Truuine

[ Truuine | Südpol| Port Ryloth ] Reseth



3 Monate…. 3 beschissene Monate lies die Imperiale (Ridely Solaris) ihn nun schon warten. Es war still geworden nach der Bombardierung, zu still. Aber er, Legat Regeth, würde nicht klein beigeben, nicht vor diesem Wichtel von Gouverneur.

Port Ryloth konnte sich selbst verpflegen, war autark war Nahrung, Wasser und Energie anging. Die Bombardierung hatte die Eisfläche über dem unterirdischen Komplex schmelzen lassen und so alle Eingange unter einer dicken Eisschicht versiegelt. Einzig die Blockade nervte. Reseth konnte so keine Waffen und Söldner von außerhalb einkaufen.
Lange hatte er die Optionen gewälzt, aber im Grunde stand er mit dem Rücken zur Wand und das machte ihn wütend. Das eine Bodeninvasion kommen würde, war klar. Solaris konnte ihn hier mit einem Orbitalen Bombardement nicht wirklich erreichen ohne die ganze Stadt zu zerstören. Ihn aushungern würde auch nicht funktionieren, auch das musste der Imperialen klar sein.

Also hatte er begonnen sich auf einen Kampf in den Gängen vorzubereiten, sich und die Bewohner. Sicher, pilzfarmende, friedliche Talz dazu zu motivieren mit Waffen zu trainieren und die Verteidigungsposten zu bauen war eine Herausforderung, aber auch diese hatte er gemeistert. Ein paar Exempel, ein paar warme Worte und schon lief es. Täglich machte er Durchsagen, schob die Verantwortung für die Probleme der Station auf Solaris, die nur die Freiheit der Talz und der restlichen Bevölkerung eingrenzen wollte. Mangelnde Medikamente durch die Blockade waren Schuld der „Hexe“ Solaris.

Ja, sie würde kommen aber er war bereit….

Aufgeben war keine Option.



[ Truuine | Südpol| Port Ryloth ] Reseth
 
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[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Ferit-Haus ] Kelkott, sowie Personal

Von seinem Stapel Kisten aus verfolgte Kelkott die Ankunft der Lieferung von Bastion. Die mit Schwimmhäuten bewehrten Hände hatte er vor der Brust verschränkt. In einer Hand hielt er ein Datapad, die andere tippte er immer wieder nervös gegen seinen Oberarm. Bisher hatte alles geklappt, wie er es geplant hatte. Anstatt den Umweg über einen der großen Raumhäfen in Osicia oder Abyston zu nehmen, hatte der Frachter direkt auf dem kleineren Landefeld des Gouverneurs aufgesetzt. Bis zuletzt hatte Kelkott gefürchtet, dass ihm irgendjemand einen Strich durch seine so sorgfältig gelegten Pläne machen würde, doch das war wohl bei jeder neuen Stelle nicht zu vermeiden.

Zufrieden verfolgte er also, wie sein Personal damit begann die ankommenden Repulsorfahrzeuge abzuladen und das bestellte Material ins Innere des Hauses zu schleppen. Wie er auch, waren so ziemlich alle Arbeiter quasi erst seit gestern im Job und damit vollständig unerprobt. Vor Kelkotts innerem Auge spielten sich daher fast durchgängig Horrorszenarien ab wie teure Gerätschaften und wertvolle Rohstoffe fallengelassen wurden und er dann dafür vor Lady Quiver gradestehen musste. Dass die Sith sogar persönlich erschienen war, um die Lieferung zu begutachten, machte seine Nervosität nicht besser! So viel Kelkott wusste, fraßen Sith Kinder. Was würde die Nautolanerin also mit ihm machen, wenn er sich auch nur einen Kratzer in einer unersetzlichen Apparatur erlaubte?!

Der
Patrolianer wurde jäh aus seinem Tagtraum des Schreckens gerissen, als er plötzlich von der Seite angesprochen wurde. Zwei Gestalten waren auf ihn zugetreten; die beiden Jüngerinnen, die die Lieferung von Bastion aus Begleitet hatten, wie er einen Moment später feststellte. Die Sprecherin (Nira), eine hochgeschossene Humanoide mit roter Haut und dunkelroten Haaren, stellte sich vor und erbat dann weitere Anweisungen, was Kelkott mehr aus dem Konzept brachte, als er erwartet hatte. Immerhin hatte er im Detail vorbereitet, was er den beiden hatte sagen wollen! Der Patrolianer räusperte sich und sprang von seiner Kiste, was er jedoch augenblicklich bereute. Hatte er der Roten grade noch in die Augen sehen können, war sie nun fast doppelt so groß als seine – für einen Patrolianer! – stattlichen ein Meter zehn.

„Ah, ja,
Nira Merash!“

, gab Kelkott mit seiner schnarrenden Stimme zurück und zog ein Taschentuch aus einem Nassbehälter in seiner Tasche, um sich die Stirn zu befeuchten. Stress hatte die Angewohnheit seine gelbliche Haut auszutrocknen. Dennoch gab er sich alle Mühe, sich seine Emotionen nicht anmerken zu lassen und gab zurück:

„Ich bin Kelkott, Majordomus des Ferit-Hauses, und treuer Mitarbeiter von Lady Darth Quiver. Ich heiße Sie und Ihre Begleiterin auf Truuine willkommen.“

Noch einmal räusperte er sich und nickte der zweiten Jüngerin zu, die bislang jedoch stumm geblieben war.

„Äh- Ich weiß nicht, ob Sie bereits darüber informiert wurden, aber Lady Quiver wünscht, dass Sie beide nicht mit dem Frachter nach Bastion zurückkehren. Stattdessen sollen Sie als Assistentinnen ihrer Forschung beiwohnen, da Sie als, äh-“

Einen Moment lang suchte Kelkott nach dem korrekten Wort

„Sith-Jüngerinnen bereits mit Ihren Bedürfnissen und Anforderungen vertraut sein dürften. Wenn Sie mir folgen würden, zeige ich ihnen gerne Ihre Quartiere im Ferit-Haus. Oh und, es tut mir leid, mir wurde der Name Ihrer Begleiterin nicht mitgeteilt?“


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Moraband / Ferit-Haus ] Kelkott und Nira, sowie Elara, Darth Quiver und weiteres Personal
 
[Truuine System - Truuine - Nordmeer - Hafenbucht vor Ith'aqua - Ehemaliges Kreuzfahrtschiff Silbergischt -Trainingshalle - Darth Aster, Vorn und Big Q]

Asters Reaktion war nur ein Nicken, aber das war wohl okay, nahm der Hüne an. Nicht das er dafür die Bestätigung seines Meisters brauchte. Der erklärte so wenig und dann auch gerne mal mit so viel sinnlosem Ballast, dass fast alles im Grunde die Eigenleistung des Akolythen war. So langsam beschlich den Menschen aber auch der Verdacht, dass die Macht und Worte vielleicht einfach nicht gut zusammen passten. Sie basierte schon sehr auf Gefühle, Empfindungen, Gedanken und den Willen. Vorn war nun wirklich bereit zuzugeben, dass die richtigen Worte zu finden schwer sein konnte und, nun ja, es war Aster. Bei dem ganzen Schwänze lutschen kam er vermutlich nicht mehr dazu sich den passenden Wortschatz anzueignen, um Lehrlinge auszubilden. Für die Politik reichte es, was wohl alles sagte, aber für die Macht... ob es wohl bessere Sith gab? Also so richtig... VIEL bessere?

All diese Gedanken machte sich der Rothäutige, während er seinen Blick wandern, kurz über den sich abmühenden
Big Q gleiten ließ und schließlich zu seinem Meister zurückkehrte. Er wusste echt wenig über die Sith. Doch sollten alleine Schriftquellen und Aster als Antwortgeber herhalten können, er würde so schnell wohl auch nicht mehr lernen. Vorn war definitiv der verbale Lerner, der seinen Meister ehrlich respektieren musste und dies konnte hier nicht passieren. Es war mehr als offensichtlich, dass sie einander nur tolerierten.

Irgendwann war der Wookiee dann endlich fertig. Vorn hatte
Asters Ausführungen nur so halb zugehört, doch den Punkt mit den „Größe und Form sind für die Macht egal, man muss es sich nur vorstellen können“ hatte er gehört. Ein folgenschwerer Satz, wie Vorn fand, da seine eigene Phantasie ja eher... begrenzt war. Also konnte man mit der Macht ganze Raumschiffe zerquetschen? Solange man es sich vorstellen konnte? Fantastisch. In hundert Jahren vielleicht, nachdem er fünfzig Jahre lang dabei zugesehen haben wird, wie etwas Raumschiffe in Würfel zusammengepresst hat. Was ein Schwachsinn!

Nicht so schwachsinnig war die darauffolgende Warnung, dass sie ihre Lichtschwerter, welche sie behalten durften, nicht gegen Imperiale und deren Eigentum einsetzen durften. Eine kluge Regel, da es ohne sie sehr schnell wohl nur noch einen Akolythen geben würde.
Es gab sogar einen Haken an dem bereitgestellten Gürtel, welchen Vorn zuvor schon bemerkt und für nicht beachtenswert gehalten hatte. Sinnloser Schmuck eben. Imperial eben. Aber nein, der hatte diesmal wirklich eine Funktion. Er hängte sein Schwert daran, bewegte sich kurz und entschied im selben Augenblick, schon nach der ersten Berührung am Oberschenkel, dass er es hasste. Das würde er so nicht tragen! Um aber nicht als weinerliches Kleinkind zu gelten, behielt er diese Meinung erst einmal für sich und nahm sich vor es später zu ändern.

Es folgte endlich die neue Technik mit dem unkreativen Namen. Dazu noch ein paar sinnvolle Erklärungen plus dem üblichen Schmuck für Schwuchteln und
stinkende Affen. Als ob Vertrauen innerhalb dieses Imperiums möglich wäre. Irgendetwas in diese Richtung zu sagen, vielleicht sogar zu einer Diskussion einzuladen, war vom ersten bis zum letzten Buchstaben Lebenszeitverschwendung. Sobald sich die erste richtige Gelegenheit ergab, würden sie aufeinander losgehen. Wahrscheinlich erst die beiden Akolythen, wodurch natürlich Big Q sterben würde, dann Vorn und Aster. Machtangriffe abzuwehren war also essenziell. Offensichtlich. Es war eine Technik für den Kampf.

Die darauffolgende Warnung war quasi nur eine Wiederholung. Langweilig, danke, weiter. Und weiter ging es, denn nun durfte Vorn auf seinen Meister schießen. Kurz überlegte er, ob er es übertreiben und gleich mit voller Stärke angreifen sollte, um alle im Raum von seinem Können zu überzeugen, doch er entschied sich dagegen. Im schlimmsten Falle würde Asters winziges Hirn dies als einen ernsthaften Angriff interpretieren. Und im besten... im besten … würde er ein Nicken erhalten? Seinen Meister konnte er auch damit nicht besiegen und Big Q würde niemals zugeben, dass Vorn besser war... ja, nein, das war wirklich keine gute Idee. Also feuerte er, sobald sein Meister aufhörte zu reden, einen Machtstoß ab, dann kurz eine Pause, gefolgt von einem weiteren. Schließlich sollte er noch seinen Kopf zerquetschen.

Alle drei Angriffe hatte Vorn emotional ausgeführt. Er hatte sich nicht bremsen können, hatte aggressiv sein wollen. Und doch nichts erreicht. Selbst der erste Volltreffer mit voller Wirkung hatte im Grunde keinen WIRKLICHEN Schaden angerichtet und der danach war ja einfach nur zur Seite gewischt worden. Der Machtgriff war dann sogar komplett aufgelöst worden. Ein Prozess, den Vorn so gar nicht hatte folgen können. Auch in solch kurzen, manchmal unscheinbaren Momenten zeigten sich die Unterschiede zwischen den beiden Machtnutzern. Nachdem Big Q ebenfalls ran durfte, ging es weiter zum nächsten Schritt.

Jetzt sollten sie selber den Angriff abwehren, wobei sie nur kleine Kinderschritte machten.
Aster legte ihnen sozusagen eine „Machthand“ auf die Schulter und sie sollten diese mit ihrer eigenen Macht abschütteln. Was um unzählige Faktoren schwieriger war, als es in der physischen Welt zu tun. Vorn konnte den Druck auf sich spüren und sein erster Reflex, diese „Hand“ mit seiner physischen wegzuwischen, wollte er erst unterdrücken, gab dem dann aber doch nach, weil er sehen wollte was geschah. Nichts geschah. Seine Hand zwischen Aster und Schulter schwächten den Griff nicht ab oder lenkten ihn ab. Er ging wirklich durch alles durch, um sich dann um das Ziel zu legen. Vorns zuvor nur hypothetische Befürchtung, dass Big Q ihn wohl durch Wände hindurch erdrosseln konnte, war nun Wirklichkeit geworden. Er hatte diese Bestätigung gebraucht.

Es folgten ein paar Minuten fruchtloser Bemühungen beider Akolythen, an dessen Ende zuerst Vorn und kurz darauf auch der Wookiee frustriert und daraufhin wütend wurden. Die Macht schwoll in dem Menschen an und kurz schien es, als würde der Druck tatsächlich verschwinden, dann explodierte er und plötzlich fanden sich beide Lernenden auf ihren Knien wieder, der Schmerz in der Schulter ertragbar, aber stark. Von Aster kam erst ein knappes, geradezu enttäuscht klingendes „Nein.“, dann wiederholte er noch einmal, dass sie es natürlich nach wie vor nur durch reine Willenskraft schaffen sollten. Schließlich ging es hier nicht darum, sich wie eine tobende Bestie aus Ketten zu befreien und im Zweifel das eigene Bein abzunagen. Irgendwie so ähnlich erklärte er es, Vorn hörte nur halb zu.

Danach vergingen wieder Minuten, bis Vorn schließlich genug hatte. In ihm nagte die wachsende Furcht, dass er deshalb nicht diese immaterielle Hand abschütteln konnte, weil er ja auch nicht die Mechanismen der Tiefschlaftrance verstanden hatte und das Big Q deshalb schon sehr bald Erfolg haben würde. Deshalb tat er das Einzige, das ihm noch einfiel, obwohl es offensichtlich hart nach Verzweiflung aussah. Er „explodierte“ regelrecht. Zwar immer noch nur durch reine Willenskraft, aber dennoch mächtig, nutzte er quasi sein gesamtes Arsenal aus. Er „feuerte“ in alle Richtungen, schoss auf alles, durchtränkte den gesamten Raum um sich herum mit Macht und im selben Moment, da der Druck von seiner Schulter verschwand, spürte er bereits die Schmerzen in seinem Kopf anschwellen...

[Truuine System - Truuine - Nordmeer - Hafenbucht vor Ith'aqua - Ehemaliges Kreuzfahrtschiff Silbergischt -Trainingshalle - Darth Aster, Vorn und Big Q]
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordmeer / Hafenbucht vor Ith'aqua / Silbergischt / Trainingsraum ] Ridley und Vorn, sowie Qowrow

Die beiden Akolythen hatten in etwa so viel Erfolg, wie Ridley das erwartet hatte. Nein, genau genommen hatten sie noch weniger davon, da ihre Bemühungen lediglich in Selbstentwaffnung mündeten. Vorn wurde erst frustriert, dann wütend und fand sich dann auf den Knien wieder, als sein Implantat triggerte. Qowrow nahm einen leicht anderen Weg zum selben Ziel, als er sich so hart anstrengte, dass er wohl darüber das Atmen vergessen hatte. Auch er hatte sich in einen Zyklus aus Frust gesteuert, der jedoch nicht von einem Implantat abgefangen werden konnte. Da Qowrow nie Sklave bei den Hutten gewesen war, hatte Ridley diesen Mechanismus nicht ohne Auffälligkeiten aktivieren können.

„Nein.“

, sagte Ridley und schüttelte enttäuscht den Kopf.

„Wie ich nicht müde werde zu erwähnen, kommen Sie hier mit Ihren Emotionen nicht weiter. Es geht um Ihre Fähigkeit Ihren WILLEN zu benutzen. Sie wollen einen Angriff abwehren, nicht sich wie ein tobendes Tier aus Ihren Ketten herausreißen. Wenn Sie es richtig machen, verwende ich für meinen Angriff mehr Energie, als Sie zur Verteidigung benötigen. Wenn Sie emotional Herumwüten ist das Gegenteil der Fall. Wenn Ihre Verteidigung mehr Energie braucht als mein Angriff, kann ich mit der Macht auf Sie einprügeln, bis sie aufgeben. Noch einmal bitte.“

Erneut taten die Akolythen ihr Bestes, doch Ridley konnte schon quasi drei Klicks gegen den Wind riechen, dass das schiefgehen würde. Vorn hatte entgegen hens Warnungen seine Emotionen nicht abgelegt, sondern sich lediglich auf Furcht statt Wut verlegt. Vermutlich hatten hens Warnungen davor, hinter Qowrow zurückzubleiben, Wirkung gezeigt, jedoch auf genau die falsche Weise. Vorn schien in diesem Moment seine Unzulänglichkeiten erkannt zu haben, wie ein Schüler vor der unvorbereiteten Klassenarbeit. Die Erkenntnis war da, äußerte sich jedoch in Angst und Verzweiflung, anstatt von zielgerichtetem Fleiß, worauf Ridley ja eigentlich hinauswollte. Bevor hen aber korrigierend eingreifen konnte, äußerte sich dieses Phänomen in einer Verzweiflungstat.

Ridley hatte es nicht kommen sehen, doch warnte hens übernatürliche Voraussicht hen einen Augenblick, bevor es zu spät war. Vorn (der verdammte Idiot!) hatte es nämlich wohl für eine gute Idee gehalten, sein gesamtes Machtpotential von einer Sekunde auf die andere zu entfesseln. Noch war der Schüler nicht sonderlich stark, doch hätte ein Angriff dieser Art gereicht, um zumindest den neben ihm sitzenden Qowrow ernsthaft verletzen. Hätte Ridley nicht eingegriffen wohlgemerkt. Blitzschnell machte hen einen Schritt nach vorne und streckte dann hens Willen nach Vorn aus. Dieser entfesselte just in diesen Moment seine Macht, die in einem Radius von etwa anderthalb Metern jedoch in Ridleys Geist rannte. Dies war keine Ablenkung der geballten Kraft des Schülers und auch kein einfaches Auflösen. Für beides hatte der Gouverneursperson entweder der Platz oder die Geistesgegenwart gefehlt. Stattdessen hatte sich ein regelrechter Schild geformt, wodurch Vorns Macht eins zu eins auf die von Ridley traf – und letztlich abgeschmettert wurde.

Einen Moment später war es vorbei und der rote Mensch ging in die Knie, zwei kleine Blutfontänen aus den Nasenlöchern abfeuernd. Ridley gab sich alle Mühe sich den eigenen Stich Kopfschmerzen nicht anmerken zu lassen und wischte sich eilig den Tropfen Blut ab, der sich aus hens eigener Nase geschlichen hatte. Verdammte Axt, Vorn war wirklich stark, wenn er wollte!


„Herzlichen Glückwunsch, Mister Meri. Welch eindrucksvolle Methode, um sich selbst außer Gefecht zu setzen.“

, ätzte Ridley. Mit eisigem Gesichtsausdruck trat hen auf den Menschen zu, packte ihn an den Haaren und zwang den halb bewusstlosen Akolythen hem direkt ins Gesicht zu sehen. Mit einem Seitenblick auf den offensichtlich geschockten Qowrow fügte Ridley erklärend hinzu:

„Mister Meri hat mit einem Schlag sein gesamtes Machtpotential freigesetzt. Der einzige Grund, warum er noch unter uns weilt, ist, dass er sich dabei lediglich auf seinen Willen gestützt hat. Das bedeutet jedoch auch, dass er sich für heute Machttechnisch quasi selbst abgeschossen hat. Naja, ich denke ein bisschen geht noch. Wir machen Pause, bis er wieder denken kann.“

Mit einem Seufzer ließ Ridley Vorn los und verließ mit wehendem Cape den Raum. Eigentlich hatte hen hens Garde per Comnachricht Bescheid sagen wollen zum Trainingsraum zu kommen, jedoch beschlossen die Gelegenheit für einen Spaziergang zu nutzen. Daher begab hen sich auch nicht auf direktem Weg zur Kantine, sondern nahm einen Umweg über das Deck, wo noch immer schwärzeste Nacht herrschte. So dauerte es beinahe zwanzig Minuten, bis hen den Trainingsraum wieder betrat, in hens Schlepptau sechs weißgerüstete Aquatrooper, die zwei Repulsortragen mit einem Reck und einem Trampolin zwischen sich schoben. Vorn hatte sich in der Zwischenzeit wohl wieder einigermaßen berappelt und Qowrow lehnte an einer Wand, wo er grade sein Lichtschwert in Augenschein nahm. Bei näherer Betrachtung wirkte die Waffe wirklich klein in seinen Pranken, was Ridley wohl als hens eigenen Fehler verbuchen musste. Die Schwerter der Schüler hatte hen nach hens eigenen Maßen zusammengeschraubt. Naja, sei’s drum.

„So, alle wieder bei Bewusstsein?“

, fragte Ridley und verschränkte die Arme vor der Brust, während die Aquatrooper sich an der Tür postierten.

„Gut. In Anbetracht Ihrer Schwierigkeiten die eigenen Emotionen unter Kontrolle zu halten, will ich eine weitere Lektion vorziehen. Mit der vorherigen Technik soll es für heute genug sein. Die können Sie dann zu zweit weiterüben. Mister Meri, wenn Sie noch so einen Angriff wie eben in meiner Abwesenheit versuchen, werde ich Ihnen das Fell über die Ohren ziehen.“

Kurz sah Ridley von einem Akolythen zum anderen, dann fuhr hen fort:

„Die Macht ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits verleiht sie Ihnen äußerst mächtige Fähigkeiten, andererseits birgt ihre Verwendung Gefahren, die ohne Weiteres in Ihrem Tod münden können. Einer der gefährlichsten Aspekte ist dabei die stetig stärker werdende Versuchung Emotion als Abkürzung zu verwenden, schneller stärkere Techniken anzuwenden. Verstehen Sie mich nicht falsch, mit purem Willen können Sie alles erreichen, was Sie wollen und brauchen. Emotion erscheint jedoch immer als einfacher und schneller. Dies ist eine übernatürliche Lüge, die die Macht Ihnen einflüstert, um Sie zu vernichten. Geben Sie dem nach, werden Sie sich selbst mittelfristig selbst zerstören.“

Ridley sah Vorn direkt an.

„Mister Meri, dass Sie dies nicht wahrhaben wollen und immer wieder mit dem Einsatz von Emotion flirten ist ein Zeichen Ihrer Schwäche und dass Mister Qowrow Sie schon sehr bald überflügeln wird, wenn Sie nichts an Ihrer Einstellung ändern. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich meine damit Ihren Tod. Durch seine Hand, durch meine Hand, oder durch Ihre eigene Hand, wenn Sie Ihre emotionale Instabilität nicht in den Griff kriegen.“

Eine Kunstpause, um die Wirkung der Worte zu erhöhen, dann fuhr hen fort:

„Die nächste Übung dient dazu dem verführerischen Flüstern der Macht zu widerstehen, damit sie IHNEN dienen kann und nicht umgekehrt. Dies funktioniert jedoch nur, wenn Sie beide endlich einsehen, dass ich Recht habe. Und Ihre Unzulänglichkeiten nicht doch irgendwie auf kuriose Weise eine Stärke sind. Auch ein Sith wie ich, ist gegenüber der Versuchung nicht immun Macht mit Wut, Angst, oder Hass zu befeuern. Sie beide haben ja schon einmal mitbekommen, wie das aussieht. Um mich dabei jedoch nicht selbst zu vernichten, bediene ich mich der Fähigkeit ‚Machtmut‘.“

Mit einer Geste lud Ridley die beiden Akolythen erneut dazu ein, sich auf ihren Plätzen niederzuknien.

„Dies ist nichts, was Sie wirklich trocken üben können, wobei es eine Trockenübung für den Beginn Ihres Trainings gibt. Bei Machtmut geht es darum die Macht zu nutzen, um der Macht zu widerstehen. Der erste Schritt ist einzusehen, dass Emotion etwas Schlechtes ist, das es auszumerzen gilt. Dann, wenn Sie die Versuchung verspüren Emotionen einzusetzen, müssen Sie wählen dies nicht zu tun. Besinnen Sie sich in diesen Momenten auf Ihr Training in Sachen Meditation. Lassen Sie die Macht durch sich hindurchströmen und dann verbannen Sie den Gedanken an Ihre Versuchung. Lassen Sie sich die mentale Kraft schenken, kein Sklave der eigenen Instinkte zu sein. Sie sind wütend, dass Ihr Gegner stärker ist? Verbannen Sie dieses Gefühl. Sie haben Angst zurückzufallen? Vernichten Sie diese! Emotion ist eine Lüge, die die Macht Ihnen einflüstert! Gefühle gibt es nicht, Gelassenheit gibt es! Leidenschaft ist eine Lüge, die Macht ist real!“

Einen Augenblick lang hielt Ridley inne. Für einen Moment hatte hen das Gefühl etwas Signifikantes fast gesagt zu haben, als wäre hen um Haaresbreite an einer Wahrheit des Universums vorbeigeschrammt. Verwirrt sah hen von einem Akolythen zum anderen, doch keiner der beiden schien etwas bemerkt zu haben.

„Wie üben Sie dies also nun? Die effektivste Methode ist die Verführung im Feld zu erkennen und sich dagegen zu wehren. Sie sind versucht ein bisschen Emotion einzustreuen, weil Ihr Trainingspartner besser ist? Bekämpfen Sie das Gefühl, setzen Sie keine Emotion ein, und entwickeln Sie die mentale Stärke sich gegen die Einflüsterungen der Macht zu wehren. Es gibt eine Trockenübung, die ich zu Beginn empfehle, die jedoch sehr schnell Ihre Wirkung verlieren wird. Dies möchte ich nun einmal mit ihnen üben.“

Kurz überlegte Ridley, wie hen es formulieren sollte, dann fuhr hen fort:

„Besinnen Sie sich auf was Sie wütend macht, was Ihnen Angst bereitet. Fokussieren Sie sich auf diese Gedanken und lassen Sie sie in sich anschwellen. Stellen Sie sich gerne vor, wie sehr Sie mich grade dafür hassen, was ich Ihnen abverlange. Wenn Sie denken, dass die Gefühle nicht mehr stärker werden können, versenken Sie sich in Ihre Meditation. Leeren Sie Ihren Geist, verbannen Sie diese Gefühle. Dies sollte Ihnen die richtigen Reflexe geben, dies auch unter Realbedingungen schaffen zu können. Ich gebe Ihnen ein paar Minuten, das einmal für sich selbst auszuprobieren.“


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Nordmeer / Hafenbucht vor Ith'aqua / Silbergischt / Trainingsraum ] Ridley und Vorn, sowie Qowrow und Aquatrooper
 
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[Truuine System - Truuine - Nordmeer - Hafenbucht vor Ith'aqua - Ehemaliges Kreuzfahrtschiff Silbergischt -Trainingshalle - Darth Aster, Vorn und Big Q]

Aus einem diesigen Nebel heraus, der Vorn an seine letzte und bis dato einzige Nacht voller Schwarzgebrannten erinnerte, starrte er ziellos vor sich hin. Wie beim Alkohol hatte es sich erst fantastisch angefühlt, als wäre er in einen frei fliegenden Vogel verwandelt worden, nachdem er Jahre in einer Kiste verbracht hatte. Nicht direkt berauschend, dass man keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, aber eindeutig süchtig machend. Es hatte sich ZU GUT angefühlt. Dann hatte er die Macht entfesselt und das war nochmals eines dieser „unbeschreiblich guten Momente“ gewesen, nur das er diesmal mit voller Geschwindigkeit auf eine Wand zugelaufen war. Er hatte diese gesehen, hatte es in seinem Unterbewusstsein gespürt. Und der dumme kindliche Teil seines Hirns hatte an ein paar Sekunden Ekstase festgehalten, auch wenn danach der Absturz kommen würde. Er war zu willensschwach gewesen, um sich selbst zu zügeln.
In All dem Nebel tauchte irgendwann das Gesicht von
Aster auf, etwas bewegte sich, vielleicht Vorn selber, vielleicht nur die Welt. Worte wurden gesprochen, die der Akolyth im Prinzip verstand, doch sein Gehirn konnte keine Bedeutung in ihnen finden, als würde er einen Text lesen, ohne ihn WIRKLICH zu lesen. Dafür konnte er aber immerhin die Färbung der Worte verstehen. Die Betonung der einzelnen Silben. Sein Meister war abgefuckt. Also so richtig.

Es wurden weitere Worte gesprochen, keine kam bei Vorn an. Dann drehte sich die Welt wieder, er spürte einen Stoß gegen seine Schulter und dann wirbelte der Raum erneut, sodass er schließlich auf dem Rücken liegen blieb. Aster war noch kurz an der Peripherie zu sehen, dann war er wohl weg und kurz darauf tauchte der stinkende Affe auf. Etwas tat sich auf seinem Gesicht und er gab auch Unverständliches von sich, doch schließlich verschwand er, ohne das Vorn irgendetwas verstanden hatte.

Eine unbestimmte Zeit später richtete sich Vorn wieder auf. Die Kopfschmerzen waren geblieben, aber schwächer geworden und Blut hatte er auch keines mehr an seinen Schnäuzer opfern müssen. Zusätzlich dazu fühlte er eine gewisse Schwere in den Gliedern, als hätte ihn der Machteinsatz sogar physisch ausgelaugt. Bevor der Mensch diese Tatsache weiter untersuchen konnte, fand er
Big Q an der Wand gelehnt vor. Er wollte sich schon fragen, wieso der Wookiee nicht weiter übte, da fiel ihm ein, dass sie dafür ja aktuell Aster brauchten. Der kam ein paar Minuten später und bis dahin hatte es Vorn nur auf die Beine geschafft und seine Gliedmaßen testweise bewegt. Keine nennenswerten Verletzungen, hatte seine Diagnose gelautet.

Ihr Meister kam - nach dem üblichen einleitenden Geschwätz - zu dem Entschluss, dass sie die vorherige Technik wohl doch erst einmal verschieben und an der Kontrolle von Emotionen arbeiten sollten.

Es gibt eine verschissene Technik um Emotionen zu unterdrücken und du lehrst sie uns erst jetzt???, fragte sich Vorn nicht exakt in diesem Moment, doch er würde später kommen und dann würde er diese Technik sogleich benötigen. Jetzt nahm der Rothäutige einfach nur die Informationen auf. Die paar Minuten Pause hatten nur wenig geholfen, um ihn wieder kampfbereit zu machen und war er nicht bereit für den Kampf, konnte er auch nicht so wirklich denken.

Asters warnende Worte in seine Richtung nahm er daher auch einfach hin. Dem schwachen Säuselns in seinem Unterbewusstsein nach zu schließen, würde er es aber ohnehin nicht so schnell wieder tun. Vor allem nicht um nur einen Machtgriff loszuwerden. Es war nämlich schwer zu sagen, ob seine Aktion nur an Selbstmord grenzte oder schon einer wäre, wäre dies ein echter Kampf um Leben und Tod gewesen.

Der nun folgende, ewig andauernde, nicht enden wollende Monolog ihres Meisters erinnerte Vorn an jene Zeit, als man ihn
Maggas Lehren nahegebracht, er sie aber noch abgelehnt hatte. Endlose Reihen von Worten ohne ein Ende in Sicht und heute wie damals ohne eine echte Chance etwas dagegen tun zu können. Beide Akolythen würden zuhören müssen und sie taten es. Der Mensch für seinen Teil hielt sich dadurch wach, dass er sich an den paar wirklich nützlichen Schnipseln Wissens festklammerte, die Aster hier und da einstreute.

Die Macht sollte als ein Feind betrachtet werden. Einen Feind, den man nicht vernichten konnte und den man deshalb wegen seines hohen Nutzungspotentials wenigstens ausbeuten sollte. Ein stets zugegen seiender Feind, den man nicht betrügen konnte und der zum Beispiel Emotionen nutzte, damit sich Sith selbst vernichteten. So verteidigte sich die Macht gegen ihre Ausbeutung. Vorn war von Natur aus emotional, wollte es sein, wollte den Rausch spüren und Kraft daraus ziehen. Und die Macht wollte das ebenso. Wollte ihn dadurch loswerden, damit er sie nicht mehr für ihre eigenen Zwecke missbrauchen konnte. Eine interessante Sichtweise, wie er fand. Er hatte noch nie - in solcher Weise - über Werkzeuge nachgedacht.

Asters ebenfalls hier und da fallengelassene Kritik an Vorn, die im Grunde nur auf sein Wesen abzielte, trafen eben jenen Menschen nicht wirklich. Sein Meister glaubte vielleicht, dass er blind und taub wäre, aber er wusste um seine eigenen Schwächen. Vorns Erfahrung nach wussten es die meisten, sofern sie dazu fähig waren relativ objektiv über sich selbst nachzudenken. Das eigentliche Problem war, wie man zur Lösung kam. Beziehungsweise wie man erst einmal herausfand, ob es überhaupt eine gab und wo man suchen sollte. Die Kritik seines Meisters legte also nur seine eigene Schwäche offen, Lehrlinge wie Vorn richtig zu unterrichten. Ja, Aster war wirklich ein beschissener Meister, wie man an dem ständigen Wechseln der gerade zu erlernenden Techniken merkte! Nur weil Vorn NOCH SCHLECHTER in all dem war, tat er es sich überhaupt noch an. Dennoch hätte er gerne wieder seinen alten Meister aus der Kolonie zurück.

Der Vortrag über Emotionen traf bei Vorn auf gewollt taube Ohren. Jene in der Kolonie, die sich schließlich der Apathie hingegeben hatten, waren alle kampflos umgekommen. Jene, die bis zuletzt verzweifelt gekämpft hatten, hatten dem Menschen einen guten … nun, Kampf geliefert. Ihre Angst, ihre Verzweiflung, natürlich auch die Wut und das Gefühl verraten worden zu sein, hatten sie trotz Hunger und Erschöpfung deutlich länger kämpfen lassen, als die paar Opfer, die aufgegeben hatten. Ihr schlussendliches Ende änderte nichts daran, dass ihre Emotionen hilfreich gewesen waren. Vorn war halt nur besser gewesen, wie es auch seine Emotionen waren. Klar, es stimmte schon, dass man nicht zu jedem Zeitpunkt willkürlich irgendetwas fühlen durfte und man Ängste auch überwinden musste, aber die generelle Aussage seines Meisters war Bullshit. Er würde sich das nicht nehmen lassen, nur weil die Macht diese Emotionen nutzte, um ihn zum Selbstmord zu treiben. Er würde halt... halt... BESSER werden müssen.

Emotionen waren keine Lüge, nur eines von diesen zweischneidigen Schwertern, mit denen sich jene selbst schnitten, die nicht stark genug waren. Gefühle gab es wie Gelassenheit, sie schlossen sich nicht aus, wie Vorn dank seines
Atronachen wusste. Man benötigte nur die nötige Geisteshaltung und auch wenn der Mensch diese noch lange nicht erreicht hatte, sie existierte. Er hatte es gesehen. Und Leidenschaft ist die verschissene Grundlage für alles du dämlicher Schwanzlutscher, fauchte Vorn gedanklich. Besäße er keine, er würde sich jetzt nicht diese Scheiße anhören!

Alle philosophischen Ansichten mal bei Seite, hatte Aster aber natürlich trotzdem in dem Punkt Recht, dass gewisse Techniken ohne Emotionen einfach besser und vor allem mit einem gleichbleibenden Auskommen anzuwenden waren. Ironischerweise sollten sie nun die Macht nutzen, um Emotionen zu unterdrücken. Laut ihres Meisters schien das ja zu gehen und Vorn glaubte das jetzt einfach mal. Doch wie er das schaffen sollte, nachdem die Tiefschlaftrance schon nicht geklappt hatte, war ihm ein Rätsel. Seinem Gefühl nach war es aber ohnehin egal. Er würde es probieren, natürlich scheitern,
Aster würde sie belehren und beleidigen, dann würden sie zur nächsten Technik übergehen und den Rest des Scherbenhaufens, all die nur bruchstückhaft gelernten Techniken, würden sie dann für sich alleine zu Ende bringen dürfen.

Dadurch würde Vorn weder die Tiefschlaftrance noch den Machtmut, vielleicht nicht mal das Abwehren von Machtangriffen lernen und deshalb gezwungen sein alles in den Angriff zu investieren, damit er
Big Q so schnell wie möglich töten konnte. Oder er würde eine Gelegenheit nutzen und fliehen. Das war nicht unbedingt seine erste Wahl, im Grunde war es gefühlt die letzte, aber mit jeder weiteren nur im Ansatz verstandenen und dann abgebrochenen Technik bekam er das Gefühl, dass entweder er nicht für die Macht gemacht oder Aster einfach unfähig war. In der Kolonie hatte es viele Momente des Zweifels gegeben. Er war oft gescheitert. Aber es hatte sich... real angefühlt. Er hatte das zu erreichende Ergebnis und den Weg dorthin gesehen, sich vorstellen und daran glauben können. Das ganze Konzept der Macht hingegen war ein Flickenteppich aus Unverständnis. Vorn war... er war... überfordert. Wohl das erste mal in seinem Leben, dass er sich das eingestehen musste. Zuvor hatte es gereicht „nicht interessiert“ zu sein, wenn es um wirklich komplizierte Dinge gegangen war. Er muss ja nicht alles wissen, nicht alles war wichtig für sein Leben. Aber die Macht war so unfassbar nützlich, dass er sie UNBEDINGT meistern wollte... und es überforderte ihn und er hasste es, das er auf niemanden zeigen konnte, niemanden Eindeutiges die Schuld geben konnte, um damit das Problem schnell und einfach lösen zu können. Wobei es Indizien gab. Big Q schien es leichter zu fallen.

Vorn dachte mehr über alles mögliche nach, als daran den Machtmut zu üben. Nützlicher Nebeneffekt waren aber die aufkochenden Emotionen und als er sich ihrer bewusst wurde, nutzte er die Gelegenheit und versuchte die Macht auf sich selbst zu richten. Wieder hatte er kein direktes Ziel, keinen Ansatz, keine Technik um anzufangen. Im Grunde verhielt er sich wie ein in Panik geratener Blinder. Er warf alles mögliche in alle Richtungen und wartete auf eine Reaktion von etwas, von dem er nicht wusste ob es überhaupt existierte und wie es dann reagieren würde. Folglich scheiterte Vorn. Hätte er seit seiner Ankunft auf diesem Planeten schon immer durch reinen Zufall irgendetwas „übernatürliches“ verursachen können, es wäre wohl schon geschehen. Nein, das war sinnlos.

„Das ist sinnlos.“ sagte er schließlich laut und gab damit offiziell auf.
„Machtmut ist wie Tiefschlaftrance.“

Big Q sah zu ihm hinüber und er sah zufrieden aus, als hätte er gerade diesen inoffiziellen Zweikampf gewonnen.

„Mein Basic ist zu schlecht. Und Affensprache spreche ich auch nicht. Das bringt nichts, ich verstehe die Worte nicht.“

Natürlich eine Ausrede, schließlich hatte Aster ihm ja schon ein paar Dinge erfolgreich beigebracht. Aber Vorn war nicht versiert genug, um erklären zu können, wieso er zur scheiße Hölle verdammt nochmal einfach nicht weiter kam. Aus seiner Sicht mangelte es ihn zwar an Vorstellungskraft, ja, aber er war auch nicht geistig behindert oder ein Kind. Als Erwachsener seines Alters hätte er es verstehen müssen, wenn man es richtig erklärte. Also musste es doch an der Sprache liegen oder? Aster verstand Big Q und anders herum, also waren sie diesbezüglich auf einem Level. Das war ein Unterschied. Das musste der Grund sein...

[Truuine System - Truuine - Nordmeer - Hafenbucht vor Ith'aqua - Ehemaliges Kreuzfahrtschiff Silbergischt -Trainingshalle - Darth Aster, Vorn und Big Q]
 
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