine neue Funktion umgerüstet. Aktuell wird er von der Sith-Kriegerin Darth Quiver für ihre Studien der Macht genutzt.​
Schildkontrollanlage
Auf der Spitze des westlichen Berges gelegen befindet sich Kontrollstation, über die der Atmosphäreschild Morabands überwacht und gesteuert wird. Dabei handelt es sich um ein unscheinbares Durabetongebäude mit spitz zulaufendem Dach, inmitten eines umzäunten Geländes. Von hier aus hat man einen exzellenten Blick auf die Stadt und wichtige Gebäude, wie das Praxeum und den Regierungspalast.​
Zwangsarbeiterlager
Etwas vom Rest der Stadt entfernt befindet sich ein Arbeitslager, von dem aus hunderte Zwangsarbeiter aller Couleur dazu eingesetzt werden, Moraband aus dem Boden zu stampfen. Das Lager selbst ist umringt von zwei Schichten aus Zäunen, zwischen denen eine Art Niemandsland ausgewiesen wurde. Entlang des Zauns, etwa alle dreißig Meter hat man Wachtposten errichtet, die wie der Rest des Lagers auch, größtenteils von Karkarodon besetzt sind. Gefangenen wie Wachen hausen in Containern, jedoch verfügt lediglich der Wachcontainer über Licht, wenn es dunkel wird.​
Mountain Lodge – Tiefer in den Bergen der Vulkaninsel gelegen, befindet sich das noch im Bau befindliche Hochsicherheitsgefängnis Truuines. Hier werden in erster Linie politische Gefangene des Regimes untergebracht. Den Eingang markiert eine Panzertür am Rand eines Plateaus auf einer steil abfallenden Klippe, das nur über den Luftweg zu erreichen ist. Polare Temperaturen und die abgelegene Lage machen einen Ausbruch fast unmöglich. Für den Fall eines Ausbruchsversuches wird jedoch jeder Gefangene mit einem türkis fluoreszierenden Färbemittel markiert.

Zellblock A
Der erste fertiggestellte Zellblock umfasst Zellen, Gemeinschaftsduschen, eine Kantine und eine Krankenstation. Er ist dem Eingang am nächsten gelegen, dessen Panzertür über einen Kontrollraum direkt nebenan kontrolliert wird. Boden und Wände des Zellblocks sind mit Tunqstoidstahl verkleidet, über den barfuß gehende Gefangene mit Elektroschocks am Ausbruch gehindert werden können.​
Zellblock B
In dem noch im Bau befindlichen Zellblock B sind Gefangene Tag und Nacht damit beschäftigt weitere Räumlichkeiten der Anlage in den Berg zu graben. Hier fehlt es noch so gut wie überall an Wand und Böden an Verkleidungen. Stattdessen verleihen grobe Felswände der Anlage ein rustikales Aussehen.​
Kraftwerk
Energie bezieht das Gefängnis aus einem Erdwärmereaktor, etwa 300m tiefer im Berg. Neben dem Turbolift, führen unzählige in den Felsen gehauene oder mit Durastahl verstärkte Stufen vom Hauptstockwerk in die Tiefe. Vulkanische Aktivität gibt dem hier unten mit roten Einschlüssen durchzogenen, blau-schwarzes Gestein eine markante Färbung. Anders als weiter oben sind Korridore, Kantine, sowie Aufenthalts- und Schlafräume mit schwarzem Material verkleidet, das von weißen Deckenleuchten mit sterilem Licht beleuchtet wird. Neben dem hier arbeitenden Personal sind auch alle restlichen Angestellten des Gefängnisses hier unten untergebracht. Das Zentrum des Stockwerkes markiert ein Reaktorraum, der von einem blau schimmernden Atmosphäreschild von seinem Reaktorschacht getrennt wird. Neben dem Schacht befindet sich eine mit weißen und roten Leuchten versehene Kontrollkonsole, die über Tag von zwei Arbeitern bedient wird. In der Tiefe hinter dem Atmosphäreschild kocht und zischt eine Magmakammer. Von hier aus gibt es auch einen Zugang zum vulkanischen Höhlensystem.​
Vulkanisches Höhlensystem
Noch tiefer als das Kraftwerk selbst liegt ein kompliziertes Netz aus instabilen Felsspalten und Höhlen. Die Temperatur hier unten ist für die meisten intelligenten Lebensformen unerträglich und kann nur mit speziellen Schutzanzügen toleriert werden.​


Äquatoriale Inselkette

Abyston – Wie ein getretener Krake drängt die Patrolianerstadt Abyston sich in einer Bucht am Rand einer schlackigen Vulkaninsel zusammen. Die meisten Gebäude befinden sich am, oder im Wasser und nur wenige wagen sich die Steilen hänge hinauf. Über der Wasseroberfläche sind die Straßen steil und überdacht von orangeroten Tüchern, die die empfindliche Haut der Bewohner vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen sollen. Die aus der Luft etwas klein erscheinende Stadt trügt, denn drei Viertel von Abyston befinden sich unter Wasser. Aus der Luft sticht vor allem ein Boulevard ins Auge, das den Berg herab, bis zur Wasserkante führt.

Luftbezirk - So werden die wohlhabenden, sich über der Wasseroberfläche befindenden Straßen genannt. Vor allem die imperialen Verwaltungsgebäude und Häuser gutbetuchter Nichtwasseratmer sind hier errichtet worden.​
Polizeistation
An einem der höchsten Punkte Abystons im Luftbezirk gelegen, bietet die Polizeistation einen malerischen Blick über die gesamte Stadt. Es handelt sich dabei um ein helles, turmartiges Gebäude, das das Zentrum der lokalen Aktivitäten gegen die organisierte Kriminalität darstellt. Im Keller des Gebäudes befindet sich ein gut ausgestattetes Leichenschauhaus.​
Gerichtsgebäude
Der klobige Durabetonbau weißt das Gebäude eindeutig als imperiale Kreation aus. Zweckmäßig und grau ist das einzig wirklich Auffällige der Schriftzug 'Abyssus abyssum invocat', der über dem Eingang prangt.​


Schlammdistrikt – Mit dem Wort Schlammdistrikt sind eigentlich zwei Bereiche von Abyston gemeint. An beiden Rändern von Abyston, genau auf der Wasserkante, hausen die weniger privilegierten Bewohner der Stadt in Slums und bilden ein gefährliches Pflaster voll Drogen, Gewalt, und Kriminalität.​

Wasserbezirk – Anders als im Schlammdistrikt, hat man in den besser gestellten Teilen von Abyston an der Wasserkante eine klare Abgrenzung geschaffen. Um die Brandung zu vermeiden und ein unkompliziertes Abtauchen zu ermöglichen, hat man einige Meter ausgehoben und ein Hafenbecken geschaffen. Der Wasserbezirk stellt den größten Teil der Stadt dar, da hier auch der Großteil der ansässigen Industrie, wie zum Beispiel Nahrungsproduktion abgewickelt wird.​

Legatensitz
Ein paar hundert Meter vom Strand entfernt erhebt sich der turmartige Sitz des Legaten von Abyston über die Wellen. Auf Höhe von etwa sechs Metern sind die hellen Steine des Gebäudes vom Wechsel der Gezeiten verfärbt. Auf zehn Metern Höhe über dem Wasserstand bei Flut wird das Bauwerk von einer Landeplattform gekrönt. Um sich vor Wasserschäden zu schützen, werden im Inneren des Gebäudes Moosteppiche zur Dekoration eingesetzt.​
Unter der Wasseroberfläche ist das Gebäude deutlich imposanter. Ein Kuppelbau in einem fast schon mandalorianischen Stil beherbergt den größten Teil der zum Palast gehörigen Räumlichkeiten.​

Tangfelder
Bis zum Rand des Festlandsockels auf etwa 150m Tiefe erstrecken sich im Umkreis der Stadt Tang- und Algenfelder, die von den ansässigen Bauern zur Nahrungsproduktion genutzt werden.​

Alani Inc. Schiffsfabrik
Die eigens für den Großauftrag von Alani Inc. errichtete Schiffsfabrik befindet sich am Rand des Festlandssockels über einem breiten Spalt, der in die Tiefe des Meeres führt. Ein großes Gerüst dient dazu die Schiffe in Position zu halten, während Arbeiter an ihnen bauen. Einzelne Schiffe sind dabei in Quadern aus Meerwasser untergebracht, die an jeder Seite von weiten Netzen begrenzt sind. Diese sollen im Notfall größte Teile daran hindern abzusinken und tiefergelegene Teile der Anlage zu beschädigen. Weiter oben werden größere Schiffe bearbeitet, während am Meeresboden TIE-Boote und -jäger hergestellt werden. Beleuchtet wird die Anlage von Sonnenlicht, das durch die Wasseroberfläche dringt, sowie von ausladenden Flutlichtern. An der Seite des Gerüstes erlaubt ein Aufzug einen raschen Transport zu allen Stockwerken der Anlage. Eine schwimmende Containersiedlung in der Nähe der Fabrik beherbergt die Arbeiter.​

Neuer Raumhafen
Etwas von der eigentlichen Stadt entfernt, auf einer der wenigen flachen Ebenen der Insel, befindet sich der neue Raumhafen. Das eigentliche Gebäude ist frisch fertiggestellt und überragt die funktionstüchtigen Umzäunungen und Landefelder. Am Rande des Geländes befindet sich ein ehemaliges Zwangsarbeiterlager in dem unfreiwillige Neuankömmlinge effizient verarbeitet werden können.​

Imperiale Garnison
Auf der anderen Seite der Insel, einige Klicks von Abyston entfernt, hat sich die Imperiale Garnison eingerichtet. Ein schwer bewachter Perimeter schützt ein klobiges Kasernengebäude, sowie ein militärisches Landefeld und einen Funkturm, der sowohl zivilen als auch militärischen Verkehr überwacht. Ein Dutzend TIE-Fighter können von hier aus zur planetaren Verteidigung angefordert werden. Auf einem frisch gegossenen Durabetonfeld warten zahlreiche Panzer und Artilleriegeschütze auf ihren Einsatz.​
Supertanker Kraftstoffdepot ‚Azur‘ - In Sichtweite Abystons ragt die Kopfstruktur des Supertanker Kraftstoffdepots ‚Azur‘ aus den Wellen. Das etwa 500m lange Schiff wurde hier, nahe der Alani Inc. Schiffsfabrik, gelandet um als halbstationäre Betankungsstation für neu produzierte Raumschiffe, als Basis für Raum- und Wasserjäger, sowie als Siedlung für truuiner Bürger zu dienen. Aktuell befindet sich das Schiff im Umbau, um für diese Zwecke optimiert zu werden, bietet jedoch bereits jetzt Wohnraum für etwa 20.000 Seelen. Vor ihrer Ausmusterung war die Azur im Orbit von Gyndine stationiert.​


Osicia – Die von Karkarodon dominierte Stadt Osicia bietet ein deutlich anderes Bild als ihr patrolianischer Gegenpart. Zwar ist die Stadt ebenfalls am Äquator gelegen, jedoch nicht am Hang eines Vulkans und dadurch deutlich flacher. Die Straßen verlaufen ebenerdig und bieten einen fließenden Übergang ins Meer. Manche Boulevards bieten sogar atmosphärische Magnetschilder, die es nicht amphibischen Bewohnern erlauben in manchen Unterwasservierteln zu existieren.

Raumhafen
Der Raumhafen von Truuine ist ein altes, Gebäude, das die Spuren einer erst neulich stattgefundenen Renovierungswut ziert. Besonders in seinem neu verputzten Zustand ist der Raumhafen Osicias ganzer Stolz und mit Grund für ein Überlegenheitsgefühl der Karkarodon auf Truuine. Das Landefeld grenzt sich mit einem frisch errichteten Zaun gegen den ebenfalls frisch wiederhergestellten Paradeplatz der Stadt ab. Auf dem Landefeld befindet sich eine Zeltstadt in der unfreiwillige Neuankömmlinge effizient verarbeitet werden können.​

Büro der Sector Ranger
Direkt gegenüber von Raumhafen am Paradeplatz gelegen, gleicht das Büro der Sector Ranger einer kleinen Festung. Der Eingang wird ständig von sturmgewehrbewaffneten Soldaten am Eingang bewacht. Darüber hinaus hat jede Seite eine Schießscharte unterm Dach, aus der ein E-Web jede aufgebrachte Menge oder graffitisprühenden Jugendlichen zerstreuen kann. Alle Fenster sind klein und vergittert und machen jede Hoffnung durch sie entkommen, oder eindringen zu wollen zunichte. Wer hinein will muss mit rigorosen Kontrollen am Eingang rechnen. Die Eingangstür führt zu einem Vorraum, mit einem weiteren Posten hinter einer Transparistahlscheibe, bevor die eigentliche, recht wohnliche, Bürofläche der Ranger beginnt.​

Legatensitz
Der Sitz des Legaten von Osicia ist in einem sehr ästhetischen Gebäude in einer Bucht direkt am Meer gelegen und nur über eine schmale Brücke zu erreichen. Es handelt sich um ein luftiges Gebäude aus hellem Stein mit einem sanft abfallenden Dach und breiten, geschwungenen Fenstern deren Maserung Muster auf die umliegenden Gebäude wirft. Der zentrale Raum des Legatensitzes, in dem die meisten offiziellen Treffen stattfinden, ist ein Rondell mit hohen Fenstern. Um Verhandlungen zu führen und Dokumente zu unterzeichnen dient ein breiter Sandsteintisch, der auf einer Insel in der Mitte des Raumes gelegen ist. Darum herum befindet sich ein etwa acht Meter tiefer Pool mit Meerwasser mit einem Teppich aus Algen am Boden. Im Kreis um die von in konzentrischen Kreisen mit Muscheln und Schalentieren verzierten Mittelsäule der Insel wurden überlebensgroße Hologramme vergangener Legaten aufgebaut, die mit Strenger Miene auf Besucher hinabschauen.​

Truuines Fruchtkorb
Das Restaurant Truuines Fruchtkorb ist das einzige Restaurant, das kurioserweise Spezialitäten vom nahegelegenen Manaan importiert, welche von einem immigrierten Sternekoch des Nachbarplaneten zubereitet werden. Das Etablissement liegt auf Stelzen am Ufer und kann nur über einen Steg erreicht werden, der an dessen Seitenwand und Schaufenster vorbei zum Eingang führt. Das breite Schaufenster bietet den Gästen einen Blick auf eine kleine Bucht, sowie ein kunstvoll verziertes Nachbargebäude.​


Südpolarkreis

Polkappe – Der Süden Truuines galt lange Zeit bis auf vereinzelte Inseldörfer, waghalsige Fischerflotten und hartgesottene Talz-Stammeskrieger als größtenteils unbewohnt. Die Polkappe, unter der sich nur wenig Land verbirgt, grenzt sich mit ihren weißen Steilklippen gegen die blauen Fluten des Meeres ab. Die einzigen Felsen, die die Gletscher durchbrechen sind vulkanischen Ursprungs und rühren von gleich vier hier unten zusammenkommenden tektonischen Platten her. Die Vulkane sind äußerst aktiv und stoßen enorme Mengen Rauch und Asche aus, die den Himmel im Südpolarkreis schwarz färben. Dies führt dazu, dass selbst im Sommer ähnliche Temperaturen wie im Winter des Nordens herrschen. Lediglich um die Vulkane herum ist es wärmer, was jedoch zu kräftigen Winden im gesamten Gebiet führt. Die klirrend kalten Temperaturen, tektonische Aktivität und die gefährliche Fauna haben eine Kolonisierung durch das Imperium bisher erfolgreich verhindert.

Port Ryloth – Unter dem Eis der südlichen Polkappe hat sich der Schmuggleraußenposten Port Ryloth lange vor den Augen des Imperiums verbergen können. Die in das Eis geschlagene Stadt beherbergt etwa eine Viertelmillionen Wesen, deren größter Teil erst kürzlich befreite Talz-Sklaven ausmacht. Ansonsten leben hier die ursprünglichen Gründer und Sklaventreiber Port Ryloths in Form von rodianischen Schmugglern, sowie von anderen Teilen Truuines hierher geflohenen Rebellen. Um seiner strukturellen Integrität willen wird die Stadt bis auf spezielle Räumlichkeiten auf Temperaturen unter dem Gefrierpunkt gehalten. Um die zentrale Halle herum spielt sich das Leben unter dem Eis in einem vertikalen Geflecht aus Tunneln und diversen Räumlichkeiten ab. Zugang zur Stadt ist über verschiedene Panzertüren möglich, die über Kontrollräume im Innern bedient werden können. Von dort aus führen komplexe Netzwerke aus Tunneln und Eisspalten an die Oberfläche. Dicht unter dem Eis ermöglichen Sensorstationen einen Überblick. Port Ryloth ist durch Erdwärmereaktoren und Pilzfarmen unter dem Eis autark.

Zentrale Halle und Eistempel
Das Zentrum der Stadt wird von einer gigantischen Halle aus Eis dominiert, die sich Hunderte von Metern in die Höhe erstreckt. Inmitten dieser Halle erhebt sich ein imposanter Eistempel auf einem erhöhten Podest, umgeben von zahlreichen weiteren Eisgebäuden. Die Front des Tempels wird von verzierten Säulen dominiert, über denen eine reich verzierte Kuppel aufragt. Das Gebäude dient der lokalen Regierung als Hauptquartier, die ihre Regierungsgeschäfte in den oberen Stockwerken verrichtet. Auch in seinem Inneren sind Möbel und Gebrauchsgegenstände größtenteils aus Eis gefertigt. Die Kellerräume des Gebäudes sind aus nicht näher bekannten Gründen versiegelt.​

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Besonderheiten

Truuine ist der einzige Planet im Orbit seines Sterns und wird von zwei Monden umkreist, die das planetare Meer mit starken Gezeiten beeinflussen. Der Planet ist beinahe komplett mit Wasser bedeckt und lediglich um den Äquator und an den Polen finden sich einige wenige vulkanische Inseln. Die native Bevölkerung besteht zu großen Teilen aus Karkarodon und Patrolianern, sowie zu einem geringeren Anteil aus vom benachbarten Manaan immigrierten Selkath. Dazu kommen hunderttausende neu angesiedelte Arbeiter aller möglicher Spezies, die entweder als Kriegsgefangene auf Dubrillion, als Sklaven auf Nal Hutta, oder als zugewiesene imperiale Arbeitskraft ihren Ursprung genommen haben. Besonders bei allen unfreiwillig hier angesiedelten Wesen ist (z.B. Kriegsgefangene und Sklaven), dass ihnen zeitlebens das Verlassen des Truuines untersagt ist. Durchgesetzt wird dies mit einem Mikrochip im Oberarm, der von allen Standardscannern erkannt wird. Insgesamt wird der Planet inzwischen von etwas über fünf Millionen Wesen aller Couleur bewohnt. Karkarodon und Patrolianer waren lange zerstritten und kleinere Scharmützel um die umkämpften Fischgründe keine Seltenheit, doch ist es der imperialen Verwaltung gelungen die Differenzen mit Gewalt größtenteils beizulegen. Seit Neustem gibt es signifikante Exporte von neu gebauten oder generalüberholten Raumschiffen, Kolto und auf Truuine heimischem Fisch. Die neuen Industrien binden viel der zuvor unzufriedenen Arbeitskraft, wodurch ein brüchiger Frieden auf dem Planeten Einzug gehalten hat. Die kürzliche Entdeckung der rebellischen Stadt Port Ryloth stellt diesen jedoch in Frage.


Stand: Beitrag #267, 27.08.2024
Arlen
 
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Kommend von Arkania

[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Osicia / Raumhafen / Shuttle ] Ridley

In der Spiegelung der blankpolierten Shuttlerampe kontrollierte Ridley ein letztes Mal wie ihre Uniform saß. Bei all dem Chaos dieses Tages, war dies eine der wenigen Sachen die richtig gelaufen war. Die frisch angefertigte Kleidung saß wie angegossen und betonte ihren schlanken, fast schon schlaksigen Körper. Sehr dezentes Make-Up, darauf bedacht nicht zu weiblich zu wirken, gab ihrem androgynen Gesicht eine scharfe Note. Ridley war nervös, nervöser als sie es erwartet hatte. In ihrem Studium war sie es gewohnt gewesen sich auf alle Gegebenheiten mehr als vorzubereiten, doch mit dieser Situation hatte sie nicht gerechnet. Die Person die draußen stand, Legatin Makunnay, kannte sie grade einmal von einem Überfliegen der Akte, die sie als imperiumstreue Patrolianerin auswies. Es gab keinen vorangehenden Holoverkehr, keine ausgetauschten Nachrichten, nichts wodurch Ridley sich selbst hatte ein Bild machen können. Da es sich noch dazu um einen ausgemachten Nichtmenschen handelte, wusste sie erst recht nicht was zu erwarten war.

Nach einer gefühlten Ewigkeit – die tatsächlich nur wenige Sekunden gedauert hatte – betätigte Ridley endlich den Knopf zum Senken der Rampe. Das nicht mehr ganz neue Shuttle ächzte etwas, doch dann senkte sich die Rampe mit überraschender Geschwindigkeit ab und enthüllte das kleine Begrüßungskomitee, dass die Bordkameras schon gezeigt hatten. Die feucht, warme Luft des Äquators war wie ein Schlag in die Magengrube. Ein Dutzend menschlicher Soldaten der imperialen Armee sicherten das Gebiet, während die Patrolianerin mit einem freundlichen Lächeln auf Ridley zutrat und ihr die Hand gab.

Ridley ergriff sie, erwiderte das Lächeln kaum merklich gezwungen und nickte dann dem ranghöchsten Soldaten zu, der salutierte.

„Ahh, Sie müssen Gouverneur Solaris sein! Eine Freude Sie kennen zu lernen“,

, sagte Makunnay mit ihrer schmatzenden Alienstimme und ihr Strahlen wurde sogar noch breiter.

„Legatin Makunnay. Die Freude ist ganz meinerseits“

, gab Ridley zurück, mühelos ihr Unbehagen verbergend in der Öffentlichkeit male-presenting sein zu müssen.

„Ihre Gemächer in Abyston sind bereits vorbereitet. Ich habe arrangiert, dass die Flugkontrolle als behelfsmäßiger Gouverneurspalast fungiert, bis etwas Angemesseneres errichtet worden ist. Wissen Sie, für uns ist Ihre Ankunft genauso überraschend, wie sie für Sie gewesen sein muss. Eine Privatwohnung ist bereits zu Ihren Gunsten geräumt worden…“

Ridley hatte die Patrolianerin für einen Moment gewähren lassen, hob dann jedoch die Hand um den Redefluss zu unterbrechen. Was passierte, hatte sie erwartet. Makunnay versuchte sie in der Patrolianerstadt Abyston unterzubringen, um den Karkarodon hier in Osicia eins auszuwischen. Wenn Ridley irgendeine Hoffnung auf Versöhnung wollte, durfte Sie das natürlich nicht zulassen.

„Das wird nicht nötig sein. Ich habe eigene Vorstellungen, wo mein Gouverneurssitz errichtet werden wird.“

, gab sie kühl zurück und verfolgte Makunnays Mienenspiel genau. Zu ihrem eigenen Glück, hatte die Legatin sich jedoch gut genug um Griff keine Miene zu verziehen.

„Ihnen ist das alte Jedi-Praxeum im nördlichen Polarkreis ein Begriff?“

, fragte Ridley und versuchte sich an alle Details zu erinnern, die sie letzte noch Nacht gebüffelt hatte.

„Jawohl, Sir.“

, gab Makunnay zurück und jetzt spiegelte sich echtes Interesse auf ihrem fischigen Gesicht wieder.

„Liege ich richtig wenn ich sage, dass die Polarkreise weder von Karkarodon, noch von Patrolianern beansprucht werden?“

„In der Tat“

„Sehr gut. Ich werde dort sowohl meine Gouverneursresidenz errichten, als auch dort auch wohnen, bis etwas Angemessenes errichtet worden ist. Da ich noch keine Gelegenheit hatte einen dritten Legaten für die Hauptstadt zu ernennen, werden Sie Ihr Einflussgebiet dorthin erweitern und alles nötige in die Wege leiten. Sie werden das Gebiet um mein Praxeum als Hauptstadt an die Sektorverwaltung benennen und dann veranlassen, dass mein Stab von Abyston dorthin verlegt wird. Auf dem Weg hierher habe ich Wohncontainer geordert, die als temporäre Quartiere dienen werden, bis alles hergerichtet ist. Noch Fragen?“

Einen Moment schwieg Makunnay, merklich verblüfft. Offenbar hatte sie nicht erwartet, dass Ridley mit einem fertigen Plan landen würde.

„Welchem Namen soll ich der Sektorverwaltung für die Hauptstadt mitteilen? Jedi-Praxeum?“

, fragte sie dann nach kurzem Zögern. Unterdessen hatte sie einen Notizblock aus der Tasche gezogen und emsig begonnen Dinge aufzuschreiben.

„Nein.“

, gab Ridley mit einem kurzen Lachen zurück.

„Ich möchte generell nicht, dass irgendjemand in meiner Administration dieses Gebäude 'Jedi-Praxeum' nennt. Nur Praxeum wenn überhaupt, aber ich präferiere Gouverneurspalast. Die Stadt geben sie bitte als Moraband an. Wie der Planet.“

Makunnay nickte und beendete ihr Kritzeln schließlich mit einem resoluten Strich.

„Sehr wohl, Sir. Ich werde alles Veranlassen. Morgen früh werde ich zu Ihnen kommen, damit wir alle nötigen Formalitäten abhandeln, bevor Sie effektiv regieren können. Das J…“

, sie räusperte sich unter Ridleys strengem Blick

„…Praxeum wird zur Zeit bewohnt, also werden Sie heute Abend keine Annehmlichkeiten vermissen müssen.“

„Danke sehr, Legatin“

, sagte Ridley und schenkte ihr ein Lächeln. Noch einmal gab sie ihr die Hand und folgte dann den Soldaten zu ihrem neuen Dienstgleiter. Der Weg war kurz, doch kam sie dabei nicht umhin den umliegenden Raumhafen von Osicia zu betrachten. Man merkte deutlich, dass Truuine kein reicher Planet war. Selbst hier, an dem Ort wo man sie empfangen hatte, waren die Wände mit Graffiti beschmiert, wovon nicht wenig wüste Beschimpfungen gegen Patrolianer darstellten. Sie konnte sich denken, dass es in Abyston ähnlich aussehen musste. Das würde ein ganz schönes Stück Arbeit werden.

Als der Gleiter abhob, gab Ridley Acht nichts zu verpassen. Osicia lag zwar zu großen Teilen auf einer der äquatorialen Inseln, doch führten Wege eindeutig ins Wasser. Manche davon waren überdacht, andere jedoch nicht, offensichtlich erwartend dass wer auch immer dort hinunter ging kein Problem mit Wasser in den Lungen hatte. Alles in allem war es ein interessanter, wenn auch unspektakulärer Anblick.

Die Reise zum Polarkreis gestaltete sich mehr als ereignislos. Beinahe sofort hatten sie den Äquator verlassen, womit auch alle weiteren Inseln verschwanden. Soweit das Auge reichte, erstreckte sich blaugrüner Ozean, der in den Strahlen der Nachmittagssonne funkelte. Und dann von Blitzen erhellt und von starken Winden aufgepeitscht wurde. Und dann war da nur noch die graue Wolkendecke, die alles in ein Uniformes grün verwandelte. Es war später Abend, als sich das Shuttle sich wieder senkte. In der schwärze der Nacht glommen eine Handvoll Fenster wie Glühwürmchen. Ridley, die sich auf einen interessanten Blick auf Berge und Gletscher gefreut hatte, erkannte, dass sie dafür wohl bis morgen würde warten müssen.

Als die Tür des Gleiters sich öffnete, traf sie die schneidend kalte Luft wie ein Schlag ins Gesicht. Augenblicklich fühlte sie, wie ihr dürrer Körper unter der auf den Äquator zugeschnittenen Uniform auskühlte und sie zu bibbern anfing. Krampfhaft versuchend sich nichts anmerken zu lassen, folgte sie einem der Soldaten zu dem großen Gebäude, bei dem ihnen nach längeren Klopfen endlich ein ältlicher Selkath öffnete.

Ridley war zu erschöpft um Retour zu geben, als der Nichtmensch irgendetwas Obszönes auf Selkatha murmelte, sie dann jedoch freundlich auf Basic hereinbat. Waschen, Essen, Umziehen verschwammen und Ridley war nur noch dankbar, als sie schließlich in ein hartes, unbequemes Bett fallen durfte. Der Schlaf kam sofort und überrollte sie mit seltsamen Träumen wie ein Tsunami eine Küstenstadt.


[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Schlafzimmer ] Ridley
 
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[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Schlafzimmer ] Ridley

Wie jeden Tag in den letzten sechs Wochen war es der schrille Weckton seines Coms, der Ridley aus dem Schlaf riss. Augenblicklich wandelte sich seine Laune von friedlicher Besinnungslosigkeit zu etwas, das einem mehrfach überfahrenen Weichtier ähnelte. Ein Stöhnen entrang sich seinen blassen Lippen, als er sich mit beiden Armen aufstützte und sich die verworrenen blonden Haare aus dem Gesicht schüttelte. Sein Körper schrie nach Koffein (mit einer Präferenz für mehr Schlaf) und hatte seinen Mund künstlich ausgetrocknet um ein akutes Bedürfnis zu suggerieren.

Gestern Abend war es zu dunkel (und er zu müde) gewesen, um das Innere des Gebäudes in Augenschein zu nehmen. Jetzt, im fahlen Licht des Morgens, sah er jedoch in welch desolatem Zustand zumindest sein Zimmer war. Alles war mit Holz verkleidet, doch fehlten überall Bretter und an den wenigen Stellen wo sie ungeschickt ersetzt worden waren, standen Nägel krumm und schief aus der Wand. Die Ecken waren bis zum Anschlag gefüllt mit Spinnenweben und der Boden bedeckt mit etwas das wie abgeworfene und dann plattgelaufene Kleidung aussah. Das Bett selbst hatte kaum etwas das eine Matratze zu nennen war und die Rückwand hatte sich vom Rahmen gelöst, jetzt halb gegen die Wand gelehnt rostige, aber dennoch scharfe Nägel offenbarend. Mit einem angewiderten Stöhnen rappelte Ridley sich auf und trat ans Fenster, was ihm augenblicklich ein leises „Ohhh“ entlockte.

Obwohl es noch früh am Morgen war, stand die Sonne bereits hoch am Himmel und warf ihr Licht auf eine malerische Bucht, zu beiden Seiten eingerahmt von steilen Hängen und diese überragenden Gletschern. Am sacht abfallenden Strand brachen sich eisblaue Wellen auf schwarzem Sand und trieben Eisberge von der Größe eines Gleiters vor sich her. Gebannt von dem malerischen Anblick, riss Ridley seinen mitgebrachten Koffer auf, zog sich gleich drei Rollkragenpullover auf einmal an und stürmte fast zur Zimmertür hinaus.

Der Anblick des Hausinneren wirkte ernüchternd. Das, was einst ein prächtiges Gebäude gewesen sein musste, war in einem fürchterlichen Zustand. Bevor er den Weg hinaus gefunden hatte, musste er sicher zwei oder drei Mal umkehren, da der Korridor oder die Treppe die er nehmen wollte eingestürzt waren. Überall ballten sich die Spinnweben und was einmal Teppiche gewesen sein mussten, waren dermaßen von der heimischen Fauna zerfressen, dass die Größe der Löcher hier gewiss die Hauptattraktion war. Ridley graute ein wenig vor dem Einlauf den ihm seine Frau verpassen würde, wenn sie ihr luxuriöses Apartment Zeltros aufgeben musste, um ihm nach Truuine zu folgen. Ein unangenehmeres Arrangement, doch absolut nötig wenn er den Grundstein für eine Art Frieden zwischen Patrolianern und Karkarodon legen wollte.

Schließlich, nach einigem Suchen, hatte Ridley dann endlich die Eingangstür gefunden. Die kalte Polarluft begrüßte ihn in einem kalten Schwall und begann, trotz der mehrlagigen Kleidung, sofort damit seinem Körper Wärme zu entziehen. Die Arme um die Brust geschlungen, trat Ridley dennoch nach draußen und genoss die Strahlen der blassen Sonne auf seinem Gesicht. Er ging ein paar Schritte, bevor er sich zu dem alten Praxeum umdrehte. Es musste in der Tat einmal ein prächtiges Gebäude gewesen sein. Geschwungene Giebel türmten sich übereinander und zeigten klar, dass hier einmal Jedi das Sagen gehabt hatten. Zu Glanzzeiten hatte es sicher einmal dutzende Schüler beherbergen können, die im Innern und darum herum trainiert hatten. Hinter dem Haus befand sich ein kleines Landefeld für Raumschiffe, das heute leider unbenutzbar war. Heimische Vegetation hatte sich trotz der unwirtlichen Temperaturen auf dem Durabeton Wurzeln geschlagen und ihn in ein Mosaik aus Grün und Rissen verwandelt. Das war ein Problem und würde wohl mit als erstes angegangen werden müssen.

Zu Ridleys Erleicherung gab es in dem Tal eine Menge Platz. Genug für die Anfänge einer Stadt und danach konnte man immernoch weitersehen. Ein Problem würde der kommende polare Winter werden. Sechs Monate totale Finsternis und noch schlimmere Temperaturen als jetzt im Sommer. Die Container, die er bestellt hatte würden dann nur marginalen Schutz bieten, also würden die ersten Bauvorhaben bis dahin abgeschlossen sein müssen. Was natürlich die Frage der Finanzierung aufwarf. Truuine war keine reiche Welt, mit aktuell mickrigen Steuereinnahmen. Das Projektmanagement-Dreieck sagte klar, dass auf dem freien Markt nichts gleichzeitig schnell, billig und mit hoher Qualität angefertigt werden konnte. Aber genau das musste passieren, wenn Ridley nicht wollte, dass seine Verwaltung im ersten Winter erfrieren oder umziehen würde. Glücklicherweise war er ein Gouverneur des Imperiums, was ihm an dieser Stelle gewisse…Freiheiten einbrachte. Er hatte bereits eine Idee wie das Problem angegangen werden konnte, doch dafür brauchte er zunächst eine laufende Verwaltung.

Ridley verbrachte etwa eine Stunde damit das Gelände zu erkunden und auf seinem Datapad zu planen, welche Gebäude wo stehen sollten. Normalerweise hätte er dasselbe in deutlich kürzerer Zeit anhand von Satellitenbildern gemacht, doch sein gesamtes Equipment war noch unterwegs. Anschließend, begab er sich wieder ins Haus und suchte seine persönliche Leibgarde an Soldaten auf, um sich vorzustellen und ihnen ein erstes, persönliches Briefing zu geben. Schließlich, als der Morgen bereits gut fortgeschritten war, passierte plötzlich alles auf einmal. Mit einem Dröhnen kündigten sich die Lastgleiter an, die die bestellten Wohncontainer brachten, dicht gefolgt vom eigentlichen Verwaltungspersonal. Ridley beobachtete interessiert, wie Legatin Makunnay wie das Auge des Sturms im Chaos stand und trotz ihrer kleinen, patrolianischen Statur alle wichtigen Akteure durch die Gegend scheuchte. Zwar wollte Ridley in seiner Hauptstadt keine der konkurrierenden Seiten bevorzugen, aber vermutlich war eine fähige Legatin hier für den Anfang wichtiger als geheuchelte Neutralität.

[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Eingangshalle ] Ridley, sowie persönliche Leibgarde
 
[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Dojo] Ridley, sowie Legatin Makunnay, Legat Reseth, weitere Verwaltungsangestellte, Sergeant Akdemir und Ridley's persönliche Leibgarde

Obwohl sie freundlich lächelte, hätte ein aufmerksamer Beobachter deutliche Frustration in Ridleys Miene bemerken können, während sie von einem der Wesen vor ihr zum anderen sah. Nachdem sie den ganzen Morgen damit verbracht hatte, das anwesende Personal in Einzelgesprächen mit Fragen zu löchern, waren nun alle in einem Raum versammelt, um ihre Pläne für die nächsten vier Monate zu besprechen. Da ihr Dienstpersonal noch nicht angekommen war hatte ihre persönliche Leibgrade gnädigerweise einen massiven Holztisch in etwas, das einmal so etwas wie ein Dojo gewesen sein musste, geschleppt. Anschließend war Sergeant Akdemir eingefallen, dass Ridley ihm in solchen Dingen ja gar nicht weisungsbefugt war, wodurch sie selbst hatte die Ärmel hochkrempeln müssen. Gott sei Dank gab es Türen, sonst – da war Ridley sich sicher – hätte sie jeglichen Respekt binnen Rekordzeit verspielt, während sie schwitzend Stühle von einem Raum in dem nächsten schleppte.

Ihre Ankündigung die Flugkontrolle von Abyston nach Moraband zu verlegen war auf gemischte Gefühle gestoßen. Legat Reseth, ein bulliger Karkarodon, der zwar Ridley nur zur Schulter ging, dessen Oberarme jedoch locker mit ihrer Taille mithalten konnten, hatte nach einem schallenden Lachen applaudiert. Legatin Makunnay hatte seitdem jedoch ihre Arme vor der Brust verschränkt und starrte feindselig in Ridleys Richtung. So viel dazu sie als potentielle Legatin von Moraband im Auge zu behalten. Dafür hatte Reseth sich verschluckt, als Ridley in Aussicht gestellt hatte die Landeplattform des Praxeums in Stand zu setzen und zu erweitern. Beide Parteien hatten etwas dagegen ihre jeweilige Monopolstellung zu verlieren, insbesondere durch eine außenstehende Kraft wie Ridley.

„Meine Damen und Herren…“

, sagte sie schließlich während sich giftiges Schweigen am Tisch ausbreitete wie eine toxische Wolke.

„Ich darf sie daran erinnern, dass es auf diesem Planeten defakto keine zwei Nationen gibt. Sie alle – wie ich auch – sind Bürger des Imperiums und ich werde diese internen Streitereien nicht länger dulden.“

Ridley hatte nicht gedacht, dass die auf sie gerichteten Blicke noch feindseliger werden konnten, doch so konnte man sich irren. Obwohl alle Türen und Fenster geschlossen waren und die Heizungen auf Hochtouren liefen, schien die Temperatur im Dojo grade auf Talfahrt zu gehen.

"Mein oberstes Ziel ist es, den generellen Grund für Konflikt auf Truuine zu beenden. Unter meiner Führung wird dieser Planet wirtschaftlich erstarken und von einem Agrarplaneten zu einer Industriemacht in diesem Teil der Galaxis werden. Das mögen Sie vielleicht an diesem Punkt nicht für möglich halten, doch offensichtlich sieht das Sektorkommando genug Potential in Truuine, um einen Gouverneur in dieses traditionell selbst verwaltete Nest zu entsenden…“

„Oder das Sektorkommando wollte ein Nichtmenschlein - mit genug Grün hinter den Ohren um einen Stall Robas zu unterhalten - den Fischen zum Fraß vorwerfen.“

, unterbrach sie plötzlich Reseth und begann zu feixen, was seine überaus eindrucksvollen Zähne entblößte. Innerlich zuckte Ridley. Das hatte gesessen. Insgeheim machte der massige Legat sie schon nur aufgrund seiner Physis nervös. Dass er jedoch wusste, dass es sich bei ihr nicht um einen Menschen, sondern um einen Arkanier handelte, zeigte dazu noch dass er recherchiert hatte. Vermutlich verbarg sich hinter der Platten Stirn auch noch ein ganz passabler Intellekt, immerhin hatte er die Stelle eines Legaten für gut die letzten zehn Jahre besetzt. Ridleys Fluchtinstinkt schrie danach, den Kommentar mit einem dummen Spruch abzutun, doch täte sie das, wäre sie jeglichen verbleibenden Respekt der Anwesenden mit einem Schlag los.

Wieder richteten sich alle Augen gespannt auf das Geschehen, als sie wortlos um den Tisch herum und auf Reseth zutrat, der nun gezwungen war den Kopf in den Nacken zu legen, um ihr weiter ins Gesicht schauen zu können.

„Mister Reseth, ich hatte gehofft die Details meines Plans zum Aufbau von Moraband erst gleich zu offenbaren, aber Sie lassen mir offensichtlich keine Wahl. Ich kann Sie beruhigen, Sie werden eine Entscheidende Rolle dabei spielen. Sergeant Akdemir, bitte verhaften Sie den ehemaligen Legaten.“

Mit einem wütenden Fauchen schoss Reseth in die Höhe, wurde jedoch im nächsten Moment von einem blauen Ring, gefeuert aus dem Sturmgewehr eines der Soldaten niedergerissen. Der schwere Leib des Karkarodons knallte geräuschvoll auf den Tisch, verschob ihn grollend um einige Zentimeter, bevor er mit einem dumpfen Klatschen auf dem Boden zu liegen kam.

„Mister Reseth wird aus erster Hand Morabands Wachstum erleben, weil er für den Häuserbau den Hammer schwingen und den Durabeto gießen wird. Sein Nachfolger wird mir alle patrolianischen Kriegsgefangenen zur Verfügung stellen, damit sie Mister Reseth unter die Arme greifen können. Das dürften etwa fünfhundert sein, nicht wahr Legatin Makunnay?“

Die Patrolianerin zog ein Gesicht, als hätte man sie gezwungen in eine Zitrone zu beißen, während ihr Blick auf Reseths nun leerem Stuhl ruhte.

„In der Tat. Zurzeit befinden sich fünfhundertzweiunddreißig patrolianische Gefangene in einem Lager nahe Osicia.“

„Wunderbar. Das Lager wird nach Moraband auf die andere Seite der Bucht verlegt. Was die vierhundertachtzig gefangenen Karkarodon bei Abyston angeht, so werden diese sich an die Arbeit machen eine neue Landeplattform dort zu errichten. Osicia hat durch Moraband bereits kein Monopol mehr auf den Raumhafen und Abyston bekommt ebenfalls einen. Die requirierten Arbeiter sind als ‚freiwillige‘ Helfer zu betrachten und bekommen eine Aufwandsentschädigung von 10% des üblichen Lohnes durch meine Administration ausgezahlt. Harte Arbeit wird belohnt und wer den Kopf unten hält und sein Bestes gibt hat die Möglichkeit seine Freiheit wiederzuerlangen. Die genauen Parameter werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.“

Ridley erlaubte sich ein feines Lächeln. Zwangsarbeit mit einem nominellen Lohn und der Aussicht auf Freiheit – wenn alles so lief wie sie hoffte, hatte sie vielleicht dir finanzielle Ecke des verhassten Dreiecks abgerundet.

„Die nötigen Wachmannschaften werden natürlich auch verlegt. Legatin Makunnay, bitte veranlassen Sie einen Besuch von diversen Bauleitern und Architekten aus Abyston. Da Osicia auf so tragische Weise seinen Legaten verloren hat, ist das wohl eine verpasste Chance.“

Der Rest der Besprechung verlief mehr oder weniger friedlich. Die anderen Anwesenden gaben sich nun zumindest Mühe ihr Missfallen zu verbergen und nicht auf Reseths leeren Platz zu schielen. Zügig berief Ridley einen neuen Legaten für Osicia und entschied sich dann dafür eine blutjunge Selkath zum Legaten von Moraband zu machen. Tatsächlich war sie die einzige Person mit den nötigen Qualifikationen, die nicht offensichtlich einem der streitenden Lager zuzuordnen war. Die Frau schien ihr eigenes Glück kaum fassen zu können, doch Ridley schwante Übles bezüglich der Berufung eines Vizegouverneurs.

Für den nächsten Tag wurde eine Besichtigung von Osicia und Absyston, sowie der umliegenden Dörfer angesetzt. Eigentlich hätte Ridley sich lieber zurückgezogen und mentale Energie in einen frischen Wirtschaftsplan gesteckt, doch sie sah ein, dass es vorher wichtig war die Gegebenheiten zu begutachten und sich ihren frisch gebackenen Untertanen zu zeigen. Heute hatte sie gezeigt, dass sie bereit war mit harter Hand gegen Dissidenten vorzugehen und es war wichtig zu zeigen, dass sie keine Angst vor den Konsequenzen hatte. Dennoch regierte sie momentan aus dem Stand und das würde sich ändern müssen, oder sie würde früher oder später einen irreparablen Fehler begehen.

Schließlich – endlich – ging diese erste Besprechung dem Ende entgegen. Diese ranghöchsten Vertreter der planetaren Verwaltung strömten zum Eingang und Ridley verfolgte wie ihre Leibgarde Reseths massigen Körper nach draußen schaffte. Schließlich wandte auch sie sich zum Gehen, wurde an der Tür jedoch von Legatin Makunnay aufgehalten, die wohl auf sie gewartet hatte.

„Gouverneur Solaris, auf ein Wort“

, sagte die kleine Patrolianerin und warf Sergeant Akdemir einen nervösen Blick zu, der die Hand wie beiläufig auf sein Gewehr gelegt hatte.

„Natürlich, Legatin.“

, gab Ridley gespielt freundlich zurück und lehnte sich gegen den Türrahmen.

„Ich…“

Makunnay zögerte.

„Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, wenn ich das sage Gouverneur, aber Ihr bisheriger Regierungsstil wird Ihnen keine Freunde einbringen. Ihre – nichts für Ungut – geheuchelte Neutralität ist lediglich dazu geeignet beide Seiten gegen Sie aufzubringen. Nichts eint so effektiv wie ein gemeinsamer Feind und als der präsentieren Sie sich, wenn sie keine Seite einnehmen. Sie kennen das Sprichwort ‚Bist du nicht für mich, bist du gegen mich‘? Wenn nicht, dann werden Sie es sehr bald kennen lernen.“

Einen Moment lang starrte Ridley Makunnay in die bleichen Stilaugen. Anders als bei Reseth, war sie von der Legatin nicht physisch eingeschüchtert, doch die Worte waren so ehrlich vorgetragen, dass ihr Nacken unwillkürlich nervös zu kribbeln begann. Machte sie einen Fehler mit ihrem Vorgehen? Ritt sie sich womöglich grade in etwas rein, das ihre Karriere – oder ihr Leben – zu einem unrühmlichen Ende führen würde? Kurz zögerte sie, doch dann gab sie sich einen Ruck. Das Imperium war nicht durch Feiglinge das geworden, was es war.

„Ich kenne das Sprichwort besser als Sie vermutlich denken, Legatin“

, gab sie zurück - ohne ein Zittern in der Stimme, wie sie stolz feststellte.

„Und ich bin mir der Konsequenzen meines Vorgehens wohl bewusst. Aber die Sektorverwaltung hat mich nicht hierhergeschickt damit ich mich an die rigiden Strukturen dieses primitiven Spezieskonfliktes anpasse. Vielmehr ist meine Aufgabe hier ihn aufzubrechen und zu etwas zu formen, das seiner Majestät dienlich sein kann. Dieser Verantwortung bin ich mir wohl bewusst und ich gedenke ihr nachzukommen. Wer mir folgt, der wird erfolgreich sein und belohnt werden. Wer nicht, der oder die wird vergessen werden. Ich warne Sie an dieser Stelle. Denken Sie an Mister Reseth und tun nichts was Ihnen böse Zungen als Hochverrat auslegen könnten. Auf die eine oder andere Weise werden Sie der Metamorphose Ihres primitiven Planeten in etwas Neues, Besseres behilflich sein. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, Guten Tag.“

Ohne auf eine Reaktion Makunnays zu warten, wandte Ridley sich zum Gehen. Ihr Herz pochte wild und trieb Adrenalin durch ihre Adern. Ihre Hände hatte sie vor der Brust verschränkt, um das Zittern zu verbergen. Was sie gesagt hatte machte sie nervös, doch sie war sich sicher richtig gehandelt zu haben.


[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Moraband / Praxeum / Flur zum Dojo ] Ridley
 
[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Offenes Meer zwischen Moraband und Osicia / Gepanzerter Gleiter ] Ridley, sowie Kolba, Akdemir und zwei weitere Soldaten

Sein Datapad fest in der Hand, verfolgte Ridley aufmerksam die Ausführungen Kota Kolbas, seiner frisch gebackenen Legatin von Moraband. Die junge Selkath mit der auffälligen pinken Maserung hatte einen ganz passablen Job gemacht Truuines Importe und Exporte zusammenzufassen und trug ihre Erkenntnisse nun Ridley vor. Es würde noch zwei oder drei Stunden dauern, bis der gepanzerte Gleiter in Osicia ankommen würde, also konnten sie die Gelegenheit auch produktiv nutzen. Alles in allem war die Erkenntnis ernüchternd. Die vier Millionen Bewohner von Truuine waren nicht einmal im Entferntesten in der Lage den örtlich nächsten Konkurrenten Manaan, Antar, Cona oder gar Zeltros das Wasser zu reichen. Allein schon, da die Populationen dort in die Milliarden gingen.

„Könnten Sie mir noch einmal den pro Kopf Verbrauch von Bacta nennen?“

, fragte Ridley Kolba schließlich. Die anderen Zahlen waren alle recht plausibel, doch hier hatte etwas seine Aufmerksamkeit erregt. Die Legatin stockte in ihrem Redefluss und wiederholte dann, was sie vor vielleicht fünf Minuten schon erklärt hatte. Ridley hatte sich also nicht verhört und kniff nachdenklich die Augen zusammen.

„Haben Sie eine Idee, warum der pro Kopf Verbrauch nur etwa 75% des galaktischen Durchschnitts beträgt? Sicher, er ist höher als auf Manaan, aber dort steigt Kolto auch einfach vom Meeresgrund auf…“

Die Legatin zögerte einen Augenblick, antwortete dann jedoch mit recht sicherer Stimme:

„Schauen Sie. Der Bactaverbrauch in den Städten ist im Rahmen der normalen Varianz. Was den Schnitt herunterzieht sind die ländlichen Regionen. Eine mögliche Erklärung wäre, dass die Bürger dort nicht die finanziellen Mittel haben auf importiertes Bacta zurückzugreifen.“

„Hmm.“

, gab Ridley zurück und bedeutete Kolba mit ihrem Vortrag fortzufahren. Die Antwort war so einfach wie einleuchtend und vermutlich kein Grund weiter darüber nachzudenken. Gedanklich hakte er also das Thema ab und fokussierte seine geistigen Kapazitäten wieder darauf, wie man Truuines bestehende Gegebenheiten zu wirtschaftlichem Aufschwung, Urbanisierung und Bevölkerungszuwachs machen konnte.

Der Gleiter landete an derselben Stelle des Raumhafens, wo er vor zwei Tagen abgeflogen war. Sergeant Akdemir war der erste, der das Fahrzeug verließ, dicht gefolgt von Ridley und dem Rest seiner Entourage. Beinahe war er ein bisschen enttäuscht keine offiziellen Gesandten der Stadt auf der Straße zu sehen, doch dann fiel ihm ein, dass Kolba es geschafft hatte zuerst ein Mittagessen mit zwei Architekten in den engen Terminplan zu zwängen. Aufgrund der Spontanität hatten sie eine Stunde früher als geplant losgemusst und das Essen war eher ein früher Brunch, doch sei‘s drum.

Das Treffen selbst fand in einem überraschend nobel aussehenden Fischrestaurant statt. Wie Kolba stolz verkündete, der einzige Ort auf ganz Truuine der von Manaan importierte Meeresfrüchte servierte. Alles in Allem klang dieser Sellingpoint doch sehr redundant, doch Ridley hatte sich davon abgehalten zu protestieren. Es gab genug Punkte wo er wohl oder übel anecken würde, da musste er keine weiteren Konfliktherde schaffen. Als Ridley das Restaurant betrat, waren die beiden Architekten bereits anwesend. Nachdem er vorhin noch einmal den menschlichen Bevölkerungsanteil auf Truuine nachgeschlagen hatte, wunderte es Ridley nicht, dass auch diese beiden Vertreter nichtmenschlicher Spezies waren.

Die hochgeschossene Gotal zu seiner Rechten war recht einfach als solche zu identifizieren, bei dem anderen musste Ridley jedoch überlegen bevor er darauf kam, dass dies ein Ankura Gungan sein musste. Die beiden waren bis grade in ein Gespräch vertieft gewesen, waren jedoch aufgestanden als die Tür sich geöffnet hatte.

„Einen schönen Guten Tag, Miss Kaldha, Mister Mar-Mar, ich danke Ihnen, dass Sie so spontan Platz in Ihrem Terminkalender gefunden haben.“

, sagte Ridley freundlich und gab beiden die Hand. Die Gotal nickte freundlich und der Gungan entblößte seine breiten, moosgrünen Zähne zu einem feuchten Lächeln. Innerlich musste Ridley schmunzeln. Ein mit mehr Ressentiments behaftet Vertreter der Sektorverwaltung hätte vermutlich spätestens jetzt schreiend und mit den Armen rudernd den Planeten verlassen.

„Ichse bitten Siese. Ist nicht jede Tage, dass einermann zu superhartem Governor von Truuine wird gemacht. Ganze Freude meinerseits.“

, sagte er und schüttelte bekräftigend das feiste Gesicht. Ein wenig besorgt schaute Ridley auf die in alle Richtungen Speicheltröpfchen, doch glücklicherweise bekam er nichts ab. Das Trio setzte sich wieder an den Tisch und ein Kellner brachte die bereits von Legatin im Vorfeld georderten Speisen.

„Legatin Kolba hat sie ja bereits über die groben Parameter unserer Unternehmung in Kenntnis gesetzt, nicht wahr?“

, fragte Ridley schließlich und legte ihr Datapad auf den Tisch neben ihrem Teller, um sich, wenn nötig Notizen machen zu können.

„Richtig und ich muss Ihnen ganz ehrlich sagen, Gouverneur Solaris,“

, begann die Gotal Kaldha

„dass Ihre Vorstellungen sehr optimistisch sind. Einen Raumhafen in Abyston mit Karkarodon-Zwangsarbeitern? Verraten Sie mir was sie morgens so einwerfen? Ich persönlich halte es für realistischer in vier Monaten ein Kartenhaus mit Flöhen zu bauen und das wäre auch das einzige von beiden Projekten, dass ich mir überhaupt – wenn überhaupt! – Vorstellen könnte anzunehmen. Ich habe Familie hier und werde diese ganz sichere nicht monatelang allein lassen, um Ihr Eitelkeitsprojekt am Nordpol umzusetzen.“

Für einen Moment erstarrte Ridley. Er hatte nicht erwartet so ohne umschweife sein Raumhafenprojekt um die Ohren geschleudert zu bekommen. Knapp nickte er und wandte sich dann Mar-Mar zu, der ein belustigtes Grunzen von sich gab, als Ridley ihn nach seiner Meinung fragte.

„Ichse muss auch zu Ihrser mega nicen Weltsicht gratulieren. Vier Monate sind schon mega heftig kurz und Siese sind nicht der einzige mit spannenden Imaginationen. Von was super Legatin Kolba sagt sehe ich nicht so Begründung ein Kompliziertes, statt viel einfach Haus zu bauen.“

Natürlich, wie konnte es auch anders sein. An sich hatte keiner der beiden so richtig Lust etwas von dieser Größenordnung anzugehen. Doch Ridley war noch nicht bereit aufzugeben.

„Mister Mar-Mar, Miss Kaldha, ich verstehe Ihre Bedenken. Was ich von Ihnen verlange ist keineswegs einfach, oder gar offensichtlich. Aber ich glaube nicht, dass sie beide derart qualifizierte Abschlüsse gemacht haben, um sich ihr ganzes Leben mit einfachen Aufgaben abzugeben.“

Das war geraten, doch Ridley wusste genug über das Imperium, um zu wissen, dass ein akademischer Abschluss an einem Nichtmenschen etwas bedeutete. Wenn die beiden an einer Universität studiert hatten, dann war es fast sicher, dass sie gegen den Rassismus Ihrer Lehrer und Mitschüler hatten ankämpfen müssen. Und tatsächlich, zumindest in Mar-Mars Gesicht zuckte ein Muskel. Ob zum Positiven oder Negativen wusste Ridley noch nicht, doch jetzt war kein Zeitpunkt um locker zu lassen.

„Glauben Sie mir, ich weiß wovon ich rede. Wir haben mehr gemeinsam als Sie vermutlich denken.“

Ridley hob die Hand an die Schläfe und tippte einmal dagegen, womit die Kontaktlinsen schlagartig durchscheinend wurden und seine perlweißen Augen entblößten.

„Ich könnte jetzt grade auf Manaan sein und austüfteln wie wir mit Kolto, fünfhundert Milliarden Bürgern und halbexistenter Industrie eine am Boden liegende Wirtschaft wiederbelegen. Stattdessen bin ich bei Ihnen auf Truuine. Warum? Weil ich hier Potential sehe. Wenn ich erfolgreich bin, dann werden Sie direkt davon profitieren. Dies mögen die kompliziertesten Bauprojekte sein, aber keinesfalls meine letzten.“

, gespielt entspannt lehnte Ridley sich zurück und nippte an seinem grellblauen Drink. Die Pokerfaces der beiden waren perfekt und unwillkürlich wünschte er sich über die gedankenlesenden Fähigkeiten eines Sith zu verfügen. Doch er ließ nicht locker.

„Natürlich profitieren Sie auch auf kurze Sicht davon. Das Geld, das ich für meine Arbeiter spare, gebe ich mittels einer 31 prozentigen Erhöhung Ihres Standardhonorars an Sie weiter. Darüber hinaus bekommen Sie einen Bonus von mir. 4900 Credits in einer halben Stunde auf Ihren Konten, wenn Sie zusagen. Wenn die Projekte erfolgreich sind, behalten Sie die, und zwar steuerfrei. Wenn nicht, bekomme ich das Geld wieder.“

Ridley atmete tief durch. Da war er, sein Pitch. Wenn er die beiden nicht zumindest für Verhandlungen am Haken hatte, war es das. Drückend breitete sich Schweigen am Tisch aus, doch es war klar, dass die Hirne der beiden arbeiteten und alles durchrechneten. Ridley hatte das gestern Abend glücklicherweise schon gemacht. Auch mit den hohen Honoraren ging die Rechnung für Ihn auf. Die Ersparnis an Arbeitskraft für fast tausend Individuen bei 10% Lohn war absolut nicht zu unterschätzen.

Kaldha war die erste, die wieder Ihre Stimme erhob.

„35 Prozent, 5000 Credits und sechs Monate Zeit.“

, sagte sie kalt und starrte Ridley ohne zu blinzeln in die blankweißen Augen. Aus die bleichen Lippen des Arkaniers stahl sich ein kaum merkliches Lächeln.

„33 Prozent, 4950 Credits, fünf Monate.“

Ein paar Mal ging das Feilschen hin und her, doch dann gab die Gotal endlich das erlösende Nicken. Ridley blickte zu Mar-Mar, der merklich zu schwitzen begonnen hatte.

„Natürlich kann ich Ihre Zeit nicht erhöhen, aber Ihre anderen Konditionen wären natürlich die gleichen wie Miss Kaldhas.“

, sagte Ridley bekräftigend und auch der Gungan senkte den Kopf. Innerlich jubelte Ridley. Er hatte es geschafft! Das Projekt hatte abgehoben und würde fliegen. Alles zu landen würde spannend werden, doch Wesen war sehr viel abgeneigter bereits ausgezahltes Geld als einen hypothetischen Bonus zu verlieren. Mar-Mar und Kaldha würden selbst schon alles tun, um in vier Monaten nicht wieder fünftausend Credits ärmer zu sein. Das Gespräch wandte sich kurz wieder erfreulicheren Dingen zu, doch schließlich tauchte Legatin Kolba aus dem Hintergrund auf um mitzuteilen, dass der nächste Termin schon wartete.

„Wenn Sie mich nun entschuldigen würden; ich danke vielmals für das nette Essen. Mister Mar-Mar, Legatin Kolba wird auf Sie zutreten welche Gebäude zu priorisieren sind. Ich wünsche Ihnen beiden noch einen schönen Tag.“

Mit einem Zug leerte Ridley sein Getränk und wandte sich zum Gehen. Seine Schritte hätten genauso gut auf Wolken sein können.


[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Osicia / Restaurant Manaans Fruchtkorb ] Ridley, sowie Mar-Mar, Kaldha, Kolba, Akdemir und restliche Entourage
 
[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Osicia / Vor dem Restaurant Manaans Fruchtkorb ] Ridley, sowie Kolba, Akdemir und restliche Entourage

Der nächste Termin, wie Legatin Kolba Ridley mitteilte sobald sie das Restaurant Manaans Fruchtkorb hinter sich gelassen hatten, war im hiesigen Büro der Sector Ranger. Zwar war der ranghöchste Ranger, Inspektor John Vlahos, zurzeit auf einer Mission verreist, doch würde sein Stellvertreter sie empfangen. Ridley hatte darauf bestanden den Rangern noch vor dem Regierungssitz des neuen Legaten einen Besuch abzustatten. Abgesehen von ihren direkten Vorgesetzten bei der Sektorverwaltung, war das die Gruppe, die Ridley am ehesten Knüppel zwischen die Beine werfen könnte und würde. Die Sector Ranger hatten den Ruf ein feines Näschen für Korruption unter Gouverneuren zu haben und sie würde den Teufel tun es sich direkt beim ersten Termin mit ihnen zu verscherzen.

Das Büro selbst glich mehr einer kleinen Festung als der Name vermuten ließ. Direkt gegenüber dem Eingang des Raumhafens gelegen, konnte das zu allen Seiten freistehende Gebäude gut mit einem zum Sprung bereiten Tier verglichen werden. Die Fenster waren vergittert und zu klein, als dass jemand auch nur hoffen konnte hindurchzuklettern. Eindrucksvoll war es das einzige Gebäude auf dem kompletten Platz, das von Graffiti verschont geblieben war; ein Umstand, der wohl dem Soldaten mit Sturmgewehr zu verdanken war, der den Eingang bewachte. Ridley wusste, dass die militärische Präsenz auf Truuine mehr als zu wünschen übrig ließ, weshalb man hier wohl mehr auf Eindruck denn Schlagkraft abzielte. Damit konform legte auch der Wachmann sein Gewehr an, sobald er die Gruppe um Ridley auf sich zukommen saß und aus einer Schießscharte am Dach schob sich geräuschvoll der Lauf eines E-Web.

Nicht bevor Sergeant Akdemir sich und seine Soldaten ausgewiesen hatte, senkte der Posten seine Waffe und nicht bevor er die Dokumente der Zivilisten kontrolliert und jeden einzeln auf Waffen abgetastet hatte, trat er beiseite. Ridley ließ die Untersuchung widerwillig über sich ergehen. Die groben Hände des Postens fühlten sich zutiefst unangenehm auf ihrem Körper an, doch es wäre ein Fehler gewesen jetzt eine Szene zu machen. Schließlich nickte der Mann zufrieden und die Gruppe wurde eingelassen. Direkt hinter der Eingangstür befand sich soetwas wie ein Wartebereich. Ein zweiter Posten hinter einer dicken Transparistahlscheibe neben einer weiteren Tür beäugte die Neuankömmlinge misstrauisch und gab dann durch einen Kommunikator durch:

„Die Nichtmenschen können hier warten. Gouverneur Solaris, Sie haben die Erlaubnis drei Soldaten mitzunehmen.“

Ridley seufzte leise und nickte dann Sergeant Akdemir zu, der auf zwei seiner Männer deutete und sich dann an Ihre Fersen heftete. Das eigentliche Büro hinter der Tür wirkte schließlich sehr viel wohnlicher. Eine Handvoll eigentlicher Sector Ranger brütete hier über Computern und Hologrammen und hatten nur einen Seitenblick für sie übrig. Auf der anderen Seite des Raumes befand sich dann das Büro der Person, zu der sie wollten. Selbstbewusst klopfte Ridley, erhielt zunächst jedoch keine Antwort. Erst als sie sich noch einmal nachdrücklicher bemerkbar machte, ertönte ein gedämpftes „Herein“ von drinnen.

Ridley drückte die Klinke und sah sich einem imperialen Beamten gegenüber, wie er im Buche stand. Zahur Kofi sah sie über den Rang seiner halbmondförmigen Brille hinweg an, die pechschwarzen Hände vor der Brust verschränkt. Das Licht der grellen Lampe spiegelte sich in seiner blankpolierten Glatze und ein Ausdruck von Missbilligung kräuselte den dünnen weißen Streifen Schnurrbart auf seiner Oberlippe. Augenblicklich war Ridley klar, dass sie den Kerl nicht leiden konnte, doch offenbar beruhte das auf Gegenseitigkeit.

„Guten Tag Kommissar Kofi. Ich freue mich sie kennen zu lernen!“

, log sie und streckte ihre Hand aus - Kofi beäugte diese jedoch nur als hätte sie ihm ein frisch benutztes Taschentuch angeboten. Einige Sekunden herrschte Stille, doch dann teilten sich die dunklen Lippen.

„Die Freude ist unbegründet.“

Kofi hob nun ebenfalls die Hand, jedoch nur um Ridley zu bedeuten auf dem fast schon Hocker zu nennendem Stuhl vor dem Schreibtisch Platz zu nehmen. Sie fühlte sich, als hätte er ihr eine gescheuert. Ihr lag mehr als nur eine Erwiderung auf der Zunge. Fast schon gewaltsam schluckte sie alles herunter und nahm dann Platz.

„Nun, Mister Solaris, da sind sie also.“

, sagte Kofi im Ton eines Schulrektors, der einen unartigen Schüler tadelt.

„Gouverneur eines Hinterwäldlerplaneten – nicht Manaan wie ich bemerken darf – und Sie spiegeln immernoch vor ein Mensch zu sein. Glauben Sie nicht hier einen Blumentopf gewinnen zu können indem Sie bei mir vorsprechen. Ich habe in meiner Laufbahn mehr als einen korrupten Gouverneur hinter Gitter gebracht und ich kenne Ihre Sorte frisch geschlüpfter Aliens genau, die ihr falsches Aussehen ausnutzen, um sich in menschliche Positionen zu schleichen. Wenn Sie mich fragen sind sie noch verachtenswerter als die ganzen Karkaramski, Patrosomski und wie sie alle heißen da draußen. Die zeigen wenigstens offen und ehrlich was sie sind. Wenn Sie sich auch nur den geringsten Fehltritt leisten, Gouverneur, werden Sie wieder bei mir vorsprechen. Und zwar nicht freiwillig. Geben Sie uns nur einen Grund.“

Während Kofi seinen kleinen Monolog gehalten hatte, war Ridley puterrot angelaufen. Der blanke Rassismus dieses elenden Beamten schien keine Grenzen zu kennen.

„Wie gut, dass ich nicht vorhabe mich in irgendeiner Form inkorrekt zu Verhalten, Kommissar. Ich bin mir sicher meine Verwaltung und Ihr Büro werden blendend zusammenarbeiten. Wenn sie mich nun entschuldigen würden…“

Ridley zwang sich zu einem abartig breiten Lächeln, nickte dem Menschen zu und verließ das Büro so schnell sie konnte. Auf dem Weg hinaus spürte sie die Blicke der anderen Sector Ranger auf sich, ignorierte diese jedoch. Legatin Kolba schaute erstaunt – offenbar hatte sie ein deutlich längeres Gespräch erwartet – folgte ihr dann jedoch nach draußen.

„Was ist unser nächster Termin?“

, fragte Ridley mit gepresster Stimme und atmete tief durch, während sie langsam wieder runterkam.

„Der Raumhafen und Zoll, Sir.“

, gab die Selkath zurück und Ridley nickte. Sie konnte es kaum erwarten wieder in ihrem Gleiter zu sitzen, doch eine Unterhaltung mit ihr untergebenen Beamten klang wie Musik in ihren Ohren. Tatsächlich war diese Angelegenheit schnell abgehandelt. Ein eifriger Zollbeamter stellte sich ihr als Verantwortlicher vor, gab der Gruppe eine kurze Führung durch den Raumhafen und nickte dann bestätigend, als Ridley ihm ankündigte, dass mehr Zollbeamten in Kürze in Moraband gebraucht werden würden. Ein entsprechender Antrag sei schon gestellt, sagte er. Guter Mann.

Nach diesem erfreulicheren Besuch blieb nur noch ein Abstecher zum Sitz des Legaten, den sie gestern ersetzt hatte. Das würde ein Spaß werden. In Ridleys Schläfe manifestierte sich langsam aber sicher ein bohrender Schmerz.


[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Osicia / Vor dem Raumhafen ] Ridley, Kolba, Akdemir und restliche Entourage
 
[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Osicia / Sitz des Legaten / Besprechungsraum ] Ridley

Der Regierungssitz des Legaten von Osicia musste wohl das schönste Gebäude der ganzen Stadt sein. In einer Bucht direkt am Meer gelegen, war das aus hellem Stein mit einem sacht abfallenden Dach errichtete Gebäude nur über eine schmale Brücke zu erreichen. Breite, geschwungene Fenster über seine gesamte Höhe fingen das Licht und warfen es in eigenartigen Mustern auf den Betrachter zurück, noch verstärkt durch die schwappende Wasseroberfläche in seinem Innern. Nach der unerfreulichen Erfahrung im Büro der Sector Ranger, war das offene, luftige Gebäude eine angenehme Überraschung für Ridley.

Mit hinter dem Rücken verschränkten Händen stand er in der Mitte des Raumes und wartete auf den Legaten. Neben ihm stand ein schwerer, sandsteinerner Tisch und Stühle auf einer kreisrunden Insel inmitten von sacht schwappendem Meerwasser. Das ausladende, von hohen Glasfenstern umgebene Rondell, stellte das Zentrum des Regierungssitzes dar und dazu auch noch ein sehr geschmackvolles Sprechzimmer. Insgesamt wartete er noch nicht lange und genau genommen war er zu früh eingetroffen. Das Treffen mit Kommissar Kofi hatte den ganzen Zeitplan doch ordentlich gerafft. Ungeniert hing Ridley seinen Gedanken nach, als plötzlich in einer Fontäne aus Salzwasser der neue Legat die Oberfläche auf der anderen Seite der Insel durchbrach. Erschrocken machte Ridley einen Schritt nach hinten, trat in Wasser und verschwand im nächsten Augenblick rücklinks zwischen den Wellen.

Kurz stockte ihm der Atem, doch dann aktivierte sich mit einem angenehmen Brummen der Cybernetische Respirator in seiner Brust. In tiefen Zügen sog Ridley das kühle Meerwasser ein und sah sich um. Eigentlich hätte es ihn nicht verwundern dürfen, dass eine amphibisch lebende Spezies Räume unter wie über Wasser einrichtete, doch überraschte ihn was er sah dennoch. Der Pool war etwa acht Meter tief, der Boden mit einem sich sacht wiegenden Algenteppich bedeckt. Überlebensgroße Hologramme von gut gekleideten Karkarodon starrten auf die Mittelsäule, die in konzentrischen Kreisen mit bunten Muscheln und Schalentieren besetzt war. Grade wollte sich Ridley das nächste Hologramm näher besehen, als von einer Seite der Legat angeschwommen kam, einen alarmierten Ausdruck auf dem platten Gesicht. Erst als Ridley ihm zulächelte und beschwichtigend die Hand hob wurde er langsamer.

„Nur die Ruhe, Legat Talzin. Ich bin gut darauf vorbereitet Dienst auf einer Wasserwelt zu tun.“

, sagte Ridley und lächelte. Der Karkarodon – er war deutlich jünger als sein Vorgänger, wie ihm jetzt auffiel – zog eine Augenbraue hoch.

„Das sehe ich. Wollen wir nicht trotzdem zur Oberfläche zurückkehren. Dort dürfte es sich leichter sprechen.“

Ridley nickte und die beiden stießen sich in die Höhe. Talzin durchbrach die Oberfläche mit sehr viel mehr Eleganz, doch Ridley ließ sich nicht helfen. In Strömen floss das Salzwasser seine Uniform herab, als er schließlich draußen stand und seine Haare klebten an seinem Kopf. Ein wenig fröstelte er, doch die Nähe zum Äquator machte die herrschende Temperatur erträglich. Ohne sich also damit aufzuhalten zum Shuttle zu gehen und die Kleidung zu wechseln, setzte er sich Talzin gegenüber an den Tisch, der verschmitzt lächelte.

„Nun, versuchen wir das nochmal.“

, begann er und reichte Ridley eine Hand

„Ich bin Hosh Talzin, der Legat der von Ihrer Verwaltung ernannt wurde, nachdem gestern mein Onkel Reseth festgenommen worden ist.“

Einen Moment stockte Ridley der Atmen. Das hatte ihm niemand gesagt! Doch Talzin lachte nur, als er die offensichtlich erschrockene Miene des Gouverneurs sah.

„Nur die Ruhe, ich verstehe warum Sie es getan haben. Und – um ehrlich zu sein – halte ich meinen Onkel nicht für den besten Anführer, den Osicia haben könnte. Er ist privat ein netter Kerl, aber so manche Meinung die er unterhält würde ich nicht im Traum unterschreiben.“

, fügte er ehrlich hinzu und Ridley stützte interessiert ihr Kinn in eine Hand.

„Also stört es Sie nicht, dass Ihr Onkel unfreiwillig den Bau meiner Hauptstadt unterstützen wird?“

„Natürlich stört mich das. Aber ich glaube nicht, dass ich Sie bewegen kann ihn nachhause zu schicken indem ich Sie beschimpfe und zur Rebellion aufrufe. Nicht?“

Nun war es an Ridley zu lachen. Was der junge Karkarodon sagte war fast das Vernünftigste, das er gehört hatte, seit er von Arkania abgereist war.

„Das ist überaus korrekt. Der ehemalige Legat hat das Pech als Exempel herhalten zu müssen. Und selbst wenn ich ihn freigäbe, würde er niemals wieder seine alte Position einnehmen.“

„Das ist mir bewusst und um diesen Umstand bin ich auch nicht traurig. Ich glaube, dass ich an seiner Stelle mehr gutes für Osicia tun kann, als ihm jemals einfallen würde. Ich bin bereit Ihre Anstrengungen zu unterstützen, zum einen weil ich nicht daran glaube, dass Rebellion gegen das Imperium zu einem guten Ende führen wird, aber auch weil ich annehme, dass meine Hilfe Ihnen etwas wert ist.“

Ah, da war es also. Ridley hatte es mit einem Opportunisten zu tun. Fokussiert auf ein Ziel, doch willens mit jedem ins Bett zu steigen, der ihn dorthin bringen konnte. Der Gouverneur konnte das respektieren.

„Ich werde nicht zulassen, dass meine Administration den Ruf erhält bevorzugte Behandlungen einzusetzen."

, gab er trocken zurück und sah Talzins Gesicht sich für einen Moment verdunkeln, bevor er hinzufügte:

„Wie gut, dass ich daran glaube, dass jeder in die Gesellschaft zurückgeführt werden kann. Wenn Ihr Onkel sich benimmt – und den Kopf unten hält! – wird er aufgrund der Leichte seines Vergehens in drei Monaten seinen Lohn ausgezahlt bekommen und nachhause geschickt werden. Entspricht das Ihren Vorstellungen?“

„Das klingt wie ein faires Angebot. Beabsichtigen Sie auch meine zurzeit in Abyston gefangen gehaltenen Mitbürger zu Ihren Familien zurück zu schicken?“

, fragte er und Ridley lächelte schief.

„Natürlich. Wie ich sagte, von nun an hat jeder auf diesem Planeten die Möglichkeit durch harte Arbeit und demonstrierte Treue seiner Majestät Darth Allegious gegenüber seine oder ihre Freiheit zurückzuverdienen. Auch wenn das verlassen von Truuine daraufhin ausgeschlossen ist. Natürlich ist auch das Führen eines Bürgerkrieges gegen imperiale Bürger ein schlimmeres Vergehen als mich zu beleidigen und meine Qualitäten als Gouverneur in Frage zu stellen. Meine Administration in Moraband ist grade dabei die genauen Regeln auszuarbeiten.“

Talzin nickte nachdenklich.

„Erstreckt sich das auch auf reguläre Häftlinge in unseren Gefängnissen?“

„Sofern genügend Arbeit vorhanden ist, werden alle Hände gebraucht werden.“

Talzin und Ridley verbrachten über zwei Stunden damit sich über die Pläne des Gouverneurs auszutauschen. Der Karkarodon erwies sich als angenehmer Gesprächspartner und Ridley konnte nur denken, dass er einen Glücksgriff getan hatte, als er Reseth von seinem Posten entfernt hatte. Natürlich würde er sich in dem Moment Sorgen um die Loyalität seines frisch gebackenen Legaten machen müssen, wenn ihre Interessen nichtmehr parallel liefen. Doch damit konnte er arbeiten. Schließlich verabschiedeten sie sich und Ridley kehrte zu seinem Gleiter zurück, um die salzfleckige Uniform zu wechseln, sowie Make-Up und Frisur aufzufrischen.


[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Osicia / Vor dem Sitz des Legaten / Gleiter ] Ridley, Kolba, Akdemir und restliche Entourage
 
[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | an Bord der Bloody Ball | Cockpit ] Matthew


„Landepad 4 ist für Sie reserviert.“ „Verstanden, Bloody Ball Ende.“, Matthew lenkte seinen TIE auf das Angegeben Landefeld zu. Die Flugleitung lag in Abyston, das Landefeld hingegen in Osicia. Damit hatte man auch schon bei Ankunft gleich mit den beiden einzigen wirklich Relevanten Städten auf dem Planeten Bekanntschaft gemacht.

Während des Sinkflugs hatte Matthew eine wunderbare Aussicht auf Truuine, im Norden und Osten erstreckte sich bis zu den Polarkreisen das Meer. Am Äquator zogen sich, wie eine Perlenkette Vulkaninseln. Die Meisten davon fast gänzlich unbewohnt, wo doch die Bewohner des Planeten fast alle amphibisch waren. Osicia vor ihm wurde immer größer, bis er auch ohne Leitstrahl das Landefeld ausmachen konnte.

Am Boden angekommen verließ er seinen Jäger und wandte sich dem, auf ihn zu eilenden, Mitarbeiter der Hafenbehörde zu. „Ich hatte die Flugkontrolle informiert das ich im Auftrag von Alani Inc. hier bin und mit dem Gouverneur sprechen möchte.“ Der Karkarodon stockte beim befehlsgewohnten Ton, mit dem er von Matthew adressiert wurde. „Zunächst müssen sie die Landegebühr bezahlen. Wenn sie dann mit der Verwaltung kontakt aufnehmen möchten sollten sie sich an die zentrale Planetenverwaltung in Moraband wenden. Vorn vor dem Raumhafen können sie ein interkontinental Shuttle nach Moraband nehmen.“

Matthew entrichtete die Landegebühr und durchquerte den Raumhafen. Nahe dem vorderen Ausgang konnte er bereits die Shuttle sehen. Der Flug zum Nordpol würde ungefähr 25 Minuten dauern… Nun gut, da er keine Möglichkeit hatte den Gouverneur direkt und persönlich zu kontaktieren blieb ihm nur der Umweg über die Bürokratie.
Die kurze Reise über das Meer gab keine spektakulären neuen Bilder, egal wohin Matt sich wandte überall war lediglich Meer. Erst am Nordpol gab es überhaupt wieder etwas zu sehen, auch hier oben waren die Inseln vulkanisch wenn auch von einer dicken Schnee- und Eisschicht bedeckt.

Moraband selbst war nicht mehr als ein paar Gebäude und einige Wohncontainer. Lediglich das Jedi-Praxeum ließ noch seine frühere Pracht erahnen. Der Flugbegleiter des Shuttle gab Matthew eine Beschreibung wo der „neue“ Sitz der Planetenverwaltung war und so machte er sich auf den Weg.

Das Gebäude, in dem die Planetenverwaltung untergebracht war, war so alt und so heruntergekommen, dass es nicht so aussah als würde es den kommenden polaren Winter überstehen. Die Vordertüre quietschte leidlich als er eintrat. Am Empfang saß eine junge Patrolianerin, die damit beschäftigt war Kisten voll mit Datapads durchzusehen.

„Mein Name ist Matthew Severide und ich bin im Auftrag von Alaani Inc. hier, um mit dem Gouverneur zu sprechen.“ Die junge Frau sah fahrig hoch und zog dann ein anderes Datenpad zu sich heran. „Für wann haben sie den Termin?“ „Ich habe keinen…“ Die Empfangsdame blickte empört zu Matthew auf. „Wenn Sie keinen Termin haben können sie den Gouverneur auch nicht sprechen. Ich kann ihnen einen Termin in 3 Monaten geben.“ Matthew blickte ihr in die Augen, und durch ihre Augen in ihren Geist. „Ich brauche keinen Termin. Der Gouverneur will mich sprechen.“
Der Blick der Patrolianerin wurde glasig. „Sie brauchen keinen Termin. Der Gouverneur will Sie sprechen. Ich gebe ihnen die Nummer der Legatin Kolba, sie ist mit dem Gouverneur in Osicia.“

Matthews Augenlid zuckte. Der Gouverneur war also in Osicia… „Wo befindet sich der Gouverneur aktuell genau?“ Die Dame sah nochmals auf ihr Pad. "Der Gouverneur hat einige Verabredungen heute, in wenigen Minuten hat er ein Treffen mit Legat Hosh Talzin, in seinem Legatensitz.“

Matthew nahm die Nummer der Legatin entgegen und machte sich auf den Weg zurück zum Shuttle. Wieder an Bord sandte er der Legatin eine Nachricht.
„Legatin Kolba, Sie kennen mich noch nicht. Mein Name ist Matthew Severide, ich bin Mitglied im Orden der Sith und im Auftrag des Executors seiner Majestät Janus Vialan Sturn hier auf Truuine. Graf Sturn hat mich mit dem Auftrag betraut dem Gouverneur ein Geschäft mit Alani Inc. vorzuschlagen, dass für beide Seiten sicherlich überaus lohnenswert sein könnte. Bitte richten sie es ein, dass ich den Gouverneur nach seinem Treffen mit Legalt Talzin sprechen kann. Ich bin bereits wieder unterwegs nach Osicia, wenn sie dort also ein geeigneten Treffpunkt haben würde ich mich über Ihr entgegenkommen sehr freuen.“

Danach lehnte er sich in seinem Sitz zurück und schaute hinunter auf das Meer, dass unter ihm vorbeizog.

[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | an Bord eines Interkontinental Shuttles | Gästebereich] Matthew
 
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Sich eingehend in ihrem Handspiegel betrachtend, zog Ridley ihren Lidstrich nach. Das Make-Up, dass durch ihr unfreiwilliges Bad verwischt worden war, hatte sie so gut es ging mit Taschentüchern entfernt und so begann ihr Gesicht langsam wieder präsentabel auszusehen. Wogegen man jedoch nur wenig tun konnte war die ruinierte Frisur. Sicher, Ridley hätte versuchen können irgendwen dazu zu bewegen sie eine Nasszelle benutze zu lassen, doch hätte sie das als entwürdigend empfunden. Stattdessen hatte sie die blonden Haare einfach kompakt zusammengefasst und verbarg diese nun unter ihrer Dienstmütze. Abschätzig betrachtete sie ihr Spiegelbild und nickte dann halb zufrieden. Gut genug für alle weiteren Termine heute. Sie konnte es kaum erwarten, bis der Raumhafen in Moraband wieder benutzbar gemacht werden würde. Dann könnte sie einfach ihre Lambdafähre zu solchen Terminen nehmen, welche einerseits deutlich schneller war als der Gleiter und andererseits über eine Nasszelle verfügte.

Beschäftigt mit dem Gedanken was auf Truuine bald alles besser werden würde, stieg Ridley aus dem Gleiter und bemerkte die heraneilende Legatin Kolba erst, als sie beinahe direkt vor ihr stand. Verwundert hob sie die Augenbrauen.

„Legatin Kolba, was gibt’s? Wir brechen doch erst in anderthalb Stunden zu unserem nächsten Termin nach Abyston auf?“

, fragte sie neugierig, was die Legatin aus ihrer eigenen wohlverdienten Mittagspause geholt haben könnte.

„Mich hat ein…ehm…Communiqué von einem Sith erreicht, der angibt ein Geschäft verhandeln zu wollen. Er möchte sich jetzt mit Ihnen treffen. Ich weiß absolut nicht woher er meine Nummer hat, oder woher er von Ihrem Treffen mit Legat Talzin weiß. Soll ich ihn abwimmeln? Soll ich...die Sector Ranger über eine verdächtige Person in Kenntnis setzen?“

Ridley brummte interessiert. Ein Sith? Hier? So schnell? An sich hatte sie grade keine anderen Termine als in Ruhe zu Mittag zu essen, doch dabei könnte sie durchaus anhören, was der mysteriöse Besucher zu sagen hatte.

„Bitte zeigen Sie mir die Nachricht.“

, sagte sie schließlich, nahm Kolbas Com entgegen und überflog die wenigen Sätze, die dort angekommen waren. Matthew Severide, im Auftrag von einem Graf Sturn um ein Geschäft mit Alani Inc. Zu verhandeln. Das klang doch wie ein vernünftiger Pitch und jegliches Interesse an Truuine – insbesondere durch Sith – war momentan vermutlich gutes Interesse. Und sie konnte sich nicht vorstellen, wer ihr jetzt schon einen Auftragsmörder auf den Hals hetzen sollte.

„Schicken Sie diesen Mister Severide zu mir in Manaans Fruchtkorb. Ich werde mir mal anhören was er zu sagen hat.“

Die Legatin nickte alarmiert, doch beflissen und eilte davon, während Ridley nochmal ihre Spiegelung in der Gleiterscheibe kontrollierte. Sie würde keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, doch würde es für jetzt reichen. Erneut stieg sie ein und instruierte den Fahrer, wohin es gehen würde. Der nickte und im nächsten Moment brausten sie davon.

Ridley musste in Manaans Fruchtkorb nicht lange auf den Neuankömmling warten. Entspannt lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück und schaute durch das breite Seitenfenster hinaus auf den Steg und die wabernde Wasseroberfläche darum herum. Grade dachte sie darüber nach aus welchem Material die Scheiben bestanden und ob sie im Zweifel Blasterschüsse abwehren konnten, als eine dunkle Gestalt den Steg von der Straße herabgelaufen kam und prompt von Sergeant Akdemir gestoppt wurde. Unwillkürlich musste Ridley lachen. Wenn das ihr mysteriöser Besucher war, dann wies er sich auf zweihundert Meter als Sith aus. Dunkle Robe über dunkler Tunika mit goldenen Schnallen. Sehr geschmackvoll, aber so dunkel! Das Universum hatte doch so viele andere respektgebietende Farben als schwarz, dachte Ridley und sah etwas betrübt an ihrer eigenen grauen Uniform herab. Das war auch etwas, was sie ändern würde, wenn sie sich erstmal ein wenig Respekt auf diesem Planeten verschafft hatte.

Interessiert verfolgte Ridley, wie Akdemir den Sith etwas fragte, sich einen Dolch und einen Blaster reichen ließ und ihn daraufhin noch einmal abtastete. Einen Moment schienen die beiden sich in ein Streitgespräch um einen Zylinder am Gürtel des Sith zu verwickeln, bis Akdemir schließlich nachzugeben schien und nickte. Der Neuankömmling betrat das Restaurant, dicht gefolgt von Akdemir und vier weiteren Gardisten, die sich auffällig unauffällig am Nachbartisch aufbauten. Durch das Fenster sah Ridley zwei weitere den Steg zur Straße hinaufgehen und im Nachbargebäude verschwinden.

Freundlich lächeln erhob sich Ridley und maß den Sith von Kopf bis Fuß. Allem Anschein nach handelte es sich um einen Menschen, um die dreißig, mit einem blassen, gutaussehenden Gesicht. Sie hatte gehört, dass Sith die Atmosphäre in einem Raum mit ihrer bloßen Anwesenheit beeinflussen konnten, doch dass alles sich alles von einem Moment auf den nächsten eine Spur kälter anfühlen würde, hatte sie nicht erwartet.

„Sie müssen Mister Severide sein.“

, sagte sie freundlich und gab ihm die Hand. Ihr Basic war perfekt, doch konnte der aufmerksame Zuhörer einen sehr feinen, arkanianischen Akzent heraushören.

„Sie haben meiner Legatin einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Ihre Comnummer ist ihr heilig.“

, scherzte Sie und warf einen Blick auf seinen Gürtel.

"Und wie ich sehe haben Sie Sergeant Akdemir davon überzeugen können Ihr Lichtschwert zu behalten - Sie müssen ein ganz besonderer Charmeur sein."

Die beiden setzten sich. Beinahe augenblicklich öffnete sich die Küchentür und der bereits bekannte Kellner brachte Teller mit frisch bestelltem Essen. Ridley bekam etwas aussah wie eine Ansammlung hunderter kleiner, schwarzer Tintenfische auf Nudeln und Severide wurde ein breites Filet mit Kräutern und einem hellen Brei serviert.

„Ich hoffe das Essen schmeckt. Es ist das einzige Restaurant auf dem ganzen Planeten, das Meeresfrüchte von Manaan importiert. Spannend, nicht?“

Mit einer Hand wies sie auf einen Bilderrahmen mit einer Urkunde, die den Koch als Mitglied der Sterneküche des Nachbarplaneten auswies.

“Ich muss Ihnen dazu gratulieren, wie schnell Sie hierher gefunden haben. Gewiss, der Orden hat seine Mittel, aber meine Administration ist nicht einmal eine halbe Woche alt!“

, sagte sie lächelnd und nahm einen tiefen Schluck eines manaanischen Fruchtbieres.

„Aber erzählen Sie mir mehr über diesen Graf Sturn und seinen Betrieb Alani Inc.. Das muss ja ein interessantes Angebot sein, wenn das augenblicklich bereit ist. Erzählen Sie mir, was wissen Sie schon über mich und meinen heimeligen, kleinen Planeten.“


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Das Brummen der Motoren wurde wieder lauter, während das Shuttle in einen Sinkflug überging. Osicia lag direkt vor Ihm als sein Comm blinkte. Eine Antwort von Legatin Kolba, man lud ihn in das Restaurant „Manaans Fruchtkorb“ ein. Eine interessante Wahl, wo der Gouverneur doch ursprünglich die Kontrolle über eben jene Planetenverwaltung erhalten sollte. Er bestätigte das Treffen und suchte sich die Adresse übers Holonet, er würde wohl dorthin laufen.


Wieder am Boden führten Matthews Füße ihn schnell in die nähe des Meeres, doch hatte die Stadt keinen Strand oder sonst eine Abgrenzung zu Meer. Die Straßen von Osicia führten einfach ins Meer hinein und das mit einer geradezu verblüffenden Selbstverständlichkeit. Offensichtlich litt Matts Orientierung darunter das die Straßen, obwohl mitten in der Stadt einfach so im Meer verschwanden, sodass er später am Restaurant ankam als gedacht.


Der Zugang zum Restaurant lag auf der Meerseite, und erst auf den zweiten Blick erkannte Matthew das er wohl nicht Unterwasser, sondern über einen Steg in das Restaurant kam. Nur wenige Meter auf dem Steg, kurz vor der Türe standen mehrere imperiale Soldaten wache und beäugten ihn misstrauisch. Ein Mann mit dunklem Teint und einem beachtlichen Schnauzer stoppte ihn vor der Tür. „Halt, wer sind Sie?“ Matthew musterte den Mann und seine Kameraden, sie sahen aus als könnten sie die Leibwache des Gouverneurs sein, oder aber ein Militärkontingent, das gerade eine Razzia wegen illegal Importierter Meeresfrüchte durchführte. „Matthew Severide, ich habe eine Verabredung mit Gouverneur Solaris. Legatin Kolba hat mir gesagt ich könne Ihn hier treffen.“ Der Mann nickte und sein Schnauzer wackelte leicht als er weitersprach: „Wenn Sie Waffen bei sich führen, bitte ich Sie mir diese jetzt auszuhändigen Mister Severide.“ Matthew reichte ihm seinen Blaster und das Vibromesser, das an seinem Stiefel befestigt war. „Ich werde Ihnen mein Lichtschwert nicht aushändigen, Sergeant. Sie können das doch sicher Verstehen.“ Der Sergeant hatte noch einige Wiederworte, doch letztlich erklärte er sich bereit das Matthew eintreten konnte. Jedoch lediglich in Begleitung der Leibgarde, und weil Matthew ihm seinen Landeausweis überreicht hatte, sodass er im Falle eines Falles nicht einfach vom Planeten verschwinden konnte.


Die Legatin erwartete ihn bereits, und führte ihn zu einem Tisch. Der Gouverneur erhob sich als Matthew nähertrat. „Und sie sind Gouverneur Solaris.“ Matthew reichte dem Gouverneur die Hand. Gouverneur Ridley Solaris, war noch gut einen Kopf größer als Matthew, jedoch auch erheblich dünner als der vom Training gestählte Sith. Sein Haar war beinahe Platin-Blond und seine Augen erschienen Matthew ungewöhnlich farblos. Auf den zweiten Blick sah Matthew die Ränder der Kontaktlinsen. Solaris war ein Arkanier, dass stand sowieso in seiner offiziellen Akte, jedoch gab er nach Außen einen recht passablen Menschen ab.


„Nun ich wollte sie gewiss nicht erschrecken. Jedoch hielt ich es für Angemessen Sie nicht persönlich zu Kontakten wo sie doch zu dem Zeitpunkt in einem Termin mit Legat Talzin steckten. Außerdem hatte ich Ihre Nummer gerade zur Hand.“ Matthew legte seine Hand beiläufig auf den Griff seines Lichtschwertes. „Nun ja ich habe meine Gründe warum ich diese Waffe nicht einfach einem Militär aushändige, jedoch habe ich eurem Sergeant erst versichern müssen das ich nicht vor habe sie gegen euch zu richten.“


Matthew und der Gouverneur nahmen Platz, und beinahe sofort wurde ihnen etwas serviert. Solaris verwies auf den Umstand das der Küchenchef, ein Mitglied der manaanischen Sternenküche der einzige auf dem Planeten sei der Meeresfrüchte von dort hierher importiere. Der Import von Meeresfrüchten auf einen Meeresplanet erschien für Matthew bereits kurios, und sicher bezog der Gouverneur sich auch lediglich darauf. Matthew nickte halbwegs begeistert und wandte sich dem Gericht auf seinem Teller zu, lustlos schnitt er ein Stück des Filets und achtete darauf das der Gouverneur ihn ansah während er probierte. Während der Gouverneur ihn aufforderte ihm zu erzählen was er über Truuine wusste, und welches Angebot er zu unterbreiten hatte verzog Matthew das Gesicht. Der Geschmack des Filets legte sich wie eine Patina auf seine Zunge und er unterdrückte ein würgen.


„Verzeihung.“ Matthew hob kurz seine Hand vor den Mund. „Ich weiß über sie eine Menge, Mister Solaris. Sie stammen von Arkania und haben sich darauf vorbereitet der neue Gouverneur von Manaan zu werden. Ein Punkt den ich in Bezug auf dieses Restaurant äußerst interessant finde. Außerdem habe ich seit meiner Ankunft erfahren, dass sie die neue Hauptstadt des Planeten auf den Nordpol verlegt haben. Wenn ich raten sollte würde ich sagen sie wollen sich weder auf die Seite der Karkarodon, noch auf die Seite der Patrolianer stellen?“ Matthew machte eine kurze Pause. „Die Wohncontainer in Moraband sagen mir das ihre Bauvorhaben noch nicht gestartet sind, was jedoch keine Kritik sein soll. Der Umstand das ihre Regierung sich bereits in Moraband befindet und funktioniert bedeutet das sie eine Menge Arbeit in ihrer kurzen Anwesenheit hier hinter sich gebracht haben.“


Matthew schob seinen Teller von sich und tat stattdessen so als würde er am Fruchtbier nippen. „Zu dem Angebot von Alani Inc. und den Details über meinen Meister. Janus Sturn ist ein Geschäftsmann und Kunst Mäzen, sie haben sicherlich bereits von Ihm gehört. Die Firma Alani Inc. ist schon seit langem im Besitz seiner Familie. Der für das Angebot relevante Teil des Portfolios ist der Schiffsbau. Alani hat einen Vertrag zum Bau von Schiffen für ein großes Kolonieprojekt und sucht nach der Möglichkeit Produktionsstrecken zu errichten. Da Truuine bisher kaum einer Industrie nachgeht haben sie auf diesem Planeten überaus viel Platz zum errichten von Industriellen Konstruktionsstädten.“ Matthews Stimme senkte sich ein wenig, sodass die Wachen am Nachbartisch nicht jedes Wort verstehen konnten. „Außerdem kann man auf Truuine Schiffe bauen ohne das die Republik wegen Vermuteter „Aufrüstung“ einen Aufstand macht.“


Matthew stellte sein Glas ab und lehnte sich zurück, während der Gouverneur über das grobe Angebot nachdachte.


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Severide erklärte, dass er die Legatin gewiss nicht hatte erschrecken wollen, aber Ridley sich grade in einem Treffen befunden hatte. Woher er die Informationen über beides hatte ließ er jedoch offen. Also gut, er wollte offenbar den mysteriösen Sith spielen und Ridley würde ihn lassen. Nicht dass er ihn hätte zwingen können darüber zu reden. Es fühlte sich ironisch an; trotz seiner unangefochtenen Herrschaft über die vier Millionen Bürger dieses Planeten, konnten Leute wie Kommissar Kofi und dieser Severide mit ihm interagieren als wären sie etwas Besseres. Die imperialen Hierarchien waren schon eine interessante Sache.

„Ein Glücksgriff. Auf meinem Com hätten Sie mich bis morgen vermutlich gar nicht erreicht.“

, sagte Ridley und strich sich die Uniform glatt. Nach seinem Besuch beim Legaten hatte er jetzt ein wasserdichtes Comlink bestellt.

„Das ist freundlich, dass Sie Ihre Waffe nicht gegen mich richten möchten. Das weiß ich zu schätzen.“

, antwortete Ridley auf die ebenso nichtssagende Erwiderung bezüglich Severides Lichtschwertes. Er hatte also seine Gründe. So, so. Irgendetwas sagte ihm, dass der Sith auch auf Nachfragen ähnlich ausweichend antworten würde. Die beiden nahmen Platz und Ridley verfolgte wie wenig begeistert sein Gegenüber mit dem Essen umging. War das sogar ein verstecktes Würgen? Der Gouverneur hob eine Augenbraue.

„Ist der gebratene Marigold nicht nach Ihrem Geschmack?“

, fragte Ridley unschuldig und überlegte wie dieses interessante Detail einzuordnen war. So perfekt undurchsichtig das restliche Verhalten des Sith auch war, so etwas wirkte interessant.

„Ich kann Ihnen gerne etwas anderes zubereiten lassen.“

Im Gegenzug schien Severide eine Menge mehr über Ridley zu wissen, als diesem auch nur ansatzweise lieb war. Er wusste welcher Spezies er angehörte, welchen Planeten er eigentlich hätte verwalten sollen und war sogar schon in Moraband gewesen und hatte dort die richtigen Schlüsse gezogen. Es waren keine besonderen Informationen für sich genommen, doch als Gesamtpaket hatte Ridley das Gefühl entblößt worden zu sein. Gezwungen lächelnd nickte er.

„Eindrucksvoll. Nichts von dem was Sie grade gesagt haben ist falsch. Barvo!“

, sagte er und nippte ein weiteres Mal an seinem Fruchtbier.

„Graf Sturn scheint ja wirklich interessiert zu sein.“

Schließlich kam das Gespräch endlich das Angebot von Alani Inc., das Severide hier eigentlich präsentieren sollte. Es ging um den unauffälligen Bau von Schiffen für ein Kolonieprojekt. Truuine hatte viel Platz und die Wasseroberfläche war gut darin Dinge zu verbergen. Ein verschmitztes Lächeln breitete sich auf Ridleys Gesicht aus.

„Ich sehe Ihr Meister und Sie haben meinen Wirtschaftsplan für Manaan gelesen.“

Daher wehte also der Wind.

„Und jetzt wo Sie es sagen, ich habe Mister Sturn sogar schon einmal flüchtig getroffen. Als ich meinen weiterführenden Abschluss in Bastion Center gemacht habe, hatte ich das Glück eine von ihm organisierte Benefizgala zu besuchen. Ein einschlagendes Erlebnis.“

Ridley erinnerte sich vor allem noch daran wie die Veranstaltung geendet hatte – mit einem kompletten Frachter, der durch die Glasdecke gekommen war. Dass sich Janus Sturn sich nun für interessierte war gleichzeitig ein wenig beunruhigend und schmeichelhaft. Ridley dachte an das zurückliegende Gespräch mit Legat Talzin. Wenn der Graf derjenige war mit dem er ins Bett gehen musste, um weiterzukommen, dann war das gewiss nicht die schlimmste Wahl. Keineswegs jedoch durfte er sich übervorteilen lassen – oder Material liefern, das ihm irgendwann einmal zum Verhängnis werden würde.

„Sergeant Akdemir, bitte warten Sie draußen.“

, sagte Ridley mit einem Seitenblick zu den Soldaten. Was jetzt besprochen werden würde, war gewiss nicht für Ohren bestimmt, auf deren Loyalität er nicht komplett vertrauen konnte. Der Sergeant nickte und verließ mit seinen Untergebenen den Raum.

„Von was für Schiffen reden wir genau? Wenn die Rebellen sich an Aufrüstung stören könnten, scheint es mir nicht das zivilste Projekt zu sein.“

Ohne sich von dem Thema den Appetit verderben zu lassen, begann Ridley zu Essen. Die kleinen Tintenfische hatten eine zähe, aber auch sehr interessante Konsistenz.

„Wenn Sie meinen Wirtschaftsplan gelesen haben und mit Truuine vergleichen, werden Sie sehen, dass die Gegebenheiten hier leider komplizierter sind als auf Manaan. Um Schiffe in der Frequenz und Zahl produzieren zu können die ich mir vorstelle, um das Projekt lohnenswert zu machen, benötige ich Geld und Personal. Mehr als meine Administration zurzeit zur Verfügung hat. Wenn der Bau unter der Hand stattfinden soll, muss ich andere Industrien ankurbeln, damit die Schiffe in irgendeiner Masse untergehen können.“

Ridley nahm noch einen Schluck Fruchtbier und begann damit die wichtigsten Punkte auf eine Serviette zu kritzeln. Der Monolog war genauso für ihn, wie für Severide.

„Glücklicherweise decken sich meine Ziele mit all diesen Aspekten. Ich brauche qualifiziertes Personal in meiner Regierung und Exekutive, ich brauche irgendwelche Einwohner, wenn ich Produktion auf lange Sicht steigern möchte, aber ich brauche billige Arbeitskräfte, wenn ich auf kurze Sicht Aufschwung haben will. Auf kurze Sicht ist mir die Spezies egal, aber auf lange Sicht muss ich den menschlichen Anteil der Bevölkerung erhöhen, wenn ich politisches Gewicht gewinnen möchte. Ist Mister Sturn bereit mir bei dieser Unternehmung zu helfen und wie sähe das aus? In welchem Rahmen ist er überhaupt bereit dafür aufzukommen den Beginn des Projektes durch Hilfe zu beschleunigen?“

Neugierig sah der Gouverneur seinen Gegenüber an. All das waren wichtige Fragen nach deren Beantwortung er überhaupt erst entscheiden konnte, ob er interessiert war.


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Matthew verneinte das Angebot, etwas anderes zubereiten zu lassen. „Ich esse sowieso lieber im Privaten. Außerdem Fisch nicht meine Leibspeise. Aber ja sie haben recht. Sowohl Graf Sturn als auch ich haben ihren Wirtschaftsplan studiert, ihre Sichtweise ist erfrischend rational und pragmatisch. Daher haben wir uns Gedacht, dass sie an diesem Angebot vielleicht Interesse haben.“

Nach Matthews offensichtlichem Einwand, in Anwesenheit der Leibgarde des Gouverneurs über die Details des Geschäftes zu sprechen schickte Solaris den Sergeant und seine Männer nach draußen. Matthew wartete ab, der Gouverneur hatte zurecht Fragen. Die wichtigste stellte er natürlich zuerst.

„Doch es handelt sich um ein ziviles Projekt, jedoch will man sich mit einer Flotte von Kolonieschiffen nicht gänzlich schutzlos in die neue Heimat aufmachen. Alani Inc. ist eine Republikanische Firma, der Fokus liegt beim Schiffsbau auf Transportern und Schiffen in ähnlicher Größe. Für diesen Auftrag wurden Frachter, Personentransporter, jedoch auch Medizinische Schiffe und kleinere Eskortschiffe geordert. Die Eskortschiffe sind modifizierte Versionen der Frachter, speziell ausgerüstet, um ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Die Republik jedoch hat gewisse Herausforderungen damit, wenn eine Zivile Firma Schiffe baut die… nun in den falschen Händen militärischen Zwecken zugeführt werden könnten. Mit Waffen modifizierte Transporter oder Frachtschiffe mit medizinischer Ausrüstung wie Quarantäne Feldern oder ähnlichem sind in der Republik nicht gern gesehen.“

Der Gouverneur ließ sich von Matts Ausführungen nicht stören. Das Geräusch, dass die Tintenringe machten, wenn der Gouverneur darauf biss war gelinde gesagt abstoßend. Dem Gouverneur schien es zu schmecken und so lies Matthew sich nicht weiter anmerken, dass er das leichte Knirschen zwischen den Zähnen seines Tischpartners hören konnte. Nachdem Matthew geendet hatte nahm sich Gouverneur Solaris eine Serviette und notierte sich einige Punkte.

„Da sie es nun bereits angesprochen haben. Auf diesem Planeten gibt es keine Industrie, die sich mit Schiffsbau befasst, also werden sie nicht bloß billige Arbeitskräfte, sondern auch Fachpersonal benötigen. Außerdem Material, Gelder und eine Einnahmequelle, um nach dem ersten Anlaufen der Produktion ihre Arbeiter und neues Material zu bezahlen. Sie brauchen Produktionsstätten und das dazugehörige Know-How.“

Matthew nippte erneut an dem Bier. „Alani wird ihnen Verträge zum Bau von Transportern und Frachtern ausstellen, außerdem wird man sie mit einem Angemessenen Startgeld und dem nötigen Personal mit dem nötigen Fachwissen versorgen. Graf Sturn ist außerdem bereit seine Beziehungen zur Imperialen Verwaltung zu nutzen, um Truuine bei der Verteilung von Arbeitskräften mit einer gewissen Priorität zu versehen. So können Sie ihr Personal in der Verwaltung aufstocken. Sie bekommen Ingenieure von Alani gestellt, damit die Firma sich auf die Qualität der Schiffe berufen kann, und Sichergehen kann, dass die Spezifikationen eingehalten werden…“ Matthew machte eine bedeutungsvolle Pause. „Die Stückzahlen, über die wir Sprechen können zu anderer Zeit erörtert werden. Mit dem Notwendigen Material, damit die Industrie hier auf Truuine anlaufen kann wird Alani Sie ebenfalls versorgen. Ihre Arbeiter jedoch müssen sie selbst organisieren. Abgesehen vom bereits angebotenen wird Graf Sturn in dieser Sache nichts unternehmen, dass nicht über die mit Alani Inc. abgeschlossenen Verträge läuft.“

Matthew lies dem Gouverneur Zeit seine Gedanken zu Ordnen. Das Angebot konnte sich als äußerst lukrativ erweisen. Es gab Offizielle Verträge, über die Geld, Material und Arbeitskraft distribuiert werden konnten. Der Gouverneur musste lediglich eine kleine Gruppe von Leuten involvieren, weil er das Personal, dass über die zusätzlichen Schiffe bescheid wusste von Alani gestellt bekam. Nach Fertigstellung mussten bloß die offiziellen Stückzahlen und die Spezifikationen der Schiffe modifiziert werden. Nach außen hin hätte Truuine damit eine schicke kleine Schiffswerft für zivile Frachter.


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Severide aß lieber im Privaten. Aha. Und Fisch war sowieso nicht seine Leibspeise. So, so. Die Antworten des Sith im Bezug auf sich selbst waren so ausweichend wie das ganze Gespräch schon und Ridley wurde ein wachsendes Interesse nicht los, was es denn nun mit der ganzen Sache auf sich hatte. Doch eine Gelegenheit weiter nachzubohren hatte sie nicht, denn ihr Gegenüber ging fließend zum geschäftlichen über. Unauffällig komplimentierte er ihren Wirtschaftsplan und kam nun endlich dazu mit Details zu dem Vorhaben auszupacken.

Ridley griff sich eine zweite Serviette und begann damit sich Notizen zu machen, während Severide redete und sie gelegentlich nachhakte. Ich modifizierte, zivile Transportschiffe, damit hatte nicht nur die Republik ein Problem. Sie würde auf jeden Fall Schritte ergreifen müssen, damit die Sector Ranger keinen Verdacht schöpften. Und wenn doch musste sie in der Lage sein alles plausibel verneinen zu können.

Graf Sturn schien das Vorhaben wichtig genug zu sein, dass für alle relevanten Ressourcen gesorgt sein Würde. Ingenieure, Startkapital, mehr Personal für ihre Verwaltung, alles in allem klang das fast schon zu gut, um wahr zu sein. Die legal anrüchigen Aspekte einmal außen vorgelassen. Kurz hielt Ridley inne. Wollte sie wirklich bereits so früh nach ihrer Ankunft damit beginnen die Regeln zu biegen? Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, doch dann hatte sie eine Antwort. Die moralisch ehrenwertesten Gouverneure waren gewiss bewundernswert, doch ein gewissen konnte sich leisten wer dem imperialen Idealbild entsprach und einen bereits irgendwie lukrativen Planeten zugewiesen bekam.

„Nun, Mister Severide, zu sagen ich wäre interessiert wäre untertrieben.“

, sagte Ridley und lächelte, während sie einen weiteren Schluck Fruchtbier nahm.

„Meine Administration wird in den nächsten Tagen alles einmal in Ruhe durchrechnen, wonach Sie mit einer festen Antwort rechnen können. Das ist natürlich davon abhängig, ob die Ressourcen, die ich benötigen werde, mit Graf Sturns Vorstellungen einhergehen.“

Ordentlich legte sie ihr Besteck an die Seite ihres nun geleerten Tellers.

„Ich muss ebenfalls sagen, dass ich mich geehrt fühle so früh in meiner Laufbahn das Interesse des Ordens der Sith erweckt zu haben. Ich halte Sith-Enklaven für ein Zeichen von Fortschritt von Zivilisation und würde mich freuen, wenn unsere Zusammenarbeit sich auch auf andere Aspekte ausweiten ließe.“

In anderen Worten, Planeten mit Sith-Präsenz genossen einen anderen Stellenwert als andere. Natürlich spielten auch andere Faktoren eine Rolle, doch die Sith hier zu haben versprach Vorteile.

„Ich würde Sie einladen, Mister Severide, noch einige Tage auf Truuine zu bleiben, wenn Sie keine Geschäfte woanders haben. Sie sind natürlich herzlich in meinen Gouverneurspalast in Moraband eingeladen. Dort kann ich Ihnen vielleicht im Privaten etwas servieren, dass mehr nach Ihrem Geschmack ist.“

Und herausfinden was er verbarg.

„Ich würde mich freuen Ihnen in der Zwischenzeit eine Kleine Eskorte Soldaten zur Verfügung zu stellen. Ich weiß, Sith sind durchaus in der Lage sich ihrer Haut zu erwehren, doch halte ich es ob der aktuellen Unruhen für angebracht Vorsicht vor Nachsicht gelten zu lassen.“

Eine weitere Möglichkeit ihn unter Beobachtung halten zu können.

„Und…wäre es möglich in den nächsten Tagen ein Hologespräch zwischen Graf Sturn und mir zu organisieren? Es wäre mir eine Ehre meinen neuen Gesprächspartner einmal ‚persönlich‘ zu treffen.“

Was offenbaren würde, ob Severide wirklich für den Grafen sprach. Zwar hatte Ridley kein schlechtes Gefühl bei der Sache, doch es war gewiss umsichtig, alle Seiten auf Unredlichkeit zu überprüfen.


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Der Gouverneur Ridley Solaris, der während Matthews Ausführungen eine zweite Serviette zum Mitschreiben herangezogen hatte, nutzte das Schweigen Matthews zum Nachdenken. Nach kürzester Zeit schien er einen Entschluss gefasst zu haben. Matthew spürte das Interesse des Gouverneurs nicht nur. Er war sich sicher, dass Solaris, wenn er keinen Haken an der Sache fand zugreifen würde. Der Gouverneur bestätigte Matthew nun was dieser bereits von seinem Gesicht hatte lesen und in seiner Aura fühlen konnte. Wenn die Administration von Gouverneur Solaris keinen Haken fand würde er Matthew eine „feste“ Antwort geben.

„Da ich mir sicher bin, dass wir in dieser Sache auf einen gemeinsamen Nenner kommen wollen gehe ich schon mal von einem baldigen Abschluss aus.“ Matthew reichte dem Gouverneur einen Datastick. "Hier die ersten Ausarbeitungen der Verträge von Alani Inc. Ich denke das die vorangedachten Beträge und Mengen noch ein wenig angepasst werden müssen. Senden sie mir einfach die überarbeiteten Versionen, dann werde ich sie durchsehen vor unserem nächsten Treffen."

Gouverneur Solaris legte sein Besteck zur Seite und blickte Matthew dann direkt in die Augen. Er sprach davon, dass er sich geehrt fühle das die Sith jetzt bereits Interesse an ihm hatten. Offensichtlich war der Gouverneur ein Befürworter der Sith. Da der Gouverneur jedoch wohl noch nie einen Sith näher kennengelernt hatte zweifelte Matthew nicht daran das dies der Imperialen Propaganda geschuldet war. Gouverneur Solaris deutete an, dass er mit den Sith auch anderweitig zusammenarbeiten wollen würde.

„Gouverneur Solaris, ich möchte keinesfalls unhöflich sein. Doch bitte verstehen sie das Interesse meines Meisters nicht falsch. In dieser Sache hat ihr Planet aufgrund seiner bisherigen Bedeutungslosigkeit das Interesse eines Geschäftsmannes geweckt, der Zufällig auch ein hochrangiges Mitglied des Sith Ordens ist. Um das Interesse der Sith im Allgemeinen zu wecken benötigt es etwas mehr.“ Matthew räusperte sich kurz. „Was mein persönliches Interesse angeht. Ich würde mich freuen noch eine Weile ihr Gast zu sein. Wenn wir zu einem Geschäft kommen wird Graf Sturn sicherlich aus erster Hand erfahren wollen wie die Fortschritte sind. Insofern habe ich keine weiteren Pläne in der nächsten Zeit. Und was das Essen angeht werde sie es mir sicherlich nachsehen, wenn ich mich zunächst an die örtliche Küche zu gewöhnen versuche.“

Die beiden Standen auf und Matthew reichte Solaris die Hand. Bevor Solaris seine Hand losließ bot er ihm noch an ihm eine Eskorte zur Seite zu stellen. Die Gründe, die er nannte, hätten fadenscheiniger nicht sein können.

„Gouverneur, wenn sie versuchen wollen mich zu überwachen, dann möchte ich Ihnen davon abraten. Ob grundlosen Überwachungen könnte ich Ungehalten werden, schließlich bin ich hier, um Ihnen ein Angebot zu machen und nicht um mich von Ihnen bespitzeln zu lassen. Wenn Sie den Wunsch haben mehr über mich zu erfahren, dann möchte ich Ihnen empfehlen, dass wir einander durch die Gesellschaft das jeweils anderen Kennenlernen. Ich möchte keine Eskorte ihrer Soldaten, weder eine offizielle noch eine inoffizielle.“ Matthew blickte dem Gouverneur fest in die Augen und legte Nachdruck in seine Stimme.

Mit wieder völlig geschäftlicher Stimme ging er auf die nächste Frage ein: „Ich werde den Grafen zu ihrer Nachfrage kontaktieren. Ich bin sicher, dass Marava, die Assistentin des Grafen einen Termin finden wird. Soll sie sich diesbezüglich mit Legatin Kolba verständigen?“

Matthew war unzufrieden mit dem Verlauf des Gesprächs. Der geschäftliche Teil war hervorragend verlaufen, doch die Neugier des Gouverneurs war ihm zu penetrant, um über sie Hinweg zu sehen. Natürlich war der Gouverneur die höchste Instanz der Regierung auf Truuine, dennoch musste er einsehen, dass er nicht jedes Lebewesen auf seinem Planeten kontrollieren konnte. Besonders dann nicht wenn es sich um einen Sith handelte.


[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Osicia | Manaans Fruchtkorb ] Matthew und Ridley
 
[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Osicia / Manaans Fruchtkorb ] Ridley und Matthew

Mit einem Lächeln und freundlichen Nicken nahm Ridley den Datastick mit den Verträgen entgegen und ließ ihn in einer Tasche seiner Uniform verschwinden. Er war schon gespannt, was genau Sturn dort hineingeschrieben hatte und wo Haken platziert worden waren. Wenn man vom Verhalten Severides auf seinen Meister schließen konnte, dann verbargen sich einige Spitzen für den arglosen Leser dort drin und Ridley war fest entschlossen sie alle zu finden. Insgesamt kam es ihm so vor, als nahmen seine zukünftigen Gesprächspartner ihn noch nicht so recht ernst. Das würde sich ändern müssen, wenn die Beziehung eine fruchtbare werden sollte.

Ridley beendete sein Essen und kommentierte die besondere Ehre, die es darstellte, dass ein Sith einen Vertrag mit ihm abschließen wollte. Severide begann seine Erwiderung mit der Behauptung keineswegs unhöflich sein zu wollen, doch wie fast alles was einen solchen Satz vorrausschicken musste, waren Severides nächste Worte sehr unhöflich. Anstatt Ridleys Kommentar als – wenn auch nicht ganz faktisch richtiges – Kompliment zu nehmen, sah der Sith die Notwendigkeit klar zu stellen, dass Truuine zu unbedeutend für Sithpräsenz war und dass Graf Sturns wirtschaftliche Interessen nichts mit seinem Status als Mitglied des Ordens zu tun hatten. Der Blick des Gouverneurs wurde stählern, doch er erwiderte nichts. Hätte man diese Klarstellung bringen können, ohne unhöflich zu sein? Vermutlich. Doch Severide schien kein Meister darin zu sein die Wahrheit in schöne Worte zu kleiden.

„Es wäre mir eine Ehre mich noch eine Weile Ihrer überaus charmanten Persönlichkeit erfreuen zu dürfen, Mister Severide.“

, antwortete Ridley schließlich auf seine Bestätigung noch eine Weile auf Truuine verweilen zu wollen und schenkte ihm ein Lächeln, das seine Augen nicht erreichte. Na, das konnte ja heiter werden, wenn Severide wirklich eigenhändig den Status des Projektes mitverfolgen wollte, doch Ridley war bereit, sein eigenes, inzwischen offenes Gefühl der Abneigung zu ignorieren, sofern es ihn persönlich weiterbrachte. Synchron erhoben sich die beiden, gaben sich die Hand und der Gouverneur bot Severide unter Aufführung einiger fadenscheiniger Gründe an ihm eine Eskorte zur Seite zu stellen. Natürlich verfolgte das einen anderen Zweck als er aussprach und der Sith war vermutlich versiert genug das zu erkennen.

Als Severide jedoch zu antworten begann, gefror Ridleys Lächeln. Unverblümt stellte der Sith klar, dass er keinesfalls die Absicht hatte sich ausspionieren zu lassen und er durch den Versuch ‚Ungehalten‘ werden könnte. Er war ja schließlich nicht hier, um sich beobachten zu lassen, sondern um seinen Auftrag auszuführen. Stattdessen schlug er vor sich doch lieber durch Interaktion besser kennen zu lernen. Gradeheraus wiederholte er noch einmal keine Eskorte zu wollen und blickte Ridley dabei frech in die Augen, bevor er übergangslos wieder zum Geschäftlichen überging, als sei die Angelegenheit abgeschlossen.

In Ridleys Gesicht zuckte ein Muskel.

„Mister Severide…Graf Sturn mag Sie nicht entsandt haben, um sich ausspionieren zu lassen, aber er hat Sie auch nicht geschickt, um die Arbeit eines Skalpells mit einem Hammer zu verrichten.“

Wie der ehemalige Legat Reseth hatte Severide eine Grenze überschritten. Anders als den Karkarodon konnte Ridley den Sith nicht zu Zwangsarbeit verdonnern, doch war er dennoch nicht bereit dieses insolente Verhalten auf sich sitzen zu lassen.

„Sie kommen hier her und beschaffen sich auf mehr als verdächtige Weise Zugang zum privaten Nachrichtenkanal meiner Legatin und meinem Terminkalender. Sie kränken mich, indem Sie das Essen, dass ich für einen spontanen, nicht angekündigten Gespräch in einem der prestigiösesten Restaurants auf dem Planeten für Sie bestelle und bezahle. Auf Nachfrage liefern Sie fadenscheinige, nichts rechtfertigende Ausflüchte, die meine Intelligenz beleidigen. Als Verhandlungspartner im Gespräch sind Sie dazu noch zutiefst unhöflich.“

Ridley holte tief Luft.

„Und wenn ich Ihnen anbiete meine persönliche Leibgarde zu schmälern, um Ihnen Schutz und Sicherheit auf meinem Planeten zu gewähren, haben Sie die Nerven mir ins Gesicht zu spucken und mir Spionage und Bespitzelung zu unterstellen?“

Der Gouverneur richtete sich zu seiner vollen Größe auf und blickte auf den gut zehn Zentimeter kleineren Menschen hinab.

„Ich muss doch Mister Sturns Ernsthaftigkeit stark in Zweifel ziehen, mir solch einen Verhandlungspartner zu schicken. Sie werden die Leibgarde akzeptieren, oder Sie werden meinen Planeten auf der Stelle verlassen und das hier zurück zu Ihrem Meister bringen.“

Ridley griff in die Tasche und pfefferte den Datastick zurück auf den Tisch. Der Wurf war schlecht gezielt und landete das empfindliche Gerät fast in Severides unangetastetem Fruchtbier. Glücklicherweise prallte es jedoch am Rand ab, streifte die Kerze in der Mitte des Tisches und blieb schließlich neben Ridleys Teller liegen.

„Wie lautet Ihre Antwort, Mister Severide?“


[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Osicia / Manaans Fruchtkorb ] Ridley und Matthew
 
[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Osicia | Manaans Fruchtkorb ] Matthew und Ridley


Matthew hatte gespürt, dass ihm das Gespräch entglitten war. Mit der Ablehnung der Eskorte hatte er nun jedoch wohl endgültig eine Grenze überschritten. Die Abneigung, die der Gouverneur gezeigt hatte seit er ihm offengelegt hatte das die Sith gewiss kein Interesse an Truuine haben würden wandelte sich nun in Wut. Der gut 10 Zentimeter größere Arkanier blickte zu ihm herab und rügte Matthew. Das in dieser Rüge ein Korn Wahrheit steckte hielt Matthew davon ab aus der Haut zu fahren, dennoch spürte er wie seine Wut wuchs.

Der Gouverneur hielt ihm vor das er nicht wie vom Grafen gewünscht die Arbeit eines Skalpells, sondern die des Hammers ausführte. Ein Vorwurf, den er sich zu Herzen nahm, er hätte einfach das Kompliment annehmen und dem Gouverneur auf eine gute Zusammenarbeit zu prosten sollen.

Das der Gouverneur jedoch die Frechheit besaß ihn dafür anzufahren, dass er das nicht gewollte Essen nicht würdigte und ihm nicht seine Lebensgeschichte erzählte damit er verstand warum er nicht von dem Fisch essen wollte, ging zu weit. Zuletzt weigerte sich der Gouverneur zuzugeben, dass die „Eskorte“ dazu gedacht war ihn zu überwachen, und tat so als hätte Matthew ihn damit Beleidigen wollen.
Der Gouverneur endet damit das Matthew entweder die Eskorte annehmen konnte oder, dass er mitsamt dem Angebot des Grafen zu ihm zurückkehren konnte. Die Angst vor der Möglichkeit seinen Meister erneut zu enttäuschen mischte sich in seine Wut.

Während der Gouverneur sich in Rage geredet hatte, hatte Matthew mühsam verhindert das die dunkle Seite, die von seiner Wut und seiner Angst angefacht wurde, aus ihm herausbrach und die Kontrolle über seine Wut erlangte. Matthew kanalisierte seine Emotionen in seine direkte Umgebung und seinen Körper. Jeder Muskel war zum Reißen angespannt, seine Auren Verbergung ging den Bach hinunter und die dunkle Seite umhüllte ihn wie einen Mahlstrom. Die Tische und Stühle und alles andere in ihrer Umgebung levitierte sich wenige Zentimeter nach oben und begannen sich zu bewegen. Matthew und der Gouverneur in ihrer Mitte, zwischen Ihnen vom Gouverneur auf den Tisch geworfene Stick.

Als Matthew zu sprechen begann, tat er es mit unterdrückter Wut in der Stimme: „Meine Antwort Gouverneur Solaris? Meine Antwort ist folgende, vergessen sie nicht das ich in der Lage bin zu spüren was sie Fühlen und was sie Denken. Wir beide wissen, dass sie auf die Eskorte bestehen, um mich zu überprüfen, also hat es keinen Sinn in dieser Sache verletzten Stolz zu mimen. Versuchen sie nicht mich zu täuschen, dann werde ich mich bemühen ihnen ehrlichere Antworten zu geben.“

Die Gegenstände um sie herum platzierten sich wieder dort wo sie gerade schwebten. Der kurze Ausbruch der Macht der Matthew gerade noch befeuert hatte war erloschen. Er fing den Datenstick auf.

„Dennoch muss ich Ihnen recht geben. Ich habe Ihnen durchaus keinen Grund geliefert mir zu trauen. Sie müssen nicht an Graf Sturns Ernsthaftigkeit zweifeln. Er hat mich gesendet, da ich sein Schüler bin, nicht um sie zu beleidigen. Dies ist tatsächlich das erste Mal, dass ich mit einem Mann Ihres Ranges Verhandlungen führe. Ich möchte mich also entschuldigen, wenn ich als Verhandlungspartner unsensibel und unhöflich gewesen bin." Matthew holte kurz luft. "Ich bin es nicht gewohnt Dinge von mir preiszugeben. Wenn Sie darauf bestehen, dass ihre Männer mich begleiten werde ich Ihrem Wunsch entsprechen. Wenn sie es wünschen lasse ich Sie nun allein, Sir.“

Matthew verneigte sich vor dem Gouverneur. „Wenn Sie noch interessiert sind, möchte ich Ihnen dies hier wiedergeben.“ Matthew reichte dem Gouverneur erneut den Datenstick.


[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Osicia | Manaans Fruchtkorb ] Matthew und Ridley
 
[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Osicia / Manaans Fruchtkorb ] Ridley und Matthew

Ridley zuckte erschrocken, als eine manifestierte Welle Wut von Severide über sie schwappte. Ein erschreckter Laut entrang sich ihren Lippen, als verschiedene Tische, Stühle und Gegenstände sich von ihren Plätzen erhoben und wenige Zentimeter über dem Boden schwebend verharrten. Einen Moment lang fragte sie sich, ob der Sith sie nun zerquetschen würde. Sie hatte über die wundersamen – manche würden sagen unnatürlichen – Fertigkeiten gelesen, die die Macht verlieh, doch sie so nah und so durchdringend zu erleben war…erschreckend. Kalter Schweiß brach auf ihrer Stirn aus, doch sie konnte sich genug beherrschen nicht schneller zu atmen. Und dann endlich antwortete der Sith.

Ebenfalls mühsam beherrscht stellte er fest, dass er in der Lage war Gedanken und Gefühle zu lesen und Ridley ihn bloß nicht versuchen sollte ihn zu täuschen was sie mit der Eskorte bezweckte, wenn sie selbst ehrliche Antworten erwartete. Eilig nickte Ridley und sagte:

„Ich denke darauf können wir uns einigen.“

Das schien die Situation zu entspannen. Tische und Stühle senkten sich wieder zu Boden und Severide schlug tatsächlich einen versöhnlicheren Ton an. Er entschuldigte sich und erklärte, dass dies das erste Mal war, dass er Verhandlungen dieses Kalibers fühlte. Schließlich nahm er auch die Eskorte an und Ridley atmete erleichtert auf.

„Ich bin froh, dass wir uns doch noch gütlich einigen konnten.“

, sagte sie, sichtlich um Fassung bemüht und strich sich fahrig die Uniform glatt.

„Natürlich werde ich mir nun die Verträge im Detail ansehen. Sie sind herzlich eingeladen ein Zimmer in meinem Gouverneurssitz zu beziehen, während Sie hierbleiben.“

Mit verkrampften Fingern nahm Ridley den Datastick entgegen und steckte ihn wieder in die Tasche.

„Wenn Sie mich nun entschuldigen würden, ich…fürchte ich verspäte mich zu meinem nächsten Termin.“

So schnell sie konnte, ohne zu rennen, begab Ridley sich zum Ausgang und atmete erleichtert die salzig-warme Luft außerhalb des Restaurants ein. Schnellen Schrittes begab sie sich zurück zu ihrem Gleiter, wo sie den Stick an Kolba weitergab und sie über das weitere Vorgehen instruierte, unter anderem, dass sie Severide wegen eines Hologesprächs mit Graf Sturn kontaktieren sollte. Die Hälfte ihrer persönlichen Garde würde bei dem Sith bleiben.

Als der Gleiter endlich in Richtung Abyston abhob, begann Ridley sich langsam wieder zu sammeln. Das war eine gruselige Erfahrung gewesen – und eine, die hoffentlich so bald nicht wiederholt werden würde. Dennoch war sie der Meinung richtig gehandelt zu haben. Sie konnte es sich nicht leisten, sich von allen furchteinflößenden Spielern auf ihrem Planeten unterbuttern zu lassen. Auch Leuten wie Reseth, oder diesem Severide musste demonstriert werden, wer letztendlich auf Truuine das Sagen hatte. Und dass die gewählte Methode Erfolg versprach, zeigte letztlich Severides zurückrudern.

Ridleys erster Nachmittagstermin war jedoch wieder mit jemandem, mit dem sie nicht derart umspringen konnte. Captain Conall Lauchlan hatte seine Imperiale Garnison bei der Patrolianerstadt Abyston errichtet. Warum wurde sofort klar, wenn man das Gebiet betrachtete. Die eigentliche Stadt drängte sich in einer einzelnen Bucht der schlackigen Vulkaninsel zusammen. Wie ein getretener Krake kauerten die Gebäude nahe am Wasser und nur wenige Straßen reckten sich hangaufwärts - Ridley hatte gelesen, dass der Teil unter Wasser noch einmal gut das Dreifache ausmachte. Aus dem Gleiterfenster bemerkte sie eine größere Ansammlung von Wesen abseits der Stadt, die grade dabei waren Zäune und Gräben, um eine Reihe Wohncontainer zu ziehen. Die Arbeiten für den neuen Raumhafen waren also bereits angelaufen.

Der Rest der Insel war ungenutztes Land – wenn man von der Militärpräsenz einmal absah. Ein paar Klicks abseits der Stadt, auf der anderen Seite des Vulkans, hatte man die klobige Kaserne und ein dem Militär vorbehaltenes Landefeld errichtet. Der dortige Funkturm kümmerte sich sowohl um militärischen als auch zivilen Verkehr.

Das Ziel des Gleiters war das Landefeld. Bevor sie ausstieg kontrollierte Ridley noch einmal ihr Aussehen, doch inzwischen sah man ihr den Schreck nicht mehr an. Endlich öffnete Sie die Tür und sah sich einem militärischen Begrüßungskomitee gegenüber. Captain Lauchlan kannte sie von Bildern und so war es nicht schwer ihn unter den Anwesenden zu identifizieren. Der Mann war gebaut wie eine Tonne. Eine kleine Tonne, zugegeben, mit seinen knapp ein Meter sechzig, doch was er in Höhe verpasste, machte er in alle anderen Richtungen wett. Das bleiche, wellige Haar war an den Seiten ausrasiert und auf dem Schädel selbst zu einem strammen Zopf gebunden. Ein rötlicher Vollbart rahmte das ausladende Gesicht nach unten hin ein.

„Gouverneur Solaris, schön Sie kennen zu lernen.“

, bellte er mit einer tiefen, befehlsgewohnten Stimme und zerquetsche beinahe Ridleys Hand, als er sie enthusiastisch drückte.

„Ganz…meinerseits…“

, gab sie zurück und blinzelte unauffällig die Tränen weg, während sie sich auf dem Weg in die Kaserne machten. Unterwegs gab der Captain einiges an interessanter Trivia über die hiesige Militärpräsenz zum Besten die Ridley auch interessiert verfolgte. Schließlich fanden sie sich in einem geräumigen Büro wieder und nahmen zu beiden Seiten eines stählernen Schreibtisches Platz.

„Captain Lauchlan, ich muss mich für das warme Willkommen bedanken.“

, sagte Ridley und schenkte dem Captain ein Lächeln.

„Ich habe auch direkt eine Bitte. Ich habe einen zukünftigen Geschäftspartner zu Gast, einen gewissen Matthew Severide. Ich habe ihm aktuell die Hälfte meines Geleitschutzes als Leibgarde zur Verfügung gestellt, aber ich würde Sie bitten, ihm ein eigenes Squad abzuordnen. Ich bin interessiert daran was Severide treibt und würde Sie bitten alle außerordentlichen Vorkommnisse an mich weiterzugeben.“

„Klar, lässt sich einrichten.“

, sagt der Captain und machte sich eine Notiz.

„Zurzeit unterstehen mir mehr Soldaten als für alle Wachpositionen benötigt werden, da werden sich meine Jungs freuen etwas zu tun zu haben…“

Das war gut. Das bedeutete, dass Ridley in dieser Angelegenheit ein Bisschen Spielraum hatte.

„…zumindest bis die Fischerkriege im Herbst wieder losgehen. Seit ich hier stationiert bin ignorieren wir das regelmäßig, aber was ich höre sind Sie fest entschlossen diesen Konflikt zu beenden?“

Der Captain lehnte sich in seinem Stuhl zurück und kratzte sich den Bart. Der Gouverneur horchte auf.

„Fischerkriege im Herbst?“

, fragte sie und zog die Augenbrauen hoch. Davon hatte sie bisher weder gehört noch gelesen. Verwundert legte auch Lauchlan den Kopf schief.

„Noch nichts davon gehört? Naja, Sie sind ja auch quasi erst seit gestern hier. Sagen wir so, jeden Herbst kommt irgendso eine Fischart zum Laichen an die Oberfläche. Das Fleisch und die Eier erzielen auf dem Galaktischen Markt keinen üblen Preis, also wird gefangen und verkauft. Das Problem ist, die reichsten Bestände gibt es im umstrittenen Gebiet zwischen Osicia und Abyston. Das bedeutet, dass die Karkarodon und Patrolianer inzwischen fast schon ritualisiert rausfahren und sich die Köpfe so lange einschlagen, bis es einen Sieger gibt. Diese Partei darf fischen und die andere hat das Nachsehen. Alles in allem eine sehr blutige Angelegenheit.“

Leise stöhnte Ridley. Das wurde ja immer besser.

„Natürlich muss das unterbunden werden.“

, sagte sie schnell und fragte sich im gleichen Atemzug selbst, wie genau sie das anstellen wollte.

„Rebellion und Bürgerkrieg sind schwere Vergehen und wir können nicht einfach wegschauen, wenn es so weit kommt.“

„Das Problem ist, Gouverneur, dass beide Seiten im Zweifel auf den schießen, der sich einmischt. Die Parteien sind leider auch groß genug, dass wir selbst mit überlegener Bewaffnung unterlegen sind. Während ich grundlegend begrüße was Sie hier tun, werde ich kein Himmelfahrtskommando autorisieren. Wenn Sie eine Lösung wollen, dann muss das eine Politische sein.“

Lauchlans Stimme war während seiner Ausführungen völlig ruhig geblieben und Ridley hatte den Eindruck es zur Abwechslung mit einem offenen und ehrlichen Mann zu tun zu haben. Einem mit einem eigenen Willen zwar, aber mit niemandem der ihr und ihrer Verwaltung böses wollte.

„Wie stünden Sie dazu, die komplette Fischerei auf beiden Seiten zu unterbinden?“

, fragte Ridley und begann auf ihrem Datapad Informationen über die Daten der letzten Jahre aufzurufen.

„Beziehungsweise, ich würde selbst Fischer anstellen, die sich darum kümmern. Die Gewinne würden der Verwaltung und damit beiden Städten zu Gute kommen.“

„Hmm. Schwierig.“

, antwortete Lauchlan.

„Ich denke, wenn wir im Vorfeld die Formierung der Kampfverbände unterbinden, müsste sich Gewalt auf dem Wasser mit meinen begrenzten Mitteln verhindern lassen. Aber bedenken Sie, dass viele Leute hier von dieser Arbeit leben. Auch die unterlegene Partei schafft es ein paar Tonnen Fisch einzufahren, was genug ist um davon das nächste Jahr zu überleben. Wenn Sie die Fischerei unterbinden, werden viele vor dem Aus stehen. Andere Jobs in ausreichender Anzahl gibt es nicht.“

„Noch nicht. Mein besagter Geschäftspartner wird dafür sorgen, dass diese Leute wieder angestellt werden können. Und zwar das ganze Jahr über.“

„Ich will Ihnen gar nicht sagen, wie Sie Ihren Job zu machen haben, Gouverneur. Ich würde Ihnen nur raten das was Sie vorhaben gut zu überdenken. Wenn Sie mich fragen ist Truuine volatiler als es einem Planeten seiner Größe zusteht und wenn Sie anfangen an alten Traditionen zu rütteln, kann es sein dass die Leute zurückschlagen. Wenn Sie mir im Vorfeld vernünftige Planungen und Konzepte zur Verfügung stellen, werde ich meines tun, um ihre Ideen auf Ebene der Sektorverwaltung durchzuwinken. Aber wie gesagt, Himmelfahrtskommandos wird es unter meiner Aufsicht nicht geben.“

Ridley nickte. Das Gespräch ging weiter und sie fuhr fort den Captain über die örtlichen Gegebenheiten auszuquetschen. Gründlich notierte sie sich dabei alle Einblicke, die der Mann zu bieten hatte und auf ihrem Datapad wuchs ein Konzept, das vielleicht – hoffentlich – ein guter Weg war den Frieden zu wahren und gleichzeitig die meisten Beteiligten glücklich zu machen. Schließlich, nach vielleicht drei Stunden, ging der veranschlagte Zeitslot dem Ende entgegen und der Gouverneur nahm sich vor so schnell es ging ein weiteres Treffen zu organisieren.


[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Abyston / Garnison / Lauchlans Büro ] Ridley, sowie Lauchlan
 
[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Osicia | Manaans Fruchtkorb ] Matthew und Ridley

Ein Sith, selbst einer der seine Ausbildung noch nicht abgeschlossen hatte konnte einen normalen Menschen problemlos überwältigen. Ein Mann wie Matthew, der schon ohne die Macht in der Lage gewesen war mehrere Menschen zu überwinden, wurde wenn er über die Macht gebot brandgefährlich. Der Gouverneur von Truuine hatte einen Ausblick darauf erhalten was passieren konnte, wenn man einen Sith zum Narren halten wollte.

Als die Gegenstände im Restaurant zu schweben begannen war der Schreck dem Gouverneur ins Gesicht geschrieben gewesen, jedoch hatte er sich soweit unter Kontrolle, dass sein Körper keine Anzeichen von Angst zeigte. Matthews Angebot, einander nicht weiter zu täuschen zu versuchen nahm der Gouverneur eilig an. Seine eilige Reaktion zeigte die Angst, die er ansonsten so gut verborgen hatte.

Dass Matthew sich danach entschuldigte schien den Gouverneur zu beruhigen. Der Gouverneur hatte klar gemacht, dass er sich nicht würde Vorführen lassen und auch Matthew hatte dem Gouverneur bewiesen, dass er nicht bereit war sich hinters licht führen zu lassen. Sie hatten jedoch beide großes Interesse daran, dass dieses Geschäft zu einem guten Abschluss kam, also nahm Matthew die Eskorte des Gouverneurs und auch das angebotene Zimmer im Gouverneurssitzt an.

„Vielen Dank, Gouverneur. Ich fühle mich geehrt.“

Ridley Solaris nahm, noch immer etwas nervös den Datenstick von Matthew entgegen. Danach entschuldigte sich der Gouverneur und verließ eilig das Restaurant.

Matthew atmete tief durch. Ein…Aus…Ein…Aus… Er entspannte bewusst jeden Muskel in seinem Körper, danach sah er sich im Restaurant um. Die Bedienung und der Restaurantbesitzer blickte in den Saal und waren offensichtlich erschrocken darüber, dass der Großteil der Tische nicht mehr dort stand wo er hingehörte. Die anderen Gäste hatten offensichtlich den Saal verlassen als Matthew seinen Ausbruch gehabt hatte. Jetzt wo nicht mehr Tische und Stühle durch den Raum flogen wuchs der Ärger des Besitzers, daher straffte Matthew die Schultern und folgte dem Gouverneur.

Die salzige Luft draußen war angenehm. Seit dem Streit mit dem Gouverneur hatte Matthew das Gefühl gehabt die Luft im Restaurant sei etwas stickig. Ein Stück den Steg entlang standen 4 Imperiale Soldaten, drei Privates und ein Corporal, sie schienen auf ihn zu warten.

„Corporal Denon, Mylord wir haben den Befehl vom Gouverneur sie zu Eskortieren. Die hiesigen Einwohner sind zuweilen sehr aggressiv gegen jeden der nicht von Ihrer Art ist.“ Matthew blickte den Mann an, er war höchstens Anfang 20. „Sparen sie sich das Mylord, mein Name ist Severide und ich bin noch weit weg davon ein Lord zu sein.“ „Sir, ja Sir. Bitte verzeihen Sie, Sir.“ Militärs… Matthew schüttelte nur den Kopf. „Corporal, ich werde nun zum Raumhafen gehen. Da ich länger bleibe, jedoch beim Gouverneur untergekommen bin muss ich noch ein paar Dinge bezüglich meiner Landeerlaubnis regeln. Danach breche ich nach Moraband auf. Spricht etwas dagegen, wenn wir zu Fuß gehen?“

Der Corporal verneinte und gab seinen Männern ein Zeichen. Sie nahmen Matthew in ihre Mitte und dann gingen Sie los in Richtung des Raumhafens. Matthew würde seine Landeerlaubnis erweitern, solange bis er den Jäger in Moraband unterstellen konnte musste sein TIE hier in Osicia bleiben. Danach flogen die 5 mit dem interkontinentalen Shuttle zum Nordpol. Im Praxeum angekommen wies ein alter griesgrämiger Selkath Matthew sein Zimmer zu. Die Verstärkung für seine Leibgarde kam wenige Stunden nach ihm an. Fortan würde Warrant Officer Sel Drolen mit seinen Männern jede wache Minute ein Auge auf ihn haben. Ein nerviger Umstand, insbesondere da Matthew spürte das er in den nächsten Tagen dringend etwas essen musste. Doch dies war ein Problem, um dass er sich kümmern würde sobald seine „Leibgarde“ müde und unachtsam war.


[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Praxeum ] Matthew und seine Leibwache (NPCs)
 
[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Abyston / Luftbezirk ] Ridley, sowie Leibwache des Gouverneurs

Abyston wirkte anders als Osicia. Nicht nur waren die Straßen am Hang des Vulkans sehr viel steiler als die größtenteils ebenerdigen Teile von Osicia über Wasser, doch wirkte alles hier sehr viel enger und dadurch belebter. Sergeant Akdemir und seine acht untergebenen Soldaten mussten sich regelrecht abmühen, während sie Bürger zur Seite schoben, um Ridley einen unbeschwerten Weg durch die Menge zu ermöglichen. Der Gouverneur blickte sich immer wieder interessiert um und sog die auf ihn einströmenden Eindrücke begierig ein. Die Bewohner der Stadt hatten Tücher und Teppiche zwischen ihren Flachdächern gespannt, um die Sonne davon abzuhalten ihre empfindlichen, patrolianischen Häute auszutrocknen, was die Szenerie in ein sanftes, orange-rotes Licht tauchte.

Die Polizeistation im Luftdistrikt von Abyston, in dem Ridley sich mit Polizeichef Di Guhta treffen wollte, stellte einen der höchsten Punkte des Ortes dar und bot ein wunderbares Panorama über den Ort und das darunterliegende Meer. Zwar gab es dort oben Gleiterparkplätze, doch hatte der Gouverneur beschlossen zu Fuß dorthin zu gehen, als der Polizeichef in letzter Minute angekündigt hatte sich wegen eines Notfalls zu verspäten. Zwar schmerzten seine Füße, als er endlich vor dem turmartigen Gebäude stand, doch hatte sich der Spaziergang mehr als gelohnt.

Eine Sekretärin führte ihn in das dritte Büro heute (das vierte, wenn man das Sprechzimmer des Legaten zählte) und ließ ihn mit einer Tasse Caf alleine. Leise seufzte Ridley. Niemand auf diesem Planeten schien ihm freiwillig so recht Respekt zollen zu wollen, ein Umstand, den er recht lästig fand und der vermutlich auf einem weniger hinterwäldlerischen Planeten anders gewesen wäre. Doch was konnte er schon anderes tun als die Zähne zusammen zu beißen und sich den gewünschten Respekt zu erarbeiten.

Mit einem Knall flog die Bürotür auf und der größte Aqualish den Ridley je gesehen hatte, stürmte fast herein. Polizeichef Di Guhta hatte einen martialischen Ruf – etwas das durch das wilde Bild, das er bot nur noch bestätigt wurde. Zwei seiner Augen hatte man ihm ausgeschossen, hatte Ridley gelesen, doch statt auf naturgetreue Replika als Implantate zu setzen, hatte er grell rot leuchtende Prothesen gewählt, die seinem abgekämpften Gesicht einen leicht gruseligen Ausdruck verliehen. Offenbar kam er grade direkt vom Außendienst. Sein ehemals weißer Brustpanzer hatte offensichtlich vor kurzem mindestens einen Schuss geblockt und seine Hosenbeine waren getränkt in irgendeiner schwarz-schlammigen Substanz, die geräuschvoll auf den Boden tropfte.

„Bleiben Sie ruhig sitzen, Gouverneur. Ich kann ihnen eh grad nicht die Hand geben.“

, sagte Di Guhta eilig, als Ridley Anstalten machte sich zu erheben und den Polizeichef zu begrüßen. Tatsächlich, wie seine Kleidung waren seine Hände extrem schmutzig.

„‘Tschuldigen Sie die Verspätung. Wir haben kurz vor knapp einen Tipp zu unserem lokalen Kartell erhalten und ich war bis grade im Schlammdistrikt auf einer Razzia. Aber, was verschafft mir die Ehre, Mister Ridley?“

Der Gouverneur zog die Augenbrauen hoch.

„Ich freue mich ebenfalls Sie kennen zu lernen. Und…ähm, korrekt wäre Mister Solaris.“

„Oh, ist Solaris der Nachnahme? Hab‘ mich schon gewundert.“

, antwortete der Aqualish und stieß ein herzhaftes Lachen aus. Ridley lächelte leicht.

„Also, was kann ich für Sie tun?“

„Das werde ich Ihnen sofort erklären, aber vorher habe ich eine Frage für Sie. Wie stehen Sie zu dem Spezieskonflikt zwischen Patrolianern und Karkarodon?“

Di Guhta machte ein nachdenkliches Gesicht und Ridley lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Im Vorfeld hatte er die Akte des Polizeichefs studiert. Er war zwar auf Truuine geboren worden, doch seine Eltern waren von Ando eingewandert. Wenn er die richtige Antwort gab, hatte er Verwendung für ihn.

„Hmm. Also an wäre mir die Sache herzlich egal, wenn es mir den Job nicht deutlich erschweren würde. Wissen Sie, wenn es dem kriminellen Abschaum hier auf einer Seite zu heiß wird, verziehen die sich einfach auf die andere, wenn ich sie nicht vorher in die Finger kriege. Die Sector Ranger können beides navigieren, aber mir sind häufig wegen diesem Blödsinn einfach die Finger gebunden.“

Ridley nickte bedächtig. Das klang gut, mit jemandem unparteiischen konnte er arbeiten.

„Ich habe Ihre Akte studiert, Mister Di Guhta. Ihre Aufklärungsrate ist fast um zehn Prozent höher als die ihres Pendants in Osicia und gleichzeitig ist die Mortalität der Polizisten geringer.“

„Ist auch nich schwer, wenn man halbwegs ne Ahnung von dem Job hat…“

, grummelte er dazwischen, verstummte jedoch nach einem Blick Ridleys.

„Dazu gehören Sie keiner der dominanten Parteien an und halten sich aus dem Konflikt heraus, wenn man Ihren Worten und Ihrer Akte glauben schenken kann. Ich sehe Potenzial in Ihnen und würde Sie gerne als Polizeichef für meine neue Hauptstadt abwerben. Haben Sie Interesse?“

Sichtlich geschockt riss Di Guhta die Augen auf. Einen Moment herrschte Stille, dann kratzte er sich geräuschvoll die Fangzähne, bevor er endlich antwortete:

„Nun…danke für das Angebot…aber ich mache hier nen wichtigen Job, wissen Sie? Wir sind kurz davor einen großen Schlag gegen das Kartell zu tun und…naja meine Leute brauchen mich…“

Das war deutlich weniger enthusiastisch als Ridley gehofft hatte, doch noch war nicht alles verloren.

„Ihre Arbeit hier ist in der Tat außerordentlich wichtig, aber von was ich gelesen habe schlägt sich Ihr Stellvertreter durchaus sehr gut auch ohne Ihre Hilfe. Ich würde sogar behaupten, dass Ihre Aufgabe in Moraband noch bedeutender ist. Sie hätten die einzigartige Chance die Stadt mitzugestalten und zu verhindern, dass das organisierte Verbrechen dort überhaupt Fuß fassen kann. Ich biete Ihnen totale Kontrolle über das Sicherheitskonzept und ein Mitspracherecht in der Stadtplanung. Darüber hinaus, da das technisch gesehen eine Beförderung ist, würden Sie eine Lohnerhöhung um dreißig Prozent erhalten. Polizisten, die Sie als geeignet ansehen sind herzlich willkommen und meine Administration wird die Umzugskosten tragen. Klingt das eher nach Etwas, das Sie annehmen würden?“

Der Aqualish war merklich hin und her gerissen und schwieg für einen Moment.

„Kann ich zumindest darüber schlafen?“

, fragte er schließlich und Ridley nickte. Er hatte sowieso noch etwas anderes, das er besprechen wollte. Vorsichtig erwähnte er die kommenden Fischerkriege und erfragte wie viele Polizeibeamte Di Guhta hatte, die sich im Zweifel nicht auf eine der beiden Seiten schlagen würde. Die Antwort von vielleicht Fünfhundert war ernüchternd, doch fast besser als erwartet. Nichts womit man eine Schlacht schlagen konnte, doch genug um die Soldaten Lauchlans brauchbar zu unterstützen.


[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Abyston / Luftbezirk / Polizeistation / Di Guhtas Büro] Ridley, sowie Di Guhta
 
[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Praxeum ] Matthew und seine Leibwache (NPCs)


In Matthews Zimmer hatten ihn die Geräusche der Wachmänner zu sehr abgelenkt. Also hatte Matthew sich in den „Garten“ des Praxeum begeben. Einst hatten die Jedi diese Gärten angelegt, inzwischen waren sie völlig verwahrlost. Die meisten Pflanzen waren in der eisigen Kälte der polaren Winter eingegangen. Es gab keine Heizung für den Bereich um das Praxeum herum, auch wenn der löchrige Bau selbst so viel Wärme verlor wie man versuchte hinein zu pumpen.

Matthew in seinen Roben und seiner Tunika war kaum warm genug gekleidet, da er jedoch unempfindlich gegenüber den meisten Witterungen war störte ihn das polare Wetter nicht. Seine Wachen, die ihn nach draußen begleitet hatten, schienen in Ihren Uniformen zu frieren. Sie schichteten ein paar Stücke Trümmer, die überall ums Praxeum verteilt waren auf und erhitzten sie mit Blasterfeuer. Matthew setzte sich auf den Rand eines Beckens, früher mochte es vielleicht mal eine Art von Zierbrunnen gewesen sein. Hier draußen, mit lediglich den entfernten Geräuschen der entstehenden Stadt und weit mehr Platz konnte Matthew ruhe finden. Er Meditierte, bis er sich ausgeglichen genug fühlte, um in die Tiefschlaftrance über zu gehen, mit der er seinen Schlaf ersetzte.

Seit Matthew von dieser Technik erfahren hatte bevorzugte er die Trance anstelle von Schlaf. Er hatte auch schon zuvor weniger Schlaf benötigt als Menschen, und mit Hilfe dieser Technik sollte er irgendwann in der Lage sein seine Ruhezeit noch weiter zu verkürzen. Der entscheidende Punkt jedoch war, dass er sich seiner Umgebung bewusst war. Matthew spürte in die Trance versunken dennoch wie sich die Verstärkung seiner Leibgarde näherte.

Der Warrant Officer teilte die Männer in Schichten auf. Sie würden in 4 Schichten arbeiten, immer 2 Männer würden auf Matthew aufpassen, während die anderen sich ausruhten oder sonstigen Pflichten nachgingen. Auf diese weise konnten sie die Schichten durchwechseln, und es würden immer 2 Paar ausgeruhter Augen auf ihn gerichtet sein. Schließlich blieben der Warrant Officer und 2 Privates bei Matthew draußen.

Nachdem Matthew mehrere Stunden in der Trance verbracht hatte fühlte er sich frisch und erholt. Die Kraft, die er im Restaurant verwendet hatte, war wiederhergestellt und er fühlte sich bereit Moraband einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. „Warrant Officer.“ Matthew wartete, dass der Mann näher an ihn herangetreten war. „Ich möchte mich Moraband ansehen.“ Matthew sagte es so wie es gemeint war, er informierte seinen Wachhund darüber das er durch die „Stadt“ laufen würde.

Da in Moraband nicht viel los war lief Matthew mit den Soldaten im Schlepptau durch den Ort. Direkt am Meer gab es einen Strand mit vulkanschwarzem Sand. Auf dem Meer trieben riesige Eisschollen an der Insel vorbei und die Berge der Vulkan Insel ragten zu allen Seiten um die Bucht, in die Moraband gebaut werden würde auf. Es gab bisher nicht viel, das Praxeum, ein paar wenige völlig baufällige Gebäude. Sowie zwei kleine Containerstädte. Eine in der die Bewohner der Stadt untergebracht waren, und eine in denen die Kriegsgefangenen Patrolianer lebten. Die Patrolianer wurden von eine beachtlichen Anzahl Karkarodon bewacht und machten sich daran die Bauflächen für die Stadt vorzubereiten. Ob es schon genaue Pläne gab wusste Matthew nicht.

Er zog einen Kreis durch die Bucht, und schleppte seine Wache ein gutes Stück die Berge hinauf um das Tal von oben zu sehen. Die Männer hinter ihm schwitzten, trotz der Temperaturen, jedoch beschwerte sich keiner von Ihnen. Matthew spürte dennoch, dass die Anstrengung ihnen zu schaffen machte und kehrte erst spät mit Ihnen zum Praxeum zurück. Inzwischen war das alte Gebäude gut belegt. Matthews komplette Garde, sowie die Leibwache des Gouverneurs waren hier untergekommen. Matthew blieb vor dem Gebäude stehen und blickte wieder hinaus aufs Meer.

In der aufkommenden Dunkelheit konnte Matthew den Gleiter des Gouverneurs über dem Meer näherkommen sehen. Bald würde es Nacht, und die Dunkelheit würde sich fest über das schlecht beleuchtete Tal legen. Ohne auf den Gouverneur zu warten ging Matthew nach drinnen, er heizte sein Zimmer und das der Wachen ordentlich auf. Sicher würden die Soldaten nach dem anstrengenden Tag die Wärme sehr bequem finden. Und immerhin hatten sie noch einige Stunden vor der Wachablösung vor sich.


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