Spät, aber dafür lang...
Wieso müssen denn in einer Übersetzung einer Fantasy-Geschichte alle Worte zwangsweise "urdeutsch" sein? Da werden ohnehin so viele Kunstworte kreiert... An dem Wort Imperator habe ich mich noch nie gestört. Ich finde einerseits, wie schon von anderen gesagt, die Beziehung Imperium ? Imperator wichtig und außerdem wirkt dieses Fremdwort auch irgendwie bedrohlicher und geheimnisvoller. Immerhin handelt es sich ja um eine erfundene Welt, und da dürfen doch durchaus ungewöhnliche und ungebräuchliche Worte vorkommen, um sie von der unsrigen abzuheben. "Das Kaiserreich schlägt zurück", das klingt doch nicht wirklich gut, oder? Und seht es mal von der Seite: Wer weiß, wie viele Kinder und Jugendliche durch SW diese Worte überhaupt erst kennengelernt haben? Es ist ja in diesem Fall nicht so, dass eine Art degeneriertes Denglisch verwendet wird oder ein Begriff aus Bequemlichkeit oder anderen Gründen nicht übersetzt wird. Mich stören da an den Übersetzungen ganz andere Dinge, z.B. wenn Redewendungen nicht vernünftig übertragen werden oder gar Aussagen verfälscht werden.
Was die Verwendung von "cool" betrifft, so muss man IMHO zweierlei diskutieren. Zum einen die Verwendung des Wortes in einem Film/Buch wie SW überhaupt. Die ist meiner Meinung nach unangebracht. Zum anderen die "Übersetzung" des Wortes, wenn es denn schon vorkommt. Dann muss man meiner Meinung nach nämlich tatsächlich das neudeutsche "cool" verwenden, da dieses einfach der durch die aktuelle Umgangssprache vorgegebene Begriff ist. Dass diese Umgangssprache nicht in SW passt, steht auf einem anderen Blatt...
"Mum" hätte natürlich eigentlich mit "Mama" übersetzt werden müssen. Da schlägt aber dann wohl wirklich der "Coolness-Faktor" zu. "Mama" und "Papa" klingen kindisch, "Mum" und "Dad" dagegen "cool".
Original geschrieben von saham wahto
Wenn, dann hätte ja auch aus 'Kenobi' ein 'Schwertgürtel' werden müßen
Nein. Denn wenn man davon ausgeht, dass Englisch die Alltagssprache in der GFFA ist (was sie natürlich strenggenommen nicht ist, aber Bücher und Filme sind so gemacht, als wäre dem so), dann ist "Skywalker" ein Name, der aus alltäglichen Worten dieser Sprache zusammengesetzt, also unmittelbar verständlich ist. "Kenobi" dagegen nicht, also bleibt es unübersetzt. Wenn man streng nach dieser Maxime arbeitet. Ich kann ganz gut damit leben, wenn Personennamen (und auch Schiffsnamen) ? z.B. zwecks besseren Klanges oder auch internationalem Wiedererkennungswert ? im Original belassen werden, solange nicht irgendeine wahnsinnig wichtige Bedeutung dahinter steht. Zumal die Übersetzung u.U. schon zu ziemlichen Verknotungen führen könnte. Himmelsgänger geht ja gerade noch, aber Dunkelerheller sieht schon ein wenig verquer aus...
(Stichwort Herr der Ringe: Ja, da sind die Namen wirklich sehr liebevoll ausgearbeitet worden. Da man das bei den oft wohl unter enormen Zeitdruck entstehenden, untereinander mehr oder weniger unkoordinierten SW-Übersetzungen aber nicht erwarten kann, ist es mir lieber, wenn sie englisch bleiben. Abgesehen davon, dass das Übersetzen von Namen nicht nur Vorteile hat. Schon mal erlebt, was passiert, wenn sich zwei Leute zu unterhalten versuchen, von denen der eine HdR nur auf englisch, der andere nur auf deutsch gelesen hat? Auenland? Rivendell? Wovon redet der?

)
Sicher kann man in den Namen Skywalker auch etwas hineininterpretieren, aber das ist IMHO nicht so wichtig, als dass jedem, der einmal ein SW-Buch liest oder die Filme anschaut, das sofort deutlich gemacht werden müsste. Und wer sich intensiver damit beschäftigt, wird sich wahrscheinlich sowieso irgendwann überlegen, was dieser Name eigentlich bedeutet. Einen ganz netten Kompromiß finde ich eigentlich, wenn z.B. bei der ersten Erwähnung eines (nicht übersetzten) Namens in einer Fußnote eine kleine Erklärung gebracht wird. Geht natürlich beim Film nicht...
Priorität muss aber sein, dass es überall einheitlich gemacht wird und nicht das eine Mal der Falke und ein anderes Mal die Falcon durch die Gegend fliegt.
Micah